008 Stadtgeflüster August 2013

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MICHAEL BONK Bis der Asphalt glüht INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKT DEINS! | Ausgabe 08 | Season 8 im August 2013 | Das Interviewmagazin vom CHRISTOPH STRÄSSER Der Strässer HENNING MÜLLER-TENGELMANN Zwischen Öko und Euro

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Das Interviewmagazin vom DACHBODEN | www.stadtgefluester-muenster.de | www.facebook.com/stadtgefluester.muenster | Münster hat viele Seiten - Wir binden sie zu einem Heft!

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MICHAEL BONKBis der Asphalt glüht

INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 08 | Season 8 im August 2013 | Das Interviewmagazin vom

CHRISTOPH STRÄSSERDer Strässer

HENNINGMÜLLER-TENGELMANNZwischen Öko und Euro

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Zusatzbeitrag

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InhaltsverzeichnisFast ForwortDER STRÄSSER .................................................................Seite 04

Christoph Strässer

ZWISCHEN ÖKO UND EURO .........................................Seite 12

Dr. Henning Müller-Tengelmann

DIE LETZTEN IHRER ART .............................................Seite 20

Jupp Kerckerinck zur Borg

GUCK mAL – EIN mÄNNCHEN! ....................................Seite 28

Kachelmänner

VOm ZEITARBEITSEXPERTEN

& LANGZEITARBEITERN ................................................Seite 36

Thomas Bäumer

BUNTE ERWACHSENE ......................................................Seite 42

Martin Weck, Christian Wasmuth

und Mike Schmitz

... BIS DER ASPHALT GLüHT! .......................................Seite 48

Michael Bonk

DER KLEINGARTEN-KÖNIG ..........................................Seite 54

Horst Stronk

CHILL mAL, SCHILLER! ..................................................Seite 60

Steffi Bockermann

TAfELfREU(N)DE .............................................................Seite 66

Rüdiger Ontrup

DENN WIR WISSEN NICHT, WAS SIE TUN ................Seite 70

Erkan Ular und Severin Romero

fREIZEIT-TIPPS / UmWELT /

WOHNEN / TOP-EVENTS ...........................................Seite 76/91

VERANSTALTUNGEN / mONATSmARKT ..........Seite 92/95

GLOSSAR/ ImPRESSUm ............................................Seite 96/97

EIN EINSEITIGES INTERVIEW ........................................Seite 98

Liebste Leserin,

lieber Leser, wer-

ter münsteraner,

hast Du Angst vor Weißen Haien? Das musst du

doch nicht! Denn die haben ganz andere Inter-

essen, als Menschen zu essen. Welche, das kann

der Baron Kerckerinck zur Borg ganz ausgezeich-

net erzählen. Der hat nämlich mehrere Bücher

darüber geschrieben und eins davon kannst du

gewinnen, schreib mir einfach ‘ne Mail.

Grafiker, Werbeagenturen und Studierende auf-

gepasst: Ihr kennt die ehemalige Eissporthalle?

Dort entsteht das erste Studentenwohnheim 2.0

– und dafür wird ein frisches Logo gesucht! Sende

deinen grandiosen Entwurf an:

[email protected]. Das Gewinnerlogo

wird übrigens von Leoland angekauft und für das

Coporate Design von LEO verwendet werden.

Mitmachen, die dritte: wir suchen wieder einmal

Autoren. Wenn du also Lust, Zeit und großes

Sprachtalent besitzt, melde dich per Mail:

[email protected].

Wir freuen uns auf dich und einen heißen August

Thorsten Kambach

PS: Da wir unseren Glossarautor Hendrik Hussein

per Mail wider erwartend nicht erreichen konnten

– seit einigen Wochen – haben wir für diese Aus-

gabe leider kein Glossar bekommen. Darum haben

wir uns entschlossen, das aus der letzten Septem-

berausgabe erneut abzudrucken. Wir hoffen aber

inständig, ihn bald wieder zu erreichen.

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Tom, Christoph und der Wahlkampf

Am 22. September werden wir aufgefordert, an die Urnen zu treten, um dem Bundestag ein neues Gesicht zu

geben. Selten jedoch hatte man vor einer solch bedeutsamen Wahl auch so sehr das Gefühl, von menschen umge-

ben zu sein, die nicht wissen, was sie eigentlich wählen (sollen). Selten fühlte sich eine Wahl weniger als Wahl, die

Parteien dafür umso austauschbarer an. Dazu Skandal über Skandal, mit Grundrechten wie dem Datenschutz

wird munter Schindluder getrieben, die EU sieht sich Krise um Krise ausgesetzt – es scheint eine undankbare Zeit,

sich zur Wahl aufzustellen. Oder überhaupt zu ihr aufzurufen. für uns ist es eine Zeit, mal ein paar Takte mit

einem zu reden, der zur Wahldebatte wirklich Handfestes beizusteuern hat. Einer wie ...

findest du nicht, dass wir abgabensei-

tig sowieso ordentlich gebeutelt sind?

Wir reden doch gar nicht von

allgemeinen Steuererhöhungen – wir

wollen den Spitzensteuersatz anheben.

Künftig gilt der Spitzensteuersatz von

49 Prozent. Das betrifft nur ein kleinen

Anteil, circa fünf Prozent der Men-

schen. Und auch Millionenvermögen

werden zukünftig einen Beitrag leisten

müssen. Reiche müssen mehr für die

Gesellschaft tun. Das bedeutet, zum

Beispiel, dass wir von einem zu ver-

steuernden Einkommen von 200.000

Euro im Jahr bei Ehepaaren sprechen.

Der Tenor in der Bevölkerung lau-

tet: Warum müssen wir mit unserem

Geld EU-Länder retten, während wir

die Steuern erhöhen, um anstehende

Aufgaben finanzieren zu können.

Wäre es nicht sinnvoller, das Geld

im eigenen Land zu halten?

Nein. Ein Nichthandeln wäre uns

teurer zu stehen gekommen. Wir haben

Geld nach Griechenland gegeben, aber

nicht die Summen, die im Raum stehen.

Christoph, in ein paar Wochen ist

die Bundestagswahl – Zeit für groß-

artige Wahlversprechen. Eins lautet:

Steuererhöhungen. Nicht gerade ein

glückliches Wahlkampfthema ...

Wenn man das so angeht, ja. Im

Mittelpunkt steht deshalb nicht die

Steuererhöhung, sondern das, was wir

erreichen wollen. Den Bürgern muss

klar sein, dass zu erreichende Ziele

Geld kosten und dieses Geld muss

irgendwo herkommen.

Das klingt stark nach Politiker-

sprech ...

Das wird immer schnell gesagt. Klar

ist aber, dass man keine Ziele ohne so-

lide Finanzierung erreichen kann. Es ist

doch trügerisch, ein Wahlprogramm zu

verfassen, in dem du liest, wir werden

dieses und jenes machen und kleinge-

druckt steht drunter „Finanzierungs-

vorbehalt“ – wie es die CDU macht –

das grenzt an Wählertäuschung.

Wie erklärt die SPD den Wählern,

dass das, was sie umsetzen wollen,

nicht kostenlos sein wird?

Wenn wir über Bildung, Kitaaus-

bau und bezahlbaren Wohnungsbau

sprechen, dann kostet das Geld, das

versteht jeder. Das geht im Moment

nur über Mehrbelastung.

Aber wer möchte schon finanziell

„mehrbelastet“ werden?

Wer heute über kaputte Straßen

oder Autobahnen fährt, regt sich auf.

Aber wie soll die Sanierung finanziert

werden – durch Privatisierung? Nein.

Daseinsvorsorge ist Aufgabe des

Staates und die muss bezahlt werden.

Wenn, wie im Moment, nicht genü-

gend Geld da ist, muss es generiert

werden und das geht eben nur über

Steuermehreinnahmen.

DER STRÄSSER

» Wenn wir über Bildung, Kitaausbau und be-

zahlbaren Wohnungsbau spre-chen, dann kostet das Geld, das

versteht jeder. «

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Sondern?

Wir haben uns am ESM (Euro-

päischer Stabilitätsmechanismus)

beteiligt, wie auch andere Partner aus

der EU. Da ist nur ein geringer Teil als

Bareinlage hingeflossen und das Geld

ist ja auch noch nicht aufgebraucht.

Dieses Thema, so finde ich, muss

man offen und vor allem ehrlich

diskutieren.

Die möglichkeit bietet sich uns jetzt.

Diese Diskussion ist sachlich mit

Sicherheit schwierig, weil jeder sagt,

wir hätten Unsummen an Geld gege-

ben. Aber: Wahrheit muss Wahrheit

bleiben! Wir haben Darlehen ge-

währt und Bürgschaften erteilt. Und

außerdem spricht im Moment nichts

dafür, dass das Geld verloren ist.

Es ist schon ein Unterschied, ob ich

jemandem einfach Geld schenke oder

eine Bürgschaft übernehme.

Christoph, mit Peer Steinbrück hat

die SPD einen guten Wahlkampfhel-

fer für merkel ins Rennen geschickt.

Findest du?

Ja. Er lässt kein fettnäpfchen aus

und bietet der Presse viel Angriffs-

fläche.

Inzwischen hat er seine Wahl-

kampfbetriebstemperatur erreicht

und stellt die Bundeskanzlerin bei

den wichtigen Fragen. Sicherlich gab

es einen etwas holprigen Start. Das

lag allerdings weniger an seiner Per-

son, als daran, dass er massiv unter

Beobachtung stand. Er sagt, was er

denkt und er positioniert sich. Das ist

gut, macht aber auch angreifbar.

Wie meinst du das?

Bei der Bundeskanzlerin ist doch

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keine Positionierung mehr zu erken-

nen. Das wirkt schon fast aufreizend

lustlos, jedenfalls dem Bürger gegen-

über respektlos. Es ist nur noch ein

Reagieren, kein Agieren.

Woran machst du das fest?

Es wird geschaut, wo die Ent-

wicklung eines Sachthemas hingeht.

Dann wird entschieden. Nehmen wir

den Atomausstieg. Im Jahr 2009 war

die CDU-Meinung: Atomenergie als

Übergangstechnologie brauchen wir

die nächsten zehn bis dreißig Jahre.

Nach dem Unglück von Fukushima,

das übrigens keinen neuen Aspekt

in die Sicherheitsdiskussion brachte,

kippte die Stimmung im Land und

Frau Merkel war für den sofortigen

Ausstieg.

Aber der ist doch super.

In der Sache, ja. Keine Frage. Aber

warum erst nach einem Unglück?

Genauso wie die Abschaffung der

Wehrpflicht, meiner Meinung nach

ein Tabubruch in der CDU – ohne

Widerstand ging das durch. Oder die

gleichgeschlechtlichen Lebensgemein-

schaften. Ein ums andere Mal muss

die Union reagieren und sich vom

Bundesverfassungsgericht korrigieren

lassen. Wir haben schon vor Jahren

klar Position bezogen. Und jetzt das

Dreisteste!

Das da wäre?

Die Mietobergrenze! Wir haben

in der letzten Sitzungswoche des

Bundestages den Parteitagsbeschluss

der CDU zur Mietobergrenze eins zu

eins abgeschrieben und im Bundestag

zur Abstimmung eingebracht. Der

Antrag wurde aber durch die Stim-

men der CDU abgelehnt! Das hat doch

Der Strässer und ein Tom

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- 9 -- 8 -HIER RIECHT’S

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mit inhaltlicher Positionierung und

Wahlkampf nichts mehr zu tun. Aber

vielleicht gefällt den Menschen so

eine Form des politischen Handelns.

Ich hoffe allerdings nicht.

Was können die münsteraner von

dir erwarten, solltest du erneut in

den Bundestag einziehen?

Ein wichtiges Thema wird der

bezahlbare Wohnraum.

Wo liegt denn da das Problem?

Das liegt in Wolkenkuckucks-

heim – zumindest die Mietpreise

liegen dort. Es gibt nämlich Bei-

spiele in Münster, wo Vermieter bei

Neuvermietung einer Wohnung eine

dreißigprozentige(!) Mieterhöhung

durchsetzen möchten.

Wo würde das hinführen?

Dahin, dass es im Innenstadtbe-

reich keinen bezahlbaren Wohnraum

mehr gibt – und das geht beim besten

Willen nicht.

Was wollt ihr dagegen tun?

Wir werden für eine Mietpreiso-

bergrenze kämpfen, die den Markt

reguliert und bezahlbaren Wohn-

raum schafft.

Wo soll diese mietobergrenze

liegen?

Die Mieterhöhungen sollen bei

bestehenden Mietverhältnissen auf

maximal fünfzehn Prozent in vier

Jahren begrenzt werden. Bei Neuver-

mietung dürfen diese nicht mehr als

zehn Prozent über der ortsüblichen

Vergleichsmiete liegen. Bei Makler-

gebühren wird gelten: Wer bestellt,

bezahlt.

meinst du, dass Vermieter sich

vorschreiben lassen, wie und zu

welchem Preis sie vermieten?

Im Gegensatz zur FDP sehen wir

Wohnraum nicht als Gut der freien

Marktwirtschaft. Es handelt sich

nicht um eine Kartoffel, die x-beliebig

gezogen werden kann, denn der

Wohnraum ist begrenzt. Jeder Bürger

hat nach Art. 14 des Grundgesetzes

einen Anspruch auf bezahlbaren

Wohnraum!

Das klingt nach einer kommenden

Auseinandersetzung mit Deutsch-

lands Vermietern.

Ich hoffe auf den gesunden

Menschenverstand. Auch dass man

gemeinschaftlich Lösungen erarbeiten

wird, erhoffe ich mir. Außerdem ist es

ja nicht der einzige Weg, um bezahl-

baren Wohnraum zu schaffen.

Welchen gibt es denn noch?

Da wäre noch der soziale Woh-

nungsbau, den wir im Falle eines

Sieges bei der Bundestagswahl voran-

treiben werden.

Den gibt es doch bereits.

Den gab es! Aber die Bezuschus-

sung durch den Staat wurde mittler-

weile fast auf null gesetzt.

Was plant die sozialdemokratische

Partei zu dem Thema?

Es muss neuen bezahlbaren

Wohnraum geben. Eine Sozialbin-

dung für ein Drittel des öffentli-

chen Wohnraums ist vorgesehen –

es geht hier um das Leitprogramm

„Bezahlbare Stadt“.

» vielleicht gefällt den Menschen so eine Form des

politischen Handelns. Ich hoffe allerdings nicht. «

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Ein freund deutlicher mietobergrenzen: Christoph Strässer

Da werden sich die Kommunen

richtig auf die Schenkel klopfen –

die wissen doch heute schon kaum

mehr, wie sie soziale Projekte

bezahlen sollen ...

Da wir uns dessen bewusst sind,

wird die Städtebauförderung auf

700 Millionen Euro angehoben. Ein

Investitionsprogramm von Bund

und Ländern wird dabei helfen,

dass bei der Umsetzung dieser

Aufgaben die Kommunen nicht

mehrbelastet werden.

Das ist nicht billig.

Nein, ist es nicht. Aber einen

Sozialstaat gibt es nicht umsonst.

Davon muss man sich einfach mal

freimachen. Eine Mehrbelastung

wird am Ende doch nicht zur Mehr-

ausgabe, wenn man im Gegenzug

entsprechende Leistungen bekommt.

Und es ist wichtig, dass die Lasten

gerecht verteilt werden. Und das ist

bei der jetzigen Bundesregierung

nicht der Fall.

Ein wichtiges Thema ist die EU-Po-

litik. Im Süden sind die Staaten fast

pleite, im Norden geht´s in ähnliche

Richtungen. Zugleich treibt die EU

die Erweiterung voran. Ist das sinn-

voll zurzeit?

Ich bin Europabefürworter, so

wie die meisten Bürgerinnen und

Bürger unseres Landes und auch

Europas. Es gibt Kriterien für eine

Aufnahme – die Kopenhagener Kri-

terien – und wenn die erfüllt sind,

gibt es die Mitgliedschaft.

Ich kenne die Kopenhagener Kriteri-

en. Du willst mir allen Ernstes sagen,

dass die Neumitglieder Rumänien

und Ungarn diese erfüllen!?

Das sage ich nicht. Im Übrigen,

Bulgarien erfüllt die meiner Meinung

nach auch nicht. Aber ich sagte,

dass Staaten, die die Kriterien nach

Abschluss der Beitrittsverhandlungen

voll erfüllen, als Mitglied aufgenom-

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men und in vollem Umfang akzeptiert

werden müssen. Gibt es da aber die

geringsten Zweifel, muss die EU früh-

zeitig eingreifen.

Ok, was passiert dann mit Ungarn?

Der ministerpräsident Orbán ist be-

kennender Rechtsnationalistist, der

für Angst und Schrecken innerhalb

seines Landes und darüber hinaus

sorgt. Dieser Typ scheint nur so zu

strotzen vor Dummheit ...

Ich weiß nicht, ob das Dummheit

ist.

Was dann?

Eine politische Ideologie, die vielen

als dumm erscheint – und womög-

lich auch ist. Die Strategie, die dort

verfolgt wird, ist allerdings eine

rechtsnationalistische und die ist

gefährlich. Ich sitze im Europarat mit

Abgeordneten von der Fidesz- und

Jobbik-Partei zusammen – zumin-

dest die Positionen der Jobbik sind

in Teilbereichen faschistoid. Unsere

Regierung hat wegen falscher Rück-

sichtnahme seitens der konservati-

ven Parteienfamilie zu lange untätig

zugesehen.

Wir haben einen ESm gegen den

Staatsbankrott – wo ist in Europa der

Rettungsschirm gegen faschismus?

Den gibt es. Es sind ganz deut-

lich Sanktionen angedroht worden,

was mich positiv überrascht hat. Die

reichen bis zur Suspendierung der

Mitgliedschaft nach Artikel 7 der

Verträge. Das ist die richtige Sprache

gegenüber solchen Systemen und

da darf man sich auch nicht beirren

lassen von Aussagen wie: Es handelt

sich um einen Eingriff in die inneren

Angelegenheiten eines Staates.

Was machen wir eigentlich mit den

milliarden von Datensätzen, die

unsere Geheimdienste oder unsere

mächtigen politischen freunde aus

übersee gesammelt haben?

Gute Frage. Bin mir nicht sicher.

Aber eins ist gewiss: Auch wenn es

vielleicht ohne Geheimdienste und

deren Zusammenarbeit nicht geht:

Hier wurden Grenzen überschritten!

Die Geheimdienste können nicht

unkontrolliert machen, was sie

wollen – und dann will keiner etwas

gewusst haben.

Jeder Politiker ist empört – außer

die Kanzlerin. Die schweigt.

(Lacht) Die bricht in aller Ruhe

ihren Amtseid. Das mit der NSA

und den großangelegten Über-

» Die Geheimdienste können nicht unkontrolliert

machen, was sie wollen «

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wachungen ist ein schrecklicher

Eingriff in die Demokratie. Was die

Sache noch schlimmer macht, ist

das teilnahmslose Schweigen der

Regierung und besonders das der

Kanzlerin. Einfach peinlich.

Was ist peinlich?

Dass es seit Jahren nur noch

diese Form von Politik gibt: die des

Aussitzens.

Klingt nicht sehr hoffnungsvoll ...

Man muss den Bürgerinnen und

Bürgern zeigen, dass es politische

Alternativen gibt. Man muss sie nur

aufzeigen.

Und die wären? Ohne lange Rede –

was sind denn die Kernforderungen

der SPD?

Flächendeckender Mindestlohn,

Leiharbeit begrenzen, Lohngleich-

heit für Frauen, gebührenfreie

Bildung von der Kita bis zur Uni, die

Einführung einer Bürgerversiche-

rung im Gesundheitswesen, eine mo-

derne Familienpolitik, eine gerechte

Steuerpolitik und die Bändigung der

Finanzwirtschaft in Europa. Kurz

genug? (Lacht)

Was passiert am 22. September, gibt

es einen neuen Kanzler oder doch

eher das große Wundenlecken?

Eines soll es jedenfalls nicht

geben.

Was?

Die große Koalition. Dafür kämp-

fen wir nicht. Sie tut der Demokratie

nicht gut. Wir kämpfen für Rot-Grün.

Noch bin ich optimistisch.

Ich danke dir für das Gespräch und

für den Wahlkampf wünsche ich dir

viel Erfolg.

Danke. Und dran denken, das

Kreuz an der richtigen Stelle zu

machen.

◊◊◊

Info Christoph Strässer

Ein Wahlkampfprofi, ist er doch seit Ende

der Sechziger in der Politik unterwegs.

Der Sozialdemokrat ist mit allen Wassern

gewaschen. Es gab Niederlagen und Siege.

Am Ende galt aber immer nur eins: Politik

aktiv zu gestalten.

Seiner politischen Arbeit folgt man auf:

christoph-straesser.de

Hier zeigen wir heute mal ´ne flagge

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beim Hauptabteilungsleiter schwieri-

ger umzusetzen, aber es geht auch.

Wie viele Unternehmen beteiligen

sich denn an so einem Wettbewerb?

Insgesamt erhielten 304 Arbeit-

geber dieses Zertifikat – allerdings

nur elf zum vierten Mal, so wie wir.

Man steht mit den Zertifikate-Gebern

natürlich im Dialog und ist bemüht,

die Anforderungen zu erfüllen.

machen die Stadtwerke das aus Ide-

alismus, oder muss man sich nach

den Wünschen der Politik richten?

Seit ich hier bin, hat aus der Politik

niemand gesagt: Macht das! Aber es

wird natürlich schon wertgeschätzt.

Ganz anderes Thema: Trinken Sie

eigentlich Krombacher?

(Lächelt) Nein. Warum fragen Sie?

Weil man mit Krombacher früher an-

geblich den Dschungel retten konnte.

Herzlichen Glückwunsch: fami-

lienministerin Schröder hat die

Stadtwerke vor ein paar Wochen

als familienfreundliches Unterneh-

men ausgezeichnet. Was haben Sie

besser gemacht als andere?

Es geht vor allem um das Thema

Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Wir wollen es alleinerziehenden Müt-

tern erleichtern, bei uns zu arbeiten.

Zum Beispiel haben wir hier im Haus

ein Büro, wo Spielsachen stehen. Wo

Mütter am Computer arbeiten können,

während sich das Kind im Hintergrund

beschäftigt. Außerdem haben Mitar-

beiter die Möglichkeit, zu Hause zu

arbeiten, Stichwort „Home Office“. Ich

selbst nutzte das auch – z.B. wenn es

sich nicht lohnt, zwischen zwei Termi-

nen extra ins Büro zu fahren.

Aber Sie haben keinen Betriebskin-

dergarten.

Nein, aber in einem anderen Kin-

dergarten acht Plätze gebucht.

Also „Ein Herz für alleinerziehende

mütter“, könnte man sagen ... oder

auch Väter.

Klar, für die auch! Obwohl die sel-

ten alleinerziehend sind. Aber bis hi-

nauf zum Führungspersonal nehmen

Väter bei uns eine Auszeit. Das gehört

zur Unternehmenskultur dazu. In der

Personalabteilung wird es besonders

geschätzt, wenn gerade die Führungs-

kräfte das in Anspruch nehmen. Es hat

eben Vorbildcharakter.

Davor hatten die Karriere-Väter

früher immer Angst, so nach dem

motto: „Was ist das für einer? Der

will zu Hause wickeln gehen? Die

nächste Beförderung ist gestrichen!“

Ganz genau. Die Elternzeit ist zwar

» bis hinauf zum Führ-ungspersonal nehmen Väter

bei uns eine Auszeit. «

ARNDT TRIFFT DEN STADTWERKE-CHEF DR. HENNING MÜLLER-TENGELMANN

Ohne die Stadtwerke läuft in münster nichts. Neun von zehn münsteranern beziehen Strom und Gas vom

städtischen Versorger. Ebenso das Trinkwasser, das morgens durch die Kaffeemaschine läuft. Auch die Busse,

die einen danach zur Arbeit fahren, tragen das Stadtwerke-Logo. Riesig prangt es auf dem firmengebäude am

Hafenplatz. Ich fahre mit dem gläsernen fahrstuhl weit nach oben, um Dr. Henning müller-Tengelmann zu treffen,

den kaufmännischen Geschäftsführer. Er erzählt mir, dass das Herz des Unternehmens für familien schlägt,

wie ich als Gaskunde ein Stück Regenwald schützen kann – und weshalb Premium-Redner Peer

Steinbrück bei ihm keine Auftrittschance bekommen hätte.

ZWISCHEN ÖKO UND EURO

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Zinkant im Gespräch mit müller-Tengelmann

Da gab es diese berühmt-berüchtigte

Kampagne mit Günther Jauch, die von

vielen Kabarettisten veralbert wurde.

Neulich auch in der Domstadt, von

funke und Rüther: „Ich hab schon

3000 Hektar Regenwald im Bauch!“

Stimmt, davon hab ich gehört.

(Lacht)

Und die Stadtwerke bieten ja so nun

so etwas Ähnliches: das Erdgas-Kli-

maschutz-Paket „münster natürlich“.

Durch meinen Gasverbrauch wird

dann irgendwo Regenwald geschützt

– also im Prinzip dasselbe.

Wir sind aber nicht durch Kromba-

cher darauf gekommen – es war eine

Initiative des Zoodirektors. Wir woll-

ten ein Öko-Gasprodukt anbieten, und

Jörg Adler hat gesagt: „Lasst uns das

doch gemeinsam machen!“ Es geht um

ein Stück vietnamesischen Regenwald,

wo Goldkopf-Languren leben. Die sind

von der Ausrottung bedroht, könnten

jedoch gerettet werden, wenn der

Wald dort nicht abgeholzt wird. Das

ist ein Projekt, das man den Münste-

ranern gut vermitteln kann, weil eben

der Zoodirektor dahintersteht. Das

vermittelt Glaubwürdigkeit.

Wird das von den Kunden gut ange-

nommen?

Die Zahlen sind zwar gestiegen,

aber wir liegen leider immer noch

im dreistelligen Bereich. Gas ist ja

insgesamt teurer als Strom, und da

kalkulieren die Kunden doch sehr

stark. Man bezahlt natürlich für

dieses Ökogas genauso wie für Öko-

strom einen kleinen Aufschlag auf die

Kilowattstunde.

Steht noch in den Sternen, ob das

Projekt Erfolg haben wird?

Nach den Berichten von Herrn

Adler ist es durchaus erfolgreich. Man

konnte die Population der Goldkopf-

Languren stabilisieren.

Aber das ist ja nicht wirklich öko,

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sondern eher eine Gewissens-Zahlung…

Stimmt, es geht um die Klimabilanz aus CO2-Emissi-

onen durch das verbrauchte Erdgas einerseits und die

CO2-Vermeidung andererseits, weil man die Abholzung

von Tropenwäldern einschränkt. Das ist sicher anders als

der Verkauf von Gas aus natürlichen Quellen.

Aber was die Stadtwerke als Ökostrom verkaufen,

kommt tatsächlich aus regenerativen Energien?

Ja, das müssen wir gegenüber dem Zertifikate-Geber

Grüner Strom Label nachweisen. Und wir müssen den Preis-

aufschlag für den Bau von Ökostrom-Anlagen verwenden.

Die Stadtwerke wollen ja hin zum Atomstrom-freien

münster. Wie lange dauert’s noch?

Wir hatten die Strategie ursprünglich auf 2020 ausge-

legt. Auf einem Feld bloß konnten wir unsere Prämissen

nicht einhalten: 330 Millionen €, die wir verbauen wollten

– die Hälfte davon waren Beteiligungen an Offshore-Wind-

parks. Damit sind Risiken verbunden, die für Stadtwerke

nicht geeignet sind. Man kann sich höchstens an solch

einem Park beteiligen, wenn er schon läuft.

Ist das ein besonderer Ehrgeiz der Stadtwerke oder eine

Vorgabe der Energiewende?

Das war eine Strategie von uns, noch vor Fukushima.

Allerdings kam die Verabschiedung im Rat erst danach.

Zunächst hieß es: „Deklariert doch um! Kauft Zertifikate,

etwa aus norwegischem Wasserstrom – und Münster wird

Atomstrom-frei.“ Aber wir fanden, das nützt der Umwelt

überhaupt nicht. Wegen der Bilanzen fließt nämlich even-

tuell wieder deutscher Atomstrom ins norwegische Netz!

Also reine Tricksereien.

Ja. Das würden unsere Kunden uns ja auch irgendwann

vorwerfen. Zum Glück konnten wir die hiesige Politik über-

zeugen, dass es für das atomstromfreie Münster besser ist,

wenn man den gesamten Strom, den man verkauft, auch in

nicht-atomaren Quellen der Stadtwerke erzeugt.

Kommen wir zum Stichwort Service. Im Internet habe

ich eine Rubrik gefunden, da helfen sie den Kunden,

Strom zu sparen. Irgendwie funktioniert das via fernse-

her oder PC …

Es geht auf alle Fälle über den Computer. Das Produkt

heißt SmartWeb, ich selbst verwende es auch auf dem iPhone.

Da kann ich den Verbrauch in jeder Viertelstunde ablesen.

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Wie viele Leute nutzen das?

Wir haben momentan so um die 200

Kunden. Seit Neuestem kann man diese

graphische Darstellung des Stromver-

brauchs bei jedem Tarif dazubuchen.

Da könnte man ganz ketzerisch

fragen: Warum sollte ein Unterneh-

men wie die Stadtwerke den Kunden

überhaupt helfen, Strom zu sparen?

Da verdient man ja schlechter.

Viele Kollegen bei den Energiever-

sorgern denken so, aber ich halte das

für grundlegend falsch. Die Marge, die

wir mit dem Weiterverkauf von Energie

erwirtschaften, ist vergleichsweise

gering. Wenn wir eine Kilowattstunde

weniger verkaufen, geht uns relativ

wenig verloren. Spare ich für den

Kunden 10% Energie ein, stehen diese

zehn Prozent weniger bei ihm auf der

Rechnung. Dafür wird er auch bereit

sein, uns einen kleinen Teil der Er-

sparnis in Form einer auskömmlichen

Marge zu überlassen. Für uns ist es

daher letztlich vertretbarer, eine gute

Marge zu haben und den Kunden beim

Sparen zu helfen. Die sparen nämlich

beim Vorlieferanten – oder beim Staat,

durch wegfallende Steuern auf die

nicht verbrauchte Energie. Nur so ist es

für beide ein gutes Geschäft!

Da wäre ich so nicht drauf gekommen.

Würden wir von einem Euro Stro-

mumsatz 90 Cent in die eigene Tasche

stecken, wäre es unsinnig, den Kunden

beim Sparen zu helfen. Die Marge für

die Stadtwerke liegt eher im einstelli-

gen Prozentbereich. Der Rest sind vor

allem Steuern und Abgaben.

Da sind wir schon mitten im Thema

Wettbewerb. Heute stand in der

Zeitung, der deutsche Gasmarkt sei

im Wandel. man könne dieser Tage

in den Gasbörsen viel günstiger Gas

kaufen als früher. Dennoch würden

die Einkaufsvorteile nicht an den

Kunden weitergegeben. Das wird ei-

gentlich immer behauptet, doch die

Energieunternehmen sagen: Stimmt

nicht! Woher diese Spaltung?

Man muss sehen, dass die Kosten

eines Energieversorgers nicht nur im

Einkauf bestehen. Wir beschäftigen

eben auch Mitarbeiter, die über Tarifab-

schlüsse höhere Löhne bekommen. Ich

denke jedoch, dass für uns im Moment

kein Anlass besteht, höhere Gaspreise

zu berechnen. Wir haben es auch nicht

vor. Allerdings weiß ich nicht, wie sich

die Netzentgelte entwickeln werden.

Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir

bis zum ersten Quartal 2014 unsere

Preise anheben müssen.

» Wir wollten ein Öko-Gaspro-dukt anbieten, und Jörg Adler

hat gesagt: „Lasst uns das doch gemeinsam machen!“. «

Hilft den Kunden gern beim Sparen

- 16 -

Page 17: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 17 -

Warum existiert die Ölpreisbindung

nicht mehr?

Früher hatten wir andere Versor-

gungsverträge mit Ölpreisbindung – die

waren ausgestaltet wie eine Vollkasko-

versicherung. Da sagte der Lieferant:

“Ob’s warm ist oder kalt – ich liefere.

Alle unvorhergesehenen Dinge gleiche

ich aus. Du hast kein Risiko, liebes

Stadtwerk.“ Mit dem Entstehen der

Gasbörsen gibt es aber für Stadtwerke

mittlerweile eine günstigere Möglich-

keit zur Gasbeschaffung. Nur damit

tragen die Stadtwerke auch das Risiko

zu kalter oder zu warmer Winter.

Aber warum diese Koppelung an

den Ölpreis?

Das war die Forderung der mäch-

tigen Gasimporteure, zum Beispiel

Gazprom oder der norwegischen

Firmen. Die wollten den Gasmarkt

im Einklang mit dem Ölmarkt. Man

wollte die damals noch zahlreichen

Öl- durch Gasheizungen ersetzen.

Wäre der Gaspreis aus dem Ruder

gelaufen, also teurer als Heizöl,

hätte man das nie erreichen können.

Deshalb die Ölpreisformel: Man

wollte, dass der Gaspreis nie höher

steigt als der Ölpreis. Mittlerweile

hat sich die Situation geändert – der

Anteil der Gasheizungen ist stark

angestiegen, niemand braucht mehr

eine Ölpreisformel.

Wie sehen Sie grundsätzlich den Wett-

bewerb unter den Energieversorgern?

Wettbewerb ist immer gut. Er hat

dazu geführt, dass die Preise unter

Druck geraten sind, und das ist zum

Wohle des Kunden. Er erhöht aber auch

die Qualität der angebotenen Dienst-

leistungen: Jeder Versorger überlegt:

Wo ist mein Vorteil? Wo kann ich bes-

ser sein als andere? Bei uns sind das

z.B. Transparenz, Kundenservice...

Aber nicht unbedingt der Preis.

Mit dem Serviceangebot, das wir

haben, dürften wir gar nicht in die Billig-

sten sein. Beim Gas liegen wir im Mittel-

feld, doch beim Strom gehören wir doch

zu den Billigsten. Dabei bieten wir den

Kunden noch zahlreiche zusätzliche

Dienstleistungen an: Mit unserer bereits

eingeführten elektronischen PlusCard

kann man schon Busfahren, demnächst

ermöglichen wir beispielsweise überdies

das bargeldlose Parken in den WBI-

Parkhäusern. Wir bieten ein Faltrad zur

Miete an. Mit einem Abo können unsere

Energiekunden das exklusiv zu einem

wirklich günstigen Preis mieten und es

dann immer in den Bus mitnehmen.

Für solche Innovationen nutzen wir als

Stadtwerke natürlich stets auch unsere

zweite Säule, den Verkehr. Es geht

nicht nur darum, Strom zu verkaufen,

sondern dem Münsteraner das Leben

einfacher zu machen.

Die Wechselstimmung ist vermutlich

nicht so groß.

Wie man’s nimmt.

Als das damals losging, wollte ich

einmal den Stromanbieter wechseln

– aber der hat dann Pleite gemacht.

Worauf ich einen etwas spitzen Brief

von den Stadtwerken bekam: „Uns

ist zu Ohren gekommen, Sie wollten

Ihren Anbieter wechseln!“ In den

nachfolgenden Jahren gehörten die

Stadtwerke aber wirklich zu den

günstigsten. Aktuell haben mir die

Internetportale eine jährliche Er-

sparnis von etwa 95 € versprochen.

Wir gucken ja auch in diese ganzen

Suchmaschinen rein. Man sollte da

vorsichtig sein, auf Boni oder ähnliche

Versprechen zu vertrauen. Da gab es in

Zeitverträgen bei manchen Anbietern

später für den Kunden Preiserhöhun-

gen, die die Boni wieder ausgeglichen

haben. Deswegen raten die Verbrau-

cherzentralen auch dazu, die Boni

wegzuklicken. Wer wegen geringer Ein-

sparungen wechselt, koppelt sich auch

ab vom ganzen Angebotsspektrum, das

wir anbieten, und verliert einen direk-

ten Ansprechpartner vor Ort.

Bei Gas ist die Wechselstimmung

wahrscheinlich noch geringer?

Bei Haushalts-Kunden, Strom

und Gas, liegen wir bei über 90%

Marktanteil. Bezogen auf die

abgesetzte Menge, halten wir bei

Geschäftskunden noch einen Markt-

anteil von einem Drittel, bei Gas

etwa von zwei Dritteln.

Die kalkulieren härter.

Geschäftskunden machen

Ausschreibungen. Denen geht nur

um den Kilowattstunden-Preis, um

nichts anderes.

Die münsteraner haben sicherlich auch

eine emotionale Bindung an die Stadt-

werke. Das haben wir beim Bürgerent-

scheid 2002 gesehen – als knapp die

Hälfte der Stadtwerke-Anteile an einen

Investor verkauft werden sollte.

Damals war ich noch gar nicht

dabei. Ich weiß aber, dass dieser

Bürgerentscheid bei den Mitarbei-

tern auch heute noch ein großes

Reizthema ist.

Stichwort „Tafelsilber“: Die Bürger

haben das verhindert, was ich auch

gut verstehen konnte. Aber münster

» Würden wir von einem Euro Stromumsatz 90 Cent

in die eigene Tasche stecken, wäre es unsinnig, den Kunden

beim Sparen zu helfen. «

- 16 -

Page 18: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 19 -

Schillerstr. 48aTel.: 661759

derkleinebuehnenboden.de

droht immer noch die Haushaltssicherung. Glauben Sie,

dass das Thema nochmals aufs Tapet kommt?

Nein. Die Preise für Energieversorger sind mittlerweile

gesunken. Es gibt auch Kartellgrenzen für die Großkon-

zerne. Die da früher als Bewerber aufgetreten sind, dürfen

jetzt gar nicht mehr bieten. Es gibt schlichtweg keine ent-

sprechenden Käufer mehr.

Dann droht dieses Damoklesschwert den Stadtwerken

also nicht.

Es gibt momentan keine politische Partei, die das for-

dern würde.

Strom, Wasser oder Verkehr – die Stadtwerke sind für

vieles da. Sind manche felder wichtiger als andere?

Das kommt auf die Sichtweise an. Der Verkehr macht

weniger als 10% unseres Umsatzes aus, aber ein Drittel

unseres Personals arbeitet da. Die Münsteraner nehmen

den Verkehr genauso wahr wie die Energie. Wir befördern

jedes Jahr 38 Millionen Fahrgäste. Das Stadtwerke-Image

wird sehr stark vom Verkehr beeinflusst.

Das Jahr 2012, für den Busverkehr ein Rekordjahr. Sie

verzeichneten ein Plus von drei millionen fahrgästen.

Wie kommt das?

Wir profitieren da von einem Trend: Ein Auto zu be-

sitzen, wird immer weniger wichtig. Aber wir entwickeln

unsere Produkte auch ständig weiter, z.B. durch die Smart-

phone-App. Man kann auf dem Smartphone in Echtzeit

ablesen, wann der eigene Bus ankommt. Die App kann

kostenlos heruntergeladen werden, und sie ist extrem

erfolgreich. Das macht das Leben einfacher!

Vielleicht noch ein kleiner Aufreger zum Schluss: Wer

Stadtwerke sagt, muss auch Sponsoren sagen. Da hat es

ja ein wenig in der Kiste gerappelt. Sie hatten 170 000 €

in die Reihe „Streitkultur“ gesteckt – für insgesamt vier

Promi-Gäste. Wer waren die, und warum waren sie hier?

Das war zum Beispiel Richard David Precht, da ging

es um Unternehmenskultur. Wir hatten auch H.A. Schult,

einen Künstler ...

Den mit den müllfiguren.

Genau. Da ging es auch um Sponsoring. Darüber hat

sich aber niemand aufgeregt – außer einem Münsteraner,

der sich immer aufregt, wenn die Stadt irgendetwas macht.

Ein Teil der Presse und einige wenige Politiker kommen-

- 19 -

Page 19: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 19 -

mann der klaren Äußerungen

INFO Dr. Henning

Müller-Tengelmann

Dr. Henning Müller-Tengelmann ist seit 2008

kaufmännischer Geschäftsführer. Gemein-

sam mit Dr. Andreas Hoffknecht (technischer

Geschäftsführer), leitet er ein Unternehmen

mit annähernd 1000 Mitarbeitern, das

2012 einen Umsatz von 472 Millionen Euro

erwirtschaftete. Der promovierte Betriebswirt

Müller-Tengelmann kam nach beruflichen

Stationen in Berlin, Düsseldorf und Saarbrü-

cken nach Münster. Nach „Karriereplan B“

befragt, bekannte er sich zu seiner Bewun-

derung für Unternehmer, die mit kreativen

Ideen die Gesellschaft voranbringen. Daher

auch sein Bestreben, bei den Stadtwerken

immer wieder neue Wege zu gehen. Weniger

ehrgeizig zeigt er sich beim Sport: „Ob Gol-

fen, Skifahren oder Laufen – ich mache es

schlecht, aber gerne!“, meinte der gebürtige

Krefelder selbstironisch im Interview.

stadtwerke

Die 1901 gegründeten Stadtwerke bieten

die Versorgung mit Strom, Erdgas, Fernwär-

me und Trinkwasser an und sind Grund-

versorger im Bereich der Stadt Münster.

Außerdem betreiben sie das Omnibusnetz,

den Hafen und die Straßenbeleuchtung.

tierten das dann. Damit müssen wir

leben, denn wir stehen halt in der

Öffentlichkeit! Aber die Streitkultur

war damals berechtigt, man sollte den

Großkunden eben etwas bieten. Die

Resonanz war sehr positiv. Aber nach

dieser Sache in Bochum war dasThema

ohnehin verbrannt.

Bochum ist das Stichwort: 25 000 für

Steinbrück! Warum machen die das?

Können Sie das nachvollziehen?

So weit ich weiß, hat man sich bei

den Bochumer Stadtwerken sehr stark

auf eine Agentur verlassen. Von der

hat man sich, glaube ich, mittlerweile

wieder getrennt.

Wie viel Rabatt hätte Peer Steinbrück

Ihnen denn einräumen müssen?

Man muss die Gesamtkosten der Sa-

che sehen, die lagen in Bochum doppelt

so hoch wie bei uns – okay, Bochum ist

auch größer als Münster. Der Wert einer

solchen Veranstaltung ist sehr schwer

einzuschätzen. Ich hätte Steinbrück

aber schon aus ganz anderen Gründen

nicht zugelassen – ganz einfach, weil er

Politiker ist. Als Stadtwerke sollten wir

keine Mandatsträger als Referenten zu

so etwas einladen. Speziell das fand ich

bei den Bochumern besonders kritisch.

finde ich auch.

Danke für das Gespräch!

◊◊◊

- 19 -

Page 20: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 21 -

foto

s: S

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ja E

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Page 21: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 21 -

Die USA Today hat vor einiger Zeit

einen Artikel über dich gebracht.

Darin ging es um menschen, denen

etwas passiert ist, das ihr Leben auf

den Kopf gestellt hat. Bei dir war

das der Tauchsport?

Genau! Dabei habe ich erst mit

sechzig Jahren damit angefangen und

meinen ersten Tauchgang erlebt.

Der hat direkt dein Leben verändert?

Nein – da habe ich ja noch keine

Haie gesehen!

Was hat dich mit sechzig Jahren ver-

anlasst, das Tauchen zu erlernen?

Das war wegen meiner Tochter Phil-

ippa. Ich hatte sie zur Jahrtausendwen-

de eingeladen, mit mir eine Reise zu un-

ternehmen. Da meinte sie, sie wäre nur

dabei, wenn ich das Tauchen erlerne. Ob

ich das in meinem Alter wirklich noch

erlernen müsste, fragte ich sie, worauf

sie nurentgegnete: „Warum denn nicht?“

So habe ich einen Kurs mitgemacht.

Warum wollte sie, dass du einen

Tauchkurs machst?

Ich vermute, sie wollte mich be-

schäftigt wissen – schließlich konnte

sie sich sicher sein, dass ich nicht

derjenige bin, der mit ihr durch die

Nachtclubs ziehen würde.

Ist sie dann gemeinsam mit dir Tau-

chen gegangen?

(Lacht) Auf dieser Reise genau ein

Mal.

muss man zum Tauchen nicht jung

und topfit sein?

Wenn du normal gesund bist,

kannst du auch noch mit siebzig oder

sogar achtzig das Tauchen erlernen.

Was heißt „normal gesund“? Du

brauchst sicherlich keinen Herz-

fehler ...

Selbst ein kleiner Herzfehler scha-

det da im Grunde nicht. Das größere

Problem ist, dass Leute Platzangst

bekommen. Die denken, dass sie

nicht durch den Mund atmen können,

leiden unter Atemnot. Ich selber hatte

noch nie Atemnot, obwohl ich viel

Luft verbrauche.

mehr Luft als andere?

(Lacht) Ja. Denn Männer verbrau-

chen generell mehr als Frauen. Die kön-

nen länger unten bleiben, wahrschein-

lich wegen des Lungenvolumens.

Rauchst du?

Nicht mehr, ich habe aber mal

geraucht.

Wie lange?

Oh, lange! Ich habe aber bereits vor

fünfundzwanzig Jahren aufgehört,

mit Ende vierzig, angefangen habe ich

allerdings schon mit sechzehn!

Ich möchte auch aufhören, aber ...

Ich habe zwei Päckchen am Tag

geraucht!

Thorsten trifft sich mit Jupp Kerckerinck zur Borg bei Steinrötters

Vor mir sitzt ein echter Baron – graumeliertes Haupthaar, starkes Kinn und ein verschmitztes Lächeln im Gesicht.

Doch anstatt im Garten seines Schlosses die Enkel zu zählen, trifft er sich mit Weißen Haien und taucht mit ihnen.

Das tut er erst, seitdem er sechzig Jahre alt ist! aber in diesen wenigen Jahren hat er nicht nur die Haie lieben

gelernt, sondern das erste Hai-Lexikon der Welt und viele weitere Bücher über sie geschrieben – und fotografiert.

Ich treffe ihn bei seinem langjährigen freund Claus Steinrötter in der Galerie. Und während wir fotos von den

„fürsten der meere“ betrachten und über die letzten dreieinhalbtausend ihrer Art sprechen, sagt er auf die frage,

warum er mit den Haien schwimmt, dass man etwas wirklich kennen muss, um es zu schützen.

DIE LETZTEN IHRER ART

Page 22: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 23 -

Ich kann es leider schlecht lassen.

Das geht vielen so, das stimmt. Ich hatte damals aber

Glück im Unglück, doch das ist eine andere Geschichte:

Ich bin auf Eis ausgerutscht und auf den Kopf gefallen.

Ergebnis: eine Gehirnerschütterung, ein Hörsturz und ein

doppelter Schädelbasisbruch. Seitdem wollte ich einfach

nicht mehr rauchen – und habe aufgehört.

Das ist wirklich eine andere Geschichte; kommen wir zu-

rück zum Tauchen – und zu den Haien. Die sind leider

sehr verrufen.

Die allgemeine Einstellung ist: Warum bringen wir nicht

einfach alle Haie um?

Dann könnten wir endlich ohne Angst im meer

baden!

Ja, aber wir können nicht einfach alles umbringen, was

uns in unserem Freizeitvergnügen stört. Haie sind die Poli-

zei des Meeres, sie erhalten das biologische Gleichgewicht.

Das Skelett eines Hais besteht aus Knorpel. Ebenso das

von deren Vettern, den Rochen – das sind direkte Ver-

wandte der Haie. Die Familie der Haie ist über vierhundert

Millionen Jahre alt.

Die gab es also schon während der Ära der Dinosaurier.

Die gab es bereits fast zweihundert Millionen Jahre

vor den Riesenechsen! Die sind unglaublich, haben fünf

Perioden des globalen Aussterbens überlebt. Doch nun

wird es brenzlig.

Da die sechste Periode beginnt?

Dank der Menschen. Ob die Haie diese Periode überle-

ben werden, ist sehr fraglich.

Haie sind Knorpelfische, sagst du. Was ist der Unter-

schied zu Knochenfischen?

Die Knorpelfische können leichter schwimmen. Die

sind nicht so schwer und trotzdem negativ tariert – das

heißt, sie müssen sich bewegen, ansonsten sinken sie.

Doch das ist nicht alles, sie verfügen über Sinnesorgane

und Regler, die sonst kein anderes Lebewesen besitzt: Es

gibt Arten, die können ihre Körpertemperatur um zehn

bis fünfzehn Prozent höher halten als im sie umgebenden

Wasser herrschen.

Was bewirkt das?

Je kälter das Wasser ist, umso schlechter kann man

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Page 23: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 23 -

sich darin bewegen – geht dir übri-

gens genauso: Wenn du frierst, wirst

du steif und unbeweglich. Durch

ihre Fähigkeit, die Körpertemperatur

zu erhöhen, sind Haie wesentlich

schneller und wendiger – bei weniger

Energieaufwand.

Klarer Vorteil.

Haie besitzen noch einen weiteren:

Sie haben keine Schuppen! Stattdes-

sen ist ihre gesamte Haut mit Millio-

nen von kleinen Zähnen bedeckt.

Wie groß sind diese Zähne, kann

man die sehen?

Nein, aber die kann man fühlen:

Wenn man die vom Schwanz zum

Kopf streichelt, dann erinnert das an

Sandpapier, man kann sich durchaus

die Haut aufreißen.

Welche funktion haben diese Haut-

zähne?

Einmal wirken die wie ein Panzer,

also zum Schutz. Darüber hinaus

erleichtern sie das Schwimmen. Die

Zähnchen unterbrechen die Verbin-

dung zwischen Hai und Wasser und

erhöhen die Wendigkeit und außer-

dem wird der Hai dadurch völlig

lautlos! Das Prinzip hat man auf

heutige Sportkleidung für Hochleis-

tungsschwimmer übertragen.

Sind Haie intelligent?

Wahnsinnig intelligent sogar – was

man nie geglaubt hat. Man nahm immer

an, der Hai sei eine hirnlose Fressma-

schine. Aber man hat festgestellt, dass

Haie über ein Gedächtnis verfügen, das

bis zu einem Jahr zurückreicht.

» Die allgemeine Einstellung ist: Warum bringen wir nicht

einfach alle Haie um? «

Der Baron erklärt dem Kambach die Welt

Page 24: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 25 -

Das ist bei anderen Tieren nicht so?

Doch, aber nicht bei vielen – bei

Kaninchen zum Beispiel schon, aber

bei Haien ist es wahrlich erstaunlich.

Kaninchen?! Ich dachte, die hätten

nicht mal ein Gehirn! Haben Haie

auch ein Selbstbewusstsein?

Haie besitzen ganz eigene

Persönlichkeiten – innerhalb einer

Rasse gibt es bereits deutliche Un-

terschiede, einige sind freundlich,

andere düster.

Wann hast du den ersten Hai gesehen?

Schon in dem Urlaub mit meiner

Tochter. Aber nur einmal, hinterm

Boot, als wir gerade ins Wasser sprin-

gen wollten.

Ein großer Hai?

Sogar ziemlich groß, ich schätze

drei Meter!

Und da bist du reingesprungen?

(Lacht) Ich habe meinen Tauchgui-

de gefragt, ob er es für eine gute Idee

hält, jetzt ins Wasser zu springen –

mit dem Hai da hinterm Boot. Doch

der sagte nur, ich solle mir keine

Sorgen machen, der sei immer dort

und täte niemandem etwas.

Hattest du Angst?

Mir war schon ein wenig mulmig

zumute – aber nachdem die anderen

alle reingesprungen sind ... Heute weiß

ich: Das war ein Bullenhai, und das

sind die aggressivsten Haie überhaupt!

Ich sage immer, Haie sind wie Hunde,

- 24 -

Hintergrund: unscharf – Vordergrund Shark

Page 25: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 25 -

es gibt welche, die kannste streicheln

und dann gibt´s welche, da reicht es,

die schief anzugucken und schon bei-

ßen die. Man kann nicht sagen, jeder

Hai sei gefährlich, aber man kann auch

nicht sagen, die seien alle harmlos.

Hast du dich in dem moment in die

Haie verliebt?

Nein, das war erst drei Jahre später,

2003. Da habe ich eine weitere Reise

unternommen, ich fuhr mit einem Boot

über den Pazifik in Richtung Mexiko.

Südsüdwestlich davon gibt es eine

Insel namens Isla Guadalupe. Dort

sind immer Weiße Haie zu sehen, zu

bestimmten Jahreszeiten, da wollte ich

hin – und da ist es passiert. Dort habe

ich zum ersten Mal einen Weißen Hai

ganz nah vor mir gehabt.

Ohne Tauchkäfig?

Zunächst durch einen Käfig – wir

durften da leider nicht raus, die haben

dort alle Angst vor Weißen Haien.

Wie viele Haie schwammen denn da

rum, hast du die gezählt?

(Lacht) Ja, die zählt man auf jeden

Fall, dort kreisten neun. Da habe ich

mich in die Haie verliebt.

Und was hast du mit deiner neuen

Liebe angestellt?

Ich habe mir viele Bücher über sie

gekauft. Ich wollte einfach alles lesen

und lernen über Haie. Ich suchte ein

Lexikon, doch das gab es nicht. So

kam es, dass ich selber eins geschrie-

ben habe.

Wie schreibt man denn mal eben ein

Lexikon über Haie?

Ganz einfach: viel Lesen. Ich habe

bei sämtlichen Büchern, die ich über

Haie gelesen habe, die Begriffe notiert,

die mir wichtig erschienen. Dann habe

ich die Erklärungen aus verschiede-

nen Quellen zusammengesucht und

aufgeschrieben.

So einfach kann´s sein ...

(Lacht) Naja, ganz so einfach nicht.

Aber, der Hai ist das am meisten

missverstandene Tier der Welt, das

habe ich da schon gelernt. Erstmal

sind die sehr nützlich, auch für uns.

Inwiefern?

Es gibt Raubfische, die der Hai

in Schach hält. Stürbe der Hai aus,

nähmen die Raubfische überhand –

und würden die Fische fressen, die

wir gerne essen. Man muss wissen,

von den 25.000 Fischarten, die es

gibt, sind nur relativ wenige für uns

Menschen als Speisefische geeignet.

Da gibt es vielleicht hundert Arten.

Und die wären dann weg?

Die wären weg.

Dann könnte man sagen, essen wir

eben was anderes.

Ja gut, aber dann auf jeden Fall

keinen Fisch mehr.

Drohen noch schlimmere Konse-

quenzen als die, dass wir keine

fische mehr hätten?

Es würden viel schlimmere Dinge

passieren! Die Haie sorgen für das

biologische Gleichgewicht im Meer. Ein

Korallenriff, zum Beispiel, von dem

man die Haie entfernt, stirbt innerhalb

- 24 -

eines einzigen Jahres. Und jetzt kom-

men wir und sorgen für ein Ungleich-

gewicht – und das Meer könnte kippen.

Aber: Das Meer kontrolliert unser

Klima, jeden Tag. Es gibt uns Wasser,

ist verantwortlich für über fünfzig

Prozent des Sauerstoffs, den wir at-

men. Ohne ein gesundes Meer kann die

Menschheit nicht überleben.

Wenn nun die Haie ausgestorben wä-

ren, gäbe es dann nicht ein anderes

Tier, das die Spitze der Nahrungsket-

te einnehmen würde?

Das weiß man nicht, und das ist

eben das verdammte Risiko. Aber das

betrifft ja nicht nur die Haie.

Sondern?

Das andere Problem ist die Überfi-

schung. Und damit meine ich nicht die

kleinen Fischer, sondern diese riesigen,

schwimmenden Fischfabriken, die auf

dem Meer rumschippern – und übri-

gens fünfzig Prozent von dem, was sie

fangen, einfach wegschmeißen.

Der sogenannte Beifang ...

Ja. Weißt du eigentlich, wie die

Europäische Union fischt?

Nein.

Es gibt fünfundzwanzig giganti-

sche EU-Trawler, die ständig vor der

westafrikanischen Küste kreuzen. Von

denen fängt ein einziger an einem Tag

so viele Fische, wie sechsundfünfzig

der lokalen Fischerboote in einem

ganzen Jahr!

Krass!

Allerdings. Und diese Trawler

fischen dort jeden Tag, das ganze

Jahr hindurch! Die haben das Meer

so leer gefischt, dass die Einhei-

mischen nicht mal mehr genügend

Fische fangen, um ihre Familien zu

» Man nahm immer an, der Hai sei eine hirnlose Fressmaschi-ne. Aber man hat festgestellt, dass Haie über ein Gedächtnis

verfügen, das bis zu einem Jahr zurückreicht. «

Page 26: 008 Stadtgeflüster August 2013

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ernähren. Darum habe ich einen Brief geschrieben – an

Frau Eigner. Die hat mir natürlich nicht geantwortet.

Dafür hat mir der Oberregierungsrat Friedrich ge-

schrieben! Doch dieser Brief war so dumm, dass ich

mich gefragt habe, wie so jemand überhaupt Oberre-

gierungsrat werden kann?

Was hat der geschrieben?

Er schrieb, die Leute da unten seien doch wohl eher

froh, dass die EU dort fischt, denn sie verteile immerhin

zwei Prozent der Fische, die sie vor Ort fange, wieder an

die Armen. Ich habe dazu gesagt, vor laufender Kamera

bei Frank Elstner, dass ich, wenn ich einer Bevölkerung

die Nahrung wegnehme, aber zwei Prozent davon wieder

zurückgebe, trotzdem ein Dieb bin.

Sogar ein recht zynischer.

Die Leute haben keine Achtung! Wir tun alle so, als

hätten wir ein Recht, das Meer so zu benutzen, wie

es uns gerade passt. Alles, was im Weg steht, wie der

Hai, wird getötet – damit wir schwimmen können, zum

Beispiel.

Aber Haie töten doch menschen.

Manchmal treffe ich auf fünf Weiße Haie gleichzeitig,

aber ich habe immer das Gefühl, die möchten weg von

mir! Klar haben die mich umkreist und so, aber im Grunde

waren sie total desinteressiert an mir.

Da hast du Glück gehabt?

Nein, aber dann hört man solche Argumente wie,

die Haie hätten einfach keinen Hunger gehabt. Jedoch:

Haie fressen keine Menschen! Natürlich beißen die mal,

schließlich sind das Raubtiere. Aber kommt so etwas vor,

wird das von der Presse unglaublich aufgebauscht. Das ist

verantwortungslos.

Denkst du, dass wir im letzten moment den Dreh krie-

gen, oder stürzt die menschheit ins Verderben?

Da sehe ich schwarz! Wir sind einfach zu verwöhnt. Wir

scheinen zu denken, dass wir die einzigen Lebewesen sind,

die es wert sind, erhalten zu werden. Wir verhalten uns,

als wäre unsere Welt ein Mülleimer! Wir rauben die Meere

aus, töten, was uns in den Weg kommt und verschmutzen

die Umwelt in selbstmörderischer Weise. Das Meer ist eine

einzige Kloake mit schwimmenden Müllinseln – eine davon

ist schon so groß wie Indien!

Page 27: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 27 -

Das war deutlich. Du sagtest, Haie

besitzen ein Erinnerungsvermögen

von bis zu einem Jahr. Erkennen die

dich eigentlich wieder?

Ja! Beispielsweise Emma, ein fünf

Meter langer Tigerhai, hat mich im-

mer begleitet. Da waren noch sieben

weitere Haie, aber dieser hat mich

immer angeguckt.

Würde die dich heute wiedererkennen?

Bisher hat sie mich immer wieder-

erkannt, also ja!

Wie viele Weiße Haie gibt es noch?

Etwa dreieinhalbtausend.

Nicht viele ...

Nein, nicht viele.

Hast du schon mal Hai gegessen?

Nein, gegessen noch nicht, aber

ich habe vor Jahren beim Deep-

Sea-Game-Fishing schon mal Haie

geangelt.

Warum hast du das gemacht?

Ich hatte einfach Spaß daran. Ich

habe ja auch einen Jagdschein, was

für viele Menschen unverständlich ist,

wenn ich mich als Haischützer vorstel-

le. Aber für mich ist das kein Wider-

spruch. Gezielte Wildjagd ist ja etwas

anderes als das Gemetzel der Haimafia,

die Quälerei, die damit einhergeht (den

Haien werden bei lebendigem Leib die

Flossen abgeschnitten, die Tiere oft ins

Meer geworfen, wo sie ertrinken, weil

sie sich nicht bewegen können - an. d.

Red.), und das Wegwerfen von Fleisch.

Ich bin damit wohl nicht der typische

Tierschützer. Ich bin der Meinung, dass

man Tiere schießen darf, wenn man

sie auch essen will. Nicht einfach aus

Jux und Dollerei. Ja, und damals das

Töten der Haie – ein schönes Schiff, im

Urlaub, ein bisschen Angeln...

Tut dir das heute leid?

Das tut mir sehr leid, ich würde

das auch nie mehr machen. Ich esse

zum Beispiel auch keinen Schwert-

fisch. Denn wenn man den heute im

Restaurant bestellt, ist das meis-

tens auch Hai, weil es kaum noch

Schwertfische gibt. Genauso wie bei

den Engländern Fish & Chips auch

aus Hai ist, der gefleckte Dorn-

hai. Schillerlocke in Deutschland

besteht auch aus Hai, das sind die

Bauchlappen vom Dornhai.

Das merke ich mir für den nächsten

Bummel übern fischmarkt. Herzli-

chen Dank für das Gespräch.

◊◊◊

» der Hai ist das am meisten missverstandene

Tier der Welt « INFO Josef Baron

Kerckering zur Borg

Josef Baron Kerckering zur Borg wurde in

Münster geboren – damals gab’s noch eine

Privatklinik direkt neben dem Aasee – und

wuchs in Rinkerode auf einem Schloss

auf. Sein adeliger Familienstamm reicht

bis 1264 zurück. Nach Bundeswehr und

Bankausbildung gründete er seine eigene

Werbeagentur in D’dorf und wanderte

1978 schließlich nach New York aus,

wo er auf einer Farm Damwild züchtete

und nach NYC verkaufte. Heute taucht

er leidenschaftlich gern und widmet sich

dem Schutz der Haie; er hält Vorträge und

arbeitet daran, die Bedrohung der Tiere

öffentlich zu machen.

sharkprotect.com

Hai five

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Marie spricht mit den Machern der kleinen Fliesen-Figuren in der Innenstadt

Nur bei genauem Hinsehen erkennt man sie – münsters neue mitbewohner. man sieht sie auf dem Weg vom Dom

zur Rothenburg, vor dem Besuch im Stadttheater und nach dem Einkauf bei Karstadt Sport. Wovon die Rede ist?

Von den bunten Kachelmännchen, die versteckt an mehreren Hauswänden in der Innenstadt kleben.

Wer für die figuren verantwortlich ist, darf ich nicht verraten. Versprochen ist versprochen. Aber ich durfte

den Jungs hinter dem Projekt einige fragen stellen. Ganz anonym versteht sich. Und seitdem weiß ich,

warum sie vom Graffiti lieber die finger gelassen haben, wie sie auf die kleinen männer aus

mosaiksteinen gekommen sind, und was Street-Art für eine Stadt bedeutet.

Ein Kachelmännchen. Wart ihr bei

der Idee betrunken?

A: Nicht ganz. Ich saß mit einem

Kumpel völlig dicht bei mir zu Hau-

se rum und wir wussten nichts mit

uns anzufangen. Also hab ich ein

bisschen mit den Steinen herum-

gespielt. (Lacht) Gut, davor bin ich

irgendwann auch einmal auf den

Künstler Invader gestoßen, der die

Figuren aus dem Videospielklassi-

ker „Space Invaders“ in der ganzen

Welt aufhängt. Die haben mich

vielleicht auch inspiriert.

B: Und dann hab ich das auch mal

ausprobiert.

Die hab ich in London gesehen.

Eigentlich sind das aus Pixeln beste-

hende Kolonnen seltsamer kleiner

monster in Atari-Retrografik – und

Pixel sind ja quasi auch nichts ande-

res als Kacheln. Drum hat er die aus

Kacheln nachgebaut ...

A: Ja genau, und in Berlin hab ich

eben auch zwei davon gesehen. Erst

wollte ich die Figuren nachmachen,

aber das wäre zu stumpf gewesen.

Und seit wann macht ihr eure figuren?

B: Das mit den Fliesen-Figuren ma-

chen wir seit einem Jahr. Vorher haben

wir auch immer mal Graffitis gesprüht,

aber das hat nicht so hingehauen.

Ach nein?

B: Nee! Das fing damals in der

Grundschule an. Die Freunde meiner

größeren Schwester haben damals

gesprüht. Und als wir ihre Black Books

(Skizzenbücher für Graffiti-Artists – die

Red.) sahen, waren wir total fasziniert.

Wurdet ihr erwischt?

B: Einmal habe ich in der vierten

Klasse auf der Toilette herumgeschmiert

und wurde gefilmt. Als die Polizei dann

mit dem Video bei uns vor der Tür stand,

waren meine Eltern weniger begeistert.

A: Dabei war das noch total

harmlos. Wir haben mit ‘nem Edding

so etwas wie „J+A=Sex“ an die Wand

geschrieben. Aber große Maler sind

aus uns nicht geworden.

War dies das einzige mal, dass es

Stress gab?

A: Ne, ne. Ich kann mich noch

Guck mal – ein Männchen!

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an ein Mal erinnern, als wir mit 13

Jahren an einem Spielplatz herumge-

sprüht haben. Plötzlich kam die Po-

lizei vorbei, und wir haben uns auch

schnell versteckt, aber die Bullen

haben den Lack gerochen.

Und dann?

A: Wir sind dann rasch zu einem

Schrebergarten gerannt, aber nach 50

Metern haben sie uns gepackt. Einem

Freund passten die Handschellen

noch gar nicht.

B: Das war jetzt auch nicht so

schlimm, weil wir noch jung waren, aber

es hat zwei Jahre gedauert, das Bild mit

dem Sandstrahler wegzubekommen.

Zwei Jahre?

A: Ja, wir haben uns echt ganz

gut gedrückt (lacht). Ich kann mich

auch noch an eine Aktion erinnern,

da lagst du zwei Stunden auf einem

Garagendach, als uns die Polizei

gesehen hat.

B: Oh ja, da hatte ich die totale

Paranoia, bin einmal um die Stadt zu

mir nach Hause gefahren, und habe

sämtliche Hefte und Blätter mit Tags

und Zeichnungen von mir in den

Keller gebracht.

Da habt ihr es mit dem Graffiti

gelassen?

A: Nee, immer noch nicht. Mit ein

paar Jungs sind wir eine Zeit lang

zum Kamp gefahren. Damals durfte

man da ja noch legal sprühen und

da sind wir aufs Dach geklettert und

haben die Wände bemalt.

B: Als wir berufstätig wurden,

ging es aber überhaupt nicht mehr.

Wenn man erwischt wird, kann das

ziemlich teuer werden. Und so viel

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- 31 -

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- 30 -

Talent hatten wir beim Sprayen

ja nicht. Deswegen haben wir uns

umorientiert.

Zu den Kachelmännchen. Ist einer

von euch zufällig fliesenleger?

B: Ja! Ich wurde zum Fliesenleger

ausgebildet, aber das war totaler

Zufall. Ich hab vorher nie drüber

nachgedacht, mit Steinchen etwas

Kreatives zu machen.

Und wo baut ihr die männchen

zusammen?

B: Die letzten Tage saßen wir

schön bei mir im Garten, jeder mit

seinem Cutter in der Hand. Unsere

Nachbarn haben das vom Balkon auch

gesehen, aber die wissen ja, dass ich

Fliesenleger bin.

Wie habe ich mir eure Arbeit genau

vorzustellen?

B: Die, die damit anfangen,

schneiden und legen meistens

Steinchen für Steinchen. Das ist

aber eine totale Fummelei. Deswe-

gen mache ich das anders.

Wie denn?

B: Ich lege mir eine Holzplatte hin,

lege meine Motivvorlage daneben. Die

Mosaiksteinchen färbe ich dann – je

nachdem welche Farben ich brauche –

erstmal ein.

Und dann?

B: Danach nehme ich ein Netz mit

den eingefärbten Steinchen, die ich

am meisten brauche. Das ist sozusa-

gen die Grundlage. An den Stellen,

wo ich eine andere Farbe beispiels-

weise für ein Auge oder einen Mund

brauche, zähle ich die Kästchen nach

meiner Vorlage ab. Dann schneide

ich sie aus und füge die Mini-Fliesen

in das große Ganze.

Klingt aufwendig.

B: Das Aufwendigste dabei ist das

Kästchenzählen und Ausschneiden.

A: Wobei ich die Männchen mitt-

lerweile in ein paar Minuten lege. Ich

komme momentan nur kaum dazu,

wegen der Ausbildung. Davor hatte

ich viel mehr Zeit.

Wo in der Stadt hängen denn schon

figuren?

B: Momentan hängen die Figuren

so an sechs, sieben Ecken. Wir ha-

ben jetzt aber ein halbes Jahr lang

erstmal nichts gemacht – wenn es

kalt ist, trocknet der Fliesenkleber

nicht richtig. Bei mir im Keller

liegen aber rund 20 vorbereitete

Figuren und damit wollen wir jetzt

bald auch losziehen.

Wonach sucht ihr die Orte für die

figuren aus?

B: Wir gucken nach Orten, wo rela-

tiv viel los ist, damit möglichst viele

unsere Figuren sehen. Und wonach

wir auch gucken, sind Fassaden, die

schon besprüht oder beschmiert

sind. Da weiß man, dass der Eigen-

tümer unsere Stücke voraussichtlich

nicht entfernen wird.

Wie lange dauert das Anbringen?

B: Wir kleben meistens mehrere

Figuren in einer Nacht auf, das geht

Ruck-Zuck. Manchmal mussten wir

nur etwas warten, weil in der Stadt

» Wir haben uns total gewundert, dass unsere Arbeit vor einiger Zeit so positiv in

der Zeitung erwähnt wurde. Da hätten wir eigentlich was

anderes erwartet. «

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- 32 - - 33 -

DIE SKY SPORTSBAR am HauptbahnhofDART SPIELEN in der Münsterland-LigaKLEINES PILS & KORN 2,10 € bis 15 uhrFRÜHSTÜCK bis 11 uhr

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noch viel los war.

A: Auf jeden Fall ist es viel ent-

spannter, als ein Bild zu sprühen,

wo du voll unter Adrenalin stehst,

nicht gepackt zu werden.

B: Bei den Männchen kann man

auch an und für sich nicht erwischt

werden, weil das echt schnell geht.

Kleber drauf und Fliesen dran.

Dann halten die theoretisch für immer?

B: Sicher geht die Farbe ir-

gendwann ab, weil die ja nur mit

Sprühfarbe eingefärbt sind. Ich

überlege deswegen, Klarlack drüber

zu machen, aber das kostet ja auch

alles. Vielleicht sieht es so etwas

abgebröckelt ja auch gut aus.

A: Bei glasierten Fliesen hätten wir

das Problem zum Beispiel nicht.

Wurde denn schon eins entfernt?

B: Eins. Vielleicht ist es aber auch

abgefallen.

Gab es auch positive Reaktionen?

B: Wir haben uns total gewundert,

dass unsere Arbeit vor einiger Zeit

so positiv in der Zeitung erwähnt

wurde. Da hätten wir eigentlich was

anderes erwartet. Gut, ein wenig

später kam dann noch ein zweiter

Bericht, der die Schattenseiten be-

leuchtete, von wegen beschädigtem

Eigentum und so weiter.

A: Es ist eben schon etwas anderes

als Graffiti.

Ihr arbeitet ja anonym. Wer weiß

trotzdem davon?

B: Ich würde schätzen, 15 Leute

aus unserem Bekanntenkreis. Sonst

weiß das keiner. Wir haben auch

schon überlegt, eine Facebook-Seite

zu gründen, aber das ist auch alles

immer etwas riskant.

Es gibt aber die facebook-Seite

„Streetart münster“.

B: Freunde haben uns auch

schon gesagt, dass wir da Fotos

hochladen sollen und das werden

wir auch auf jeden Fall in Angriff

nehmen. Ich finde die Kachelmänn-

chen aber zum Beispiel schon gar

nicht mehr so gut, würde lieber auf

andere Motive hinweisen.

A: Ich bleibe beim Männchen!

Welche?

B: Ich konzentriere mich inzwi-

schen mehr auf Nintendo- oder „Dra-

gon Ball Z“-Figuren.

machen viele, was ihr macht?

B: Street-Art mit Fliesen hab ich

noch nicht oft gesehen. Im Internet

präsentiert sich aber zum Beispiel

einer, der Legosteine an Wänden

anbringt, wo der Putz abgegangen

ist. Und ich kenne einen Künstler, der

Porträts aus alten Tastaturen macht.

A: ... ein anderer macht das mit

Schrauben ...

B: ... oder mit Zauberwürfeln. Es

gibt da echt schon geile Sachen. Por-

traits zu machen fänd ich auch geil,

aber dafür bräuchte man hochwerti-

gere und vor allem viel mehr Farben.

Das ist echt aufwendig.

» Wir haben mit ‚nem Edding so etwas wie „J+A=Sex“ an die Wand geschrieben. Aber große

Maler sind aus uns nicht geworden. «

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Gibt es denn in münster eine leben-

dige Community?

B: Mit Fliesen hab ich hier noch

niemanden gesehen und über die

Sprayer-Community kann ich nicht

so viel sagen, weil ich nie richtig

Teil der Szene gewesen bin. Aber

man sieht ja schon alleine die gan-

zen neuen Schriftzüge.

A: Ich würde sagen, dass es die auf

jeden Fall gibt. Es kommen immer

wieder neue Künstler dazu und

manche gehen irgendwann, weil sie

erwischt worden sind, ihnen der Spaß

doch zu teuer wird.

Habt ihr schon von dem Projekt

Streetart.ms gehört?

B: Ja, da soll ja das legale Sprü-

hen gefördert werden, oder? An sich

ist das eine ganz gute Sache. Die,

die das aber wirklich mit Leiden-

schaft machen, brauchen auch den

Kick beim Sprühen.

A: Ist ja auch aufregend, nachts

heimlich loszuziehen und am nächs-

ten Tag sein Zeichen zu sehen.

Und was haltet ihr von Auftragsar-

beiten wie von Lackaffen?

B: Nicht schlecht.

abgehangen

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- 34 - - 35 -

A: Zum Kotzen.

Weil Streetart ursprünglich anti-

kommerziell gemeint war?

A: Jepp. Und anonym.

Also würdet ihr keine Aufträge

annehmen?

B: Ich direkt.

A: Echt!? Ich will mir die Plätze

für meine Kunst doch selber aussu-

chen. Da kann man zwar bekannter

mit werden und sicher auch Kohle

mit verdienen, aber darauf bin ich

bei der Sache ja nicht aus.

B: Kommt halt drauf an, für wen.

In Großstädten werden mittlerwei-

le Streetart-Touren für Touristen

angeboten ...

A: Der Mainstream setzt sich halt

immer durch. Wobei ich mir auch

etwas Ähnliches gedacht habe. Und

zwar hab ich überlegt, einen Stadt-

plan von Münster zu rahmen und

dort die Punkte einzutragen, wo un-

sere Männchen hängen. Davor bleiben

die Leute bestimmt stehen.

Aber nicht gegen Geld?

A: Nö.

B: Ums Geld geht’s uns auch nicht.

Geht es euch denn um eine message?

A: Also politisch motiviert bin ich

jetzt nicht so. (Lacht)

B: Ich auch nicht. Definitiv.

Warum ist Streetart für eine Stadt

denn ansonsten wichtig?

A: Das macht alles erst richtig

lebendig.

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- 35 -

INFO streetart

Als Streetart werden nichtkommerzielle Formen von Kunst im

öffentlichen Raum bezeichnet. In ihrer Grunddefinition sind die

Werke daher kostenlos zugänglich und befinden sich außerhalb

etablierter Orte der Kunstvermittlung wie zum Beispiel Museen.

Straßenkünstler setzen bei ihrer Arbeit unterschiedliche Medien

wie zum Beispiel Malerrollen, Sprühdosen, Aufkleber oder Poster

ein. Während Teile der Bevölkerung ihre Tätigkeit als Vandalismus

betrachten, greifen Unternehmen Streetart verstärkt als Werbemit-

tel auf, um sich ein jugendliches Image zu geben.

Die Künstler von hinten

B: Und bunt. Ständig siehst du etwas Neues.

A: Genau! Irgendwann hast du dich an einer Stadt sattge-

sehen und mit Streetart jeglicher Art schafft man Abwechs-

lung. Das ist doch ein ehrbares Motiv für unser Tun.

So, so! Danke für eure Auskunft.

B: Gern! Mach‘s gut.

A: Ciao!

◊◊◊

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Thomas Bäumer gewährt unserem Tom einen Einblick in die Arbeit des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat ist das Kontrollgremium bei unseren Preußen. Er überwacht die Geschäftsführung des Vereins

und genehmigt den Jahresabschluss. Seine wichtigste Aufgabe: die Beratung des Präsidiums in wirtschaftlichen

Angelegenheiten und bei anderen wichtigen Vereinsbelangen. Da ist es doch gut, dass diesem Gremium jemand

vorsitzt, der Preußen-fan durch und durch ist und sich in der Wirtschaft bestens auskennt.

Herr Bäumer, fünfundzwanzig Jah-

re Top-manager der TUJA Zeitarbeit

GmbH und zehn Jahre Aufsichts-

ratsvorsitzender unserer Preußen.

Das nenne ich mr. Beständig in

einem schnelllebigen Geschäft.

Danke, das kann man so sehen.

Beständigkeit bringt eben dauerhaf-

ten Erfolg.

Aber Ihre Anfänge sahen da noch

anders aus ...

Richtig, ich habe eine Lehre als

Sanitärinstallateur durchlaufen und

anschließend noch eine Zeit lang im

Ausbildungsbetrieb gearbeitet.

Sie hatten aber offensichtlich

keine Lust mehr, in dem Beruf zu

arbeiten?

Ich war auf der Suche nach einer

neuen Herausforderung. Die fand ich

dann im Außendienst und stellte fest,

dass mir das durchaus liegt ...

… Produkte zu verkaufen?

Nein, Menschen zu begeistern

und sie mitzunehmen – wohin

auch immer.

Ein großes Talent also! Woher

kommt das?

Ich spielte seinerzeit auch profes-

sionell Trompete und Orgel – durch-

aus auf dem Niveau eines Berufsmusi-

kers. Wenn man damit Geld verdienen

will, muss man Menschen begeistern

können. Und ich konnte das.

Wie kam es zum Wechsel von der

Bühne ins Büro? Das macht man

doch nicht freiwillig, wenn man

eigentlich musiker ist ...

Ich war damals bereits verheiratet,

hatte zwei Kinder. Ich war unter der

Woche als Außendienstler unterwegs

und am Wochenende stand die Musik

im Mittelpunkt. Meine Familie hatte

am Ende nichts von mir. Das musste

ich ändern.

…. und so gründeten Sie mal eben

die Tuja-Zeitarbeit?

(Lacht) Nicht ganz. Ich war dort zu-

nächst angestellter Akquisiteur und

nach einigen Erfolgen schließlich ge-

schäftsführender Gesellschafter. Nach

einigen Eigentümerwechseln gehören

wir inzwischen zum Weltmarktführer

auf dem Zeitarbeitsmarkt. Ich bin der

TUJA-Gruppe aber als Geschäftsfüh-

rer treu geblieben.

Tuja zeichnet sich durch ein hohes

maß an sozialem Engagement aus,

insbesondere über das Sportspon-

soring. Sie sind Hauptsponsor und

VOM ZEITARBEITSEXPERTEn & LANGZEITARBEITERn

» … Menschen zu begeistern und sie mitzunehmen – wohin auch immer. «

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- 39 -- 39 -

Hafenweg 46 | Tel.: 1445929 | meat-me.ms

Aegidiistrasse 56 | Tel.: 4882336 | rickscafe-muenster.de

Hafenweg 31 | Tel.: 6090585 | heaven-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKTRothenburg 14-16

Tel.: 4816834stadtgefluester-muenster.de

gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Preußen, wie

verträgt sich das?

Am Anfang meines Engagements war das ja nicht so.

Ich bin seit frühster Kindheit Preußenfan und daran hatte

sich nie etwas geändert. Als Fan und Firmeninhaber war

es mir schon sehr früh wichtig, meinen Lieblingsverein zu

unterstützen, was ich eben mit meiner Firma und meinen

privaten Mitteln getan habe.

… und heute ziert Ihr firmenlogo die Brust des Teams.

Richtig, aber nicht, weil ich mich vorgedrängelt habe.

Denn es fand sich – nachdem die Herforder Brauerei ihr

Engagement beendet hatte – niemand, der als Hauptspon-

sor auftreten wollte. Es musste aber doch weitergehen,

also bin ich eingesprungen .

Als barmherziger Samariter?

Ganz so würde ich das nicht nennen. Ich bin halt nie-

mand, der abhaut, wenn es schwierig wird. Ich krempel‘

die Ärmel hoch und packe das Problem an.

Schwierig war auch das Erbe, das Sie und Dr. marco de

Angelis angetreten haben – der Verein war wirtschaft-

lich am Ende.

Dass es schwierig wird, wussten wir schon am Anfang.

Aber uns war klar, dass bei Preußen etwas geschehen muss-

te. Deshalb haben wir uns für die Ämter zur Verfügung

gestellt. Das, was uns aber nicht bewusst war und uns dann

überraschte, war das Ausmaß der finanziellen Lage. Aber

auch dieses Problem hat uns letztlich nicht abgeschreckt.

Da hätten Sie ja noch hinschmeißen können – dafür gibt

es doch die Hundert-Tage-Regel.

Hätten wir. Aber wie gesagt: Das ist nicht meine Art –

das kann ich übrigens auch für Marco sagen.

Es ging doch zu der Zeit steil bergab. finanziell schwer

angeschlagen und außerdem der Abstieg in die fußbal-

lerische Bedeutungslosigkeit, die vierte Liga. Sitzt dieser

» es fand sich – nachdem die Herforder Brauerei ihr Engagement beendet

hatte – niemand, der als Hauptsponsor auftreten wollte. «

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- 39 -- 39 -

Dorn heute noch tief?

Nein, sicher nicht. Das war ein

herber Schlag ins Kontor, doch gleich-

zeitig der Beginn einer wunderbaren

Erfolgsstory

Stimmt, Aufstieg in die dritte Liga!

Nicht ganz so erfolgreich war die

Amtszeit von marc fascher, dem

damaligen Preußen-Trainer. Nach

einer Kritik an ihm schlug Ihnen

plötzlich die Wut der fans entgegen.

Ja. Und zum ersten Mal in meinem

Leben habe ich mich gefragt, ob ich

mir das noch antun will. Diese Welle an

Wut und Aggression hat das Maß des

Erträglichen deutlich überschritten.

Warum haben Sie dann nicht auf-

gehört?

Der Gegenwind ging von einigen

Wenigen aus. Die Mehrheit der Fans

stand hinter mir und uns, was ich bei

den nachfolgenden Spielen auch durch

positive Sprechchöre zu spüren bekam.

Nach Startschwierigkeiten und

vielen Abenteuern dann endlich die

Knallersaison – leider ohne Happy

End. Wir besiegen Werder Bremen

im Pokal und zack, der Verein ist

entschuldet.

Das war ein Kracher und kam

genau im richtigen Moment. Wir

waren wirtschaftlich aber schon

seit einiger Zeit auf dem besten

Wege, den Verein zu entschulden –

hier hat sich gesundes Wirtschaften

ausgezahlt

Wenn Sie oben auf der Tribüne

sitzen und es läuft nicht, wie Sie sich

das wünschen, verlieren Sie dann

die Contenance?

Seien Sie sich gewiss, da bin ich wie

jeder andere Fan und lasse meinem

Ärger freien Lauf – auch wenn mir da-

bei mal ein Schimpfwort rausrutscht.

Das geliebte Grün

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- 41 -- 41 -

Waren Sie eigentlich versucht, in der

Winterpause der letzten Saison die

Sponsorenschatulle zu öffnen, um

mit Attacke-Angriff in die Rückrun-

de zu gehen?

Ich habe es nicht nur versucht,

sondern schließlich auch getan.

Mehmet Kara wurde verpflichtet. Die

Suche nach dem passenden Trans-

fer ist schwierig, da rennen ja nicht

Unmengen von spielerischen Grana-

ten rum, die nur auf die Chance zum

Wechsel warten .

Am Ende hat es leider nicht geklappt

mit dem Aufstieg und auch die DfB-

Pokalttickets gab´s erst mit Ach und

Krach durch das letzte Spiel.

Ja, so ist der Sport: Die Zeit auf

der Sonnenseite ist manchmal mit

einem Schlag beendet. Wenn wir

wenigstens die Ursache gekannt

hätten, dann wäre uns Gegenwehr

möglich gewesen. So haben wir am

Ende leider fast alles selber aus der

Hand gegeben.

Wenn die Jungs am letzten Spiel-

tag die Qualifikation für den

DfB-Pokal nicht geschafft hätten,

würde Pavel (der Preußen-Trainer)

heute überhaupt noch die Trai-

ningseinheit leiten?

Diese Frage wird häufig gestellt.

Doch ich möchte nicht über Hypothe-

sen grübeln. Viel wichtiger sind die

Fakten: Er hat alle Trainingseinheiten

bis zum Schluss geleitet, weil wir

eben an sein Konzept glauben.

Was können wir von der kommen-

den Saison erwarten?

Wir haben uns wieder verstärkt!

Aufsichtsrat aus Leidenschaft

» Das war ein Kracher und kam genau im

richtigen Moment. «

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Page 41: 008 Stadtgeflüster August 2013

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INFO Thomas Bäumer

Der 1963 geborene Münsteraner ist

von Kindsbeinen an Fan der Adlerträger.

Der Sport-Oscar-Gewinner unterstützt

den Verein finanziell bereits seit Ende

der 80er Jahre, bevor er überdies 2003

den Vorsitz des Aufsichtsrats übernahm

und noch heute innehat.

Ein Preuße durch und durch, der aber

noch mehr bewegt.

Was, erfahrt ihr unter:

tuja.de

TUJA Zeitarbeit GmbHFriedrich-Ebert-Straße 110 // 48153 MünsterTel.: +49 (0) 251 / 71 84-0 // [email protected] // www.tuja.de

// Wir bedAnken Uns bei Unseren kUnden,

GescHäfTspArTnern Und Unseren MiTArbeiTern für

iHr enTGeGenGebrAcHTes VerTrAUen - OHne sie Alle

Wären 25 JAHre TUJA nicHT ZUsTAndeGekOMMen!

Wir sind in die Breite gewachsen und

glauben an unsere Chance. Letzte

Saison konnten die Jungs ja beweisen,

wozu sie in der Lage sind – über einen

langen Zeitraum. Jetzt gilt es abzu-

warten. Natürlich wollen wir uns oben

sehen und vielleicht wieder für eine

Überraschung im Pokal sorgen.

Ich bin sehr gespannt und kann den

Start kaum erwarten. Um eine frage

kommen wir aber nicht herum: Was

passiert nun mit unserem geliebten

Stadion?

Da kann ich nur sagen, dass wir

gute Gespräche führen und auch den

aktuellen Standort super finden. Aber

eins sei an dieser Stelle auch erwähnt:

Es äußern sich inzwischen viele Leute

zu diesem Thema, die ich noch nie

bei uns im Stadion gesehen habe.

Wie meinen Sie das?

Viele wollen offenbar mitreden,

ohne den Verein, das Stadion und

deren Bedürfnisse zu kennen. Wir

führen gute Gespräche mit Stadt

und Politik und werden Wege finden,

dass es hier weiter geht – auf der

charmantesten Baustelle der Liga.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich Zeit

genommen haben und so herrlich

ehrlich waren.

Bitte, dafür nicht.

Demnächst mehr und gerne mal

intensiver über Zeitarbeit.

Auch das jederzeit.

◊◊◊

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Martin Weck, Christian Wasmuth und Mike Schmitz besuchen Thorsten und erzählen ihm vom Farbenfest

In Indien gibt es einige Jahreszeiten. Eine davon ist der frühling. Wenn der kommt, feiern die Inder zum Dank ein

fest namens Holi. Sie treffen sich, quatschen, lachen, reden – und werfen farbbeutel in die Luft. Die farbe bleibt

natürlich nicht in der Luft, sondern fällt flott wieder runter. Und dann? Dann ist der feiernde Inder bunt.

Das finden die jovel. Wir finden das auch und darum gehen wir bald auf das erste

HOLIday-festival in münster. Wer sich das ausgedacht hat? für Indien weiß ich das nicht,

für münster schon: martin Weck, Christian Wasmuth und mike Schmitz. Das sind die drei männer,

die in münster das HOLIday-festival veranstalten. Das fest für bunte Erwachsene.

Martin: Hallo Thorsten!

Hallo martin, hallo Christian, hallo

mike! Vor uns auf dem Tisch liegen

transparente Beutel mit buntem,

farbigem Pulver. Warum?

Christian: Damit man sich einfach

mal vorstellen kann, wie dieses

„Holi“-Farbpulver aussieht und was

für Farben existieren. Und damit du

dich davon überzeugen kannst, dass

das dieses Pulver unschädlich ist.

Was ist „Holi“?

Martin: „Holi“ ist ein indischer

Begriff und heißt „Holi“

Ah, okay.

Martin: Im Ernst, „Holi“ ist ein

Fest, bei dem man quasi den Sieg

des Frühlings über den Winter feiert.

Zusätzlich sollen sich die Leute

versöhnen und Streitigkeiten aus dem

Weg räumen.

Und das machen sie, indem sie far-

be werfen?

Mike: Ja, und da sind dann wirklich

alle bunt – um einheitlich zu werden,

gleich.

Christian: Man soll nicht erkennen,

zu welcher Kaste man gehört. Wie die

Verkleidungen an Karneval: keiner

weiß, wer wer ist, ob arm oder reich.

Alle sind gleichgestellt.

Die „endkastete“ Gesellschaft! Das

ist aber nicht der Grund dafür, dass

das Holi-festival nun nach münster

kommt, oder? So dass der Lewe sich

anmalen kann, um mal unerkannt

mit ´ner Praktikantin ein Bier trin-

ken zu können ...

Christian: (Lacht) Nein, uns hat das

Holi inspiriert! Natürlich sind wir alle

gleich, eine Einheit und so – aber wir

orientieren uns nicht an dem kultu-

rellen Fest. Die Idee mit dem Werfen

der Farbe ist einfach schön und für die

Leute mal was völlig Neues! Hinter dem

gemeinschaftlichen und friedlichen Ge-

danken stehen wir natürlich aber auch.

Du hast recht, denn wenn heute

jemand Karneval feiert, will er ja

schließlich auch keine Geister mehr

vertreiben!

Martin: Im Gegenteil!

Warum findet euer Holi-festival

nicht im frühling statt, wie es sich

gehören würde?

BUNTE ERWACHSENE

Page 44: 008 Stadtgeflüster August 2013

Christian: In Münster sind die Temperaturen im Früh-

ling noch nicht so, wie es zum HOLIday passt. Es sollten

sommerliche Temperaturen herrschen – und da bot sich

der August eben an. Das macht es dann auch aus, wenn

die Leute gemeinsam in der Sonne sitzen, chillen, sich

einfärben ...

Was ziehe ich denn an?

Christian: Am besten komplett weiß! Aber natürlich

kannst du kommen, wie du möchtest, wir haben keinen

Dresscode. Jeder soll sich wohlfühlen. Doch am stärksten

wirkt die Farbe natürlich auf blütenweißen Klamotten.

Geht die wieder raus?

Christian: Ja, absolut!

Martin: Es kann manchmal sein, dass da so ein kleines

Flimmern übrig bleibt, aber größtenteils geht sie raus!

Wo findet euer „HOLIday“ statt?

Christian: Im Hochseilgarten an der Kletterhalle High-

Hill. Das ist in der Nähe der Grevener Straße. Da hat bis-

her noch nie eine öffentliche Veranstaltung stattgefunden.

Das ist eine Location, die ist einmalig für Münster!

Darf ich auf dem HOLI dann gleichzeitig farbe werfen

und klettern?

Christian: Nein, aus Sicherheitsgründen geht das nicht.

Das Ganze klingt nach einer Goa-Party für bunte Er-

wachsene?

Christian: Das trifft es!

Mike: Das Schöne ist auch, die Charakteristik des Klet-

tergartens kann man dekorativ toll nutzen! Wir werden

die ein oder andere Überraschung raushauen!

War ihr denn je auf einem anderen Holi fest?

Christian: Ja, vor ein paar Wochen. Das war wirklich eine

schöne Veranstaltung! Ich habe gleich den Live-Test ma-

chen können, wie es ist, ohne Mundschutz mitten im Pulk

zu stehen, wenn die Farbe hochgeworfen wird. Außerdem

weiß ich nun, wie gut sie aus den Klamotten rausgeht und

wie lange es dauert, sie vom Körper abzuwaschen.

musstet ihr euch eine Lizenz in Indien besorgen?

Christian: Das ist genauso schützenswert wie Oktober-

- 45 -

Page 45: 008 Stadtgeflüster August 2013

fest oder Karneval, nämlich gar nicht.

Gibt es die farbe zum Ticket eigent-

lich dazu?

Mike: Ja. Du kriegst drei Beutel dazu,

mit je hundert Gramm. Aber es gibt

auch Tickets, da sind acht Beutel dabei!

Kann ich die auf dem festival nach-

kaufen?

Christian: Ja, auf jeden Fall!

Martin: Na klar, du kannst vor Ort

welche nachkaufen – wenn du also Lust

hast, jemandem so richtig viel Farbe

zu verpassen ... es wird ein Spaß!

Was mache ich mit meinem Handy

an dem Tag?

Mike: Am besten zuhause lassen!

Genau. Das wird aber bei neunzig

Prozent der Leute nicht passieren!

Mike: Naja, wir haben den Test

gemacht und ja, da liegt dann die

ganze Zeit ein feiner Staub in der

Luft. Man sollte also definitiv nicht

mit Handy in den Pulk reingehen.

Aber Handys nehmen die meisten

in der Hosentasche mit, und da pas-

siert dann auch nichts.

Kann ich mein Handy nicht abgeben

– so wie eine Jacke?

Christian: Ne, so ist es sicherer.

Der Weck, der Wasmuth und der Schmitz

- 45 -

» wir haben keinen Dresscode. Jeder soll sich wohlfühlen.

Doch am stärksten wirkt die Farbe natürlich auf blüten-

weißen Klamotten. «

Page 46: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 47 -- 46 -

Wieder Weck, der bunte Hund

Page 47: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 47 -- 46 - - 47 -

mit wie vielen Leuten rechnet ihr?

Martin: Das ist echt schwer zu

sagen. Als wir die Idee mit dem

Hochseilgarten hatten, haben wir

erstmal mit der Stadt abgestimmt,

wie viele Leute da überhaupt kom-

men könnten.

Und für wie viele ist die fläche

zugelassen?

Christian: Für knapp fünftausend!

Soviele?!

Christian: Ja, das ist eine sehr

große Fläche! Wir haben den HOLI-

day nun auch für knapp fünftausend

Leute zugelassen. Aber wir werden

es wohl ein bisschen kleiner halten!

Wann geht’s los?

Mike: Es ist eine Tagesveranstal-

tung. Ab dreizehn Uhr ist Einlass.

Den ersten Countdown gibt’s um

fünfzehn Uhr! Und um 22 Uhr ist

pünktlich Schluss.

Da werfen alle ihre farbbeutel?

Martin: Genau, natürlich gibt es

auch Leute, die zwischendurch mal

werfen, aber der eigentliche Höhe-

punkt ist das gemeinsame Werfen!

Es gibt aber auch Zonen, in denen

das Werfen nicht erlaubt ist, wenn

sich die Leute mal chillen möchten.

Danach feiern wir dann auf der

Aftershowparty im Fusion & Conny

Kramer weiter.

Wie oft kommt ein Countdown?

Martin: Zu jeder vollen Stunde.

Was passiert zwischen den Count-

downs?

Martin: Da haben wir noch gute

DJs verpflichtet.

machen die dann auch beim Werfen

der farben mit?

Martin: (Lacht) Die sollten am bes-

ten nicht direkt mitmachen.

Mike: Das Festival ist aber so

gesehen kein Musikfestival, wie wir

es kennen – trotz DJs! Es geht hier

hauptsächlich um die Farbe! Das ist

die Idee.

Richtig gemütlich?

Christian: Richtig gemütlich! Ich

meine, wir verbieten keinem, da zu

feiern und zu tanzen, das wollen wir

auch gar nicht. Aber der Zweck des

Festes ist das gemeinsame farbenfro-

he Buntwerden.

Was gibt es noch zu sagen ... Essen!

Wie sieht es damit aus?

Martin: Gibt’s.

Christian: Alles da!

Darf ich mir selber farbe mitbringen?

Mike: Ganz wichtiger Punkt:

Nein. Denn das Farbpulver, das wir

verwenden, ist geprüft, verifiziert

und auf biologische Verträglichkeit

getestet. Das Farbpulver darf beim

Verlassen des Geländes auch nicht

mitgenommen werden.

Woraus besteht die farbe?

Christian: Das ist eine Mischung

aus Mais- und Weizenmehl, die mit

Lebensmittelfarbe eingefärbt ist!

Lecker! Und das hier auf dem Tisch

sind die farbbeutel, die man auch

auf dem festival bekommen wird?

Martin: Ja, warum?

Nun, ihr wisst sicher, was wir jetzt

noch vorhaben, oder?

Martin, Christian und Mike: Nein!!!

◊◊◊

» Das Festival ist aber so gesehen kein Musikfestival,

wie wir es kennen – trotz DJs! Es geht hier hauptsächlich um

die Farbe! Das ist die Idee. «

INFO Martin Weck

Dipl. Kaufmann mit Frikadellenschein und

Schanklizenz, Ex-Idealist macht sonst so:

Die Konzeptmanufaktur, oktoberfesten,

selber auflegen und Professoren auflegen

lassen

Steckbrief:

Alter: 34

Schuhgröße: 41

In Münster seit: 2001

Christian Wasmuth

Der Christian Wasmuth ist seit dem Studi-

um 1998 in Münster und Freier Journalist

und Eventmanager. Seit Jahren schon

veranstaltet er mit Partnern unter anderem

die Hafenarena und das Münsteraner Okto-

berfest. Zudem ist er bei Antenne Münster

im Sport im Einsatz.

Michael mike schmitz

1981 in Münster geboren. Zwischendurch

10 Jahre lang seine Erfahrungen in der

Musik-, Marketing- & Entertainmentbran-

che in Berlin gesammelt und nach seiner

Rückkehr in die Heimat „Münster 4 Life“

gegründet.

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- 49 -

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michael, mit 18 fahrt ihr Bonk-Brü-

der eure ersten Rennen. mit 21 bist

du der bis dato jüngste Teilnehmer

an einem 24-h-Rennen? Warst du

damals schon Porsche-fahrer?

Nein, in meinen Gehversuchen

ging ich mit einem Fiat 127 an

den Start. Das mit den Daten war

allerdings so eine Sache. Ich war

nämlich erst vierzehn Jahre alt, als

ich zum ersten Mal selbst durch die

Nordschleife fuhr.

muss man aus einer Kfz-Dynastie

– mit Hang zum motorsport – kom-

men, damit man die Erlaubnis

bekommt, mit 14 die legendäre

Nordschleife des Nürburgrings

(auch bekannt als die „Grüne Hölle“)

zu fahren?

Wer sollte einem denn die Er-

laubnis erteilen?

Ich dachte, eventuell die Eltern?

Das ist richtig. Die sowieso, in

diesem Fall mein Vater. Der hatte

allerdings nichts mit Kfz zu tun –

außer dem Teil, bei dem man über

Rennpisten brettert.

Oh, das heißt, ihr zwei wart die Ers-

ten in eurer familie, die eine Schrau-

berbude eröffnet haben?

Genau! Anfang der Neunziger grün-

deten mein Bruder und ich die Firma

Kfz-Bonk, nachdem wir eine Ausbil-

dung zu Kfz-Mechanikern gemacht

hatten. Acht Jahre später riefen wir

Bonk-Motorsport ins Leben, da waren

wir schon längst aktive Mitglieder im

Verein MS-Racing und Rennfahrer.

Das war die logische Konsequenz aus

unserer Liebe zum Rennsport.

Bist du denn damals bei deiner Jung-

fernfahrt auf der Nordschleife allein

gewesen?

Nein, mit meinem Bruder. Der ist

vier Jahre älter als ich. Manchmal,

wenn wir zum Nürburgring unter-

wegs waren und vor der grünen

Hölle von der Autobahn runter

sind, hat er mich fahren lassen. So

fuhr ich auch meine erste Runde.

Hast du Kinder?

Nicht dass ich wüsste.

Wenn ein Azubi mit sechzehn Jahren

auf dich zukäme und fragen würde:

„Chef, lass mich mal ‘ne Runde

durch die Schleife drehen“, was wür-

dest du dem antworten?

Ja klar, mach mal einen Rookie-

Test – Scherz beiseite, mit einem

Vogel zeigend würde ich da deut-

lich „Nein“ sagen.

Tom und Michael bonk inmitten von Motorengeheul und Abgasen

Wenn man mit vierzehn seine erste Runde mit dem Bruder durch die Nordschleife des Nürburgrings dreht, ist eins

wohl klar: am Ende wird man nicht Atomphysiker. man ist infiziert mit dem Virus, immer schneller fahren zu

wollen; ans Limit gehen zu müssen. Da ist der Werdegang vorprogrammiert. So wie bei Peter und michael Bonk.

man eröffnet ein Rennunternehmen, meistert die Strecken und das Oval. Und zwar...

... bis der Asphalt glüht!

Page 50: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 51 -

Warum?

Die Zeiten sind anders als früher

– nicht besser, aber anders. Wir fah-

ren heute mit Fahrzeugen durchs

tägliche Leben, die mehr können,

als Rennautos vor zwanzig Jahren.

Was können die Rennwagen heute?

Ein Formel-1-Auto kann ab 160

km/h kopfüber an der Decke fahren.

Weiß, was Autos wollen, der Bonk

Wow!

Ja.

Wie wurde aus dem motorsport-Hob-

by der motorsportbetrieb?

Unser alter Herr, mein Bruder

und ich sind ja schon Rennen

gefahren. Zum Fiat gesellte sich

ein Toyota, den ich fuhr. Der hatte

allerdings bald ausgedient und wir

leisteten uns einen BMW-M3, den

wir selber fertiggemacht haben.

Meinem alten Herrn war der aber

zu schnell und so kamen wir nicht

Drumrum, was Langsameres

zu besorgen. Außerdem war ein

Zweitfahrer für meinen Vater not-

wendig. Geld musste in die Kasse

und zappzarapp, geboren war die

Motorsport-Firma.

... und die ist ja durchaus erfolgreich.

Das kann man wohl sagen. Als

im neuen Jahrtausend Sponsoren

dazu kamen, stellten sich die ersten

Erfolge ein.

Wenn Geld in die Kasse fließt, stei-

gen die Ansprüche – ihr seid deshalb

auf Porsche umgestiegen?

(Lacht) Wir sind damals ausschließ-

lich BMW gefahren. Porsche ist auch

im Rennsport eine hochpreisige Mar-

ke. Also für uns eigentlich zu der Zeit

» Wir fahren heute mit Fahr-zeugen durchs tägliche Leben, die mehr können, als Rennautos

vor zwanzig Jahren. «

- 50 -

Page 51: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 51 -

unbezahlbar. Aber als wir 2004 bei einem Rennen keinen

einsatzfähigen Wagen hatten, kam Wolf Silvester auf uns

zu und ließ uns seinen Wagen fahren, einen Porsche!

Wie ging die Liaison dann weiter?

Fahren durften wir. Allerdings durften wir nicht

schrauben, da das Gefährt zu teuer war und die Angst

vor Schäden zu groß. Wir mussten ihn aber trotzdem

fürs Rennen vorbereiten. Als Wolf dann in einem freien

Training den Wagen fuhr, spürte er, dass er nie zuvor

solch einen gut eingestellten Rennwagen gefahren ist –

und so war Porsche also mit im Boot.

Ihr seid auf fast allen bekannten Rennstrecken unter-

wegs. Sogar bis Dubai ging der Bonk-Tross. Wie ist das

24-Stunden-Rennen von Le mans?

Gut, dass du die Frage stellst. Da können wir

nämlich nicht mitfahren, da wir die entsprechenden

Fahrzeugtypen nicht besitzen. Wir fahren seriennahe

Rennwagen (Tourenwagen), während in der Le Mans-Pro-

totyp-Serie Sportrennwagen eingesetzt werden, die eine

Klasse über unseren Fahrzeugen angesiedelt sind.

Die unterscheiden sich wie?

Einfach erklärt unterscheidet sich unser Porsche GT

3 dadurch, dass er im Feld der LMP-1-Fahrzeuge (so

nennt man die Le Mans-Flitzer) der Langsamste wäre.

Was macht den mythos Nürburgring und seine Nord-

schleife aus?

Da gibt es Verschiedenstes. Vor allem bietet die

Strecke all das, was woanders fehlt. Ein Auf und Ab,

enge und breite Passagen, die sich durch unterschied-

lichste Kurven schlängeln. Aber vor allem eins: Sie

wurde nicht auf einem Zeichenbrett geplant, sondern

durchs Holz geschlagen.

Durchs Holz geschlagen?

Da gibt es Steilkurven, da kommt man mit einem

Tourenwagen fast nicht mehr durch. Man hat den Ein-

druck, dass da jemand mit einer Säge durch den Wald

gelaufen ist, sich den Weg gebahnt hat und am Ende

froh war, überhaupt wieder rauszukommen.

Gibt es immer noch ein Kitzeln im Bauch, wenn es los-

geht mit dem Ritt durch die „Grüne Hölle“?

Ja und nein. Ich begegne der Strecke mit Respekt,

Beginengasse 12 | Tel.: 4840000 | ideal-muenster.de

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KONTAKTRothenburg 14-16

Tel.: 4816834stadtgefluester-muenster.de

Annette-Allee 3 | Tel.: 2846840 | a2amsee.de

Rothenburg 14-16 | Tel.: 4840495 | mocca-d-or.dee

Rothenburg 14-16 | Tel.: 4828591 | mocca-d-or.dee

- 50 -

Page 52: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 53 -

wie auch jeder anderen. Aber nach über zweihundert

Rennen durch die Schleife, ist das ganz große Kitzeln

nicht mehr vorhanden. Doch die Freude ist immer noch

riesig, wenn man mit dem Rennkalender in der Eifel

halt macht.

Was kostet euch eine Saison?

Man kann so ungefähr von hunderttausend Euro

sprechen, die an Sponsorengeldern benötigt werden.

Die fahrer, die für euch an den Start gehen, steigen ver-

mutlich nicht für taube Nüsse ins Cockpit. Was bekom-

men die pro Rennen?

Ganz im Gegenteil: Fahrer, die wirklich mitmischen

wollen, bringen im Normalfall sogar Geld mit. Erst ab einer

gewissen Rennerfahrung und Erfolgen verdient ein Fahrer.

Wer wäre das bei euch?

Aktuell haben wir einen Fahrer im Team, der als

Profi mit seiner Leidenschaft Geld verdient. Das be-

zahlt in diesem Fall aber ein Sponsor.

Der Rennsport hat auch eine böse fratze: Am letzten

Rennwochenende verstarb euer fahrer Wolf Silvester

auf dem Nürburgring und außerdem in Le mans der

Däne Alan Simonsen.

Leider. Während allerdings Simonsen mit seinem

Fahrzeug einen Unfall hatte, ereilte unseren Fahrer der

plötzliche Herztod – der Wagen rollte einfach aus, ohne

andere Personen in Mitleidenschaft zu ziehen.

Denkt man an einem solchen Tag ans Aufhören?

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Page 53: 008 Stadtgeflüster August 2013

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Meine ersten Gedanken waren,

wenn das ein Unfall war, schmeiße

ich alles hin. Trotzdem sich später

herausstellte, dass es einen medizi-

nischen Hintergrund gab, war das

Rennwochenende erstmal beendet,

da wir einen liebenswerten Men-

schen verloren hatten. Und das zum

dritten Mal in einem halben Jahr!

Dreimal in einem halben Jahr!?

Zuerst verstarb ein langjähriger

Mechaniker von uns an einer gemei-

nen Krankheit. Dann verstarb unser

Haus- und Hoffotograf mit nur 42

Jahren an Herzversagen. Und nun

Wolf. Langsam ist es gut, jetzt muss

es mal normal weitergehen. Darauf

ruhen unsere Hoffnungen.

Am letzten Wochenende in der for-

mel 1 wurde ein Kameramann bei

einem Reifenwechsel in der Boxen-

gasse von einem umherfliegenden

Reifen schwer verletzt. Der fahrer

mark Webber war in den Unfall ver-

wickelt. Später sagte er, dass diese

Unfälle sich nie ganz verhindern

lassen, so tragisch es sei, das gehöre

nun mal zur Show.

Schau mal: Bei dem Dänen, der

in Le Mans verunglückte, war es

so, dass er die Kontrolle über sein

Fahrzeug verlor und ausgerechnet

an der unglücklichsten Stelle der

Strecke verunfallte. Er hatte keine

Chance. Das ist Schicksal und pas-

siert in diesem Sport.

Das klingt ziemlich sachlich.

Die Situation kann man nur sach-

lich sehen. Da sind Menschen am

Werk – ob in der Boxengasse oder

auf der Strecke. Es werden Fehler

gemacht und die haben in letzter

Konsequenz tragische Momente.

Das Emotionale kommt dazu, wenn

es dein Team betrifft. Und damit

gilt es dann umzugehen.

Ich wünsche deinem Team und dir,

dass es wieder vorwärtsgeht. Alles

Gute und allzeit gute fahrt.

Danke. Wir schauen jetzt auf un-

sere nächsten Aufgaben in Barcelona.

Jungentraum: GT3 als Dienstwagen

Da würde ich gerne mit. Aber viel-

leicht klappt es ja mal am Nürburg-

ring als mitfahrer.

Du bist jederzeit herzlich einge-

laden.

◊◊◊

Info Motorsport Bonk

Das Motorsportunternehmen aus Münster,

gegründet von den Brüdern Peter und

Michael, ist auf allen Rennstrecken Europas

zuhause und liefert sich mit hochkarätigen

Fahrern Fights um Rundenzeiten und Punk-

te. Ihr fahrerisches Können und das ihres

Teams bringen ihnen Titel um Titel ein.

Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich

auf bonk-motorsport.de

» Man hat den Eindruck, dass da jemand mit einer Säge durch den Wald gelaufen ist, sich den Weg gebahnt hat und am Ende froh war, überhaupt

wieder rauszukommen. «

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Larissa schnuppert an den Rosen von Horst Stronk

Die Sonne knallt, die Bienen summen, die Temperaturen neigen sich dem Höhepunkt entgegen.

Eigentlich lässt es sich heute nur am Kanal oder im freibad aushalten, doch ich habe andere Pläne: Ich begebe

mich heute ins Paralleluniversum der Kleingärtner, auch genannt Kleingartenanlage martini. Unter einem mit

Blüten überwucherten Rosenbogen empfängt mich Horst Stronk, ausgerüstet mit Rosenschere und Gartenhand-

schuhen. Bei einer saftigen Holunderbrause (respektive kühlem Bier) schlendern wir durch sein Reich und Horst

erzählt mir, warum er seine afrikanischen Gewächse so liebt, Nachbarschaftskriege verabscheut und wer

eigentlich dieser Herr Schreber war. Ein sommerlicher Spaziergang vorbei an singenden Ziegensittichen,

durch reife Himbeerreben und violetten Schmetterlingsflieder.

Horst, was hältst du von Garten-

zwergen?

Das spießige Laubenpieper-Image

verschwindet zum Glück. Hier in der

Anlage gibt es nur noch einen Gar-

ten voller Zwerge, der gehört einer

älteren Dame. Aber das sind nicht

meine Freunde.

Die Zwerge oder die Dame?

Die Zwerge natürlich. Die Dame

ist in Ordnung. (Lacht)

Redest du mit deinen Blumen, damit

sie schön wachsen?

Mit meinen Blumen schimpfe ich

nur, wenn die ganz schnell kaputt

gehen. Mit meinen Vögelchen rede ich.

Die haben sogar Namen und hören da-

rauf. Aber man bekommt hier sowieso

einen ganz anderen Bezug zur Natur

als ein Städter, der sagt: Das einzig

Grüne, was ich kenne, ist der Aasee.

macht bestimmt viel Arbeit, dein

Garten?

DER KLEINGARTEN-KÖNIG

Ja, immer was zu tun. Aber ich

sitze nicht da und sage: „Unkraut,

komm raus, ich rupf dich aus.“ Das

darf auch mal ein paar Tage bleiben.

Wer hat sich die Kleingärten ausge-

dacht?

Der Herr Dr. Schreber wollte vor

fast 150 Jahren Jugendliche von der

Straße holen. Er wollte sie in einen

Sportverein einbinden. Das ist ihm

aber leider nicht gelungen. Nach den

Reichsgesetzen war Sport strafbar.

Heute unvorstellbar.

Was hat denn ein Schrebergarten

mit Sport zu tun?

Schreber hatte nie Kleingärten

geplant. Nach seinem Tod hat je-

mand von der Stadt ein Grundstück

bekommen und konnte doch einen

Sportplatz bauen. Aber man hatte

zu Beginn der Industrialisierung

nicht viel zu essen. Deshalb schaff-

te man Platz für kleine Beete, auf

denen die Jugendlichen Gemüse

anbauen konnten. So war der Klein-

garten geboren.

Hier hast du aber nicht nur Gemüse-

beete, sondern auch Rosen & Co.

Früher hätte es das nicht ge-

geben, man wollte sich ja selbst

versorgen. Heute muss nur noch ein

Drittel Nutzgarten sein.

Das ist festgelegt?

Ja, es gibt ganz konkrete Regeln.

Wir von der Anlage hier haben ein

kleines Heftchen, die Satzung. Ich sage

immer, das ist der Katechismus. Dann

wäre da ein etwas dickeres Buch für

den Stadt- und Bezirksverband, das ist

das Gebetbuch. Und schließlich gibt

es eine Riesen-Schwarte, das Bundes-

kleingartengesetz – das ist die Bibel!

- 55 -

» Hurra, alles wächst und gedeiht. Ich habe einen

grünen Daumen! «

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Wahnsinn. Und hast du die Bibel

durch?

Ich habe die Bibel durch, bin aber

nicht gläubiger geworden. Sind alles

nur Paragrafen. Aber man darf auch

nicht auf diesen Paragrafen rumreiten.

Ich bin im Stadt- und Bezirksverband

stellvertretender Vorsitzender. Wir be-

treuen 65 Kleingärten in Münster und

Umgebung mit 5.700 Kleingärtnern.

So viele! Demnach müsste ja an

jeder Ecke eine Kleingartenanlage

sein. Sind die eher im Umland?

Nein, überall versteckt. Wir sind

doch hier auch fast mittendrin. Mit-

ten in der Stadt – und trotzdem Idylle

ohne Ende. Es ist Stille hier, es ist

Erholung. Ein bisschen Garten Eden.

Wie lange bist du schon dabei?

Vierzehn Jahre jetzt. Dachge-

schosswohnung in der Stadt, im

Sommer 40 Grad. Sämtliche Biergär-

ten in Münster kannte ich auswendig,

die haben mich schon geduzt. Über

eine Freundin kam ich aufs Thema

Kleingarten. Ich hatte überhaupt

keine Ahnung von Ackerbau und

Viehzucht. Aber man lernt das und

irgendwann stellte ich fest: Hurra,

alles wächst und gedeiht. Ich habe

einen grünen Daumen!

Wie kam es, dass du in diesem Ver-

ein so hoch hinaus wolltest?

Bei unseren Jubiläumsfesten habe

ich die gesamte Organisation über-

nommen. Und natürlich die Modera-

tion. Wenn ich das organisiert habe,

dann will ich auch den ganzen Abend

quatschen. (Lacht) Der erste Vorsitzen-

de wird aus gesundheitlichen Gründen

zurücktreten und züchtet mich jetzt

gerade heran. Wie man das so macht

als Kleingärtner – man züchtet.

Heute ist ein Kleingarten nicht

mehr notwendig, um sich selbst zu

versorgen.

Heute sind wir Kleingärtner

Bio-Bauern, Umweltschützer und

Erholungssuchende – im eigenen

Garten. Bohnen, Erbsen, Mangold,

Tomaten …

… oh, fette Kohlrabi …

Alles ungespritzt, direkt frisch

auf den Tisch. So kleine Kartöffel-

chen, direkt auf den Grill … mjamm-

jamm, leeeecker! Das hier sind

meine Lieblingsblumen, die Rosen.

Der viele Lavendel ist gut, damit die

Rosen keine Läuse kriegen.

Was ist dein ganzer Stolz?

Mein Rosenbogen. Ein Raubritter.

Wie alt ist dein gewaltiger Apfel-

baum?

Klönen, Bierchen trinken, Welt erklären

Page 57: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 57 -- 56 -- 56 -

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Um die 60 Jahre. Das ist ein ganz leckerer, Ontario.

Den kriegt man im Supermarkt gar nicht mehr.

Warum nicht?

Er ist zu klein und sieht nicht schön aus.

Würde sich nicht verkaufen?

Genau. Wenn der lackierte Granny daneben liegt und

der französische Delicious (der nach nichts schmeckt),

dann kauft der Kunde die.

Wieso hängt hier ein „freistaat Bayern“-Schild?

Ich bin der Ansicht, jeder Garten ist – wie der Frei-

staat Bayern – ein Land für sich. Ein kleines autarkes

Gebiet.

freistaat Kleingarten.

Genau. Meiner hat 380 Quadratmeter.

Wow. Da passt der Begriff Kleingarten gar nicht mehr.

Doch, doch. Es gibt noch größere. Hier ist mein Hütt-

chen. Da darf man übrigens nicht drin wohnen.

Wieso nicht?

Steht in der Satzung. Wenn es mal am Wochenende

spät wird und du nicht mehr nach Hause laufen kannst,

darfst du zwar hier übernachten. Aber Wohnen ist

verboten.

Bis wohin geht dein Kleingarten?

Ich habe keinen Zaun. Wenn man sich mit seinem

Nachbarn versteht, braucht man doch keinen Zaun.

Also führst du keine Nachbarschaftskriege?

Nein. Das hasse ich.

Wie viel Zeit verbringst du im Schrebergarten?

(Stille.)

Wohnst du heimlich doch hier?

Nein. (Lacht) Soviel, wie es geht. Ich mache in den

» Wenn ich das organisiert habe, dann will ich auch den

ganzen Abend quatschen. «

Page 58: 008 Stadtgeflüster August 2013

Sommermonaten keinen Urlaub,

wenn es hier so schön ist. Was brau-

che ich Urlaub? Das hat aber auch

mit meinen Aufgaben im Stadt- und

Bezirksverband zu tun. Im nächsten

Jahr soll ich übrigens der Erste wer-

den. Jetzt bin ich Kronprinz …

… dann wirst du Kleingarten-König!

Alle Kleingärtner müssen bera-

ten und verwaltet werden. Und es

müssen Streitigkeiten geschlichtet

werden.

Dann musst du also doch den Nach-

barschaftskleinkrieg aushalten ...

Stimmt. Auch das Finanziel-

le gehört dazu. Wenn eine junge

Familie mit zwei Kindern gern

einen Kleingarten hätte, es sich

aber nicht leisten kann, können wir

ihnen ein zinsloses Darlehen geben.

Das Schöne ist, wir machen das

alle ehrenamtlich. Wenn man dann

eine Aufgabe hat, in der man etwas

bewegen und bewirken kann, dann

macht das einfach nur Laune.

Worüber streiten sich Kleingärtner?

Banalitäten. Beispielsweise dürfen

wir keine Nadelbäume anpflanzen,

weil die keinen kleingärtnerischen

Nutzen haben.

Was haben denn schöne Blumen für

einen Nutzen?

Umweltschutz. Ich brauche Bie-

nen. Ohne die würde unser gesam-

tes Ökosystem zusammenbrechen.

Manche wollen unbedingt ihre Na-

delbäume anschleppen. Oder einer

beschwert sich, weil der Nachbar

seinen Schuppen genau in die Sonne

gestellt hat.

Aber meistens ist frieden?

Ja, der Erholungsfaktor ist un-

schlagbar. Es gibt nichts Besseres, als

an einem sonnigen Freitagabend hier

den Grill anzuschmeißen … Ich habe

Gartengrün macht glücklicher

» Ich habe keinen Zaun. Wenn man sich mit seinem

Nachbarn versteht, braucht man doch keinen Zaun. «

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Page 59: 008 Stadtgeflüster August 2013

INFO Horst Stronk

Horst Stronk ist knapp über 60 Jahre alt,

aber nach eigenen Angaben noch lange

nicht erwachsen. Geboren wurde der

Lebenskünstler eines schönen Tages in

Moers, doch als er vor 35 Jahren einen Fuß

über die Stadtgrenzen von Münster setzte,

ließ man ihn nicht mehr gehen. Wenn

Horst gerade nicht in seinem Kleingarten

ackert, lauscht er Musik, vertieft sich gern

in guten Büchern oder fängt Sehenswertes

mit seiner Kamera ein. Als stellvertreten-

der Vorsitzender des Stadt- und Bezirks-

verbandes ist Horst noch nicht ganz an

der Spitze seiner Kleingarten-Karriere

angekommen, doch nächstes Jahr soll

seine Herrschaft anbrechen.

Tipp: Wenn du auf der Straße meinst, eine

Mischung aus Gärtner Pötschke und dem

allseits beliebten und bekannten Weih-

nachtsmann zu erblicken – Glückwunsch,

du hast Horst getroffen!

da so ein kleines, dezentes Modell.

(Horst deutet lachend auf ein silber-

nes Ungetüm am Rande des Weges,

einen Porsche unter den Grills.)

für den kleinen Hunger zwischen-

durch.

Genau. Da kommen viele Leute

und wir sitzen gemütlich zusammen.

Man spürt dann die Stille – das kann

man nicht beschreiben, muss man

erlebt haben.

Was muss ich machen, wenn ich

einen Kleingarten haben will?

Du stellst einen Antrag bei unse-

rem Stadt- und Bezirksverband. Dann

stellst du dich vor und der Verein

berät, ob du aufgenommen wirst.

Was? Ich muss zum Casting? Was

muss ich denn vorweisen?

Ach, die Voraussetzungen sind

gar nicht so schwer. Wir suchen

natürlich junge Leute, vor allem

mit Kindern. Wenn ein Dreijähri-

ger seinen Spinat selbst anpflanzt,

dann weiß er: Ach, der ist ja doch

nicht viereckig und wächst in der

Packung.

finden sich denn viele junge Leute?

Ist der Altersdurchschnitt im Klein-

gärtnerverein nicht ganz schön hoch?

Wir sind in einem Wandel. Der

kommt daher, dass viele junge Leute

Kleingärten mittlerweile für sich

entdeckt haben. Wir haben eine Stu-

dienrätin hier drin, einen Doktor der

Geschichte, einen Ingenieur. Früher

war das eine Sache der Arbeiter.

Aber die Laubenpieper-Zeiten sind

wie gesagt vorbei!

Wandelt sich das Image?

Auf jeden Fall. Schon seit zehn

Jahren wird das immer moderner.

Momentan schreit alles nach Öko

und Bio. Klar kann ich in einen Bio-

Laden gehen und Salat kaufen. Aber

was ich selbst anbaue und dann

auch verzehre – DAS ist Bio.

Was ist, wenn eine junge familie

keine Lust auf Vereinsmeierei hat?

Es gibt hier Feste: Maifest, Som-

merfest, Erntedankfest. Da sollte

man schon kommen und auch mal

helfen. „Hurra, ich nehme einen

Kleingarten, mache mein Törchen

zu, aber alles andere interessiert

mich nicht!“, ist eher nicht so ange-

sagt. Kann sein, dass solche Leute

durchs Raster fallen.

Wer ist der typische Kleingärtner?

Das kann man nicht pauschali-

sieren. Kleingärten sind Integrati-

onsfelder. Wir haben einen Marok-

kaner, einen Spanier, drei Polen

und zwei Russen in der Anlage.

Wir haben mal eine spanische Nacht

gemacht, es gibt russische Aben-

de. Oder auch mal ein deutsches

Oktoberfest.

Das findet wahrscheinlich hier im

freistaat Bayern statt?

Das ist hier im Freistaat, ge-

nau. (Lacht.) Neben der Integration

wollen wir die Kleingärten auch

verjüngen. Diese Anlage ist 91 Jahre

alt. Wenn der Schnitt hier bei 60

liegt, brechen irgendwann die Alten

ja weg, weil die nicht mehr können.

Was hast du denn noch für Pläne in

deinem Reich?

Oft setze ich mich im Januar mit

Zettel und Kuli hin: Was will ich

diesmal für Gemüse? Wie gestalte

ich meine Beete? Das Gartenjahr ist

immer in Bewegung. Wenn die Kar-

toffeln raus sind, pflanze ich den

Grünkohl an.

Kaufst du eigentlich noch irgendein

Obst oder Gemüse?

Außer Bananen nichts.

Bananen hast du noch nicht ge-

schafft?

Nee. Ich arbeite dran.

Viel Erfolg wünsche ich dir dabei,

Horst!

◊◊◊

» Ach, der ist ja doch nicht viereckig und wächst in der Packung. «

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ARNDT SPRICHT MIT STEFFI BOCKERMANN ÜBER KINDLICHE KLASSIKER

Als ich das erste mal „Die Räuber“ von friedrich Schiller sah, war ich in der elften Klasse, und es war

Unterrichtsstoff. Dieses Jahr habe ich es wieder gesehen – aber die Darsteller waren Kinder und noch weit von

der elften Klasse entfernt! Im „Kleinen Bühnenboden“, der schnuckeligen Off-Bühne an münsters Schillerstraße,

treffe ich die frau, die’s möglich macht. Steffi Bockermann will mit ihrem „Theater-XS“ den Klassikern ohne

falschen Respekt begegnen. Sie sucht den Schelm in Shakespeare und schüttelt Geheimrat Goethe den

Gelehrtenstaub aus dem frack. Und sie ist sicher, dass in den klassischen

Dramen Kindergeschichten verborgen sind.

frau Bockermann, ich könnte mir

vorstellen, dass manche Stubenge-

lehrte nörgeln: „Goethe ist kein Kin-

derkram!“ Kam so etwas mal vor?

Ganz selten. Bei „Macbeth“, das

war schon grenzwertig, da hat

mal ein Lehrer gesagt: „Das geht

überhaupt nicht!“ Aber wenn sie es

gesehen haben, sagen die meisten:

„Das sind ja Kindergeschichten!“

Man kann das tatsächlich reduzie-

ren. Erstaunlich!

Bis das „kindliche“ Gerüst übrig-

bleibt?

Natürlich muss man da Tiefen

weglassen, die Figuren reduzieren.

Doch so viele Nörgler gibt es nicht.

Aber vielleicht kommen die auch

nicht. (Lacht)

CHILL MAL, SCHILLER!

Ihr genießt natürlich auch einen

Sympathiebonus.

Mag sein.

Wie kommt man überhaupt darauf?

Die Frage musste kommen! Ich

war ein Jahr als Theaterpädagogin

am Staatstheater Kassel. Bei Herrn

Bockelmann, dem früheren Intendan-

ten in Münster. Da habe ich natürlich

viele Klassiker gesehen, auch viele

künstlerische Handschriften und

verschiedene Regie-Konzepte. Und ich

musste damals in Schulen gehen und

die Schüler vorbereiten, damit die

„Don Carlos“ durchhalten.

Ein Trainingsprogramm ...

Das wissen wir doch alle noch aus

Schülerzeiten: das ist ja fast nicht

durchzuhalten! Leider. Denn es sind

tolle Geschichten, schöne Texte ...

… und bei Schiller auch noch viel

Bildungshintergrund.

Genau. Und es war unser theater-

pädagogischer Auftrag, an die Schu-

len zu gehen. Ich fand die Diskrepanz

so krass: Was in den Geschichten

alles passiert, das ist der Hammer

– und dann gehst du da rein und

kannst es nicht vermitteln. Natürlich

schlafen die alle ein.

Das große Gähnen.

Und weil ich selber Kinder habe,

denen ich vorgelesen habe, dachte

ich plötzlich: Da ist alles drin! In

reduzierter Form alles, was eine gute

Kindergeschichte ausmacht. Also

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müsste man es doch auch mit Kindern machen können!

Und los ging es mit Büchners „Leonce und Lena“.

Das Stück ist ja auch so kindlich – der Prinz, der nicht

König werden will und lieber ausreißt und Quatsch macht.

Das ist so eingeschlagen! Deshalb habe ich dann mit Ro-

meo und Julia weitergemacht, allerdings mit Älteren.

Damit können sich Jugendliche auch leicht identifizie-

ren. Und bei Shakespeare sind die Liebenden auch fast

noch Kinder. Die sind ja eigentlich viel jünger als in

jeder „normalen“ Aufführung.

Eben. Das habe ich denen auch gesagt. Ich schreibe die

Texte ja selber und habe gemerkt, die Kinder springen

darauf an – und bleiben dabei.

„Die Räuber“ habe ich gesehen. Da leuchtete mir das

alles sofort ein, weil so viel „Action“ drin ist. Es ist ein

Eifersuchtsdrama unter Geschwistern. Dann auch so ein

bisschen Robin Hood, mobbing usw. Aber Sie frisieren

ja die Texte – Zitat: „Schwester, chill mal, die Schlacht

ist geschlagen!“ Wie viele flapsige Schlenker darf man

machen, ohne dem Werk zu schaden?

Das Gefühl dafür entwickelt sich auf der Probe – auch

beim Improvisieren. Wenn die dann rufen: „Halt die

Fresse, ey!“ oder so was, dann sage ich: „Das fliegt raus

und das bleibt drin. Aber ein bisschen dürft ihr.“ Ich bin

bei der Arbeit obendrein sehr streng und mache zuerst

Schauspieltraining. Die müssen das Handwerk erst einmal

lernen. Und erspüren, worum es beim Theaterspielen geht.

Da gibt es natürliche verschiedene Niveaus ...

Die Neuen werden von den Erfahrenen meistens schnell

rangeführt. Ich habe Kinder dabeigehabt, die konnten sich

keine Silbe Text merken – aber die wollten unbedingt. Es

ist aufwändig und erfordert sehr viele Proben. Aber es

geht mir nicht einfach nur ums Talent, ich mache keine

Castings. Gerade Schüchterne nehme ich sehr gerne, weil

sich solche Kinder oft unheimlich entfalten. Das ist mir

wichtig, das zu sagen.

Also auch ein therapeutischer Effekt.

Das ist Theaterspielen immer. Es ist immer ein Entwick-

lungsprozess dabei. Nur wenn ich merke, das geht nicht, dann

spreche ich mit den Eltern. Übrigens müssen die Eltern ganz

doll dabei mitmachen. Wir hatten lange keinen festen Proben-

raum, und oft wurden die Proben deshalb verschoben. KONTAKTRothenburg 14-16

Tel.: 4816834stadtgefluester-muenster.de

Hammer Straße 118Tel.: 48820988

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DEIN SALONDEIN SALON

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- 63 -

Auf Ihrer Homepage steht: „Goethe

und Shakespeare ohne Respekt“.

Wirklich gar keiner?

Ja. Ich glaube, dieser Respekt ist uns

sowieso tief eingeimpft. Den können

wir gar nicht loswerden. Im Rahmen

von „Kultur und Schule“ habe ich am

Schiller-Gymnasium eine AG geleitet,

die hieß genauso. Wenn die Kinder

fragen: „Dürfen wir das machen?“, sage

ich „Natürlich!“ Dazu stehe ich auch –

sonst ist man so erdrückt davon.

Verstehe.

Achtung habe ich natürlich schon da-

vor, aber große Dramatiker haben selbst

über ihre Werke gesagt: „Nimm mein

Werk als Vorlage und mach damit was.“

Ich finde, das ist eine gute Haltung.

Zu den „Räubern“: Da haben Sie die

moor-Brüder als Schwestern besetzt

und gesagt: „Zickenkrieg, das ken-

nen die alle gut.“ Solche feminisie-

rungen sind ja fast unumgänglich,

weil nur so wenige Jungen mitma-

chen wollen, oder?

Das ist so, da muss man aus der

Not eine Tugend machen.

muss man nicht versuchen, mehr

Jungen dafür zu begeistern?

Ich tu’, was ich kann! Ich hatte

einen Stamm von fünf oder sechs

Jungen. Die haben in fünf Produktio-

nen gespielt, dann waren die 14 und

mussten mal raus. Wir haben uns

auch in die Köppe gekriegt, und ich

habe gesagt: „Jungs, ich glaube, wir

trennen uns.“ Aber die dürfen sich

durchaus auch ausleben.

Das habe ich bei den Räubern natür-

lich gesehen. Allerdings muss ich

Hat keinen Respekt vor Goethe ... Oder doch?

» Und weil ich selber Kinder habe, denen ich vorge-lesen habe, dachte ich plötz-

lich: Da ist alles drin! «

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zugeben, beim Thema „faust“ habe

ich innerlich gestreikt.

(Lächelt:) Ist doch okay.

Ist die philosophische Dimension für

Kinder nicht zu groß? Deshalb sind

Sie wohl auch an die Handlung so

stark rangegangen, oder? Es gibt

beim Gretchen keinen Kindsmord,

und sie selbst überlebt ebenfalls …

Was soll ich sagen? Ich fand unseren

Faust genial! Der ist auch ganz toll

angekommen. Natürlich kann ich nicht

behaupten, ich würde dem Werk ge-

recht – ich bin da radikal und sage: Wir

gucken uns nur diesen Ausschnitt an.

Aber diese Verführung von Faust, der

grübelt „Was mache ich hier eigentlich?“

– das kommt rüber. Übrigens habe ich

im Schiller-Gymnasium „Romeo und

Julia“ und „Faust“ sogar gemischt.

Diesen mix hätte ich ja gerne

gesehen!

Natürlich sitzen dann auch

Deutschlehrerinnen dort, denen die

Haare zu Berge stehen, aber das dür-

fen die auch. Allerdings wird in den

Schulen ganz deutlich gesagt: „Das

Theaterstück ist so nicht – das haben

wir verändert.“

Die Leute mögen ja auch Happy

Ends.

Und wir hatten ein tolles Ende.

Die Kinder dürfen auch mitreden,

aber ich bin allgemein eine sehr

starke Patronin. Sie haben als Ende

gewählt, dass Faust wieder alt

gezaubert wird, aber Gretchen auch

– dass sie zum Schluss ein altes Paar

sind und wieder zusammenkom-

men. Es war übrigens auch ein Ger-

manistikstudent in der Aufführung,

der gerade Faust gemacht hatte, und

der fand’s toll. Er habe sogar oft

nicht gewusst, was an den Texten

original war und was nicht.

Kommen wir zur finanzierungs-

frage …

Um Himmels willen! (Lacht) Also,

ich arbeite mir den A... aus Hose

dafür. Und ich bekomme auch manch-

mal Förderung – habe jedoch „Räu-

ber“ und „Macbeth“ praktisch ohne

gemacht, weil die Förderer teilweise

abgesprungen sind. Bei „Viel Lärm um

nichts“ hat es wieder geklappt, aber

es ist ganz wenig. Also muss ich noch

sehr viel anderes arbeiten.

Was fragen die Kinder Sie denn bei

den Proben am meisten?

Am häufigsten fragen sie zu ihren

» Gerade Schüchterne nehme ich sehr gerne, weil sich solche Kinder oft un-

heimlich entfalten. «

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Rollen. Bei den „Räubern“ haben wir

zum Beispiel viel über unsere Geschwis-

ter gesprochen, mit denen wir uns strei-

ten – und dass es ganz schön heftig ist,

den Anderen bis auf den Tod zu hassen.

„macbeth“ ist ja nicht nur düster,

sondern dreht sich um politisches

machtstreben. Aber die meisten

Jugendlichen interessieren sich nicht

für Politik. Außerdem plagen sie

eher Ohnmachtsgefühle.

Das kann man auch nutzen. Diese

13- oder 14-Jährigen im Widerstreit mit

den Eltern – da geht’s um nicht anderes

als Selbstbehauptung. Und die sind

blutrünstig mit ihren Phantasien dabei.

Was proben sie momentan?

Hitchcock. Wir probieren gerade

„Cocktail für eine Leiche“. Das ma-

che ich nur mit vier Mädchen (die

Jungen sind abgesprungen), und die

meinten : „Jetzt mal keine Klassi-

ker mehr!“ Okay, Hitchcock ist auf

seine Art auch ein Klassiker.

machen Sie mehr Regie oder mehr

Schauspiel?

Eine Zeitlang habe ich mehr Regie

gemacht, z.B. auf der Freilichtbühne

Billerbeck. Aber ich spiele auch oft

mit meinem Kollegen Toto Höl-

ters zusammen. Wie neulich beim

Performance-Projekt „Sozialpalast“

im Gasometer. Jedenfalls tut mir das

Schauspielen gut. (Lacht) Dann weiß

ich wieder, wie es den Leuten geht,

die ich unterrichte.

◊◊◊

Steht auf Klassiker im neuen Gewand

INFO Steffi Bockermann

Zunächst studierte Steffi Bockermann

Soziologie und kam Mitte der 90er Jahre

zum Theaterspielen. Auch das hiesige

Theaterpädagogische Zentrum (TPZ) hat sie

mitbegründet. Als ausgebildete Theaterpä-

dagogin war sie ein Jahr am Staatstheater

Kassel. Die Künstlerin hat viele Auftragge-

ber – von Lehrerfortbildungen bis zur Spar-

kasse Münsterland Ost. Beim Performance-

Projekt „Sozialpalast“ konnte man sie

unlängst als Schauspielerin im Gasometer

erleben. Aber ihre Liebesarbeit ist eindeutig

das von ihr gegründete Theater-XS, das sich

ohne falschen Respekt hehre Klassiker mit

Kinder-Darstellern vorknöpft. Wer Goethe

grinsen und Schiller chillen sehen will, kann

dies z.B. im „Kleinen Bühnenboden“ in der

Schillerstraße tun. Wenn das eigene Kind

nicht gerade aufs Schiller-Gymnasium geht.

theater-xs.de

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Heike trifft sich auf einen Happen mit Rüdiger Ontrup

Ein mann, eine mission: Wildfremde Leute zusammen an einen Tisch bringen. Zum lockeren Quatschen,

entspannten Kennenlernen und lecker Essen. mit klassischer Kuppelei soll die Social-Dining-Plattform Unser-

dinner.de trotzdem nichts zu tun haben. Noch ist die bundesweite Community mit weniger als 1.000 mitgliedern

ziemlich übersichtlich. macht nix, facebook wurde ja auch nicht über Nacht zum Star, sagt Pionier Rüdiger

Ontrup, einer der mitbegründer des Ganzen. Inzwischen hat die Idee, die er zusammen mit zwei Partnern auf

die Beine gestellt hat, so einige Nachahmer auf den Plan gerufen. muss also was an der virtuellen

Suche nach realen Tischnachbarn dran sein, oder?

Braucht die Welt wirklich noch eine

weitere Singlebörse?

Unser-dinner ist keine Partner-

vermittlung. Wir verkuppeln nicht,

sondern wir bieten Leuten, die Lust

haben, andere kennenzulernen, dazu

einen angenehmen Rahmen. Das

heißt, man kann sich über uns in

einem Restaurant verabreden, zum

Kochen und Essen zu Hause oder

draußen, beispielsweise zum Pick-

nicken oder Grillen am See, im Park

oder hinterm Haus.

Und da machen keine Singles mit?

Natürlich haben wir Singles dabei,

aber auch Paare oder einfach nur

kulinarisch Interessierte, die ihren

Spaß daran haben, neue Leute zu

treffen. Sich beim unverbindlichen

und unverfänglichen Kennenlernen

zu verlieben – das wäre natürlich

eine angenehme Nebenwirkung.

Tafelfreu(n)de

Nebenwirkungen sind ja bekanntlich

keine Seltenheit. Ist Ihnen da schon

etwas zu Ohren gekommen?

Nicht wirklich, jedenfalls habe

ich bisher weder eine Einladung zu

einer Hochzeit noch zu einer Taufe

bekommen.

Wie finden es eigentlich Ihre mit-

glieder, dass ihre ‚Profilsympathie‘

bewertet wird? meinem Empfinden

nach hat das ein bisschen was von

Casting, von Preisrichterkategorie

bei einer Hundeshow …

Sie haben recht, daran kann

man Anstoß nehmen. Das tun

einzelne Mitglieder tatsächlich,

deshalb wird diese Kategorie bei

unserem Relaunch auch getilgt. Ge-

plant ist, noch im Herbst unseren

Auftritt zu überarbeiten, insgesamt

etwas leichter und frischer daher-

zukommen.

Nach gerade mal knapp anderthalb

Jahren?

Eine Probezeit, die wir auch als

Test- und Probierphase begreifen.

Sich Bedürfnissen und Erfahrungen

anzupassen, ist doch ganz natürlich,

wenn man als Pionier losmarschiert.

Außerdem ist unsere Plattform klar

als Beta-Version gekennzeichnet.

Versuch macht klug, auch offline.

Wie gut sollte man denn in der

Küche sein, um sich beim gemeinsa-

men Brutzeln nicht zu blamieren?

Wer bei uns mitmachen möchte,

muss nicht der Superbrutzler sein,

schon gar kein Sternekoch. Klar ist

es beeindruckender, wenn man mehr

kann, als Tüten aufzureißen oder die

Fritteuse anzuwerfen. Die Erfah-

rung zeigt: Wer andere gern zu sich

einlädt, der hat meist auch etwas auf

der Pfanne. Allerdings könnte es ge-

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nauso witzig sein, den Abend einfach

mal unter das Motto Burger oder

Pizza zu stellen. Und stattdessen bei

den Getränken richtig Gas zu geben.

Zum Beispiel einen ausgesuchten,

sauteuren Wein auftischen, den man

sich dank Kostenbeteiligung durch

Umlage viel eher leisten kann.

Klingt nach einem Plan. Schließ-

lich haben Sie ja auch ein eigenes

Profil – als personifizierte Qualitäts-

sicherung oder als Suchender mit

Privatinteressen?

(Lacht) Beides. Ich bin nicht nur

kulinarisch interessiert, sondern auch

daran, die Plattform weiter nach vorn

zu bringen. Und das geht nur mit

persönlichem Einsatz. Social Networ-

king ist ein Wachstumsmarkt, aber

eben obendrein noch ein sehr junges

Pflänzchen. Da steckt ein Riesenpo-

tenzial drin – das es zu heben gilt. So

etwas funktioniert allerdings nicht

von heute auf morgen und schon gar

nicht als One-Man-Show.

Wie und was heben Sie ganz konkret?

Ungefähr ein- bis zweimal im

Monat bin ich bei einem Dinnere-

vent in Münster dabei. Beobachte,

hole Feedback ein, spreche mit den

Teilnehmern. Lernen und reifen

kann man schließlich nur, wenn

man weiß, was die Leute wollen.

Außerdem ist Unser-dinner.de

ja nicht allein auf meinem Mist

gewachsen, sondern ein Gemein-

schaftsprojekt.

Wer sind Ihre Partner?

Das ist zum einen Julian Fürderer

in Münster, der das Netzwerk tech-

nisch entwickelt und umgesetzt hat.

Und zum anderen Philippe Layani.

Er zeichnet für das Design verant-

wortlich und sitzt in Berlin.

Interessante Verbindung. mit 3,5

millionen Einwohnern ist „Arm-aber-

sexy“-Berlin immerhin mit Abstand

die größte metropole des Landes –

auch die City mit den meisten und

aktivsten mitgliedern?

Könnte man meinen, ist aber

nicht so. Momentan führt noch

Münster mit ungefähr 200 Mitglie-

dern. Der harte Kern, also Leute, die

regelmäßig dabei sind, das dürf-

ten etwa 40 bis 50 sein. Erst dann

kommt Berlin, gefolgt von Köln,

München und Hamburg.

Damit haben Sie aber Ihr erklärtes

Ziel, es innerhalb eines Jahres auf

eine fünfstellige mitgliederzahl zu

bringen, klar verfehlt, oder?

Stimmt, da sind wir noch lange

nicht. So ein Netzwerk zu etablieren,

ist deutlich mehr Arbeit und langwie-

riger als gedacht. Allerdings dürfen

Sie nicht vergessen, dass wir alle drei

das Projekt neben unserem Brotjob

stemmen und mit relativ bescheide-

nem Invest unterwegs sind. Unglück-

lich sind wir trotzdem nicht – es geht

ja voran. Für Berlin rechnen wir uns

durchaus Chancen aus.

Je größer die Stadt, desto leichter

macht sie es einem, anonym zu

bleiben. fremde Leute in die eigenen

vier Wände einladen – das kann ja

auch schiefgehen …

Gleich nach der Anmeldung

völlig Fremde zu sich einladen:

Das macht eigentlich niemand,

würde ich auch nicht empfehlen.

Meist ist das der zweite oder dritte

Schritt, nachdem man sich schon

mal bei verschiedenen Treffen in

Restaurants beschnuppern konnte.

Und wenn man dann immer noch

unsicher ist, spricht ja auch nichts

dagegen, eine gute Freundin oder

einen Freund dazuzubitten. In die

eigenen vier Wände oder die des

Gastgebers.

Ist denn schon mal was passiert?

Zwischenfälle gab’s keine, Be-

schwerden oder Meckereien aller-

dings schon mal. Hintenrum eben

statt geradeheraus.

Worüber genau?

Zum Beispiel über Menschen mit

Dauersabbel-Syndrom. Niemand

steht auf Gäste, die den ganzen

Abend keinen anderen zu Wort

kommen lassen. Umgekehrt gab es

eine Beschwerde über einen Gast-

geber, der eine unverhältnismäßig

hohe Umlage verlangt hatte – als

Gegenleistung für eine unter-

durchschnittliche Bewirtung. Statt

angekündigter sechs Gänge hatte er

nur drei aufgetischt und die dann

obendrein in eher durchwachsener

Qualität.

Was passiert dann: Zücken Sie erst

die gelbe und dann die rote Karte?

Weder noch. Wir sind keine Sekte

und auch kein Kleingartenverein,

der jemandem vorschreibt, ob und

wie viele Tulpen er sich vors Haus

pflanzt. Bei uns treffen Erwachsene

auf Erwachsene. Und die sollten in

der Lage sein, ihren Mund aufzu-

machen, wenn es nötig ist. Ist doch

völlig logisch, dass man nicht alle

gleich sympathisch findet.

» Momentan führt noch Münster mit ungefähr 200 Mit-gliedern. Der harte Kern, also

Leute, die regelmäßig dabei sind, das dürften etwa

40 bis 50 sein. «

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Wie erwachsen ist man denn bei

Ihnen?

Das Durchschnittsalter unserer

Mitglieder liegt bei 39 Jahren; ge-

nerell sind die Damen leicht in der

Mehrzahl.

Inzwischen gibt es ja so einige

mitbewerber mit ähnlichem Ansatz,

von Twittagessen über foodwalk bis

Iss-mit-uns. Knabbern Sie nicht alle

an der gleichen Zielgruppe?

Sicherlich, doch das zeigt uns

auch, welches Potenzial unsere

Geschäftsidee hat. Noch stehen wir

am Anfang. Bis wir mit Unser-dinner

kommerziell erfolgreich sind, wird

es wohl noch dauern – das gilt für

die anderen und deren Plattformen

übrigens genauso.

Da haben Sie sich aber ein anstren-

gendes Hobby zugelegt …

Richtig, aber ein spannenderes

kann ich mir momentan nicht vor-

stellen.

◊◊◊

INFO Social-Dining-Plattform

Deutschlands erste Social-Dining-Plattform

wurde im April 2012 in Münster gegründet.

Das Konzept hat drei Väter: Rüdiger

Ontrup, Inhaber der Werbeagentur Inari

in Waltrop. Julian Fürderer, technischer

Entwickler und Programmierer aus Müns-

ter. Und Designer Philippe Layani, der in

Berlin zuhause ist. Noch ist ihr gemeinsa-

mes Baby ein ambitioniertes Hobby. Wenn

Unser-dinner.de mal groß ist, wollen die

drei damit Geld verdienen.

Unser-dinner.de

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Bei Geheimdiensten denke ich

zuerst an James Bond. Was sagtdie

NSA-Situation denn über die Rea-

lität aus?

Geheimdienste sind keine neue Er-

findung – ganz im Gegenteil. Wir se-

hen jetzt aber mit den Enthüllungen

der vergangenen Wochen, dass die

Möglichkeiten der Nachrichtendienste

im Zuge der technischen Entwicklung

ganz andere geworden sind.

Warum verhält sich die Kanzlerin

dabei so bedeckt?

Das ist schon merkwürdig. Weder

Frau Merkel noch der Innenminis-

ter schreien auf, und das, was der

Regierungssprecher momentan sagt,

ist windelweich. Es scheint so zu

sein, dass bestimmte Geheimdienst-

Abkommen aus den 60er Jahren bis

heute in Kraft bleiben, und diese Ver-

einbarungen machen die Datensamm-

lung der USA in Deutschland legitim.

Ich betone: es scheint so.

Das müssen Sie mir erklären.

Josef Foschepoth hat ein Buch

über die Abhörpraxis der 50er und

60er Jahre geschrieben, das „Über-

wachtes Deutschland“ heißt. Darin

zeigt er, dass es aus dem Besatzungs-

statut Deutschlands heraus bestimm-

te Rechte und Möglichkeiten für die

Amerikaner gegeben hat, Informa-

tionen in Deutschland zu sammeln.

Diese rechtlichen Optionen wurden

im Laufe der Zeit zwar geändert, aber

wahrscheinlich nie ganz gekappt.

Aber 1955 wurde der Besatzungssta-

tus doch aufgehoben ...

Das stimmt. Er wurde mit dem

Deutschlandvertrag aufgehoben und

damit bekam Deutschland die be-

schränkte Souveränität zurück. Aller-

dings hielten sich die Westalliierten in

Bezug auf das Sammeln von Informa-

tionen ein Vorbehaltsrecht vor.

Inwiefern?

1968 gab es dann den sogenann-

ten G10-Vertrag, aber spätestens seit

den Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen

von 1989/1990 dürfte es eigentlich

keine besonderen Befugnisse der USA

oder der anderen Besatzungsmächte

in Deutschland geben.

Können Sie mir das G10-Abkommen

genauer erläutern?

Das G10-Abkommen löste zunächst

die Vorbehaltsregelungen der Westal-

liierten ab. Bis dahin hatten sie sich ja

noch Rechte zur Überwachung, Kon-

trolle und Zensur gesichert, aber mit

dem Abkommen wurden diese Befug-

nisse der Bundesrepublik übertragen.

Das war die eine Seite der Medaille.

Und die andere Seite?

Dem deutschen Geheimdienst wur-

de ein größerer Spielraum ermöglicht,

was die Unantastbarkeit des Postge-

heimnisses und die Überwachung der

Telekommunikation angeht. Bespitzelte

Marie horcht den Historiker Prof. Großbölting zur NSA-Affäre aus

Wie doch die Zeit vergeht! Als ich das letzte mal im Historischen Seminar gewesen bin, war ich noch Studentin und

Prof. Großbölting mein Dozent. Und jetzt? Jetzt sitze ich in seinem Büro und stelle ihm die fragen, hake bei

manchen Antworten genauer nach, und gehe seinem Wissen auf den Grund. Schon verrückt das Ganze! Immer

tiefer dringen wir bei unserem Gespräch in die undurchsichtige Welt der Spionage vor und reisen durch die

Geschichte der Geheimdienste: vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur aktuellen NSA-Affäre. Auf dem Weg nach

Hause merke ich, dass ich bei dem Historiker etwas verloren habe. Ein Stück Naivität.

Denn wir wissen nicht, was sie tun

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mussten zudem nicht mehr informiert

werden und konnten dadurch nicht

klagen. Außerdem wurde eine Ver-

waltungsvereinbarung zwischen dem

deutschen und dem amerikanischen

Geheimdienst geschlossen.

Was bedeutet diese Vereinbarung

für die aktuelle Debatte?

In Zusatzabkommen ist damals

beschlossen worden, dass die bundes-

deutschen Dienste bestimmte Formen

der Zusammenarbeit mit den Geheim-

diensten der Alliierten pflegen und

damit sind die Abhör- oder Daten-

sammelaktionen, die wir momentan

so aufgeregt diskutieren, womöglich

legitim. Das würde dann zumindest

erklären, warum die Bundesregierung

im Moment so verhalten reagiert.

Hat sich die Regierung zu diesen

Abkommen geäußert?

Der Regierungssprecher sagt, dass

es seit dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag

keine Souveränitätseinschränkungen

mehr gebe. Wenn man voraussetzt,

dass es stimmt, was er sagt, muss

es aber eine Kooperation zwischen

den Geheimdiensten geben. Gemäß

diesem Fall stellt sich die Frage,

inwieweit es die deutsche Regierung

billigt, dass Aktivitäten der Nach-

richtendienste in Konflikt mit dem

Grundgesetz geraten.

Was wäre Ihrer meinung nach die

Aufgabe der Kanzlerin?

Dafür zu sorgen, dass sich die Ak-

teure im Hoheitsgebiet des Grundgeset-

zes an diese Regeln halten und danach

handeln. Das passiert aber nicht,

aufgrund der genannten Kooperationen

und Nebenvereinbarungen – oder wegen

etwas, das wirklich ein Skandal wäre.

Ich bin ganz Ohr.

Die Frage ist – und das wäre ein

schwerer Vorwurf an die damalige

und jetzige Bundesregierung: Hat

man die Zusammenarbeit mit der

NSA und deren Tätigkeiten dazu

genutzt, selbst bestimmte Auflagen

des Grundgesetzes zu umgehen? Man

stochert allerdings im Nebel, weil

man einfach nicht weiß, was neben

den offiziellen Gesetzen an Überein-

künften existiert.

Damals hat man wahrscheinlich

auch nicht die aktuellen Dimensio-

nen erahnen können.

In den 50er Jahren hatte man

überhaupt keine Vorstellung von den

Datenmengen, über die man heute

spricht. Da ist man von den Dimen-

sionen ausgegangen, was sie in der

DDR ihren Verwandten schreiben und

was die ihnen antworten.

» Es erscheint sofort als Skandal, wenn Deutschland eine andere Haltung als die

USA einnimmt. Dabei zeigt sich darin lediglich eine Normali-

sierung ihrer Beziehung. «

Weißte Bescheid …

Page 73: 008 Stadtgeflüster August 2013

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Und heute ist alles viel komplexer.

Die ganze politische Diskussion ist momentan schwie-

rig, denn bei allen Geheimdienstgeschichten ist ja die

Besonderheit: Wir wissen nicht, was wir nicht wissen. Wir

haben überhaupt keine Idee davon, wie groß, umfangreich

und erfolgreich all diese Dienste sind.

Wie werden die deutschen Geheimdienste denn kontrolliert?

Es gibt ein parlamentarisches Kontrollgremium, das im

Bundesnachrichtendienstgesetz definiert ist und aus dem

Innenministerium, Spitzen der wichtigsten Behörden und

ausgewählten Parlamentariern besteht. Diese Personen

nehmen regelmäßig Geschäftsberichte der Geheimdienste

entgegen und diskutieren sie. Mehr weiß man über ihre

Arbeit aber nicht.

Bis sich ein Whistleblower meldet.

Ja. Dadurch stellt sich natürlich die Frage: Wie gut

werden Geheimdienste denn eigentlich kontrolliert? Wir

bilden zwar parlamentarische Kontrollgremien und es ist

ja auch einleuchtend, dass die Tätigkeiten der Geheim-

dienste geheim bleiben müssen. Man hat jetzt aber den

Eindruck, dass ihre Arbeit wohl doch nicht so gut funktio-

niert, wie man sich das vielleicht wünscht.

Und das auch noch unter „freunden“.

Schnüffeln unter Freunden. Das erzeugt so ein Bild, als

ob man internationale Beziehungen wie die Beziehungen

zwischen Menschen beschreiben könnte. Man ist befreundet,

versteht sich mal besser und mal schlechter. Allerdings geht

das an den Realitäten vorbei, weil eine kühle und rationale

Interessenpolitik die internationalen Verhältnisse diktiert.

Ist die Regierung vielleicht auch wegen der deutschen

Geschichte so zögerlich?

Historische Erfahrungen spielen immer eine große

Rolle. In diesem Fall sind die Folgeerfahrungen nach dem

Nationalsozialismus entscheidend. Mit der Westbindung

der Regierung Adenauer ab 1949/1950 bis 1989 sind die

deutschen Politiker eigentlich einen Weg gegangen, auf

dem sich die BRD zum Musterschüler der NATO entwi-

ckelt hat. Und diese Haltung spukt anscheinend noch

immer in den Köpfen herum.

man will dem großen freund also nicht missfallen?

So ungefähr. Deutschland und die USA hegen seit

den 50er Jahren ein besonderes Verhältnis. Einerseits

Page 74: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 75 -- 74 -- 74 -- 74 - - 75 -- 74 -

Weil es nicht so abstrakt ist?

Genau! Bei der Flut von elektro-

nischen Daten blicken die meisten

Menschen ja gar nicht mehr durch.

Und dabei verraten sie so viel mehr.

Das ist der springende Punkt.

Wenn die Stasi zu ihren Hochzeiten

einen Top-Oppositionellen wie Robert

Havemann überwacht hat, waren

damit 200 Personen in verschiedenen

Funktionen und zu verschiedenen

Zeiten beschäftigt. Trotzdem werden

die weitaus weniger über diesen

Menschen erfahren haben, als über

Sie und mich, wenn im Netz bestimm-

te Filter eingesetzt werden, die das

Profil einer Person schärfen.

Trotzdem loggen wir uns nicht bei

facebook aus.

Ich glaube, dass die verbreitete

Meinung lautet: Wenn ich nichts zu

verbergen habe, habe ich ja nichts zu

befürchten. So denkt mit Sicherheit

der Großteil der Bevölkerung, der

keine kriminellen Machenschaften be-

treibt, Geld in Steueroasen versteckt

oder den Umsturz der Regierung

plant. Wobei das natürlich ziemlich

naiv ist und mich an meine Arbeit in

der Stasi-Unterlagenbehörde erinnert.

Warum?

Als ich dort von 2005 bis 2007

gearbeitet habe, sprachen wir auch

mit ehemaligen Inoffiziellen Mitarbei-

tern. Und die Standardentschuldigung

Und trotzdem ist das Geschrei

immer groß.

Ja! Es erscheint sofort als Skan-

dal, wenn Deutschland eine andere

Haltung als die USA einnimmt. Dabei

zeigt sich darin lediglich eine Norma-

lisierung ihrer Beziehung.

Wobei sich das durch die aktuelle

Debatte auch ändern könnte.

Vielleicht. Ich finde, es geht bei der

Ausspähung der NSA auch um mehr

als Geheimdienst-Aktivitäten.

Worum geht es denn noch?

Das Erstaunliche dabei ist auch,

dass wir – Sie, ich, und alle Menschen

drum herum – relativ freiwillig und

mit einem ganz anderen Bewusstsein

für Privatheit viel von uns preisgeben.

Das ist wahr! Können Sie Gründe

dafür nennen?

Ich glaube, dass wir die Verletz-

lichkeit der Privatsphäre immer

noch anders bewerten, wenn wir uns

konventionelle Beispiele ansehen.

Würde die Polizei ungefragt in

Wohnungen eindringen oder die

Post öffnen, wäre der Protest mit

ziemlicher Sicherheit viel größer.

war Deutschland lange von den USA

abhängig und andererseits hat man

hierzulande die Vorstellung, auch für

die USA ein besonderer Partner zu

sein. Deswegen reagieren deutsche

Politiker vielleicht auch oft so belei-

digt, wenn sich die Weltmacht USA

mehr am Pazifik orientiert.

Ist die freundschaft also nicht so

eng?

Aus Sicht der USA war es nach

dem Zweiten Weltkrieg sehr wichtig,

einen großen Einfluss auf Europa

und besonders auf Deutschland

auszuüben und das zieht sich durch

den Kalten Krieg bis zur Wiederver-

einigung. Damals war es eine sehr

intensive, aber auch nicht-normale

Beziehung.

Und heute?

Mit dem Nein Schröders zum

Irak-Krieg und anderen außenpoli-

tischen Irritationen zeigt Deutsch-

land, dass es viel selbstbewusster

handelt. Deutschland verfolgt

außenpolitisch andere Interessen als

die USA und von da aus ist es nicht

verwunderlich, dass es auch unter-

schiedliche Kurse gibt.

» Die Haltung, dass alles, was mit dem Internet und den Neuen Medien zusam-menhängt, verdammt werden muss, geht ebenfalls an der

Realität vorbei. «

Liegt doch klar auf der Hand

Page 75: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 75 -- 74 -- 74 -- 74 - - 75 -- 74 -

war, dass sie ja nur ganz belanglose

Daten weitergegeben hätten: Wie zum

Beispiel, wann der Nachbar aus dem

Haus gegangen ist, was für ein Auto

er fährt, oder wie lange er mit seinem

Hund spazierengeht, – wen soll das

schon interessieren.

Und das ist nichts im Vergleich zu

den Infos aus dem Internet

Nein, das ist mengentechnisch

überhaupt nicht zu vergleichen! Ver-

gleichbar aber ist die Tatsache, dass

die Menschen damals und heute gar

nicht abschätzen können, an was für

einer Bedeutung diese kleinen Details

gewinnen, wenn sie gebündelt und

zweckorientiert genutzt werden.

Aber das Internet ist auch nicht nur

schlecht.

Nein, nein. Auf keinen Fall! Die

Haltung, dass alles, was mit dem In-

ternet und den Neuen Medien zusam-

menhängt, verdammt werden muss,

geht ebenfalls an der Realität vorbei.

Es gibt diese Entwicklung und damit

muss man sich auseinandersetzen.

Wie auch die Politik bezüglich der

heutigen Arbeit von Geheimdiensten?

Auf jeden Fall. Bisher hat noch

keine der Parteien ein adäquates

Programm, was das Netz und die

Neuen Medien betrifft. Außer die

Piraten, aber die sind nicht mehr

wirklich im Geschäft. Trotzdem

muss auch bei der Debatte über

die Ausspähungen der NSA geklärt

werden, wo die Grenzen für Geheim-

dienste liegen. Spione arbeiten eben

nicht mehr wie James Bond. (Lacht)

Haben denn die Deutschen – provo-

kant gefragt – überhaupt nichts aus

zwei Diktaturen gelernt, was den

Schutz ihrer Privatsphäre angeht?

Das würde ich nicht sagen. Es gab

eine intensive Aufarbeitung und diese

ist in der politischen Kultur tief ver-

ankert. Dafür sind die Fälle, über die

wir sprechen, auch zu weit voneinan-

der entfernt?

Kann man heute denn noch von

einer Untertanenkultur in Deutsch-

land sprechen?

Ich würde das in diesem Fall nicht

verneinen. Es gibt mittlerweile eine

wache politische Kultur in Deutsch-

land. In anderen Gesellschaften, wie

zum Beispiel in den USA, wird das

Problem der Datensammlung noch

viel weniger diskutiert, obwohl die

Einschränkung von Grundrechten

noch viel ausgeprägter ist.

Gibt es denn noch andere Gründe

für den ausbleibenden Protest?

Einen dritten Grund würde ich

neben der Komplexität des Internets

und der sorglosen Haltung der Surfer

noch nennen. Die Menschen sind vor

allem seit dem 11. September oft

bereit, den Schutz ihrer Privatsphäre

zugunsten von vermeintlicher oder

tatsächlich höherer Sicherheit einzu-

schränken. Diese drei Faktoren sind,

denke ich, entscheidend dafür, dass

sich die Aufregung in Grenzen hält.

Und den dritten faktor schüren

wieder die USA ...

Für die USA ist bekannt, dass

sie die Geheimdienste nach dem

11. September reorganisiert haben,

weil die CIA Daten in Bezug auf das

Attentat auf die Twin Towers nicht

richtig miteinander kombinieren

konnte. Und der „War on Terror“

ist ja letztlich auch die Begründung

dafür, dass bestimmte Grundrechte

zugunsten der Sicherheit einge-

schränkt werden.

INFO prof.

Thomas Großbölting

Thomas Großbölting ist Professor für

Neuere und Neuste Geschichte in Münster.

Zwischen seinen Lehrtätigkeiten an

verschiedenen Universitäten leitete er von

2005 bis 2007 die Abteilung Bildung und

Forschung bei der Bundesbeauftragten

für die Stasi-Unterlagen in Berlin. Aktuell

befasst er sich mit der Geschichte des reli-

giösen Wandels im Nachkriegsdeutschland

und mit den Ausprägungen der DDR-Erin-

nerung im wiedervereinigten Deutschland.

Neben diesen Forschungsschwerpunkten

hat er auch über die Entwicklung von

politischer Polizei und Geheimdiensten im

20. Jahrhundert geforscht.

NSAUS-Geheimdienst

Mit seinem Ausspähprogramm Prism

hat der US-Geheimdienst NSA im großen

Stil Telefon- und Internetverbindungen

überwacht – vor allem in Deutschland. Dies

veröffentlichte der Whistleblower und Ex-

Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden

Anfang Juni und löste damit einen Skandal

aus. Auch Vertretungen der Europäischen

Union soll die National Security Agency mit

Wanzen ausspioniert haben

Und dafür, dass Geheimdienste

seitdem Daten über Daten sammeln.

Wie man ja jetzt sieht.

Richtig!

Vielen Dank für das interessante

Gespräch!

Das kann ich nur zurückgeben.

◊◊◊

Page 76: 008 Stadtgeflüster August 2013

sommer freizeit-tipps

- 76 -

Die Show vom 24. Juli bis 8. September 2013 im GOP

Varieté-Theater Münster (Kinder frei in den Sommerferien!)

Die großen Ferien stehen vor der Tür! Das GOP Varieté-

Theater Münster freut sich mit den Schülern und hält daher

wieder eine tolle Überraschung bereit: In der Zeit vom 24. Juli

bis 8. September 2013 hat ein Kind bis 14 Jahre in Begleitung

eines regulär zahlenden Erwachsenen freien Eintritt in die

Abendvorstellungen der Show „ASIA“.* In dieser vermischen

sich perfekte Körperbeherrschung, verblüffende Jonglage,

höchste Präzision und atemberaubende Balanceakte mit

zärtlicher Poesie. Traditionelle asiatische Körperkunst wird

hier von Künstlern, deren Herkunft den Bogen von der Türkei

über Kasachstan, Vietnam, China und Taiwan bis nach Japan

spannt, aufs Modernste interpretiert. Das Publikum wird

dabei betört von elegischen Klängen, Farben und Ritualen,

kraftvollen Liebeserklärungen, urbanen Tanzeinlagen und

skurrilen Momenten, die sich mit buddhistischer Gelassenheit

ins Licht schieben.

Showtime ist immer von Mittwoch bis Sonntag.

Informationen und Buchungen Mo. bis Fr. von 10 bis 18 Uhr

und Sa. und So. von 12 bis 19 Uhr über die GOP Tickethot-

line: 4909090 oder im Internet unter variete.de

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liegt erreichen. Mit Ihrem PKW

parken Sie direkt kostenlos auf dem

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Öffnungszeiten:

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19:00 & Samstag von 10:00 bis

17:00 Uhr | Tel. 92266830

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Page 77: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 76 - - 77 -

sommer freizeit-tipps

Am Samstag, dem 17. August, lässt der Hammer Maxi-

park die Sommerferien mit seinem traditionellen Feuer-

werk sonnig erstrahlen.

Natürlich darf da das passende musikalische Feuerwerk

als Untermalung des sommerlichen Lichtspektakels nicht

fehlen und so wird natürlich auch entsprechend auf das

erst mit Einbruch der Dunkelheit gezündete Feuerwerk

eingestimmt: Ab 19.00 Uhr spielt bereits die erste Band.

Rock und Soul erklingen dann ab 20.00 Uhr auf der Wiese

am Elefanten. Um ein unbeschwertes Feuerwerksver-

gnügen zu gewährleisten, setzen die Stadtwerke Hamm

wieder zahlreiche Busse ein. Die Eintrittskarten für das

Feuerwerk, die auch zur kostenlosen Hin- und Rückfahrt

berechtigen, können direkt in den Bussen gelöst werden.

Der Eintritt für das Feuerwerk beträgt inklusive Busservice

für Erwachsene 8,- €, für Kinder 7,- € und für Familien 18,- €.

Diese Eintrittspreise gelten auch für RUHR.TOPCARD-Inhaber!

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Großes FeuerwerkSa.+So., 31.8.+1.9.

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Wikingerfest

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Kurzurlaub im Maxipark = Spiel, Spaß und toben für die Kids,

Erholung pur für die Eltern. Maxipark (m)ein Stück vom Paradies!

Aktiv sein und neue Seiten Westfalens erleben

Summer in the City? Da wünscht man sich manchmal ein we-

nig Abwechslung. Wenn das Portemonnaie für die ganz große

Tour zu leer ist, dann ist auch ein Tag vor den Türen der

Stadt ein Weg zu Erholung und Entspannung. Und das kann

man ganz aktiv betreiben.

Mit der Leeze oder lieber zu Fuß unterwegs? Kein Problem – die

RVM Regionalverkehr Münsterland GmbH hat Angebote für alle

Fälle. Der Pedalritter sattelt den FahrradBus F1 und kommt raus

zum Werse Rad Weg mit Blick auf Wasser, Wind und Weite. Wer

den Blick lieber auf ein besonderes Stück Industriegeschichte

richten möchte, lässt sich vom F1 auf die 27 Kilometer lange

Zementroute in Beckum bringen. Die Püttstadt erlebt man hier

von einer ganz anderen Seite, verlassene und aktive Zeugen der

Zementherstellung werden vorgestellt. Und auch, wie sich die

Landschaft entwickelt, wenn der Gesteinsabbau beendet wurde.

Auch raus aus der Stadt?

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klimatisierte Großraumbüros, firmeneigene Fuhrparks und

umfassende Sanierungen

Eigentlich lassen Unternehmen sich ungern in die Karten

schauen, wenn es um strategische Zukunftspläne geht. In

Münster machen zurzeit bereits über 70 Dienstleister und

Gewerbetreibende eine Ausnahme – für den Klimaschutz. In der

„Allianz für Klimaschutz“, ins Leben gerufen und gemanagt vom

städtischen Amt für Grünflächen und Umweltschutz, tauschen

sie Anregungen aus und suchen gemeinsam nach Lösungen, um

die Kohlendioxid-Belastungen ihrer Stadt bis 2020 um bis zu 40

Prozent zu senken. Beim Planungstreffen für das dritte Jahr der

Allianz diskutierten rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

an runden Tischen. In der einen Ecke zieht es, am anderen Ende

scheint die Sonne zu heiß durch das Fenster. Im Großraumbüro

kann man es kaum einem Mitarbeiter klimatisch recht machen.

Oder, wie es Allianz-Teilnehmer Martin Böhler von Selectric

Nachrichten Technik formuliert: „Das Menschliche und das

Technische unter einen Hut zu bringen, ist sehr schwer. “Daher

liegt sein Interesse zu erfahren, wie die Gebäudemanagement-

Kollegen der Provinzial-Versicherung es geschafft haben, kli-

matechnisch für mehr Behaglichkeit zu sorgen und damit nicht

nur die Beschwerden der Mitarbeiter drastisch zu verringern,

sondern auch die Energiekosten in dem Bereich auf ein knappes

Drittel zu senken. Drastischer formuliert es Architekt Roland

Bondzio: „Wenn der Ruf nach der Klimaanlage kommt, hat doch

vorher die Planung versagt.“

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Info-Stände bei verschiedenen Kooperationspartnern /

Verbündete in Sachen „Klimaschutz“ gewinnen

Mit der Kampagne „Münster packt’s! Der Bürgerpakt für

Klimaschutz“ setzt die Stadt Münster auf das Engagement

ihrer Bürgerinnen und Bürger für mehr Klimaschutz im All-

tag. Bisher konnte sie bereits mehr als 4200 Pakt-Teilnehmer

überzeugen. Wer sich in den nächsten Wochen noch mit der

Stadt in Sachen „Klimaschutz“ verbünden möchte, sollte die

Klima-Teams im Cineplex, im SuperBioMarkt oder in den

Mensen des Studentenwerks ansprechen. Sie halten jede

Menge Informationen zum kommunalen Klimaschutz bereit.

Die Klimapakt-Teilnehmer verpflichten sich mit ihrer

Unterschrift zu einfachen, aber wirkungsvollen Aktionen:

Sie tauschen zum Beispiel herkömmliche Glühbirnen durch

LED-Lampen aus, sie vermeiden den Standby-Betrieb von

Haushaltsgeräten und sie verzichten auf kurze Auto-

fahrten. So verbessert sich Münsters Klimabilanz Schritt

für Schritt. „Die Kampagne weist den Bürgerinnen und

Bürgern eine wichtige Rolle im kommunalen Klimaschutz

zu“, erläutert Achim Specht vom Amt für Grünflächen und

Umweltschutz.

Informationen zur Klimaschutzkampagne der Stadt gibt es

im Internet unter klima.muenster.de.

Page 81: 008 Stadtgeflüster August 2013

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LEO IST KOMMUNIKATION: Größtmögliche Kommunikation unter den Bewohnern, spannende Face to Face Architektur für die Online-generation – auch 3D-Facebook genannt.

LEO IST AUFREGEND:von Touchscreens and Touchhands: online verabreden und sofort zusammen kommen. Entweder in den Gemein-schafts-Wohnräumen, die es auch auf allen sechs Ebenen gibt oder im Innenhof.

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Bitte schicken Sie Ihren Entwurf bis zum 15. Oktober 2013 an:[email protected]

Die besten Logos werden ausgestellt und im Stadtgeflüster publiziert. Der Gewinnerentwurf wird angekauft und für die grafische Ausarbeitung des Coporate Designs von LEO verwendet.

Wir wünschen viel Spaß und aufregende Ideen, Ihr Heijo BierbaumLeoland GmbH & Co. KG | Joseph-König-Str. 33 | 48147 Münster | 0251 928090www.facebook.com/leo.wettbewerb

Page 82: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 82 -

WOHNEN & EINRICHTEN

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Page 83: 008 Stadtgeflüster August 2013

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Page 84: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 84 -

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Leonardo da Vinci. Bewegende ErfindungenInfo-Stände bei verschiedenen Kooperationspartnern /

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Vom 23. Juni bis zum 22. September zeigt das Museum

Industriekultur Osnabrück die Ausstellung „Leonardo da

Vinci. Bewegende Erfindungen“. Eine Ausstellung, von der

Eltern, Großeltern und Kinder gleichermaßen begeistert

sind. Leonardo da Vinci war ein Universalgenie: Maler,

Bildhauer, Mathematiker, Astronom und vieles mehr. Erfin-

dungen wie den Flaschenzug, den Nockenhammer oder die

Schwenkbrücke zeigt die Ausstellung „Leonardo da Vinci.

Bewegende Erfindungen“: Zu jedem Modell sind neben

einer Erläuterung auch die entsprechenden Zeichnungen

aus Leonardos Skizzenbüchern zu sehen, sodass Idee und

Umsetzung direkt verglichen werden können. Die Modelle

anzufassen und zu bewegen, bedeutet im wahrsten Sinne

des Wortes „Leonardo da Vinci begreifen“.

Museum Industriekultur Osnabrück, Haseschachtgebäude,

Fürstenauer Weg 171, 49090 Osnabrück

Kinder unter 15 Jahren haben an allen Tagen

freien Eintritt.

E.ON-Bühne 1 (am Schiffermast)

Immeo-Bühne 2 (am Hafenrestaurant)

Bühne 3 (im Kinderparadies)

Sparkasse Vest-Bühne 4 (am Liegehafen)

19 Uhr Eröffnung des KanalfestivalsDurch Bürgermeister Wolfgang Werner und den IG-Kanalfestival-Vorsitzenden Andreas Bork

19.30 Uhr Fischgesichterseit über einem Jahrzehnt ist das kultige Musikquartett aus Düs-seldorf beim Festival nicht mehr wegzudenken und die Fangemein-de wächst

16 Uhr Musik mit DJ Dieter und seiner „Deutschen Plattenküche“

19,15 Uhr - Folk Night -Irish Dance Show

Kanalfestival Datteln

Page 85: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 84 - - 85 -

sommer top-events

21.09.2013Alternative Behandlungsmethodenbeim Pferd

12.10.2013Fit in BWL – Schwerpunkt Recht

23.11.2013Jungpferdeaufzuchtund Weidemanagement

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Veranstaltungs-reihe 2013

HCCG AZ_88x122 09.07.13 11:01 Seite 1

21. Internationale Blues- und Jazznacht in Meppen

HCCG und Gestüt Osthoff laden zum Tag der offenen Tür ein

Inzwischen zum 21sten Mal heißt es am Freitag, den 21.

August 13 ab 20:30 Uhr „Bühnen frei“ für 20 Bands in 18

Lokalen und auf einer Open-Air-Bühne.

Kaum eine Veranstaltung des Emsländischen Kultursom-

mers hat sich zu so einem Publikumsliebling entwickelt:

Die Gäste kommen von nah und fern, in Meppen gibt es

kaum noch Hotelzimmer zu buchen. Ob im Königs-City in

der Burgstraße, im La Tropikana am Campingplatz oder

Marmaris am Hallenbad, ob auf der zentralen Livebühne

auf dem Windthorstplatz, den Gastronomiebetrieben der

Altstadt rund um den alten Markt, bis zu den Betrieben des

so genannten „Dreiecks“: die Meppener City verwandelt

sich wieder in eine riesige Veranstaltungsarena.

Informieren kann man sich vor Ort im kostenlosen Pro-

grammheftchen, das in allen Gastronomiebetrieben ausliegt

und auf der Website bluesundjazznacht.de.

Georgsmarienhütte (HCCG). Den 18. August 2013 sollten

sich alle Pferdefreunde und Interessierten in ihrem Termin-

kalender rot anstreichen:

Denn dann lädt das Horse Competence Center Germany

(HCCG) auf dem Rittergut Osthoff in Georgsmarienhütte

bei Osnabrück zum „Tag des Pferdes“ ein. Mitgastgeber

sind das ebenfalls dort ansässige Unternehmen „ehorses“,

Deutschlands größter Markplatz für Pferdean- und Ver-

käufe im Internet, sowie das Gestüt Osthoff.

Im vergangenen Jahr kamen Tausende von Besuchern von

nah und fern, um sich auf dem Gelände des historischen

Gestütes rund um das Thema Pferd zu unterhalten, zu

informieren oder einfach nur Spaß zu haben.

Am 18. August steht von 11.00 bis 18.00 Uhr auf dem

Rittergut Osthoff wieder alles im Zeichen des Pferdes.

Ein buntes Programm von Aktionen lädt große und kleine

Pferdefreunde zum Mitmachen ein.

Page 86: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 86 -

sommer top-events

LWL-Freilichtmuseum zeigt in Sonderausstellung Lebensge-

schichten aus dem Handwerk

Menschen, die im Handwerk arbeiten rückt das LWL-Freilicht-

museum Hagen in seiner diesjährigen Sonderausstellung in

den Mittelpunkt. Die Ausstellung, die der Landschaftsverband

Westfalen-Lippe (LWL) am 9. Juni eröffnet, zeigt, welche Faktoren

die Lebenswege von Handwerkern prägen. Insgesamt werden 19

Lebenswege von Handwerkern aus Westfalen auf sehr persön-

liche und individuelle Art im Sonderausstellungsgebäude präsen-

tiert. Friedel Papenfort ist einer der 15 Handwerker (2 weibliche,

13 männliche), die für die diesjährige Sonderausstellung des LWL-

Freilichtmuseums Hagen aus ihrem Leben und dem Leben bereits

verstorbener Angehöriger erzählt haben. Seine Begeisterung für

das eigene Handwerk, das er mit Herz und Hand ausübt, findet

sich bei vielen Handwerkern. Diese Liebe zum Beruf entspricht

einer Berufung und prägt die Lebenswege vieler im Handwerk.

Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Lebensläufe der

befragten Handwerker.

Um all diese Lebensgeschichten zu erfassen, führte die Aus-

stellungsmacherin, Dr. Lisa Maubach, mit jüngeren und älteren

Handwerkern vertiefende Interviews. Die Ausstellung lebt von

den vorgestellten Handwerkern. Sie entliehen Objekte, lassen

durch ihre Erzählungen die Besucher an ihren unterschiedlichen

privaten und beruflichen Leben teilhaben und gewähren sehr

persönliche und manchmal überraschende Einblicke in ihre

Lebenswege. Dabei ermöglichen sie den Ausstellungsbesuchern

auch Bezüge zur eigenen Biografie oder zu der von Familienan-

gehörigen, die ebenfalls im Handwerk tätig sind oder waren. Der

Meisterbrief eines Angehörigen wird so vielleicht zukünftig mit

anderen Augen betrachtet.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Dazu gibt es

ein Begleitbuch, 80 Seiten, ISBN 978-3-926190-28-4, 6,80 Euro.

„Mit Hand und Herz“:

Für alle Kunstliebhaber oder an Kunst Interessierte. Ca. 50 Aussteller sind zu Gast und präsentieren

Handgemachtes + Schönes!

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in Münster am 24. August 2013 von 11 – 17 Uhr

im Rathaus-Innenhof

9.6. – 31.10.2013

Lebensgeschichten aus dem Handwerk

MIT HAND UND HERZ

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Lebensgeschichtenaus dem Handwerk

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Page 87: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 86 - - 87 -

sommer top-events

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Spezial: 2.000 m Flossenschwimmen

Sonntag, 25. August 2013, um 12 Uhr

25 % Rabatt für Schulen & Vereine ab 10 Teilnehmern

Weitere Informationen und Anmeldung unter:

www.ultraschwimmen.deVoranmeldeschluss:

Hafenbecken Münster

Veranstalter:

Sonntag, 1. September 2013

10 bis 14 Uhr

2013

Dieter Rosenbaum, Organisator des Ultraschwimmens und

Vereinsvorsitzender des Tri Finish Münster e.V., möchte

an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen: „Aus allen

Teilen Deutschlands kamen in den vergangenen Jahren

die Schwimmer, darunter sowohl ambitionierte Triathleten

und Langstreckenschwimmer als auch Breitensportler.“

Der weltweit tätige Folienhersteller und -veredler Mondi

Consumer Packaging tritt erneut als Hauptsponsor

dieses außergewöhnlichen Schwimmevents auf den Plan.

Der Start für die Distanzen über vier und acht Kilometer er-

folgt um 10 Uhr, um 12.15 Uhr springen die Flossenschwim-

mer über zwei Kilometer ins Wasser und um 13.15 Uhr geht

es auf die Ein-Kilometer-Strecke. Das Mindestalter für die

Teilnahme am Mondi Ultraschwimmen beträgt 14 Jahre.

Besondere Angebote bieten die Organisatoren für Gruppen:

So erhalten Schulen und Vereine, die mit zehn oder mehr Teil-

nehmern an den Start gehen, einen Rabatt von 25 Prozent.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmel-

dung gibt es unter ultraschwimmen.de

Die vierte Auflage des Mondi Ultraschwimmens findet am Sonntag, dem 1. September, erneut vor der Kulisse des Münste-

raner Kreativkais statt. Im Hafenbecken erwartet die Athleten dann ein 1.000 Meter langer Rundkurs.

4. Mondi Ultraschwimmen am Münsteraner Kreativkai

Page 88: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 88 -

sommer top-events

ChristoBig Air PACkAge

Die größte innenraumskulptur der Welt im gasometer oberhausen16.3. – 30.12.2013

Zu den langen und hoffentlich lauen Sommernächten unter-

breitet der Gasometer Oberhausen ein besonderes Angebot:

An allen Donnerstagen im August ist Christos spektakuläres

„Big Air Package“ bis 21 Uhr geöffnet. Zur „Blauen Stunde“

entwickelt die größte begehbare Innenraumskulptur der Welt

ihren ganz besonderen Reiz. Ebenfalls länger zu sehen: die

große Werkschau mit großformatigen Bildern, Filmdoku-

Blaue Stunde in Christos „Big Air Package“

Lange Nächte im Gasometer Oberhausen:

Informationen: HBZ Münster, Tel. 0251 705-4444, [email protected], www.hbz-bildung.de

Ein Traumberuf mit ZukunftFortbildung zur Fachkosmetikerin

Eine zeitgemäße Qualifizierung zur Fachkosmetikerin bietet das HBZ Müns-ter an. Der Lehrgang startet am 23. Sep-tember 2013.

Er erweitert die Berufsmöglichkeiten der Teilnehmer und eröffnet seriöse Chan-cen auf dem Markt. Lernziele sind die Durchführung kosme-tischer Grund und Spezialbehandlungen an Fremdmodellen, Trendbehandlun-gen in Kooperation mit namhaften Fir-men, dekorative Kosmetik (Visagismus), Hand- und Fußpflege, Haarentfernun-gen, Hot-Stone, Ayurveda- und kosmeti-

sche Körpermassagen sowie apparative Behandlungsverfahren wie Galvanisati-on, Mikrodermabrasion und Ultraschall, Sugaring und Waxing.Die im Lehrgang zu vermittelnde Fach-theorie wurde dem neuen Konzept angepasst. Die Qualifizierung zum Fachkosmetiker dauert insgesamt 6 Mo-nate und kann durch Bildungsgutschein, -scheck und -prämie gefördert werden.

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Page 89: 008 Stadtgeflüster August 2013

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3. Hiltruper Weinfest mit VOS

Am Samstag+Sonntag, 31.08.+01.09.2013

Bereits zum dritten Mal lädt der Wirtschaftsverbund Hil-

trup zur Weinprobe ein. Im Schatten der St. Clemens Kirche

bieten die lokalen Weinanbieter und deren Winzer ein rei-

ches Angebot an Weinen verschiedener Anbaugebiete und

die Hiltruper Gastronomen kleine Leckereien, Spezialitäten

sowie Kaffee und Kuchen.

Ein Verwöhnprogramm für alle Sinne. So auch für die Oh-

ren: Denn auf der Bühne auf dem Kirchplatz wird handge-

machte Livemusik geboten. Genuss pur, bis in den späten

Abend in geselliger Runde, bei stimmungsvollem Kerzen-

schein vor dem illuminierten Kirchenportal.

Wo? – in MS-Hiltrup, Platz vor der St. Clemens-Kirche

Weinfest: Samstag 16.00 - 24.00 Uhr +

Sonntag 12.00 - 19.00 Uhr

Verkaufsoffener Sonntag: 13.00 - 18.00 Uhr

Hiltrup hat immer etwas zu bieten. Für die ganze Familie.

Page 90: 008 Stadtgeflüster August 2013

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sommer top-events

Historischer Markt in Bad Essen „Der Zauberer von Oz“ feiert Premiere auf Werner Freilichtbühne

39. Historischer Markt

Bad Essen

Freitag bis Sonntag 23. – 25. August 2013

Die Geschäfte sind am Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet

Marktbuden und –stände laden

an allen Markttagen zum Verweilen und Einkaufen ein

(Freitag ab 12 Uhr, Samstag ab 11 Uhr, Sonntag ab 12 Uhr)

Wesentlicher Bestandteil des Marktgeschehens ist die Vorführung alter Handwerkskünste wie Barbier,

Zigarrendrehen, Reipschlagen, Blaudruck, Korbflechten, Böttchern, Buttern, Schmieden, Holzschuhmachen und Drechseln. Darüber hinaus wird den Marktbesuchern auf

drei Bühnen ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Am Sonntag findet um 10.30 Uhr ein

plattdeutscher ökumenischer Freiluftgottesdienst auf dem Kirchplatz statt.

Zigarrendreher, Barbier, Buttermacher, historische Landma-

schinen und viele weitere Attraktionen – vom 23. – 25.

August 2013 gibt es auf der Lindenstraße und dem Kirch-

platz wieder eine Menge zu entdecken und auszuprobieren.

Zum inzwischen 39. Mal lädt die Gemeinde Bad Essen zum

Historischen Markt und verkaufsoffenem Sonntag ein. An

gut 155 Ständen wird altes Handwerk vorgeführt, gibt es

selbstgefertigtes Kunsthandwerk zu kaufen und können

sich Kinder beim Handwerken selbst versuchen. Und auch

für das leibliche Wohl ist natürlich gesorgt.

Auf den drei Bühnen wartet reichlich Abwechslung: Mit

Bands, Gesangsvereinen, Tanzgruppen, plattdeutschen Vor-

trägen und vielem mehr! Kommen Sie vorbei – Bad Essen

freut sich auf Sie!

Auf der idyllisch gelegenen Freilichtbühne in Werne stehen

in der Sommersaison 2013 wieder zwei Leckerbissen auf

dem Spielplan, die die Kinderherzen höher schlagen las-

sen. Mit „Der Zauberer von Oz“ und „Mein Freund Wickie“

stehen zwei Klassiker auf dem Programm, die in der Werner

Freilichtbühne erstmalig zu sehen sind. Beide Inszenierungen

versprechen viel Spannung und beste Unterhaltung. „Der

Zauberer von Oz“ wurde von Manfred Hinrichs Bettinger nach

dem bekannten Kinderbuch von Lyman Frank Baum für das

Theater in Szene gesetzt. Für die Freilichtbühne Werne wurde

das Stück von Sabine Ibrahim bearbeitet, die auch mit ihrem

Mann Björn Regie führt. Bei „Mein Freund Wickie“ waren die

Erzählungen von Runer Jonsson die Grundlage für die Texte

von Josef Göhlen. Für die Musik zeichnet Christian Bruhn

verantwortlich. Die Regie und Textbearbeitung liegt in den

Händen von Gottfried Forstmann und Marita Gräve. Beide

Stücke haben einen erfolgreichen Start in die Saison hinge-

legt, Zuschauer und Presse waren begeistert. Im Juli steht nun

wieder „Der Zauberer von Oz“ auf dem Programm.

Wie es weitergeht, kann man auf der Werner Freilicht-

bühne erfahren – und zwar am 30.6., 7.7., 14.7., 21.7. und

24.7. Danach macht die Freilichtbühne Werne eine kleine

Sommerpause. Ab dem 18. August ist dann wieder „Mein

Freund Wickie“ zu sehen.

Page 91: 008 Stadtgeflüster August 2013

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- 95 - DER KLEINE MONATSMARKT- 95 -

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Tel.: 4882336rickscafe-muenster.de

VaneesSalzstraße 25Tel.: 1334583

MilchmädelDomgasse 4

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HAFENBARHafenweg 26Tel.: 2897810

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So unterschiedlich unsere Lieblinge auch sind,

eins haben sie gemeinsam: Ihre Einzigartigkeit

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haben. Viel Freude beim Entdecken und Verlieben!

STADTGEFLÜSTER

18STADTGEFLÜSTER

Page 96: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 97 -- 96 -

alles Endstation. Direkt dahinter

rangiert aber schon ein Praktikum in

der Stadtgeflüster-Redaktion. Da ist

zwar nur für den Praktikanten End-

station und der Rest grölt, aber das

ist ja gerade so toll daran. Und schon

ist der Begriff positiv besetzt.

FahrgastParasitäre Polsterbeschmutzer.

Zumindest hat man bei dem ein oder

anderen Taxidriver oder Busfahrer

das Gefühl, so behandelt zu werden.

Die einzige Chance zur Gegenwehr

ist, sich eben dann auch so zu ver-

halten.

KNOBELNTja liebe Studierende und

Jungmenschen, wenn einem heute

langweilig ist, dann schort man einer

Oma den Krückstock oder zündet

einen Bus an. Manchmal auch mit

Omas drin. Früher hat man da ein-

fach mal den Knobelbecher rausge-

holt. Das war und ist so ein schwar-

zer Becher in SM-Lederoptik, wo man

Würfel (oh Mann, wie langweilig)

reintut. Dann wird der Becher impo-

sant und meistens unbewusst schwul

rumgeshaked und auf den Tisch ge-

knallt. Und dann wird es „spannend“:

mermann und richtig nett. Der Typ ist

dann karrieremäßig richtig gut steil

gegangen. Heute gibt es immer noch

so Häuser, wo Leute reingehen und

sich an den erinnern. Cool war der,

aber der letzte seiner Art. Heute sagen

Menschen „Niemand hat die Absicht

eine Mauer zu bauen“, „Ich gebe ihnen

mein Ehrenwort“ oder „Ich bleibe auf

Schalke“ – wissen aber schon beim

nächsten Pils nicht mehr davon.

EKKIEin Gefühl, ein Zustand, und qua-

si auch ein Mensch. Harald Juhnke

soll hinter der Halle Münsterland

mal vollgegöbelt festgehalten haben,

so „ekki“ sei er noch nie gewesen.

Das hat irgendwie keiner seiner

Crew so richtig gecheckt, aber gut.

Johnny Cash und Sid Vicious haben

das aber ab und zu angeblich auch

gesagt. Es gibt in Münster auch noch

einen Typ der Ekki heißt. Der ist voll

nett, aber immer breit. Macht aber

jetzt Sport.

EndstationSchwieriger Begriff, keine Frage.

Wenn nix mehr geht, ist halt Endsta-

tion. Der Superlativ ist der Atom-

krieg, weil dann ist eben für alle und

AlbachtenAlso echt, da gibt es irgendwie gar

kein Zentrum, so was von bescheu-

ert. Wo heiraten die denn? An der

Tankstelle? Oder im Supermarkt?

Man fährt da rein, dann ist da eine

Kreuzung – ok, da ist auch eine

Kirche, gut. Aber wer dann in den

dritten Gang schaltet, ist doch schon

in Senden-Bösensell. Wir möchten,

dass Albachten seinen Status als

Stadtteil von Münster verliert. Al-

bachten ist einfach nur da und bockt

nicht. Wenn schon, dann wenigstens

charmant-asozial wie Mecklenbeck.

DaisyDer Hund von Herrn Mooshammer

ist ins Münchener Strichermilieu

abgerutscht. Das wissen wir und wir

waren auch schon mal da. 100 Euro,

alles inklu. Und dann gibt es ja noch

die Ente, den Schwarm von Donald

Duck, die ist faktisch die erste ra-

sierte Frau, die man als Kind gesehen

hat, und: Ja mein Gott, die andere ist

halt die Perle aus dem Interview, wer

denn sonst?

Ehrlicher Mann Vor 2012 Jahren gab es mal einen

in Nazareth, der war von Beruf Zim-

Page 97: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 97 -- 96 -

Stadtgeflüster münster – das Interviewmagazinwird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KGRothenburg 14-16, 48143 MünsterTelefon 0251.48168.30, Telefax 48168.40stadtgefluester-muenster.de | [email protected]

Herausgeber undChefredakteur: Thorsten KambachRedaktion: Elisabeth Ostermann, Franziska Kues, Larissa Schwedes, Julia Kwiatkowski, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Heike Hucht, Richie Alexander, Jeanny Quasdorf, Melina Knappe, Dennis Kunert, Marie Rövekamp, Hendrik Hussein, Jeannie Hannibal, Swantje Diepenhorst Editorial Design: Buschy Buschmeyer, Christian Hampe, Tilman Middendorf Lektorat: Bernhard Trecksel

Delivery-man: Christian Prickfotografie: André Stephan – DELICIOUS-PHOTOGRAPHY.DE, Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Bartosz Ludwinski – bartoszl.com, Uwe Clephas, Buschy Buschmeyer, Daniel Ostendorf, Tatjana Jentsch, Svenja Ennen, Daniel Morsey, PressefotosAnzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk, Madlen Koslowski Veranstaltungen und Kleinanzeigen: Madlen KoslowskiBüro: Irene KötterDruck: Lensing Druck AhausWebseite: Mark GrotegerdGlossar: Hendrik Hussein

Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 200 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns.

selber. Betonen tun die immer nur

BMW, Bayern München und so. Aber

aufm Land sind die alle doof.

stromst„Alter, der Typ da vorne, der

stromt aber schon sehr streng.

Man könnte meinen der stinkt oder

nimmt irgendwas Illegales oder so.

Der macht aber nur dieses neue

Fitnesstraining, wo man Saft auf die

Muskeln bekommt und dann in drei

Monaten zur Beach-Beauty wird.

◊◊◊

SchluckFür Franzosen oder Italiener

muss sich das Wort vom Klang her

dermaßen behämmert anhören, so

wie Peng oder Zack, aber gut. Ist auf

der anderen Seite sehr variabel ein-

setzbar, überlegt mal: Willst du noch

’nen Schluck, wie ein Schluck Wasser

in der Kurve, oder auch einfach nur

„SCHLUCK!“ Gutes Wort.

SüddeutschlandWie peinlich der Stoiber-Edmund

immer war, oder? Die Südfrüchte

finden aber nicht nur DEN geil,

sondern bis heute vor allem sich

Wer die höchste Punktzahl hat, ist

der Lord of the Game. Wem das nach

fünf Minuten zu langweilig wird,

dessen Leben ist gut.

SchlankAls schlank gilt man heute, wenn

ein iPhone-Display durch einen

durch leuchten kann – sonst ist

man eine Fettsau. Daran ist unter

anderem die Klum schuld, diese

blöde, piepsende und dauernd

bedeutend daherlabernde Olle. Wir

in der Redaktion sind übrigens alle

lecker fett. Wir stellen auch nur

Fette ein. Aus Prinzip.

Page 98: 008 Stadtgeflüster August 2013

- 98 -

aber es muss mich visuell fesseln.

Hast du in münster Lieblingsmotive

oder -locations?

Der Hafen ist super für Fotos!

Hinten an den Osmo-Hallen kann man

immer gut was machen.

Bist du hier geboren?

Genau, ich wurde in Münster

geboren und bin nie weg. Zum Stu-

dium werde ich leider nach Bielefeld

ziehen, aber naja ...

„Leider“ heißt, du wohnst gerne hier?

Auf jeden Fall, total. Die Stadt ist

einfach wunderschön.

◊◊◊

Was hat dein foto, was andere nicht

haben?

Es gibt viele Fotos von Leuten,

die sich küssen. Da das Foto für die

Kosmetikfirma Emervel ist, mussten

wirklich die Lippen im Fokus stehen.

Bei einem normalen Kuss sieht man

die ja fast gar nicht.

momentan bist du Hobby-fotograf.

Willst du das zum Beruf machen?

Richtig. Bald studiere ich Foto und

Medien an der FH Bielefeld.

Was fasziniert dich so an der foto-

grafie?

Ich denke ständig über Motive

nach, wenn ich unterwegs bin. Das ist

mir aufgefallen und ich habe mir eine

Kamera gekauft. Ich finde es so faszi-

nierend, was man alles machen kann.

Was macht für dich ein perfektes

foto aus?

Das perfekte Foto muss auf keinen

Fall perfekt sein. Es braucht Ecken

und Kanten. Ich brauche nicht unbe-

dingt eine Aussage oder Geschichte,

Der Kampf ums schönste Kuss-foto.

Wieso ist das dein Ding, Cyrano?

Mich hat vielmehr der Preis ange-

sprochen, der ist mir direkt ins Auge

gestochen. Nicht einfach ein Geld-

preis, sondern die Chance, dass eine

Arbeit veröffentlicht wird.

Was bedeutet der Preis für dich?

Willst du als fotograf bekannter

werden?

Es ist das Schönste für einen

Fotografen, wenn Arbeiten ausgestellt

werden. Bisher konnte ich nur auf

meiner eigenen Homepage veröffent-

lichen. Jetzt kriege ich Plakatwände in

vielen Großstädten. Ich will so schnell

wie möglich dahin fahren und mir

das vor Ort anschauen.

Wie ist die Idee für dein foto ent-

standen?

Erst hatte ich ganz klassische

Ideen, einen Kuss zu inszenieren, mit

zwei Personen. Aber das erschien mir

alles zu langweilig. Irgendwann kam

die zündende Idee.

Was hast du dir dabei gedacht?

Ich finde es schön, einen Kuss mal

aus der Front-Perspektive zu sehen.

Sonst sieht man den ja nur von der

Seite oder einen gespitzten Mund. Man

fühlt sich durch das Foto geküsst.

ROTE LIPPEN SOLL MAN KÜSSEN

LARISSA schaut hinter die Linse von Cyrano Bentlage

Ab sofort ist münster nicht nur lebenswerteste Stadt der Welt und Hochburg von Wissenschaft und Lebensart,

sondern auch die Stadt des Kusses. Wie wir das geschafft haben? Der Herr des schönsten Kuss-fotos kommt aus un-

seren Reihen. Cyrano Bentlage darf sich Sieger des Emervel-foto-Wettbewerbs zum Tag des Kusses nennen, den er

mit dem foto eines pinken Knutschmundes für sich entschieden hat. Bei einem kurzen Plausch erzählt mir Cyrano,

warum er die Welt am liebsten durch die Linse seiner Kamera betrachtet.

Cyrano Bentlage

Der Herr mit dem schönen Namen Cyrano

Bentlage erblickte im Jahr 1991 in Münster

das Licht der Welt. Seitdem hat er noch Einiges

mehr erblickt – nämlich unzählige Fotomotive,

die geschossen werden wollen. Was der ambi-

tionierte Knipser, der sich gestaltungstechni-

scher Assistent für Medien und Kommunikati-

on nennen darf, schon geschossen hat, kannst

du unter cyranobentlage.de bewundern. Und

natürlich auf zahlreichen Plakaten der Kosme-

tikmarke Emervel, die in den nächsten Wochen

im ganzen Land an den Wänden prangen.

Page 99: 008 Stadtgeflüster August 2013

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Florian RuchAugenoptikermeister & Contactlinsenspezialist

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Jan Dirk BaumgartenAugenoptikermeister & Contactlinsenspezialist

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Winfried FaßbenderAugenoptiker

Ingrid MesserschmidtAugenoptikerin & Expertin für Sportoptik

Christiane PelsterAugenoptikerin & Expertin für Sportoptik

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