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Footprint Der Ökologische Fußabdruck Österreichs www.footprint.at MIT UNTERSTÜTZUNG DES

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FootprintDer Ökologische Fußabdruck Österreichs

www.footprint.atMitUnterstützUng

des

Ökologischer Fußabdruck pro Person*Der Ökologische Fußabdruck einer/s durchschnittlichen Österreicherin/Österreichers beträgt 4,9 Hektar. Damit liegt Österreich beim Ressourcenverbrauch leider im Spitzenfeld – Platz 19 von 150 Ländern. Der durchschnittliche Fußabdruck der EU-25 liegt bei 4,8 Hektar, jener der USA bei 9,6 Hektar. Während der Fußabdruck der Industrieländer (ein Fünftel der Weltbevölkerung) 6,4 Hektar beträgt, beanspruchen die EinwohnerInnen von Ländern mit mittleren Einkommen nur 1,9, die von armen Ländern gar nur 0,8 Hektar biologisch nutzbare Fläche.Mehr Infos unter www.wwf.at

* Stand 2003

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Was würde passieren, wenn alle 6,4 Milliarden Menschen auf der Erde so leben wollten

wie wir in Österreich? Gleiche Ernährung, ähnlicher Lebensstil, Energiebedarf etc.

Geht sich das aus auf unserem Planeten?

Sind wir zukunftsfähig?

F ootprint – der ökologische Fußab-

druck – kann diese Fragen beant-

worten. Indem ermittelt wird, wel-

che Fläche benötigt wird, um die Rohstoffe

zur Verfügung zu stellen, die der Mensch

für Ernährung, Konsum, Energiebedarf

etc. verbraucht, sowie die Flächen, um

Rückstände wie das Kohlendioxid aus der

Verbrennung von fossiler Energie aufzu-

nehmen und umzuwandeln. Die Ergebnisse

sind alarmierend!

Der ökologische Fußabdruck einer/s durch-

schnittlichen EuropäerIn beträgt 4,8 Hektar,

jener einer/s US-AmerikanerIn 9,4 Hektar.

Ein/e ChinesIn hingegen muss mit 1,6 Hek-

tar und ein/e InderIn mit gar nur 0,8 Hek-

tar auskommen. Bei fairer Verteilung der

produktiven Flächen unserer Erde entfallen

auf jeden Menschen aber nur 1,8 Hektar.

Für Österreich heißt das: Mit einem Foot-

print von 4,9 Hektar leben wir deutlich

über unsere Verhältnisse! Es bräuchte drei

Planeten von der Qualität der Erde, um

alle Menschen auf unserem Verschwen-

dungsniveau leben zu lassen.

Und wenn wir auf einem biologisch viel-

fältigen artenreichen Planeten leben wol-

len, so müssen wir zusätzlich zumindest

20 % der bioproduktiven Flächen für die

Wildnis und ihre Lebewesen reservieren.

In diesem Fall bleiben etwa 1,4 ha pro Er-

denbürgerIn. Und dieser Wert wird weiter

1,4 ha pro erdenbürgerin ist ein fairer Footprint

Klimawandel: Die Armen trifft es am stärksten.

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Die rote Linie makiert die weltweite Biokapazität von 1,8 Hektar/Person

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abnehmen, da fruchtbarer Boden schwin-

det und die Bevölkerung wächst!

Seit Ende der 80er Jahre hat der gesam-

te, globale Fußabdruck die weltweite

Biokapazität überschritten. Heute ist der

weltweite Fußabdruck bereits um 25 %

größer als die nachhaltig auf der Erde

verfügbaren Ressourcen. Das heißt, die

Menschheit lebt nicht mehr von den „Zin-

sen“ der Natur, sondern verbraucht bereits

das „Kapital“ der Erde. Die Folgen sind

Übernutzung von Boden, Luft und Wasser,

ebenso wie die Zerstörung von Pflanzen-

und Tierwelt.

Der globale Zustand ist doppelt tragisch,

weil 75 % der Weltbevölkerung überhaupt

keinen Nutzen aus diesem Raubbau zie-

hen. Nur der Schaden, der durch Boden-

erosion, Verarmung der Artenvielfalt und

durch den fortschreitenden Klimawandel

entsteht, wird für alle Menschen schmerz-

lich spürbar.

Ein ökologisch wie sozial unhaltbarer

Zustand.

einmalige Lebensräume gefährdet: Der stetig steigende Ressourcenbedarf der Menschheit drängt die Natur immer weiter zurück.

Unklug: Die Menschheit verbraucht bereits 25 % mehr, als der Planet liefern kann.

1,4 ha pro erdenbürgerin ist ein fairer Footprint

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Der Footprint wurde von Wacker-

nagel und Rees als wissenschaft-

liche Methode zur Messung von

Umweltverbrauch eingeführt. Die Me-

thode berechnet die Fläche, die die Natur

brauchen würde, um die Rohstoffe zu re-

produzieren und den Abfall aufzunehmen,

die der Mensch für Ackerbau, Tierhaltung,

Energiegewinnung, Mobilität, Holzgewin-

nung etc. verbraucht.

Auch die direkt verbauten Flächen etwa

durch Siedlungen und Straßen werden mit-

einbezogen. Das Ergebnis – der ökologi-

sche Fußabdruck einer Region, eines Lan-

des oder der ganzen Welt – wird in dem

Flächenmaß „Global Hektar“ ausgedrückt.

Je größer der Footprint, desto stärker wird

die Umwelt belastet. Dem gegenüber steht

die „Biokapazität“ einer Region, also die

Fähigkeit der Natur, Rohstoffe auf- und

Schadstoffe abzubauen. Wenn der Foot-

print die Biokapazität einer Region nicht

überschreitet, dann leben die Menschen

dort potentiell nachhaltig. Überschreitet

er jedoch die Biokapazität, dann leben die

Bewohner auf Kosten anderer Regionen

– denn für die Erde als Ganzes kann der

Footprint die Biokapazität auf Dauer nicht

übersteigen! Der Pro-Kopf-Ressourcen-

verbrauch in Österreich liegt derzeit bei

4,9 Global Hektar und müsste in Zukunft

um ca. 70 % verringert werden, wollen

wir mit der weltweit fair verfügbaren

Biokapazität auskommen.

In den letzten Jahren wurden viele maß-

gebliche Berichte und Studien über den

ökologischen Fußabdruck einzelner

Regionen und der gesamten Welt publi-

ziert. Die Bilanzierung von Angebot und

Nachfrage bei Ressourcen muss so selbst-

verständlich werden wie Bilanzlegung in

finanziellen Belangen.

Der ökologische Fußabdruck ist bereits ein

offizieller Indikator zur Überprüfung der

Maßstab Global Hektar Sowohl Footprint als auch Biokapazität wer-den in so genannten „Global Hektar“ (gha) gemessen. „gha“ entspricht einem Hektar weltweit durchschnittlicher biologischer Produktivität, etwa für Ackerbau, Holzwirt-schaft, Energiegewinnung. Es ist eine ein-heitliche „Währung“, die die unterschiedli-che Fruchtbarkeit von Böden berücksichtigt und so verschiedene Länder oder Gebiete

weltweit vergleichbar macht. Bei fossilen Energieträgern wird die Fläche errechnet, die nötig ist, um die bei der Verbrennung entstehenden Emissionen von Kohlendioxid durch Wälder und Ozeane zu binden, ohne das Klima zu gefährden.

Mehr Informationen www.footprintnetwork.com

Weltweiter Vergleich: Footprint als Messgröße

Dem Konzept FOOTPRINT liegt die Vorstellung eines Fußabdrucks zugrunde, wie

ihn der Mensch z. B. auf einer Wiese hinterlässt. Trampelt der Mensch rücksichtslos

auf einer Wiese herum, dann wächst dort lange Zeit kein Gras mehr. Setzt er seinen

Schritt hingegen vorsichtig, regeneriert sich die Bodenvegetation schnell.

Der Ökologische Fußabdruck

der ressourcenverbrauch muss in zukunft um 70 % verringert werden

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UN-Biodiversitätsziele 2010 sowie einer

der EU-Leitindikatoren zur Messung der

biologischen Vielfalt.

In zukunftsorientierten Ländern wie in der

Schweiz und in Finnland wird Footprint

von offiziellen Stellen als Indikator zur

nachhaltigen Entwicklung genutzt. raubbau: Unser Planet ist zu klein.

Footprint Rechner

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Ökologischer Fußabdruck der Menschheit 1961–2003*

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* aus Living Planet Report 2006, Seite 2** aus LPR 2006, WWF; Biokapazität im Jahr 2050 ist entnommen aus: Nicht nachhaltige Trends: Maßnahmenvorschläge

zum Ressourceneinsatz, Helmut Haberl, Christine Jasch, Heidi Adensam, Veronica Gaube, IFF Social Ecology, März 06

Vergleiche von Footprint und Biokapazität**

ÖsterreichsFootprint

2003

ÖsterreichsBiokapazität

2003

GlobalerFootprint

2003

GlobaleBiokapazität

2003

GlobaleBiokapazität

2050

25 %zu groß

Der ökologische Fußabdruck ist eine Mög-lichkeit, die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils zu testen.

Sie wollen wissen, was wäre wenn … Sie weniger oft fliegen würden, ein klein- eres Auto hätten, das Haus isolieren lassen, gar Vegetarier würden? Was hätte das für globale Auswirkungen?

Der neue österreichische FOOTPRINT-Rechner gibt Ihnen die Antworten. Er errechnet Ihren persönlichen Footprint in Global Hektar, nennt die Anzahl der Pla-neten, die nötig wären, würde jede Erden-bürgerIn so leben wollen wie Sie, und gibt zugleich Informationen, mit welchen Maß-nahmen Ihr Footprint zu reduzieren wäre.

www.mein-fussabdruck.at

Andere Rechner im Web kommen be- dingt durch länder-spezifische Ausgangs-situationen zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen. Alle zeigen aber, wie stark unser Lebensstil von der Nachhaltigkeit abweicht.

Tierische Produkte haben deshalb

einen weitaus größeren Footprint

als pflanzliche Produkte, weil für

die „Produktion“ einer Kalorie eines tie-

rischen Produkts etwa 5–10 Kalorien auf

pflanzlicher Basis verbraucht werden.

Die Landwirtschaft ist einem raschen

Wandel unterworfen. Grünland, insbeson-

dere charakteristische Flächen wie Almen

und Hutweiden, welche als Weideland

nutzbar und für die biologische Artenviel-

falt wichtig sind, sind im Rückgang be-

griffen. Dafür steigt der Einsatz an Energie

im Ackerbau in Form von Kunstdünger

Vorrang für gesunde Ernährung

Ernährung und LandwirtschaftRund ein Drittel unseres Ökologischen Fußabdrucks wird für die Ernährung benötigt. Etwa

80 % davon entfallen auf den Konsum tierischer Produkte wie Fleisch, Milch, Eier.

Weidevieh: Es hat zwar einen großen Footprint, doch kann es für uns nicht nutzbares Gras verwerten.

Der Konsum von weniger Fleisch und tierischen Produkten verringert den öko-logischen Fußabdruck. Lokale, den Jah-reszeiten angepasste pflanzliche Produkte und Lebensmittel, wenn immer möglich aus ökologischem Anbau sind ein Rezept für die Reduktion des persönlichen Footprints, zu-gleich Garant für gesunde Ernährung. Der Footprint macht uns deutlich, dass wir mit unserem Fleischkonsum an die ökolo-gischen Grenzen unseres Planeten stoßen.

Die Produktion von pflanzlichen Produkten im Bio-Landbau hat aufgrund des bedeutend geringeren Vormittel- und Energieeinsatzes einen um etwa 20 % geringeren Footprint als konventionelle Produktion. Biologische Landwirtschaft produziert aber nicht nur einen kleineren Footprint, sondern schont auch die Natur durch den Verzicht auf Pesti-zide, chemische Düngemittel und Gentech-nik. Der scheinbare Widerspruch, dass Bio-Fleisch rechnerisch einen höheren Footprint

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und Spritzmittel. Die Fleischproduktion

Österreichs wird erst durch Kraftfutter

und importierte Futtermittel wie z. B.

Sojaschrot ermöglicht. Im Moment bedie-

nen wir uns enormer landwirtschaftlicher

Flächen im Ausland. Wir importieren etwa

600.000 Tonnen Eiweiß-Futtermittel, auch

aus Ländern, in denen Menschen hungern!

In Europa dagegen entsteht der Eindruck,

als gäbe es zu viele landwirtschaftliche

Flächen. Und so werden für die heimi-

schen Agrarflächen vielfältige neue Nut-

zungsmöglichkeiten erdacht. Sie sollen

nicht nur Nahrung liefern, sondern auch

erneuerbare Rohstoffe z. B. für Bio-Plas-

tik, aber vor allem Biomasse für erneuer-

bare Energien. Doch die Produktionskapa-

zitäten unserer Flächen sind begrenzt!

Die Vorstellung etwa, alle unsere Autos

nur noch mit Biodiesel von unseren Fel-

dern betreiben zu können, ist naiv. Allein

der 100 % Ersatz von Diesel durch Biodie-

sel würde die dreifache Ackerfläche Öster-

reichs benötigen, zum Essen bliebe nichts.

Daneben gibt es auch landwirtschaftli-

che Produkte wie Kaffee, Baumwolle,

Bananen und Kakao, die in Europa nicht

angebaut werden können. Vielfach werden

diese in ärmeren Ländern durch Raubbau

an der Natur und Ausbeutung von Men-

schen produziert. Die Zertifizierung von

FAIRTRADE Produkten ist ein wichtiger

Beitrag, um Ausbeutung und Zerstörung

zumindest entgegenzuwirken.

als konventionelles Fleisch aufweist, fällt dabei nicht so ins Gewicht. Artgerechte Tier-haltung mit Weideland braucht eben mehr Platz als industrielle Massentierhaltung mit Kraftfutter aus Südamerika. Mehr Informatio-nen unter: www.biolebensmittel.at

inFOrMAtiOnen zu ökologischen und fairen Produkten sowie nützliche Infos für ethisch korrekten Konsum finden Sie unter www.marktcheck.at

gesunde ernährung: Vegetarische Biolebensmittel verkleinern den Footprint.

Österreichs Viehwirtschaft sollte ohne Futterimporte auskommen

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Verbrauch und Footprint von Lebensmitteln

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Fleisch Milchprodukte Getreide Obst Gemüse97,4 110,2 90,8 92,8 100,5

Anteil der Lebensmittel am Footprint der ernährung

■ Getreide■ Hülsenfrüchte■ Gemüse■ Obst■ Pflanzenöle■ Käse■ Milch■ Eier■ Geflügel■ Schweinefleisch■ Rindfleisch■ Fisch Qu

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pflanzlicher Anteil

Ernährung gesamt ca. 1,5 gha

Die individuelle Mobilität verursacht rund ein Fünftel des

durchschnittlichen ökologischen Fußabdrucks.

Mobilität und Verkehr

O bwohl der Anteil des Verkehrs

im Schnitt relativ bescheiden

erscheint, liegt beim Autofahren

und vor allem beim Fliegen das größ-

te Footprint-Potenzial. Denn selbst der

größte Fleisch-Narr kann kaum ein Kilo

Fleisch pro Tag essen, ohne krank zu wer-

den. Ein Billigflug nach London, ein Kurz-

urlaub auf Gran Canaria, ein Business-

Flug nach L.A., das geht sich spielend aus,

krank wird „nur“ das Klima.

Der Verkehr ist bereits für rund 30 % des

Ausstoßes an Treibhausgasen verantwort-

lich und ist der am stärksten ansteigende

Sektor. Dabei übertrifft der Energiever-

brauch im Personenverkehr jenen beim

LKW-Verkehr um das Dreifache.

Zusätzlich werden mehrere hundert Millio-

nen Liter Kerosin täglich allein von Jumbos

verbrannt. Die schadstoffhaltigen Abgase

landen direkt in den sensiblen Zonen der

Atmosphäre. Vergleicht man das Flugzeug

mit der Bahn, so ist der Footprint pro

Kopf bei gleicher Wegstrecke im Flieger

20-mal so hoch.

Rund 90 % des Verkehrsfußabdrucks

gehen auf Kosten von Autofahrten und

Flugreisen. Ein auf das Auto fixiertes

Mobilitätsverhalten ist unmöglich auf die

gesamte Welt übertragbar. In Österreich

kommen bereits 540 Autos auf 1.000 Ein-

wohner. In China sind es noch unter 20,

in Indien unter 10 Fahrzeuge auf 1.000

Einwohner. Würden in China und Indien

Trendumkehr beim Verkehr!

geringer Fußabdruck: Neue Mobilitätskonzepte sind gefragt.

Zahlreiche Studien und positive Beispiele zeigen: Eine Energiewende beim Verkehr ist möglich und auch dringend nötig! Mit einem Mix aus politischen, technischen und persönlichen Maßnahmen kann in Ös-terreich der Energieverbrauch des Verkehrs und damit auch die Erdölabhängigkeit deut-lich verringert werden. Österreich hat im Ver-gleich zu den anderen EU-Staaten ein relativ dichtes Netz an Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Das ist die Chance für Österreich, um eine Verkehrs- und Energiewende zu schaffen. Statt Regionalverbindungen zu schließen, sollten leistungsfähige öffentliche Verkehrs-mittel angeboten werden. Die tatsächlichen Kosten des Verkehrs in Österreich betragen rund ein Viertel der gesamten Wirtschafts-leistung der Republik. Die Preise für diese Verkehrsleistungen spiegeln die Kosten - insbesondere im Straßenverkehr – aber kei-nesfalls wider. Der Wert knapper Ressourcen wird darin ebenso wenig berücksichtigt wie Schäden an Gesundheit und Umwelt. Mehr Informationen www.vcoe.at

90 % verursacht durch Autofahren und Flugreisen

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westeuropäische Verhältnisse eintreten,

so gäbe es einen katastrophalen Anstieg

der Treibhausgasemissionen. Setzt man

die „ökologische maximal verkraftbare

Motorisierung“ für China und Indien bei

etwa 100 sparsamen Fahrzeugen auf 1.000

Einwohner an, so würde das nach dem

Prinzip gleiches Recht für alle umgelegt

auf Österreich bedeuten, dass 4 von 5

Fahrzeugen bei uns noch in der ersten

Hälfte des Jahrhunderts verschwinden

müssten. Für welche Fahrzeuge bauen

wir dann heute noch Autobahnen?

Individuelle Mobilität mit geringem

Footprint kann aber gewährleistet

werden.

Durch Stadt- und Raumplanung für kurze

Wege, durch öffentliche Verkehrsmittel

wie Bahn oder Bus und durch hoch-

effiziente Fahrzeuge als Zubringer für die

letzten und ersten Kilometer zum öffent-

lichen Verkehr.

Trendumkehr beim Verkehr!

Verkehr: Der Footprint steigt rasant.

Ökologischer Fußabdruck einer reise von 100 km für eine Person

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90 % verursacht durch Autofahren und Flugreisen

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Energieverbrauch und CO2

Der Footprint berücksichtigt nicht

nur den Energiebedarf an fos-

siler Energie, Atomenergie und

Wasserkraft, sondern auch alle Energie,

die bei der Herstellung, Transport und

Entsorgung von Produkten verbraucht

wird.

Bei fossilen Energieträgern verwendet

man für die Berechnung des Footprints

nicht die Fläche der Ölfelder und Kohle-

vorkommen, sondern jene, die nötig wäre,

um die Verbrennungsemissionen von Koh-

lendioxid zu absorbieren. Bei der Energie-

produktion aus Wasserkraft, die kaum

Kohlendioxid freisetzt, wird hingegen die

von Staudämmen und Stauseen besetzte

produktive Fläche berücksichtigt.

Bei Fossilenergie würde Österreich etwa

14 Millionen Hektar zusätzliche Waldflä-

che benötigen, um den Ausstoß an Koh-

lendioxid durch Wälder zu binden. Bei den

8,4 Millionen Hektar Landesfläche leider

völlig unmöglich.

Auch global ist der gesamte Ausstoß von

CO2 weit höher als die Absorptionskapazi-

tät aller Wälder und Ozeane. Entsprechend

reichert sich das Treibhausgas in der Erd-

atmosphäre an. Die Folge ist der globale

Klimawandel.

Österreich trägt durch den übermäßigen

Einsatz fossiler Energieträger entscheidend

dazu bei!

Österreich hat sich im Kyoto-Protokoll

verpflichtet, die Treibhausgase bis 2010

um 13 % zu verringern. Derzeit gehören

wir aber zu den Kyoto-Schlusslichtern in

Europa mit einer Ausweitung um plus 16 %.

Dabei geht’s auch anders. Rund 30 % der

gesamten Energie entfallen auf Heizung

und Warmwasser, etwa nochmals so viel

auf den Verkehr. In beiden Bereichen

gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, wie

Windenergie: Erneuerbare Energie ohne Schadstoffe

Die Hälfte des gesamten ökologischen Fußabdrucks

steht in Zusammenhang mit Energieverbrauch.

KlimawandelVerringerung des Heiz-energiebedarfsMit guter Wärmedämmung, solarer Warm-wassergewinnung und einer Erneuerung des Heizsystems kann man den Energiebedarf enorm verringern und gleichzeitig die laufen-den Heizkosten senken. Damit werden Be-haglichkeit und Wohnkomfort gesteigert und der ökologische Fußabdruck reduziert. Mehr informationen unter: www.umweltberatung.atwww.klimabuendnis.at www.GDI.at www.igpassivhaus.at

Aktiv gegen denÖkostromStromkunden haben die Wahl, auf Ökostrom umzusteigen und so etwas für den Klima-schutz zu tun. Ökostrom wird ausschließlich aus regenerativen Energien wie Solarener-gie, Windkraft, Biomasse oder Wasserkraft gewonnen und ist ein wirkungsvoller Beitrag zur Reduktion von Atomkraft und fossilen Energieträgern. Die sehr geringen Mehrkos-ten bringen ein Vielfaches für unser Klima und unsere Zukunft! informationen unter: www.oekostrom.at

die Hälfte der energie wird nur verschwendet

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der Energieverbrauch ohne Einbußen an

Lebensqualität reduziert werden kann,

etwa durch Niedrigenergiehäuser, Tempo-

limits, Ausbau des Öffentlichen Verkehrs,

energiesparende Geräte oder Ökostrom.

Durch kluge, effiziente Nutzung der En-

ergie wird es möglich, 50 % der Energie

einzusparen. Der verbliebene Bedarf an

Energie kann in Österreich durch erneu-

erbare Quellen wie Sonnenenergie, Wind-

und Wasserkraft und Biomasse abgedeckt

werden. Mutige politische Schritte sind

Voraussetzung dafür. Wobei Biomasse

zwar hilft, den CO2-Ausstoß zu reduzie-

ren, durch den hohen Flächenbedarf sinkt

der Footprint aber nicht wesentlich. Ins-

gesamt ist die Energiewende der wichtigste

Beitrag zur Verringerung des Footprints.

Klimawandel: Der Mensch als Täter und Opfer

KlimawandelVerringerung des Heiz-energiebedarfsMit guter Wärmedämmung, solarer Warm-wassergewinnung und einer Erneuerung des Heizsystems kann man den Energiebedarf enorm verringern und gleichzeitig die laufen-den Heizkosten senken. Damit werden Be-haglichkeit und Wohnkomfort gesteigert und der ökologische Fußabdruck reduziert. Mehr informationen unter: www.umweltberatung.atwww.klimabuendnis.at www.GDI.at www.igpassivhaus.at

Aktiv gegen denÖkostromStromkunden haben die Wahl, auf Ökostrom umzusteigen und so etwas für den Klima-schutz zu tun. Ökostrom wird ausschließlich aus regenerativen Energien wie Solarener-gie, Windkraft, Biomasse oder Wasserkraft gewonnen und ist ein wirkungsvoller Beitrag zur Reduktion von Atomkraft und fossilen Energieträgern. Die sehr geringen Mehrkos-ten bringen ein Vielfaches für unser Klima und unsere Zukunft! informationen unter: www.oekostrom.at

die Hälfte der energie wird nur verschwendet

die Fieberkurve des Planeten

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Quelle: Michael E. Mann und Philip D. Jones: Global Surface Temperatures over the Past Two Millenia.Geophysical Research Letters, Vol. 30, No. 15, 1820, August 2003

Nördliche Hemisphäre

Jahr

Daten von Thermometern (rot) sowie von Baumringen, Korallen, Eisbohrkernen und historischen Aufzeichnungen (mittelblau) mit 50-jährigem Mittelwert (schwarz) und 95 % Vertrauensintervall der Daten (hellblau)

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● ● ● Prognosen IPCC

Wälder haben eine sehr hohe Bioproduktivität und

beherbergen die größte biologische Vielfalt an Land.

Wälder der Erde

Wald: Lebensraum, Rohstofflieferant, Energiequelle und CO2-Senke

Die Wälder haben auch eine hohe

Bedeutung für die Footprint-Be-

rechnungen. Neben der Rohstoff-

versorgung für Holzprodukte, Papier und

Fasern geht auch die Fläche zur Bindung

von CO2 in den Footprint ein. Leider

existieren diese zusätzlichen Waldflächen

nicht. Ein Ungleichgewicht und der Treib-

hauseffekt sind die Folge!

Österreich ist mit 3,9 Mio. Hektar Wald-

fläche eines der waldreichsten Länder

Europas. Trotzdem sind nur noch 36 %

des Holzes, das auf dem österreichischen

Markt angeboten bzw. exportiert wird, in

den Wäldern Österreichs gewachsen. Fast

zweimal so viel Holz hingegen wird aus

anderen Ländern importiert und 5–10 %

dieses Holzimportes stammen aus

illegalem Holzeinschlag! In den westli-

chen Teilen von Russland, die Europa mit

Holz versorgen, liegt der Anteil illegalen

Holzes bei 30 % – im fernen Osten Russ-

lands bereits bei 50 % und im südamerika-

nischen Amazonas entfallen rund 80 % auf

illegale Abholzung.

Schlägerungen, Raubbau und Brandrodung

haben bereits die Hälfte der natürlichen

Waldflächen der Erde mit ihren einzigarti-

gen Naturschätzen vernichtet.

13 Millionen Hektar an Waldflächen, mehr

großen Teil in der europäischen Massen-tierhaltung verfüttert wird. Um ein „billiges Huhn“ zu essen, wird 7.000 km entfernt der artenreichste tropische Regenwald für Soja-bohnen gerodet. Zu einer neuen Bedrohung der Urwälder wird der Anbau von Energiepflanzen im großen Maßstab. Für Zuckerrohr und Soja in Südamerika oder Palmölplantagen in Malaysia und Indonesi-en wird Urwald gerodet. Mit der steigenden Nachfrage nach so genannten „Bio“-Treibstof-fen steigt die Urwaldzerstörung dramatisch an.

zertifiziert: Das FSC-Gütesiegel garantiert eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder nach ökologi-schen und sozialen Kriterien.

die Hälfte der natürlichen Wälder der erde sind bereits vernichtet

Die Suche nach wertvollem Holz und die nachfolgenden Rodungen durch landlose Umsiedler waren lange Zeit die größte Be-drohung der tropischen Urwälder. Heute verschwinden Wälder auch für die industri-elle Landwirtschaft. Im brasilianischen Ama-zonasgebiet wurden alleine in den Jahren 2004 und 2005 mehr als 1,2 Millionen Hektar Sojabohnen gepflanzt. Soja, das zu einem

Bedrohte Urwälder

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Wald: Lebensraum, Rohstofflieferant, Energiequelle und CO2-Senke

als eineinhalbmal die Fläche Österreichs,

verschwinden jedes Jahr unwiederbring-

lich von unserem Planeten und mit ihnen

wichtige Funktionen wie Wasserspeiche-

rung, Luftreinigung und Schutz der Böden.

Nicht nur die biologische Vielfalt der Wäl-

der ist bedroht, auch Menschen sind direkt

betroffen. Die heimischen Wälder liefern

Rohstoffe für die Wirtschaft, dienen als

Wasserspeicher, Lawinenschutz, Erho-

lungsraum und zunehmend auch als er-

neuerbare Energie-Quelle. Der Wald trägt

zum Erfüllen dieser Funktionen bei, aber

natürlich nicht unbegrenzt.

Der Wald kann nicht „die Ölquelle“ der

Zukunft sein. Schon heute machen Wald-

produkte den Großteil (ca. 3⁄4) der bioge-

nen Energie aus und trotzdem bleibt der

Beitrag zur gesamten Energie kleiner als

10 %. Dies zeigt die Grenzen der Res-

source Wald. Ob Energie oder Holz, das

Wichtigste ist, Rohstoffe so effizient und

intelligent wie möglich zu nutzen – darin

liegt das größte Potenzial für die Zukunft.

Ein Beispiel, wie bedenkenloser Konsum am anderen Ende der Welt katastrophale ökolo-gische Folgen haben kann.

Mehr informationen:www.global2000.at/ressourcenwww.greenpeace.at/konsum_frisst_wald

Immer noch führt auch der hohe Verbrauch an Holz- und Papierprodukten zur Vernich-tung von Urwäldern. Wer Holzprodukte aus umweltgerechter und sozial verträglicher Waldbewirtschaftung sucht, kann sich über unabhängige Zertifizierung (z. B. FSC – Forest Stewardship Council) informieren.www.wwf.at/fsc

Holzeinschlag und Holzimporte Österreichs

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chGesamte Importe 30,8 Mio. m³

■ Heimischer Holzeinschlag 17,1 Mio. m³

■ Illegale Importe 1,4 Mio. m³

■ Verdächtige Importe 1,6 Mio. m³

■ Legale Importe 28,1 Mio. m³

Bedrohte Urwälder

Die Ernährung verursacht rund

ein Drittel des persönlichen Fuß-

abdrucks. Die Produktion von

Lebensmitteln, insbesondere die Fleisch-

produktion, benötigt große Flächen. Auch

ist eine moderne Landwirtschaft durch den

hohen Einsatz von Kunstdünger und Pesti-

ziden sehr energieintensiv und vergrößert

damit den Footprint.

Für das Wohnen benötigt die ÖsterreicherIn

rund ein Viertel des Fußabdrucks. Dabei

fällt insbesondere der hohe Verbrauch

an Energie für Heizung und Elektrizität

ins Gewicht, aber auch die Rohstoffe für

Wohnhäuser und der direkte Flächenver-

brauch durch die Bebauung und öffentli-

che Infrastruktur.

Die Mobilität mit dem Auto, dem Bus,

der Bahn oder dem Flugzeug ist für rund

ein Fünftel des Ökologischen Fußabdrucks

verantwortlich. Wobei der enorm gestiege-

ne private Autoverkehr und der steigende

Flugverkehr die größten Verbraucher sind.

Der Konsum, also der Verbrauch an Gü-

tern und Dienstleistungen, macht etwa

ein Sechstel des Footprints aus. Der hohe

Papierverbrauch fällt dabei mit rund ei-

nem Drittel dieses Anteils besonders ins

Gewicht.

Wir müssen überdenken, was wir unter

„gutem Leben“ verstehen. Ziel sollte es

sein, gut und glücklich innerhalb der öko-

logischen Grenzen unseres Planeten leben

zu können. Dies ist bei uns im Moment

nicht der Fall. Wir verbrauchen das Drei-

fache von dem, was uns zusteht. Bei den

heutigen Rahmenbedingungen in den In-

dustrieländern ist es dem Einzelnen nur mit

Vier Schritte zu einem kleineren Footprint

Ressourcen-Verbrauch in ÖsterreichDer Ökologische Fußabdruck einer durchschnittlichen ÖsterreicherIn beträgt 4,9 Global

Hektar und verteilt sich auf vier Hauptbereiche: Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum.

Verantwortung: Wir haben die Erde nur von den Kindern geborgt.

Umstieg auf Öffentliche VerkehrsmittelFlugreisen und Autofahrten haben enorme Auswirkungen auf den Footprint. Ein Flug von Wien nach Berlin und retour hat einen 26-mal höheren Footprint als die Fahrt mit der Bahn. Eine Person, die mit der Bahn an-statt mit dem Auto von Wien nach Innsbruck fährt, verringert den Footprint um 94 %. Klimaschonende energieEine Wärmedämmung des Hauses kann bis zu 90 % des Ressourcenverbrauchs einsparen,

ein Umstieg von Öl auf Holzheizung rund 50 %. Eine Solaranlage kann den Footprint für Warmwasserbereitstellung um mehr als 95 % reduzieren! Und auch der sofort realisierbare Umstieg auf Ökostrom bringt eine starke Ver-besserung – minus 90 % Footprint im Bereich Stromversorgung.

Ausgewogene ernährungDurch die Verringerung des durchschnittli-chen Fleischkonsums um rund 20 % ernährt man sich gesünder und reduziert seinen

Was kann ich tun?

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großem Einsatz und einiger Bescheidenheit

möglich, mit einem fairen Footprint von 1,4

Global Hektar auszukommen. Doch eine

deutliche Verbesserung ist erzielbar.

Als Faustregel können die vier F dienen:

■ nie fliegen

■ wenig mit dem Auto fahren, nie alleine

und langsamer

■ weniger Fleisch und tierische Produkte,

dafür biologisch und heimisch

■ wohnen wie im Fass, kompakt,

gedämmt und öffentlich erreichbar

Für jeden Konsum und jedes Produkt gilt:

wenn möglich vermeiden. Wenn nötig, dann

langlebige Produkte, diese mit anderen teilen,

oft wiederverwenden und reparieren.

Neben dem individuellen Beitrag bedarf

es grundsätzlicher Änderungen auf gesell-

schaftlicher Ebene. Auch dazu kann jede/r

Einzelne beitragen:

■ Nachfrage nach ökologischen, zukunfts-

sicheren Produkten und Dienstleistungen

■ politisches Wahlverhalten orientiert an

zukunftsfähigen Programmen

Vier Schritte zu einem kleineren Footprint

innovative ideen: Gemeinsam können wir die Zukunft gestalten.

ökologischen Fußabdruck im Bereich Ernährung um 15 %. Mit ausschließlich vegetarischer Ernährung lässt er sich mehr als halbieren.

Vorrang für recycling ProdukteDer Einsatz von Recycling Papier schont die Wälder und ist durch den deutlich gerin-geren Energieeinsatz auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Ein konsequenter Umstieg auf Recycling Papier verringert den Footprint im Bereich der Konsumgüter um 10 bis 20 %.

Was kann ich tun?Mahatma gandhi: „sei die Veränderung, die du bewirken willst.“

der Ökologische Fußabdruck einer Österreicherin

■ Ernährung■ Wohnen■ Mobilität■ Konsumgüter

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Quelle: Plattform Footprint, „Footprint - Leben auf großem Fuß“ A. Behrens, S. Giljum, F. Hinterberger Sustainable Europe Research Institute (SERI) 2005

Plattform Footprint ist eine Allianz von Umwelt- und Sozialorganisationen, die den „öko- logischen Fußabdruck“ als wesentliche Maßzahl für zukunftsfähigkeit

in der Bevölkerung verankern will. „Footprint“ muss handlungsrelevant für Wirtschaft und Politik werden. Die Plattform Footprint wird unterstützt von:

Mehr information zu den zielen, Programmen und Partnern unter www.footprint.at

IMPRESSUM: Herausgeber: Plattform Footprint, Schußwallgasse 2-2-9, 1050 Wien.; Text: Stefan Moidl, Leon Lenhart, Wolfgang Pekny; Layout: message Media-& Verlags GmbH, Meidlinger Hauptstraße 73/3 1120 Wien; Gedruckt: nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“, Ing. Christian Janetschek, UWNr. 637, auf Recycling-Papier mit FSC-zertifiziertem Frischfaseranteil unter Verwendung von oekostrom®, 3. Auflage, Erschienen: Jänner 2008

Wir fordern EntscheidungsträgerInnen in Politik und Wirtschaft auf …

■ den ökologischen Fußabdruck als Leitparameter in die Nachhaltigkeits-Strategie aufzunehmen und auf Bundes- und Landesebene regelmäßig zu erheben.

■ das Konzept des ökologischen Fußabdrucks in alle Lehrpläne aufzunehmen.

■ die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks auf ein global verträgliches Maß als Staatsziel zu verankern und Gleiches auf EU-Ebene voranzutreiben.

■ den ökologischen Fußabdruck zur Beurteilung unserer Wirtschaftsweise, von Wirtschaftsunternehmen und unterschiedlichen Produkten einzusetzen.

■ sofort geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Fußabdrucks umzusetzen: • Kostenwahrheit für Energie und Ressourcen

• Zukunftsfähige Rahmenbedingungen für Landwirtschaft, Energie- und Verkehrsbereich

• Schutz der Biodiversität und Sicherung der bioproduktiven Flächen