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a und nein: Denn eigentlich geht es nicht so sehr darum, sich etwas grundlegend Neu- es anzueignen, sondern viel- mehr darum, das eigene Erzähltalent wieder zu entdecken. Mag sein, dass wir das Erzählen ange- sichts der neuen Medien mehr und mehr verlernt haben. Ist der Zugang aber wieder frei, dann sprudelt‘s - fast - wie von selbst. Freilich gilt es den Redefluss in die richti- gen Bahnen zu lenken - und schon wird das Ganze auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Erlebnis. In einer Sammlung von Erzählungen, die um 1900 in Prag erschienen ist, heißt es dazu: »Man muß erzählen, naiv wie ein Kind, wissend und im Feuer geläutert wie ein Greis, aber das alles mit dem glühenden Glauben der Jugend und der großen ru- higen, tragenden Kraft des eigenen Erle- bens.« Hört sich kompliziert an - und ist doch ganz einfach. Erstaunlich, welche Erzähltalente bei den Seminaren immer wieder zum Vorschein kommen. NATURGESCHICHTEN IN WORTEN Einstieg & Grundlagen: 8. Mai, 13 Uhr, bis 9. Mai, 17 Uhr, Weiterführende Praxis in freier Natur & praktische Übungen: 29. Mai, 13 Uhr bis 30. Mai, 17 Uhr, JUFA Almtal Hotel, Grünau im Almtal. Post vom Märchenerzähler an Der wiedergefundene Garten Zeitung zur Verlangsamung der Zeit Ausgabe 1/15 ~ Frühling/Sommer ~ Österreichische Post AG / Sponsoring Post 02Z030709 S Absender: A-4645 Grünau im Almtal Fischereckstr. 30 Vier Männer, ein Türke, ein Jude, ein Perser und einer, der Deutsch sprach, waren miteinander am Weg zu einem fernen Ziel. Sie verstanden sich gut. Deshalb teilten sie alles - auch das Geld. Als sie nach Tagen in der Wüste auf einen Markt kamen, stellte sich die Frage: Was sollten sie für das letzte Geldstück, das sie noch hatten, kaufen? Ich möchte Üzüm, meinte der Türke. Nein, sagte der Jude, Anavim wären gut! Besser wir kaufen Ângwr, schlug der Perser vor. Also ich will Weintrauben, sagte der, der Deutsch sprach. So ging der Streit laut hin und her. Das hörte ein Weiser. Er schlug ihnen vor: Gebt das Geldstück mir - und ich besorge euch allen genau das, was ihr wollt. Zuerst wollten sie dem Mann nicht trauen. Dann ließen sie sich doch darauf ein. Der Weise ging zu einem Obsthändler und kaufte Weintrauben. Das sind ja meine Anavim, lachte der Jude. Ach was, meinte der Türke, das sind Üzüm. Nein, Ângwr sind es, sagte der Perser bestimmt. Es sind und bleiben Weintrauben, meinte der Deutschsprechende. Kurzum: Sie hatten alle genau das bekommen, was sie immer schon wollten. Das war, was zählte. Geschichten in einer wildfremden Sprache verstehen! Ja! ~ Aber wie!? Die ganze Welt ist voll von faszinierenden Geschichten. Umso spannender, wenn sie in der jeweiligen Muttersprache erzählt werden. Schade nur, wenn man nicht ver- steht worum es geht! Unvergessen ist für mich der begeisternde Erzähler, der 1984 bei einem Abendessen in Istanbul mich und die ganze Tischge- sellschaft mit seinen Erzählungen verzau- berte. Allein schon seine Sprachmelodie war ein Genuss zum Zuhören. Ach, hätte ich ihn nur verstanden. Das ließ mir keine Ruhe. Und so entstand sehr viel später die Idee zweisprachig zu erzählen. Dazu braucht‘s freilich Menschen, die das feine Gespür haben für die Geschichten. Zuerst der Glücksfall mit Mehmet Dalkilic für türkisch~österreichisch. Dann ergab sich das Programm im Böhmerwald mit Helena Svobodová, tschechisch~österreichisch. Es folgte Aneta Marie Pichler mit rus- sisch~ und polnisch~österreichischen Er- zählprojekten in Moskau und Warschau. Durch Jasmina Maksimovic ging die Tür zu serbischen, bosnischen und kroatischen Erzählprogrammen auf. Mit Evelyn Mair entstand ein italienisch~österreichisches Programm. Amerikanisches Englisch mit Heidi Stackhouse rundet das Ganze ab. Dabei zeigt sich eines: Je intensiver und inniger erzählt wird, desto mehr an Infor- mation wird nicht nur über die Sprache vermittelt. Es entsteht so etwas wie ein Kokon des Verstehens, der Zuhörerinnen, Zuhörer und die Erzählenden einhüllt. Mimik, Gestik und das Wechselspiel der Erzählung tun ein Übriges. Intuitiv verstehen alle alles. Spielerisch erschließt sich der Zauber einer fremden Sprache. Und es bleibt nicht nur dabei: Die Ge- schichten und die menschlichen Urerfah- rungen, von denen sie erzählen, werden nicht nicht sprachlich, sondern auch zu- tiefst menschlich, d.h. mit dem Weltbild, das dahinter steht, verstanden. Toleranz ist ein Anfang. Verständnis ist besser. Der wiedergefundene Garten | Ausgabe 1/2015 Packend erzählen: Kann man das lernen? Die sagen~hafte Stunde im Radio »Oh, Gott, oh, Gott!!!« Vom göttlichen Lachen. Gast im Studio: Mehmet Dalkilic, mit zweisprachig erzählten Geschichten vom weisen Narren Nasreddin Hoscha. Radio Oberösterreich, Samstag, 7. Februar Radio Salzburg, Donnerstag, 12. Februar »Der gugazate Lenzl« Märchen & Sagen zu Frühling & Dudelsack- klängen Zu Gast im Studio: Gotthard Wagner, Sunn- seitn, und Rudi Lughofer, Dudelsackpfeifer Radio Oberösterreich,Samstag, 7. März, Radio Salzburg, Donnerstag, 12. März »Am Anfang war … das Wort!« Zaubermärchen & Mythen von Anfang, Auferstehung und Neubeginn Radio Oberösterreich, Karsamstag, 4. April, Radio Salzburg, Donnerstag, 9. April »Vom himmelhohen Baum« Mythen von Welten- und Maibaum Gast im Studio: Erwin Thoma mit seinem Band »Die sanfte Medizin der Bäume« Radio Oberösterreich, Samstag, 2. Mai, Radio Salzburg, Donnerstag, 7. Mai »Sonnenfunken & Feuermond« Eine Sagen~Reise zur Sommersonnwende durchs Alpenland, mit einem Beitrag zum UNESCO-Fest des immateriellen Kulturerbes in Mondsee am 13. und 14. Juni Radio Oberösterreich, Samstag, 6. Juni, Radio Salzburg, Donnerstag, 11. Juni »Des Meeres und der Liebe Wellen« Vertraute Märchen von fernen Gestaden Radio Oberösterreich,Samstag, 4. Juli, Radio Salzburg, Donnerstag, 9. Juli Radio Oberösterreich: auf 95,2 Mhz und weiteren Frequenzen. Radio Salzburg: auf 94,8, 96,6 sowie 97,2 Mhz und weiteren Frequenzen. Viele weitere Infos zur Sendungen & Erzählterminen: www.maerchenerzaehler.at www.facebook.com/maerchenerzaehler.at TELEFON TELEFON MOBIL Ich bin einverstanden, per E-Mail über Neuigkeiten und Termine informiert zu werden. Natürlich kann ich diese Zusage jederzeit unter www.maerchenerzaehler.at widerrufen. @ E-MAIL An Märchenerzähler Helmut Wittmann Fischereckstraße 30 4645 Grünau im Almtal 2/2014 Bitte mit € 0,62 freimachen VORNAME / NACHNAME STRASSE PLZ ORT Meine Bestellung ist auf der Rückseite angekreuzt. Außerdem möchte ich: ur Faszination etwas zu verstehen, von dem man eigentlich keine Ahnung hat. Oder: Wie die Intuition dem Verstand mitunter ein Schnippchen schlägt. Versand international nur CDs € 7,- Int. Bücher € 13,- / Versand Österreich € 5,50 Weitere Informationen unter: www.maerchenerzaehler.at/termine /seminare-und-mehr Ausführlich mehr unter www.maerchenerzaehler.at/zeitung Mit Jasmina Maksimovic wird serbisch~, bosnisch~, kroatisch~österreichisch erzählt. Beim Erzählen in Warschau. Ein faszinierender Austausch in Isfahan.

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a und nein: Denn eigentlich geht es nicht so sehr darum, sich etwas grundlegend Neu-es anzueignen, sondern viel-

mehr darum, das eigene Erzähltalent wieder zu entdecken. Mag sein, dass wir das Erzählen ange-sichts der neuen Medien mehr und mehr verlernt haben. Ist der Zugang aber wieder frei, dann sprudelt‘s - fast - wie von selbst. Freilich gilt es den Redefluss in die richti-gen Bahnen zu lenken - und schon wird das Ganze auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Erlebnis.In einer Sammlung von Erzählungen, die

um 1900 in Prag erschienen ist, heißt es dazu: »Man muß erzählen, naiv wie ein Kind, wissend und im Feuer geläutert wie ein Greis, aber das alles mit dem glühenden Glauben der Jugend und der großen ru-

higen, tragenden Kraft des eigenen Erle-bens.« Hört sich kompliziert an - und ist doch ganz einfach. Erstaunlich, welche Erzähltalente bei den Seminaren immer wieder zum Vorschein kommen.

NaturgeschichteN iN WorteN

Einstieg & Grundlagen: 8. Mai, 13 Uhr, bis 9. Mai, 17 Uhr, Weiterführende Praxis in freier Natur & praktische Übungen: 29. Mai, 13 Uhr bis 30. Mai, 17 Uhr, JUFA Almtal Hotel, Grünau im Almtal.

Post vom Märchenerzähler an

Derwiedergefundene Garten

Zeitung zur Verlangsamung der Zeit

Ausgabe 1/15 ~ Frühling/Sommer ~ Österreichische Post AG / Sponsoring Post 02Z030709 S

Absender: A-4645 Grünau im Almtal ≈ Fischereckstr. 30

Vier Männer, ein Türke, ein Jude, ein Perser und einer, der Deutsch sprach, waren miteinander am Weg zu einem fernen Ziel. Sie verstanden sich gut. Deshalb teilten sie alles - auch das Geld.

Als sie nach Tagen in der Wüste auf einen Markt kamen, stellte sich die Frage: Was sollten sie für das letzte Geldstück, das sie noch hatten, kaufen?

Ich möchte Üzüm, meinte der Türke. Nein, sagte der Jude, Anavim wären gut! Besser wir kaufen Ângwr, schlug der Perser vor. Also ich will Weintrauben, sagte der, der Deutsch sprach. So ging der Streit laut hin und her.

Das hörte ein Weiser. Er schlug ihnen vor:Gebt das Geldstück mir - und ich besorge euch allen genau das, was ihr wollt.

Zuerst wollten sie dem Mann nicht trauen. Dann ließen sie sich doch darauf ein.Der Weise ging zu einem Obsthändler und kaufte Weintrauben.

Das sind ja meine Anavim, lachte der Jude. Ach was, meinte der Türke, das sind Üzüm.Nein, Ângwr sind es, sagte der Perser bestimmt. Es sind und bleiben Weintrauben, meinte der Deutschsprechende.

Kurzum: Sie hatten alle genau das bekommen, was sie immer schon wollten. Das war, was zählte.

Geschichten in einer wildfremden Sprache verstehen! Ja! ~ Aber wie!?

Die ganze Welt ist voll von faszinierenden Geschichten. Umso spannender, wenn sie in der jeweiligen Muttersprache erzählt werden. Schade nur, wenn man nicht ver-steht worum es geht! Unvergessen ist für mich der begeisternde Erzähler, der 1984 bei einem Abendessen in Istanbul mich und die ganze Tischge-sellschaft mit seinen Erzählungen verzau-berte. Allein schon seine Sprachmelodie war ein Genuss zum Zuhören. Ach, hätte ich ihn nur verstanden.

Das ließ mir keine Ruhe. Und so entstand sehr viel später die Idee zweisprachig zu erzählen. Dazu braucht‘s freilich Menschen, die das feine Gespür haben für die Geschichten.Zuerst der Glücksfall mit Mehmet Dalkilic für türkisch~österreichisch. Dann ergab sich das Programm im Böhmerwald mit Helena Svobodová, tschechisch~österreichisch. Es folgte Aneta Marie Pichler mit rus-sisch~ und polnisch~österreichischen Er-zählprojekten in Moskau und Warschau.

Durch Jasmina Maksimovic ging die Tür zu serbischen, bosnischen und kroatischen Erzählprogrammen auf. Mit Evelyn Mair entstand ein italienisch~österreichisches Programm. Amerikanisches Englisch mit Heidi Stackhouse rundet das Ganze ab.

Dabei zeigt sich eines: Je intensiver und inniger erzählt wird, desto mehr an Infor-mation wird nicht nur über die Sprache vermittelt. Es entsteht so etwas wie ein Kokon des Verstehens, der Zuhörerinnen, Zuhörer und die Erzählenden einhüllt. Mimik, Gestik und das Wechselspiel der Erzählung tun ein Übriges. Intuitiv verstehen alle alles. Spielerisch erschließt sich der Zauber einer fremden Sprache.Und es bleibt nicht nur dabei: Die Ge-schichten und die menschlichen Urerfah-rungen, von denen sie erzählen, werden nicht nicht sprachlich, sondern auch zu-tiefst menschlich, d.h. mit dem Weltbild, das dahinter steht, verstanden. Toleranz ist ein Anfang. Verständnis ist besser.

Der wiedergefundene Garten | Ausgabe 1/2015

Packend erzählen: Kann man das lernen?

Die sagen~hafte Stunde

im Radio»Oh, Gott, oh, Gott!!!«Vom göttlichen Lachen. Gast im Studio: Mehmet Dalkilic, mit zweisprachig erzählten Geschichten vom weisen Narren Nasreddin Hoscha.

Radio Oberösterreich, Samstag, 7. Februar Radio Salzburg, Donnerstag, 12. Februar

»Der gugazate Lenzl«Märchen & Sagen zu Frühling & Dudelsack-klängenZu Gast im Studio: Gotthard Wagner, Sunn-seitn, und Rudi Lughofer, Dudelsackpfeifer

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»Am Anfang war … das Wort!«Zaubermärchen & Mythen von Anfang, Auferstehung und Neubeginn

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»Vom himmelhohen Baum«Mythen von Welten- und Maibaum Gast im Studio: Erwin Thoma mit seinem Band »Die sanfte Medizin der Bäume«

Radio Oberösterreich, Samstag, 2. Mai, Radio Salzburg, Donnerstag, 7. Mai

»Sonnenfunken & Feuermond«Eine Sagen~Reise zur Sommersonnwende durchs Alpenland, mit einem Beitrag zum UNESCO-Fest des immateriellen Kulturerbes in Mondsee am 13. und 14. Juni

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»Des Meeres und der Liebe Wellen«Vertraute Märchen von fernen Gestaden

Radio Oberösterreich,Samstag, 4. Juli,Radio Salzburg, Donnerstag, 9. Juli

Radio Oberösterreich: auf 95,2 Mhz und weiteren Frequenzen.

Radio Salzburg: auf 94,8, 96,6 sowie 97,2 Mhz und weiteren Frequenzen.

Viele weitere Infos zur Sendungen & Erzählterminen:www.maerchenerzaehler.atwww.facebook.com/maerchenerzaehler.at

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An

MärchenerzählerHelmut WittmannFischereckstraße 304645 Grünau im Almtal2/

2014

Bitte mit

€ 0,62freimachen

VORNAME / NAchNAME

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PLZ ORT

Meine Bestellung ist auf der Rückseite angekreuzt. Außerdem möchte ich:

ur Faszination etwas zu verstehen, von dem man eigentlich keine

Ahnung hat. Oder: Wie die Intuition dem Verstand mitunter ein Schnippchen schlägt.

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Ausführlich mehr unter www.maerchenerzaehler.at/zeitung

Mit Jasmina Maksimovic wird serbisch~, bosnisch~, kroatisch~österreichisch erzählt.

Beim Erzählen in Warschau.

Ein faszinierender Austausch in Isfahan.

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Der wiedergefundene Garten | Ausgabe 1/2015 Post vom Märchenerzähler

Wenn‘s um die Liebe geht, ist es gut Mär-chenerzähler zu sein. Wer könnte diese Kraft besser beschreiben als all die Ge-schichten, die sich seit Jahrhunderten um sie ranken. Ob im Morgen- oder Abend-land, jenseits oder diesseits des großen Teichs: In Liedern, Balladen, Märchen und Sagen werden all ihre Spielarten bes-ser ausgemalt als das jede nüchterne Be-schreibung schaffen könnte. Denn: Wer die Liebe auf den Punkt bringen will, dem

zerrinnt sie wie Wasser zwischen den Fingern. Oder sie wird schal und abgeschmackt wie ein Schlagertext. »Sagen zu können wie man liebt, heißt wenig lieben.« hat Petrarca gemeint. Im Tiroler

Märchen von der

»Nothwendigkeit des Salzes« fragt der Kö-nig seine Töchter: Wie lieb habt ihr mich eigentlich? So lieb wie das Salz, antwortet die Jüngste. Da ist das Entsetzen des Kö-nigs groß. Wie kann man einen König mit etwas so Alltäglichem vergleichen!? ~ Und doch trifft die Prinzessin damit zweierlei: 1. ist die Liebe das Salz in der Suppe des Lebens. Sie gibt dem Ganzen Würze. 2. ist Salz bei all dem, was wir zu uns neh-men, schier unent-behrlich. Noch drasti-scher wird das im pakistanischen Märchen »Vom Hirten, der die Lie-be lernen wollte« gezeigt. Der wird auf der Suche nach der wahren Liebe ge-tötet, zerstückelt und begraben. Das Mär-chen weiß allerdings selbst für die-se Geschichte ein glückliches Ende. Auch im serbischen Märchen »Die große Tat« zeigt der Königssohn, dass Liebe weit über das, was sich zwischen Mann und Frau abspielt, hinausgeht.

Die Liebe sie ist ... ja was ist sie denn nur!?edanken über eine der mächtigsten Kräfte auf dieser Welt: Über die Vielfalt ihrer Ausdrucksformen und all das, was sie entfesselt.

Von Donau in Flammen & Sagenroas ine Sage am originalen Schauplatz zu hören hat ei-nen ganz besonderen Reiz. Auch dieses Frühjahr gibt es

dazu viele Gelegenheiten. Die Donau und ihre Landschaften beflügeln seit Jahrhun-derten die Phantasie der Menschen:

DONAU IN FLAMMENist ein abendliches Fest an der Donau, mit Live-Musik, Feuerwerk-Spektakel und der Sage des Ortes in Wort & Klang. Am 5. Juni in Linz, am 14. August in Ot-tensheim.

Als Einstimmung empfiehlt sich »Das Donausteig-Sagenbuch« mit über 50 Sa-gen von Passau bis in den Strudengau.

Grünau im Almtal, Frühling 2015

Einen glücklichen Tag!

Mag ja sein, dass der Wahnsinn rundum in der Welt immer wildere Blüten treibt. Aber was könnte mehr helfen, als sich auf das zu besinnen, was einen selbst und damit wohl auch die Welt weiterbringt - die Liebe zu all dem, was da ist. Klingt banal, ist es aber nicht. Als hilfreichen Anstoß braucht es wohl weniger mahnende Worte als inspirierende Geschichten. Zum Zweiten heißt es, bei all dem religiösen Fana-tismus und der ideologischen Bitterkeit, die da und dort rüberkommt, nicht auf das Lachen zu vergessen. Nichts weitet die Enge des Geistes mehr als ein Lachen aus vollem Herzen heraus. Wohlgemerkt: Ein Lachen, nicht über jemanden, sondern inspiriert durch eine verblüffende Erkenntnis. Viele aktuelle Erzählprojekte und auch die sagen~hafte Stunde im ORF sind diesem göttlichen Lachen gewidmet: Von den zweisprachigen Erzählrunden beim Festival »Drachengold« im bayerischen Bad Tölz, über Folke Tegetthoffs neu erwachtes Festival der erzählenden Künste »Graz erzählt« und die »Almtaler

Sagenroas«. Mit herzlichen Grüßen aus dem Almtal,

PS: Hier ist nur eine kleine Auswahl von Erzähl-terminen aufgelistet. Alle am aktuellen Stand unter

www.maerchenerzaehler.at/termine.

Erzähl-

Termine

Viele weitere Infos zur Sendungen

& Erzählterminen:www.maerchenerzaehler.at

www.facebook.com/maerchenerzaehler.at

IM NATURPARK MÜRZER OBERLAND

ist für Freitag, den 10. April, ein Abend für Kinder und Familien in Vorbereitung.

DIE ALMTALER SAGENROASführt am Samstag, dem 27. Juni, vom Schloss Hochhaus in Vorchdorf nach St. Konrad mit seinem Rülplfriedhof und der Sage von der versunkenen Kirche, danach weiter zum Burgfest auf die Ruine Scharn-stein. Da und dort wird musiziert, gesun-gen und erzählt. Info & Anmeldung unter Tel. 07616 8268

»Die Zauberflöte ~ Das Märchen«Mozarts Oper erzählt als das, was sie ist - ein

Märchen - mit den OÖ. Bläsersolisten.

31. Jänner, Samstag, Wals, Salzburg,Kulturzentrum Bachschmiede, 20 Uhr

»Gscheit~Dumm3«Schelmengeschichten vom weisen Narren

Nasreddin Hodscha, zweisprachig erzählt von Mehmet Dalkilic & Helmut Wittmann

20. + 21. März, Freitag/Samstag, Bad Tölz, DFestival Drachengold

»Von der Prinzessin, die ihr Vögelein täglich in Wein badete«Erotische Märchen und liederliche Lieder

2. Mai, Samstag, St. Valentin, NÖ.14 Uhr, Sagen~Wanderung - für alle

20 Uhr, Erotische Märchen - für Erwachsene

»Graz erzählt« Auftritte bei Folke Tegetthoffs Festival

der erzählenden Künste - solo & zweisprachig

20., 23. und 24. Mai, Lassing und Graz, Stmk.

»Fabelhaft Niederösterreich«Zweisprachige Erzählrunden gemeinsam mit

Jasmina Maksimovic beim »Fest der Fantasie«

31. Mai, Sonntag, Bad Schönau, Nö.

»Drachenhaut & Rosenmund«Märchen von wahrer Liebe oder auch nicht

19. Juni, Freitag, Braunau, OÖ.

»2. Almtaler Sagenroas«Eine wundersame Reise

zu drei sagenumwobenen Plätzen im Almtal.

27. Juni, Sa, Start: Vorchdorf, 14 Uhr Matinee: Schindlbachgut, Grünau, 11 Uhr

»Vom Leuchten des Walddrachens«Erzählrunden und Sagen~Wanderungen beim

Märchenfestival Neukirchen-Vluyn

4. und 5. Juli, Sa/So, Neukirchen-Vluyn, D

»Feuermond«Erzählabende im Rahmen des kleinen, feinen

Festivals von Erzählkollegin Frau Wolle

16. bis19. Juli, Do bis So, Innsbruck, Tirol

»Losndie8te«Märchen & Jodeln beim Wandern im Toten

Gebirge, mit Ingeborg & Hermann Härtel

23. bis 25. Juli, Do bis Sa, Grundlsee, Stmk.

Gscheit~ DummPfiffige Schel-mengeschichten

vom weisen Narren Nasreddin hodscha, türkisch~österreichisch erzählt von Mehmet Dalkilic & helmut Wittmann.cD über 60 Min. € 18,-

Märchen & Sagen ~ Bücher & CDsHier eine Auswahl. Hörproben und mehr unter www.maerchenerzaehler.atEinfach ankreuzen und bestellen:

Das grosse Buch der österreichi-schen Volksmär-chenDer großformatige

Band für die ganze Familie mit Volks- und Zaubermärchen aus allen Gegenden Österreichs. 224 Seiten, mit Leseband € 25,–

Sagenhaftes aus dem Zauberwaldeine feine Auswahl an Volksmärchen

und Sagen, mit vielen Fotos, herausgegeben vom Naturpark Mürzer Oberland, Format 23 x 24,5 cm, 42 Seiten, € 19,80

Heilsame GeschichtenPfiffige Geschich-ten als Anregung

für ein glückliches Leben, Aneta Marie Pichler spielt dazu meister-haft auf der harfe, gewürzt mit feinen Jodlern.cD um die 70 Min. € 18,-

Goldapfel & ZaubergoaßEine Lügenge-schichte, Rätsel-,

Volks- & Zaubermärchen, dazu Kinderlieder zum Mitsingen, mit der Kremsmünsterer Bock- und Leiermusik. cD über 60 Min. € 18,-

Von der Wunder-nachtigallAusgewählte Überlieferungen und Gedanken

zu den Quellen der Inspiration, meisterhaft illustriert von Michaela Landwehr.63 Seiten, DerKoenig Vlg. € 19,80

Drachenhaut & RosenmundVerblüffende Mär-chen von der Lie-

be, ein- aber auch zwei~sprachig erzählt im lebendigen Dialog, mit begeisternder Musik und Jodlern vom Duo Ramsch & Rosen.cD über 60 Min. € 18,-

Von einem, der träumte ein Schmetterling zu sein. ...

Die neue cD mit Weisheits- geschichten, Volks- und Zauber-märchen von Träumen, sowie feiner Musik vom duo.trautweincD mit an die 70 Min. € 18,-

Die Zauberflöte ~ Das MärchenMozarts Oper als

das, was sie ist - ein Zaubermär-chen! Musikalisch erfrischend um-gesetzt von den OÖ. Bläsersolis-ten, Edition Lebensbaum, Vol. 6cD über 76 Min. € 18,-

Wissend, dass er am Tag der Hochzeit sterben muss, heiratet er die Tochter des Lastenträgers, um ihr und ihrer Familie zu einem besseren Leben zu verhelfen. Oft sind es auch die Frauen, die für ihre Liebe kämpfen müssen. Ein Motiv, das

dabei immer wieder auftaucht, ist das

Märchen vom Kalberlkönig, vom Eselein, dem Saunigel und wie die

wenig attrakti-ven Bräutigame

alle heißen. Da ist es dann an der Frau den

Mann aus seinem Dasein als Tier zu erlösen.

»Wer seinen Hund liebt, muss auch sei-ne Flöhe lieben!« sagt ein Sprichwort der Bantu. Hart - aber wahr! ;-{) HeWi

Hörproben und mehr unter: www.maerchenerzaehler.at/cds

Eine kleine feine Auswahl an Liebesmärchen ist auf der CD »Drachenhaut & Rosenmund«

www.maerchenerzaehler.at/cds

Erotische Märchen & Liederliche Lieder

Die cD verpackt in der dekorati-ven, hochformatigen Jewel-Box, ca. 9 x 14 cm, Edition Lebens-baum, Vol. 7cD über 60 Min. € 18,-

Die Schlögener Schlinge: Einer der beeindruckendsten Plätze am Donausteig.