PÄDAGOGIK - PSYCHOLOGIE

Bernhard RAUH u.a.: EMOTION – DISZIPLINIERUNG – PROFESSIONALISIERUNG

Pädagogik im Spannungsfeld von Integration der Emotionen und „neuen“ DisziplinierungstechnikenVerlag Barbara Budrich, Opladen 2020. Schriftenreihe der Kommission Psychoanalytische Pädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), Band 10. 33.-

Ausgehend von einer Abhandlung über Emotionen und Disziplinierungshandlungen in mittelalterlichen Bildungs- und Erziehungssituationen spannen 27 Autoren in diesem Sammelband einen Bogen von Themenfeldern, der vom schulischen Alltag über den Strafvollzug und die Hochschul-lehre bis zu einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete reicht. Das Ziel des Bandes heißt, “Vor- oder Unbewusstes zugänglich zu machen. Kulturell-gesellschaftliche Kodie-rungen, Deutungsmuster und Sinnhorizonte, die im Umgang mit Emotionen als pädagogische Praktiken zum Ausdruck kommen, sollen re-flektiert werden“. Für den schulischen Bereich sind die Beiträge, die sich mit der Lehrerbildung und mit Strafen und Disziplinierungen im schulischen Alltag auseinandersetzen, von besonderer Bedeutung, denn „Strafen in der Erziehung ist out – Konsequenzen sind in“. Ein Band, dessen Beiträge viele Fragen aufwirft und zeigt, dass die Forschungslage noch ziemlich offen ist.

Markus SCHÄFER: LEHREN UND LERNEN MIT DIGITALEN MEDIEN UND TECHNOLOGIEN

Ein Lehrbuch für die Organisation der Lehre in der digitalen WeltVerlag Barbara Budrich, Opladen 2020. 19.90

Die Digitalisierung stellt die Bildungspraxis vor große Herausforderungen: Digitale Medien und Technologien sind einerseits Erkenntnisgegenstände, die alle beschäftigen, andererseits revolutionieren sie das Lehren und Lernen in allen Bereichen bis hin zu informellen Kontexten. “Das vorliegende Lehrbuch greift sie skizzierten Entwicklungen auf, indem es die lernwirksame Produktion und Rezeption des Mediums Film bzw. Video in den Mittelpunkt eines ganzheitlichen didaktischen Ansatzes stellt. Es präsentiert ein didaktisches Konzept, mit dem eine aktivierende, bildungswissenschaftlich fundierte Lehre mit digitalen Medien und Technologien methodisch in Form von Projekten umgesetzt werden kann“. Die vorgestellten didaktischen Konzepte integrieren die produktive und rezeptive Nutzung digitaler Medien und Technologien in hochwertige Designprojekte wie Manuskripte, Audios und Kurzfilme, die sich praktisch für alle Lernorte von der Universität bis zu handwerklichen Ausbildungsbetrieben eignen.

Christin TELLISCH: INSTRUMENTE FÜR EINE INKLUSIVE SCHULENTWICKLUNG

Schulmanagement, Qualitätsentwicklung, Lernarrangements – Ein PraxisleitfadenVerlag Barbara Budrich, Opladen 2020. 38.-

Die Autorin, früher Schulleiterin eines Gymnasiums in Sachsen, berichtet aus eigener Erfahrung, auch mit dem Hinweis, „Fehler zu machen, daraus zu lernen und die Schule weiterzuentwickeln, gehört für eine inklusive Entwicklung genauso dazu, wie Bestrebungen voranzubringen, die allen an Schule Beteiligten entsprechen, die Prozesse erleichtern, die inklusives Lernen ermöglichen und entsprechende Haltungen entwickeln“. Seit 2006 gibt es die UN-Behindertenrechts-konvention und der Autorin gelingt es, die praktisch erprobten und oft weiterentwickelten Instrumente für die Schule wissenschaftlich-theoretisch zu fundieren und in diesem Handbuch darzustellen. Es wird ein Einblick in eine Auswahl praktischer Instrumente für eine inklusive Schulgestaltung gegeben, wobei in jedem Kapitel ein Schwerpunkt vertieft wird und die vorgestellten Ansätze adaptiert werden müssen. Jene vorgestellten Instrumente, die wissenschaftlich noch nicht ausreichend fundiert sind, sollen weiterentwickelt werden.

Manfred PRETIS: TEILHABEZIELE PLANEN, FORMULIEREN UND ÜBERPRÜFEN

ICF leicht gemachtErnst Reinhardt Verlag, München 2020. 22.90

Laut ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) der WHO (Welt Gesundheitsorganisation) wird Teilhabe als „Einbezogensein in eine Lebenssituation“ definiert, daher sollen Kinder mit Entwicklungsschwierigkeiten in größtmöglichem Umfang an der Gesellschaft teilhaben. Alle Förder- und Therapiemaßnahmen haben dieses Ziel. Es ist vorgesehen, dass in allen pädagogischen Handlungsfeldern die Teilhabebeeinträchtigungen im Konsens mit den Eltern bewertet werden und daraus resultierende Teilhabeziele für das jeweilige Kind erarbeitet werden. Dabei wird fachkräfte- und disziplinenübergreifend vorgegangen Das Buch zeigt, wie kontextorientierte Teilhabeziele für Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Entwicklungsschwierigkeiten aussehen können. Zuletzt befasst sich der Text mit der Evaluierung der Teilhabeziele.

Rob FALTIN: LASS SIE DENKEN, WAS SIE WOLLENSoziale Ängste überwindenHogrefe Verlag, Bern 2020. 19.95

Der Autor, Psychologe, Psychotherapeut und Therapeut, hat bereits 2011 ein Selbsthilfebuch zum Bezwingen von Lampenfieber geschrieben. Dieses Buch beschäftigt sich mit einem Problem, das viele Menschen betrifft und zwar mit einer Form der sozialen Angst, sich zu blamieren oder lächerlich zu machen. Man soll mit diesem Ratgeber seine Nerven in den Griff bekommen. Erprobte Übungen, oft auch vom Autor selbst angewandt und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend, sollen helfen, sich weniger daraus zu machen, was andere Menschen über einen denken. Die Formel des Autors dazu lautet: “Lsdwsw“ (Lass sie denken, was sie wollen). Man muss die Herausforderung annehmen, immer wieder das zu tun, was man aus Angst vermeidet. Schritt für Schritt erläutert der Autor in allgemein verständlicher Sprache seine Übungen und ergänzt sie mit vielen Beispielen.

Christian KLICPERA u.a.: LEGASTHENIE - LSRModelle, Diagnose, Therapie und FörderungErnst Reinhardt Verlag, München 2020. 6., aktualisierte Auflage (utb. Band 2472)29.90

Weil der erstgenannte Autor, Christian Klicpera (einst Professor für Angewandte und Klinische Psychologie an der Universität Wien), bereits vor Jahren verstorben ist und mit diesem Buch ein Standardwerk der Legasthenie begründet hat, hat sich das Redaktionsteam entschlossen, die Autorenreihenfolge unverändert zu belassen. Die Neubearbeitung der sechsten Auflage umfasst alle Kapitel sowie eine Aktualisierung der Literaturliste. Viele interessante neue Forschungsergebnisse werden berücksichtigt und es wurden auch neue Verfahren der Diagnostik und Intervention für die Praxis entwickelt, die nun Berücksichtigung finden. Die umfassende Behandlung der Thematik zeichnet dieses Lehrbuch aus und jedes Kapitel endet mit Übungsfragen. Ein Glossar sowie ein Sachverzeichnis erweisen sich als äußerst hilfreich.

Barbara ZAPKE: SPIELRÄUME FÜR SCHÜLER, DIE NICHT PASSEN

Intensivpädagogik in der SekundarstufeErnst Reinhardt Verlag, München 2020. 19.90

„Dieses Buch entstand aufgrund der drängenden Problem- und Fragestellungen zum intensivpädagogischen Alltag von Kindern und Jugendlichen mit Störungen der emotionalen und sozialen Entwicklung und gravierenden Problemen in Gruppengefügen“, vor allem, weil die einschlägige Fachliteratur diesbezüglich einen entscheidenden Mangel aufweist, hält die Autorin im Vorwort fest. Das Leitmotiv dieses Buches befasst sich daher mit der Notwendigkeit, „zwischen den unterschiedlichen individuellen Bedarfen der Schüler und den Anforderungskriterien von ‚Mehrpersonensituationen‘ (…) in der Schule eine Passung herzustellen und gezielt Gruppensituationen aufzusuchen“. Die Autorin zeigt, wie mit Hilfe von spiel- und bewegungsorientierter Entwicklungsbegleitung systematisch negative Entwicklungsverläufe unterbrochen werden können und damit den Schülern positive Erfahrungen im Umgang mit Beziehungen und der Gruppe vermittelt werden. Ausführlich werden dazu Spiele und Aktionen beschrieben, die nach dem jeweiligen Hauptaspekt in acht Kategorien eingeteilt sind. Die Erfahrung der Autorin zeigt, dass sich selbst Totalverweigerer auf diese Spiele einlassen.

Markus LANG/ Michael THIELE: SCHÜLER MIT SEHBEHINDERUNG UND BLINDHEIT IM UNKLUSIVEN UNTERRICHT

Praxistipps für LehrkräfteErnst Reinhardt Verlag, München 2020. 2., aktualisierte Auflage. 21.90

Inklusiver Unterricht stellt viele Lehrkräfte vor enorme Probleme, einerseits, weil es viele verschiedene zu berücksichtigende pädagogische Bereiche gibt, andererseits weil auch die Ausbildung der Lehrkräfte zu wenig inklusive Gesichtspunkte beinhaltet hat und sie damit auf Hilfen angewiesen sind. Bereits in zweiter überarbeiteter Auflage liegt dieses praxisorientierte Buch vor und differenziert nach Maßnahmen für Schüler mit Blindheit und Maßnahmen für Schüler mit Sehbehinderung. Das zweite Kapitel behandelt sonderpädagogische Unterstützungssysteme im Rahmen der Inklusion, dann folgt ein Kapitel mit wertvollen Tipps und Informationen zum Nachteilsausgleich. Die nächsten beiden Kapitel wenden sich mit konkreten Vorschlägen speziell dem Unterricht für Schüler mit Sehbehinderung und blinden Schülern zu, den Abschluss bildet ein Kapitel mit Praxismaterialien.

Lilo SCHMITZ: GUT BERATEN IN DER SCHULE

Ein Praxisbuchverlag modernes lernen, Dortmund 2020. 19.95

Die veränderte Aufgabenstellung für die Schule, die sich heute nicht mehr nur als Lernort, sondern auch als Ort für das Mittagessen, für das Ausführen der Hausaufgaben und für Sport und Freizeitaktivitäten anbietet, stellt auch die Beratung in ein neues Licht, die aus dem schulischen Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Das Buch versteht Beratung als zielgerichtete und in der Absicht förderliche Kommunikation zwischen mindestens zwei Personen, wobei Anliegen und Wünsche einer Person im Vordergrund stehen und die beratende Person sich zurücknimmt. Dieses Praxisbuch bietet respektvolle, klare, sparsame und humorvolle Bausteine für das alltägliche schulische Beratungsgeschäft. Man findet eine Fülle leicht und sofort umsetzbarer Anregungen, formal übersichtlich strukturiert, für beratende Gespräche mit Schülern, mit Eltern und mit Kollegen. Auch die Moderation von kollegialer Beratung wird berücksichtigt. Insgesamt gesehen: ein empfehlenswerter Ratgeber für jede Lehrkraft!

Daniel WALTER/ Manfred DÖPFNER: SCHULVERMEIDUNG

Hogrefe Verlag, Göttingen 2020. (Reihe: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 29). 24.95

Manche Kinder und Jugendliche lernen wir in der Schule als regelmäßige Schulschwänzer kennen, ein ernsthaftes Problem, das oft mit emotionalen und auch expansiven Störungen einhergeht und eine deutlichen Entwicklungsgefährdung darstellt. Zeitnahe Interventionen erweisen sich dabei als notwendig. In diesem Buch bekommt man im ersten Kapitel einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand zur Schulvermeidung. Dann benötigt man eine zeitlich umschriebene, umfassende, multimodale Diagnostik sowie Leitlinien und ihre Umsetzung, somit Inhalt des zweiten Kapitels. Es folgt ein Verfahren zur Behandlung und weiters Materialien zur Diagnostik und Verlaufskontrolle. Das letzte Kapitel bringt ein Fallbeispiel mit sowohl ambulanten als auch stationären Behandlungselementen. Das vordringlichste Ziel heißt natürlich, für Schulschwänzer möglichst rasch einem regelmäßigen Schulbesuch wiederherzustellen.

Anne HÄUßLER u.a.: INFORMELLE FÖRDERDIAGNOSTIK

Ansätze für eine Förderung entdeckenverlag modernes lernen, Dortmund 2020. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. 19.95

Die Autoren verfolgen mit diesem Buch zwei Ziele: Einerseits ist es ihnen ein Anliegen, „das grundsätzliche Vorgehen bei informeller Förderdiagnostik, wie wir es im TEACCH®-Ansatz kennengelernt haben, systematisch darzustellen. Im Laufe der Zeit haben wir ergänzende Ideen zum methodischen Vorgehen, zur inhaltlichen Gestaltung sowie zur systematischen Dokumentation entwickelt und möchten diese hier ebenfalls zugänglich machen.“ Der zweite Teil des Buches widmet sich der Förderdiagnostik für Personen mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum. Praxiserprobte Strategien werden vorgestellt und umfangreiche Materialien bereitgestellt. Im Downloadbereich findet man zusätzlich ein Instrumentarium, das den Prozess von der Planung einer Förderdiagnostik bis zur Ableitung konkreter Förderempfehlungen strukturiert.

Lea PUCHERT/ Anja SCHWERTFEGER (Hrsg.): JUGEND IM BLICK DER ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTLICHEN FORSCHUNG - PERSPEKTIVEN, LEBENSWELTEN UND SOZIALE PROBLEME

Verlag Barbara Budrich, Opladen 2020. 33.-Dieser Sammelband vereinigt Artikel von 20 Autoren deutscher Universitäten, die in vier Themenbereiche gegliedert sind. Einleitend behandeln die Herausgeberinnen die aktuelle Jugendforschung. Es folgen Beiträge zur Geschichte der Jugend und der Jugendtheorie. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit Perspektiven der Jugendforschung, dann kommen Kapitel über die Lebenswelten und Alltagskulturen Jugendlicher und über Jugend und soziale Probleme. Schulisch von besonderem Interesse ist der Beitrag von Rolf-Torsten Kramer, in dem er für eine erziehungswissenschaftliche Jugendforschung plädiert, die Jugend in einem engen Wechselverhältnis zur Schule aufgreift, wobei es um die Verknüpfung von Schule mit der Platzierung im sozialen Raum, die sich der Jugend in besonderer Weise als Aufgabe stellt, gehen soll. Mit dem Band bekommt man einen guten Überblick über die aktuellen Perspektiven der erziehungswissenschaftlichen Jugendforschung sowie deren aktuellen Befunde zu Lebenswelten und sozialen Problemen von Jugendlichen unseres Jahrhunderts.

James T. WEBB u.a.: DOPPELDIAGNOSEN UND FEHLDIAGNOSEN BEI HOCHBEGABUNG

Ein Ratgeber für Fachpersonen und BetroffeneHogrefe Verlag, Bern 2020. 2., überarbeitete Auflage. 39.95

Gleich nach der Danksagung findet sich ein Zitat von Allen J.Frances, das die Schwierigkeiten bei der Diagnose anspricht: „Kinder sind in ihrer Entwicklung so labil und haben so eine kurze Vorgeschichte, dass bei ihrer Diagnose leicht Fehler gemacht werden. Und sind diese erst einmal passiert, sind sie nur sehr schwer wieder rückgängig zu mache“. Das Autorenteam, das zum Teil selbst hoch begabte Kinder hat, möchte mit diesem Buch sein Wissen teilen, sowohl mit Fachpersonen als auch mit Eltern. „Wir glauben, dass die Beschreibungen, Skizzen und Fallstudien in diesem Buch einen Nerv treffen und Widerhall finden werden, und vielleicht führen sie zu einem Paradigmenwechsel – einer neuen Betrachtungsweise, die die Belange hochbegabter Kinder und Erwachsenen in ein neues Licht rückt“. Aufgezeigt wird, was für hochbegabte Kinder und Erwachsene charakteristisch ist, welche Störungen am häufigsten bei Hochbegabung auftreten, welche Störungen am häufigsten fälschlicherweise diagnostiziert werden und welche Maßnahmen davor schützen können, dass hochbegabte Menschen falsche Diagnosen und Therapien erhalten. Die zweite Auflage entspricht dem aktuellen Forschungsstand und beinhaltet das neue Kapitel „Suchterkrankungen“, das mögliche Zusammenhänge zwischen Sucht und Hochbegabung anspricht. Viele Ratschläge, die aus Fallbeispielen abgeleitet werden, sind für Eltern hochbegabter Kinder von großem Nutzen.

Petra JANSEN/ Sabina HOJA (Hrsg.): GLÜCKLICH DURCH SPORT ?

Eine wissenschaftliche BetrachtungsweiseHogrefe Verlag, Bern 2020. 24.95

Der positive Einfluss von Sport auf die Gesundheit ist inzwischen unbestritten, aber ob er auch für Glücksempfindungen der Menschen durchschlägt, wollen die beiden Autorinnen in diesem Buch auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse behandeln. Zunächst geht es darum, den Begriff Glück zu definieren und wissenschaftlich zu erfassen. Im weiteren Verlauf wird in einer selektiven Auswahl von Sportarten (Kampfsport, Krafttraining, Laufen, Pilates, Schulsport, Schwimmen, Tai Chi, Tanzen und Yoga) der Frage nachgegangen, warum sie glücklich machen. Im Kapitel über den Schulsport heißt die Frage, ob zusätzlicher Sport in der Schule das Glücksempfinden der Schüler steigert. Sechs Studien, die zwischen 2014 und 2019 publiziert wurden, werden untersucht. Das Ergebnis: Es konnten keine großen Effekte auf das Glücksempfinden gefunden werden, Potenzial wäre allerdings vorhanden. Im Buch werden auch negative Effekte von Sport wie Leistungsdruck und Versagensängste erläutert und mit Lösungsvorschlägen zur Vorbeugung versehen.

Günther OPP (u.a.Hrsg.): WAS KINDER STÄRKTErziehung zwischen Risiko und ResilienzErnst Reinhardt Verlag, München 2020. 4., neu bearbeitete Auflage. 29.90

Der Begriff Resilient hat sich inzwischen nicht nur in Psychologie, Erziehungswissenschaft und Medizin eingebürgert, die Forschungen haben bereits ein breites Spektrum anderer Bereiche erreicht. Für die Herausgeber geht es im Kern immer noch um die erfolgreiche Bearbeitung von Belastungen, Herausforderungen und Entwicklungsrisiken, aber inzwischen weit über die Lebensphase Kindheit hinaus.Sie legen den Schwerpunkt „auf Disziplinen und Themen, die zur Erziehungswissenschaft und Pädagogik einerseits einen direkten Bezug haben und andererseits einen wissenschaftlichen Bezugsrahmen bieten, der für die Reflexion pädagogischen Handelns von Nutzen ist.“ Die zwanzig Beiträge des Sammelbandes werden den drei Kapiteln „Grundlagen der Resilienzforschung“, „Resilienz in der Lebensspannenperspektive“ und „Resilienz in spezifischen Risikolagen“ zugeordnet. Ein Sachregister beschließt den Band.