[ COLLOQUIUM 03/2016 – DAS MAGAZIN DER THOMAS GRUPPE ] · renausgang und ca. 3.500 als...

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[ COLLOQUIUM 03/2016 – DAS MAGAZIN DER THOMAS GRUPPE ] LABORE GEBEN SICHERHEIT Thomas-Produkte auf dem Prüfstand Seite 10 MODERNE ABGASNACHBEHANDLUNG Startschuss für innovative Dosierpumpe P1300 Seite 04 LOGISTIK HEUTE Von Herdorf in die ganze Welt Seite 08 SCHWER- PUNKTTHEMA: Potenziale nutzen

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[ COLLOQUIUM 03/2016 – DAS MAGAZIN DER THOMAS GRUPPE ]

LABORE GEBEN SICHERHEIT

Thomas-Produkte auf dem Prüfstand

Seite 10

MODERNE ABGASNACHBEHANDLUNG

Startschuss für innovative Dosierpumpe P1300

Seite 04

LOGISTIK HEUTE

Von Herdorf in die ganze Welt

Seite 08

SCHWER-

PUNKTTHEMA:

Potenziale

nutzen

[ AKTUELLES ]

Liebe Leserinnen und Leser,

wie können wir Abgase reduzieren und die Luft in unseren Städten sauber halten? Wie können wir neue Produkte optimal auf ihre Marktreife testen? Und wie können wir mehr Schülerinnen und Schüler für technische Berufe begeistern? Diese Fragen beschäftigen uns und unsere Mitarbeiter Tag für Tag. Es geht darum, Potenziale zu nutzen – Entwicklungsmöglichkeiten und Leistungsvermögen zu sehen und auszuschöpfen. In dieser Colloquium möchten wir Ihnen einige Ergebnisse dieses Prozesses vor-stellen. Zum Beispiel unsere neue Pumpe zur Abgasnachbehandlung, unsere Labore und drei Thomas-Mitarbeiter, die sich bei den VDI-Zukunftspiloten für die Förderung von Jugendlichen engagieren.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr! Apropos neu: Mit dieser Ausgabe schicken wir Ihnen unseren Kalender für 2017.

Ihre

Dietrich Thomas Markus Krauss

THOMAS TECHNIK

Neues Multitalent zur Abgasnachbehandlung: Thomas schickt P1300 in Serie SEITE 04 Klein, schnell, robust: Druckregelventil PPCD08 setzt neue Maßstäbe SEITE 06

THOMAS ZUKUNFT

So geht Nachwuchsförderung: VDI-Zukunftspiloten und Thomas-Ingenieure begeistern für Technik SEITE 07

THOMAS WELTWEIT

Moderne Logistik: Wie Material und Informationen optimal fließen SEITE 08

THOMAS ENTWICKLUNG

Analyselabor, Messlabor, Versuchslabor: Thomas prüft auf Herz und Nieren SEITE 10

THOMAS ZUKUNFT

Status Quo: Auf der Thomas-Baustelle läuft alles nach Plan SEITE 12

Impressum

INHALT

EDITORIAL

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[ THOMAS AKTUELL ]

KURZ NOTIERT

Neuer Baustein für die Thomas-AppSoziale Netzwerke auf einen Blick

Die Thomas-App bündelt jetzt alle unternehmenseigenen Bei-träge aus den sozialen Netzwer-ken XING, kununu, YouTube und LinkedIn. Über einen eigenen Reiter können Nutzer nach ein-zelnen Communitys filtern oder alle Infos auf einen Blick erhal-ten. Außerdem gibt es natürlich alle Ausgaben der Colloquium, das Karriereportal und viele wei-tere Infos zum Unternehmen. Einfach QR-Code scannen oder hier schauen:

ÜBRIGENS: Die Gewinner unse-res Gewinnspiels stehen fest! Henning Fricke aus Speicher und Sascha Hoffmann aus Freu-denberg gaben ihr Feedback zur Thomas-App ab und freuen sich über eine Powerbank für ihr Smartphone oder Tablet. Ins-gesamt waren die Meinungen durchweg positiv. Dazu erhiel-ten wir ein paar gute Verbes-serungsvorschläge zu kleineren Details, über die wir uns sehr ge-freut haben. Allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön!

KURZ NOTIERTThomas beim 25. Aachener KolloquiumMehr Leistung – weniger CO2

Unter diesem Motto präsentierte sich Thomas vom 10. bis zum 12. Oktober 2016 beim 25. Aachener Kolloquium, Europas größtem Kongress für Fahrzeug- und Mo-torentechnik. Am neuen Mes-sestand setzte das Thomas-Au-tomotive-Team seine Produkte aufmerksamkeitsstark in Szene.

„Unsere Exponate sahen in den beleuchteteten Vitrinen aus wie echte Schmuckstücke und waren ein

richtiger Eyecatcher“, resümiert Jürgen Heck, Bereichsleiter Motorma-

nagement. „Insgesamt war das Kolloquium für uns ein voller Erfolg.

Spannende Vorträge, interessante Gespräche mit Fachleuten aus der

Branche und ein wie immer tolles Rahmenprogramm.“

KURZ NOTIERTDrucker- und Papierumstellung bei Thomas Nase vorn in Sachen Umweltschutz

Moderne Tintenstrahldrucker sind auf dem Vormarsch. Sie sind leise, benötigen weni-ger Energie als vergleichbare Lasersysteme, verursachen keine Ozon- oder Feinstaubbe-lastung und stehen ihren Laser-Konkurren-ten auch in Sachen Druckgeschwindigkeit in nichts mehr nach. Das weiß auch Samu-el Lodyga, Fachinformatiker bei Thomas: „Unsere neuen Epson Tintenstrahldrucker sind mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet und haben sich in der Praxis

schon nach kurzer Zeit bewährt. Die Umstellung hat sich gelohnt – für

die Umwelt und uns als Unternehmen.“ Thomas verfolgt umwelt- und

energiepolitisch einen klaren Kurs. „Deswegen setzen wir auch auf neues

Druckerpapier“, erklärt Samuel Lodyga. „Seit September nutzen wir das

FSC- und PEFC-zertifizierte Discovery-70-Papier, das aus nachhaltigem

Holzanbau stammt.“

Die P1300 ist Teil einer neuen Generation von Dosier-systemen, die ideal für die Abgasnachbehandlung in Dieselfahrzeugen geeignet ist. Sie dosiert die wässrige Harnstofflösung AdBlue® in den Abgasstrang von SCR*-Katalysatorensystemen. Die Lösung setzt Ammoniak frei und wandelt giftige Stickoxide in ungiftigen Stickstoff und Wasserdampf um.

Die exakte Menge AdBlue® wird mithilfe der In-Line-Pum-pe aus dem Tank gefördert. Durch die hohe Funktionsin-tegration kann die P1300 Bauraum einsparen. „Wo früher mehrere Einzelkomponenten wie Sensoren, Absperrven-tile und Injektoren nötig waren und Platz forderten, ver-einigt die neue Thomas-Pumpe verschiedene Einzelfunk-tionen in einem Produkt“, erklärt Dr.-Ing. Axel Müller, leitender Produktmanager Abgas-, Energie- und Thermo-management bei Thomas. „Diese Funktionsintegration ist einzigartig auf dem Markt. Außerdem ist die P1300 ex-

trem robust, langlebig und vielseitig, was ihren Einsatz in anderen technischen Anwendungsfeldern ermöglicht.“

Derzeit liefert Thomas die P1300 weltweit an verschiede-ne Nutzfahrzeughersteller – zum Teil gemeinsam mit dem parallel entwickelten V1000, einem Schaltventil mit inte-grierter Druckbegrenzungsfunktion. Beide Bauteile kön-nen in einem Kundensystem kombiniert werden und ihre Funktionen wie in einem Baukastenmodell ergänzen. „Die P1300 ist als Produktfamilie konzipiert und daher uni-versell einsetzbar“, so Dr. Axel Müller. „Sie kann z. B. für unterschiedliche Flüssigkeiten wie Wasser, Öl, Kraftstoffe etc. zum Einsatz kommen, in Systemen zur Regeneration von Dieselpartikelfiltern oder mit minimalen Anpassun-gen für Kunden mit anderen Anforderungen adaptiert werden.“

*SCR = selective catalytic reduction

[ THOMAS TECHNIK ]

MULTITALENT GEHT IN SERIE

NEUE PUMPE ZUR ABGASNACHBEHANDLUNG

• Wird Diesel in Motoren verbrannt, ent-

stehen zwei gefährliche Abfallstoffe:

Rußpartikel und Stickoxide.

• Rußpartikel dringen in die Lunge ein

und stehen im Verdacht, Krebs zu verur-

sachen. Stickoxide reizen die Schleim-

häute und erhöhen das Risiko für Herz-

Kreislauf-Erkrankungen.

• Der Rußpartikelfilter filtert rund 95 %

der Partikel heraus.

• Je nach Stickoxidkonzentration im

Abgas dosiert das System aus P1300

und V1000 die richtige Menge Harn-

stofflösung (AdBlue®) und führt sie dem

Abgas zu.

• Durch die SCR* reagiert der freigesetz-

te Ammoniak mit den Stickoxiden zu

harmlosem Stickstoff und Wasser.

Die P1300 bildet gemeinsam mit dem

V1000 eine hochintegrierte Dosierein-

heit, die stabil und zuverlässig für ein

optimales Verhältnis von Diesel bzw.

Stickoxidausstoß und AdBlue® sorgt.

Der Abgas-Skandal hat hohe Wellen geschlagen. Fest steht: Saubere Dieselfahrzeuge sind ein Muss. Bei Thomas hat das Expertenteam rund um Dr.-Ing. Axel Müller und Dipl.-Ing. Tho-mas Rolland im Bereich Abgasnachbehandlung die neue In-Line-Pumpe P1300 entwickelt und bis zur Serienreife begleitet. Sie vereinigt mehrere Funktionen in einem Gerät und kann u. a. AdBlue® für SCR*-Systeme von Dieselmotoren fördern, pumpen und exakt zumessen.

MODERNE ABGASNACHBEHANDLUNG

05

[ THOMAS TECHNIK ]

Dosierpumpe P1300

• In-Line-Pumpe (Abgasnachbehandlung),

die z. B. SCR*-Systeme bei der genauen

Dosierung von AdBlue® unterstützt

• P1300 Produktfamilie integriert

verschiedene Funktionen und macht

zusätzliche Komponenten [Sensoren,

Absperrventile etc.] überflüssig

• im Hinblick auf Industrie 4.0 nach

Thomas-Design-Standard (TDS) konzi-

piert und komplett umspritzt

• sehr robust und langlebig

• kann mit verschiedenen Durchfluss-

mengen und Flüssigkeiten (Wasser, Öl,

Benzin, Diesel, AdBlue® etc.) eingesetzt

werden

• exzellente Wiederholgenauigkeit

Überdruckventil V1000

• wird mit der kompaktesten Fertigungs-

anlage bei Thomas hergestellt, d. h.

Ressourcenschonung durch optimale

Ausnutzung der Fertigungsfläche

• einzigartiges, ergonomisch optimiertes

One-Piece-Flow Linienkonzept

• im Hinblick auf Industrie 4.0 nach

Thomas-Design-Standard (TDS) konzi-

piert und komplett umspritzt

• Fertigungskonzept nach dem „Poka

Yoke“-Prinzip zur Fehlervermeidung:

Elektronisch vernetzte Arbeitsgänge

garantieren einen hohen Grad an elek-

tronischer Werker-Unterstützung.

TEAM FÜR

SAUBERE LUFT

Dr.-Ing. Axel Müller und Produktmanager

Thomas Rolland im Gespräch mit Entwick-

lungsingenieur Thomas Baum (v.l.n.r.), der das

Fertigungskonzept für das V1000 entwickelt hat

[ THOMAS TECHNIK ]

Noch kompakter, noch einfacher und noch effektiver. Daran arbeiten der-zeit die Entwicklungsexperten der Thomas-Mobilhydraulik. Das Team um Dr. Jörg Schneider und Thomas Zastrau entwickelt Hand in Hand mit dem Thomas Technologie Labor Dresden ein direktgesteuertes Druckregelventil, das in Sachen Leistungsdichte neue Maßstäbe setzt.

Die Rede ist vom PPCD08, einem neuen Druckregelventil, das in Lastschalt-getrieben von Traktoren, Radladern und Raupen für die Kupplungssteuerung verantwortlich ist. Ein naher Verwandter ist das bereits in Serie produzierte, vorgesteuerte Druckregelventil PPCP09 für Highflow-Anwendungen mit der-zeit 35 bis 40 Litern Durchflusskapazität pro Minute. „Unser Ziel ist es, ein noch kompakteres, direktgesteuertes Druckregelventil für maximal mögliche Durchflüsse von 18 bis 25 Litern pro Minute zu entwickeln – das PPCD08“, erklärt Daniel Ferres, Produktmanager Mobilhydraulik bei Thomas. „Wir pla-nen, sechs bis acht dieser Ventile auf einem Druckgussblock zu montieren. Sie fungieren als Aktuatoren für Lamellenkupplungen und steuern das sanfte, aber schnelle hydraulische Einkuppeln.“

Das Thomas Technologie Labor Dresden unterstützt das Projektteam bei der Entwicklung des PPCD08. Thomas eröffnete das Labor nahe der TU Dresden Ende 2015, um die unternehmenseigene Innovationskraft zu stärken. Dr. Mi-chael Erhard ist Entwicklungsingenieur im Technologielabor Dresden und weiß, wie wichtig eine gute Planung und Teamarbeit bei der Entwicklung ei-nes neuen Produktes sind: „Die Entwicklung des PPCD08 begleiten wir, indem wir Versuche und Simulationen durchführen. Im letzten Musterstadium sind wir große Schritte vorangekommen – es gibt z. B. keinen Konkurrenten, der so klein und kompakt baut. Das Ziel ist in Sicht.“

Thomas Mobilhydraulik entwickelt PPCD08

„Wie entsteht Kundennutzen?

Das ist die Frage hinter jeder Pro-

duktentwicklung bei Thomas –

auch der des PPCD08. Damit Leis-

tung, Qualität und Kostenstruktur

stimmen, haben wir viele bewähr-

te Gleichteile zu einem innovati-

ven Produkt geformt, das es so auf

dem Markt bisher nicht gab. Die

Nachfrage hingegen ist da: Zu un-

seren Zielkunden gehören z. B. JCB,

John Deere, ZF, CAT, Volvo u. a.“

Daniel Ferres,

Produktmanager Mobilhydraulik

KLEINES VENTIL SETZT NEUE MASSSTÄBE

BESONDERE MERKMALE DES PPCD08 [PROPORTIONAL PRESSURE CONTROL DIRECT- OPERATED]• einfacher, kostenoptimaler Aufbau

• im Vergleich zum vorgesteuerten

PPCP09 schnellere Schaltzeiten

durch direkte Wirkung auf den

Ventilschieber (< 45 ms)

• direktgesteuertes Druckregelventil

für maximal mögliche Durchflüsse

(18–25 l/Min.)

• geringe Schwingungsanfälligkeit

im System (in Bezug auf Einfluss-

faktoren wie Tief-/Hochtempe-

raturen, Ölviskosität, Vibration,

Druckschwankungen usw.)

• kompaktes Design mit einzigarti-

ger Leistungsdichte

• robustes und dauerhaltbares De-

sign mit vielen Gleichteilen, die

mittlerweile millionenfach verbaut

und von diversen Kunden validiert

sind und bereits sehr geschätzt

werden

[ THOMAS ZUKUNFT ]

07

Das fragt sich auch Ju-lia und schaut kon-zentriert auf den Schaltplan, der vor ihr liegt. Er ist für den neuen Fahrzeug- roboter, an dem sie ge-meinsam mit anderen Jugend-lichen tüftelt – einem Pilotprojekt der Siegener VDI-Zukunftspiloten. Das bundesweite Förderprojekt des Vereins Deutscher Ingenieure möch-te junge Menschen zwischen 13 und 18 Jahren für Technik begeistern. Nachwuchsförderung ist auch bei Thomas ein wichtiges Thema. Mitgründer und treibende Kräfte der Siegener VDI-Zukunftspiloten sind die Thomas-Entwicklungsingenieure Johann Scheiermann (kleines Foto), Christian Britwum und Fabian Rös-ner. Sie wissen, wie wichtig es ist, das Interesse an technischen Berufen zu fördern. „Bei der Kinder- und Ju-gendarbeit heißt das vor allem, die Verbindung zwischen technischen

Möglichkeiten und Lösun-gen für alltägliche Proble-me zu vermitteln“, erzählt Clubleiter Johann Scheier-mann. „Es ist nichts ande-

res als Imagearbeit für den Ingenieurberuf. Der ist eben

nicht staubtrocken, wie manche denken. Ganz im Gegenteil: Statt nur zu reden, probieren wir Neues aus und zeigen, dass man in diesem Beruf wirklich etwas bewegen kann.“

Schon bei der Auftaktveranstaltung im Juli im Technikmuseum Freuden-berg war das Interesse groß. Mit da-bei waren 25 Siegener Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9. „Das Feed-back war enorm“, erzählt Johann Scheiermann. „Es war beeindruckend zu sehen, wie neugierig die Jugendli-chen sind und wie viel Vorwissen sie schon mitbringen. In einem Work-shop haben wir ausgetestet, wie das geplante Pilotprojekt der Siegener Zu-kunftspiloten ankommt. Die jungen Talente waren Feuer und Flamme ...“

Seit Oktober arbeiten die Schüler an der Entwicklung und Konstruktion eines mobilen Fahrzeugroboters – ein Prozess, der viele spannende Themenfelder eröffnet. In drei Ar-beitsgruppen – unter Anleitung der Thomas-Ingenieure – sollen die Teil-nehmer ihrer Kreativität in Sachen Konstruktion und Programmierung freien Lauf lassen. Genauso, wie es echte Ingenieure tagtäglich tun.

KANN MAN DAS NICHT BESSER MACHEN?

KINDER- UND JUGENDFÖRDE-RUNG IM VDI

Vom Vorschulalter bis zum Berufs-

einstieg!

• VDIni-Club: 4 bis 12 Jahre

• VDI-Zukunftspiloten: 13 bis 18 Jahre

• Netzwerk der Studenten und Jung-

ingenieure im VDI

• Mentoring-Programm der VDI-Zu-

kunftspiloten: kostenlose, individu-

elle Begleitung bis zum Berufsein-

stieg

Thomas und die VDI-Zukunftspiloten

[ THOMAS WELTWEIT ]

Eine gute Balance zwischen Kosten und Nutzen, Schonung von Ressour-cen und einem optimalen Ergebnis für die Kunden – daran arbeiten tag-täglich die etwa 50 Mitarbeiter der Thomas-Logistikabteilung in Herdorf. Sie bilden eine wichtige, strategi-sche Schnittstelle zwischen Produk-tion und Kunden in aller Welt sowie dem Herdorfer Firmenhauptsitz und den weiteren Standorten in den USA, China und Italien. Eine im digitalen Zeitalter anspruchsvolle Aufgabe, die weit über das Packen und Transpor-tieren von Waren hinausgeht.

Thomas bildet einen Großteil seiner Logistik-Fachkräfte selbst aus. „Jeder

externe Kunde hat eigene Vorga-ben für Verpackung und Versand“, weiß Dirk Lamm, Logistikleiter bei Thomas. „Ein gut geschultes, ein-gespieltes Team ist da ein absolu-tes Muss – auch im Hinblick auf die Qualitätssicherung.“ Um das zu ge-währleisten, wird von jedem Mitar-beiter ein bereichsübergreifender Überblick erwartet, denn zu den Auf-gaben der Logistik gehören neben der Lagerhaltung nicht nur der Wa-reneingang und -ausgang, sondern auch die Versorgung der einzelnen Produktionslinien.

„Wir verstehen uns als internen Dienstleister für die produzierenden Bereiche“, erklärt Dirk Lamm. „Unser Bereich trennt die wertschöpfenden Tätigkeiten von den logistischen, sorgt für einen optimalen Material-fluss und hält so der Fertigung den Rücken frei.“ Sowohl intern als auch extern ist die Fehlerquote vorbildlich niedrig, darauf ist das Team stolz.

Pro Monat bearbeitet die Logistik bei Thomas im Durchschnitt 5.000 Paletten, davon etwa 1.500 als Wa-renausgang und ca. 3.500 als Waren-eingang – für ein mittelständisches Unternehmen dieser Größenordnung

schon beachtliche Mengen. „Vom Ausbau des Thomas-Hauptsitzes in Herdorf wird auch die Logistik pro-fitieren“, resümiert Dirk Lamm. „Der Neubau eröffnet uns viele Möglich-keiten, neue Prozesse zu implemen-tieren und Verbesserungen umzuset-zen. Wir stehen in den Startlöchern ...“

Mehr zum Status-Quo des Ausbaus in Herdorf lesen Sie auf Seite 12!

Industrie 4.0 und im Wandel befindliche, globalisierte Märkte manifestieren sich in der

Logistik wie in kaum einem anderen Wirtschaftsbereich. Prozesse werden mehr und mehr

standardisiert und digitalisiert. Als international agierendes Unternehmen sieht Thomas

darin nicht bloß eine Herausforderung. Die Entwicklung eröffnet neue Wachstumsimpulse

und bietet eine große Chance, die internen und externen Supply Chains weiter zu optimieren.

Thomas Logistik

VON HERDORF IN DIE WELT

THOMAS LOGISTIK1. Wareneingang (mit Qualitätssi-

cherung)

2. Lager und Zentrallager

3. Versorgung der Produktionslinien

4. Versand

Um eine ständige Versorgung zu

gewährleisten, entsprechen die Ar-

beitszeiten in den Bereichen 2 und 3

denen der Fertigung (Drei-Schicht-

Betrieb).

Logistik-Experten: Dirk

Lamm (l.) und André

Kilian (r.)

[ THOMAS WELTWEIT ]

BELIEFERTE LÄNDER WELTWEIT

Europa inkl. EFTA-Staaten (Island,

Liechtenstein, Norwegen, Schweiz)

Australien, Brasilien, China, Hong-

kong, Indien, Japan, Kanada, Mexi-

ko, Neuseeland, Russland, Südko-

rea, Thailand, Türkei, Taiwan, USA,

Ukraine und Weißrussland

09

ANDRÉ KILIAN ÜBER EXPORT, ZOLL UND AEO-STATUS

Thomas ist seit März 2016 zertifiziert

als „Zugelassener Wirtschaftsbetei-

ligter“ („Authorized Economic Ope-

rator“). Welche Vorteile bietet der

neue Status?

Ein AEO gilt als besonders zuver-

lässig und vertrauenswürdig. Zum

einen kann er dafür spezielle Privile-

gien im Rahmen der Zollabfertigung

in Anspruch nehmen, z. B. ver-

einfachte Zollverfahren.

Zum anderen ist die Bewilligung

auch an bestimmte Sicherheitsstan-

dards geknüpft. Diese Standards op-

timieren die internen Prozesse und

Kontrollmechanismen. Die Zertifizie-

rung ist nicht verpflichtend und für

ein mittelständisches Unternehmen

wie uns schon ziemlich außerge-

wöhnlich.

Sie haben den AEO-Status C. Welche

Schritte sind künftig geplant?

C steht für „Customs – Zollrechtliche

Vereinfachungen“. Zudem gibt es

den AEO S für Sicherheit sowie eine

Bewilligung, die C und S kombiniert.

Diese stehen als nächstes an. Beson-

ders der Status „Sicherheit“ wird eine

immer größere Rolle im Handel und

der Absicherung der internationalen

Lieferkette spielen. Er wird also künf-

tig eine Art Gütesiegel werden.

Welchen Herausforderungen wird

sich die Logistik in Zukunft stellen?

Um beim Thema AEO-Status zu blei-

ben, ist aus meiner Sicht eine welt-

weite Anerkennung der Richtlinien

anzustreben. Großes Ziel bei Thomas

für die Zukunft ist die Absicherung

einer durchgängigen internationa-

len Lieferkette („supply chain“) vom

Hersteller bis zum Endverbraucher.

Eine weitere große Herausforde-

rung ist die Digitalisierung der Pro-

zesse im Rahmen von Industrie 4.0,

mit deren Hilfe die moderne Logistik

ihre Lieferketten einfach, sicher und

effizient steuern kann.

AUF DEM PRÜFSTAND

[ THOMAS ENTWICKLUNG ]

Thomas Labore

„Ein gut aufgestellter Laborbereich ist das Herzstück ei-nes Entwicklungspartners“, sagt Arndt Jakob, Teamleiter Labore bei Thomas. „Dazu gehören sowohl moderne Messgeräte und Maschinen als auch Mitarbeiter mit pro-dukt- und anwendungsübergreifendem Know-how. Die Investitionen sind hoch, aber lohnen sich.“ Arndt Jakob startete seine Karriere bei Thomas 2003 im „Versuch“ und hat den Bereich Labore mit aufgebaut. Unter seiner Füh-rung arbeiten 18 Mitarbeiter gemeinsam mit 40 weiteren Experten aus den einzelnen Fachbereichen, darunter auch zahlreiche Elektronikspezialisten. „Bei manchen Anschaf-fungen müssen wir tief in die Tasche greifen. Hier sind Investitionen im sechsstelligen Euro-Bereich keine Selten-heit. Die Software für unsere Prüfstände programmieren wir selbst. Einige Produkte haben so spezifische Anforde-rungen, dass eine eingekaufte Software gar nicht das leis-ten könnte, was wir an Flexibilität benötigen.“

Im Analyselabor stehen u. a. die technische Sauberkeit und die Werkstoffanalytik im Fokus. Dank der Ausstattung mit mehreren Materialmikroskopen, Partikelzählsyste-men, Schichtanalysegeräten und Rasterelektronenmikros-kop kann das Analyselabor vielfältige Kundenanforderun-gen erfüllen. Mit den speziellen Forschungsmikroskopen werden Objekte bereits ab 5 µm vermessen. „Gerade bau-en wir den Bereich Werkstofftechnik zentral aus“, erzählt Arndt Jakob. „Wir nehmen unsere Produkte werkstoffsei-tig genauestens unter die Lupe, um herauszufinden, wie sie noch leichter, robuster, kompakter etc. werden kön-nen. An der Spitze unseres Geräteparks steht unser Raster-elektronenmikroskop (REM), das mit einem EDX-System

ausgestattet ist und uns so die Aufnahme von detaillierten Elementverteilungsbildern ermöglicht.“

Das Team im Messlabor untersucht eigene sowie Lieferan-tenteile nach geometrischen Parametern. Zur Verfügung stehen zwei Koordinatenmessgeräte zur 3-D-Messung. Mit den optischen und taktilen Messgeräten werden kleinste Geometrien überprüft. Der Formtester z. B. hat eine Auf-lösung von 0,01 µm (also 10 Nanometern). Die Digitalisie-rung macht auch vor dem Messlabor nicht halt: Bauteile werden extern tomografiert, so können innenliegende Maße abgegriffen werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Bauteiloberfläche mittels Streifenlichtprojektion zu digitalisieren und das entstandene Modell zu vermessen oder mit dem CAD-Modell zu vergleichen.

„Ohne praktische Erprobung sind Messergebnisse we-nig wert“, erklärt Arndt Jakob. „Deswegen schicken wir alle Muster- und Serienteile ins Versuchslabor – und das mehrfach während ihres Lebenszyklus‘.“ Um Funktion und Lebensdauer zu untersuchen, setzt Thomas die Pro-dukte externen Einflüssen wie Wärme, Kälte, Feuchtigkeit oder sonstiger Belastung aus. Dazu gehören z. B. Tests bei Temperaturen zwischen -40° C und +160° C. Damit die Entwickler auf Ergebnisse schnell reagieren können, arbei-ten sie eng mit dem Team des Versuchslabors zusammen. „Die Kollegen aus der Produktentwicklung z. B. sind oft im Akustiklabor, einem Teil des Versuchslabors, anzutreffen. Sie arbeiten daran, die Produkte so leise wie möglich zu konzipieren, um die zu Recht hohen Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen.“

Sind alle funktionsrelevanten Komponenten technisch sauber? Haben auch die kleinsten Bauteile

das richtige Maß? Und was ist, wenn es extrem heiß oder kalt wird? Antworten auf diese Fragen lie-

fern bei Thomas die unternehmenseigenen Labore. Das Team der Zentrallabore rund um Arndt Jakob

prüft alle Thomas-Produkte für den Kunden auf Herz und Nieren, bevor sie auf den Markt kommen.

[ THOMAS ENTWICKLUNG ]

ANALYSELABOR

• Restschmutzanalyse

• Materialanalyse

• Bauteilanalyse

• Metallografie

• Werkstoffanalytik u. a. Digitalmikroskopie, Kalot-tenschliff, Härteprüfung und Dichtebestimmung

MESSLABOR

• taktile Geometrie-Erfassung

• optische Geometrie-Erfassung

• tomografische Geometrie-Erfassung

• Oberflächendigitalisierung

VERSUCHSLABOR

• Akustiklabor

• Elektroniklabor

• Funktionsprüfungen

• Umweltsimulation

• Prüfstandskonzeption

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Arndt Jakob,

Teamleiter Labore

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Das sagt Andreas Kipping, Projektleiter Ausbau des Thomas-Firmensitzes in Herdorf. Im Fokus der Maßnahmen steht derzeit die Zufahrtsstraße, eine neue Anbindung an die L285 nach Daaden (Westerwald). Zudem stellt das Ge-lände für die neuen Gebäude das Projektteam immer wieder vor besondere Herausforderungen. Andreas Kipping zum Status Quo der Baumaßnahmen: Das Gelände für die neue Produktionshalle birgt einige Überraschungen. Wie ist das gemeint?„In der Grube San Fernando wurden in mehr als hundert Jahren über sechs Mio. Tonnen Roherze gefördert. Hier arbeiteten in den Hochzeiten fast 1.000 Grubenarbeiter. Das hat natürlich Spuren hinterlassen. Wir sind z. B. auf meh-rere Fundamente alter Gebäude gestoßen, die wir ausgraben und abtragen mussten, um das Gelände für unsere Zwecke zu erschließen.“

Wie lange wird die Erschließung noch dauern und wie geht es dann weiter?„Der Baustart für das neue Gebäude ist auf Frühjahr 2017 terminiert, bis dahin werden alle Vorbereitungen abgeschlossen sein. Die Bauzeit wird etwa ein Jahr betragen. In beiden Phasen sind wir immer ein bisschen vom Wetter ab-hängig, aber das haben wir so gut wie möglich mit eingeplant. Die Halle wird mit 8.100 m2 in etwa so groß sein wie die Halle, die 2013 fertiggestellt wur-de. Ein Teil ist fest für den Bereich Kunststofftechnik eingeplant. Hier werden Spritzgussmaschinen sowie die Spulenwickel- und Schweißmaschine ein, wenn man so sagen kann, neues Zuhause finden. Außerdem ist viel Platz für unsere vollautomatischen TPS-Linien für Getriebe- und Motorprodukte.“

Wie weit sind Sie mit dem Bau der Zufahrtsstraße?„Auch hier liegen wir genau im Plan: Der Erdbau, also alle notwendigen Auf-schüttungs- und Abtragungsarbeiten, ist fertig. Im Augenblick werden alle Ka-näle verlegt, sprich alle Leitungen für Wasser, Gas, Strom, Glasfaser etc. Bis An-fang nächsten Jahres soll die insgesamt etwa 1,2 km lange Verbindungsstraße zwischen derzeitigem Firmengelände, neuem Produktionsgebäude und der L285 komplett fertig sein – inklusive Asphaltdecke, Leitplanken, Bordstein und Bürgersteig. Es gibt noch viel zu tun, aber wir haben einen robusten Termin-plan.“

[ THOMAS ZUKUNFT ]

IMPRESSUMThomas Magnete GmbH

San Fernando 35

57562 Herdorf

Tel. 02744 929-0

www.thomas-magnete.com

v. i. S. d. P.

Katja Teixeira

Unternehmenskommunikation

und Marketing

Tel. 02744 929-285

Dezember 2016, alle Angaben ohne

Gewähr, Änderungen vorbehalten.

MIT HOCHDRUCK BEI DER ARBEIT

Die Grube San Fernando in ihrer Blütezeit, nun erwacht das Areal zu neuem Leben

Baustart für neue Halle im Frühjahr 2017

Die Brücke für den Bachdurchlass unter

der neuen Zufahrtsstraße