Zu diesem Heft

Post on 23-Aug-2016

214 views 2 download

Transcript of Zu diesem Heft

Zu diesem Heft:

Tagungen linden start, Erkliirungen werden abgegeben, Dokurnentationen erstellt, Pro- gramme entwickelt, Untersuchungen durchgefiibrt, Vortriige gebalten, Fernsebfilrne ge- drebt: Das Fairnef-Thema hat offensicbtlicb Konjunktur in Sport und Sportwissenscha#. Der Deutsche Sportbund bescblof - - schweizerischern Vorbild und einern Vorschlag der Deutschen Olyrnpiscben Gesellscha# folgend ~ eine grofangelegte Fair-play-Initiative. Man k6nnte daraus den Eindruck gewinnen, Sport sei nun insgesarnt zu einern unfairen Ereignis geworden. Das ist aber nicbt so, und man darf auch nicht zulassen, daft die Auffassung entstebt, der Sport und sein Urnfeld seien unfair, aggressiv und sogar ge- walttiitig. Fairnefl und karneradscha#licber Urngang sind aucb heute der Regelfall, und dies gilt aucb fiir die Sportarten, in denen gegenwlirtig das Fairnefl-Therna besonders aktuell ist. Die Mehrzahl aller Sporttreibenden gebt ibrern sportlicben Hobby in un- tadeliger Weise nach, acbtet die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln des Sports und ihrer Sportart und verhlilt sich so, daft das Fairnef-Gebot in der Realitlit roll zur GeItung kornrnt. Die rneisten Sportarten lassen aucb unfaires Verbalten schon auf- grund ibrer Struktur nicht zu; da rnag der eine oder andere schon einrnal unfair den- ken, unfair handeln kann er jedoch nicht. Natiirlich kann man nicht iibersehen, daft es Unfairnef und Aggression in einigen Sportarten und urn diese herurn gibt; und es gibt sicher nieraanden, der nicbt alle Scbritte unterstiitzen wiirde, dies zu verbindern. Nur

urn dies zu tun, rnuff man wissen, w o u n d unter welcben Bedingungen Unfairnefl und Aggression yon einzelnen oder yon Gruppen au#reten. Sind es dann rnebr strukturelle ~4nderungen, die erforderlicb sind? Sind es eher plidagogische Maflnahmen, oder be- darf es allgerneiner Aufkllirung? Deshalb ist es wichtig, daft Untersuchungen durcb- ge[iihrt werden, die dern Fairnef-Problern genauer nachgehen. Allen Guttrnanns Beitrag kornrnt so geseben zu einern sebr gelegenen Zeitpunkt, und wir bo~fen sehr, daft sein Beitrag nicht der einzige zu diesern Tbema bleiben ¢vird. Seit langern scbon wird ein anthropologisches Defizit in der Sportwissenscha# beklagt: Eckhard Meinberg gebt irn zweiten Hauptbeitrag dieses Hefts erneut der Frage nacb, warurn es zu diesem Defizit gekornrnen ist und warurn Anthropologie als Grundlagen- disziplin fi~r die Sportwissenscba# wichtig und ira Prinzip unersetzlich ist. Dazu part aucb der sicb eber philosophiscb verstebende Diskussions-Beitrag unseres Osloer Kolle- gen Gunnar Breivik, der sicb rnit dera Doping-Dilemma auseinandersetzt. Am Forschungsberichts-Teil sind dieses Mal Martin Lames und Man#ed Letzelter (,Mathernatische ModeUierung des Olyrnpiazyklus in der Leicbtatbletik~), Roll Andre- sen und Christian Kr6ger (,Talentbewabrung als vorrangiges Ziel eines lang#istigen Leistungsaufbaus ~) und Elke yon Oehsen (~Ein Beitrag zur Er[orschung der Reaktions- zeit-Mecbanisrnen ira Karatekarnpf ~) mit drei eber bewegungs- und trainingswissen- scba#lichen Thernen beteiligt; dazu [iinf Besprechungen und die Fortsetzung der Auf- listung der Habilitationen und Dissertationen aus 1985 ~ wiederum eine stattliche Reibe.

O.G.