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© BLE 2005 A. Delgado Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau und zur Verarbeitung ökologischer Erzeugnisse für die Aus- und Weiterbildung im Ernährungshandwerk und der Ernährungswirtschaft (Initiiert durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau) Brauer, Mälzer Ganzheitliche Betrachtung der Produktion – Ökologische Faktoren: Stoff- und Energieströme C Produktion

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Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau und zur Verarbeitung ökologischer Erzeugnisse für die Aus- und Weiterbildung im Ernährungshandwerk und der Ernährungswirtschaft

(Initiiert durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau)

Brauer, Mälzer

Ganzheitliche Betrachtung der Produktion

– Ökologische Faktoren: Stoff- und Energieströme

C Produktion

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Grundsätze des Ökologischen Brauwesens (ÖB)

Das Reinheitsgebot beginnt auf dem Acker. Verzicht auf Kunstdünger, Herbizide und

Pestizide Verwendung von ungeschwefeltem Hopfen

sowie hochwertigem, nicht geschwefelten Malz und gentechnisch unveränderter Hefe

Verzicht auf künstliche „Haltbarmacher“ Ökologisches Bier gehört in eine umwelt-

freundliche Verpackung. Der Brauprozess soll produkt-, umwelt- und

ressourcenschonend sein.

Ganzheitliche Betrachtung der ProduktionÖkologische Faktoren: Stoff- und Energieströme

Ökologisches Brauwesen (ÖB) erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der Stoff- und Energieströme.

Fotos: www.oekolandbau.de / Copyright BLE 2002-2005 / Thomas Stephan

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Ganzheitliche Betrachtung der ProduktionÖkologische Faktoren: Stoff- und Energieströme Die ganzheitliche Betrachtung des Ökologischen Brauwesens beginnt bei der

Erzeugung der Rohstoffe auf dem Feld und endet bei der stofflichen Umsetzung des Bieres im menschlichen Körper.

Zu jedem Schritt dieser ökologischen Kette im Bereich der Produktion lassen sich (Unter-)Prozesse angeben, bei welchen Energie- und Stoffströme bilanziert werden.

EnergieEnergieMaterieMaterie

InformationInformation

Biotische Biotische FunktionFunktion

EnergieEnergieEnergieEnergieMaterieMaterieMaterieMaterie

InformationInformationInformationInformation

Biotische Biotische FunktionFunktionBiotische Biotische FunktionFunktion

Prozess

Prozess: Transport, Umwandlung oder Speicherung von Stoff (Materie) und Energie. Informationen (gemessene Daten) dienen der geeigneten Prozessgestaltung. Ände-rungen bei der biotischen Funktion müssen berücksichtigt werden, wenn lebendige Mikroorganismen – insbesondere Hefe bei der Gärung – eingesetzt werden.

Prozess: Transport, Umwandlung oder Speicherung von Stoff (Materie) und Energie. Informationen (gemessene Daten) dienen der geeigneten Prozessgestaltung. Ände-rungen bei der biotischen Funktion müssen berücksichtigt werden, wenn lebendige Mikroorganismen – insbesondere Hefe bei der Gärung – eingesetzt werden.

ÖB erfordert die Einbeziehung der Stoff- und Energiebilanzen aller Teilprozesse der Produktion.

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Gegenwärtig besitzt das ÖB besondere Vorzüge auf der stofflichen Seite. Die energetischen Erfordernisse werden noch zu wenig betrachtet.

Ganzheitliche Betrachtung der ProduktionÖkologische Faktoren: Stoff- und Energieströme

Beispiel-

prozess

Stoffe, z. B. Energie, z. B.

Klassisch Ökologisch Klassisch Ökologisch

Düngung •Chemischer Dünger

•Diesel für Aus-tragfahrzeuge

•Wirtschaftsei-gener Dünger

•Bio-Diesel aus der Region

•Fossile Energie für Herstellung und Austrag von Dünger

•Energie für Dün-gerherstellung entfällt.

• Lokale Biochemi-sche Energie für Austrag

Hopfen-aufbereitung

Hopfen, Extraktionsmittel (Rückstände im Extrakt, Austrag z. B. über Abluft)

nur Hopfen Verdampfen des Lösungsmittels Kompression (bei CO2-Extraktion)

Keine oder nur geringe Aufarbeitung (Mahlen, Pelletieren)

Filtration des Bieres

Kieselgur, Wasser

zur Reinigung und zum Anspülen

Verzicht auf Filtra-tion, Nachhaltige Filterstoffe/ Rückgewinnung

Energie für Pum-pe zur Herstel-lung und Transport von Kieselgur

Kein oder geringerer Energieverbrauch

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Ganzheitliche Betrachtung der ProduktionÖkologische Faktoren: Stoff- und Energieströme

Für Rohstoffe existieren genaue Vorschriften, was „rein darf“. Aber auch

unter dem, was „rein darf“, ist nachhaltiger Umgang sinnvoll. ökologischer Umgang mit Stoff- und Energieströmen, die nicht direkt das Produkt

beeinflussen, z. B. Wasser und Chemikalien zur Reinigung, Energie zum Darren, Maischen, Würzekochen, Kühlen bei der Gärung, für Pumpen, ist sinnvoll.

Um hier Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, sind genaue Kenntnisse von Stoff- und Energieströmen nötig.

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Ganzheitliche Betrachtung der ProduktionÖkologische Faktoren: Stoff- und Energieströme

Die für das ÖB erforderliche (Rück-)Verfolgung des Weges für den Transport, die Umwandlung und die Lagerung von Materie und Energie gestaltet sich zuweilen sehr komplex.

Das folgende Bild illustriert (ohne Vollständigkeit) als Beispiel den „Weg“ der Bierwürze.

Lagertank

BierfilterLäuterbottich

Würze

Materien-Transport

z. B.Kreiselpumpe

Materien-Umwandlung

z. B. vergärbarer

Zucker

Materien-Lagerung

z. B. Zylindro-konische

Lagertanks (ZKL)

Energie-Transport

z. B.Heizflächen,

Kühlung

Energie-Umwandlung

z. B. Gärenergie

in thermische Energie

Energie-Speicherung

z. B. Druckenergie

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