Post on 17-Sep-2018
Dr
esd
ner
Pla
ner
ges
präc
he wissenschaftliche
Arbeitstagung
T A G U N G S B E R I C H T12,50 €
am 24. Juni 2011
Klimawandel = Planungswandel? Klimaanpassungsstrategien in der
Landschafts- und Raumplanung
Bericht zur wissenschaftlichen Arbeitstagung am 24. Juni 2011 unter der Leitung vonProf. Dr. Catrin Schmidt
Impressum
Herausgeber Lehr- und Forschungsgebiet Landschaftsplanung der Technischen Universität Dresden Redaktion und Gestaltung Romy Hanke, TU Dresden Titelbild „Planung im Klimawandel“ D. Roßner Druck Alinea Digitaldruck GmbH Königsbrücker Straße 96 01099 Dresden
2. Auflage 30 Stück
Drucklegung Januar 2012
Dresdner Planergespräche
Klimawandel = Planungswandel? Klimaanpassungsstrategien in der Landschafts- und Raumplanung
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Inhalt
Referentenverzeichnis 4 Programm zur Tagung 5
zum thema 7Prof. Dr. C. Schmidt, Technische Universität Dresden
Klimawandel & Klimafolgen Eine Einführung zum Stand der ForschungProf. Dr. C. Bernhofer, Technische Universität Dresden_dieser Beitrag entfällt, die Folien des Vortrags können auf Nachfrage zugesandt werden
Klimaanpassung auf regionaler Ebene ...am Beispiel der Regionen Westsachsen und Oberlausitz-Niederschlesien 9Prof. Dr. C. Schmidt, Technische Universität Dresden
Podiumsdiskussion 21
Klimaanpassung auf kommunaler Ebene ...am Beispiel Bad Liebenwerda 27M. Janotta, Fugmann Janotta Landschaftsarchitekten bdla
Klimaanpassung auf städtischer Ebene ...klimatische Wirkungen städtischer Vegetation und Empfehlungen für freiraumplanerische Klimamaßnahmen 43Dr. S. Rößler, Juliane Mathey, Iris Lehmann, Anne Bräuer, Valeri GoldbergLeibniz Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden
PlanerGESPRÄCHE in drei Runden
Climate Proofing auf kommunaler Ebene: Gesondert oder in die SUP integriert? ...am Beispiel Dresden 53P. Vicktor, AtelierGrün
Stadtentwicklungsplan Klima...das Beispiel Berlin 65Prof. Dr. S. Heiland, Technische Universität Berlin
Verzeichnis Planergespräche 76
3
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Referentenverzeichnis
Prof. Dr. C. BernhoferTechnische Universität DresdenProfessur MeteorologiePienner Straße 23Stöckhardt-Bau, Zi. 10801737 TharandtTe.: 0351-463 31340christian.bernhofer@tu-dresden.de
Prof. Dr. Catrin SchmidtTechnische Universität Dresden Lehr- und Forschungsgebiet LandschaftsplanungHelmholtzstraße 10Hülssebau, Ostflügel, Zi. 464 01062 DresdenTel.: 0351-463 33383 catrin.schmidt@tu-dresden.de
M. Janotta, Büro Fugmann und JanottaFugmann Janotta LandschaftsarchitekturBelziger Straße 2510823 BerlinTel.: 030-70011960buero@fugmannjanotta.dewww.fugmannjanotta.de
Dr. Stefanie Rößler, IÖRLeibniz Institut für ökologische Raumentwicklung DresdenWeberplatz 101217 DresdenTel. 0351-4679268S.Roessler@ioer.de
Pauline VicktorAtelierGrünGörtitzberg 801665 Krögispauline.vicktor@googlemail.com
Prof. Dr. Stefan HeilandTechnische Universität BerlinFachgebiet Landschaftsplanung und LandschaftsentwicklungStraße des 17. Juni 14510623 BerlinTel.: 030-31479094stefan.heiland@tu-berlin.de
4
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Programm zur Tagung am 24. Juni 2011
9.30 Uhr Eröffnung Prof. Dr. Ing. C. Schmidt, TU Dresden Dr. H.-J. Gericke, LANU_Akademie
9.45 Uhr Klimawandel & Klimafolgen Eine Einführung zum Stand der Forschung Prof. Dr. C. Bernhofer, TU Dresden
10.15 Uhr Podiumsdiskussion: Chancen und Grenzen von Klimaprojektionen U. Mellentin, LfULG, Prof. Dr. C. Bernhofer, TU Dresden, A. Seidel, TU Dresden, D. Rappenhöner, Froelich & Sporbeck GmbH & Co. KG
10.45 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Klimaanpassung auf regionaler Ebene ... am Beispiel der Regionen Westsachsen und Oberlausitz-Niederschlesien Prof. Dr. C. Schmidt, TU Dresden
11.35 Uhr Klimaanpassung auf kommunaler Ebene ... am Beispiel Bad Liebenwerda M. Janotta, Fugmann Janotta Landschaftsarchitekten bdla
12.10 Uhr Klimaanpassung auf städtischer Ebene ... klimatische Wirkungen städtischer Vegetation und Empfeh- lungen für freiraumplanerische Klimaanpassungsmaßnahmen Dr. S. Rößler, IÖR Dresden
12.45 Uhr Mittagspause
13.45 Uhr PlanerGESPRÄCHE in drei Runden
14.45 Uhr Kaffeepause 15.15 Uhr Climate Proofing auf kommunaler Ebene: Gesondert oder in die SUP integriert?... am Beispiel Dresden P. Vicktor, AtelierGrün
15.50 Uhr Stadtentwicklungsplan Klima ... das Beispiel Berlin Prof. Dr. S. Heiland, TU Berlin
16.30 Uhr Schlusswort
5
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Stadtentwicklungsplan Klima _ das Beispiel Berlin
Prof. Dr. S. Heiland
1 Einleitung
Neben dem Klimaschutz, also der Reduzierung der Freisetzung von Treibhausgasen, ge-
winnt auch die Anpassung an den Klimawandel zunehmend an Bedeutung. Vor diesem
Hintergrund beauftragte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung des Landes Berlin
(SenStadt) die TU Berlin, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung,
sowie das Büro Herwarth+Holz mit der Erstellung eines Stadtentwicklungsplans Klima
(StEP Klima) als informelles Planwerk für eine klimawandelgerechte Stadtentwicklung.
Der hierfür erarbeitete Bericht bildet als „Fachgutachten StEP Klima“ die Grundlage für
den durch das Berliner Abgeordnetenhaus im Mai 2011 verabschiedeten StEP Klima.
Im Folgenden werden wesentliche Ziele des StEP Klima (SenStadt 2011) sowie Inhalte
des Fachgutachtens (TU Berlin et al 2010) dargestellt.
2 Übergeordnete Ziele des StEP Klima
Stadtentwicklungspläne sind ein informelles Instrument der Stadtentwicklung in Berlin,
die es erlauben, Themen zu behandeln, ohne in den häufig engen Rahmen formeller
Planungsinstrumente gezwängt zu sein. Dies erlaubt eine problembezogene Diskussi-
on, die quer zu herkömmlichen Politikfeldern oder Planungsinhalten stehen kann. Im
Hinblick auf den Klimawandel erweist sich dies als besonders wertvoll, da dieser unter-
schiedlichste Lebensbereiche, Politikfelder, Akteure und Planungen betrifft. Daher ver-
folgte die Erstellung des StEP Klima eine integrierte Vorgehensweise, die neben Fragen
der Entwicklung der Stadt und ihrer Freiräume auch gesundheitliche, demografische,
infrastrukturelle und ökonomische Fragestellungen berücksichtigte. Eine Konzentra-
tion erfolgt allerdings auf die räumlich relevanten und durch die räumliche Planung
steuerbaren Folgen des Klimawandels, die im Maßstab 1:50.000 bearbeitbar und dar-
stellbar sind.
Zentrales Ziel des StEP Klima ist die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität
der Bevölkerung unter heutigen und künftigen klimatischen Bedingungen. Zu diesem
65
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Zweck wurden drei Handlungsfelder ausgewählt, in denen Anpassungsmaßnahmen
als besonders dringlich erscheinen: 1) ‚Bioklima im Siedlungsraum‘, 2) ‚Grün- und
Freiflächen‘ sowie 3) ‚Starkregen und Gewässerqualität‘. Hinzu kam als viertes Hand-
lungsfeld der ‚Klimaschutz‘. Die Umsetzung der für diese Handlungsfelder benannten
Maßnahmen kann nicht allein durch den Berliner Senat gewährleistet werden, sondern
erfordert die Unterstützung unterschiedlichster Akteure – von den Bezirken über Wirt-
schafts- und Umweltverbände bis hin zu engagierten Bürgerinnen und Bürgern oder
privaten Gebäudeeigentümern. Daher – so die Intention – soll der StEP Klima nicht
als abgeschlossenes Planwerk verstanden werden, sondern als Grundlage eines dau-
erhaften Diskussions-, Entscheidungs- und Umsetzungsprozesses. Inwiefern er diese
Funktion als ‚Kommunikationskatalysator’ tatsächlich erfüllen wird, wird die Zukunft
zeigen.
3 Vorgehensweise
Da die Anpassung an den Klimawandel ein neues Aufgabenfeld der Stadt- und Land-
schaftsplanung darstellt, gab es für die Erstellung des Fachgutachtens keine unmittel-
bar nutzbaren inhaltlich-methodischen Grundlagen. Daher seien die entwickelten und
angewandten Methoden in wesentlichen Grundzügen kurz dargestellt.
Soweit möglich wurden für die genannten Handlungsfelder
� räumlich differenzierte ‚Betroffenheitsanalysen‘ durchgeführt, die einer-
seits die Ausprägung und Stärke des Klimawandels, andererseits die un-
terschiedliche Empfindlichkeit verschiedener Stadtgebiete gegenüber den
Folgen des Klimawandels berücksichtigen. (vgl. Abbildung 1)
� räumlich differenzierte Aussagen zu Handlungsnotwendigkeiten und
-möglichkeiten getroffen, sowie jene Handlungsräume ermittelt, in denen
der größte Handlungsbedarf besteht.
� vornehmlich sogenannte „No-Regret-Maßnahmen“ werden empfoh-
len, die unabhängig von der sich tatsächlich einstellenden klimatischen
Entwicklung bereits heute zur Verbesserung der Lebensqualität und zur
Erhaltung der Funktionsfähigkeit städtischer Strukturen beitragen. Damit
wird den Unsicherheiten Rechnung getragen, die mit der Prognose klima-
tischer Veränderungen und deren Auswirkungen einhergehen.
� die Eignung zur Verfügung stehender Instrumente zur Umsetzung der
Maßnahmen abgeschätzt und erste Hinweise zur Weiterentwicklung des
planerischen und umsetzungsorientierten Instrumentariums gegeben.
Im Handlungsfeld Bioklima im Siedlungsraum
� wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der biokli-
matischen Situation auf Block- und Gebäudeebene durch mikroskalige
Modellierungen anhand eines konkreten Gebäudeblocks hinsichtlich ihrer
66
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Siedlungsräume mit geringer Ausstattung an
Siedlungsräume mit einer aktuell hohen Einwohnerdichte(> 250 Einwohner/ha)
Siedlungsräume mit geringer Ausstattung an Straßenbäumen
Siedlungsräume mit überdurchschnittlichem Anteil an über65-Jährigen - aktuell
Übrige Siedlungskulisse
Sonstiges
Gewässer
Innerer S-Bahn-Ring
Siedlungsräume mit überdurchschnittlichem Anteil an über65-Jährigen - aktuell und zukünftig
Siedlungsräume mit überdurchschnittlichem Anteil an über65-Jährigen - zukünftig
13°20'
1600
0
1760
0
1920
0
2080
0
2240
0
2400
0
13°10'
640
0
800
0
320
0
480
0
400
5200
2800
7600
52°24'
448
00
480
00
464
00
960
0
1120
0
1280
0
1440
0
Stadtentwicklungsplan Klima 496
00
38800
5200
2800
4800
0
4640
0
400
4960
0
4480
0
52°36'
31600
29200
272
00
256
00
13°30' 320
00
336
00
288
00
304
00
368
00
384
00
352
00
13°40' 416
00
400
00
432
00
13°30'
3040
0
36400
34000
22000
24400
26800
1.3
wohnungs- und arbeitsplatznahen Grünflächen
SIEDLUNGSRÄUME MIT BESONDERER
BIOKLIMA IM SIEDLUNGSRAUM
EMPFINDLICHKEIT
BE
TRO
FFE
NH
EIT
SA
NA
LYS
E
3200
0
3360
0
52°30'
19600
17200
3840
0
3680
0
3520
0
13°40'
4160
0
4000
0
4320
0
7600
52°24'
10000
12400
14800
- Versorgungsanalyse Grün des Landschafts- / Arten- schutzprogramms Berlin (Stand 2008)- Layer Straßenbäume der Automatisierten Liegenschafts- karte - ALK, SenStadt, Abt. III (Stand Nov. 2009)
- Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2007 - 2030, SenStadt, I A (Stand 2008)
Datengrundlage: - Auswertung der melderechtlich registrierten Einwohner
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Stand 2009)
Land Berlin: Blockkarte 1 : 5.000 (ISU5) des Informations-systems Stadt und Umwelt (ISU) von SenStadt, III F,
Land Brandenburg: abgeleitet aus ATKIS DLM
Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Nachdruck odersonstige Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des
Ausgabe 2010
Kartengrundlage:
TU Berlin, FG Landschaftsplanung und -entwicklungHerwarth + Holz, Planung und Architektur
http://www.stadtentwicklung.berlin.deInternet-Adresse:
Herausgebers.
Stand 31.12.2005
am Ort der Hauptwohnung in Berlin am 31.12.2008,
Herausgeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt)
Konzeption undBearbeitung:
KommunikationAm Köllnischen Park 3, 10179 Berlin
SenStadt, Ref. III F - Informationssystem Stadt und UmweltSenStadt, Abt. I - Stadt- und FreiraumplanungAuftraggeber:
Auftragnehmer:
Mitarbeit: GEO-NET Umweltconsulting
- Umweltatlas, 06.06 Einwohnerdichte (Ausgabe 2009)
13°10' 640
0
800
0
960
0
112
00
128
00
144
00
480
0
320
0
38800
36400
34000
22000
24400
13°20'
208
00
160
00
176
00
192
00
224
00
240
00
29200
26800
52°36'
31600
19600
52°30'
17200
12400
10000
14800
2880
0
2560
0
2720
0
0Maßstab: 1 : 50 000 (im Format A0)
0,5 3,5 4,5 54 km1 21,5 2,5 3
Siedlungsräume mit geringer Ausstattung an
Siedlungsräume mit einer aktuell hohen Einwohnerdichte(> 250 Einwohner/ha)
Siedlungsräume mit geringer Ausstattung an Straßenbäumen
Siedlungsräume mit überdurchschnittlichem Anteil an über65-Jährigen - aktuell
Übrige Siedlungskulisse
Sonstiges
Gewässer
Innerer S-Bahn-Ring
Siedlungsräume mit überdurchschnittlichem Anteil an über65-Jährigen - aktuell und zukünftig
Siedlungsräume mit überdurchschnittlichem Anteil an über65-Jährigen - zukünftig
13°20'
1600
0
1760
0
1920
0
2080
0
2240
0
2400
0
13°10'
640
0
800
0
320
0
480
0
400
5200
2800
7600
52°24'
448
00
480
00
464
00
960
0
1120
0
1280
0
1440
0
Stadtentwicklungsplan Klima 496
00
38800
5200
2800
4800
0
4640
0
400
4960
0
4480
0
52°36'
31600
29200
272
00
256
00
13°30' 320
00
336
00
288
00
304
00
368
00
384
00
352
00
13°40' 416
00
400
00
432
00
13°30'
3040
0
36400
34000
22000
24400
26800
1.3
wohnungs- und arbeitsplatznahen Grünflächen
SIEDLUNGSRÄUME MIT BESONDERER
BIOKLIMA IM SIEDLUNGSRAUM
EMPFINDLICHKEIT
BE
TRO
FFE
NH
EIT
SA
NA
LYS
E
3200
0
3360
0
52°30'
19600
17200
3840
0
3680
0
3520
0
13°40'
4160
0
4000
0
4320
0
7600
52°24'
10000
12400
14800
- Versorgungsanalyse Grün des Landschafts- / Arten- schutzprogramms Berlin (Stand 2008)- Layer Straßenbäume der Automatisierten Liegenschafts- karte - ALK, SenStadt, Abt. III (Stand Nov. 2009)
- Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2007 - 2030, SenStadt, I A (Stand 2008)
Datengrundlage: - Auswertung der melderechtlich registrierten Einwohner
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Stand 2009)
Land Berlin: Blockkarte 1 : 5.000 (ISU5) des Informations-systems Stadt und Umwelt (ISU) von SenStadt, III F,
Land Brandenburg: abgeleitet aus ATKIS DLM
Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Nachdruck odersonstige Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des
Ausgabe 2010
Kartengrundlage:
TU Berlin, FG Landschaftsplanung und -entwicklungHerwarth + Holz, Planung und Architektur
http://www.stadtentwicklung.berlin.deInternet-Adresse:
Herausgebers.
Stand 31.12.2005
am Ort der Hauptwohnung in Berlin am 31.12.2008,
Herausgeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt)
Konzeption undBearbeitung:
KommunikationAm Köllnischen Park 3, 10179 Berlin
SenStadt, Ref. III F - Informationssystem Stadt und UmweltSenStadt, Abt. I - Stadt- und FreiraumplanungAuftraggeber:
Auftragnehmer:
Mitarbeit: GEO-NET Umweltconsulting
- Umweltatlas, 06.06 Einwohnerdichte (Ausgabe 2009)
13°10' 640
0
800
0
960
0
112
00
128
00
144
00
480
0
320
0
38800
36400
34000
22000
24400
13°20'
208
00
160
00
176
00
192
00
224
00
240
00
29200
26800
52°36'
31600
19600
52°30'
17200
12400
10000
14800
2880
0
2560
0
2720
0
0Maßstab: 1 : 50 000 (im Format A0)
0,5 3,5 4,5 54 km1 21,5 2,5 3
Wirksamkeit überprüft (genauer hierzu weiter unten).
� wurden die Anpassungspotenziale, die für die Maßnahmen auf Block- und
Gebäudeebene in unterschiedlichen Stadtstrukturtypen gegeben sind, an-
hand ausgewählter Referenzgebiete abgeschätzt.
� wurde die bioklimatische Situation in den Siedlungsräumen nicht nur –
wie üblich – für die Nacht, sondern ebenso für den Tag räumlich differen-
ziert in zwei Zeitschnitten (aktuell, perspektivisch bis 2050) erfasst.
Zur Ermittlung von Entsiegelungs- und Versickerungspotenzialen, die für alle Hand-
lungsfelder bedeutsam sind, wird nicht die gesamte versiegelte Fläche herangezogen,
sondern viel realitätsnäher nur die unbebaut versiegelte Fläche ohne Gebäude. Im
Handlungsfeld Klimaschutz wird schließlich die Bedeutung von Böden und Vegetation
als Kohlenstoffspeicher thematisiert und quantifiziert, deren Erhaltung ebenfalls zum
Klimaschutz beiträgt.
Abb. 1: Karte 1.3 des Fachgutachtens StEP Klima: Bioklima im Siedlungsraum Siedlungsräume mit besonderer Empfindlichkeit
Die Ermittlung der Empfindlichkeit erfolgte durch Überlagerung bioklimatisch bela-
steter Räume (tags/nachts ; aktuell/künftig (2050)) mit den Kriterien Einwohnerdichte,
Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung, geringer Anteil an Straßenbäumen,
geringer Anteil an wohnungs- und arbeitsplatznahen Grünflächen.
67
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
4 Betroffenheit Berlins durch den Klimawandel
Auch wenn die genaue Ausprägung des Klimawandels in Berlin nicht sicher prognosti-
ziert werden kann, zeigen alle Klimaszenarien einheitliche Tendenzen: höhere Tempera-
turen im Jahresmittel, eine Zunahme heißer Tage und wärmerer Nächte, eine Abnahme
von kalten und Frosttagen, eine leichte Abnahme der jährlichen Niederschlagsmenge
mit deutlich geringeren Niederschlägen im Sommer, hingegen höheren im Winter sowie
eine zunehmende Zahl und Intensität extremer Wetterereignisse. Diese klimatischen
Veränderungen werden sich in Berlin voraussichtlich insbesondere auf das Bioklima
und damit die gesundheitliche Situation der Stadtbewohner, auf das Stadtgrün, auf die
Oberflächengewässer sowie das Leistungsvermögen der Kanalisation auswirken.
Wichtig ist, Grün- und Freiflächen einschließlich der Stadtbäume aus zwei unterschied-
lichen Perspektiven zu betrachten: Einerseits sind sie als klimatische Ausgleichsflächen
bzw. -strukturen für das Bioklima im Siedlungsraum und damit für die Anpassung an
den Klimawandel von hoher Bedeutung, andererseits sind sie selbst durch den Kli-
mawandel betroffen, was dazu führen könnte, dass sie ihre vielfältigen Funktionen
(klimatischer Ausgleich, Erholung, Stadtbild, Lebensraum für Pflanzen und Tiere) nicht
mehr oder nur noch eingeschränkt erfüllen können. Sie bedürfen daher selbst der An-
passung an den Klimawandel.
In unterschiedlicher Weise und Intensität ist das gesamte Berliner Stadtgebiet durch
den Klimawandel und seine Auswirkungen bereits heute oder zukünftig betroffen.
Dennoch lassen sich in den Teilräumen unterschiedlich hohe Betroffenheiten feststel-
len. Daher wurden sogenannte ‚prioritäre Handlungsräume’ ermittelt und ausgewie-
sen, in denen ein besonders hoher Handlungsbedarf gegeben ist. Hier sollten ange-
sichts begrenzter Ressourcen Prioritäten in der Umsetzung gesetzt werden. Etwas
vereinfacht lässt sich sagen, dass die Betroffenheit durch den Klimawandel vom noch
locker bebauten und durch größere Waldflächen gegliederten Stadtrand in das dicht
bebaute Stadtzentrum zunimmt. Eine Ausnahme hiervon bilden aber im Handlungsfeld
‚Grün- und Freiflächen’ diejenigen Berliner Grünflächen, die wichtige stadtklimatische
Ausgleichsfunktionen wahrnehmen, wie etwa die Berliner Forsten, die großen Parks
sowie naturnähere Flächen und Biotope am Stadtrand. Ursache ist hier die in zuneh-
mend heißen und trockenen Sommern zu erwartende Wasserknappheit, unter der die
Vegetation erheblich zu leiden haben wird.
5 Ziele zur Anpassung an den Klimawandel
Was kann getan werden, um negative Auswirkungen des Klimawandels auf Berlin zu
reduzieren? Hierzu müssen vor allem folgende Ziele zur Anpassung an den Klimawan-
del erreicht werden, die in den einzelnen Handlungsfeldern jeweils spezifiziert werden:
� Verbesserung bzw. Sicherung der aktuellen bioklimatischen Situation
� Erhaltung, Qualifizierung und soweit möglich Neuschaffung kleinerer
68
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Grünflächen (einschließlich der Stadtbäume) in Siedlungsräumen, um die
wohnungs- und arbeitsplatznahe Versorgung mit Grünflächen und den
klimatischen Ausgleich zu verbessern
� Erhaltung und Optimierung der großen Grün- und Freiflächen Berlins, um
deren Erholungs- und klimatische Entlastungsfunktionen zu sichern und
zu verbessern
� dauerhafte Sicherung und Verbesserung der Funktionen von
Kaltluftleitbahnen
� umweltverträgliche Bewältigung von Starkregenereignissen durch die
Kanalisation und die Berliner Gewässer
� Sicherung und Verbesserung der Qualität der Berliner Flüsse und Seen
unter veränderten klimatischen Bedingungen zur Gewährleistung ihrer
Erholungsfunktion.
Diese Auflistung zeigt, dass zwischen den Handlungsfeldern enge Beziehungen be-
stehen und die Erreichung von Zielen in einem Handlungsfeld häufig auch den jeweils
anderen dient. Dennoch sind auch Konflikte zwischen verschiedenen Anpassungser-
fordernissen sowie zwischen Anpassung und Klimaschutz oder sonstigen Belangen der
Stadtentwicklung sowie des Umwelt- und Naturschutzes möglich. Auf eine Vermei-
dung bzw. Lösung solcher Konflikte ist zu achten.
6 Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Wie können nun die genannten Ziele erreicht werden? Hier kommt eine ganze Reihe
unterschiedlicher Maßnahmen in Betracht, die im Folgenden exemplarisch erläutert
werden.
6.1 Maßnahmen im bebauten Bereich – Block- und Gebäudeebene
Maßnahmen auf Block- und Gebäudeebene dienen insbesondere der Verbesserung
der bioklimatischen Situation, einige von ihnen (Entsiegelung, Pflanzungen, Dachbe-
grünung) tragen aber ebenso zur Verbesserung der Versickerung und Wasserspeiche-
rung bei und führen damit zu einem verminderten Oberflächenabfluss und hierdurch
zu einer verringerten Belastung der Kanalisation bei Starkregenereignissen. Die durch
das Büro Geonet durchgeführte modellhafte Überprüfung der Wirksamkeit unter-
schiedlicher Maßnahmen anhand eines konkreten Gebäudeblocks in Charlottenburg
zeigte, dass insbesondere die Erhöhung der Rückstrahlung (Albedo) von Gebäuden
und Oberflächen durch die Wahl geeigneter Materialien und heller Oberflächenfar-
ben, aber auch die Bodenentsiegelung sowie die Pflanzung und Erhaltung von Stra-
ßen- und Hofbäumen eine besonders hohe temperaturminimierende Wirkung haben
(vgl. Abbildung 2). Auch Fassadenbegrünungen können hierzu – je nach Größe der
bewachsenen Fläche – einen wichtigen Beitrag leisten. Eine begrenzte Wirkung weisen
69
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
lediglich Dachbegrünungen in größerer Höhe auf, da die erzielten Effekte weitgehend
auf das unmittelbare Umfeld des Daches begrenzt bleiben. Eine besonders hohe Wir-
kung lässt sich wiederum durch Maßnahmenkombinationen, etwa im Rahmen von
Hofbegrünungen, erzielen. Diese an einem Fallbeispiel ermittelten Ergebnisse, lassen
sich zwar nicht unmittelbar auf alle andere Gebäudeblöcke übertragen, jedoch wurden
für ausgewählte Stadtstrukturtypen beispielhaft die Flächengrößen ermittelt, die für
eine Umsetzung der Maßnahmen zur Verfügung stehen würden.
Ausgangszustand (worst-case-
Szenario): vollständig versie-
gelte Innenhöfe, Gehwege
und Straßen sowie fehlender
Baumbestand
Nord-Süd-Schnitt
Temperaturminderung
durch Erhöhung der Albe-
do (Rückstrahlung)
Temperaturminderung
durch Pflanzung von Bäu-
men
Temperaturminderung
durch Entsiegelung der
Innenhöfe
Temperaturminderung
durch Fassadenbegrünung (nur fensterlose Brandwände)
Temperaturminderung
durch Dachbegrünung
Temperaturminderung
durch Kombination der
Maßnahmen
Abb. 2: Temperaturminderung durch verschiedene Maßnahmen gegenüber einem ‚worst-case-Szenario’ in einem Referenzgebiet in Berlin-Charlottenburg – berechnet für einen durchschnittlichen Sommertag, 21. Juni, 12 Uhr (Berechnung / Modellierung / Darstellung: Geonet)
70
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
6.2 Maßnahmen zur Funktionserhaltung und -verbesserung der Grün- und Frei-
flächen
Diese Maßnahmen, sowohl auf kleinen Flächen im Siedlungsraum aber auch in den
großen Berliner Grünflächen, dienen ebenfalls mehreren Zielen: Sie bieten durch Ver-
schattung an heißen Tagen angenehme Aufenthaltsorte und sind für den städtischen
Temperaturausgleich bedeutsam. Wasser wird über die Vegetation verdunstet oder
über Bodenflächen versickert und muss damit nicht über die Kanalisation abgelei-
tet werden. Damit dies unter veränderten klimatischen Bedingungen so bleibt, ist
es erstens wichtig, dass eine ausreichende Versorgung der Grünflächen und Stadt-
bäume mit Wasser sichergestellt ist. Da aber Wasser in den Sommermonaten selbst
zunehmend zur knappen Ressource werden könnte, ist die Verwendung geeigneter,
trockenheitsresistenter Gehölzarten (s. hierzu ausführlich Roloff et al. 2008) in Ver-
bindung mit einem dezentralen Regenwassermanagement ebenfalls eine wichtige
Anpassungsmaßnahme. Entsprechende Arten, die allerdings nur eingeschränkt im
Straßenraum zu verwenden sind, sind in Tab.1 aufgeführt. Angesichts bestehender
Unwägbarkeiten sowie aus gestalterischen und naturschutzfachlichen Gründen ist es
allerdings sinnvoll, auch andere Arten zu erproben und die artenspezifischen Reak-
tionen auf den Klimawandel genau zu beobachten und hieraus die entsprechenden
Konsequenzen zu ziehen. All dies gilt prinzipiell auch für den Waldumbau von Nadel-
forsten in naturnähere Mischwaldbestände, der ebenfalls eine wichtige Anpassungs-
maßnahme darstellt.
Deutscher Name Botanischer NameFeld-Ahorn Acer campestre subsp. CampestreGrau-Erle Alnus incanaSand-Birke Betula pendulaGewöhnlicher Wacholder Juniperus communis subsp. CommunisWald-Kiefer Pinus sylvestris var. sylvestrisVogel-Kirsche Prunus avium var. AviumEchte Mehlbeere Sorbus ariaBadische Eberesche Sorbus badensisThüringer Mehlbeere Sorbus x thuringiacaGewöhnliche Felsenbirne Amelanchier ovalisGewöhnlicher Buchsbaum Buxus sempervirensGemeiner Erbsenstrauch Caragana arborescensKornelkirsche Cornus masGewöhnliche Zwergmispel Cotoneaster integerrimus Felsen-Kirsche Prunus mahalebSchlehe, Schwarzdorn Prunus spinosa Echter Kreuzdorn Rhamnus catharticaHunds-Rose Rosa caninaBusch-Rose Rosa corymbifera Gallische Rose Rosa gallica Wolliger Schneeball Viburnum lantana (V. maculatum Pant.)
Tab. 1: sehr geeignete Gehölzarten für eine Verwendung im Stadtbereich bei prognostiziertem Klimawandel n (Quelle: Roloff et al. 2008)
71
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
6.3 Erhaltung und Verbesserung des räumlichen Zusammenhangs von Grün- und
Freiflächen
Der räumliche Zusammenhang von Grün- und Freiflächen ist von besonderer Bedeu-
tung, denn nur durch die Sicherung und Verbesserung großräumiger klimawirksamer
Zusammenhänge kann ihre stadtklimatisch ausgleichende Funktion gewährleistet
werden. Maßnahmen sind hier die Erhaltung und räumliche Ausweitung von Kaltluft-
leitbahnen, die Erhaltung und Schaffung von Kaltluftentstehungsgebieten und nicht
zuletzt die Vernetzung klimatisch entlastender Strukturen zur Verbesserung des Kalt-
luftabflusses und der innerstädtischen Durchlüftung. Auch wenn damit eine bestimmte
Nutzung von Flächen nicht vorgegeben oder gar eine Bebauung ausgeschlossen ist, gilt
dennoch das Erfordernis, die klimaaktiven Funktionen des Grüns nicht nur zu gewähr-
leisten, sondern zu erhöhen. Dies betrifft beispielsweise die Sicherung der Kaltluft-
produktion auf Freiflächen am Stadtrand, ihre Berücksichtigung bei der Nachnutzung
der Flughäfen Tempelhof und Tegel, aber auch in bebauten stadtrandnahen Lagen im
Süden, Westen und Norden Berlins.
6.4 Maßnahmen im Handlungsfeld ‚Starkregen und Gewässerqualität’
Im Handlungsfeld ‚Starkregen und Gewässerqualität‘ bedarf es 1) der Verringerung
des Oberflächenabflusses, 2) der Erhöhung der Speicherkapazitäten in der Kanalisation
und der Verringerung der Überlaufereignisse in die Gewässer, 3) der Verbesserung bzw.
Aufrechterhaltung der Gewässerqualität. Maßnahmen, die hierzu beitragen, sind die
Ausweitung der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung, Stauraumerweiterungen in
der Mischkanalisation, der Aus- und Neubau von Regenwasserbewirtschaftungsanla-
gen in der Trennkanalisation, der Schutz und die Renaturierung der Uferbereiche der
Berliner Flüsse und Seen, die im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenricht-
linie erforderlichen Maßnahmen und nicht zuletzt Entsiegelungen, bei denen jedoch
Aspekte des Grundwasserschutzes zu berücksichtigen sind.
7 Beiträge zum Klimaschutz: Verkehrsvermeidende Siedlungs-entwicklung und Erhaltung natürlicher Kohlenstoffspeicher
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel können dauerhaft nur erfolgreich
sein, wenn es gelingt, den Klimawandel durch die Reduzierung des Ausstoßes von
Treibhausgasen möglichst gering zu halten. Daher findet der Klimaschutz auch im StEP
Klima Beachtung, jedoch beschränkt auf Möglichkeiten der raumwirksamen Planung.
Hier kommt einer klimaschonenden Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besondere
Bedeutung zu. Um die weitere städtebauliche Entwicklung auf die Einzugsbereiche des
ÖPNV zu konzentrieren, wurde im Fachgutachten empfohlen, Potenzialflächen für die
Siedlungsentwicklung, die sich nicht in fußläufiger Entfernung zu schienengebundenen
ÖPNV-Haltestellen befinden, nachrangig zu entwickeln. Damit soll ein steigendes Ver-
kehrsaufkommen bei der Neuausweisung von Baugebieten vermieden oder zumindest
72
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
Sonstiges
Gewässer
Innerer S-Bahn-Ring
KLIMASCHUTZ
- Reduzierung der Emission von Treibhausgasen durch verkehrsoptimierte
Kohlenstoffspeicher (potenzielle Kohlenstoffquellen)
10.01 - 20.00
Ziele
Siedlungsentwicklung
13°20'
1600
0
1760
0
1920
0
2080
0
2240
0
2400
0
13°10'
640
0
800
0
320
0
480
0
400
5200
2800
7600
52°24'
448
00
480
00
464
00
960
0
1120
0
1280
0
1440
0
Stadtentwicklungsplan Klima 496
00
38800
5200
2800
4800
0
4640
0
400
4960
0
4480
0
52°36'
31600
29200
272
00
256
00
13°30' 320
00
336
00
288
00
304
00
368
00
384
00
352
00
13°40' 416
00
400
00
432
00
13°30'
3040
0
3200
0
3360
0
36400
34000 - Sicherung und Erhöhung der Kohlenstoffspeicher- und Kohlenstoffsenken-
22000
24400
26800
4.3
Maßnahmen auf Siedlungspotenzialflächen
Vorrangige Entwicklung von Potenzialflächen mit
20.01 - 50.00
> 100
- Erhaltung und ggf. Wiedervernässung von Mooren und Feuchtgebieten- Erhaltung und naturnahe Bewirtschaftung der Wälder- Sicherstellung einer bodenschonenden landwirtschaftlichen Nutzung
Kohlenstoffspeicher
5.01 - 10.00
0.93 - 5.00
(Organischer Kohlenstoffgehalt in kg/m²; Werte zwischen 50.01 - 100
(Potenzialflächen > 3 ha innerhalb des Einzugsbereichs desschienengebundenen ÖPNV, Radius 400 m)
- Erhaltung und angepasste Pflege der Parks und sonstigen Grün- und Freiflächen
in Berlin nicht ausgeprägt)
Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung natürlicher
der Erhaltung der Grün- und Freiflächen)(Mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt steigt entsprechend die Bedeutung
Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der natürlichen
funktion von Grün- und Freiflächen
52°30'
19600
17200
3840
0
3680
0
3520
0
13°40'
4160
0
4000
0
4320
0
7600
52°24'
10000
12400
14800
ZIE
LE U
ND
MA
SS
NA
HM
EN
Grundsätzlich geeignete Siedlungsflächen zur Nutzung
Datengrundlage:
- Bodendatenbank des Informationssystems Stadt und Umwelt (ISU), SenStadt, Ref. III F
- Umweltatlas Berlin, 06.07 Stadtstruktur (Ausgabe 2008)- Potenzialflächen nach geplanten Nutzungen, SenStadt, Abt. I (Stand Feb. 2010)
schienengebundenem ÖPNV-Anschluss(Nachrangige Entwicklung von Potenzialflächen für Siedlungs-entwicklung außerhalb des Einzugsbereichs des schienen-
SenStadt, Abt. I (Stand 2010)
gebundenen ÖPNV im Radius von 400 m; außerhalb des
Land Berlin: Blockkarte 1 : 5.000 (ISU5) des Informations-systems Stadt und Umwelt (ISU) von SenStadt, III F,
Land Brandenburg: abgeleitet aus ATKIS DLM
Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Nachdruck odersonstige Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des
Ausgabe 2010
Kartengrundlage:
TU Berlin, FG Landschaftsplanung und -entwicklungHerwarth + Holz, Planung und Architektur
http://www.stadtentwicklung.berlin.deInternet-Adresse:
Herausgebers.
Stand 31.12.2005
der Solarenergie und zur energetischen Optimierung desGebäudebestandes
Maßnahmen im Siedlungsbestand
Siedlungspotenzialflächen auf Grün- und Freiflächen mitgeringer Bedeutung als Kohlenstoffspeicher sind bevorzugtzu entwickeln
Inneren S-Bahn-Rings)
- Liste Potenzialflächen (geplante Realisierung bis 2030),
Herausgeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt)
Konzeption undBearbeitung:
KommunikationAm Köllnischen Park 3, 10179 Berlin
SenStadt, Ref. III F - Informationssystem Stadt und UmweltSenStadt, Abt. I - Stadt- und FreiraumplanungAuftraggeber:
Auftragnehmer:
Mitarbeit: GEO-NET Umweltconsulting
13°10' 640
0
800
0
960
0
112
00
128
00
144
00
480
0
320
0
38800
36400
34000
22000
24400
13°20'
208
00
160
00
176
00
192
00
224
00
240
00
29200
26800
52°36'
31600
19600
52°30'
17200
12400
10000
14800
2880
0
2560
0
2720
0
0Maßstab: 1 : 50 000 (im Format A0)
0,5 3,5 4,5 54 km1 21,5 2,5 3
Sonstiges
Gewässer
Innerer S-Bahn-Ring
KLIMASCHUTZ
- Reduzierung der Emission von Treibhausgasen durch verkehrsoptimierte
Kohlenstoffspeicher (potenzielle Kohlenstoffquellen)
10.01 - 20.00
Ziele
Siedlungsentwicklung
13°20'
1600
0
1760
0
1920
0
2080
0
2240
0
2400
0
13°10'
640
0
800
0
320
0
480
0
400
5200
2800
7600
52°24'
448
00
480
00
464
00
960
0
1120
0
1280
0
1440
0
Stadtentwicklungsplan Klima 496
00
38800
5200
2800
4800
0
4640
0
400
4960
0
4480
0
52°36'
31600
29200
272
00
256
00
13°30' 320
00
336
00
288
00
304
00
368
00
384
00
352
00
13°40' 416
00
400
00
432
00
13°30'
3040
0
3200
0
3360
0
36400
34000 - Sicherung und Erhöhung der Kohlenstoffspeicher- und Kohlenstoffsenken-
22000
24400
26800
4.3
Maßnahmen auf Siedlungspotenzialflächen
Vorrangige Entwicklung von Potenzialflächen mit
20.01 - 50.00
> 100
- Erhaltung und ggf. Wiedervernässung von Mooren und Feuchtgebieten- Erhaltung und naturnahe Bewirtschaftung der Wälder- Sicherstellung einer bodenschonenden landwirtschaftlichen Nutzung
Kohlenstoffspeicher
5.01 - 10.00
0.93 - 5.00
(Organischer Kohlenstoffgehalt in kg/m²; Werte zwischen 50.01 - 100
(Potenzialflächen > 3 ha innerhalb des Einzugsbereichs desschienengebundenen ÖPNV, Radius 400 m)
- Erhaltung und angepasste Pflege der Parks und sonstigen Grün- und Freiflächen
in Berlin nicht ausgeprägt)
Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung natürlicher
der Erhaltung der Grün- und Freiflächen)(Mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt steigt entsprechend die Bedeutung
Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der natürlichen
funktion von Grün- und Freiflächen
52°30'
19600
17200
3840
0
3680
0
3520
0
13°40'
4160
0
4000
0
4320
0
7600
52°24'
10000
12400
14800
ZIE
LE U
ND
MA
SS
NA
HM
EN
Grundsätzlich geeignete Siedlungsflächen zur Nutzung
Datengrundlage:
- Bodendatenbank des Informationssystems Stadt und Umwelt (ISU), SenStadt, Ref. III F
- Umweltatlas Berlin, 06.07 Stadtstruktur (Ausgabe 2008)- Potenzialflächen nach geplanten Nutzungen, SenStadt, Abt. I (Stand Feb. 2010)
schienengebundenem ÖPNV-Anschluss(Nachrangige Entwicklung von Potenzialflächen für Siedlungs-entwicklung außerhalb des Einzugsbereichs des schienen-
SenStadt, Abt. I (Stand 2010)
gebundenen ÖPNV im Radius von 400 m; außerhalb des
Land Berlin: Blockkarte 1 : 5.000 (ISU5) des Informations-systems Stadt und Umwelt (ISU) von SenStadt, III F,
Land Brandenburg: abgeleitet aus ATKIS DLM
Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Nachdruck odersonstige Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des
Ausgabe 2010
Kartengrundlage:
TU Berlin, FG Landschaftsplanung und -entwicklungHerwarth + Holz, Planung und Architektur
http://www.stadtentwicklung.berlin.deInternet-Adresse:
Herausgebers.
Stand 31.12.2005
der Solarenergie und zur energetischen Optimierung desGebäudebestandes
Maßnahmen im Siedlungsbestand
Siedlungspotenzialflächen auf Grün- und Freiflächen mitgeringer Bedeutung als Kohlenstoffspeicher sind bevorzugtzu entwickeln
Inneren S-Bahn-Rings)
- Liste Potenzialflächen (geplante Realisierung bis 2030),
Herausgeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt)
Konzeption undBearbeitung:
KommunikationAm Köllnischen Park 3, 10179 Berlin
SenStadt, Ref. III F - Informationssystem Stadt und UmweltSenStadt, Abt. I - Stadt- und FreiraumplanungAuftraggeber:
Auftragnehmer:
Mitarbeit: GEO-NET Umweltconsulting
13°10' 640
0
800
0
960
0
112
00
128
00
144
00
480
0
320
0
38800
36400
34000
22000
24400
13°20'
208
00
160
00
176
00
192
00
224
00
240
00
29200
26800
52°36'
31600
19600
52°30'
17200
12400
10000
14800
2880
0
2560
0
2720
0
0Maßstab: 1 : 50 000 (im Format A0)
0,5 3,5 4,5 54 km1 21,5 2,5 3
verringert werden.
Bisher wenig Beachtung fand die Tatsache, dass Böden und Vegetation große Mengen
an Kohlenstoff speichern, die bei einer Bebauung oder einer anderweitigen (Zer-)Stö-
rung freigesetzt werden und als CO2 oder Methan den Klimawandel verstärken. Aber
auch Lachgas kann bei Änderungen der Flächennutzung freigesetzt werden. Daher
sollten die Böden sowie die Vegetation der Berliner Grün- und Freiflächen möglichst
erhalten und in Einzelfällen renaturiert werden. Von besonderer Bedeutung sind die
Moore und Feuchtflächen am Stadtrand Berlins sowie die Berliner Forsten. Darüber
hinaus können durch die Pflanzung von Gehölzen und die Anlage neuer Grünflächen
in – allerdings nur geringem Umfang – zusätzliche Kohlenstoffspeicher geschaffen wer-
den. Auch hierbei ist auf mögliche Konflikte mit anderen Belangen, u. a. solchen der
Anpassung an den Klimawandel, zu achten. Denn beispielsweise können dichte Ge-
hölzpflanzungen als Barriere für den Kaltluftabfluss wirken, der für den klimatischen
Ausgleich bedeutsam ist.
8 Maßnahmenumsetzung und weiterer Handlungsbedarf
Wenngleich viele Maßnahmen, die durch den StEP und das Fachgutachten vorgeschla-
gen werden, positive Effekte haben, so sind doch vereinzelt auch Konflikte denkbar
(z.B. mit Belangen des Denkmalschutzes), auf deren Lösung in der Umsetzung zu ach-
ten ist. Ein weiteres Hindernis der Umsetzung stellt die Finanzierbarkeit der Maßnah-
Abb. 3: Karte 4.3 des Fachgutachtens StEP Klima: Klimaschutz – Ziele und Maßnahmen (Ausschnitt)Ausgewiesen sind natürliche Kohlenstoffspeicher sowie Siedlungspotenzialflächen im Einzugsbereich des schienengebundenen ÖPNV
73
Dokumentation zu den Dresdner Planergesprächen am 24. Juni 2011
men dar. Daher sollten Maßnahmen möglichst ‚integriert‘ umgesetzt werden, d. h. sie
sollten wo immer möglich in Kombination mit Maßnahmen durchgeführt werden, die
aus anderen Gründen erforderlich sind – so wenn beispielsweise eine Fassadensanie-
rung, Bauarbeiten im Straßenraum oder Ersatzpflanzungen in Parks anstehen.
Mit dem Fachgutachten zum StEP Klima wurde eine fachliche Grundlage für Kli-
maschutz und Anpassung an den Klimawandel im Rahmen der räumlichen Planung
und Stadtentwicklung vorgelegt. Da der StEP Klima aber letztlich lediglich ein vorberei-
tendes Konzept darstellt, ist er zur Verwirklichung seiner Ziele auf die Berücksichtung
seiner Belange in weiteren formellen und informellen Instrumenten angewiesen. Hier-
zu zählen bspw. die Städtebauförderung, die Bebauungsplanung, Umweltprüfungen,
Städtebauliche Verträge, das Landschaftsprogramm Berlin, der Stadtentwicklungsplan
Verkehr, eine etwaige Internationale Bauausstellung oder die Internationale Gartenbau-
ausstellung. Darüber hinaus ist eine Reihe weiterer Schritte nötig, wie z. B. eine umfas-
sende Information der Bevölkerung, ein darauf aufbauender breiter gesellschaftlicher
Diskurs, ein Monitoringprogramm zur Überwachung der tatsächlichen Klimaände-
rungen, der Folgen der Klimaänderungen sowie der Wirksamkeit von vorgeschlagenen
Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen. Nicht zuletzt bedarf es einer dauerhaften
Institutionalisierung der Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in
der Berliner Stadtentwicklung.
9 Literatur
GEO-NET Umweltconsulting (2010): Untersuchungen zum Klimawandel in Berlin. Zu-
sammenstellung der im Rahmen des Stadtentwicklungsplans (StEP) Klima durchge-
führten Modellrechnungen. http://www.stadtentwicklung.berlin.de
Roloff, A., Bonn, S. und Gillner, S. (2008): Baumartenwahl und Gehölzverwendung im
urbanen Raum unter Aspekten des Klimawandels. In: Forstwissenschaftlicher Beitrag
Tharandt Beiheft 7. 92-107
SenStadt (2011): Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.) Stadtentwicklungs-
plan Klima Berlin. Berlin, 80 S. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/download/step_
klima_ag/
TU Berlin, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung; Herwarth +
Holz (2010): Fachgutachten zum Stadtentwicklungsplan (StEP) Klima Berlin. Bearbeiter:
Stefan Heiland (Projektleitung), Christian Wilke, Katrin Rittel, Carl Herwarth v. Bitten-
feld, Brigitte Holz, Andreas Neisen, Kerstin Thurau in Zusammenarbeit mit GEO-NET
Umweltconsulting GmbH (Peter Trute, Dirk Herrmann). Berlin, unveröffentlichtes Gut-
achten.
74