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Bernhard Tinner
7. September 2009 7. September 2009
1 189 IT-Qualitätssystem konzipieren und einführen
189 IT-Qualitätssystem konzipieren und
einführen
Zusammenfassung
IT-Qualitätssystem
Projektmanagement (PM)
Regelt die Aufgaben und Funktionen des techni-schen Projektmanagements für IT Vorhaben.
Rolle Funktion
Projektleiter Erreichung der Projektziele & einhalten des Kosten- und Terminrahmens Planung, Kon-trolle, Steuerung
Projektassistent Unterstützung des PL
Entwicklung & Beschaffung (SE)
Beinhaltet alle unmittelbar der Systemerstellung dienenden Aktivitäten.
Rolle Funktion
Analytiker Anforderungen erstellen a.H. Systemanalyse
Designer Fachliche Strukturierung, techn. Entwurf
Programmierer Codierung & Realisierung der DB
Wartung & Betrieb (WB)
Stellt die Verfügbarkeit der produktiven Systeme sicher (Betrieb). Führt korrigierende und anpassende Tätigkeiten zur Optimierung der Systeme durch (Wartung).
Qualitätssicherung (QS)
Regelt die Aufgaben und Funktionen der Quali-tätssicherung innerhalb des IT Systems.
Rolle Funktion
QS-Manager Prozess- & Produktqualität QS-Plan, Prüfplan, QS-Berichte
Qualitätsprüfer Inhaltliche Prüfung
QS-Assistent Unterstützung von Qualitäts-prüfer & QS-Manager
Change- & Configuration-Management (CCM)
Stellt sicher, dass Produkte und deren Bestand-teile identifizierbar sind, Zusammenhänge / Un-terschiede von Versionen erkennbar sind und Produktänderungen kontrolliert durchgeführt werden.
Rolle Funktion
CCM-Leiter Prozess des Change- & Configu-
ration-Mgmt. sicherstellen
Begriffe im QS
Begriff Erklärung
Methoden Sind planmässig angewandte, be-gründete Vorgehensweisen zur Er-reichung festgelegter Ziele.
Werkzeuge Sind Hilfsmittel für die Entwicklung und Verwaltung von Software
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Qualitätsmanagement
Konstruktive Methode
Analytische Methode
Projektmanagement (PM)
Leistungsaustausch des Subsytsems PM mit
anderen Subsystemen
Netzplan
GANTT-Diagramm
Phasen
Projekt Strukturplan
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Stakeholderliste
Stakholder Art
Promoter Unterstützen das Projekt aktiv und stellen dessen Erfolg sicher
Supporter Unterstützen das Projekt in-haltlich bzw. punktuell und stellen dafür Ressourcen zur Verfügung
Opponents Sprechen sich mehr oder weni-ger offen gegen das Projekt aus und agieren entsprechend Ziel: Projektabbruch, Umbe-setzung von Schlüsselfunkti-onen oder Projektaneignung
Hoppers Sind unentschlossene oder wech-seln ihre Position ständig
Methoden
Schätzvorgang
Meilenstein Trendanalyse
Erfasst die Veränderung der Meilensteine und bildet diese in einer grafischen Form ab:
Vorteile:
Höheres Terminbewusstsein
Kommunikationsmittel für Meeting
Ableiten für Künftige Projektplanung
Angebote können realistischer formuliert werden
Konventionalstrafen vermeiden oder mildern
Fortschrittsanalyse
Kürzel Beschreibung
FT Fertigungsgrad
A(fertig) fertiges Arbeitsvolumen
A(gesamt) gesamtes Arbeitsvolumen
Wird eingesetzt:
Bei Termindruck
Wenn das Projekt umfangreich ist
Aus den Kosten lässt sich der Projektfort-schritt nicht ablesen
Earned-Value-Methode (EVM)
EVM = Erzielte Wert-schöpfung
Ist ein Instrument zum Kostencontrolling in Projekten.
Nicht der Aufwand sondern die bisherige Leistung ist gefragt.
Grafischer Plan/Ist-Vergleich der Termin und Kostensituation bezogen auf den Arbeitsfort-schritt
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EVM Ermöglicht eine zu-verlässige, objektive & transparente Beurteilung des Projektfortschritts!
Synonyme Begriffe:
Performanc Mgmt (Leistungsbeurteilung)
Cost Schedule (Kostenplan)
Vorteile:
Halbfertige Arbeiten zählen nicht, da noch keine echte Wertschöpfung erzielt wurde!
Schätzfehler beim Planaufwand fallen nicht ins Gewicht.
Weiter müssen noch der Planed Value
(geplante Wertschöpfung) und der
Budget Value (ver-brauchter Aufwand) dar-
gestellt werden!
Entwicklung & Beschaffung (SE)
Leistungsaustausch
Phasen
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Qualitätssicherung (QS)
Leistungsaustausch
QS Hauptaktivitäten
QS-Initialisierung: Festlegen des org. & techn. Rahmen im QS-Plan & in Prüfplänen.
Prüfungsvorbereitung: Prüfspezifikation & -prozedur erstellen, Prüfplan vervollständi-gen, Prüfumgebungsanford. festlegen.
Prozessprüfung: Vorgegebene Vorgehenswei-sen bestimmter Aktivitäten prüfen.
Produktprüfung: Prüfung der formalen und inhaltlichen Kriterien an Hand Prüfspez. -> Prüfprotokoll
QS-Berichtswesen: Prüfprotokolle auswerten und Ergebnisse dem PM präsentieren.
QS-Plan
Ausgehend von den QS-Regelungen im PHB & Projektplan ist ein QS-Plan festzulegen.
Management
QS-Organisation
Qualitätsziele
Prüfplan
Der Prüfplan definiert die Prüfgegenstände und die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Prüfung, die zeitliche Planung, sowie die für die Durchführung erforderlichen Ressourcen.
Was Prüfgegenstände Wer Aufgaben & Verantwortlichkeiten Wann Zeitplan Womit Ressourcen
Prüfmethoden
Für jeden im Prüfplan aufgeführten Prüfungsge-genstand sind die Anforderungen an die Prüfung zu erstellen und die Prüfmethoden festzulegen.
Qualitätsmerkmale von Programmen
AnpassbarkeitEignung des Programms zur Änderung aufgrund von geänderten Benutzer-forderungen oder unvorhergesehenen Ände-rungen der Betriebsumgebung.
Benutzbarkeit Eignung zum Erlernen der Funktionen, der Bedienung und der Hand-habbarkeit des Programms sowie zur Inter-pretation seiner Meldungen und Ergebnisse durch den vorgesehenen Benutzer.
EffizienzZeitbedarf sowie Bedarf an Hard-ware und zusätzlicher Software für den Pro-grammablauf in einem vorgegebenen Hard-ware-/Software-System.
FunktionsabdeckungEignung des Programms, seine spezifizierten Funktionen entsprechend den gegebenen Erfordernissen auszuführen.
KorrektheitErfüllung der Realisierungsspezifi-kation.
InstandsetzbarkeitEignung des Programms für das Erkennen von Fehlerursachen und für die Beseitigung von Fehlern.
PortabilitätEignung des Programms zum Ein-satz in unterschiedlichen vorgegebenen Hardware- und Software-Systemen.
RobustheitEignung des Programms, bei feh-lerhafter Softwareumgebung Hardware-, Ein-gabe- oder Ablauffehler ein vorgegebenes Verhalten zu zeigen.
SicherheitFreisein von Gefährdung.
VerknüpfbarkeitEignung des Programms zur Verbindung mit anderen Software-Systemen.
WiederverwendbarkeitEignung des Pro-gramms, ungeändert in Software-Systemen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen eingesetzt werden zu können.
ZuverlässigkeitTeil der Qualität im Hinblick auf das Verhalten der Einheit während vorge-gebener Anwendungszeiten.
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Qualitätsmerkmale von Dokumenten und Dokumentationen
ÄnderbarkeitEignung von Dokumenten zur Ermittlung aller von einer Änderung betrof-fenen Dokumententeile und zur Durchführung der Änderung.
AktualitätÜbereinstimmung der Beschreibung eines Programms in Dokumenten mit dem jeweils geltenden Zustand des Programms.
EindeutigkeitEignung von Dokumenten zur unmissverständlichen Vermittlung der Infor-mation an jeden Leser.
IdentifizierbarkeitEindeutige Ansprechbarkeit der Teile von Dokumenten, die Angaben zu einem abgegrenzten Sachverhalt enthalten.
NormenkonformitätErfüllung der für die Er-stellung von Dokumenten geltenden Vor-schriften und Normen.
VerständlichkeitEignung von Dokumenten zur erfolgreichen Vermittlung der darin enthal-tenen Informationen an einen sachkundigen Leser.
VollständigkeitVorhandensein der für den Zweck der Dokumente notwendigen und hin-reichenden Informationen.
WiderspruchsfreiheitNichtvorhandensein sich entgegenstehender Aussagen in Dokumenten.
Magisches Dreieck
Change- & Configuration-Mgmt. (CCM)
Leistungsaustausch
SW-Konfiguration
Baseline
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Aktivitäten im Vergleich
Projektmanagement Systementwicklung und Beschaffung
Qualitätssicherung Change- & Configuration-Mgmt.
Kern
aktiv
it.
Projektstart Planung Kontrolle & Steuerung Information & Dokumen-tation Projektabschluss
Analyse Systembau Evaluation Einführung
QS-Initialisierung Prüfungsvorbereitung Prozessprüfung Produktprüfung QS-Berichtswesen
CCM-Planung Problem & Change-Management Versions-Management Build- & Release-Management
Haupta
ktiv
itäte
n
Projektstart: Festlegung des org. Rahmen im PHB. Planung: Vorgänge in Projektstruktur-plan festlegen, Projekt in Phasen ein-teilen, Mei-lensteine festlegen, Gantt-Diagramm & Netz-plan Kontrolle & Steuerung: Sollvorgaben der System- & Projektplanung mit den Ist-Werten verglei-chen. Information Dokumenta-tion: Infor-mation der Auftraggeber & Projekt-MA’s über den Projekt-verlauf (Informations-konzept) Projektabschluss: Erstel-len eines Projektab-schlussberichtes.
Analysephase: System abgrenzen, Anforderun-gen analysieren & spezi-fizieren, Abnahmekrite-rien definieren, Anforde-rungen validieren Systementwurf: Vorge-hen festlegen (Tailoring), Org. & Infra. Entwicklung (Detailkonzept festlegen, Lösung implementieren), SW/HW Entwicklung (Sys-temarchitektur festle-gen, SW/HW Entwurf durchführen, Program-mieren / Integrieren), Standard SW/HW (System konfigurieren / paramet-risieren, System imple-mentieren), Systemdoku erstellen Evaluation: Kriterienka-talog erstellen, Produkt-anbieter auswählen, Of-ferte einholen, Evaluati-on & Bewertung durch-führen, Vertrag erstel-len, Produkt konfigurie-ren Einführung: Einführung planen, Benutzer & Be-triebs-Doku erstellen, Benutzer und Betreiber schulen, System installie-ren, Daten erfassen und migrieren, SLA erstellen, Systemabnahme durch-führen, System ausbrei-ten
QS-Initialisierung: Fest-legen des org. & techn. Rahmen im QS-Plan & in Prüfplänen. Prüfungsvorbereitung: Prüfspezifika-tion & -prozedur erstellen, Prüf-plan vervollständigen, Prüfumgebungs-anforderungen festlegen. Prozessprüfung: Vorge-gebene Vorge-hensweisen bestimmter Aktivitäten prüfen. Produktprüfung: Prüfung der formalen und inhalt-lichen Kriterien an Hand Prüfspez. -> Prüfproto-koll QS-Berichtswesen: Prüf-protokolle auswerten und Ergebnisse dem PM präsentieren.
CCM-Planung: Relevante Richtlinien und einzuset-zende Hilfsmittel für das CCM im Konfigurations-Management-Plan fest-halten Problem & Change-Management: Probleme, Fehler und Änderungen (durch neue Anforderun-gen) erfassen, dem ent-sprechenden IT-Produkten zuordnen und die betroffenen Produkt-elemente zu identifizie-ren. Versions Management: Regeln der Versionierung von Produktdokumenten, Quellcode und/oder Ob-jektcode Build- & Release-Management: Verwal-tung der SW/HW-Elemente und Zusam-menbinden derselben zu Releases
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Projektmanagement Systementwicklung und Beschaffung
Qualitätssicherung Change- & Configuration-Mgmt.
Genere
lle In
fos
Projektstrukturierung: Der Projektstrukturplan ist die direkte Grundlage für den Aufwand-, Kapa-zitäts-, Termin- und Kos-tenplan. Fehler in der Projektstrukturierung werden meist erst im Projektverlauf erkannt. Stakeholderanalyse: Eine Methode, die Pro-jekteinflussnehmer (Promoter, Supporter, Opponent & Hopper) festzustellen und so die Projektumwelt zu be-rücksichtigen (Kontrolle der Risiken).
Daten-Migration: Über-führungsprozess um Da-ten von einem Format in ein anderes zu überfüh-ren. Kann so komplex sein, dass dazu ein eige-nes Projekt gestartet werden muss.
QS-Plan: Ausgehend von den QS-regelungen im PHB & Projektplan ist im QS-Plan festzulegen, welche Prüfgegenstände der QS unterzogen wer-den. Prüfplan: Ist ein Filter auf den Projektplan. Definiert die Prüfgegens-tände, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten, den Zeitplan und die Ressourcen.
Konfiguration: Ist eine geordnete Zusammen-stellung eines IT-Produkts aus SW/HW-Elementen. Baseline: Sie verbindet die gegenwärtig aktuel-len Versionen von SW/HW-Elementen zu einer Konfiguration.
Meth
oden
Projektplanung: Netz-plan, Aufwandschätzver-fahren Projektkontrolle & -steuerung: Meilenstein-Trendanalyse, Projekt-fortschrittsanalyse, Er-ned-Value Methode
Analyse: Structured Ana-lysis (SA), Real-Time Analysis (RT), Objektori-entierte Analyse (OOA) Systembau: Strukturier-ter Entwurf (SD), Modula-rer Entwurf (MD), Ob-jektorientierter Entwurf (OOD) Evaluation: Kos-ten/Nutzen-Analyse, Kosten/Wirksamkeits-Analyse, Nutzweranalyse, Punktebewertungsverfah-ren, Gewichtsstufenver-fahren, Statische Investi-tionsrechnung (z.B. Amortisationsrechnung) Dynamische Investitions-rechnung (z.B. Barwert-methode)
Konstruktive: Einsatz technischer, organisato-rischer oder psycholo-gisch orientierter Mass-nahmen und Hilfsmittel (Methoden, Sprachen, Werkzeuge, Richtlinien, Standards & Checklis-ten). Analytische: Prüfen und bewerten der Qualität des Produkts. Statische Prüfung (Dokumente) - Audit, Review & Co-deinspection. Dynami-sche Prüfung (lauffähige Prüflinge) – Black-Box-Test, White-Box-Test, Progessiver Test & reg-ressiver Test.
Für die Umsetzung der kernaktivitäten des CCM existieren die unter-schiedlichsten Verfahren, jedoch keine umfassen-de Konfigurationsmana-gement-Methode, die alle Kernaktivitäten des CCM umfasst und die sich als De-Facto-Standard im europäischen Raum etab-liert hat.
Werk
zeuge
Planung &Kontrolle: MS-Project, Visual Planer etc. Information & Dokumen-tation: Intranet, E-Conferences, Groupware
CASE-Tools: Die CASE-Umgebung ist eine orga-nisatorische und rech-nerunterstützte Umge-bung zur Erstellung von Software (Computer Ai-ded Software Enginee-ring)
Die Prüfwerkzeuge kön-ne wie folgt unterteilt werden: Abdeckung von testphasen, Lauffähig auf verschiedenen Plattfor-men oder Überprüfung verschiedener SW-Typen.
Funktionalität: Produkt-strukturierung, Change-Mgmt., Build- & Release-Mgmt., Repository (Abla-geort von freigegebenen Info.), Rollenkonzept & Workflow-Unterstützung.
Quellennachweis:
IT-Qualitätssystem konzipieren und einführen (189) (Thomas Estermann, Maximilian Delhees und Johannes Scheuring) 1. Auflage 2002, Compendio Bildungsmedian AG, Zürich