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Andy Gheorghiu BI Fracking freies Hessen & BI lebenswertes Korbach e.V. www.resolution-korbach.org Campagner / Consultant / Researcher für Klima-/Umweltschutz, Energiepolitik und Weiterentwicklung demokratischer Prozesse

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Andy Gheorghiu

BI Fracking freies Hessen&

BI lebenswertes Korbach e.V.

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Campagner / Consultant / Researcher für Klima-/Umweltschutz, Energiepolitik

und Weiterentwicklung demokratischer Prozesse

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Dank an die glückliche Natur, weil sie das Notwendige

leicht zugänglich und das schwer Zugängliche

nicht notwendig gemacht hat. (Johannes Stobaios, 5. Jahrhundert)

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Hydraulic Fracturing (hydraulisches Aufbrechen), kurz „Fracking“, ist ein technisches Verfahren der Öl- und Gasindustrie um Kohlenwasserstoffe aus sogenannten unkonventionellen Lagerstätten zu fördern. Die Lagerstätten werden unkonventionell genannt, weil das Gas (oder Öl) in geologischen Formationen (z.B. Sandstein, Schiefer oder Kohleflöz) gebunden ist und die Freisetzung zwecks Förderung der „Stimulation“ durch „Frakturierung“ der geologischen Formation bedarf.

1.1 Das Verfahren – kurze Erläuterung:

Quelle Grafik: http://www.vereine-wasserversorgung.schwalingen.net/fracking.htm

Quelle: BGR-Studie. Grafik entnommen von: http://www.science-skeptical.de/blog/wie-die-bundesregierung-die-energiewende-doch-noch-schaffen-kann-neue-bgr-studie-zum-

schiefergas-sieht-in-deutschland-grose-potenziale/007948/

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1.2 Das Verfahren - Lagerstätten:

Laut BGR technisch förderbar = 0,7 bis 2,3 Bill. M³ Erdgas.

Vermutetes, unbestätigtesSchiefergaspotential in Deutschland:

Quelle: BGR-Studie „Abschätzung des Erdgaspotentials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland“Grafik entnommen von: http://www.science-skeptical.de/blog/wie-die-bundesregierung-die-energiewende-doch-noch-schaffen-kann-neue-bgr-studie-zum-schiefergas-sieht-in-deutschland-grose-potenziale/007948/

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1.3 Das Verfahren - Ein gewisses Potential:

Wasserverbrauch:

Quellen Mengenangaben Wasser: Fracking-Gutachten NRW, Langfassung, Kapitel 6 S. 109,110 Rosenwinkel et al., 2012, UBA II Gutatchten 2014, http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_53_2014_umweltauswirkungen_von_fracking_28.07.2014_0.pdf

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2.1 Ressourceneinsatz - Wasser

Variiert stark je nach Lagerstätte.

ca. 1.100 - 4.000 m³ (pro Frack)ca. 12.000 - 29.000 m³ (pro Bohrung)ca. 54.000 - 270.000 m³ (pro Bohrplatz)ca. 1,7 - 43,7 Mio. m³ (pro Erschließungsgebiet)

Ca. 0,5 – 2 Vol.-% der eingesetzten Frack-Flüssigkeit.

Chemikalien/Additive:

Quellen: Fracking-Gutachten NRW, Langfassung, Kapitel 6. Vortrag Dr. Goerg Meiners, 14.09.13, Ev. Akademie Hofgeismar. Tyndall Centre Manchester (2011) Shale gas: a provisional assessment of climate change and environmental impacts. Risikostudie Fracking. UBA-Fracking-Studie

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2.2 Ressourceneinsatz - Chemikalien2.2 Ressourceneinsatz - Chemikalien

Einige der eingesetzten Substanzen sind:

- toxisch- krebserregend- mutagen (verursachen Mutationen)- gefährlich für die Reproduktionsfähigkeit- wassergefährdend- teilweise nicht identifizierbar gewesen

Quellen: UBA II Studie -http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_53_2014_umweltauswirkungen_von_fracking_28.07.2014_0.pd Fracking Frenzy – How the fracking industry is threatening the planet. Link: http://www.foeeurope.org/sites/default/files/publications/fracking_frenzy_0.pdf www.resolution-korbach.org

2.3 Ressourceneinsatz - Verkehr

Entwicklungsphase-1,4 bis 17,5 Mio. LKW-Fahrten (zum Vergleich: ca. 24 Mio. LKW-Fahrten zwischen Jan. - Mrz. 2013 in ganz Deutschland)

Betriebsphase-12.000 – 48.000 zusätzliche LKW-Fahrten

Verkehrsbelastung:Für ein exemplarisches Fördergebiet von 260 km²:

Fracking-Bohrplatz in San Roque, Auca Mahuida, Vaca Muerte, Argentinien

- Besteht aus einsetzten Fracking-Fluiden und natürlichem Lagerstättenwasser.

- Lagerstättenwasser ist hochsalinar und tlw. radioaktiv; enthält Schwermetalle (wie Arsen und Quecksilber) und auch tlw. Benzole.

- Flowbackvolumen variiert je nach Lagerstätte.

- In den USA bei Schiefergas-Lagerstätten zwischen 9 – 35 % der injizierten Flüssigkeit. Dies entspricht einer Menge von 1 bis 10 Mio. Litern pro Frack.

- Wird im Regelfall durch Verpressung (Disposalbohrungen) entsorgt. Auch in Deutschland!

Fracking-Flowback:

Quellen: Fracking-Gutachten NRW. UBA-Fracking-Gutachten 2012 und 2014.

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3.1 Rückstände – Flowback/Lagerstättenwasser

- Hohe globale Rate an Bohrlochversagen in der Erdöl- und Erdgasförderung im Allgemeinen (Prognose ca. 38 %).

- Verschiedene U.S.-Studien belegen Methanleckagen bei der Gasförderung (teilweise bis zu rund 12 %).

- Eine Studie prognostiziert, dass sehr wahrscheinlich rund 40 % der Bohrlöcher im Marcellus Shale Methan ins Grundwasser oder in die Atmosphäre emittieren.

- Methan hat auf 100 Jahre ein 28 - 34fach und auf 20 Jahre ein 84 – 86fach stärkeres Treibhauspotential als CO2.

- Spätestens bei Methanleckage-Raten von rund 3 % schwinden Klimavorteile von Erdgas dahin.

Lecks und Ausgasungen

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3.2 Rückstände – Methanemissionen

Quellen: Präsentation Archer, the Well Company (http://www.barcombe.org/fracking/docs/InformationToAction_IndustryReport_Numbers-of-Unstable-Well-Casements.pdf)Karion et al, Aug 2013, “Methane emissions estimate from airborne measurements over a western United States natural gas field”, (http://dx.doi.org/10.1002/grl.50811)Assessment and risk analysis of casing and cement impairment in oil and gas wells in Pennsylvania, 2000–2012. (http://www.pnas.org/content/111/30/10955.full#T1).Moore, Zielinska, Pétron, Jackson, March 2014. „Air Impacts of Increased Natural Gas Akquisition, Processing and Use: A Critical Review“. Environmental Science & TechnologyDetermining Methane Leaks Is Key to Climate Goals, 05. August 2014, http://www.climatecentral.org/news/climate-goals-priority-is-methane-leaks-17854Assessment and risk analysis of casing and cement impairment in oil and gas wells in Pennsylvania, 2000 012, 30. Mai 2014, http://www.pnas.org/content/111/30/10955.full#F5�

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4.1 Sensible Gebiete vs. Schiefergas- und ölförderung

Quelle:http://www.foeeurope.org/sites/default/files/publications/fracking_frenzy_0.pdf

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4.2 Sensible Gebiete vs. Schiefergas- und ölförderung

Wird das Klima gefrackt? Scinexx, 15.08.14

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EPA Underestimates Fracking's Impact On Climate Change , Bloomberg,

09.05.14

5.1 Fracken für ein besseres Klima?

Quelle: The Carbon Footprint of Shale Gas Development and the Remedial Measures Necessary to Address it. Anthony R. Ingraffea, PhD, PE June 26, 2013

Nach den Berechnungen von Howarth, Santoro und Ingraffea verursacht Schiefergas in 20 Jahren

- 22 % - 43 % mehr Methan-Treibhausemissionen als die konventionelle Gasförderung, - 20 % mehr Treibhausgasemissionen als Kohle und- 50 % mehr Treibhausgasemissionen als Öl

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5.2 Fracken für ein besseres Klima?

UBA-2014-Studie

- ca. 48.000 Bohrungen (zur Ausschöpfung des vermuteten technisch förderbaren Schiefergaspotenzials in Deutschland notwendig)

- ca. 60 Bohrungen abgeteuft in 2012 (gemäß Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen)

- ca. 87 – 1.456 ha (wären pro Erschließungsgebiet - exemplarisch 260 km² - notwendig)

Quelle: UBA II Fracking-Gutachten, Juli 2014. Link: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_53_2014_umweltauswirkungen_von_fracking_28.07.2014_0.pdf

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6.1 Industrialisierung: Flächendeckendes Bohren

Quelle: Risikostudie Fracking. Link: http://dialog-erdgasundfrac.de/sites/dialog-erdgasundfrac.de/files/Ex_Risikostudie_Fracking_120518_webansicht.pdf www.resolution-korbach.org

6.2 Industrialisierung: Szenario ExxonMobil-Studie

Quelle: Earth Justice. http://earthjustice.org/sites/default/files/2013/blog/Fracking%20Pad.jpg www.resolution-korbach.org

6.3 Industrialisierung: Realität aus den USA

Quelle Grafik: Energy Information Agency, Annual Energy Outlook 2012

Quelle Studie: Drilling Deeper. Link: http://www.postcarbon.org/wp-content/uploads/2014/10/Drilling-Deeper_PART-1-Exec-Sum.pdf www.resolution-korbach.org

6.4 Industrialisierung: Ökonomisches Muss

- Tight-Öl-Produktion aus „major plays“ peakt vor 2020

- Tight-Öl-Produktion der zwei „top plays“ (Bakken und Eagle Ford) – wird um 28 % hinter EIA Prognose (2013 bis 2040) bleiben

- Schiefergas-Produktion (sieben top plays) wird sehr wahrscheinlich bereits vor 2020 peaken.

- Schiefergas-Produktion der sieben Top-plays dürfte EIA-Prognose von 2014 bis 2040 um 39 % verfehlen

Erkenntnisse Drilling-Deeper Studie:

- Kontamination von Ackerflächen und Gewässern unter anderem durch undichte Flowback-/Lagerstättenwasser-Leitungen.

- Mittlerweile über 100 bestätigte Fälle von Trinkwasserkontamination durch Öl- und Gasförderung in 4 U.S.-Bundesstaaten.

- Zusammenhang zwischen Herzfehler und Neuralschäden bei Kindern und Nähe der Wohnstätte zu Erdöl-/Erdgasproduktionsstätten.

- Erhöhte Haut- und Atemwegserkrankungen von Menschen, die in der Nähe von Öl-/Gas-Produktionsstätten wohnen.

- Induzierte Erdbeben bis zu 5.7 M auf der Richterskala (insbesondere durch Verpressbohrungen der Abwässer)

Auswirkungen

Quellen:PM LBEG (http://www.lbeg.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=564&article_id=126663&_psmand=4 The Guardian „Fracking contamination more common than US states report, says new review“, 06.01.14 (http://www.theguardian.com/environment/2014/jan/06/drilling-pollution-complaints-state-reports-pennsylvania)Yale News, „More health symptoms reported near ‘fracking’ natural gas extraction“, 10.09.14 (http://news.yale.edu/2014/09/10/more-health-symptoms-reported-near-fracking-natural-gas-extraction)The Real News „Seismologist: Fracking injection linked to earthquakes“, 06.09.14(http://therealnews.com/t2/index.php?option=com_content&task=view&id=31&Itemid=74&jumival=11413)PM LBEG (http://www.lbeg.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/titel-126148.html)

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7. Schäden / Gesundheitsauswirkungen

Quelle: BMWI. http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energiedaten-und-analysen/Energiedaten/reserven-ressourcen.html

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8.1 Versorgungssicherheit und niedrige Gaspreise?

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8.2 Versorgungssicherheit: Primärenergieverbrauch

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8.3 Versorgungssicherheit: Gasanteil

„Im Durchschnitt schätzen die Experten, dass erst ab einem dauerhaften Niveau des Großhandelspreises von 40 bis 50 Euro pro Megawattstunde (MWh) die Förderung von unkonventionellen Gasen in der EU deutlich zunehmen wird.“(Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim, Aussichten für die Förderung unkonventioneller Gase in Europa, Januar/Februar 2013)

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„Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die divergenten Primärenergiepreisentwicklungen in den USA und

Deutschland, insbesondere bei Gas, sich kaum auf die internationale preisliche Wettbewerbsposition auswirken.”

(KfW- Kurzstudie„Wer nicht frackt, verliert“, April 2013)

8.4 Versorgungssicherheit: Benötigte Gaspreise

Aktuelle Gesetzesinitiative auf Bundesebene:

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9.1 Fracking-Verbot in Deutschland?

Fracking in Erlaubt(ja/nein)

Tiefenlimit(ja/nein)

Ausnahmen(ja/nein)

Erläuterungen

Tight-Gas (Sandstein) ja nein nein UVP-Pflicht

Schierfergas/Kohleflözen ja ja ja (Verbot bis 3.000 Metern).Mit Zustimmung Expertenkommission: Forschungs- und Fördervorhaben < 3.000 Metern möglich. Stoffe dürfen nicht wassergefährdend sein.

Tight-Öl, Schieferöl ja nein nein UVP-Pflicht

Quelle:Entwürfe Änderung Gesetze (wasser-, naturschutz- und bergrechtlicher Vorschriften) zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fracking-Technologie, Stand:19.12.2014

Aktuelle Gesetzesinitiative auf Bundesebene:

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Fracking in Erlaubt(ja/nein)

Erläuterungen

Wasser-/Heilquellenschutz-Gebieten, Einzugsgebieten von Talsperren und Seen, die unmittelbar der Trinkwassergewinnung dienen.

nein Verbot kann durch Länder auf Trinkwassergewinnungsgebiete ausgeweitet werden.Anmerkung: Sensible Gebiete jetzt schon vor solchen Eingriffen geschützt.

Umgebung von öffentlichen Wasserentnahmestellen und Produktionsstandorten von Lebensmitteln (z. B. Getränken)

(ja) Einschränkung des Gesetzgebers:Eine nachteilige Veränderung der Wasserbeschaffenheit darf nicht zu besorgen sein. Gleiches gilt für Verpressung von Lagerstättenwasser.

Naturschutzgebiete/Nationalparke (nein) Lediglich Verbot der Errichtung von Anlagen und Verpressung von Lagerstättenwasser. Unterirdische Horizontalbohrung wäre möglich.

Natura-2000-Gebiete (ja) Lediglich Verbot der Errichtung von Fracking-Anlagen für Schiefer-/Kohleflözgas. Tight-Gas/Öl sowie Schieferöl ausgenommen. Evtl. FFH-Verträglichkeitsprüfung.

9.2 Fracking-Verbot in Deutschland?

Quelle:Entwürfe Änderung Gesetze (wasser-, naturschutz- und bergrechtlicher Vorschriften) zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fracking-Technologie, Stand:19.12.2014

Fracking …

Segen? Fluch? Absurdität?

WIR ENTSCHEIDEN!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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