· Created Date: 7/15/2013 5:46:36 PM

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Mclntosh MA52OO I A fow - mit einer Gehäuse- U U tiefe von 56 Zentimetern ist der neue Mclntosh MA5200 ein echtes Schlachtschiff: Dafür muss man erst mal eine pas- sende Stellfläche finden. Den- noch muss man ihm lassen, dass er trotz typisch kantigem McIn- tosh-Outfit keineswegs klobig daherkommt. Das gelang durch die Aufteilung des robusten Stahlblechgehäuses in einzelne ,,Compartments". Keinesfalls optisches Blendwerk, beherber- gen sie die unterschiedlichen Baugruppen, was nicht nur de- ren elektromagnetische Ein- strahlfestigkeit erhöht, sondern auch der gesamten Konstrukti- on enorme Stabilität verleiht. Alles drin, alles dran - der Amerikaner aus Binghamton bei New York bietet eine Aus- stattung, die ihn ohne Kom- promisse zur absoluten Zen- trale eines HiFi-Systems macht. So hat er einen hochkarätigen D/A-Wandler bereits an Bord, der sich per Koax-, TOSLINK- und sogar per asynchron ar- beitenden USB-Eingang mit digitalen Tonquellen oder einem Computer verbindet. Für analoge Signale hinge- gen existieren vier Hochpegel- Eingänge, von denen sich ei- ner per übersichtliches Setup- Menü sogar zum elektronisch symmetrierten XlR-Eingang umschalten lässt. Der MM-taugliche Phono- eingang sowie die auftrenn- bare Vorstufen-Endverstärker- Schnittstelle zeugen ebenfalls von der enormen Flexibilitat des Mclntosh. Unterstützt wird dies durch die mitgelieferte IR-Fernbedienung, die neben dem 5200er beispielsweise auch externe Tonquellen be- fehligen kann. Das alles macht den MA 5200 zum idealen Ein- stieg in die Mclntosh-Welt. Vollreifes Klangbouquet Auch im Hörtest präsentierte sich der 5200er als echter ..Mac": So entwickelte er en- orm viel Leuchtkraft und bot einen farbenprächtigen. weiträumigen Klang, ohne da- bei aufgebläht zu wirken. Dy- namisch spielte er großzügig und lebendig, ohne Stress auf- kommen zu lassen.Nur wenn man ihn mit impedanzkri- tischen Schallwandlern zu al- lerhöchsten Pegeln herausfor- derte, reduzierte er bei Instru- menten mit hochtonintensivem Spektrum wie etwa Schlag- zeugbecken behutsam den Pegel und wirkte dann etwas wie ein De-Esser - ein ge- wolltes Ergebnis seiner Anti- Clipping-Schutzschaltung. Auch in tonaler Hinsicht überzeugte der MA5200 durch seine äußerst gelungene Ab- stimmung - hervorragend aus- Durch die geschickte Aufteilung des Gehäuses in separate Kammern können die einzelnen Funktionsgruppen des MA5200 ungestört von äußeren Einflüs- sen oder Wechselwirkungen ihrer Arbeit nachgehen. Oben im Bild zu sehen ist die D/A-Wandler-Platine. die sich in der zweiten Etage zwischen den Endstufenkühlkörpern befindet. lm Erdgeschoss hingegen wohnt der analoge Vorverstärker - un- mittelbar an den Buchsen beheimatet. lm vorderen Block befinden sich oberhalb vom Netztransformator Gleichrichter und Siebkondensatoren. Das Mehrkammer-Prinzip macht das gesamte Gehäuse extrem stabil. 1 I 8/13 stereoptay.de

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Mclntosh MA52OOI A fow - mit einer Gehäuse-

U U tiefe von 56 Zentimetern

ist der neue Mclntosh MA5200

ein echtes Schlachtschiff: Dafürmuss man erst mal eine pas-

sende Stellfläche finden. Den-

noch muss man ihm lassen, dass

er trotz typisch kantigem McIn-tosh-Outfit keineswegs klobigdaherkommt. Das gelang durch

die Aufteilung des robustenStahlblechgehäuses in einzelne

,,Compartments". Keinesfallsoptisches Blendwerk, beherber-

gen sie die unterschiedlichenBaugruppen, was nicht nur de-

ren elektromagnetische Ein-strahlfestigkeit erhöht, sondern

auch der gesamten Konstrukti-on enorme Stabilität verleiht.

Alles drin, alles dran - der

Amerikaner aus Binghamton

bei New York bietet eine Aus-stattung, die ihn ohne Kom-promisse zur absoluten Zen-trale eines HiFi-Systems macht.

So hat er einen hochkarätigen

D/A-Wandler bereits an Bord,der sich per Koax-, TOSLINK-und sogar per asynchron ar-beitenden USB-Eingang mitdigitalen Tonquellen odereinem Computer verbindet.

Für analoge Signale hinge-

gen existieren vier Hochpegel-

Eingänge, von denen sich ei-ner per übersichtliches Setup-

Menü sogar zum elektronischsymmetrierten XlR-Eingangumschalten lässt.

Der MM-taugliche Phono-

eingang sowie die auftrenn-bare Vorstufen-Endverstärker-

Schnittstelle zeugen ebenfalls

von der enormen Flexibilitatdes Mclntosh. Unterstützt wirddies durch die mitgelieferteIR-Fernbedienung, die neben

dem 5200er beispielsweiseauch externe Tonquellen be-

fehligen kann. Das alles macht

den MA 5200 zum idealen Ein-stieg in die Mclntosh-Welt.

Vollreifes KlangbouquetAuch im Hörtest präsentierte

sich der 5200er als echter

..Mac": So entwickelte er en-

orm viel Leuchtkraft und boteinen farbenprächtigen.

weiträumigen Klang, ohne da-

bei aufgebläht zu wirken. Dy-namisch spielte er großzügig

und lebendig, ohne Stress auf-kommen zu lassen.Nur wennman ihn mit impedanzkri-tischen Schallwandlern zu al-lerhöchsten Pegeln herausfor-

derte, reduzierte er bei Instru-

menten mit hochtonintensivem

Spektrum wie etwa Schlag-zeugbecken behutsam den

Pegel und wirkte dann etwas

wie ein De-Esser - ein ge-

wolltes Ergebnis seiner Anti-Clipping-Schutzschaltung.

Auch in tonaler Hinsichtüberzeugte der MA5200 durch

seine äußerst gelungene Ab-stimmung - hervorragend aus-

Durch die geschickte Aufteilung

des Gehäuses in separate

Kammern können die einzelnen

Funktionsgruppen des MA5200

ungestört von äußeren Einflüs-

sen oder Wechselwirkungen

ihrer Arbeit nachgehen.

Oben im Bild zu sehen ist die

D/A-Wandler-Platine. die sich in

der zweiten Etage zwischen den

Endstufenkühlkörpern befindet.

lm Erdgeschoss hingegen wohnt

der analoge Vorverstärker - un-

mittelbar an den Buchsen

beheimatet. lm vorderen Block

befinden sich oberhalb vom

Netztransformator Gleichrichter

und Siebkondensatoren. Das

Mehrkammer-Prinzip macht das

gesamte Gehäuse extrem stabil.

1 I 8/13 stereoptay.de

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Mit seinen äußerst umfangreichen Anschlussmöglichkeiten empfiehlt sich der M45200 als universelle

Steuerzentrale in HiFi-Anlagen. Dank des integrierten D/A-Wandlers verbindet er sich auch mit digitalen

Tonquellen auf direktem Wege. Sogar ein MM-tauglicher Phonoeingang ist vorhanden.

balanciert und ohne zu ,,trick-sen": Den Mclntosh brauchtman sich definitiv nicht schön

zu hören. Besonders hervorzu-

heben dabei auch, dass er aus

der Verpackung heraus klang-

lich praktisch sofort auf den

Punkt kam und keine größere

Einspielzeit benötigte.

Auf gleich hohem Niveaumusizierte auch der integrierte

D/A-Wandler: Per Koaxial-Ein-gang versorgt, klang er zwareinen Tick weniger farben-prächtig als das gleiche Pro-gramm via Hochpegeleingang,

das auf analogem Wege mitdem hervorragenden CD-Spie-ler Ayre CX 7e MP eingespielt

wurde. Fairerweise muss manjedoch anmerken, dass dieser

mit 3800 Euro zu Buche schlägt

und schon damit mehr als drei

Viertel des Gesamtetats fürden M45200 beansprucht.

Mit der in stereoplay 6/13(ab Seite 52) getesteten digi-talen Vorstufe Dl00 haben die

Amerikaner bereits gezeigt,

dass sie auch beim ThemaComputer-Wiedergabe vornemitspielen. Da machte auch

der MA5200 keine Abstriche:So zeigte der integrierte D/A-Wandler bei USB-Ansteuerung

via Laptop genügend klang-liches Potenzial für audiophile

Tuning-Spielchen - jedenfalls

waren die Verbesserungen mitHi-End-Software-Playern wieAudirvana oder Pure Musicsehr deutlich wahrnehmbar.

Last but not least der Pho-

no-Eingang: Für MC-Tonab-nehmer braucht man zwarnoch einen Step-up-Übertra-ger oder Pre-Pre-Amp, aber

der Klang war klar durchge-

Technik-Highlights des MA5200

Nach dem erfolgreichenAuftritt der hauseigenendigitalen Vorstufe D100

könnte man glauben, dassMclntosh auch beim

D/A-Wandler-Abteil desM45200 auf das D'l00-Technik-Konzeot zurück-gegriffen habe. Dem istnicht so: Vielmehr be-schäftigt die D/A-Abteilung

im 5200er zur Jitter-Reduk-tion zunächst mal einen

asynchronen Abtastraten-Konverter (Cirrus Logic CS

8421) mit 32-Bit- Eingang,

der seine Daten dann demeigentlichen D/A-Wandler-

Baustein (Burr-

Brown PCM 1795)

weiterreicht, derebenfalls überetnen cZ-Btr-Etn- Fgang verfügt. Die iD100 beschäftigtals Wandlerhingegen denES9O16 von ESS. !

Übereinstimmung zwi-schen D100 und MA5200herrscht jedoch bei derasynchron arbeitendenUSB-Schnittstelle: Hierverwendet Mclntosh einehauseigene Lösung auf derBasis eines Atmel-Mikro-

computers. Beim

Technik-Check desD/A-Wandlers im

5200er entdecktestereoplay zudem

auch den Grund,warum oer neue

MA5200 kaumEinsoielzeit fürguten Klang benö-

tigte: Er verwendet spezi-

elle Endtransistoren (NJL

3281 D/NJL 1302 D), in

denen die Kompensations-

diode für die Ruhestrom-Einstellung bereits inte-griert ist - somit ergebensich ultrakurze Regelzeiten.

IfIt

I

Vertrieb: Audio ComponentsTelefon: 040 / 27 85 86 0www.audio-components,dewww.mcintoshlabs.comAuslandsvertretungen siehe lnternet

Maße: B:45 x H: 16 x T: 56 cmGewicht: 17,5 kg

Klirr-Analyse (k2 bis k5 vs. Leistung)

stereoplay

)"r'::il ralilfgfüFFc.akl || ':aA

Hohe Spannung und Pegelstabilität,an 2 Ohm Last etwas wenioer Strom

Sinusfeistung 1kHz,k=1o/o

Rauschabstand Line 100 dBRauschabstand Phono MM 77 dBVerbrauch Standbv/Betrieb 0.2/29W

ffi010203040506070Messwerte IIIIIIIIIIPraxis 10IIIIIIIIIIWertigkeit 10IIIIIIIIIIDank reichhaltiger Eingängeund integriertem D/A-Wandlerextrem vielseitig einsetzbarerVollverstärker im typischenMclntosh-Look. Klingt hervorra-gend harmonisch, stressfrei unddynamisch großzügig bei vielFinesse. Ein Highlight.

Klangabs. Spitzenklasse 58 Punkte

Gesamturteilsehr gut 87 Punkte