Zusammenstellung: Dagmar Tischmacher. Lesen gefährdet … die Dummheit.

Post on 05-Apr-2015

116 views 0 download

Transcript of Zusammenstellung: Dagmar Tischmacher. Lesen gefährdet … die Dummheit.

Zusammenstellung: Dagmar Tischmacher

Lesen gefährdet Lesen gefährdet ……

die Dummheit.die Dummheit.

Lies!Lies!

HauptzieleHauptziele

Die Schüler lesen Die Schüler lesen gerne.gerne.

Die Schüler lesen gut.Die Schüler lesen gut.

Lesesozialisation …Lesesozialisation …

Wie werden Menschen zu Lesern?Wie werden Menschen zu Lesern? Woraus speist sich ihre Motivation zum Woraus speist sich ihre Motivation zum

Lesen?Lesen? Welche Bedeutung schreiben sie dem Welche Bedeutung schreiben sie dem

Lesen zu?Lesen zu?

ist prozesshaft, umfassend, medienbasiert

Vgl. Pieper, Wirthwein, Bräuer: Handout zur IFB-Veranstaltung am 6.10.05 in Speyer

Lesen ist …Lesen ist …

geschlechtsspezifischgeschlechtsspezifisch

milieuspezifischmilieuspezifisch

phasenspezifischphasenspezifisch

kulturspezifischkulturspezifisch

Vgl. Pieper, Wirthwein, Bräuer: Handout zur IFB-Veranstaltung am 6.10.05 in Speyer

Lesefertigkeit istLesefertigkeit ist

LesetechnikLesetechnik

LeserichtigkeitLeserichtigkeit

LesegeschwindigkeitLesegeschwindigkeit

LESEFERTIGKEIT ERFORDERT LESEFERTIGKEIT ERFORDERT LESETRAINING!LESETRAINING!

Lesefähigkeit istLesefähigkeit ist

Sinn erschließendesSinn erschließendes Sinn zuschreibendesSinn zuschreibendes Sinn erfassendesSinn erfassendes Sinn gebendesSinn gebendes Sinn konstituierendesSinn konstituierendes Sinn gestaltendesSinn gestaltendes

LESEN.

LesekompetenzLesekompetenz

Der kognitive Prozess der Der kognitive Prozess der Informationsentnahme aus TextenInformationsentnahme aus Texten

PLUS DIE TEILDIMENSIONENPLUS DIE TEILDIMENSIONEN LesemotivationLesemotivation Emotionale BeteiligungEmotionale Beteiligung Fähigkeit zur Fähigkeit zur

AnschlusskommunikationAnschlusskommunikation

TEXT

MODELL ZUR BESCHREIBUNG VON LESEKOMPETENZ*

Kommunikation

(vor, während, nach der Lektüre)

• mit kompetenten Anderen

• als kulturelle Praxis

Motivation und subjektive Beteiligung

• affektives Engagement

• Lesebereitschaft

Kognition

Dekodierung

Bedeutungskonstruktion

Gedächtnis

Metakognition

Leseverständnis

als Aushandeln

von

Bedeutung

* Ahrens-Drath, Bräuer, Pieper, Wirthwein

Der kognitive Teil des Der kognitive Teil des LesensLesens

MANAGER überwacht und steuert

LESEAPPARAT Dekodierung (Buchstaben-

und Worterkennung) und Bedeutungskonstruktion

GEDÄCHTNISgreift auf Vorwissen (Weltwissen) und

emotionale Erfahrung zurück, kann vernetzen

Lesen ist ein aktiver und konstruktiver Prozess!Vgl. Pieper, Wirthwein, Bräuer: Handout zur IFB-Veranstaltung am 6.10.05 in Speyer

DER LESEAPPARATDER LESEAPPARAT

Dekodierer und Dekodierer und BedeutungskonstrukteurBedeutungskonstrukteur

„„Wort-Überlegenheitseffekt“: Wort-Überlegenheitseffekt“: Worterkennung ist mehr als Worterkennung ist mehr als lineares Abarbeiten von lineares Abarbeiten von BuchstabenBuchstaben

Dagmar Tischmacher
TurmParis
Dagmar Tischmacher
Eiffelturm

BEISPIELEBEISPIELE

Die Bcuhstbaenrehenifloge in eneim Wrot ist eaglDie Bcuhstbaenrehenifloge in eneim Wrot ist eagl  23. September 2003 pps. FKARFNRUT, 23. Sptbemeer. 23. September 2003 pps. FKARFNRUT, 23. Sptbemeer. Ncah enier nueen Sutide, die uetnr aerdnem von der Ncah enier nueen Sutide, die uetnr aerdnem von der Cmabirdge Uinertvisy dührruchgeft wrdoen sien slol, Cmabirdge Uinertvisy dührruchgeft wrdoen sien slol, ist es eagl, in wlehcer Rehenifloge Bcuhstbaen in ist es eagl, in wlehcer Rehenifloge Bcuhstbaen in eneim Wrot sethen, Huaptschae, der esrte und ltzete eneim Wrot sethen, Huaptschae, der esrte und ltzete Bcuhstbae snid an der rhcitgien Setlle. Die rsetclhien Bcuhstbae snid an der rhcitgien Setlle. Die rsetclhien Bshcuteban kenönn ttoal druchenianedr sien, und man Bshcuteban kenönn ttoal druchenianedr sien, und man knan es tortzedm onhe Poreblme lseen, wiel das knan es tortzedm onhe Poreblme lseen, wiel das mneschilhce Gherin nhcit jdeen Bcuhstbaen enizlen mneschilhce Gherin nhcit jdeen Bcuhstbaen enizlen leist, snodren das Wrot als gnazes. leist, snodren das Wrot als gnazes.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2003, Nr. 222 / Seite 9Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2003, Nr. 222 / Seite 9

• Morgenstern • Abendstern • Zwergelstern

Vgl. Pieper, Wirthwein, Bräuer: Handout zur IFB-Veranstaltung am 6.10.05 in Speyer

DIE RHEINPFALZ VOM 22. September 2006

FLUENCY - FLUENCY - Leseflüssigkeit:Leseflüssigkeit:

Fähigkeit zum flüssigen und phrasierten, Fähigkeit zum flüssigen und phrasierten, leisen und lauten Lesenleisen und lauten Lesen

Es besteht nachweislich ein direkter Es besteht nachweislich ein direkter Zusammenhang zwischen Leseflüssigkeit Zusammenhang zwischen Leseflüssigkeit und Textverstehen.und Textverstehen.

Ein Leser, der die Dekodierungsprozesse Ein Leser, der die Dekodierungsprozesse AUTOMATISIERT hat, kann den Großteil AUTOMATISIERT hat, kann den Großteil seines (begrenzten) Arbeitsgedächtnisses seines (begrenzten) Arbeitsgedächtnisses auf den Textverstehensprozess lenken.auf den Textverstehensprozess lenken.

Vgl. Cornelia Rosebrock, Daniel Nix: Forschungsüberblick, in: Didaktik Deutsch 20/2006, S. 90ff

LeseverstehensmodellLeseverstehensmodellee Wort-für-Wort-VerstehenWort-für-Wort-Verstehen - - Ausgangspunkt:Ausgangspunkt: Texte setzen sich aus Sätzen zusammen, Texte setzen sich aus Sätzen zusammen,

Sätze aus Wörtern, Wörter aus Buchstaben.Sätze aus Wörtern, Wörter aus Buchstaben.

- Der Leser versteht, weil er synthetisiert.- Der Leser versteht, weil er synthetisiert.

Informationsfluss vom Text zum Leser;Informationsfluss vom Text zum Leser;

Bottom-up-Verstehensprozess oder datengeleitetes VerstehenBottom-up-Verstehensprozess oder datengeleitetes Verstehen

Konzeptgeleitetes VerstehenKonzeptgeleitetes Verstehen - - AusgangspunktAusgangspunkt: Sprachliche Zeichen werden nicht an sich : Sprachliche Zeichen werden nicht an sich

verarbeitet,verarbeitet,

sondern interpretiert, in den bereits vorhandenen Wissensbestandsondern interpretiert, in den bereits vorhandenen Wissensbestand

eingepasst und damit vernetzt. eingepasst und damit vernetzt.

- Das Verstehen von Texten- Das Verstehen von Texten

ist ein aktiver Konstruktions- und Interpretationsprozess.ist ein aktiver Konstruktions- und Interpretationsprozess.

Informationsfluss vom Leser zum Text;Informationsfluss vom Leser zum Text;

Top-down-Verstehensprozess oder konzeptgeleitetes Verstehen.Top-down-Verstehensprozess oder konzeptgeleitetes Verstehen.

Beide Verstehensprozesse sind Beide Verstehensprozesse sind voneinander abhängig; Wechselwirkung!voneinander abhängig; Wechselwirkung!

Vgl. Kühn, 2004

LeseverstehenLeseverstehen

ist datengeleitetist datengeleitet

UNDUND konzeptgeleitet,konzeptgeleitet, ein wechselseitiges Zusammenspiel von ein wechselseitiges Zusammenspiel von

konzeptgeleiteten und datengeleiteten konzeptgeleiteten und datengeleiteten Aktivitäten, ein hypothesengeleiteter Aktivitäten, ein hypothesengeleiteter VerarbeitungsprozessVerarbeitungsprozess

Beim sinnzuschreibenden Lesen gibt es „grundsätzlich Beim sinnzuschreibenden Lesen gibt es „grundsätzlich keinen Unterschied zwischen dem Leseprozess von keinen Unterschied zwischen dem Leseprozess von Leseanfängern und von kompetenten Lesern“ (Kühn, 2004).Leseanfängern und von kompetenten Lesern“ (Kühn, 2004).

KohärenzbildungKohärenzbildung

SPRACHWISSEN

• Kohäsion: Konjunktionen, Wortwiederholungen, ProFormen, Rück- und

Vorverweise etc.

• Themensetzung, Entfaltung: z.B.

Wortstellung

WELTWISSEN

• Erschließen von Leerstellen

• Ergänzen fehlender Verknüpfungen

• Herstellen von Zusammenhängen

Bottom-up-Prozesse:

Textstrategien

(textbasiert)

Top-down-Prozesse:

Leserstrategien

(wissensbasiert)LESESTRATEGIEN

(Mit Hilfe textbasierter und wissensbasierter Anhaltspunkte(Mit Hilfe textbasierter und wissensbasierter Anhaltspunkte das Gelesene in ein sinnhaften Zusammenhang stellen)das Gelesene in ein sinnhaften Zusammenhang stellen)

Vgl. Pieper, Wirthwein, Bräuer: Handout zur IFB-Veranstaltung am 6.10.05 in Speyer

Beurteilung von Beurteilung von LeseleistungLeseleistung

LesegeschwindigkeitLesegeschwindigkeit LesefehlerLesefehler

Leseverständnis >Leseverständnis >Fragen an den Text:

- Wörtliches Wiedergeben

- Schlussfolgern (Inferenz)

VORLESELEISTUNG

Dagmar Tischmacher
Schwache Leser können nicht inferieren: Martin fegt die Straße. Dann stellt er den Besen zurück in die Garage.>> Zum Fegen braucht man einen Besen.
Dagmar Tischmacher
Text ist dekodiert und in Lautsprache umgesetzt.Das Vorlesen ist bei der Schaffung von Lesekompetenz eine Endleistung. Adäquates Vorlesen ist erst möglich, wenn man den Text verstanden hat.

Drei-Phasen-ModellDrei-Phasen-Modellfür Verstehensaufgabenfür Verstehensaufgaben

vor dem eigentlichen Lesenvor dem eigentlichen Lesen

> Aktivierung des Vorwissens> Aktivierung des Vorwissens

> Aufbau eines Erwartungshorizonts, > Aufbau eines Erwartungshorizonts, AntizipationenAntizipationen

während des Lesenswährend des Lesens

> Mit-dem-Bleistift-Lesen> Mit-dem-Bleistift-Lesen nach dem Lesennach dem Lesen

> Zusammenfassungen, Kommentierungen> Zusammenfassungen, Kommentierungen

> Aufgaben zum Weiterschreiben> Aufgaben zum Weiterschreiben

Vgl. Kühn, 2004

Merksätze…Merksätze…

Lesen ist und bleibt Lesen ist und bleibt LerngegenstandLerngegenstand!!

Lesen ist ein Lesen ist ein aktiveraktiver Prozess! Prozess!

Leseunterricht braucht Leseunterricht braucht DifferenzierungDifferenzierung!!

Leseförderung setzt gute Leseförderung setzt gute DiagnoseDiagnose voraus! voraus!

Lesen Lesen undund Schreiben gehören zusammen! Schreiben gehören zusammen!

NichtNicht alle Ziele alle Ziele auf einmalauf einmal ansteuern! ansteuern!

Vgl. Pieper, Wirthwein, Bräuer: Handout zur IFB-Veranstaltung am 6.10.05 in Speyer

NNicht müde icht müde

werdenwerden

sondern dem Wundersondern dem Wunder

leiseleise

wie einem Vogelwie einem Vogel

die Hand hinhaltendie Hand hinhalten

Hilde DominHilde Domin