01 08 TUI 01 04 - TU Berlin, Pressestelle: Archiv · ıntern Patente Leistung Die...

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ıntern Patente Leistung Die ipal-Patentverwertungsagentur hat es bei einer bundesweiten Studie auf Anhieb auf den zweiten Platz ge- schafft. An der TU Berlin wurde ein neuer Servicebereich zur Beratung der Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler eingerichtet. Seite 2 E-Learning im Knast Junge Menschen in den Gefängnis- sen sollen die Chance erhalten, sich nach ihrer Entlassung gleich wieder auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufin- den. Der Umgang mit den elektroni- schen Medien ist dafür unerlässlich. Seite 9 ReUse schafft Arbeit Ein Kooperationsprojekt verwertet alte und gebrauchte Computer, macht sie wie- der gängig, arbeitet mit Händlern zusam- men, die sie wieder verkaufen können, und sorgt so für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Außerdem entstehen so einige Arbeitsplätze. Seite 5 Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin T AKTUELL Forschungsstarke Professuren Was das Universitätsranking der Deutschen Forschungsgemein- schaft bedeutet. Ein Interview mit Vizepräsidentin Prof. Dr. Luci- ënne Blessing und Forschungs- planer Ingo Einacker Seite 2 Credit Points clever verkauft Wie funktionieren Studienkon- ten? Senator Flierls Modell stößt auf Kritik. Was Studierende da- von halten Seite 3 INNENANSICHTEN Doppelt so viel arbeiten WiMis leiden am meisten unter dem neuen Tarifvertragsmodell. Die Mittelbauinitiative protestiert energisch Seite 4 INTERNATIONALES Hoffnung auf friedliches Europa In Bratislava und Kiew wurden Stipendiaten eines Parlaments- Praktikums ausgewählt Seite 12 Inhalt 1/04 Januar 2004 www.tu-berlin.de/presse/tui „Der Ferne Osten wird Deutschland sehr bald auch in der Wissenschaft Konkurrenz machen“ Erstmalig beruft China einen ausländischen Dekan: TU-Professor Ulrich Steinmüller S eit rund acht Jahren können Studie- rende in China ihre Fächer selbst auswählen. Bislang bestimmte die Par- tei, was gebraucht wird und wer es stu- diert. Doch mit der Umstrukturierung der Staats- zur privaten Wirtschaft sollte auch die Wissenschaft verbes- sert und internationalisiert werden. Insbesondere Sprachen sollten für die Chinesen das Tor zur Welt bilden. Sie suchten Hilfe in den USA, in Kanada, in Australien, in Österreich, in China selbst. In Deutschland wurden sie fün- dig: Erstmalig in ihrer Geschichte ver- trauten sie einem ausländischen Pro- fessor das Amt eines Dekans einer chi- nesischen Universität an. Prof. Dr. Ul- rich Steinmüller, Prodekan der Fakul- tät I, Geisteswissenschaften, der TU Berlin, Fachgebiet Linguistik, Fachdi- daktik, Deutsch als Fremdsprache, wurde zum Dean of the College „For- eign Languages“ der Zheijang Univer- sität in Hangzhou. Das Experiment läuft seit einem halben Jahr. „Auch für Deutschland ist dies eine Premiere, ein interessantes Experi- ment“, erzählt Ulrich Steinmüller. „Es soll zunächst für zwei Jahre laufen.“ Professor Steinmüller hält sich nun je- des Jahr einige Monate in Hangzhou auf, während der hiesigen vorlesungs- freien Zeit. Ansonsten hat er an der chinesischen Universität nicht weniger als sechs Stellvertreter. „Nur drei da- von sind freilich Wissenschaftler“, lä- chelt Steinmüller, „die anderen stellt die Partei. Wie überall im öffentlichen Leben beobachten sie die gesell- schaftspolitischen Aspekte.“ Der deutsche Professor hat weniger Lehrverpflichtungen als vielmehr Ma- nagementaufgaben: Verbesserung der Ausbildungsqualität, Anhebung des Forschungsniveaus und In- ternationalisierung der Fa- kultät sind die Ziele. Die Beschäftigung mit Fremdsprachen wird in Chi- na nicht als Bildungsele- ment, sondern sehr funktio- nal gesehen. Vorrangig ist die Frage: Wie nützlich ist deren Beherrschung für das Wachstum der Volkswirtschaft? Unabhängig von ihrem Fach müssen chinesische Studie- rende nebenher zwei Fremdsprachen lernen. Deutsch steht dabei recht hoch im Kurs. Ulrich Steinmüllers Engage- ment in China ist daran nicht ganz un- schuldig, denn die Berufung kam nicht von ungefähr. Schon seit 18 Jahren hat er Kontakt zu China. Zunächst stan- den die Ingenieurbereiche im Zentrum der Aktivitäten. Doch bald wünschten die Chinesen auch Unterstützung in der sprachlichen Ausbildung. Zusam- men mit der Zentraleinrichtung Mo- derne Sprachen der TU Berlin (ZEMS) und gefördert vom DAAD begann Ul- rich Steinmüller ein deutsches Sprach- zentrum in Hangzhou aufzubauen. Die TU Berlin schickte regelmäßig so- wohl Sprachdozenten als auch Inge- nieure. Aus dieser Zusammenarbeit sind inzwischen sechs Doktorarbeiten, eine Reihe Magisterarbeiten sowie ei- nige Lehrwerke für den speziellen Deutschunterricht hervorgegangen. „Das vielfältige Netzwerk der Chine- sen kommt auch der TU Berlin zugu- te. Wir schicken derzeit sowohl Wis- senschaftler als auch Studierende dorthin. Die jahrelange Unterstützung und Zusammenarbeit ist zu einem fruchtbaren Austausch geworden.“ Bei aller Freude über die Arbeit in ei- nem expandierenden und gut ausge- statteten Bereich, der von der Politik ernst genommen wird, sorgt sich Ul- rich Steinmüller, und zwar um Deutschland: „Mit einem ungeheuren Finanzierungsaufwand werden in Chi- na wissenschaftliche Ressourcen akti- viert, die uns sehr bald Konkurrenz machen werden. Bei uns wird Wissen- schaft abgebaut, dort wird sie aufge- baut.“ Patricia Pätzold http://fk1-tu-berlin.de/daf.asp Ein Teil des Campus in Hangzhou. Die Gebäude gehören zu der Fakultät, in der Ulrich Stein- müller (Foto) als Dekan wirkt –– 125-Jahr-Feier –– Der Weg ist das Ziel D as Programm zur 125-Jahr-Feier der TU Berlin im Mai dieses Jah- res wächst und wächst. Der Festakt am 4. Mai mit Grußworten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, der Ver- leihung von zwei Ehrendoktorwür- den, Vorträgen, Musikbeiträgen und einem Empfang bildet den Auftakt. Die deutsch-englische Festschrift, die Auskunft über 55 bedeutende Persön- lichkeiten der TU Berlin gibt, geht in Kürze in Druck. Für die zentrale Par- ty am 7. Mai mit Bühnen, Tanzparkett, mit musikalischen, akrobatischen und anderen künstlerischen Darbietungen wird bereits die erst kürzlich einge- weihte Peter-Behrens-Halle im Wed- ding hergerichtet. Die acht Fakultäten präsentieren ihre Aufgaben des Jahres 2005 visionär in Workshops, Präsen- tationen, Foren, jeweils innerhalb ei- nes halben Tages in einem zentralen Raum der Universität. Ihre zukunfts- orientierten Ideen folgen dem Grund- satz: „Der Weg ist das Ziel“. pp Vizepräsidentenwahl I m Gegensatz zum Präsidenten der Universität, der nur alle vier Jahre neu gewählt wird, stellen sich die Vi- zepräsidenten bereits nach zwei Jah- ren erneut zur Wahl. Am 30. April 2004 nimmt das Kuratorium zu den Wahlvorschlägen des Akademischen Senats für den/die Erste Vizepräsiden- ten/in Stellung. Gewählt wird im Kon- zil am 26. Mai 2004 (weitere Wahl- gänge, falls notwendig: 2. und 9. Juni 2004). Die Ämter der Zweiten und Dritten Vizepräsidentin oder des Vi- zepräsidenten werden ebenfalls am 26. Mai 2004 neu gewählt, falls not- wendig am 2. Juni 2004. Kandidaten- vorschläge müssen schriftlich bis zum 14. Mai 2004, 15 Uhr, beim Zentralen Wahlvorstand eingegangen sein. tui Nachdem am 19. Dezember das Kura- torium dem Änderungs- und Ergän- zungsvertrag zu den bestehenden Hochschulverträgen nicht zuge- stimmt hatte, stand am 9. Januar 2004 ein weiteres heißes Thema auf der Tagesordnung. Nach heftiger Diskussion billigte das Kuratorium den Tarifvertrag für die Beschäftig- ten. Für die Wissenschaftlichen Mit- arbeiter wird es Nachverhandlungen geben. Welche Bedeutung dieses für die Beschäftigten der Universität hat, erklärt Dr. Barbara Obst-Hantel, Leiterin der TU-Personalabteilung: Der Tarifvertrag ist das Ergebnis lang- wieriger und schwieriger Verhandlun- gen mit den Gewerkschaften. Auslöser der Tarifverhandlungen war der vom Kuratorium beschlossene Austritt aus den Arbeitgeberverbänden. Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, paral- lel zum Land Berlin mit einem neuen Tarifvertrag die größtmöglichen Eins- parpotenziale zu erschließen. Der vom Land Berlin im Juli abgeschlosse- ne Tarifvertrag enthielt denn auch die Empfehlung an die Hochschulen, die- sen TV zu übernehmen; damit und vor dem Hintergrund der Interessen der Gewerkschaften waren die Spielräu- me für hochschuleigene Lösungen sehr gering. Obwohl den Verhandlungsfüh- rern auf der Hochschulseite sehr be- wusst war, dass die Absenkung Ar- beitszeit/Vergütung im Verhältnis 1 : 1 um acht, zehn und zwölf Prozent, je nach Vergütungsgruppe, für die Hoch- schulen praktisch sehr schwer umsetz- bar sein würde, ließ das Festhalten der Gewerkschaftsseite an diesem Schema jedoch keine andere Lösung zu. Anzeige Auch während der Dezember-Sitzung des Kuratoriums gingen die Proteste der Studierenden gegen die Kürzungen weiter. Diese „luftige“ Aktion war von außen und von innen sichtbar Langer, schmerzhafter Prozess Tarifvertrag mit vielen Kompromissen – Nachverhandlungen für WiMis Fortsetzung Seite 3 unten

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ınternPatente Leistung

Die ipal-Patentverwertungsagentur hates bei einer bundesweiten Studie aufAnhieb auf den zweiten Platz ge-schafft. An der TU Berlin wurde einneuer Servicebereich zur Beratung derWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler eingerichtet. Seite 2

E-Learning im Knast

Junge Menschen in den Gefängnis-sen sollen die Chance erhalten, sichnach ihrer Entlassung gleich wiederauf dem Arbeitsmarkt zurechtzufin-den. Der Umgang mit den elektroni-schen Medien ist dafür unerlässlich.

Seite 9

ReUse schafft Arbeit

Ein Kooperationsprojekt verwertet alteund gebrauchte Computer, macht sie wie-der gängig, arbeitet mit Händlern zusam-men, die sie wieder verkaufen können,und sorgt so für Ressourcenschonung undNachhaltigkeit. Außerdem entstehen soeinige Arbeitsplätze. Seite 5

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität BerlinT

AKTUELLForschungsstarke ProfessurenWas das Universitätsranking derDeutschen Forschungsgemein-schaft bedeutet. Ein Interview mitVizepräsidentin Prof. Dr. Luci-ënne Blessing und Forschungs-planer Ingo Einacker Seite 2

Credit Points clever verkauftWie funktionieren Studienkon-ten? Senator Flierls Modell stößtauf Kritik. Was Studierende da-von halten Seite 3

INNENANSICHTENDoppelt so viel arbeitenWiMis leiden am meisten unterdem neuen Tarifvertragsmodell.Die Mittelbauinitiative protestiertenergisch Seite 4

INTERNATIONALESHoffnung auf friedliches EuropaIn Bratislava und Kiew wurdenStipendiaten eines Parlaments-Praktikums ausgewählt Seite 12

Inhalt

1/04Januar 2004

www.tu-berlin.de/presse/tui

„Der Ferne Osten wird Deutschland sehr bald auch in der Wissenschaft Konkurrenz machen“Erstmalig beruft China einen ausländischen Dekan: TU-Professor Ulrich Steinmüller

Seit rund acht Jahren können Studie-rende in China ihre Fächer selbst

auswählen. Bislang bestimmte die Par-tei, was gebraucht wird und wer es stu-diert. Doch mit der Umstrukturierungder Staats- zur privaten Wirtschaftsollte auch die Wissenschaft verbes-sert und internationalisiert werden.Insbesondere Sprachen sollten für dieChinesen das Tor zur Welt bilden. Siesuchten Hilfe in den USA, in Kanada,in Australien, in Österreich, in Chinaselbst. In Deutschland wurden sie fün-dig: Erstmalig in ihrer Geschichte ver-trauten sie einem ausländischen Pro-fessor das Amt eines Dekans einer chi-nesischen Universität an. Prof. Dr. Ul-rich Steinmüller, Prodekan der Fakul-tät I, Geisteswissenschaften, der TUBerlin, Fachgebiet Linguistik, Fachdi-daktik, Deutsch als Fremdsprache,wurde zum Dean of the College „For-eign Languages“ der Zheijang Univer-sität in Hangzhou. Das Experimentläuft seit einem halben Jahr.„Auch für Deutschland ist dies einePremiere, ein interessantes Experi-ment“, erzählt Ulrich Steinmüller. „Es

soll zunächst für zwei Jahre laufen.“Professor Steinmüller hält sich nun je-des Jahr einige Monate in Hangzhouauf, während der hiesigen vorlesungs-freien Zeit. Ansonsten hat er an derchinesischen Universität nicht wenigerals sechs Stellvertreter. „Nur drei da-von sind freilich Wissenschaftler“, lä-

chelt Steinmüller, „die anderen stelltdie Partei. Wie überall im öffentlichenLeben beobachten sie die gesell-schaftspolitischen Aspekte.“Der deutsche Professor hat wenigerLehrverpflichtungen als vielmehr Ma-nagementaufgaben: Verbesserung derAusbildungsqualität, Anhebung des

Forschungsniveaus und In-ternationalisierung der Fa-kultät sind die Ziele.Die Beschäftigung mitFremdsprachen wird in Chi-na nicht als Bildungsele-ment, sondern sehr funktio-nal gesehen. Vorrangig istdie Frage: Wie nützlich ist

deren Beherrschung für das Wachstumder Volkswirtschaft? Unabhängig vonihrem Fach müssen chinesische Studie-rende nebenher zwei Fremdsprachenlernen. Deutsch steht dabei recht hochim Kurs. Ulrich Steinmüllers Engage-ment in China ist daran nicht ganz un-schuldig, denn die Berufung kam nichtvon ungefähr. Schon seit 18 Jahren hater Kontakt zu China. Zunächst stan-den die Ingenieurbereiche im Zentrumder Aktivitäten. Doch bald wünschtendie Chinesen auch Unterstützung inder sprachlichen Ausbildung. Zusam-men mit der Zentraleinrichtung Mo-derne Sprachen der TU Berlin (ZEMS)und gefördert vom DAAD begann Ul-rich Steinmüller ein deutsches Sprach-zentrum in Hangzhou aufzubauen.

Die TU Berlin schickte regelmäßig so-wohl Sprachdozenten als auch Inge-nieure. Aus dieser Zusammenarbeitsind inzwischen sechs Doktorarbeiten,eine Reihe Magisterarbeiten sowie ei-nige Lehrwerke für den speziellenDeutschunterricht hervorgegangen.„Das vielfältige Netzwerk der Chine-sen kommt auch der TU Berlin zugu-te. Wir schicken derzeit sowohl Wis-senschaftler als auch Studierendedorthin. Die jahrelange Unterstützungund Zusammenarbeit ist zu einemfruchtbaren Austausch geworden.“Bei aller Freude über die Arbeit in ei-nem expandierenden und gut ausge-statteten Bereich, der von der Politikernst genommen wird, sorgt sich Ul-rich Steinmüller, und zwar umDeutschland: „Mit einem ungeheurenFinanzierungsaufwand werden in Chi-na wissenschaftliche Ressourcen akti-viert, die uns sehr bald Konkurrenzmachen werden. Bei uns wird Wissen-schaft abgebaut, dort wird sie aufge-baut.“ Patricia Pätzold

➥ http://fk1-tu-berlin.de/daf.asp

Ein Teil des Campus in Hangzhou. Die Gebäude gehören zu der Fakultät, in der Ulrich Stein-müller (Foto) als Dekan wirkt

–– 125-Jahr-Feier ––

Der Weg ist das Ziel

Das Programm zur 125-Jahr-Feierder TU Berlin im Mai dieses Jah-

res wächst und wächst. Der Festakt am4. Mai mit Grußworten aus Politik,Wirtschaft und Wissenschaft, der Ver-leihung von zwei Ehrendoktorwür-den, Vorträgen, Musikbeiträgen undeinem Empfang bildet den Auftakt.Die deutsch-englische Festschrift, dieAuskunft über 55 bedeutende Persön-lichkeiten der TU Berlin gibt, geht inKürze in Druck. Für die zentrale Par-ty am 7. Mai mit Bühnen, Tanzparkett,mit musikalischen, akrobatischen undanderen künstlerischen Darbietungenwird bereits die erst kürzlich einge-weihte Peter-Behrens-Halle im Wed-ding hergerichtet. Die acht Fakultätenpräsentieren ihre Aufgaben des Jahres2005 visionär in Workshops, Präsen-tationen, Foren, jeweils innerhalb ei-nes halben Tages in einem zentralenRaum der Universität. Ihre zukunfts-orientierten Ideen folgen dem Grund-satz: „Der Weg ist das Ziel“. pp

Vizepräsidentenwahl

Im Gegensatz zum Präsidenten derUniversität, der nur alle vier Jahre

neu gewählt wird, stellen sich die Vi-zepräsidenten bereits nach zwei Jah-ren erneut zur Wahl. Am 30. April2004 nimmt das Kuratorium zu denWahlvorschlägen des AkademischenSenats für den/die Erste Vizepräsiden-ten/in Stellung. Gewählt wird im Kon-zil am 26. Mai 2004 (weitere Wahl-gänge, falls notwendig: 2. und 9. Juni2004). Die Ämter der Zweiten undDritten Vizepräsidentin oder des Vi-zepräsidenten werden ebenfalls am26. Mai 2004 neu gewählt, falls not-wendig am 2. Juni 2004. Kandidaten-vorschläge müssen schriftlich bis zum14. Mai 2004, 15 Uhr, beim ZentralenWahlvorstand eingegangen sein. tui

Nachdem am 19. Dezember das Kura-torium dem Änderungs- und Ergän-zungsvertrag zu den bestehendenHochschulverträgen nicht zuge-stimmt hatte, stand am 9. Januar2004 ein weiteres heißes Thema aufder Tagesordnung. Nach heftigerDiskussion billigte das Kuratoriumden Tarifvertrag für die Beschäftig-ten. Für die Wissenschaftlichen Mit-arbeiter wird es Nachverhandlungengeben. Welche Bedeutung dieses fürdie Beschäftigten der Universitäthat, erklärt Dr. Barbara Obst-Hantel,Leiterin der TU-Personalabteilung:

Der Tarifvertrag ist das Ergebnis lang-wieriger und schwieriger Verhandlun-gen mit den Gewerkschaften. Auslöserder Tarifverhandlungen war der vomKuratorium beschlossene Austritt ausden Arbeitgeberverbänden. Damitwurde die Möglichkeit eröffnet, paral-lel zum Land Berlin mit einem neuenTarifvertrag die größtmöglichen Eins-parpotenziale zu erschließen. Dervom Land Berlin im Juli abgeschlosse-ne Tarifvertrag enthielt denn auch dieEmpfehlung an die Hochschulen, die-sen TV zu übernehmen; damit und vordem Hintergrund der Interessen derGewerkschaften waren die Spielräu-me für hochschuleigene Lösungen sehrgering. Obwohl den Verhandlungsfüh-rern auf der Hochschulseite sehr be-wusst war, dass die Absenkung Ar-beitszeit/Vergütung im Verhältnis 1 : 1um acht, zehn und zwölf Prozent, jenach Vergütungsgruppe, für die Hoch-schulen praktisch sehr schwer umsetz-bar sein würde, ließ das Festhalten derGewerkschaftsseite an diesem Schemajedoch keine andere Lösung zu.

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Auch während der Dezember-Sitzung des Kuratoriums gingen die Proteste der Studierendengegen die Kürzungen weiter. Diese „luftige“ Aktion war von außen und von innen sichtbar

Langer, schmerzhafter ProzessTarifvertrag mit vielen Kompromissen – Nachverhandlungen für WiMis

Fortsetzung Seite 3 unten

Seite 2 TU intern Nr. 1 · Januar 2004AKTUELL

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DFG-Gelder je Professur: Berliner Spitzenplatz gehört der TUEin Gespräch mit TU-Vizepräsidentin Prof. Dr.-Ing. Luciënne Blessing und Forschungsplaner Ingo Einacker zum DFG-Ranking

Das aktuelle Ranking 2003 der Deut-schen Forschungsgemeinschaft ver-gleicht die deutschen Universitätennach Drittmitteln, die ihnen von derDeutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) bewilligt wurden. Mit 67,51Millionen Euro kommt die TU Berlinauf den 20. Platz. Wie ist das zu be-werten?Blessing: Insgesamt stehen wir im Ber-liner Vergleich sehr gut da. Wir sindzwar im untersuchten Zeitraum 1999bis 2001 im Vergleich zum vorherigenRanking leicht zurückgefallen, dochtatsächlich hat sich unser gesamtesDrittmittelvolumen sogar gesteigert,da wir sehr viele Mittel aus der Indust-rie und von anderen Drittmittelgeberneinwerben, die hier nicht aufgeführtwerden. Dass wir bei der Summe derDFG-Mittel schlechter dastehen alsHU und FU, hat unter anderem damitzu tun, dass die absoluten Mittel imMedizin- und Biologiebereich sehrhoch sind. Doch zum Beispiel in denNaturwissenschaften steht die TU Ber-lin als beste Berliner Uni mit 23,5 Mil-lionen Euro auf Rang 7.Einacker: Bemerkenswert ist, dass wirbei den Bewilligungen je Professur vonden Berliner Universitäten am bestenabschneiden, sogar noch vor der HUund der FU trotz der Medizin. Mit172 200 Euro pro Professur sind wirdamit die DFG-forschungsstärksteUniversität in Berlin.

Welche Gründe gibt es für das Ab-schneiden der TU Berlin?Blessing: Vor allem ist das Budget fürden Bereich Biologie und Medizindeutlich größer als das für die BereicheNaturwissenschaften, Ingenieur- undGeisteswissenschaften. Der DFG-Topfist jedoch nicht größer geworden, dieBewilligungsrate ist gesunken, beson-ders im Bereich Ingenieurwissenschaf-ten. Hier sind wir schließlich im bun-desweiten Vergleich auf einem sehrguten achten Platz gelandet. Außer-dem steckt die DFG sehr viel Geld indie Sonderforschungsbereiche, derenZahl derzeit an der TU Berlin rückläu-fig ist.

Wie wichtig ist so ein Ranking, welcheFunktion und welche Auswirkungenhat es?Einacker: Es ist in jedem Fall ein hilf-reiches Instrument, das uns Daten lie-fert – auch über andere –, die sonstnur schwer zugänglich sind. Wir kön-nen sehen, wie gut oder schlecht ein-zelne Fächer aufgestellt sind. ZumBeispiel erfahren wir, dass unsere Ma-thematik an zweiter Stelle steht, dassElektrotechnik und Informatik aufdem zwölften Platz liegen, und das,obwohl die umfangreichen Industrie-mittel hier noch gar nicht auftauchen.Blessing: Wir müssen allerdings dieAußenwirkung ernst nehmen. Denndie jeweiligen Spitzenreiter eines Ran-kings schmücken sich damit, obwohldie DFG selbst darauf hinweist, dass essich nur um einen Ausschnitt des Ge-samtvolumens handelt, um den DFG-Anteil eben.

Sind DFG-Mittel denn wertvoller alsandere?Einacker: Für das wissenschaftliche Re-putationsbild einer Universität sind sieschon wichtig, weil sie von der zentra-len deutschen Einrichtung zur For-schungsförderung kommen. Natürlichprägt das den Ruf der Forschungsstär-ke einer Universität.Blessing: Das differiert allerdings sehrnach Fachgebiet. In den Ingenieurwis-senschaften, die naturgemäß viele

Kontakte zur Wirtschaft haben, spieltdie Industrie häufig eine wichtige Rol-le. Die Tendenz, als „echte“ Wissen-schaft vor allem Grundlagenforschungzu betrachten und anwendungsorien-

tierte Forschung weniger, ist leidernoch sehr stark. An manchen auslän-dischen Universitäten ist Industriefor-schung tatsächlich als Auftragsfor-schung verpönt. Als „echte“ Wissen-schaft wird im allgemeinen Verständ-nis leider oft noch vor allem Grund-lagenforschung betrachtet, anwen-dungsorientierte Forschung weniger.Und DFG-Mittel sind eben für Grund-lagenforschung, für die „echte“ Wis-

senschaft in diesem Sinne. Außerdemwird man bei der DFG durch den Kol-legen beurteilt, in der Industrie mussich „nur“ meinen Partner überzeugen.

Welche Schlussfolgerungen zieht dieTU Berlin aus dem Ranking für For-schungsplanung und -management?Blessing: Beim Thema „Sonderfor-schungsbereiche“ haben wir bereits be-gonnen, ganz konkret Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler anzuspre-chen, interdisziplinäre Gruppen zusam-menzustellen, eine bessere Vernetzungzu schaffen, um zu neuen Forschungs-möglichkeiten anzuregen. Wir wollenauch hervorragende Einzelwissen-schaftler verstärkt zusammenbringen,um interdisziplinäre Forschung zu för-dern. Wir können Kontakte knüpfen,Networking betreiben, Akteure identi-fizieren helfen, aber die Forscherinnenund Forscher müssen es auch wollen.Die angedrohten Kürzungen und derVerlust von Lehrstühlen – damit natür-lich auch der Verlust potenzieller Dritt-mittel – werden uns zukünftig sicherlichnoch größere Anstrengungen abfor-dern, um international wettbewerbs-fähig zu bleiben.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Patricia Pätzold

➥ www.dfg.de

Luciënne Blessing

Ingo Einacker

Patente Beratung ist SpitzeBerliner Verwertungsagentur „ipal“ am besten bewertet

In einer Studie des Bundesforschungs-ministeriums zur Effektivität der neu-

en Patentverwertungsagenturen wur-de das Berliner Verbundprojekt derHochschulen mit der „ipal GmbH“überdurchschnittlich positiv bewertet.Bei der von der Unternehmensbera-tung Kienbaum durchgeführten Studiebelegte sie unter vierzehn neuen Ein-richtungen den ersten Platz. Bundes-weit landete die „ipal“ auf dem hervor-ragenden zweiten Platz von 22.Seit Anfang 2002 das Arbeitnehmer-erfinderrecht geändert wurde, müssenauch die bisher freien Erfindungen, dieim Dienst der Hochschulen gemachtwerden, als Hochschulerfindungen an-gemeldet werden. Weil nun das Pa-tentrecht ein recht schwieriges ist,gründeten sich überall entsprechendeEinrichtungen zur Verwertung der Pa-tente. In Berlin schlossen sich bereitsim Oktober 2001 die drei großen Uni-versitäten, die FHTW, die TFH und dieInvestitionsbank Berlin (IBB) zumVerbundprojekt „ipal GmbH“ zusam-men, um die Erfindungen aus den Ber-liner Hochschulen zu verwerten unddie Erfinder zu beraten. 270 Meldun-gen hat die „ipal“ bisher bewertet, 75

wurden zum Patent angemeldet. DieTU Berlin ist mit 33 Erfindungsmel-dungen und acht Patenten dabei (HUmit Charité: 59 Meldungen, 19 Paten-te, FU: 26 Meldungen, fünf Patente).„Das ist für uns ein Riesenerfolg“,freut sich Bernd Poppenheger, An-sprechpartner für die „ipal“ an der TUBerlin. „Innerhalb kürzester Zeitkonnten wir auf Platz eins vorstoßen.“Er führt das auf ein besonders fähigesManagement und die geschickte recht-liche Konstruktion zurück. Die Erfin-dungsmeldungen werden sofort der„ipal“ übergeben, sofern sie nichtdurch Rechte Dritter belastet sind, waszu sehr effektiver Verwertung führt.Innerhalb der Unis gebe es auch eine„klasse Akzeptanz“. Sein Arbeitsbe-reich Patente im neu gegründeten Ser-vicebereich KPL (s. nebenstehendenBericht) prüft Meldungen, hilft imrechtlichen Bereich, bei der Erstellungder Unterlagen, erstellt Verwertungs-exposés, akquiriert Verwertungspart-ner, finanziert Patentanwaltshonorareund Amtsgebühren. pp

☎ 314-2 17 68, -2 39 06➥ www.ipal.de

Im November 2003 nahm der neueServicebereich „Kooperationen Pa-

tente Lizenzen“ (KPL) unter Leitungvon Ulrike Schmidtberg, der bisheri-gen Leiterin des Servicebereichs For-schung, in der Abteilung ControllingFinanzen und Forschung die Arbeitauf. Die sechs Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sind unter anderem zu-ständig für das Management der Ko-operationen mit außeruniversitärenForschungseinrichtungen und Unter-nehmen. Da geht es zum Beispiel umVereinbarungen zu gemeinsamen Pro-fessuren, Stiftungsprofessuren oderum die Beteiligung der TU an Unter-nehmen als alleinige oder Mitgesell-schafterin. KPL wirkt bei den Ver-tragsverhandlungen mit und stimmtsich eng mit der Hochschulleitung undden betroffenen Fakultäten ab. DerService umfasst auch die juristischeBetreuung, die Mitarbeiter koordinie-ren die Einbindung der Gremien undwerden ein Controlling des Erfolgesder Zusammenarbeit in organisatori-scher und finanzieller Hinsicht sowiezur Darstellung des wissenschaftli-chen Mehrwertes aufbauen. Transpa-renz und Vereinfachung sind das Zielsowie die Verbesserung des Service.

Dafür will KPL zunächst die erforder-lichen Instrumente schaffen und dieTU-Öffentlichkeit über die neuen Ar-beitsabläufe informieren.Beim weiteren Ausbau der Verwer-tungsaktivitäten der TU Berlin wirdKPL, wie schon in der Vergangenheit,eng mit der hochschuleigenen Verwer-tungsagentur „ipal“ zusammenarbei-ten (siehe nebenstehender Bericht).Durch die zeitlich befristete Bereit-stellung von Räumen und TU-eigenenGeräten zu gründerfreundlichen Kon-ditionen werden insbesondere Grün-dungsaktivitäten unterstützt. Zukünf-tig soll der Schwerpunkt auf der Be-treuung von konkreten Existenzgrün-dungsinitiativen liegen.Die verschiedenen, bislang verstreu-ten Aufgabenfelder sind durch die An-siedlung in der Abteilung ControllingFinanzen und Forschung nun stellen-neutral und bestmöglich konzentriert.Die dort Beschäftigten wollen eine„schlagkräftige“ Serviceeinheit im In-teresse der Wissenschaftlerinnen,Wissenschaftler und der außeruniver-sitären Partner aufbauen. tui

☎ 314-2 94 43➥ www.tu-berlin.de/zuv/KPL

Neue „schlagkräftige“ EinheitHilfe für Erfinder, Existenzgründer und bei Kooperationen

MeldungenTU-Haushalt 2004 beschlossen

/stt/ Das Kuratorium hat am 9. Januarden TU-Haushaltsplan für 2004 mit14 : 5 : 1 Stimmen beschlossen. Er umfasstEinnahmen und Ausgaben in Höhe von366 242 100 Euro. Der Landeszuschuss,der auf dem aktuellen Hochschulvertragbasiert, beträgt 275 061 000 Euro. Kür-zungen, unter anderem durch die Zah-lung an den Fachhochschulstrukturfonds,reduzieren diese Summe auf 263 378 000Euro. Damit bekommt die TU gegenüberdem Jahr 2003 rund 11,683 MillionenEuro weniger. Um diesen Fehlbetrag kom-pensieren zu können, sollen die Regelun-gen des neuen Tarifabschlusses für Arbei-ter und Angestellte greifen sowie die Ein-sparungen aus dem verminderten Weih-nachtsgeld für Beamte. Der Haushaltsplanwird nun zur Genehmigung der Wissen-schaftssenatsverwaltung vorgelegt.

TU-Leitbild übergeben –Kommentare erwünscht

/stt/ Auf einer öffentlichen Sitzung desAkademischen Senats am 14. Januar aufdem Potsdamer Platz übergab der Leiterder Präsidialamtskommission, ProfessorStefan Jähnichen, TU-Präsident ProfessorKutzler den Entwurf für das Leitbild der TUBerlin. Es wurde zur weiteren Diskussionauf den TU-Internetseiten veröffentlichtsowie den Fakultäten zur Kommentierungübergeben. „Das Leitbild soll breit in derTU-Öffentlichkeit diskutiert werden“, soPräsident Kutzler. Alle Interessenten kön-nen über die unten angegebenen Mail-Adressen ihre Kommentare an die Kom-mission weiterleiten. Am 28. Januar sollein Maßnahmenkatalog zur Umsetzungdes Leitbildes im AS vorgestellt werden.➥ www.tu-berlin.de/presse/doku/leitbild✉ [email protected][email protected]

Ergebnisse der Forschungschnell marktfähig machen

/tui/ Die Offensive zur Patentverwertungdes Bundesministeriums für Bildung undForschung, in deren Rahmen auch die Ber-liner Agentur der Hochschulen „ipal“ ge-fördert wird, soll bis 2006 fortgesetzt wer-den. Es soll damit erreicht werden, dassForschungsergebnisse schnell auf denMarkt kommen und die Hochschulenauch Chancen haben, daran zu verdie-nen. Für diese zweite Phase der Offensivestehen 28 Millionen Euro zur Verfügung.

Anfang Dezember veröffentlichtedas Centrum für Hochschulent-

wicklung (CHE) sein Forschungsran-king 2003. Wo steht darin die TUBerlin? Bis heute hat das CHE 13 Fä-cher aus den Geistes- und Naturwis-senschaften bewertet. Acht davonsind auch an der TU Berlin vertreten:Germanistik, Geschichte, Erzie-hungswissenschaften, Psychologie,VWL, BWL, Physik und Chemie. Un-tersucht werden insgesamt 57 Uni-versitäten. Bewertet werden die ab-gerechneten Drittmittel, die Anzahlder Promotionen und Publikationeninsgesamt und pro Fachgebiet. Nachdiesen Leistungsindikatoren ent-wickelte das CHE eigene Rankingre-geln, die nicht nur fächerspezifischeLeistungsrangfolgen ermöglichen,

sondern im Fächerverbund auch einGesamtergebnis nach dem universitä-ren Anteil an forschungsstarken Fä-chern. Letzteres ist jedoch vor allempublizistisch wirksam.In dieser Gesamtbewertung nimmt dieHU Berlin Rang zwei ein, die RWTHAachen Rang sieben, die FU BerlinRang acht und die TU Berlin Rang 19.Dieser TU-Rang fußt im Wesentlichenauf den forschungsstarken FächernGermanistik und Physik.Die TU-Physik erweist sich mit Dritt-mittelrang 18, Publikationsrang sechsund Promotionsrang neun im Indikato-renmix als besonders forschungsstark,sodass sie sich in der Gruppe der 13 for-schungsstärksten deutschen Universi-täten befindet. Pro Hochschullehrerinund -lehrer weist sie durchschnittlich

19 Publikationen und 1,7 Promotionenaus sowie eine durchschnittliche jährli-che Drittmittelsumme von insgesamt4,176 Millionen Euro. Letzteres liegtetwa 15 Prozent über dem Mittelwertder Drittmittelausgaben der beteilig-ten Universitäten.Die TU-Chemie überzeugt beim fach-spezifischen Ranking insbesonderedurch den siebenten Rang bei den ver-ausgabten Drittmitteln. Weniger er-folgreich ist die Chemie bei den Publi-kationen (Rang 21) und den Promotio-nen (Rang 27). Damit kann sie beimCHE-Indikatorenmix nicht in die for-schungsstärkste Spitzengruppe vor-dringen. Die Germanisten aller dreiBerliner Universitäten gehören zurSpitzengruppe der 15 forschungs-stärksten deutschen Universitäten.

Die TU-Germanistik zeichnet sichinsbesondere durch ihre Drittmittel-stärke aus. Mit durchschnittlich586 000 Euro pro Jahr landet sie aufeinem guten sechsten Rang, und proWissenschaftlerin beziehungsweiseWissenschaftler liegt die TU Berlinmit einem Jahresdurchschnittswertvon 41000 Euro sogar auf dem bes-ten Platz. Bislang gibt es leider nochkeine korrekten Rankingaktivitätenzu den ingenieurwissenschaftlichenFächern, die dann das Kernprofil derTU Berlin vervollständigen würden.

Dr. Reinhard Pfab,Controlling und Datenkoordination

➥ www.che.de(Lesen Sie auch den Leserbrief aufSeite 14.)

Starke Physik und Germanistik an der TU BerlinKorrekte Rankings für ingenieurwissenschaftliche Fächer fehlen bis heute

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 3AKTUELL

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Modern klingt es schon, wenn jederStudierende „Credit Points“ be-kommt, die er oder sie einlösenkann. Und auch sehr effizient. Undmarktorientiert – Angebot regeltNachfrage. Doch das Studienkonten-modell, das sich Wissenschaftssena-tor Thomas Flierl vorstellt, kommtnicht überall besonders gut an (sieheauch Bericht auf dieser Seite). Beiden Studierenden schon gar nicht.E intern fragte nach.

Dennis Metzeldstudiert Psycholo-gie, 11. Semester

Mir scheint, dass es im Prinzip darumgeht, Druck auszuüben. Vor allem aufLangzeitstudierende, die trotzdemviele Lehrveranstaltungen besuchen.Die meisten brauchen aber so lange,weil sie arbeiten müssen oder Kinderhaben oder so. Langzeitstudierendewerden dadurch nicht weniger. Es sollja auch eine Mindestabnahme geben,sodass es den Teilzeitstudierendendeutlich erschwert würde, neben ih-rer Arbeit oder Kindererziehungnoch eine qualifizierte Ausbildung zumachen. Das halte ich für hoch prob-lematisch. Denn Deutschland brauchtmehr und nicht weniger Absolventen.Das sollte das Ziel sein, nicht die Ab-schreckung.

Jan Heller studiertEnergie- und Ver-fahrenstechnik,5. Semester

So ein Modell wäre nur sinnvoll, wenndas gesparte Geld dann auch der Unizugute kommt. Die normalen Zu-schüsse an die Universitäten dürftendafür nicht gekürzt werden. Aber ichglaube, dass der Senat genau das vor-hat.

Nicole Engertstudiert Maschi-nenbau,11. Semester

Ich glaube nicht, dass die Lehre ver-bessert würde. Es wird nur dazu füh-ren, dass diejenigen, die es sich leistenkönnen, Zusatzkurse zu belegen, einhöherwertiges Studium absolvierenkönnen. Das würde nur Nachteilebringen, denn es würde zu Differen-zierungen zwischen den Studierendenführen, eine mehrklassige Studieren-dengesellschaft sozusagen. Die weni-ger Betuchten sind dann gezwungen,nur das Minimalangebot der Uni zunutzen. Wenn nicht alles so glatt läuftim Leben – so ist es mir auch gegan-gen –, ist man angeschmiert.

Mustafa Algamstudiert Geschichteund Mathematik(Lehramt),7. Semester

Die Frage ist: Wo bleiben die Gelder?Bleiben sie in der Uni, oder sollen siedie Defizite der öffentlichen Kassenausgleichen? Ich glaube nicht, dasssich mit einem Bezahlsystem die Qua-lität des Studiums verbessert. Aber ge-schehen muss etwas. In meinen bishe-rigen sieben Semestern habe ich nurgemerkt, dass es immer weniger Pro-

fessoren und immer mehr Studierendein den Veranstaltungen werden. Wirkönnen zum Beispiel kaum Hausar-beiten abgeben, müssen immer Klau-suren schreiben.

Miata Ladipohstudiert Psycholo-gie, 3. Semester

Von Studienkonten habe ich gehört,dass sie die Zeit begrenzen sollen, ei-nerseits, aber auch ermöglichen, sichin anderen Fächern als dem eigenenHauptfach etwas kundig zu machen.Die Einschränkungen mit so einemModell zu verkaufen finde ich ziem-lich clever, aber ich finde es nicht gut.Ich persönlich bin sehr sparsam, dasheißt, ich gebe ungern mehr aus als nö-tig. Daher weiß ich, dass Qualität nichtimmer auch einen besonders hohenPreis haben muss.

Sergio Olivaresstudiert Verkehrs-wesen,1. Semester

Ich glaube nicht, dass ein Studienkon-to Verbesserungen schaffen könnte. Eswürde die Universitätsausbildung aufdie Leute reduzieren, die es sich leis-ten können. Man müsste erst recht ar-beiten, um zu studieren. Die meistenkommen aber damit nicht klar. Auchdiejenigen, die von den Eltern abhän-gig sind, könnten es sich meist nichtleisten. Die Idee ist eher blöd vom Se-nat, denn es beschränkt die Universi-tät und beschneidet außerdem dieGrundrechte. Eins davon ist schließ-lich die Bildung.

Melanie Finckstudiert Deutschund Kunstge-schichte (Magis-ter), 7. Semester

Sicher werden die Seminare nichtmehr so voll sein. Aber trotzdem istdas eine Art Darwinismus: Wer sich’sleisten kann, kann auch die Vorlesun-gen besuchen. Das ist eigentlich un-glaublich.

Preslav Naydenovstudiert Wirt-schaftsingenieur-wesen, 1. Semester

Ich finde es okay, so ein Modell einzu-führen. Es geht nicht an, dass jeder 20Semester studiert. Die Langzeitstudie-renden belasten das ganze System,und viele Studierende warten auf Stu-dienplätze.

Alexandra Kröberstudiert Deutschund Kunstge-schichte(Magister),3./2. Semester

Ich finde die Studienkonten vollkom-men überflüssig. Außerdem geht dasFlair des Studierens dabei vollkom-men verloren. Denn es würde zu einertotalen Verschulung führen. Man wür-de sich vorkommen, als wenn man ge-rade die Schullaufbahn beginnt.

Unglaublich, aber clever verkauftWas Studierende von Studienkonten halten

Credit Points statt Studiengebühren?Wissenschaftssenator Flierl stößt mit seinem Studienkontenmodell auf Kritik

An den 17 Hochschulen Berlins gabes im Wintersemester 2002/3 fast22 000 Studierende ab dem 16. Hoch-schulsemester und rund 12 500 mit20 oder mehr Semestern. Das istweit mehr als die doppelte Regelstu-dienzeit. Das ist unbefriedigend, teu-er und bereitet den Verantwortli-chen Kopfzerbrechen. Schon seitdem Sommer 2003 laboriert daherWissenschaftssenator Thomas Flierlan einem Studienkontenmodell, daser als politische Alternative zu Studi-engebühren und als Instrument ge-wertet wissen möchte, mit dem Stu-dierende auf die HochschulpolitikEinfluss nehmen können. AnfangDezember lüftete er nun das Ge-heimnis und stellte sein Modell, ba-sierend auf einem Gutachten desForschungsinstituts für Bildungs-und Sozialökonomie (FiBS), denHochschulen vor. Auf große Begeis-terung stieß er nicht.

360 Credit Points sollen Studierendeam Anfang ihres Fachstudiums erhal-ten. Zum Erreichen der Bachelor-Ur-kunde – das Modell orientiert sich anden neuen Abschlüssen – verbrauch-ten sich 180 Credit Points, für einenMaster-Abschluss würden weitere 120Points benötigt. Die Points werden je-weils abgebucht, verschiedene Studi-enverläufe könnten damit berücksich-tigt werden, da sich die Abbuchungnach der Nachfrage richtet. Sind dieCredit Points aufgebraucht, müsseman allerdings nachkaufen, wenn manweitere Veranstaltungen besuchenmöchte. Sind noch welche übrig, kön-nen diese für kostenlose Weiterbil-dung genutzt werden. „Das Modellvermeidet soziale Verzerrungen undermöglicht eine individuelle Studien-und Lebensplanung“, findet SenatorFlierl. Für hochschulpolitisches Enga-gement soll es auch noch Bonus-Pointsgeben. Gleichzeitig erhofft sich der Se-nator auch eine effizientere Budget-ausnutzung der Hochschulen. Die Mit-tel sollen den Hochschulen nämlichentsprechend der Nachfrage nach be-stimmten Studiengängen und Veran-staltungen zugewiesen werden.Doch der Wind bläst dem ohnehinschon von Studierendenprotesten undden Querelen um den Posten des Wis-senschaftsstaatssekretärs gebeuteltenSenator von vorne ins Gesicht.„Dieses Modell ist untauglich, die Si-tuation zu verbessern“, sagt die hoch-

schulpolitische Spreche-rin der Grünen, LisaPaus. Ein Globalbudgetfür die Hochschulen kön-ne es damit nicht mehrgeben, also stünden auchdie Hochschulverträgewieder zur Diskussion.Selbst der Wissenschafts-experte der PDS, Benja-min Hoff, lehnt den Vor-schlag seines Senatorsab.Die Hochschulen selbstfürchten um Studienan-gebote, die zwar gesell-schaftlich gewünscht,aber momentan nichtnachgefragt sind, wie esbeispielsweise einigeJahre bei der Informatikder Fall war. Diese wür-den bei der Orientierungan der Nachfrage überkurz oder lang nichtmehr finanziert und weg-fallen. Auch für dieKunsthochschulen seider Effizienzbegriff ge-radezu absurd. Die Stu-dierenden kämen um Ge-bühren für ein grund-ständiges Studium nurherum, wenn es ohneUmweg oder Ergänzungstattfindet. Mithin könnesogar der Hochschul-standort ernsthaft ge-fährdet werden. Das The-ma ist noch lange nichtausdiskutiert. Die PDSwill Flierls Studienkon-ten auf ihrem Landespar-teitag im Februar 2004zum Thema machen.

Patricia Pätzold

Fortsetzung von Seite 1

Die Alternative zum Abschluss des Ta-rifvertrages wäre die Fortsetzung ei-nes tariflosen Zustandes gewesen;eine für die Beschäftigten, aber auchfür die TU Berlin als Arbeitgeber sehrbelastende Situation, die unter ande-rem dazu geführt hätte, dass die Eins-parmöglichkeiten sehr viel geringerausgefallen und ein erheblich höhererPersonalabbau und damit auch derAbbau von Studienplätzen unver-meidlich gewesen wären.Vor diesem Hintergrund ist der Tarif-abschluss auch ein Solidarbeitrag allerTarifbeschäftigten der TU Berlin fürden Erhalt von Arbeitsplätzen. DieBeamtinnen und Beamten der TU Ber-lin haben ihren Solidarbeitrag durchWegfall des Urlaubsgeldes und Absen-kung des Weihnachtsgeldes auf einenSockel von 640 Euro ohne Arbeits-zeitreduzierung bereits erbracht.Der Tarifvertrag gilt rückwirkend ab1. Januar 2004. Weitere wesentlicheRegelungen:■ Erhöhung von Vergütungen und

Löhnen um 3,4 Prozent ab 1. Ja-nuar 2004;

■ Erhöhung von Vergütungen undLöhnen um 1 Prozent ab 1. Mai2004;

■ drei gleich hohe Einmalzahlungenvon 150 Euro monatlich im Januar,Februar und März 2004;

■ Absenkung von Vergütung undLohn korrespondierend mit einerentsprechenden Absenkung derArbeitszeit gestaffelt nach Vergü-tungs- und Lohngruppen im Um-fang von acht, zehn und zwölf Pro-zent.

Der Tarifvertrag schließt betriebsbe-dingte Kündigungen vom 1. Januar2004 bis zum 31. Dezember 2009 aus.Die Laufzeit des Tarifvertrages gehtbis zum 31. Dezember 2009. Er kannfrühestens zum 31. März 2010 gekün-digt werden.Direkt nach Abschluss der Tarifver-handlungen haben wir Kontakt zurDeutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) aufgenommen, um die sich ausdiesem Tarifabschluss ergebendenProbleme, insbesondere des so ge-nannten Besserstellungsverbots, zu lö-sen. Das Problem ergibt sich im We-sentlichen daraus, dass nach Kündi-gung der Tarifverträge über Urlaubs-und Weihnachtsgeld im restlichenBundesgebiet bei neu abgeschlossenenVerträgen diese Beträge nicht mehr ge-zahlt werden beziehungsweise in denDFG-Durchschnittssätzen nicht mehrenthalten sind.

Langer schmerzhafter ProzessNachdem „last minute“-Verhandlun-gen mit den Gewerkschaften zur Lö-sung dieses erst seit Anfang diesenJahres bekannten Problems noch nichtzum Erfolg geführt haben, hat das Ku-ratorium den Präsidenten beauftragt,darüber sofort Nachverhandlungenaufzunehmen. Dies wird umgehendgeschehen. Ziel ist dabei, für die Dritt-mittelbeschäftigten eine Lösung zufinden, die der Bundesregelung mög-lichst nahe kommt.Weiterhin hat das Kuratorium denPräsidenten beauftragt, durch Aus-führungsbestimmungen Kompensati-onsmöglichkeiten vorzuschlagen, dieder besonderen Situation der befristetbeschäftigten wissenschaftlichen Mit-arbeiter Rechnung tragen. Auch hier-zu wird es in absehbarer Zeit einenVorschlag geben.Insgesamt war die Verhandlung desTarifvertrages ein langer und schmerz-hafter, mit vielen Problemen und Aus-einandersetzungen behafteter Pro-zess. Optimale Lösungen kann es imSpannungsfeld zwischen Einsparungs-zwang und Berliner Tarifsituationnicht geben. Wir werden jedoch allesdaransetzen, aus dem gefundenenKompromiss das Beste zu machen.

Dr. Barbara Obst-Hantel,Leiterin Abteilung Personalwesen

Mehr Studierende für Studiengebühren?

Über die Hälfte der Studierenden würde Studiengebühren von rund 500 Euro pro Se-mester unter bestimmten Bedingungen akzeptieren. Das behaupten der Stifterverbandfür die Deutsche Wissenschaft und das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) auf-grund einer Studie, die in ihrem Auftrag vom Marktforschungsinstitut „forsa“ durch-geführt und veröffentlicht wurde. Das Geld müsste allerdings den Hochschulen direktzugute kommen und außerdem erst nach Beendigung des Studiums und Einstieg insBerufsleben zahlbar sein. Abgefragt wurde allerdings nur die Zustimmung zu ver-schiedenen Varianten von Studiengebühren. Der Studentendachverband fzs warf demCHE daraufhin Betrug vor. Der Stifterverband nahm die Studie zum Anlass, die Abschaf-fung des erst im letzten Jahr eingeführten bundesweiten Verbots für Studiengebüh-ren zu fordern. tui

Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS)

Seite 4 TU intern Nr. 1 · Januar 2004INNENANSICHTEN

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MeldungenZentrum für Regionalplanung

/tui/ Am 23. Januar 2004 wird an der TUBerlin das „Kompetenzzentrum Stadtund Region in Berlin-Brandenburg“ ge-gründet. Es soll eine Plattform bieten fürdie Institutionen und Aktivitäten derRaumforschung und -planung in der Re-gion. Alle Interessierten sind eingeladen,ihre Vorstellungen und Kompetenzen indie Diskussion wie den Aufbau diesesKompetenzzentrums einzubringen. Auf-taktveranstaltung mit Vorträgen undkompetenten Diskussionspartnern im Fo-rum der Fakultät VIII, Architektur UmweltGesellschaft, der TU Berlin, Str. des 17.Juni 152, 10623 Berlin, 14 Uhr.✉ [email protected]

Neue Spitze der Studienstiftung

/tui/ Die Studienstiftung des deutschenVolkes hat einen neuen Präsidenten. DasKuratorium wählte den renommiertenHirnforscher und Publizisten GerhardRoth, Professor an der Universität Bremenund Rektor des Hanse Wissenschaftskol-legs in Delmenhorst. Er tritt die Nachfol-ge von Helmut Altner von der UniversitätRegensburg an. Die unabhängige BonnerStudienstiftung fördert begabte Studie-rende und Doktoranden aller Fachrich-tungen. Sie unterstützt derzeit 6000 Sti-pendiaten.

Romain wieder UdK-Präsident

/tui/ Professor Lothar Romain wurde An-fang Dezember 2003 vom Konzil der Uni-versität der Künste für weitere vier Jahre inseinem Amt als Präsident bestätigt. Für den59-jährigen Kunsthistoriker ist es bereitsdie dritte Runde in diesem Amt. Erster Vi-zepräsident wurde Professor Martin Ren-nert. Er lehrt das Fach „Konzertgitarre“.

Liebig-Medaille für Lemmerich

/tui/ Die Justus-Liebig-Universität in Gie-ßen feierte 2003 das Jahr ihres Namens-gebers. Unterstützt wurde sie insbeson-dere von Liebig-Kenner und TU-Ehren-doktor Jost Lemmerich. Bereits im Sep-tember erhielt er für seine Verdienste dieLiebig-Medaille der Universität Gießen.

Neue Aufgabe des CareerService

/tui/ Die Freie Universität Berlin hatihrem CareerService die Organisation desStudienbereichs „Allgemeine Berufsvor-bereitung“ übertragen. Ein solches Ange-bot ist bei der Einführung von Bachelor-studiengängen zwingend vorgeschrie-ben. Für drei Jahre soll der CareerServiceseine Kurse und Seminare zur überfachli-chen Berufsqualifizierung in Zusammen-arbeit mit den Fachbereichen entwickelnund erproben.

TU-Umweltbericht2003 erschienen

Forschung und Lehre behandeln ver-mehrt umweltrelevante und wirt-

schaftsbezogene Fragen. Investitionenin Gebäude und technische Anlagensenkten erneut den Verbrauch vonWasser und Heizenergie. Allerdingsstieg trotz eines verbesserten Energie-managements der Stromverbrauchleicht an. TU-Beschäftigte fahren seitDezember mit dem Job-Ticket ökolo-gischer zur Arbeit. Dies sind einige Er-gebnisse des Umweltberichtes 2003der TU Berlin. Bereits zum zweitenMal werden Forschungsprojekte undLehrveranstaltungen mit Blick auf dieLösung von Umweltproblemen und ei-ne nachhaltige Entwicklung ausgewer-tet. Zu den herausragenden Projektenzählen der Sonderforschungsbereich„Demontagefabriken zur Rückgewin-nung von Ressourcen in Produkt- undMaterialkreisläufen“, die Forscher-gruppe „Interurban-Systemverständ-nis“, „Wasser- und Stoffdynamik ur-baner Standorte“ sowie der For-schungsschwerpunkt „Wasser in Bal-lungsräumen“. Der Bericht ist auch imInterntet verfügbar. tui

➥ www.tu-berlin.de/zuv/sdu/UWS/Um-weltbericht.htm

Streiten für gerechteBezahlung

Entsprechende Studien zeigen: Nochimmer verdient ein männlicher Ar-

beitnehmer in Führungspositionen er-heblich mehr als eine weibliche Füh-rungskraft. Für die gesetzlich veran-kerte Aufwertung typischer Frauentä-tigkeiten, die auch auf das öffentlicheBewusstsein rückwirken würde, gibtes in den Parlamenten keine Mehrhei-ten. Die Tarifparteien haben allerdingsinzwischen die Notwendigkeit vonÄnderungen auch in den Verträgen er-kannt.

MITSTREITERINNEN GESUCHT

Zunächst jedoch müsse es eine Neube-wertung typischer Frauentätigkeitengeben. Bundesweit vermehren sichauch an den Universitäten die Sekre-tärinnennetzwerke, initiiert zurDurchsetzung einer gerechteren Be-zahlung. Auch an der TU Berlin hatsich zu diesem Thema eine Arbeits-gruppe gebildet, die zum Beispiel Tä-tigkeitsprofile genau analysieren will.Sie sucht noch interessierte Mitstreite-rinnen. tui

☎ 314-7 31 28✉ [email protected]

Stöbern in Schinkels SchätzenDie Sammlung des großen Architekten befindet sich jetzt in der Unibibliothek

Wertvolle Erstausgaben undgrundlegende Werke des wohl

berühmtesten Architekten Berlins,Karl-Friedrich Schinkel, sind im No-vember in den Besitz der TU-Univer-

sitätsbibliothek übergegangen. DieSammlung von mehreren HundertWerken ist Teil der wertvollen Buch-bestände, die aus der aufgelöstenDDR-Bauakademie stammen und die

jahrelang vom Institut für Erhaltungund Modernisierung von Bauwerkenan der TU Berlin (IEMB) aufbewahrtworden waren (E intern 11/2003).„Darunter befindet sich auch Schin-kels berühmte ‚Sammlung architekto-nischer Entwürfe‘, Potsdam 1841 bis1843, in einem makellosen Exem-plar“, erklärt Brigitte Mann vomIEMB. Die in diesem Band enthaltenen Ar-beiten stellen eine Auswahl aus derSammlung architektonischer Entwür-fe Schinkels dar, die von 1819 bis 1840in Fortsetzungen veröffentlicht wur-den. Diese seltenen Kupferstiche zeu-gen von außergewöhnlicher zeichneri-scher und grafischer Qualität, mit derder Architekt und Baumeister seineObjekte darzustellen und zu publizie-ren pflegte. Die Kultur der Darstellungund der für das jeweilige Projekt vonihm verfasste Kommentar haben dieVerbreitung und die Popularität seinerWerke und seiner künstlerischen Auf-fassung wesentlich gefördert. Die Uni-versitätsbibliothek wird dafür sorgen,dass die Bücher sowohl der wissen-schaftlichen Forschung als auch derÖffentlichkeit wieder zugänglich ge-macht werden. pp

Offenes Ohr für Kolleginnen und Kollegen in NotZwei neue Mitglieder der Suchtberatung bieten ihre Hilfe an

Wir würden uns freuen, wenn Rat-suchende den Weg zu uns finden

würden“, sagen Evelin Brose und Pe-

ter Sahlmann. Sie haben ein offenesOhr für alle Probleme rund um Sucht-mittel im Allgemeinen und Alkohol imBesonderen. Vor einigen Wochen ha-ben sie die Ausbildung zu kollegialenSuchtberatern abgeschlossen. Jetztverstärken sie das vorhandene fünf-köpfige Team und bieten Betroffenen,Kolleginnen und Kollegen sowie Vor-gesetzten ihren Rat und ihre Hilfe an. Alkohol wird in unserer Gesellschaftoft als Lebensmittel verwendet. Da-durch kann es zu Problemen in Familieund Beruf kommen. Die Arbeit der

WiMis auf halben Stellen arbeiten doppelt so vielWortmeldung aus der Mittelbauinitiative zum neuen Tarifvertrag

Der Kuratoriumsbeschluss vom19. 12., der den Änderungs- und Er-gänzungsverträgen zu den gelten-den Hochschulverträgen nicht zu-stimmte, ist ein Erfolg der Studieren-denstreiks und ein politisches Zei-chen. Die konzeptionslose Kürzungs-politik des Senats stößt auf zuneh-mende Kritik. Welchen Sinn habenMittelkürzungen, die die Krise derStadt weiter verschärfen? Das Saar-land und Bremen erstritten sich inHaushaltsnotlagen, gerade wegenihrer Investitionen in die Bildung,Sonderzuwendungen des Bundes. InBerlin würden die geplanten Kürzun-gen die Hochschulen weiter zerstö-ren. In den letzten zehn Jahren wur-de allein an der TU Berlin ein Drittelder Stellen gestrichen. Die Studie-rendenzahlen jedoch verändertensich wenig.

Für die wissenschaftlichen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter bedeutet dieseEntwicklung eine stetige Verschlechte-rung der Promotions-, Lehr- und For-schungsbedingungen. Auch die wichti-ge und zu großen Teilen auf den WMslastende Drittmittel-Einwerbung lei-det stark darunter. Nach einer Studiezur Arbeitssituation der TUB-WMshaben diese Beschäftigten im Mitteleine um 30 Prozent längere wöchent-liche Arbeitszeit. WMs auf halbenStellen arbeiten im Schnitt sogar dop-pelt so viel! Diese unbezahlte Mehrar-beit wird meist nicht für die Promoti-on genutzt, die laut Arbeitsvertrag Teilder Arbeitszeit (ein Drittel) ist. Viel-mehr werden administrative Aufga-ben übernommen, die aufgrund derfehlenden Besetzung im Verwaltungs-

bereich auf die WMs geschoben wer-den. Die Hälfte der WMs schafft des-halb die Promotion an der TU Berlinnicht. Ein Armutszeugnis für die Uniund gefährlich für die WMs, da diesenach dem neuen Hochschulrahmenge-setz innerhalb von sechs Jahren pro-movieren müssen.Als Reaktion auf die erschreckendenErgebnisse der Studie hat die Vizeprä-sidentin Ulrike Strate die Fakultätenzu Entlastungsmaßnahmen aufgefor-dert: bessere Information der Promo-vierenden, Anreizsystem, um Ab-schlussquote zu erhöhen, Berichtswe-sen zur Situation der WMs, Kontrolleder Lehrverpflichtungsstunden odermehr Weiterbildungsangebote fürLehrende. Eine dauerhafte Umset-

zung bleibt abzuwarten. Vor allemmüssen die WMs von vertragswidri-gen administrativen Aufgaben entlas-tet werden.Bei dieser Arbeitssituation ist der Ta-rifvertrag zynisch. Die Laufzeit vonsieben Jahren ist absurd lang. Die Be-schäftigungssicherung soll das versü-ßen, wirkt aber nur für unbefristet An-gestellte. Die Einkommenseinbußenvon durchschnittlich zehn Prozent (fürWMs zwölf Prozent) können durch dieInflation weiter ansteigen. Der Frei-zeitausgleich (24 zusätzliche freie Ta-ge bei IIa-Stellen) ist ein Hohn bei denjetzt schon angestauten Überstundenund verfallenden Urlaubstagen. Wiesoll die nicht weniger werdende Arbeitmit weniger Mitarbeitern, die weniger

Arbeitszeit haben, erledigt werden?Eine weitere Arbeitsverdichtung beiverstärkter Frustrierung der Beschäf-tigten und Arbeitsausfälle sind die Fol-ge.Die Annahme des Tarifvertrages ist zukritisieren. Nach der Ablehnung derÄnderungen in den Hochschulverträ-gen gibt es auch keine finanzielle Be-gründung, sondern es werden so wei-tere Kürzungs-Begehrlichkeiten beimSenat geweckt. Der an den Präsiden-ten gestellte Auftrag zu Nachverhand-lungen sollte von uns allen kritisch be-gleitet werden. Dazu ruft die Mittel-bauini zu einer VV der WMs am 20. 1.,18 Uhr, im Raum P-N 201 auf.

Dipl.-Ing. Wulf-Holger Arndt,Mittelbauinitiative TU Berlin

Evelin Brose,Fakultät IV, istverheiratet undhat zwei er-wachseneKinder

Peter Sahlmann,Fakultät III, istverheiratet undhat eine Tochter

IEMB-Direktor Bernd Hillemeier und TU-Präsident Kurt Kutzler (v. l.) begutachten die wertvollenBücher mit Skizzen und Kupferstichen

Höhe der durchschnittlichen Überstunden derWiMis an der TUB (nach Vertragsvarianten)

44,6 h 41,4 h 38,7 h

40 h

30 h

20 h

10 h

0 h

38,5 h 25,7 h 19,3 h

mittl. Ist-Arbeitszeit Überstunden Soll-Arbeitszeit

Suchtberaterinnen und -berater unter-liegt der Schweigepflicht, sodass dieHilfesuchenden keine Bedenken der

Offenlegung ihres Problems gegenüberDritten haben müssen. Fragen werdenbeantwortet, mögliche Problemlösun-gen erarbeitet, auf professionelle Hilfewie Therapie und Entzug hingewiesenund gegebenenfalls organisiert. Die Ar-beit umfasst auch die Begleitung beiEntzug sowie Klinikaufenthalt und Hil-festellung bei der Wiedereingliederungam Arbeitsplatz. tui

☎ 314-2 47 62, -2 38 05✉ [email protected][email protected]

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 5INNENANSICHTEN

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MeldungenCampuskarte wird angenommen

/pp/ Ende letzten Jahres begann die Aus-gabe der so genannten Campuskarte anBeschäftigte der TU Berlin. Inzwischenhaben mehr als drei Viertel der TU-Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter ihre Kartebereits abgeholt. Derzeit gilt sie alsDienstausweis, als Bibliotheksausweisund – mit einem entsprechenden Aufkle-ber – als Fahrkarte für die Berliner öffent-lichen Nahverkehrsmittel (Jobticket).Weitere Anwendungsmöglichkeiten sindvorgesehen. Der Personalrat hat eine aus-führliche Informationsveranstaltung zudiesem Thema gefordert.

Flexiblere Arbeitszeit gewünscht

/pp/ Wollen TU-Beschäftigte flexiblereArbeitszeiten oder kommen sie mit dembestehenden System gut aus? Vor einigenMonaten verschickte der Personalratrund 3800 Fragebögen zu dieser Frage.Fast die Hälfte der befragten Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter antworteten, derPersonalrat hat die Bögen mittlerweileausgewertet. Mehr als 70 Prozent der Be-fragten wünschen sich eine weitere Flexi-bilisierung. Ebenso viele würden die Ein-richtung eines Arbeitszeitkontos befür-worten, die meisten davon wiederumwürden es langfristig als Extra-Urlaubnutzen, 66 Prozent sind für eine Arbeits-zeitverkürzung und rund 50 Prozent füreine kürzere Lebensarbeitszeit. Ziel desPersonalrats ist eine Dienstvereinbarunganstelle der derzeit geltenden Vereinba-rung für gleitende Arbeitszeit.➥ www.tu-berlin.de/personalrat

DAAD sucht Praktikantenstellen

/caba/ Die weltweit arbeitende Prakti-kantenaustauschorganisation IAESTEDeutschland vermittelt Plätze für auslän-dische Praktikantinnen und Praktikantenvor allem in den Bereichen Ingenieur- undNaturwissenschaften, Land- und Forst-wirtschaft. Der Deutsche AkademischeAustauschdienst (DAAD), wo die IAESTEangesiedelt ist, sucht Unternehmen undInstitutionen, die im Jahr 2004 eine Prak-tikumsstelle für einen ausländischen Stu-dierenden bereitstellen. Die Vermittlungist für Arbeitgeber kostenlos. Die Firmenzahlen lediglich eine monatliche Prakti-kantenvergütung von 615 Euro.Deutsches Komitee der IAESTE im DAAD,Postfach 200404, 53134 Bonn☎ 0228/88 22 31, Fax: 0228/88 25 50✉ [email protected]➥ www.iaeste.de

Frauenpolitik im Netz

/tui/ Politische Themen, die speziellFrauen angehen, finden sich jetzt auf ei-ner neuen Website der Senatsverwaltungfür Wirtschaft und Frauen. Infos zu Exi-stenzgründungen, Frauennetzwerken,Gleichstellungsgesetzen, Gesundheitoder Gewalt gegen Frauen sind dort zurecherchieren. Zahlreiche Links führen zuspeziellen Hilfsangeboten.➥ www.berlin.de/senwiarbfrau/frauen

TU-Frauenbeauftragte:Beiratswahl

Am 29. Januar wird der Beirat fürdie hauptberufliche Frauenbeauf-

tragte der TU Berlin für die Amtszeitvom 1. April 2004 bis 31. März 2006neu gewählt. Die Wahl wird als Ur-nenwahl durchgeführt, es gibt jedochauch die Möglichkeit der Briefwahl.Diese muss vorher beantragt werden,die Vordrucke dafür sind in den Fa-kultätsverwaltungen oder der Ge-schäftsstelle des Zentralen Wahlvor-standes erhältlich. Die Fakultäten haben jeweils eigeneWahllokale, Beschäftigte der Zentra-len Universitätsverwaltung, der Uni-bibliothek, der Zentraleinrichtungenund der Degebo wählen im Hauptge-bäude, Raum H 2030. Weitere Infor-mationen sind den Wahlplakaten zuentnehmen oder in der Geschäftsstel-le des Wahlvorstandes zu erfahren,Raum H 2028/30.

☎ 314-2 25 32

Die clevere AlternativeWo sich Studierende und Mitarbeiter der TU hochwertige Notebooks zu günstigen Preisen mieten können

Bei ReUse werden ältere Computer wieder aufgearbeitet und preiswert verkauft

Der Computer ist drei Jahre alt, derProzessor ist eine ältere Generationund die Grafikkarte auch nicht mehrdas neueste Modell. Was nun? In vie-len Fällen wird der Rechner dannentsorgt. Das muss nicht sein, be-weist ReUse-Computer, ein Koopera-tionsprojekt der ZentraleinrichtungKooperation (ZEK). Nachhaltigkeitund regionale Wirtschaftsförderunglassen sich wirkungsvoll verbinden.

ReUse-Computer eröffnet innovativeWege für zeitgemäße Lehrangebote derTU Berlin. Der Bereich Wissenschaftli-che und interne Weiterbildung der ZEKsetzt im Rahmen seines Angebotes

„Online-Lehre lernen“ zehn ReUse-Laptops mit eigenem Funknetz für dieBildungsarbeit ein. Mit Beginn desWintersemesters 2003 wurden am Pro-duktionstechnischen Zentrum der TUBerlin 20 ReUse-Laptops den Studie-

renden des Studienganges Global Pro-duction Engineering auf Mietkaufbasiszur Verfügung gestellt. Den Studieren-den und der TU Berlin bieten sich zahl-reiche weitere Optionen: Aufbau vonReUse-Computerpools an Institutender Universität, Laptopausleihe zumBeispiel in der Bibliothek und der Ein-satz von ReUse-Hardware für Compu-terarbeitsplätze. Auch Studierendekönnen Computertechnik kostengüns-

tig kaufen oder mieten. ReUse-Compu-ter ist ein Kooperationsprojekt, an demdie TU-Zentraleinrichtung Kooperati-on, der Forschungsschwerpunkt „Tech-nologien der Mikroperipherik“, Fakul-tät IV, Elektrotechnik und Informatik,sowie die Zentraleinrichtung Rechen-zentrum beteiligt sind.Ein ReUse-Laptop, gemietet oder ge-kauft, ist eine interessante Alternativezum Neukauf und ermöglicht auch

Studierenden mit wenig Geld den Zu-gang zu zukunftsorientierten Lehr-und Lernmethoden wie zum BeispielMoses (Mobile Service for Students).Die zu mietenden Laptops (Pentium-II- und Pentium-III-Rechner) werden„Ready to Use“ mit LINUX und Open-Office ausgeliefert. sn

[email protected]➥ www.reuse-computer.de

ReUse schafft Arbeit

Das vom Bundesministerium für Bildungund Forschung mit 1,3 Millionen Euro ge-förderte Projekt ist im August 2001 ge-startet und wird von der Kooperations-und Beratungsstelle für Umweltfragen(Kubus) an der Zentraleinrichtung Ko-operation der TU Berlin geleitet. AmReUse-Projekt beteiligen sich derzeit 19Berliner IT-Betriebe mit insgesamt 467Beschäftigten. Durch das ReUse-Projektwurden 33 Arbeitsplätze geschaffen.

Sie weiß, wie esum die Uni be-

stellt ist. Da machtihr keiner etwasvor. Dr. Sabine Ber-ten war 23 JahreBetriebsärztin ander Universität.Zum Ende des ver-gangenen Jahresverließ sie die TUBerlin und trat inden Ruhestand.Als sie 1981 be-gann, fand sie einePraxis vor, die seiteinem Jahr nichtmehr besetzt war,eine funktionieren-de musste sie sicherst aufbauen. Vie-les habe sich überdie Jahre geändert,

sagt sie. „Die Schreibmaschine ist zu-meist ausrangiert. 4400 Bildschirm-arbeitsplätze wurden im letzten Jahran der TU Berlin gezählt.“ Rücken-schmerzen habe einseitige Büroarbeitoft verursacht. Die gesundheitlicheBelastung des Bewegungsapparatesdurch längeres Arbeiten am Bild-schirm sei jedoch verstärkt zu be-obachten. Insgesamt seien die Beschäf-tigten sensibler für ihre Arbeitsbedin-gungen geworden. Habe sie zu Beginnfür ein gesünderes Arbeitsumfeld nochhausieren gehen müssen und hättenProfessoren gelegentlich ihre Einwän-de abgetan mit der Bemerkung, soschlimm könne es mit den schädlichenDämpfen nicht sein, schließlich habeman seit Jahren selbst unter diesen Be-dingungen gearbeitet und lebe noch,„gönne“ das Gros der Vorgesetztenseinen Mitarbeitern und Mitarbeiterin-nen heute ein langes Leben. Auch sei

mittlerweile allgemein akzeptiert, dasspsychisches Wohlbefinden der Be-schäftigten Forschung und Lehre eben-falls gut tut. Auf dem Weg zu diesemneuen Bewusstsein hat Sabine Bertenbei ihren regelmäßigen Begehungender Arbeitsplätze zusammen mit demPersonalrat und den Sicherheitsinge-nieuren viel reden und beraten müs-sen. Die Aufgabe eines Betriebsarztesist unter anderem die Prävention ar-beitsbedingter Erkrankungen. Da hät-te sich Sabine Berten allerdings ge-wünscht, dass der Betriebsarzt im Vor-feld der Einrichtung eines Arbeitsplat-zes mehr eingebunden worden wäre.Zu ihrer Freude sei dies in der neuenUniversitätsbibliothek nun der Fall ge-wesen. Nachdem sich Sabine Bertenjahrelang um das Wohl und Wehe an-derer kümmerte, genießt sie es nun,für sich selbst auch einmal Gutes zutun. Sybille Nitsche

Von Rückenschmerzen und geläuterten ChefsBetriebsärztin Sabine Berten ist nach 23 Jahren in den Ruhestand getreten

Sabine Berten

Ort der Begegnung, des Diskurses und des TechniktransfersDie Zentraleinrichtung Kooperation feierte ihr 10-jähriges Bestehen

Dumpfe Trommelschläge empfan-gen den ahnungslosen Besucher

des Hoechst-Hauses am Steinplatzam 24. November 2003. Ursprungder lockenden Rhythmen: Die Zent-raleinrichtung Kooperation (ZEK)feiert „10 Jahre Kooperation undWeiterbildung für Nachhaltigkeit inWissenschaft und Praxis“. Über 150Menschen aus unterschiedlichstengesellschaftlichen und wissenschaft-lichen Bereichen geben sich hier einStelldichein und feiern teils bis nachMitternacht.„Die ZEK fungiert quasi als Türöffnerfür kommunale Einrichtungen, kleineUnternehmen und Gewerkschaften indie TU Berlin“, beschreibt TU-Präsi-dent Kurt Kutzler bei der Begrüßungder bunten Besucherschar Programmund Erfolg der ZEK kurz und treffend.Viele Funktionsträger in der Stadt,viele TU-Wissenschaftlerinnen und-Wissenschaftler haben in Projekten,

Veranstaltungen, Veröffentlichungenund in der Weiterbildung von den Ko-operationen profitiert. Der Präsidentlobt die innovativen Projekte und dieDrittmittelwerbung, zuletzt das EU-fi-nanzierte Projekt „Online Lehre Ler-nen“.Doch von nichts kommt nichts. Der re-gelmäßige Rechenschaftsbericht er-schien jetzt, finanziert durch Sponso-ren, als Buch. Es gibt, teils sehr detail-liert, Einblick in zehn Jahre Arbeit. 14interne und externe Kooperations-partner aus Wissenschaft und gesell-schaftlicher Praxis legen ihre Erfah-rungen, Analysen und Empfehlungenzur Arbeit der ZEK dar. „Der vor über13 Jahren geschlossene Kooperations-vertrag hat sich bewährt“, erinnerteder Mitautor und Vorsitzende desDGB Berlin/Brandenburg, DieterScholz. „Was geschieht mit unsererUmwelt angesichts ständig wachsen-der Belastungen nicht nur durch fossi-

le Energie, sondern durch Müll jederArt? Hier sind auch die Gewerkschaf-ten gefordert und hier haben TU Ber-lin und ZEK schon vieles angescho-ben.“ Um diesen Ansatz zu erhalten,bot er auch Hilfe bei der Drittmittel-einwerbung an. Denn die Kürzungen

gingen auch an der ZEK nicht spurlosvorbei: Zwei ganze und eine 2/3-Stel-le wurden „KW“ gesetzt. Dem „Ka-puttsparen der TU Berlin“ sagteScholz den Kampf an. Die aktuellenstudentischen Streikaktionen machtenimmerhin Hoffnung.ZEK-Leiter Dr. Wolfgang Neef stellte

das Bemühen der ZEK ins Zentrum,die Bedeutung der TU Berlin in derStadt klarer zu machen. Dies forderteer auch von einer verantwortlichenWissenschaftspolitik. Die ZEK habehier viele Eisen im Feuer – von der Zu-sammenarbeit mit dem Bezirk Pan-kow zu nachhaltiger Energieversor-gung bis zum Unternehmensnetzwerk„ReUse-Computer“ (siehe Artikeloben).Der Überraschungsgast aus der hohenPolitik, Gerhard Schröder, klangsicherimitiert von Kabarettist JohannesHeesch, läutet schließlich den gemüt-lichen Teil des Abends ein. ZufriedeneGäste begutachteten zahlreiche Ar-beitserzeugnisse an Wänden und aufBüchertischen, im Medienraum laufenFilme und Videoclips, überall sindMenschen in Gespräche vertieft. DasZEK, eben ein Ort der Begegnung, derAnregung und des Diskurses.

Dr. Jürgen Rubelt

Das Buch „10 Jahre Kooperation undWeiterbildung für Nachhaltigkeit inWissenschaft und Praxis“ ist bei der ZEKzu bestellen oder als Download unter➥ www.tu-berlin.de/zek

Seite 6 TU intern Nr. 1 · Januar 2004LEHRE & STUDIUM

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MeldungenSchülerinnenworkshop

im Januar

/tui/ Unter dem Motto „Try it! JungeFrauen erobern die Technik 2004“ findetvom 29. bis 31. Januar 2004 der 6. Tech-nik-Workshop der Femtec GmbH an derTU Berlin statt. Der dreitägige Workshopbietet eine vielseitige Mischung aus Trai-nings, wissenschaftlichen Experimentenund Gesprächsrunden mit Ingenieurin-nen. Verpflegung und Unterkunft werdenvon der Femtec GmbH übernommen.Anmeldeschluss für Schülerinnen der10.–13. Klasse aus Berlin und Branden-burg: 21. Januar 2004.☎ 314-2 60 12✉ [email protected]➥ www.femtec-berlin.de

TU-Infotage 2004 –neues Programm ist da

/tui/ Die nächsten TU-Infotage für Schü-lerinnen und Schüler finden am 11. und12. Mai 2004 statt. Eine Programmüber-sicht ist ab sofort bei der Allgemeinen Stu-dienberatung erhältlich.☎ 314-2 56 07, -2 56 05✉ [email protected][email protected]

Weiteres Amt für HRK-PräsidentPeter Gaehtgens

/tui/ Der Präsident der Hochschulrekto-renkonferenz, Prof. Dr. Peter Gaehtgens,wurde im November zum Vorsitzendendes Kuratoriums des Deutschen Studen-tenwerks gewählt. Das Kuratorium unter-stützt das Studentenwerk bei seinen Auf-gaben, zum Beispiel die aktuelle BAföG-Debatte oder die Gestaltung des europäi-schen Hochschulraumes mit Master- undBachelorabschlüssen.

E-Learning-Innovationenvon der „Online Educa Berlin“

/tui/ Acht verschiedene Titel von interak-tiven Wissens-CD-ROMs hält die Multi-media Hochschulservice Berlin GmbH(MHSG) inzwischen bereit. Die letztenvier Titel stellte sie auf der „Online EducaBerlin“ vor. Die Gesellschaft wurde 2000von neun Berliner Hochschulen gegrün-det, um hochwertige multimediale Lehr-gänge aus der Nähe zur Forschung he-raus zu entwickeln. Zielgruppe sind so-wohl Gymnasiasten als auch Studierende.Das Themenspektrum umfasst bislangNatur-, Ingenieur-, Politik-, Wirtschafts-wissenschaften und anderes.➥ www.mhsg.de

Gute Ideen für leisere StraßenbahnenBVG setzt Ergebnisse eines TU-Gemeinschaftsprojektes um

für umsonst

Der Sozialfonds zum Semesterticket stellt regelmäßigca. 45.000 Euro zur Verfügung für Studierendein finanziellen Schwierigkeiten

während der Studienabschlussarbeitwährend eines (unbezahlten) Praktikumswegen Einschränkung der Arbeitserlaubnismit Kindern oder während der Schwangerschaftwegen teurer Arztrechnungenoder anderen akuten Notlagen

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Antrag stellen fürs Sommersemester bis zum 20.02.2004für Neuimmatrikulierte innerhalb von 2 Wochen nach Immatrikulation

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Semesterticketbüro an derTechnischen Universität Berlinim Auftrag der ASten der UdK und TU

Hauptgebäude Räume H 2131–33Sprechzeiten:Mo, Mi u. Do 10–14 Uhr,Di 12–16 Uhr, Fr 10–12 UhrTel.: 314-28038, Fax -28162Internet: www.tu-berlin.de/~semtixMail: [email protected]

Die Reformer vom DienstVom Studienbüro zum Wissenschaftsmanagement

Fakultäten, an denen ,Referenten fürStudium und Lehre‘ arbeiten, kön-

nen effektiver und schneller auf An-forderungen reagieren, zum Beispielauf Evaluation und Modularisierung“.Friederike Demmel zieht eine positi-ve Bilanz der letzten zehn Jahre pro-fessioneller Studienreform. Sie ist„Referentin für Studium und Lehre“an der Fakultät VII, Architektur Um-welt Gesellschaft. 1993 startete an derTU Berlin ein bundesweit einmaligerModellversuch. „Studienbüros“ soll-ten die Strukturreformen der damali-gen Fachbereiche unterstützen.„Durch die Arbeit der Studienbüroswurden die Studierenden stärker inEntwicklungen an den Fachbereichenmit einbezogen“, ist Vera Bürkle, Re-ferentin an der Fakultät III, Prozess-wissenschaften, überzeugt. „Zudemhat das Thema Lehre in den Fakultä-ten an Gewicht gewonnen.“ Im Zugeder Strukturreform 2001 wurden dieVerwaltungen zu modernen Fakultäts-zentren umstrukturiert und die Aufga-ben der Studienbüros in sechs der achtFakultäten integriert. „Wir sind Mäd-chen für alles“, beschreibt Vera Bürklelachend die Funktion der heute insge-samt elf Referenten und Referentin-nen, „wir sind Schnittstellen zwischenden Fakultäten, zur zentralen Univer-sitätsverwaltung und zu den Lehren-den und Studierenden.“ Ihr Auftrag ist

es, Reformen in Studium und Lehre ander Universität zu initiieren. Sie befas-sen sich mit vielfältigen Planungs-,Entwicklungs-, Reform- und Manage-mentaufgaben an den Fakultäten.„Wir geben auch Informationsmateri-al für Studierende heraus oder organi-sieren zum Beispiel Informationsver-anstaltungen zu einer neuen Prüfungs-ordnung.“ Seit einiger Zeit zählen zu

den Hauptaufgaben der Referentenvor allem die Evaluation und die Mo-dularisierung der Studiengänge. Dieenge Vernetzung und die Kommunika-tion zwischen den Fakultäten sind fürsolche Reformprozesse von Vorteil:„Vor allem moderieren wir den Pro-zess, erarbeiten Entwürfe und bringendie verschiedenen Statusgruppen aneinen Tisch.“ Heike Krohn

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Obere Reihe: Lutz Haase (Fak. IV), Helmut Mehnert (Fak. I), Axel Köhler (Fak. I), Jan Keil (Fak. V)Mittlere Reihe: Renate Bäuerlein (Fak. III), Silke Müllers (Fak VI), Ute Dietrich (Fak. V)Untere Reihe: Friederike Demmel (Fak. VII), Vera Bürkle (Fak. III)

–– Doktorandinnen-Kolleg ––

Gespräche führen,Netze stricken

Über die Qualifizierung in For-schung und Lehre hinaus bedarf es

auch einiger anderer Fähigkeiten, umzielsicher die eigene Karriereplanungin Angriff zu nehmen und langfristigeine erfolgreiche Etablierung im Wis-senschaftsbetrieb und an der Univer-sität zu erwirken.In fast allen Bereichen mangelt es nochimmer an weiblichen Vorbildern, diedem wissenschaftlichen Nachwuchspraktisch den Weg weisen könnten.Das virtuelle Doktorandinnenkollegder TU Berlin soll hier Abhilfe schaf-fen. Sein Weiterbildungsprogrammbietet die Gelegenheit, sich der eige-nen Fähigkeiten besser gewahr zu wer-den und zu lernen, situationsbedingtdie notwendigen und angemessenenSchritte einzuleiten. Die Teilnehme-rinnen können damit innerhalb desgroßen Netzwerkes durch die gemein-same Arbeit ein Binnennetzwerk bil-den. Daher wird ausdrücklich die Be-legung von allen vier Modulen emp-fohlen. Alle Seminare werden von ei-ner erfahrenen Trainerin, Svenja Neu-pert, geleitet. Sie kennt die Bedingun-gen der TU Berlin sehr gut.■ Das erste Modul (1. und 2. März2004) dient der kompetenten Ge-sprächsführung, Rhetorik und Präsen-tation: „Mit persönlicher Note undrhetorischem Geschick wirkungsvollüberzeugen“.■ Das zweite Modul (25. und 26.März 2004) dient daher dem Zeit- undSelbstmanagement – Work-Life-Ba-lance: „Zeit für das Wesentliche – gutorganisiert und in Lebensbalance“.■ Das dritte Modul (26. und 27. Au-gust 2004) befasst sich mit lösungsori-entiertem Konfliktmanagement: „Kon-flikte – niemand will sie – alle habensie“.■ Der Aufbau eines gut funktionie-renden Netzwerkes ist gerade für Frau-en in der Wissenschaft ein wesentlicherErfolgsbaustein der Karriereplanung.„Die Kunst des kreativen und effekti-ven Netzwerkens“ heißt daher dasvierte und letzte Modul (27. und 28.September 2004). Anmeldungen, auchonline, bitte bis zum 13. Februar 2004bei Susanne Plaumann, Stellv. Frauen-beauftragte der TU Berlin. tui

☎ 314-2 60 32✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/~zenfrau

Straßenbahnen werden inZukunft leiser über dieSchienen rollen. Die Ideenund Lösungen, die das Pro-jekt „Reduktion von Stra-ßenbahngeräuschen“ ent-wickelt hat, wird die BVGumsetzen.

Ein deutschlandweites Aus-schreibungsverfahren läuftbereits seit Mitte 2003. DieBVG, die TU Berlin undSchüler und Schülerinnender Andreas-Oberschule ha-ben in den letzten zwei Jah-ren Schallmessungen an ver-schiedenen Straßenbahnty-pen durchgeführt. Gemein-sam haben sie für die Hoch-flur-Straßenbahnen desTyps KT4D akustisch wirk-same Schürzen entwickelt,in Kombination mit schallabsorbieren-den Materialien im Untergestell (sieheE intern 1/2002 und 2–3/2003). DerLärm von vorbeifahrenden Zügenkann so gemindert werden. Im Rah-men des Projektes konnte die Ge-räuschemission um sieben Dezibelverringert werden. Zum Vergleich:Bei einer Reduktion von acht bis zehnDezibel hat man den subjektiven Ein-druck, der ursprüngliche Lärm habesich halbiert.Das Projekt war für alle Beteiligten be-reichernd. Die insgesamt siebzehn

Schülerinnen und Schüler hatten ge-meinsam mit Ingenieuren und der TU-Wissenschaftlerin Dipl.-Ing. DorotheaSalz vom Fachgebiet Schienenfahr-zeuge elf verschiedene Versuchsva-rianten entwickelt und auf ihre akusti-sche Wirksamkeit hin analysiert.„In dem Projekt konnten die Jugend-lichen die Faszination natur- und inge-nieurwissenschaftlicher Forschungmiterleben und die Arbeit von Inge-nieuren kennen lernen“, zieht Doro-thea Salz eine positive Bilanz. DieOberstufenschüler haben während der

Projektarbeit gelernt, mit akustischerMesstechnik umzugehen, die Messun-gen vorzubereiten und auszuwerten.Im Juni 2003 wurden zudem die In-nengeräusche in einem neuen Nieder-flurfahrzeug GT6 (2025) analysiert.Ein Schüler hat die Innengeräusche aufihre psychoakustischen Eigenschaftenhin untersucht. Die daraus entstande-ne Arbeit wird als Abiturleistung aner-kannt. Die Alfried Krupp von Bohlenund Halbach-Stiftung unterstützte dasProjekt innerhalb des Förderpro-gramms „Neue Ingenieurteams“. tui

Dorothea Salz (vorn rechts) mit sechs Schülern der Andreas-Oberschule und BVG-Mitarbeiter Bernhard Rind-fleisch vor der Niederflurstraßenbahn vom Typ GT6

Holzbildung contra GeistesbildungFreiluft-Protest von Planungsstudierenden

Unter dem Motto „Pflege der politi-schen Landschaft“ fand im Dezem-

ber eine Freiluft-Lehrveranstaltungrund um das Reichstagsgelände statt.„Auch unter der Regierung Kohls standdieses Motto schon als Metapher für die‚Umleitung‘ von Geld und Entschei-dungen“, sagte Hochschullehrer Hart-mut Kenneweg und nahm es wörtlich.TU-Professor Dr. Hartmut Kenneweg,Fachgebiet Landschaftspflege und Na-turschutz, diskutierte in seiner Protest-Lehrveranstaltung Pflanzungen undGestaltungsfragen im Regierungsvier-tel Berlins. „Solange mit der perfektio-nistischen Pflanzung von ausgewachse-

nen Großbäumen – sie kosten rund50 000 Euro pro Stück – insgesamt Mil-lionen für die ‚Holz-Bildung‘ in der po-litischen Umgebung investiert werden,sollte auch für die ‚Geistes-Bildung‘ derPlanungsstudierenden etwas mehr üb-rig sein, als es die Kürzungsvorhabenvorsehen.“ Schließlich koste die Be-schäftigung eines wissenschaftlichenMitarbeiters oder einer Mitarbeiterinin Vollzeit eher weniger als die überteu-erte Pflanzung eines einzigen unnötiggroßen Baumes. tui

☎ 314-7 34 91✉ [email protected]

Hartmut Kenneweg protestierte mit Studie-renden im Regierungsviertel

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 7LEHRE & STUDIUM

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Biene Maja macht Fruchtzwerg plattSchülerinnen und Schüler lieferten sich einen Roboterwettkampf im Institut für Telekommunikationssysteme

Moderne Programmierkonzeptemüssen dem Nachwuchs frühzeitigvermittelt werden. Am besten spie-lerisch. Dieses Konzept ging sichtlichauf in einem virtuellen Roboterwett-kampf, den sich Elftklässler kürzlichbei einem Besuch im Institut für Tele-kommunikationssysteme der TU Ber-lin lieferten.

Am 19. Dezember 2003 besuchten die40 ausgewählten Schülerinnen undSchüler aus dem ganzen Bundesgebietzusammen mit sechs Lehrkräften dieStiftungsprofessur der Deutschen Te-lekom „Intelligente Netze und Ma-nagement verteilter Systeme“, dieProfessor Dr. Kurt Geihs innehat. DerBesuch war Teil der Veranstaltung„MINT 300“. MINT steht für Mathe-matik, Informatik, Naturwissenschaftund Technik. Der Verein „MINT EC“hat zum Ziel, das Interesse an natur-wissenschaftlichen und technischenStudiengängen zu fördern. Er wird vonnamhaften Industrieunternehmen wieSiemens, Deutsche Bahn und Deut-sche Telekom gesponsert. ProfessorKurt Geihs begrüßte die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer und stellte ih-nen die TU Berlin vor. Anschließendwurde den Teilnehmern die „Roboter-Spielwiese Robocode“ erläutert, diegeschaffen wurde, um Berührungs-ängste mit modernen Programmier-konzepten abzubauen, zum Beispielmit der Programmiersprache JAVA.Unter Anleitung von wissenschaftli-chen und studentischen Mitarbeitern

des Fachgebiets entwickelten Schüle-rinnen und Schüler und ihre Lehrer inkleinen Arbeitsgruppen eigene virtu-elle Roboter, die am Ende, angefeuertdurch laute Zurufe aus dem Publikum,in einem fairen Wettkampf gegenei-nander antraten. So kämpfte „BieneMaja“ gegen „Fruchtzwerg“ und„MachDichPlatt“. Die Gewinner er-hielten ein T-Shirt zum Andenken, die

Verlierer je ein Buch zur Program-miersprache Java. Allen Beteiligtenmachte die sehr lebhafte Veranstal-tung sichtlich großen Spaß.Der Stiftungslehrstuhl „IntelligenteNetze und Management verteilter Sys-teme“ bildet ein Bindeglied zwischenWissenschaft und Wirtschaft. Er wur-de im Oktober 2001 eingerichtet. DieDeutsche Telekom AG investierte

mehr als 2,5 Millionen Euro dafür. DerStiftung ging eine langjährige erfolg-reiche Zusammenarbeit zwischen derDeutschen Telekom AG und der Tech-nischen Universität Berlin voraus.Zahlreiche Projekte wurden und wer-den gemeinsam durchgeführt. tui

➥ www.ivs.tu-berlin.de➥ www.mint-ec.de

Forschen am historischen MonumentFünf Jahre Aufbaustudium Denkmalpflege an der TU Berlin

Amneu ge-

schaffenen Fach-gebiet Historische Bau-forschung an der TU Berlinwurde 1998 der Aufbaustudien-gang Denkmalpflege (ASD) eingerich-tet. Anfang Februar 2004 verlässtnun – mit der Präsentation der Ab-schlussarbeiten – der 5. Jahrgang un-sere Universität. Zudem wurde zumWintersemester 2003/04 der ASD nunin ein Masterstudium (MSD) umge-wandelt: viele Gründe zum Feiern.(Genaueres zu Jubiläums-Ausstellungund Rahmenprogramm lesen Sie bitteauf Seite 15 dieser Ausgabe.)Ziel des als Projektstudium organisier-ten Aufbau-, jetzt Masterstudiums istes, der wachsenden Bedeutung desBauens im Bestand und des Umgangs

mit historischer Bausubstanz,auch in der Architekturaus-

bildung an der TU Berlin,Rechnung zu tra-

gen. KonkreteArbeit am

Ob-

jekt garantiert dabei eine praxisnaheAusbildung. In den ersten fünf Jahrenwurden sieben verschiedene Projektebearbeitet, deren Ergebnisse an dieDenkmalämter und private Denkmal-eigentümer übergeben wurden.Die Studierenden erfassen das histori-

sche Gebäude und sein Umfeld bei derersten Begehung über eine Schrittskiz-ze. Bauaufnahme sowie Bauforschungschließen sich an. Dann werden eindenkmalpflegerischer Bindungsplanund eine Schadenskartierung erstelltsowie ein Maßnahmenplan und ein Ent-wurf für die künftige Nutzung. Die Er-stellung eines Raumbuches und öffent-liche Präsentationen runden das pra-xisorientierte Studienprogramm ab.Im dritten Semester werden die Pra-xiserfahrungen von den Studierendenindividuell in der Abschlussarbeit um-gesetzt. Das Thema ist frei wählbar,Schwerpunkte können die Baufor-schung, die Sanierungsvorplanungoder ein theoretischer Aspekt sein,ebenso aber eine Kombination dersel-ben.118 von 140 Studienanfängern habenin den ersten fünf Jahren das Aufbau-studium erfolgreich abgeschlossen. Siehaben für die Praxis, Forschung undviele weitere Gebiete das notwendi-ge Handwerkszeug mitbekommen.Durch regelmäßig für die breitere Öf-fentlichkeit organisierte Veranstaltun-gen wie das „Berliner Kolloquium zurBauforschung und Denkmalpflege“

werden die Kontakte zu den Absol-ventinnen und Absolventen gepflegtund die Beziehungen in Wissenschaftund Wirtschaft ausgebaut – ein Beitragzur Verankerung der TU Berlin im Be-wusstsein der Öffentlichkeit.Die Arbeit an Forschungsprojekten –auf der Berliner Museumsinsel in Zu-sammenarbeit mit Prof. Johannes Cra-mer (Fachgebiet Bau- und Stadtbauge-schichte) und im Mittleren Osten, For-schungsschwerpunkt der Leiterin desFachgebietes Historische Baufor-schung, Professor Dorothée Sack –führt zu einer direkten Verbindungvon Forschung und Lehre. Absolven-tinnen und Absolventen bietet sich soimmer wieder die Möglichkeit, schonwährend des Studiums in die berufli-che Praxis einzusteigen.Wir blicken auf fünf ereignisreicheJahre zurück und freuen uns, die Ar-beit, die bisweilen große Anstrengun-gen forderte, vorstellen zu können.Die Einrichtung des Aufbaustudiumshat Früchte getragen, nun gilt es, dieErnte vorzuführen – ein Motivations-schub in universitätspolitisch hartenZeiten.

Prof. Dr. Dorothée Sack

Training im FrühlingTU Berlin wird Kompetenzzentrum für Infrastrukturpolitik

Gute Nachricht aus Brüssel: Im 6.EU-Rahmenprogramm wird das

Trainingsprogramm „Infratrain“ geför-dert, das vom Fachgebiet Wirtschafts-und Infrastrukturpolitik (WIP) bean-tragt wurde. Zukünftig wird die TUBerlin somit Gastgeber von vier Springbeziehungsweise Summer Schools zuaktuellen Fragen europäischer Infra-strukturpolitik sein: angesichts regel-mäßiger Stromausfälle, überlasteterStraßen und defizitärer Eisenbahnenein wahrhaft dringendes Thema.Rund 30 Teilnehmer aus dem gesam-ten europäischen Ausland werden fürjeden Termin gefördert, darüber hi-naus eine international hochrangig be-setzte Faculty. Wissenschaftlich gelei-tet wird „Infratrain“ von Prof. Dr. Ge-

org Meran und Privatdozent Dr. Chris-tian von Hirschhausen von der Fakul-tät VIII. Für den ersten Durchlauf An-fang April konnten Prof. Dr. David Gil-len (University of California, Berke-ley), Dr. Nicole Adler (Hebrew Univer-sity of Jerusalem) und Dr. KarstenNeuhoff (University of Cambridge) alsReferenten gewonnen werden.Die „Infratrain“-Ausbildungsseriefügt sich somit ideal in den geplanteninterdisziplinären Forschungsschwer-punkt „Netzwerkökonomie und -tech-nik“ ein, der die ökonomischen undtechnischen Fachgebiete an der TUBerlin stärker vernetzen soll.

Dipl.-Kauffr. Berit Meinhardt

➥ http://wip.tu-berlin.de

Projektlernen als ExportschlagerAusländische Universitäten interessieren sich für TU-Lernformen

Für selbst organisierte, projektorien-tierte Lehr- und Lernformen, mit

denen an der Technischen UniversitätBerlin schon lange experimentiertwird, interessieren sich inzwischenauch ausländische Universitäten. ImJanuar 2004 stellt das im TU-Lehrka-non mittlerweile fest etablierte „Ener-gieseminar“ einer Delegation vonHochschullehrerinnen und Hoch-schullehrern der koreanischen Univer-sity of Technology and Education sei-ne Arbeitsweise und seine Projektar-beit vor. Das Energieseminar ist am Institut fürEnergietechnik, Fachgebiet Maschi-nen- und Energieanlagentechnik, an-gesiedelt. Es bietet für Studierende al-ler Fachrichtungen theoretische undpraktische Seminare zu den Themen

Energie, Umwelt und Gesellschaft an.Selbstbestimmtes und projektorien-tiertes Lernen, gemeinsames Projekt-management, Experimentieren mitModerationsformen, Recherche undInformationsbeschaffung, Kooperati-on mit anderen Institutionen und Pro-jekten sind die besonderen Inhalte.Iris Löhrmann von der wissenschaftli-chen und internen Weiterbildung derZentraleinrichtung Kooperation(ZEK) wird die acht koreanischenHochschullehrkräfte in das Themen-feld des Projektstudiums und der Pro-jektarbeit einführen. Schwerpunktdes praktischen Teils wird die Nutzungder Sonnenenergie durch Photovol-taik sein. tui

[email protected]

„Take-off“mit Lufthansa Cargo

Die Universitäten brauchen heutemehr denn je einen guten Draht zu

international tätigen Unternehmen –für eine hochwertige Ausbildung undexzellente Absolventen. Der BereichLogistik der TU Berlin unter der Lei-tung von Prof. Dr.-Ing. Helmut Baum-garten will seinen Studierenden Pra-xisnähe vermitteln und kooperiert miteinem deutschen Spitzenunterneh-men: Als erster universitärer Partnerin Deutschland unterzeichnete er eineKooperationsvereinbarung mit derLufthansa Cargo AG.Einen ersten Einblick in die Praxis desglobal agierenden Luftfrachtunter-nehmens konnten die Studierendenam 6. Januar 2004 erhalten. Zum Auf-takt der geschlossenen Kooperationhielt Dr. Klaus Sieger, BereichsleiterUnternehmens-Strategie der Lufthan-sa Cargo AG, einen Gastvortrag amBereich Logistik.Als zukünftige Schwerpunkte wurdensowohl eine praxisorientierte Zusam-menarbeit in der Lehre festgelegt alsauch die gemeinsame Betreuung vonPraktika, Vergabe von Diplomar-beiten und die gezielte und direkteKommunikation zwischen Studieren-den und der Lufthansa Cargo AG. Re-gelmäßige gemeinsam durchgeführteDiplomandenseminare sollen dies un-terstützen, ebenso wie der Aufbau ei-ner internetbasierten Informations-plattform, auf die sowohl die Studie-renden als auch Unternehmensvertre-ter Zugriff haben.

Dipl.-Kffr. Cornelia Kaden,Bereich Logistik

Vorlesungsverzeichnisblieb gleich dick

Zwischen 1992 und 2003 sank dieAnzahl der Professorinnen und

Professoren von fast 600 auf rund 360,das Vorlesungsverzeichnis verlor je-doch nur unwesentlich an Gewicht.Das bewies jetzt Prof. Dr.-Ing. Wolf-gang Arlt, Fachgebiet Thermodyna-mik und Thermische Verfahrenstech-nik, mit einer kleinen „Forschungsar-beit“ zur Vermessung des Vorlesungs-verzeichnisses. „Man kann sagen“,zieht Professor Arlt das Fazit, „dasstrotz anhaltender Sparzwänge keinewesentliche Minderung des Lehrange-botes festzustellen war. Die Belastungder Professoren ist deutlich gestie-gen.“ tui

SEMESTER Gewicht in gWS 92/93 839,9SS 93WS 93/94 829,8SS 94 790,0WS 94/95SS 95 575,5WS 95/96 653,5SS 96 607,2WS 96/97SS 97 617,9WS 97/98 614,5SS 98 609,6WS 98/99SS 99WS 99/2000 615,3SS 2000WS 2000/01 630,8SS 2001 708,0WS 01/02 717,1SS 2002 614,6WS 02/03 621,2SS 2003 637,1

Trotz weniger Profs kaum Gewichtsverlust

Grund zumFeiern: Dorothée Sack(2. v. r.) mit ihren Mitarbeiterinnen undMitarbeitern

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Schülerinnen lassen sich vor dem Roboterkampf das Programmieren erklären

Seite 8 TU intern Nr. 1 · Januar 2004FORSCHUNG & LEHRE

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Wie rekonstruiert man einen Landschaftspark?TU-Wissenschaftler liefern Grundlagen für die angewandte Gartendenkmalpflege

Der große Meister des Landschafts-gartens, Hermann Fürst von Pückler-Muskau, beschrieb in seinem Werk„Andeutungen über Landschafts-gärtnerei“ von 1834 präzise, wie Gar-tenwege anzulegen und zu bauenseien. Sie seien „so zu führen, dasssie auf die besten Aussichtspuncteungezwungen leiten“, „die überseh-baren Flächen, durch die sie führen,nur in malerischen Formen abschnei-den“, und sie müssten „technisch gutgemacht werden, immer hart, ebenund trocken“ sein. Doch Buchweis-heiten sind das eine, die Praxis istdas andere.

In einem dreijährigen, nun abgeschlos-senen DFG-Forschungsvorhaben„Historische Bauforschung und Mate-rialverwendung im Garten- und Land-schaftsbau“ untersuchten Prof. Dipl.-Ing. Heinz W. Hallmann und Dr.-Ing.Jörg-Ulrich Forner vom Institut fürLandschaftsarchitektur und Umwelt-planung an der TU Berlin deshalb, obdie namhaften Gartenkünstler auch sogebaut, wie sie es niedergeschriebenhatten. Es sei vorweggenommen, dassPückler-Muskau in beeindruckenderWeise den Landschaftsgarten in Bra-nitz und den Park in Potsdam-Babels-berg so ausführte, wie er sie erdachthatte. Nicht jedem Gartenbaukünstlerwar das vergönnt.Hallmann und Forner konzentriertensich bei ihren Forschungen auf die Un-tersuchung des Baus von Wegen undWasseranlagen in Gärten und Parks.Der Untersuchungszeitraum erstreck-te sich auf 140 Jahre von 1800 bis1940. Für den Vergleich werteten sieüber 250 Quellen aus und untersuch-ten deutschlandweit 21 Wegebautenund Wasseranlagen in denkmalge-schützten Garten- und Parkanlagenunter anderem im Branitzer Park, aufder Pfaueninsel Berlin und im Schloss-park Wilhelmshöhe in Kassel. Bis Mit-te der 90er-Jahre des 20. Jahrhundertsgab es in Deutschland keine Forschung

zur originalen Material- und Baustoff-verwendung im Garten- und Land-schaftsbau. Erste Anfänge dazu unter-nahm Professor Hallmann Ende der1980er-Jahre an der TU Berlin.Anhand des Quellenstudiums und gar-tenhistorischer Grabungen wurde esmöglich, die historische Entwicklungdes Wege- und Wasseranlagenbaus zurekonstruieren. Erstmals gelingt denTU-Wissenschaftlern zum Beispiel derNachweis, dass bereits 1864/65 be-kannt war, wie Wasserbecken mit Ze-mentmörtel und „Betonfertigteilen“zu bauen sind. Sie stellen fest, dass„die Bauweisen der in Gärten undParks integrierten Wasseranlagen ihre

Anregungen und Impulse teilweise ausdem landwirtschaftlich-ökonomischerforschten Bereich des Wasserbaus“bezogen und technologische Entwick-lungen im Straßenbau bei der Anlagevon Fahrwegen in Gärten und Parksadaptiert wurden. Die Gartenkunstselbst beeinflusste ingenieurmäßigesBauen. Entwickelte Entwässerungs-systeme, um die Damen nach Regen-güssen auf den Parkwegen trockenenFußes lustwandeln zu lassen, fandenihre modifizierte Anwendung auch imStraßenbau.Der technische Fortschritt wandeltezudem das Berufsbild. Kunst undTechnik wurden im Gartenbau nicht

mehr länger als Widerspruch begrif-fen.„Die Forschungsergebnisse dienen derangewandten Gartendenkmalpflegebei der Sanierung, Rekonstruktionund zukünftigen Pflege der Garten-und Parkanlagen“, sagt Dr. Jörg-Ul-rich Forner. „Mit diesem Wissen kanneine präzise Analyse und Bewertungder vorgefundenen Bausubstanzdurchgeführt werden. Es wird deut-lich, was erhaltenswert ist, weil es ori-ginal so gebaut wurde, und welchebaukonstruktiven Teile der Anlagenneuzeitlich, also später, angefügt wur-den.“

Sybille Nitsche

Berlin ist das nationale Symbol unddie Klammer für ganz Deutsch-

land.“ Solche Statements haben mitt-lerweile jegliche Provokation verlo-ren. Das war vor 15 Jahren noch an-ders. Erbittert wurde über die RolleBerlins in dem wieder vereinigtenDeutschland gestritten. Fast vergessenist, dass die Bundestagsentscheidungfür Berlin als neue, alte Hauptstadtmehr als knapp ausging. Nur mit 18Stimmen mehr siegte Berlin vor Bonn.Die „Ängste und Sorgen, für die die-ses knappe Ergebnis steht, sind einGrund dafür, dass die symbolischeHauptstadtgestaltung eine solcheGratwanderung wurde und für so vie-le Debatten sorgte“, sagt Cornelia Sie-beck.

Mit diesem schwierigen, bisweilenquälenden Prozess der Hauptstadt-werdung hat sich die TU-Absolventinunter anderem in ihrer Magisterarbeitbeschäftigt: „Inszenierung von Ge-schichte in der ‚Berliner Republik‘.Der Umgang mit dem historisch-sym-bolischen Raum zwischen Reichstags-gebäude und Schlossplatz nach 1989“war das Thema. Cornelia Siebeckführt dazu auch Stadtführungendurch. Vom Reichstag geht es zumsowjetischen Ehrenmal, über den Pa-riser Platz mit seiner Neubebauungzur Straße Unter den Linden RichtungSchlossplatz.Über die Hauptstadtdebatte Anfangder 1990er-Jahre und die sich darananschließende zur „Berliner Repub-

lik“ näherte sich Cornelia Siebeckdem Gegenstand ihrer Arbeit. In bei-den Diskursen widerspiegele sich derWunsch nach „Versöhnung von Ver-gangenheit, Gegenwart und Zukunft“,der Wunsch nach Aufbruch in eineneue Zukunft, ohne sich der Vergan-genheit zu entledigen. Cornelia Sie-beck untersuchte, wie sich dieses Ver-langen in dem geschichtsträchtigenStadtraum zwischen Reichstag undSchlossplatz seit 1989 niederschlug,auf welche Weise das neue Deutsch-land diesen Raum prägte.In drei Kapiteln sucht sie eine Antwortdarauf. In dem ersten Kapitel „DieBerliner Republik gibt sich ein Ge-sicht. Der Reichstag“ skizziert sie die„merkwürdige Metamorphose“ dieses

Gebäudes „von einer Geschichtsruinezur Ikone der ‚neuen‘ Bundesrepub-lik.“ Das Parlamentsgebäude mit sei-ner gläsernen transparenten Kuppelsei zum Symbol für das neue Deutsch-land geworden, und sie rekonstruiert,wie dies geschah. Plädierten die Kon-servativen für die historische Rekon-struktion der Kuppel, wiesen anderedies als „wilhelminisch“ und „unange-messene Machtdemonstration“ zu-rück. Mit der Glaskuppel, auf die mansich einigte, sei schließlich eine „ideal-typische Synthese aus Alt und Neu“gelungen. In all diesen Auseinander-setzungen inszenierten die verschie-denen politischen Eliten des Landesihr jeweils eigenes Geschichtsbild, soSiebeck.Aber nicht nur die politisch Agieren-den suchten nach einem Mittelpunkt.Der Stadt selbst war quasi über Nachtam 9. November 1989 die alte Identi-tät als eine geteilte Stadt abhanden ge-kommen. Siebeck konstatiert in ihremzweiten Kapitel „Die Sehnsucht nachder heilen Stadt“, dassBerlin nach der Wendenur noch als zerstörteStadt wahrgenom-men wurde, die es

nun zu heilen galt. Auf dieser Vorstel-lung fuße das gesamte Projekt der„kritischen Rekonstruktion“ des his-torischen Zentrums. Der Neubau desHotels Adlon, die „Rückkehr“ des Pa-riser Platzes, der Abriss von DDR-Bauten in der Straße Unter den Lindenwurden, so Siebeck, als Anschluss andas „gute“ und „bürgerliche“ Berlingefeiert.Im dritten Kapitel beschäftigt sichCornelia Siebeck mit der „Last derVergangenheit“ und dem „richtigenGedenken“. Dabei verweist sie auf ei-nen Konflikt, mit dem die Hauptstadtimmer wieder zu kämpfen haben wirdund den der amerikanische PublizistMichael Z. Wise als ein Dilemma zwi-schen dem Wunsch nach der Rekon-struktion positiver historischer Bilderund dem Erinnerungsgebot an diedunklen Kapitel der deutschen Ge-schichte beschreibt. Eine Auseinan-dersetzung, die sich in der Debatte desHolocaust-Mahnmals spiegelte unddie ihren Fortgang nimmt in der Dis-kussion um den Bau eines Zentrumsgegen Vertreibung in Berlin.

Campusbau in China

Die Zhejiang University in der chi-nesischen Provinzhauptstadt

Hangzhou will ihren Campus für rund50 000 Studienplätze auf einem bisherlandwirtschaftlich genutzten, fast vierQuadratmeter großen Areal erwei-tern. Wang Bingchen, Architektur-Ab-solvent der TU Berlin, und eine Grup-pe chinesischer Studierender ent-wickelten mit der Beratung und Be-treuung durch Professor Peter Berten,Fakultät VII, Studiengang Architektur,ein Konzept, mit dem sie in einem vonder Zhejiang University ausgelobtenWettbewerb als Sieger hervorgingen.Die entscheidende Idee des Entwurfsist ein sehr behutsamer Umgang mitder bisher durch die Landwirtschaft,Wasserläufe und Teiche geprägten To-pografie und die adäquate Einbindungder neuen Gebäudeanlagen.Die Universität wünscht eine weitereZusammenarbeit bei der Entwicklungdes Projektes. Professor Berten undWang Bingchen werden in Kürze nachHangzhou reisen, um die Beratungs-und Mitwirkungsmöglichkeiten fürden zunächst notwendigen Master-plan auszuloten. Die Fakultät VIIbeabsichtigt ein interdisziplinäres Be-raterteam zu organisieren, deren Ar-beit auch in das interne Lehr- und For-schungskonzept eingebunden ist. tui

Hohes Ansehen derTU Berlin in Fernost

Der chinesische MinisterpräsidentZhu Rongji hat die Universitäten

des Landes aufgefordert, internationa-le Kooperationen mit „weltführen-den“ Universitäten zu suchen. Chinawill damit ausländische Talente insLand holen, eigene fördern und die in-ternationale Konkurrenzfähigkeitsteigern. Neben hochrangigen Univer-sitäten aus aller Welt erscheinen auchsieben deutsche Unis in dem Papier,unter ihnen die TU Berlin. Das berich-tet Prof. Dr. Ulrich Steinmüller, der alserster Deutscher das Amt eines De-kans an einer chinesischen Universi-tät, der Zhejiang Universität in Hangz-hou, bekleidet (siehe S. 1). pp

Nichts für Gartenanfänger: das so genannte Broderieparterre im Park des Charlottenburger Schlosses in Berlin

Historische Häutungen – Von der Geschichtsruine zur Ikone der deutschen HauptstadtDie Berliner Republik und ihr Umgang mit dem symbolischen Stadtraum

Die Rückkehr des Pariser Platzes wurde als Anschluss an das „bürgerliche Berlin“ gefeiert

Mit der Glaskuppeldes Reichstages ei-nigte man sich aufeine „idealtypischeSynthese aus Altund Neu“

Sybille Nitsche

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Büffeln am Bosporus

Neuerdings arbeitet die TU Berlin mit derBogaziçi Universität in der Türkei zusam-men. Was Studierende an dieser Eliteuni-versität mit amerikanischen Wurzeln er-wartet, beschreibt eine deutsche Wissen-schaftsjournalistin, die in der Türkei lebt.

Seite 12

Produkte fürs Volk

Nicht nur den Volksempfänger, sondernmehr als 25 so genannte „Volksproduk-te“ gab es im Dritten Reich. Erstmaligwerden die Konsumpolitik und Konsum-propaganda dieser Zeit zusammenhän-gend in einem Forschungsprojekt dar-gestellt. Seite 10

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 9FORSCHUNG

Verschmelzen im Klang

Den höchstdotierten Musikpreis im Wertvon 200 000 US-Dollar erhielt die koreani-sche Komponistin Unsuk Chin für ihr Vio-linkonzert, das von Welt-Orchestern auf-geführt wird. Kompositorische Erfahrun-gen sammelte sie im Tonstudio der TUBerlin. Seite 13

Surfen im KnastTU-Wissenschaftler wollen die Grenzenlosigkeit des Internets mit den Grenzen einer Haftanstalt verbinden

Als TU-Professor Wilfried Hendricksvor gut drei Jahren vom Brandenbur-ger Justizministerium gefragt wur-de, ob er eine Idee hätte, wie das In-ternet als Lernmittel in den Strafvoll-zug zu bringen sei, war der Expertefür E-Learning erst einmal überfragt.Doch schon 18 Monate später wardaraus ein durch das Bundesministe-rium für Arbeit und Sozialordnungaus Mitteln des Europäischen Sozial-fonds gefördertes Forschungs- undEntwicklungsprojekt geworden: „E-Learning im Strafvollzug“, kurz „e-LiS“. Sechs Bundesländer sind daranbeteiligt: Berlin, Brandenburg, Bre-men, Hamburg, Mecklenburg-Vor-pommern und Schleswig-Holstein.Darüber hinaus kooperiert das Pro-jekt europaweit.

In Brandenburg zum Beispiel wird dasProjekt mit 917 000 Euro finanziertund vom Institut für Bildung in der In-formationsgesellschaft (IBI) gema-nagt. Das Institut ist durch Kooperati-onsvereinbarungen mit der TU Berlinan der Universität angesiedelt und inden Bereichen der Qualitätsprüfungvon Bildungssoftware sowie der For-schung und Entwicklung innovativerKonzepte für multimediales Lernenaktiv. Der ErziehungswissenschaftlerProf. Dr. Hendricks vom Institut fürBerufliche Bildung und Arbeitslehrean der TU Berlin leitet das Institut.Neben der Durchführung von „e-LiS“in acht Brandenburger Haftanstaltenbewertet das Institut zudem das ge-samte Projekt in den sechs Bundeslän-dern. So werden zum Beispiel die An-staltsleitungen, die Lehrenden, aberauch die Gefangenen befragt, was sievom Einzug des Computers in denStrafvollzug halten.„,e-LiS‘ richtet sich an Randgruppender Gesellschaft, an jene, die ohnehin

Bildungsdefizite haben und bislang er-folglos in der theoretischen Wissens-aneignung waren“, sagt ProfessorHendricks. Ziel sei es, lernschwacheStrafgefangene – Jugendliche, Frauenund Männer – während ihrer Haftzeitmit dem Medium Computer als Instru-ment der Wissensaneignung so zu för-dern, dass sie bei Entlassung den sichrasant verändernden Anforderungendes modernen Arbeitsmarktes in An-sätzen gewachsen sind und somit eineChance haben, sich in die Gesellschaftwieder zu integrieren. „Wenn dieReintegration der Häftlinge politischgewollt ist, dann müssen sich auch dieHaftanstalten den veränderten Wirk-lichkeiten auf dem Arbeitsmarkt stel-len. Deshalb ist ,e-LiS‘ ein Versuch,den Weg zurück in die Gesellschaft zuunterstützen, indem die Häftlinge ler-

nen, mit dem Computer zu lernen“, soHendricks.Um dies zu erreichen, müssen alleLehrkräfte in den Haftanstalten so-wohl über ein fundiertes technischesWissen als auch über die nötige didak-tische Kompetenz im Umgang mit neu-en Medien verfügen. Außerdem sollensie dazu befähigt werden, multimedia-le Unterrichtsmaterialien selbst zuentwickeln und zielgruppengerecht imUnterricht zu nutzen.Ein Schwerpunkt des „e-LiS“-Projek-tes ist deshalb die Schulung der Lehrerselbst. Das Brandenburger Justizmi-nisterium hatte sich nicht von ungefähran das IBI gewandt, beruht doch des-sen Sachverstand auf der Zusammen-arbeit von Erziehungs-, Sozial- undKommunikationswissenschaftlern, In-formatikern und Designern. Seit an-

derthalb Jahren werden die „Gefäng-nis-Lehrer“ vom IBI in Online- undPräsenzschulungen an der TU Berlinfür ihre neue Aufgabe fit gemacht.Ein anderer Schwerpunkt ist die Ent-wicklung einer eigenen technologi-schen Infrastruktur für web-basierteE-Learning-Konzepte im Strafvollzug.„Wenn wir für die Häftlinge mehr Me-dienkompetenz wollen, müssen sieden Umgang mit dem Internet trainie-ren. Für uns Wissenschaftler wird esdie Herausforderung werden, wie un-ter sicherheitsrelevanten Aspekten einInternetzugang möglich sein wird“,sagt Professor Hendricks. Schließlichdarf das Internet im Knast nicht zumAusgangspunkt von Straftaten wer-den. Mit der Universität Bremen ar-beitet das IBI an diesem Problem.

Sybille Nitsche

Mit Fairness forschenKein wissenschaftliches Fehlverhalten

an der TU Berlin bekannt

Fälle von Betrügereien in der Wissen-schaft haben in den letzten Jahren

immer wieder für Aufsehen gesorgt.Professor Klaus Petermann, Ombuds-mann für wissenschaftliches Fehlver-halten an der TU Berlin (H intern10/2002), zieht für das vergangeneJahr eine positive Bilanz: „Bisher gabes an der TU Berlin keinen Fall, in demsich der Vorwurf wissenschaftlichenFehlverhaltens bewahrheitet hat.“„Aufgrund des Vertrauensschutzesmöchte ich aber keine Beispiele nen-nen“, berichtet Klaus Petermann,Lehrstuhlinhaber des FachgebietesHochfrequenztechnik. Der Vertrau-ensschutz dient dazu, unschuldig Be-schuldigte zu schützen. Es werden da-her nicht alle Fälle veröffentlicht, indenen ermittelt wird.Mitte November hatte die DFG dieOmbudsgremien von Hochschulenund anderen Forschungseinrichtun-gen zu einem Erfahrungsaustauscheingeladen, um über Ursachen von Be-trügereien in der Wissenschaft undStrategien im Umgang damit zu disku-tieren. Fragen der Autorenschaft bil-den nach wie vor den größten Teil derAuseinandersetzungen. WichtigsterAnsatzpunkt ist, das Bewusstsein fürgute wissenschaftliche Praxis zu schär-fen. In diesem Zusammenhang ist be-sonders die Fürsorgepflicht der Lei-tungspersonen gegenüber dem wis-senschaftlichen Nachwuchs wichtig.Als mögliche Ursachen für wissen-schaftliches Fehlverhalten stellte Pro-fessor Peter Weingart von der Univer-sität Bielefeld eine „Erosion des Ver-haltenskodex“ fest. Die Forschung mitBlick auf eine spätere Vermarktunghabe die Wissenschaftskultur verän-dert. tui

☎ 314-2 33 46➥ [email protected]

Neu bewilligtDie „Eigene Architektur“

Mit dem Thema „Das ‚Eigene’ und das‚Fremde’ in der Architektur” befasst sich eininternationales Forschungsprojekt amFachgebiet von Prof. Dr. Peter Herrle, Fa-kultät VII, Umwelt Gesellschaft Architektur.Gefördert wird das Projekt einschließlich ei-ner internationalen Fachtagung zum The-ma von der Volkswagen Stiftung. Im Mit-telpunkt steht die spezifische Situation dermodernen Architektur in den Ländern desSüdens, mit deren Architektur und Städte-bau sich der Lehrstuhl seit Jahren beschäf-tigt. Wie trägt moderne Architektur zur Bil-dung lokaler Identität bei und wie funktio-nieren diese Mechanismen auch in einerglobal vernetzten und durch wirtschaftli-che und kulturelle Verflechtungen homo-genisierten Welt? Die globale Ausbreitungarchitektonischer Stereotypen bedroht dieTraditionen. Die nationale oder regionaleIdentität soll daher oft in einem internatio-nalen Wettbewerb gestärkt werden. DasForschungsvorhaben geht davon aus, dasskulturelle Identitäten sich auch in einergebauten Umwelt ausdrücken. Zunächstscheinen diese lokal verwurzelt zu sein, oftsind sie jedoch durch nichtregionale Ak-teure definiert. Vor dem postkolonialenHintergrund vieler südlicher Länder ist diesbesonders bedeutsam. Architekten, Archi-tekturtheoretiker und Kulturwissenschaft-ler werden fünf verschiedene Länder undRegionen untersuchen: Mexiko, Brasilien,Indien und Singapur sowie, in Kooperationmit dem Aga Khan Award for Architecture,ein arabisches Land. tui

Szenen des Meeres

Die Begegnung mit einer Riesenwellegehört zu den bedrohlichsten Vorstellun-gen, die eine Schiffsbesatzung sich machenkann. Bis heute sind die komplexen Me-chanismen, die zu extremen Rollbewegun-gen und damit manchmal zum Kenternvon Schiffen durch gefährliche Wellen-gruppen führen, nicht vollständig erschlos-sen. Das Verhalten moderner Schiffsformenunter Extrembedingungen einzuschätzenist noch komplizierter, da sich die beste-henden Regeln auf herkömmliche Schiffs-typen beziehen. Fünf Partner aus For-schung und Industrie kooperieren im Rah-men des BMBF-Verbundvorhabens „Sin-See“, um diese Vorgänge besser zu verste-hen und Vorschläge für eine verbesserte Be-wertung der Schiffssischerheit schon wäh-rend des Entwurfprozesses zu verarbeiten.Beispielsweise werden Überwachungssys-teme entwickelt, die der SchiffsführungHilfen für die Bewertung der aktuellen Si-tuation des Schiffs im Seegang geben sol-len.Der Schwerpunkt der Forschung der TUBerlin, unter Leitung von Prof. Dr.-Ing.Günther Clauss und Dipl.-Mathematiker Ja-nou Hennig vom Fachgebiet Schiffs- undMeerestechnik, ist die Verbesserung nicht-linearer Techniken für die Generierungmaßgeschneiderter Wellen und realisti-scher Seegangsszenarien im Wellenkanal.Mit modernster Versuchstechnik werdencomputergesteuerte Kenterversuche fürfünf verschiedene Schiffstypen unter realis-tischen Bedingungen durchgeführt. tui

CO2 im Kratersee

In den Anden Ecuadors liegen zahlreicheaktive Vulkane und tiefe Kraterseen. NebenSO2 und HCl kann in Vulkanen auch eineEmission von CO2 auftreten und sich imWasser von tiefen Calderaseen sammeln.Seit der Katastrophe von Lake Nyos in Ka-merun (eine Gaseruption kostete 1986etwa 1700 Menschenleben) ist dieser Typusvon Vulkanen und die CO2-Anreicherung inKraterseen bekannt. Der Lake-Nyos-Aus-bruch ist wahrscheinlich auf eine Akkumu-lation des gelösten CO2 und eine limnischeEruption zurückzuführen. Der Auslöseme-chanismus ist nicht voll aufgeklärt. Inzwi-schen ist eine neue CO2-Anreicherung vor-handen und es wird eine erneute Eruptionerwartet. Ein DFG-gefördertes Forschungs-projekt – in Kooperation mit dem Bundes-ministerium für wirtschaftliche Zusammen-arbeit – will die Aktivität dieses Vulkantypsrekonstruieren und die Möglichkeit einerCO2-Emisison erfassen. Vulkanologisch-petrographische, limnologische und geo-wissenschaftliche Untersuchungen desWassers und der im Krater abgelagerten Se-dimente sollen Hinweise auf die Dynamikder CO2-Anreicherung und Fällungsprozes-se im Wasserkörper sowie auf möglicheStörungen in der Schichtung der Sedimen-te liefern. Projektleiter ist Privatdozent Dr.Günter Gunkel vom Institut für TechnischenUmweltschutz, Fachgebiet Wasserreinhal-tung. Seine Kooperationspartner sind wei-tere TU-Fachgebiete, das GEOMAR For-schungszentrum und Ingenieure der Uni-versidad Central de Ecuador. tui

Die „Gefängnis-Lehrerinnen und -Lehrer“ werden an der TU Berlin in Online-Schulungen für ihre neue Aufgabe fit gemacht

–– Bücher aus der TU Berlin ––

Führer zur Geologie vonBerlin und Brandenburg,Nr. 9, Hrsg. J. H. Schroeder& F. Brose, SelbstverlagGeowissenschaftler in Ber-lin und Brandenburg e.V.,Berlin 2003,ISBN 3-928651-11-0

Oderbruch, Märkische Schweiz undÖstlicher Barnim sind die Regionen,die sich der neunte Band des Führerszur Geologie von Berlin und Branden-burg vorgenommen hat. 41 Autoren,Geowissenschaftler aus der RegionBerlin-Brandenburg, haben die He-rausgeber, TU-Professor JohannesSchroeder und sein Kollege Fritz Bro-se, zum Entwurf eines vielfältigenGeo-Bildes der Region gewonnen. Siebeschreiben Fauna und Flora, Vor- undFrühgeschichte, Besiedlung und Na-turschutz. Zu 31 ausgewählten Exkur-sionszielen folgt der Leser den Auto-ren. Erstmalig wirkten auch polnischeWissenschaftler an diesem Buch mit.

„Konzessionsmodelle für Fernstraßenin Deutschland“ heißt die neueste Ver-öffentlichung der Wirtschaftswissen-schaftlichen Dokumentation (Diskus-sionspapiere). Als Autoren zeichnenverantwortlich PD Dr. Christian vonHirschhausen und Dipl.-Ing. ThorstenBeckers aus dem Fachgebiet für Wirt-schafts- und Infrastrukturpolitik(WIP), Fakultät VIII (ISSN 0944-77).

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Tschechische Literaturfür alle

Die „Tschechische Bibliothek indeutscher Sprache in 33 Bänden“

erscheint seit 1999 in der DeutschenVerlagsanstalt. Sie soll den DeutschenLiteratur und Kultur des Nachbarlan-des näher bringen. Geschäftsführen-der Herausgeber ist Hans Dieter Zim-

mermann,Professor amInstitut fürLiteraturwis-senschaft derTU Berlin.Das Projektist eine Initia-tive der Ro-bert BoschStiftung. Umdie Buchrei-

he einer breiten Öffentlichkeit zu-gänglich zu machen, stellt die RobertBosch Stiftung bis September 2005ausgewählten Institutionen, Bibliothe-ken und Vereinen die Reihe kostenloszur Verfügung. Die Aufstellung derBücher soll mit Lesungen oder Werk-stattgesprächen begleitet werden, dievon der Stiftung bezuschusst werdenkönnen. Neu sind Band 19: Eva Kant-ùrková, „Freundinnen aus dem Hausder Traurigkeit“, in dem die Regime-kritikerin psychologische Porträts vonFrauen entwirft, mit denen sie 1981ein Jahr lang die Zelle teilte, und Band20: „Smetana, Dvorák und Janácek,Musikerbriefe“, private Korrespon-denz der Komponisten. hkr

Seite 10 TU intern Nr. 1 · Januar 2004FORSCHUNG

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Räume für WissenAm Frankreich-Zentrum wurden Wege des Kulturtransfers in der Frühen Neuzeit diskutiert

Wie agieren Mäzeninnen, Künstle-rinnen, Naturwissenschaftlerin-

nen, Übersetzerinnen, Reisende oderSalondamen? Sie waren die Kulturver-mittlerinnen im Europa der FrühenNeuzeit, oft gleichzeitig Kulturmig-rantinnen. Das war das zentrale The-ma auf der internationalen und inter-disziplinären Tagung „Reale und sym-bolische Räume des Kulturtransfers“,die vor einigen Wochen stattfand.Sie wurde organisiert von Prof. Dr.Margarete Zim-mermann(Frankreich-Zentrum) undDr. GesaStedman(Großbri-tannien-ZentrumHU Ber-lin) am

Frankreich-Zentrum der TU Berlin,gefördert von der Gerda Henkel-Stif-tung.Vortragende aus der Romanistik, Ge-schichte, Philosophie sowie der Kunst-und Wissenschaftsgeschichte disku-

tierten, in welchen Räumen(Adelshöfe, Salons und Aka-demien), in welchen Medien

(Reiseberichte, Briefe,Journale, Kunstwerke,Konversation) und mit

welchemErfolgKultur-transfer-prozes-

se im Europa der Frühen Neuzeit, alsoim 15. bis 18. Jahrhundert, verliefen –oder woran sie scheiterten. Von zent-ralem Interesse war hierbei die Bedeu-tung von Kulturvermittlerinnen: Inwelchen Medien vollzieht sich derAustausch von naturwissenschaftli-chen Erkenntnissen oder von Kultur-praktiken wie Mode? Welche Bilderdes Fremden werden, oft ausgehendvon einer Position eigener Fremdheit,vermittelt? In welchem Verhältnissteht die Kategorie Geschlecht zu an-deren für den Kulturtransfer zentralenKategorien wie zum Beispiel Religionoder Nation? Welche Formen von Kul-turmigrantentum praktizieren Frauender Frühen Neuzeit? Die Bedeutungder Historizität der Transferorte, -me-dien und -formen hat die Tagung je-doch sehr deutlich aufgezeigt. Die Ta-gung diente darüber hinaus der Vertie-fung bereits existierender wissen-schaftlicher Kontakte, die am Frank-reich-Zentrum der TU in dem For-schungsschwerpunkt „Frühneuzeitli-che Salonkultur“ zusammengeführtwerden. Die Veröffentlichung der Vor-träge ist für 2005 vorgesehen. tui

Was soll die Wissenschaft erforschen?INTERACTS will Forschung und Bürger zusammenführen

Mancher wird sich angesichts derdrastischen Kürzung öffentlicher

Ausgaben schon gefragt haben. „Wieviel Bildung und Forschung könnenwir uns eigentlich leisten?“ Der Streikder Studierenden fördert diese – not-wendige – Diskussion. Können moder-ne Universitäten noch Elfenbeinturmoder abgeschottetes Hightech-Laborsein? Die Forderung nach einer Wis-senschaft, die sich der Gesellschaft öff-net, ist und bleibt aktuell – aber wiesoll sie praktisch umgesetzt werden?Welche Rolle spielen dabei Wissen-schaftsläden oder andere Einrichtun-gen des bürger- und gemeinwesenori-entierten Wissenstransfers?

WISSENSTRANSFER EUROPAWEIT

Seit Anfang 2002 nimmt die „Koope-rations- und Beratungsstelle für Um-weltfragen“ (kubus) der TU Berlin,gemeinsam mit Vermittlungsstellenaus sechs europäischen Staaten, andem EU-Projekt INTERACTS teil. Eszielt auf die bessere Zusammenarbeitvon Nichtregierungsorganisationen,Wissenschaftsläden und Universitä-ten. Nationale und regionale Erfah-rungen des Wissenstransfers sollen

ausgewertet, europaweit verglichenund Empfehlungen erarbeitet wer-den.

DIALOG ÜBER BERLIN 2010

Nachdem INTERACTS am 14. No-vember 2003 auf dem EuropäischenSozialforum in Paris vorgestellt wur-de, präsentierten alle Partner die Pro-jektergebnisse auch auf nationalerEbene. „kubus“ präsentierte sich am3. Dezember Angehörigen aus Nicht-regierungsorganisationen, Wissen-schaft und Forschung, Politik und Ver-waltung, sowie Einrichtungen des bür-ger- und kommunalorientierten Wis-senstransfers. Die meisten Teilneh-menden sind bereits seit Mitte 2003 ineinem Aktionsplan zusammengeführt.Im Mittelpunkt stand die Frage, wo,wie und mit welchen (Zwischen-)Er-gebnissen versucht wurde, Empfeh-lungen des „kubus“-Szenario-Work-shops „Dialog von Wissenschaft undGesellschaft über nachhaltige Ent-wicklung in Berlin 2010“ aus demSommer in die eigene Praxis einzu-bringen. Hervorgehoben wurde, dassder Austausch von Wissen keine Ein-bahnstraße sei. Bürgerinnen und Bür-

gern sollten nicht nur fertige For-schungsergebnisse verständlich prä-sentiert werden. Insbesondere bei ak-tuellen Themen von lokaler Bedeu-tung sollten sie angemessen bereitsvon der Formulierung der Themen anbeteiligt sein. Vorbild könnte die ge-förderte kommunal orientierte For-schung „Community Based Research“aus dem angelsächsischen Raum sein.Besonders interessanter Vorschlag: In-teressierte aus Umweltgruppen, derStudierendenschaft, der Forschungund des Wissenstransfers treffen sichvierteljährlich, um zu einem bestimm-ten Thema Angebote und Nachfragenzu Themen für Forschung oder Weiter-bildung vorzustellen.Liebe Leserinnen und Leser, wie hie-ße Ihr „Thema Nr. 1“, das Sie gern be-forscht sehen würden? Über Vorschlä-ge würde ich mich sehr freuen. Bei unsfinden Sie auch Informationen zumFolgeprojekt ISSNET, das den welt-weiten Austausch zum Inhalt hat.

Dr. Wolfgang Endler, kubus

[email protected]➥ http://members.chello.at/wilawien/

interacts/main.html➥ www.tu-berlin.de/zek/kubus

Krankenkassen in Not

Die schnelle und ausgeprägte Alte-rung der japanischen Bevölkerung

stellt das Krankenversicherungssys-tem vor besondere Herausforderun-gen. Ähnliche Probleme haben jedochauch europäische Länder mit einemgesetzlichen Versicherungssystem wieFrankreich, die Niederlande undDeutschland. Diese vier Länder analy-sierten ihre Probleme auf einer Ta-gung in Tokio und suchten Lösungenfür die Zukunft. Aus Deutschlandwurden die TU-Professoren ReinhardBusse, Fachgebiet Management im Ge-sundheitswesen, und Klaus-Dirk Hen-ke, Fachgebiet Finanzwissenschaftund Gesundheitsökonomie, eingela-den. Der Abschlussbericht soll auf derkommenden Hauptversammlung derInternationalen Vereinigung für So-ziale Sicherheit (IVSS) in Peking imSeptember 2004 der Öffentlichkeitübergeben werden. Mit dem Berichtsollen nicht nur Länder mit etabliertenKrankenversicherungssystemen zuReformen angeregt werden, sonderner soll insbesondere für das GastlandChina, wo bisher 80 Prozent der Be-völkerung nicht krankenversichertsind, einen Anstoß darstellen, seinVersicherungssystem auszuweiten. tui

➥ http://mig.tu-berlin.de➥ http://finance.ww.tu-berlin.de/Leben ohne Barriere

Kompetenzzentrum gegründet

Auf der Straße, in Gaststätten, amArbeitsplatz – überall gibt es für

behinderte Menschen Barrieren, dieihnen die Teilnahme am öffentlichenLeben erschweren oder sie manchmalsogar ganz verhindert. Um Bauherrenzu beraten, vorhandenes Wissen undKompetenzen zu bündeln, wurde ander TU Berlin das Kompetenzzentrum„Barrierefreies Planen und Bauen“gegründet, das ein Forum für Wissen-schaft und Praxis sein soll. Gründungs-mitglieder sind das Fachgebiet Entwer-fen, Bauten des Gesundheitswesensunter Leitung von Dr.-Ing. ChristaKliemke, der Förderverein Zentrenfür Technische Lebenshilfen e.V. (Ze-TeL e.V.) und der Berliner Behinder-tenverband „Für Selbstbestimmungund Würde“ e.V. Die Gründung wur-de von der Schwerbehindertenvertre-terin der TU Berlin, Monika de Nève,unterstützt sowie von der Dritten Vi-zepräsidentin der TU Berlin, UlrikeStrate und dem Leiter der TU-Bauab-teilung, Hans-Joachim Rieseberg.

INNOVATIONSPOTENZIALE FÜRDIE UMWELTGESTALTUNG

Das Kompetenzzentrum will demThema „barrierefrei“ einen höherenStellenwert einräumen und es als in-terdisziplinäre Aufgabe etablieren.Dabei sind insbesondere Fachgebieteder Architektur, Stadtplanung, Kom-munikationstechnik, Verkehr, Touris-mus, Design, Medizin- und Gesund-heitstechnik einzubeziehen. Derenneueste Erkenntnisse und Erfahrun-gen sollen als Innovationspotenziale inder Umweltgestaltung, Entwicklungbarrierefreier Produkte und Dienst-leistungen erschlossen werden. Dafürsind als Kooperationspartner bereitsverschiedene Fachgebiete sowohl derTU Berlin als auch anderer Universitä-ten, Verbände und Vereine gewonnenworden. Ende Februar ist eine erstegroße Fachveranstaltung geplant, ander Vertreter aller Kooperationspart-ner, beteiligter Verbände und aus derPolitik teilnehmen werden, um Infor-mationen über vorhandene Kompe-tenzen auszutauschen und ein geziel-tes weiteres Vorgehen zu beraten. Au-ßerdem plant das Fachgebiet Entwer-fen, Bauten des Gesundheitswesens imJuli eine Sommeruniversität zu denThemen Architektur, Landschaftspla-nung, Design, Schule, Tourismus undFreizeit für Lehrende, Studierendeund Behinderte. pp

☎ 314-2 50 13✉ [email protected]

Der Volksempfänger ist jedem ein Be-griff, wurde das Gerät doch zum Sym-bol für die politische Indoktrinationim Dritten Reich schlechthin. Aber derVolksempfänger ist nur eins von etwa20 bis 25 so genannten Volksproduk-ten. Prof. Dr. Wolfgang König vom In-stitut für Philosophie, Wissenschafts-theorie, Wissenschafts- und Technik-geschichte an der TU Berlin hat erst-mals in einem von der Fritz Thyssen-Stiftung geförderten Forschungspro-jekt die nationalsozialistischen„Volksprodukte“ zusammenhängenddargestellt und „Konsum, Konsumpo-litik und Konsumpropaganda im Drit-ten Reich“ untersucht. In diesem Jahrerscheinen seine Forschungsergeb-nisse als Buch.

Zwischen 1933 und 1939 ist nicht nurvom Volksempfänger und Volkswagendie Rede, es geistern Ideen von einemVolkskühlschrank und einem Volks-klavier umher. Gleichwohl sind Volks-produkte keine Erfindung Hitlers undseines Propagandaministeriums. Siesind „lange vor der nationalsozialisti-schen Zeit präsent“, schreibt Professor

König. Der Begriff implizierte, dassdie Ware für jeden erschwinglich ist.Mit der Machtergreifung Hitlers 1933wurden Volksprodukte jedoch durchdie nationalsozialistische Propagandaideologisch aufgebläht. Der Kauf einesVolksempfängers war nun nicht mehrnur reiner Konsum. „Die Volkspro-dukte bekamen eine Doppelfunkti-on“, sagt Professor König, „einerseitsrepräsentierten sie Planungen und Vi-sionen einer spezifisch nationalsozia-listischen Konsum- und Freizeitgesell-schaft, andererseits standen sie imDienst der nationalsozialistischenIdeologie, waren Elemente der Propa-ganda, mit denen die Nationalsozialis-ten der Bevölkerung eine spätereWohlstandsgesellschaft versprachen,um ihr den tatsächlichen Konsumver-zicht zu Gunsten der Aufrüstung ak-zeptabel zu machen.“ 1939 erklärteHitler „‚ausreichenden eigenen Wirt-schaftsraum‘ zur Voraussetzung fürdas Volkswagenprojekt“.Das Programm der Volksprodukte waraber nicht nur Propaganda, sondernauch Politik. Zur Vorstellung der Na-tionalsozialisten von einer rassisch

einzigartigen und überlege-nen arischen Volksgemein-schaft gehörte auch die voneinem hohen Kultur- unddamit auch Konsumniveau.Der Konsum von Luxusgü-tern galt als „entscheidendeGrundlage der völkischenLebenskraft“ und war einMerkmal des erdachten na-tionalsozialistischen Men-schenbildes. Wolfgang Kö-nig kommt zu dem Ergeb-nis, dass die Versorgung derBevölkerung mit gehobe-nen Konsumgütern nichtumgesetzt werden konnte.Das „Scheitern rührt da-her“, schreibt er, „weil sichAutarkie, Aufrüstung undExpansion als vorrangigePolitikziele und eine massi-ve staatliche Konsumförde-rung nicht gleichzeitig ver-folgen ließen.“

Sybille Nitsche

Organisatorinnen Margarethe Zimmermann (r., TU-Frankreich-Zentrum) und Gesa Stedtmann(HU Großbritannien-Zentrum) mit dem Leiter des Frankreich-Zentrums, Etienne François

Werbeplakat für denVolksempfänger von 1933

Jedem ein VolksklavierKonsum und Konsumpolitik im Dritten Reich

MeldungenGute Argumente für die Natur

/tui/ Der Mensch sollte in die Begrün-dungen für den Naturschutz wieder ein-bezogen werden. Dessen negativesImage resultiere aus seiner oft einseitigökologisch-wissenschaftlichen Orientie-rung, die zudem oft weltanschaulich ge-prägt sei. Zu diesem und anderen Ergeb-nissen kam ein interdisziplinäres Wissen-schaftlerteam der TU Berlin unter Leitungder TU-Professoren Jochen Hanisch, Ul-rich Eisel sowie Prof. Ludwig Trepl von derTU München in einer vom Bundesamt fürNaturschutz geförderten Studie, die denAkzeptanzproblemen des Naturschutzesauf die Spur kommen sollte und die jetztim Landwirtschaftsverlag, Münster-Hil-trup, veröffentlicht wurde.„Naturschutzbegründungen“ISBN3-7843-3839-9, 14 Euro

Optimaler Flughafen

/tui/ KATM heißt ein neues Verbundvor-haben, das eine optimierte Kapazitäts-ausnutzung des Flughafens Frankfurtzum Ziel hat. Es verbindet Dienstleisterwie die Deutsche Flugsicherung GmbHund die Deutsche Lufthansa AG, Flug-zeug- und Systemhersteller (Airbus, Tha-les, delair) und führende Forschungsein-

richtungen wie das Deutsche Zentrum fürLuft- und Raumfahrt e.V. sowie die Tech-nischen Universitäten Berlin (Prof. Dr.Manfred Fricke), Braunschweig, Darm-stadt und Dresden in einem Projekt. NeunMillionen Euro hat die Bundesregierungfür KATM bewilligt.

Drei Millionen für Mikrosensoren

/tui/ Mehr als zehn Millionen Euro hatdie Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) bereits in den 1995 gestartetenSonderforschungsbereich „Mikromecha-nische Sensor- und Aktorarrays“ inves-tiert. Jetzt wurden weitere drei Millionenfür 2004 bis 2006 für die beteiligten Elekt-rotechniker, Maschinenbauer und Physi-ker bewilligt. Sprecherhochschule ist dieTU Chemnitz, beteiligt sind auch For-schende vom Fraunhofer-Institut für Zu-verlässigkeit und Mikrointegration (IZM)Berlin. Entwickelt werden Mikrobauteilezur Messung von Temperaturen, Druckoder Geschwindigkeiten, die dann be-stimmte Veränderungen in entsprechen-den Systemen vornehmen.

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 11ALUMNI

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Wenn die Kundin durch den Luft-schleier zwischen weit geöffnetenTüren ins Kaufhaus tritt und die Käl-te draußen lässt, wenn im riesigenHotel-Atrium die gleichmäßige Wär-me ohne Zugluft zum Kaffeetrinkenund Zeitunglesen einlädt, dann isteine große Ingenieurleistung imSpiel: die Strömungstechnik. Strö-mungen, der Druck, der durch Windund Wasser auf Wänden und aufSchaufeln oder Rotoren lastet, kön-nen heute im Vorfeld simuliert, dieKonstruktion damit optimiert wer-den. Die passende Software dazubietet die Firma CFX Berlin SoftwareGmbH der TU-Alumni Dr. PeterBartsch und Dipl.-Ing. Petra Maier.

„Der Kunde spart viel Geld, Baumate-rial und spätere Betriebskosten, wenner schon bei der Konstruktion von Ge-bäuden oder Maschinen die Klimati-sierung, die mögliche Rauchausbrei-tung oder den Luft- und Wasserdruckim Auge hat, dem ein Rotor oder einePumpe widerstehen muss“, erklärtGeschäftsführerin Petra Maier. Vorsechs Jahren hat die Absolventin derLuft- und Raumfahrt mit ihrem MannPeter Bartsch in ihrer Dachwohnung inFriedrichshain die Firma gegründet,die derartige Simulationen sowohldurchführt als auch die Software anGroßkunden in Deutschland, Öster-

reich, der Schweiz und zukünftig inOsteuropa verkauft. Heute residiertman mit weiteren zehn Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern in großzügige-ren Räumlichkeiten, ebenfalls inFriedrichshain. Treu geblieben sinddie Alumni auch der TU Berlin. Mit ihrzusammen werden sogar Forschungs-projekte bearbeitet. Doch trotz vollerAuftragsbücher und „guter Kontaktein der Pipeline“, so Petra Maier, diesich vor allem um Marketing und Öf-fentlichkeitsarbeit kümmert, wissenviele Kunden nichts von den Optimie-rungsmöglichkeiten, die die Strö-mungssimulationen bieten. Bislangprofitierten vor allem Luft- und Raum-fahrt oder die Automobilindustrie, esgebe aber unendliche Anwendungs-möglichkeiten. Vor einiger Zeit warenbeispielsweise in die Büroräume der

Abgeordneten im BerlinerReichstag ständig Abgase ausden Tiefgaragen gezogen. Mitentsprechenden Messungenund Rauchentwicklungssimu-lationen konnte CFXschließlich die Quel-len des Übelsidentifizierenund Abhilfeschaffen.Ein ande-rer spek-takulä-rer Fall:Um sichüber die optimale Klimatisierung undSicherheitstechnik der Anschütz-Arenazu informieren, reisten im vergangenenJahr Friedrichshain-Kreuzberger Be-zirksstadträte in die USA. „Uns fragteniemand, obwohl wir hier vor Ort ge-nau das machen, was die suchten.“ Mitt-lerweile arbeitet CFX mit dem Bezirks-amt zusammen. Das besondere Kom-munikationstalent von Petra Maier hatauch dazu geführt, dass ihre heutige Tä-tigkeit eigentlich auf verschlungenenWegen zustande kam. Ihr Mann promo-vierte bei Professor Wolfgang Nitschein der Luft- und Raumfahrt an der TUBerlin, nachdem er in Erlangen Verfah-renstechnik studiert hatte. Sie war wäh-rend des Studiums studentische Hilfs-kraft, später wissenschaftliche Mitar-

beiterin, sie war in Gremien aktiv undarbeitete nebenbei in einer Unterneh-mensberatung. Daraus hatte sich einefreiberufliche Tätigkeit als Kommuni-kationstrainerin entwickelt. Das passtegut zusammen für den Aufbau einer ge-meinsamen Firma. Windgeschwindig-keiten und die optimale Stromlinien-form testen Petra Maier und ihr Mannauch in der knapp bemessenen Freizeit:Sie sind arrivierte Inline-Skater. „Derletzte Berliner Halbmarathon war füruns sogar ein halber Betriebsausflug“,lacht Petra Maier, „trotzdem ist es kei-ne Einstellungsvoraussetzung bei uns,Inliner fahren zu können.“

Patricia Pätzold

➥ www.cfx-berlin.de

Meldungen

Preis für Arbeitswissenschaft

/bk/ Die Dissertation von TU-AlumnusDr.-Ing. Hans-Gerhard Giesa am Institutfür Psychologie und Arbeitswissenschaf-ten der TU Berlin wurde mit dem dies-jährigen „Förderpreis Prävention“ aus-gezeichnet, der vom LandesverbandBerlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vor-pommern der gewerblichen Berufsge-nossenschaften vergeben wird. „Die Be-wertung der Verlässlichkeit von Mensch-Maschine-Systemen“ lautet der Titel derArbeit, die von Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Peter Timpe im Fachgebiet Mensch-Ma-schine-Systeme betreut wurde. ZurPreisvergabe, die am 12. Dezember2003 im Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin stattfand, kehrteHans-Gerhard Giesa noch mal an seineehemalige Wirkungsstätte zurück, die erAnfang 2003 verlassen hatte. Seitdemarbeitet er als Projektingenieur bei Airbusin Hamburg. Er erhielt ein Preisgeld inHöhe von 3000 Euro.

Tipps zum Berufseinstieg

Wer sich für die Deutsche Bahn AG alsmöglichen späteren Arbeitgeber interes-siert, sollte sich den 27. Januar 2004 imTerminkalender freihalten. In einem „Un-ternehmensporträt“ stellt sich hier dasUnternehmen vor. Zielgruppe sind Absol-venten und Absolventinnen kurz vor be-ziehungsweise kurz nach dem Examen.Veranstaltet wird das Seminar vom CareerCenter der TU Berlin und dem Hochschul-team des Arbeitsamtes Nord. Der Vortragfindet zwischen 17 und 19 Uhr im RaumH 106 im TU Hauptgebäude statt.☎ 314-2 26 81✉ career-veranstaltungen@

wtb.tu-berlin.de

Recruiting-Tage 2004

Interessantes für Ingenieure und Inge-nieurinnen auf Jobsuche bieten die Re-cruiting-Tage der VDI Nachrichten.Termine für 2004: 5. März in München,24. Juni in Hannover und 19. Novemberin Ludwigsburg➥ www.Ingenieurkarriere.de/

recruitingtag

Was treiben die Alumni der TUBerlin? Darüber gibt die neues-

te Ausgabe des Alumni-MagazinsparTU, die kurz vor Weihnachten er-schienen ist, auf 32 Seiten umfang-reich Auskunft.Darüber hinaus bietet die aktuelleAusgabe viele Informationen ausLehre und Forschung. Der Schwer-punkt des Heftes liegt dieses Mal aufdem 25-jährigen Jubiläum des Berli-ner Innovations- und Gründerzent-rums BIG. Die Redaktion des Heftes,

das seit 1999 zweimal im Jahr er-scheint, liegt in der Pressestelle.Alumni, die bisher noch nicht im Ver-teiler des Magazins sind, können diesjederzeit nachholen. Wir schicken Ih-nen gerne die aktuelle parTU-Ausga-be zu. Kontakt: TU Berlin, Presse-und Informationsreferat, RedaktionparTU, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin. bk

☎ 314-2 76 50✉ [email protected]

Bundesverdienstkreuzfür Heinz Dürr

Mit einem Bundesverdienstkreuzwurde der ehemalige Aufsichts-

ratsvorsitzende der Deutschen BahnAG Dr.-Ing. e. h. Heinz Dürr AnfangDezember in Berlin geehrt. In dieserStadt hatte sich der Wirtschaftsführervielfach engagiert, auch an der TUBerlin. 1998 übernahm er die Spitzeim Verwaltungsrat der Gesellschaftvon Freunden der TU Berlin e.V. Indiesem Amt bemühte sich Heinz Dürr,der besonders erfolgreich mit derBahnreform Anfang der 90er-Jahrewar, junge TU-Absolventinnen und-Absolventen zu Existenzgründungenzu motivieren. pp

Chinesische Karriere

Selten wird eine Diplomarbeit gleichin einer international angesehenen

Fachzeitschrift veröffentlicht. TU-Alumnus Henrik Saalbach kann da-rauf verweisen. Er studierte zwischen1996 und 2002 Psychologie an der TUBerlin. In seiner Diplomarbeit verglicher die Lernprozesse im Chinesischenund Deutschen. Die Arbeit wurdekürzlich im renommierten Journal„Psychonomic Bulletin & Review!“veröffentlicht sowie von der Chinesi-schen Gesellschaft für Psychologie alsOutstanding Paper ausgezeichnet. Be-treut wurde Henrik Saalbach durchProf. Dr. Arnold Upmeyer vom TU-In-stitut für Psychologie und Arbeitswis-senschaft und Prof. Dr. Elsbeth Sternvom Max-Planck-Institut für Bildungs-forschung.Thematisch ist seine Arbeit in der Psy-cholinguistik angesiedelt – ein Thema,

das allein für diedeutsche Spra-che recht kom-pliziert ist.Doch damitwollte sich Hen-rik Saalbachnicht zufriedengeben – er ver-glich das Deut-sche mit demChinesischen.Zum besseren

Verständnis des Untersuchungsgegen-standes verbrachte er 1999 ein halbesJahr in Südchina, um sich ausschließ-lich dem Erlernen der Sprache zu wid-men. Im Sommer 2002 brach er zu ei-nem zweiten Aufenthalt, nun mit ei-nem DAAD-Stipendium, nach Chinaauf, von dem er kürzlich zurückkehr-te. Bettina Klotz

Jedes Jahr zu Himmelfahrt treffensich sieben ehemalige Mellerowicz-

Schüler, die in den Fünfziger- undSechzigerjahren an der TU BerlinWirtschaftswissenschaften studierthaben, zu einer gemeinsamen Reise.Als sich Dieter Brunner, Dietger Hahn,Werner Hammel, Wolfgang Majer,Hajo Niens, Ulrich Wiese und Ferdi-nand Langenkamp im Mai 2001 zu ih-rem Vatertagsausflug trafen, entstanddie Idee, für die TU Berlin Geld zusammeln, um die Renovierung desHörsaals zu ermöglichen, in dem siedamals ihren Lehrer Prof. Dr. KonradMellerowicz hörten. Und es blieb nichtnur bei diesem Vorsatz (siehe H intern10/2002). Sie setzten alle Hebel in Be-wegung, aktivierten Kontakte zu ehe-maligen Kommilitonen und baten umSpenden. Zusammengekommen sindSpenden von 75 000 Euro. Viele ha-ben mehr als 100 Euro gespendet, ei-nige überwiesen sogar mehrere Tau-send Euro. Es sind fast ausschließlichPrivatpersonen, die offensichtlich ihreStudienzeit in so guter Erinnerung ha-ben, dass sie auf diese Weise ihrer Uni-versität etwas zurückgeben wollten.Auch der Rudolf Haufe Verlag in Frei-burg i. Br., bei dem die Werke von Pro-fessor Konrad Mellerowicz erschienensind, hat sich beteiligt. Nun wurde denSpendern ein „Denkmal“ gesetzt: Imneu erstrahlten Mellerowicz-Hörsaalist eine Tafel mit den Namen der Spen-der angebracht, die 100 Euro undmehr gespendet haben. Ohne sie wür-de dieser Hörsaal wohl noch heute soschäbig aussehen wie viele andere inder Universität.

Unter dem Konterfei des Geehrten fin-det sich eine Tafel mit den Namen derSpender: Hans Abromeit, Klaus E.Agathe, Helmut Baumgarten, KlausBischoff, Karl Block, Horst Brandt,Heinz Braun, Frank Breuer, HerbertBrönner, Dieter Brunner, Heinz Bu-ckenmaier, Roland Diettrich, Hans-E.Dobrott, Jochen Drasdo, Rudolf Enke,Hans Fuiczynski, Hans-P. Förster,Günter Freye, Gunter Frischmuth, Ge-org Fürste, Heinrich Fürste, Hans-J.Fuge, Michael Gautier, Christa Gehl,Michael Gieron, Helmuth Gläser,Claudia Gomm-Ernsting, Hein Gra-nobs, Hans-Chr. Guhde, Gerhard

Haag, Dietger Hahn, Werner Hammel,Volker Hartmann, Rudolf Haufe Ver-lag, Achim Haupt, Klaus Heinrichs,Wolfgang Hendrich, Knut Henne, Hel-ga Hesse, Horst Hitzbleck, Dieter Hol-zinger, Karla Hübner, Wolfgang Jaco-bi, Hans D. Kalscheuer, Rainer Karoli,Gerd Klingmann, Martin Knobloch,Karl-D. Koch, Gerhard Korte, KlausKrafft, Norbert Kruschwitz, DieterKunkel, Peter Lange, Ferdinand Lan-genkamp, Ernst v. Ledebur, HerbertLederle, Hans-J. Lell, Alex Lentze,Wolfgang Lichy, Werner Ludwig, Wer-ner Luke, Martin Mädefessel, StephanMainz, Wolfgang Majer, Heinrich v.Massow, Günter Merle, Winfried Mi-kisch, Hans Mitscherlich, Klaus Mö-ckelmann, Ulrich Mösta, Rudolf Mühl-hoff, Axel Müller-de Ahna, HajoNiens, Gerhard Nowak, Brigitte Oh-nesorge, Dietmar Otremba, WaltraudOtte, Aribert Peeckel, Jürgen Peters,Georg Plate, Hajo Pohl, Hermann Re-her, Martin Reinecker, JürgenSchmeidler, Christian Schmidt, KlausSchmidt, Hubert Schmortte, SiegfriedScholz, Harald Schröder, Klaus Schu-mann, Ernst Seidel, Dietrich Solaro,Hans-H. Sommer, Franz Sosnowski,Klaus-H. Standke, Horst Stevenson,Karl-H. Städter, Ernst Stier, WolfgangSuhr, Ernst-J. Trapp, Karl-H. Tren-czek, Erhard Türke, Konrad Völker,Hubert Weber, Jürgen Weiskam, PeterWienecke, H.-Ulrich Wiese, Karl Wie-se, Manfred Wolff, Jürgen Zeplin,Hans-J. Zimmermann und andere so-wie die Gesellschaft von Freunden derTU Berlin e.V.

Bettina Klotz

Henrik Saalbach

Neues Alumnimagazin „parTU“ ist da

Eine Gedenktafel im neuen Hörsaal erinnertnicht nur an Konrad Mellerowicz, sonderndankt auch den spendefreudigen Alumni

„Denkmal“ für die Hörsaal-SpenderWie die Renovierung des Mellerowicz-Saales zustande kam

Anreiz fürBauingenieure

Gutes Studium und soziales Engage-ment sind die Voraussetzungen,

die Bau- und Wirtschaftsingenieurin-nen und -ingenieure vorweisen müs-sen, um für einen Ernst-Trapp-Preis in-frage zu kommen. Er wird als Studien-anreiz seit vielen Jahren anlässlich derVerabschiedung der Bauingenieurevergeben. Am 18. Dezember 2003wurden insgesamt drei Absolventenund eine Absolventin mit dem Ernst-Trapp-Preis ausgezeichnet: die Bauin-genieure Can Tesar, Stefan Stöhr, Cars-ten Koch und die Wirtschaftsingenieu-rin Melanie Gärtner. Sie alle haben ihrStudium „Mit Auszeichnung“ und„Sehr gut“ abgeschlossen. Die mit ins-gesamt 6000 Euro dotierte Auszeich-nung wurde durch Dr.-Ing. Ernst Trappübergeben, der den Preis zum Anden-ken an seinen Vater Ernst Trapp gestif-tet hat. In den vergangenen zwölf Mo-naten haben rund 150 Studierende die-se beiden Fächer abgeschlossen. Gefei-ert wurde in diesem Jahr in der Peter-Behrens-Halle im Wedding. bk

Heinz Dürr

Abgase gehören nicht ins BüroTU-Alumni-Firma CFX GmbH simuliert Strömungsverhalten von Luft und Wasser

Ventilationsprozess eines menschlichen Kopfes

TU-Alumni Peter Bartsch und Petra Maier bauten ihre Firma in Friedrichshain auf

Seite 12 TU intern Nr. 1 · Januar 2004INTERNATIONALES

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„Sie sind die Hoffnung auf ein friedliches Europa“In der Slowakei und der Ukraine auf der Suche: Kandidatinnen und Kandidaten für Parlamentspraktika in Deutschland ausgewählt

Seit 1991 gibt es das so genannte„Internationale Parlaments-Prakti-kum-Programm“ (IPP). 93 Stipendia-ten aus 18 Ländern werden für fünfMonate nach Berlin eingeladen, umParlamentspraxis in unserem Landkennen zu lernen, Veranstaltungenan den drei Berliner Universitätenzu besuchen und durch Länderaben-de sowie durch Wohnen in interna-tional zusammengesetzten Grup-pen gegenseitige Kontakte zuknüpfen. Damit sollen das Demo-kratieverständnis gestärkt, jungeMenschen für die politische, insbe-sondere die Parlamentsarbeit oderden politiknahen Journalismus ge-wonnen werden.

Ganz wesentlich dient das Programmaber auch der Völkerverständigung.Für die kommenden drei Jahre ist dieTU Berlin der Projektpartner, unterder Schirmherrschaft von Bundestags-präsident Wolfgang Thierse. Praktischgeleitet wird das Programm von MdB

Wolfgang Börnsen und Ministerialdi-rigent Everhard Voss aus dem Stabsbe-reich des Bundestagspräsidenten. Dieerstmalig von der TU Berlin stimmbe-rechtigt begleiteten Auswahlverfah-ren führten mich mit diesen beidenLeitern des Programms ins slowaki-sche Bratislava und anschließend indie Ukraine nach Kiew.In allen 18 Ländern werden die Aus-wahlverfahren von den DeutschenBotschaften begleitet. In der slowaki-schen Hauptstadt Bratislava wurdenwir von der Botschafterin persönlichempfangen. Durch sie wie durch dieUnterlagen, die wir vom Bundestag er-halten hatten, wurden uns viele Prob-leme der Slowakei, immerhin ein en-ges Nachbarland und zukünftiges EU-Mitglied, näher erläutert. Dann began-nen die halbstündigen Auswahlge-spräche. Von 30 Bewerberinnen undBewerbern stellten sich nach einerstrengen Vorauswahl acht unserenFragen nach Kenntnissen der politi-schen Landschaft Deutschlands, nach

Demokratieverständnis, sozialem En-gagement und natürlich wissenschaft-lichen Fähigkeiten. Für drei von ihnenwinkte das Stipendium in Höhe von511 Euro pro Monat, ein oder zweisollten als Ersatzkandidat(inn)en nochbenannt werden. Nur bei zwei Kandi-dat(inn)en konnten wir uns nichtdurchringen, eine prinzipielle Eignungauszusprechen. Allen anderen hättenwir nur zu gern eine feste Zusage ge-geben, aber die Länderquoten liegenfest und Ausnahmen können nur imRahmen der Vergabe von Plätzen anErsatzkandidat(inn)en bei kurzfristi-ger Absage gemacht werden. So muss-ten wir in Nuancen die Unterschiedefür eine Rangfolge suchen. Monika La-chova, Lenka Krsikova und ThomasSlavik machten schließlich das Rennenund dürfen unter anderem auch vonder TU Berlin vom 1. März bis zum 31.Juli 2004 willkommen geheißen wer-den.Wolfgang Börnsen lud am erstenAbend zu einem Abendessen mit ehe-maligen Teilnehmern des Programmsein, die sich soeben zu einem Alum-

ni-Verein, wie er schon in anderenLändern existiert, zusammenge-schlossen hatten. Von den Ehemali-gen ist heute tatsächlich ein Drittel inder Politik tätig, ein weiteres Drittelschlug die Hochschullaufbahn ein undder Rest promoviert derzeit: Sie sindeine große Hoffnung für die Entwick-lung eines friedlichen, erweitertenEuropa.Kiew: Die ukrainische Hauptstadt, dieich vor drei Jahren zuletzt besucht hat-te, überraschte mich nicht schlecht!Armut, Frustration und Hoffnungslo-sigkeit – der totale Kontrast zu unse-rer Überflussgesellschaft – hatten da-mals das Gesicht der Stadt geprägt.Jetzt präsentierte sie sich lebendig,nach vorn schauend und war von po-sitiver Geschäftigkeit gekennzeichnet.Miliz ist nur noch vereinzelt im Stadt-bild zu sehen, die Sicherheitskräfte inden Hotels und öffentlichen Gebäudensind deutlich reduziert. Kiew hat sichbei aller marktwirtschaftlichen Ent-wicklung seinen ukrainischen Charak-ter erhalten, seine offenen und warm-herzigen Bürger lernt man schnell

schätzen und lieben. Kiew hat – derVergleich drängte sich mir auf – in dreiJahren eine Entwicklung vomSchwarzweiß- zum Farbfernsehenhinter sich gebracht.In der Ukraine hatten sich 37 Studie-rende auf fünf Stipendienplätze be-worben. Auch hier wurde das Verfah-ren von der Deutschen Botschaft un-terstützt. Nach einem ganzen Tag vol-ler Gespräche stand fest: Die Delega-tion aus der Ukraine wird rein weib-lich sein. Fünf junge Damen hatten sicherfolgreich gegen die Konkurrenzdurchgesetzt: Svitlana Gootsal, Nata-lya Melnyk, Anna Oleschtschenko,Nataliya Kozachynska und ValentinaKonyuk heißen die Glücklichen. Auchin diesem Fall gibt es zwei potenzielleErsatzkandidat(inn)en.Ich wünsche mir, dass alle TU-Mitar-beiterinnen und -Mitarbeiter mithel-fen, den Aufenthalt allen jungen Sti-pendiaten im nächsten Frühjahr zu ei-nem unvergesslichen Ereignis werdenzu lassen.

Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach,1. Vizepräsident der TU Berlin

Der etwas andere Besuch: drei Stunden in Tschernobyl. Tief beeindruckt war ProfessorJörg Steinbach, Experte für Sicherheits- und Anlagentechnik, als er Gelegenheit bekam, das vor 17Jahren explodierte Atomkraftwerk Tschernobyl zu besichtigen. Tausende von Menschen waren da-mals direkt verstrahlt worden, Abertausende trugen bleibende Schäden davon. In den Wohnzim-mern der nahe liegenden Plattenbauten sieht man noch Bücherregale und Kücheneinrichtungen,im ehemaligen Kindergarten liegen die kleinen Hausschuhe so da, wie sie vor 17 Jahren schlagar-tig verlassen wurden – allerdings erst Tage nach der Explosion. Mit dem vorhandenen Sarkophagsind die Probleme noch längst nicht gelöst. Die Dekontaminierung, der Abriss und die anschlie-ßende Sonderabfallentsorgung bleiben große Forschungsaufgaben für die Zukunft. Ein Denkmalauf dem Gelände (Foto) erinnert an den Kampf der Feuerwehrmänner mit dem bei 2000 °C ge-schmolzenen Titan. Rund 4000 Menschen arbeiten heute hier. Gefahrenzulagen gibt es nicht, derMonatslohn beträgt rund 200 Euro. Lesen Sie den ausführlichen Bericht im Internet.➥ www.tu-berlin.de/presse/tui/04jan/Steinbach-Besuch_in_Chernobyl.pdf

Vor der repräsentativen deutschen Botschaft in Bratislava: ein Mitglied des slowakischen Parlaments, ein Alumnus des Programms, der Presse-attaché der Botschaft, Professor Jörg Steinbach, Ministerialdirigent Everhard Voss, die deutsche Botschafterin Uta Mayer-Schalburg, MdB Wolf-gang Börnsen sowie ein Gesandter der Botschaft (v. l.)

Gute Erfahrungensind Gold wert

Viele Studentenwerke wünschensich eine Erweiterung ihres Tuto-

renprogramms zur Betreuung auslän-discher Studierender. Das dokumen-tiert eine Umfrage des Deutschen Stu-dentenwerks (DSW) unter 61 Studen-tenwerken, insbesondere zur Wohn-heimsituation. „Die Tutoren vermit-teln den ausländischen Studierendendas Gefühl von ‚Heimat auf Zeit‘. Siehelfen auch bei der Kontaktaufnahmemit deutschen Kommilitonen und för-dern so die interkulturelle Kommuni-kation“, sagt DSW-Präsident Prof. Dr.Hans-Dieter Rinkens. Positive Erfah-rungen, die die Studierenden in ihreHeimatländer mitnähmen, seien fürden künftigen Hochschulraum Europavon unschätzbarem Wert.Seit 1997 hat die Zahl der an deut-schen Hochschulen Studierenden ausanderen Ländern um 35,7 Prozent aufderzeit 224 000 zugenommen. Rin-kens rief gleichzeitig die Bundesländerauf, eine Weisung des Bundesarbeits-ministeriums umzusetzen, die eineNeuregelung aus dem Zuwanderungs-recht vorwegnimmt: Um ihren Le-bensunterhalt verdienen zu können,sollten ausländische Studierende ge-nehmigungsfrei 180 halbe Tage arbei-ten können. Bislang galt die „90 volleTage“-Regelung, auch wenn nur eini-ge Stunden am Tag gearbeitet wurde.

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➥ www.studentenwerke.de

Seit dem 6. Oktober ist es amtlich: InIstanbul unterschrieben TU-Präsi-

dent Professor Kurt Kutzler und derRektor der Bosporus Universität, Pro-fessor Sabih Tansal, einen Vertragüber die Zusammenarbeit beider Uni-versitäten. Die Initiative hatten Pro-fessor Sahin Albayrak, Leiter des DAI-Labors der TU Berlin, und sein Kolle-ge an der künftigen Partneruniversi-tät, Dr. Ufuk Caglayan, Abteilungslei-ter des IT-Departments, ergriffen. Aneinem sonnigen Herbsttag konnten imRektorat der Bogaziçi Üniversitesi,wie sie auf Türkisch heißt, die Früchteder Zusammenarbeit geerntet werden.Insbesondere mit dem Austausch vonDoktoranden soll dem Vertrag jetztLeben eingehaucht werden. Die türki-sche Seite wird teilfinanziert von TÜ-BITAK, dem türkischen Äquivalent

der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG).„Bis 1971 waren wir eine private ame-rikanische Institution, was noch heuteam Curriculum abzulesen ist. Auch dieUnterrichtssprache ist bis heute Eng-lisch“, beschreibt Rektor Sabih Tansaldie Tradition. Heute ist die BosporusUniversität die renommierteste Hoch-schule der Türkei und kann sich ihreStudierenden aussuchen. Fast 1,5 Mil-lionen Oberschulabgänger nehmenjährlich an der staatlichen Zugangs-prüfung teil, rund 300 000 dürfendann in der gesamten Türkei studie-ren. Die Universität ist aber auch ausanderen Gründen attraktiv: die idylli-sche Lage über dem Bosporus, Tennis-plätze, Fitnessclub und Freibad, Letz-teres unterhalten von den Alumni, so-wie gute Restaurants in bester Cam-

puslage nahe der vollständig erhalte-nen Befestigungsanlage Rumeli Hisari. Ein amerikanischer Missionar, derwährend des Krimkrieges bei FlorenceNightingale als Bäcker gearbeitet hat-te, gründete den Vorläufer der Univer-sität, das Robert College. Es war daserste amerikanische Erziehungsinsti-tut außerhalb der USA. Ursprünglichgedacht als Schule für die ethnischenMinderheiten im Osmanischen Reich,entwickelte es sich zum Prestigecol-lege auch für die türkische Intelligenz.Viele der heutigen Entscheidungsträ-ger in der Türkei erhielten hier ihre

akademischen Weihen, und diese Tra-dition führt die Bosporus Universitätfort.1971 wurde der universitäre Teil desCollege verstaatlicht. Die neuromani-schen Gebäude beherbergen heutevier Fakultäten, sechs Institute, einigeZentren und zwei Spezialhochschulenfür etwa 10 000 Studierende. Bei Do-zenten wird gutes Englisch vorausge-setzt. Studierende können, wenn nö-tig, auch Vorbereitungsklassen besu-chen, Voraussetzung für ein qualitativhochwertiges Studium.

Alexandra Gründel

Unbürokratische Kontakte auch nach Ankara

Ebenfalls in jüngster Zeit entstanden ist eine Kooperation mit einer weiteren türkischenUniversität, die nach amerikanischem Vorbild funktioniert: die Middle East TechnicalUniversity in Ankara.Mit einer Delegation der Hochschulrektorenkonferenz hatte deren Präsident, Profes-sor Ural Akbulut, die TU Berlin besucht. Von dem, was er hier sah, war er so angetan,dass er kurz darauf drei seiner Hochschullehrer aus der Informatik sowie der Luft- undRaumfahrt schickte, um insbesondere den Praxisbezug für die Studierenden auszubau-en. Ohne viel Bürokratie ist inzwischen ein Austausch für studentische Projekte derFachgebiete ins Auge gefasst worden, insbesondere zwischen Professor Jürgen Thor-beck, Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau, und Professor Nafiz Alemdaroglu,die bereits in Kürze Studierende austauschen wollen. pp

Hoch über Fluss und Festung liegt die Bos-porus Universität. Dort traf TU-Präsident Kurt Kutzler (l.) seinen Amtskollegen inIstanbul, Sabih Tansal, und schloss mit ihmden Vertrag

Büffeln am BosporusTürkische Universität mit amerikanischen Wurzeln – Kooperationsvertrag unterzeichnet

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 13MENSCHEN

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Ost und West verschmelzen im Klang200 000-Dollar-Musikpreis für die Komponistin Unsuk Chin

„Glitzernde Orchestrierung, exklusi-ve Klänge, impulsiver Ausdruck, dieMusik verblüfft und zeigt unerwar-tete Wendungen“, beschreiben dieJuroren das 25-minütige „Konzertfür Violine und Orchester“ der Kom-ponistin Unsuk Chin. Die Koreanerinerhielt für ihre herausragende Kom-position den Grawemeyer Award forMusic Composition 2004. Der Preisist mit 200 000 US-Dollar der amhöchsten dotierte Musikpreis. Erwird von der Grawemeyer Founda-tion an der Universität Louisville ver-geben, die jährlich insgesamt eineMillion US-Dollar für die BereicheKomposition, Bildung, Ideen zur Ver-besserung der Weltordnung, Religi-on und Psychologie ausschreibt.

Das prämierte Violinkonzert wurde2002 in Berlin vom Deutschen Sym-phonieorchester unter der Leitung vonKent Nagano und der Violinistin Vi-viane Hagner uraufgeführt. Seitdemhaben es bereits das PhilharmonischeOrchester Seoul sowie das FinnischeRadio Symphonieorchester interpre-tiert. Die Komposition ist von westli-chen und östlichen Traditionen beein-flusst und enthält ein sehr anspruchs-volles Violinsolo. Unsuk Chin begannihre musikalische Karriere als Kind inihrer Geburtsstadt Seoul in Südkorea.Sie studierte an der Seoul NationalUniversity Komposition. Seit 1988lebt sie in Berlin. Die heute 42-Jähri-ge hat bis vor einigen Jahren im Ton-

studio der TUBerlin als frei-schaffende Kom-ponistin gearbei-tet. Sie realisiertedort sieben Werkeund löste damit ei-nige spannendeForschungspro-jekte der TU Ber-lin aus. UnsukChin komponiertfür Gesang, elekt-ronische Musik,Soloklavier sowieEnsembles undOrchester. Inter-national bekanntwurde sie 1991mit der Premierevon „Akrosti-chon-Wortspiel“,einer Kompositi-on, die in 13 Län-dern in Europa,Asien und Nord-amerika aufge-führt wurde. In-terpretiert habenihre Musik bereitsdas Ensemble In-terContempo-rain, das Ensem-ble Modern, dasKronos Quartett, der Pianist RolfHind, die Geigerin Viviane Hagner so-wie die Dirigenten Kent Nagano, SirSimon Rattle und George Benjamin.

Unsuk Chin hat bereits einige Preisefür ihre Arbeiten gewonnen, unter an-derem 1998 den Bourges Elektroa-coustic Music Prize. tui

Langlebige Polymerefür die Zukunft

Dr. Oliver Brüggemann vom Institutfür Chemie hat von der Buna Sow

Leuna Olefinverbund GmbH den Wis-senschaftsverbundpreis 2003 erhal-ten. Mit dem Preis wird seine innova-tive Arbeit zu Polymeren gewürdigt.Der TU-Wissenschaftler hat den Ein-satz katalytisch aktiver, molekular ge-prägter Polymere und deren reakti-onstechnische Charakterisierung un-tersucht. Danach scheint es vorstell-bar, mit günstigen Verfahren hochspe-zifische Polymere zu erzeugen undeinzusetzen, die im Vergleich zu ihrenbiologischen Vorbildern sehr viel lang-lebiger sein werden. Edelmetallreak-toren sind sehr kostenintensiv, biolo-gische Katalysatoren haben in der Re-gel nur eine kurze Haltbarkeit. DerPreis ist mit 1000 Euro dotiert. DieBuna Sow Leuna OlefinverbundGmbH gehört zu den größten Kunst-stoffproduzenten in den neuen Bun-desländern. tui

Robert-B.-Gardner-Preis verliehen

Bereits seit 15 Jahren besteht einesehr erfolgreiche Kooperation zwi-

schen der TU und der University ofNorth Carolina at Chapel Hill (UNC),USA, auf dem Gebiet der Mathematik.Betreut und koordiniert wird ein regerStudentenaustausch von ProfessorUdo Simon und Professor Karl-HeinzFörster vom Institut für Mathematik.Zur Intensivierung des Austauscheshat die TU Berlin den Robert-B.-Gard-ner-Preis ausgelobt. Der Preis wirddurch das Referat Außenbeziehungen,das Akademische Auslandsamt sowiedie Gesellschaft von Freunden der TUBerlin e.V. finanziert.Preisträger 2003 ist der US-StudentKevin McGoff, als Bester aus zwei Stu-dienjahren. Der Preis ist mit 4500Euro dotiert und soll den Aufenthaltdes Gaststudenten teilfinanzieren. Ke-vin McGoff studiert seit dem Winter-semester 03/04 für ein Jahr an der TUBerlin. tui

Wasser richtigbehandeln

Den außerordentlich renommiertenPreis der Dimitris N. Chorafas-

Stiftung in Höhe von 4000 US-Dollarerhielt die diplomierte Lebensmittel-chemikerin und Doktorandin AnjaThese Ende letzten Jahres. Ihre prä-mierte Arbeit „Characterization ofHumic Substances by LC-MS/MS: Me-thod Development and its Applicationfor Water Treatment Processes“ ent-stand im Fachgebiet Wasserreinhal-tung unter der Betreuung von Prof.Dr.-Ing. Martin Jekel und Dr. habil.Thorsten Reemtsma. Anja These kannunter anderem bereits auf viele Veröf-fentlichungen in anerkannten Fach-zeitschriften verweisen, die eine inter-national große Nachfrage nach ihrerForschung ausgelöst haben. Die Cho-rafas-Stiftung zeichnet exzellenteWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler aus 17 Partneruniversitätenweltweit aus. pp

Seit November 2003 arbeitet IngoEinacker im Präsidialamt der TU

Berlin als Strategischer Controller fürden Bereich Forschung. Seine Aufgabeist es, die Universitätsleitung in strate-gisch bedeutsamen Forschungsfragenzu beraten sowie die Forschungsleis-tungen der TU Berlin zu analysierenund zu bewerten. Zudem vertritt er dieUniversitätsleitung in der ständigenKommission für Forschung und wissen-

schaftlichen Nachwuchs. Ingo Einackerwurde 1970 geboren, studierte Rechts-wissenschaft an der Universität Ham-burg und Politikwissenschaft an der FUBerlin. Das Studium schloss er 1998 alsDiplom-Politologe ab. Zunächst arbei-tete er als Wissenschaftlicher Mitarbei-ter am Berliner Institut für ökologischeWirtschaftsforschung auf dem Gebiet„Stadtentwicklung, Planung, Verkehr“und hatte die Leitung von drittmittelfi-

nanzierten Projekten zu dem Themen-feld „stadtverträglicher Verkehr“ inne.2001 wechselte er zum Deutschen Ins-titut für Urbanistik in Berlin. Als wis-senschaftlicher Assistent der Instituts-leitung kommunizierte er die For-schungsleistungen des Instituts gegen-über Geldgebern und Öffentlichkeitund wirkte in allen Fragen des strategi-schen Forschungs- und Wissenschafts-managements mit. sn

Analysieren, bewerten, beraten: TU-Forschung unter der Lupe

Während Goethe den Opfertod in„Iphigenie auf Tauris“ als unbe-

gründeten Gewaltakt versteht, be-trachten ihn andere Schriftsteller, wieKleist oder Kafka, als einen unausrott-baren Bestandteil des menschlichenLebens. Der Versuch, den Opfertod alsMittel zur Bewältigung menschlicherProbleme zu überwinden, ist eines derSchlüsselthemen der deutschen Lite-ratur seit der Aufklärung. „Opfermo-delle – Gewalt und das Heilige in derneueren deutschen Literatur“ stehenauch im Mittelpunkt des einjährigenForschungsaufenthaltes des Literatur-wissenschaftlers Dr. David Pan am In-stitut für Literaturwissenschaft der TUBerlin bei Professor Hans Dieter Zim-mermann. Finanziert wird sein Auf-enthalt durch ein Humboldt-For-schungsstipendium. Mit dem Stipendi-

um ermöglicht die Alexander vonHumboldt-Stiftung hoch qualifizier-ten promovierten ausländischen Wis-senschaftlern ein Forschungsvorha-ben eigener Wahl in Deutschland.David Pan will das Phänomen des Op-fertodes unter verschiedenen Ge-

sichtspunkten analysieren. Unter an-derem will er zeigen, dass der Opfer-tod auch in der modernen Welt einelementares Modell bleibt, das diemenschliche Beziehung zum Tod be-stimmt.David Pan promovierte 1995 an derColumbia University New York inGermanistik. Von 1994 bis 2001 warer als Assistant Professor an der Wa-shington University in St. Louis sowiean der Stanford University tätig. Diefolgenden zwei Jahre arbeitete DavidPan bei McKinsey and Company in

Los Angeles. Zurzeit ist er AssociateProfessor of German an der Pennsyl-vania State University. Bisher hat erein Buch und Aufsätze zu Franz Kaf-ka, Theodor Adorno und Heinrich vonKleist veröffentlicht.

Heike Krohn

Opfertod in der LiteraturTU-Humboldtstipendiat David Pan beschäftigt sich mit einem literarischen Schlüsselproblem

David Pan

Udo E. Simonis: Ehren-doktor in Lüneburg

Für sein mittlerweile bereits rundzehn Jahre andauerndes Engage-

ment in einem Weiterbildungsstudien-gang sowie als wissenschaftlicher Bei-rat zu Umwelt- und Wissenschaftspo-litik verlieh die Universität Lüneburgdem TU-Alumnus Prof. Dr. Udo ErnstSimonis im Dezember 2003 die Ehren-doktorwürde. Udo E. Simonis wurde1974 zum Professor für Ökonomie andie TU Berlin berufen, wurde eben-falls in den 70er-Jahren unter anderemFellow der Japanischen Gesellschaftfür die Förderung der Wissenschaftenund Research Fellow am Institut fürEntwicklungsländerforschung in To-kio. 1981 wechselte er zum Wissen-schaftszentrum Berlin (WZB), wo ermehrere Jahre Direktor des Interna-tionalen Instituts für Umwelt und Ge-sellschaft war, bevor er 1988 For-schungsprofessor am WZB wurde. tui

–– Neue Datenschutzbeauftragte ––

Aufsicht ist keineKontrolle

Kriminalistischen Spürsinn hatFranziska Röthig nicht nur von Na-

tur aus, sie hat sich auch während ih-res Jura-Studiums eingehend mit Kri-minologie beschäftigt. Als neue Da-tenschutzbeauftragte der TU Berlin,die sie seit November 2003 ist, kannsie diesen sicher gut gebrauchen. „Ichweiß natürlich, dass Datenschutz oftunbequem ist. Aber ich möchte den-noch nicht gern als Kontrollinstanzwahrgenommen werden“, sagt die 30-Jährige. Vielmehr will Franziska Rö-thig gemeinsam mit den Menschen, diesie beraten wird, Wege zur Lösung be-stimmter Probleme suchen.Erfahrungen mit diesem Bereich derJuristerei hat sie bereits beim „Bran-denburgischen Landesbeauftragtenfür den Datenschutz und für das Rechtauf Akteneinsicht“ in Potsdam ge-macht. In Forschung und Hochschul-verwaltung tauchen mehr Daten-schutzprobleme auf, als man denkt.„Wenn Forschende Befragungendurchführen“, erklärt Franziska Rö-

thig, „dann ge-hen sie bei-spielsweise mitDaten von Men-schen um. Oderwenn für dieEvaluierungvon Studien-gängen Adres-sen von Studie-renden ge-braucht wer-den. Wie

kommt man da ran? Welche Mediendarf man nutzen? Nachdem sie die Ers-te Juristische Staatsprüfung an der FUBerlin abgelegt hatte, schloss sie ihrAufbaustudium an der UniversitätHamburg mit einem passenden Themaab: Family Group Conferencing – al-ternative, nichtstrafrechtliche Kon-fliktregelung. Wer sich selbst infor-mieren möchte, dem bietet sie Weiter-bildungskurse an, zum Beispiel zumThema „Rechte und Pflichten für Sys-temadministratoren“ oder „Daten-verarbeitung ohne die Rechte andererPersonen zu verletzen“. pp

Die Koreanerin Unsuk Chin erhielt den höchstdotierten Musikpreis

Franziska Röthig

23. Januar 2004Kompetenzzentrum Stadt und Region inBerlin-BrandenburgEine Plattform für Raumforschung undRaumplanungAuftaktveranstaltungOrt: TU Berlin, Fakultätsforum der Fakul-tät VII Architektur Umwelt Gesellschaft,Architekturgebäude, Straße des 17. Juni152, 10623 BerlinZeit: 14.00–17.00 UhrKontakt: Florian Stellmacher☎ 314-2 60 28, Fax.: 314-2 18 26✉ [email protected]

23. bis 24. Januar 2004Erfahrungen mit den Transformations-ländern – Transformation der ErfahrungenOder: Warum man im Osten forschen undstudieren mussDAAD-Seminar Go East, BerlinOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, HörsaalH 1028 (23. Januar 2004) TU Berlin, Stra-ße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Architek-turgebäude, Foyer (Markt der Möglichkei-ten am 24. Januar 2004)Zeit: 10.00 UhrKontakt: Kathrin Grau, Referat für Außen-beziehungen☎ 314-2 25 38, Fax: 314-2 52 34✉ [email protected]: Um 10.00 Uhr, TU Berlin,Hauptgebäude, Str. des 17. Juni 135, RaumH 1036

26. Januar 2004Von lärmenden Wirbeln und singenden Flam-men – Ziele und Methoden der Thermofluid-dynamikProf. Dr.-Ing. Christian Oliver Paschereit,Hermann-Föttinger-Institut für Strömungs-mechanik (HFI)AntrittsvorlesungOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,Hauptgebäude, Hörsaal H 1058Zeit: 16.30 UhrKontakt: Lilli Lindemann, Hermann-Föttin-ger-Institut für Strömungsmechanik (HFI)☎ 314-2 33 59, Fax: 314-2 11 01✉ [email protected]

27. Januar 2004Moderne DampflokomotivtechnikDipl.-Ing. Roger M. Waller, Dampflokomo-tiv- und Maschinenfabrik (DLM) AGOrt: TU Berlin, Salzufer 17–19, 10587 Ber-lin, Severingelände, Gebäude SG 12, Raum404Zeit: 16.00 UhrKontakt: Prof. Dr. Markus Hecht☎ 314-2 51 95, Fax: 314-2 25 29✉ [email protected]

Seite 14 TU intern Nr. 1 · Januar 2004TIPPS & TERMINE

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Auftakt des TU-Messejahres Als einzige Berliner Hochschule wird sich die TU Berlin zum Auftakt des nächsten Messejahres gleich mit zehn Aus-stellern in der Forschungshalle der CeBIT 2004 präsentieren. Direkt gegenüber dem zentralen Hallenforum „future talk“ werben die Informatiker derTU Berlin auf einer fast 100 qm großen Fläche um die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher. Zur „Hannover Messe 2004“ werden mit„Bionik“ und „Mensch-Maschine-Interaktion“ zwei weitere großflächig angelegte Themenstände in der Halle 18 (Research & Technology) präsen-tiert, die von Fachbereichen der TU Berlin und der TU Berlin Servicegesellschaft organisiert werden. Parallel zu dem Themenstand „Bionik“, der sichseit dem erfolgreichen Premierenstart im Jahr 2002 (Foto) bereits erfolgreich auf der Hannover Messe etabliert hat, wird es im Jahr 2004 am 22. und23. April zusätzlich eine Internationale Konferenz im Convention Center auf dem Messegelände geben. Auch hier ist die TU-Bionik der TU Berlin maß-geblich beteiligt. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der Mensch-Maschine-Interaktion für die Benutzung automatisierter Systeme, wird esmit Unterstützung des „Zentrums Mensch Maschine Systeme“ der TU Berlin einen Themenstand „Mensch-Maschine-Interaktion“ geben. Ziel ist es,gemeinsam mit innovativen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen wegweisende Produktideen und -entwicklungen aus Forschung undWissenschaft zum Zusammenspiel von Technik und Nutzer aufzuzeigen.

CeBIT 2004, 18. bis 24. März 2004, future parc, Halle 11, Stand E 15Hannover Messe 2004, 19. bis 24. April, Research & Technology, Halle 18 , 1.O. G.Auskunft gibt die TU Berlin Servicegesellschaft mbH, Michaela Kirchner ☎ 447-2 02 33

PraxisseminarDas diesjährige Logistik-Praxisseminaran der TU Berlin unter der Leitung vonProf. Dr.-Ing. Helmut Baumgarten fin-det vom 28.–30. Januar 2004 statt. The-ma: „Internationale Logistik-Netzwer-ke“.Für den 28. Januar sind Exkursionen zuBerliner Unternehmen mit den studen-tischen Teilnehmern geplant. Am 29.und 30. Januar werden hochrangige Re-ferenten aus international agierendenUnternehmen über ihre Erfahrungenund Erkenntnisse aus der Unterneh-menspraxis berichten. Studierende undPraktiker können die Gelegenheit nut-zen, ins Gespräch zu kommen.Anmeldung unbedingt erforderlich✉ [email protected]

Galerie

Noch bis zum 13. Februar sind in derMathematik-Fachbibliothek Gemäldeund Grafiken der Berliner KünstlerinAnnedore Dietze zu sehen. ZentralesThema dieser Ausstellung sindgroßflächig auf Leinwand aufgetrageneArbeiten Dietzes zum Thema „Kör-per“. Montags bis freitags, 9 bis 19 Uhr,Straße des 17. Juni 136.Eintritt kostenlos

LeserbriefRanking von Universitäten ist zur-zeit ein beliebter Sport, der für die,die dabei weniger gut abschneiden,gravierende Folgen bei der finan-ziellen Ausstattung haben kann. Dasist gut so. Nur muss man dann beimVergleichen auch die notwendigeSorgfalt an den Tag legen und kannnicht zentrale Bereiche einer Uni-versität unter den Tisch fallen lassen.So geschehen im Fall des neuen Ran-king des Centrums für Hochschul-entwicklung (CHE), über das der Ta-gesspiegel am 4. 12. 2003 berichtet.Platz 2 für die Humboldt-Uni undPlatz 8 für die Freie Universität ge-ben diesen gute Argumente im Ver-teilungspoker um die einzusparen-den Millionen, während die Techni-sche Universität abgeschlagen aufPlatz 19 landet. Der Pferdefuß wirddann ganz am Schluss des Artikelssichtbar. Man hat die Ingenieurwis-senschaften nicht berücksichtigt, dieja bekanntermaßen die Kernberei-che einer Technischen Universitätdarstellen und im Allgemeinen zuderen forschungsstarken Fächernzählen. Was kann man mit solchenunvollständigen und fehlerhaftenRankings anfangen? Am besten manlässt sie in der Schublade und wartet,bis jemand in der Lage ist, ein Ran-king vorzunehmen, das alle Fächerberücksichtigt und nicht die gesamteGruppe der Technischen Universitä-ten benachteiligt. Erst dann solltenseriöse Blätter auch darüber berich-ten.

Prof. Dr. Dieter Zimmermann,Institut für Atomare Physik

und Fachdidaktik

––– Personalia –––

RuferteilungenDr.-Ing. Claudia Fleck, Hochschuldozentinam Institut für Werkstoffkunde der Univer-sität Karlsruhe (TH), für das FachgebietWerkstofftechnik in der Fakultät III Pro-zesswissenschaften der TU Berlin.Dipl.-Ing. Elke Pahl-Weber, freiberuflicheStadtplanerin im Büro BPW Hamburg, fürdas Fachgebiet Bestandsentwicklung undErneuerung von Siedlungseinheiten in derFakultät VII Architektur Umwelt Gesell-schaft der TU Berlin.Dr. phil. Friedhelm Schütte, Wissenschaft-licher Mitarbeiter im Rahmen der wissen-schaftlichen Begleitung des Modellprojekts„Verbundausbildung für die neuen Berufeder Hochtechnologie“ an der TU Dresden,für das Fachgebiet Fachdidaktik der beruf-lichen Fachrichtung Metall und Elektro-technik in der Fakultät I Geisteswissen-schaften der TU Berlin.

RufannahmeDr. rer. pol. Dorothea Kübler, Ruferteilungvom 11. November 2003, Wissenschaftli-che Mitarbeiterin an der Humboldt-Uni-versität zu Berlin, für das Fachgebiet Volks-wirtschaftslehre, insbesondere Mikroöko-nomie, in der Fakultät VIII Wirtschaft undManagement.

Ruferteilung auf eineJuniorprofessur

Dr. Susanna Orlic-Elschner, Wissenschaft-liche Mitarbeiterin an der TU Berlin, für dasFachgebiet Experimentalphysik/Schwer-punkt Optische Technologien in der Fakul-tät II Mathematik und Naturwissenschaf-ten der TU Berlin.

Honorarprofessur – VerliehenProf. Dr. phil. Rosmarie Beier-de Haan,Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deut-schen Historischen Museum, für das Fach-gebiet Neuere Geschichte in der Fakultät IGeisteswissenschaften der TU Berlin, zum21. November 2003.

Lehrbefugnis – VerliehenDr. phil. Annemarie Jaeggi, Direktorin desBauhaus-Archiv-Museums für Gestaltung,für das Fachgebiet Kunstgeschichte in derFakultät I Geisteswissenschaften der TUBerlin, zum 19. November 2003.

–––––––––––––––––––––––––––––– Veranstaltungen ––––––––––––––––––––––––––––––

19. bis 21. Januar 20041st European Workshop on Wireles SensorNetworks (EWSN 2004)Ort: TU Berlin, Ernst-Reuter Haus, Straßedes 17. Juni 112, 10623 BerlinBeginn: 9.00 UhrKontakt: Irene Ostertag☎ 314-2 82 27, -23819, Fax: 314-2 38 18✉ [email protected]➥ www.ewsn.org/Hinweis: Anmeldung erforderlich

21. Januar 2004Careers for a Global GenerationGünther Fleig, Personalvorstand undArbeitsdirektor, DaimlerChrysler AGFachvortrag des Center für Wandel- undWissensmanagement (CWW)Ort: TU Berlin, Hardenbergstr. 36, 10623Berlin, Physik-Neubau, Hörsaal P-N 203Zeit: 16.00 bis 18.00 Uhr (c.t.)Kontakt: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Oliver Reichel☎ 314-2 51 73, Fax: 314-2 16 09✉ [email protected]➥ www.organisation.tu-berlin.de/cwwHinweis: Anmeldung erbeten an:➥ [email protected]

21. Januar 2004Regulierung als Trial-and-Error-ProzessProf. Dr. Georg Erdmann, TU Berlin, Insti-tut für EnergietechnikVortragOrt: TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587Berlin, Gebäude Bergbau- und Hütten-wesen, Hörsaal BH 349Zeit: 16.15 UhrKontakt: Prof. Dr.-Ing. H.-H. Franzke☎ 314-2 33 60, Fax: 314-2 22 53Dipl.-Ing. Dervis Sahin☎ 314-2 46 13✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/fb6/lfmw/info.html

22. Januar 2004Notwendigkeit und Möglichkeiten der Trink-wasserdesinfektion innerhalb von Gebäu-den, insbesondere unter Berücksichtigungder Legionellenproblematik: Die Kontamina-tionsquelle BiofilmProf. Dr. Dieter Kreysig, LudwigsfeldeVortragsprogramm der Gesundheitstechni-schen Gesellschaft e.V.Ort: TU Berlin, Institut für Energietech-nik/Hermann-Rietschel-Institut, March-straße 4, Hörsaal HL 1, 10587 BerlinZeit: 18.00 UhrKontakt: Prof. Dr.-Ing. Klaus Fitzner, TUBerlin☎ 314-2 55 46 und Angelika Bopp, GG☎ 81 29 45-27, Fax: -28✉ [email protected]➥ www.ggberlin.de/

28. Januar 2004Pädagogischer TagOrt: TU Berlin, Franklinstraße 28/29,10587 Berlin, 4. Stock, Raum FR 4040dZeit: 10.00 bis 18.00 UhrKontakt: Prof. Dr. Jutta Schöler☎ 314-7 32 09✉ [email protected]

29. Januar 2004Die Zukunft des VerkehrsProf. Dr.-Ing. Thomas Richter, FachgebietStraßenplanung und StraßenbetriebAntrittsvorlesungOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, HörsaalH 1058Zeit: 16.30 UhrKontakt: Ines Dimke, Fachgebiet Straßen-planung und Straßenbetrieb☎ 314-7 24 21✉ sekretariat@strassenplanung.

tu-berlin.de

29. Januar 2004PerspektivencaféOrt: TU Berlin, TU-Hochhaus, RaumTEL 1419, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Ber-linZeit: 18.00 UhrKontakt: Dipl.-Ing. Inka Greusing☎ 314-7 91 08, Fax: 314-2 69 88✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/schueler/techno-club

30. Januar 2004Fest- und Abschiedskolloquium aus Anlassdes 65. Geburtstages von Prof. Johannes H.Schroeder, Ph.D., Fachgebiet Sedimentolo-gie/QuartärgeologieOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 145,10623 Berlin, Erweiterungsbau (EB),Raum EB 301Zeit: 14.30 UhrKontakt: Horst Vogler☎ 314-2 36 50, Fax: 314-7 94 71✉ [email protected]➥ www.sedimentologie.tu-berlin.de

30. Januar 2004Die Zukunft der KonglomerateVortrag innerhalb der Vorlesung Projekt-management von Dr. Berlien, Vorstands-mitglied der ThyssenKrupp AG, Zentralbe-reich Controlling, Materialwirtschaft,M&A, Real EstateOrt: TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587Berlin, Gebäude Bergbau und Hüttenwe-sen, Raum BH 349Zeit: 10.00 bis 12.00 UhrKontakt: Katja Zboralski☎ 314-2 60 94, Fax: 314-2 60 89✉ [email protected]

4. Februar 2004Nachhaltige Energieerzeugung in Deutsch-land?Dipl.-Ing. Manfred Seevers, HEW AG,HamburgGastvortragOrt: TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587Berlin, Gebäude Bergbau- und Hüttenwe-sen, Hörsaal BH 349Zeit: 16.15 UhrKontakt: Prof. Dr.-Ing. H.-H. Franzke☎ 314-2 33 60, Fax: 314-2 22 53Dipl.-Ing. Dervis Sahin☎ 314-2 46 13✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/fb6/lfmw/info.html

5. und 6. Februar 2004Dienste und Anwendungen in der Telekom-munikationKompaktseminarDozent: Hans Albert Aukes, Chief Innova-tions Officer (CIO) der Deutschen TelekomAGOrt und Zeit:Bitte beim Veranstalter erfragen.Kontakt: Jens Wohltorf☎ 314-2 44 80✉ [email protected]➥ www.dai-labor.de/205.0.html

13. Februar 2004Vorträge von ASD-AbsolventenAusbildung und derzeitige TätigkeitZeit: 17.00 bis 20.00 Uhr c.t.Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack☎ 314-7 96 11, -7 96 12, Fax: 314-7 96 12✉ [email protected]

13. Februar 2004Verleihung des Erwin-Stephan-PreisesPreisverleihungen an Absolventen/innender Technischen Universität BerlinOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3004Zeit: 15.00 UhrKontakt: Dr. Patrick Thurian☎ 314-2 54 85oder Pressestelle ☎ 314-2 29 19/-2 39 22

18. Februar 2004„Planen und Bauen in einer Hand?“ Zukunfts-modelle zur Diskussion gestelltOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 145,10623 Berlin, Erweiterungsbau, Raum EB301Zeit: 10.00 UhrKontakt: Milena Jeschke☎ 314-2 81 91, -2 82 03, Fax: 314-2 82 07✉ [email protected]: Um Anmeldung wird gebeten:[email protected], Unkostenbeitrag 10Euro, Studierende kostenfrei.

TU intern Nr. 1 · Januar 2004 Seite 15TIPPS & TERMINE

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5 Jahre Aufbaustudium Denkmalpflege an der TU Berlin Im Frühjahr 2004 feiert der Aufbaustudiengang Denkmalpflege (ASD) der TU Ber-lin, angesiedelt an der Fakultät VII, Fachgebiet Historische Bauforschung, sein fünfjähriges Bestehen (siehe auch S. 7). Seit dem Wintersemester2003/04 wird das ASD als Masterstudiengang Denkmalpflege (MSD) weiter geführt. Um das Jubiläum sowie die Umwandlung des postgradualenStudiengangs in einen Masterstudiengang festlich zu begehen, bereitet das Fachgebiet, geleitet von Prof. Dr. Dorothée Sack, eine zweiwöchige Son-derausstellung und eine Reihe von Veranstaltungen vor. 2. Februar 2004: Eröffnung der Ausstellung (20 Uhr c.t.) 9. Februar 2004: Berliner Kol-loquium zur Bauforschung und Denkmalpflege, Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen Wirth: „Zur Orientalischen Stadt – Offene Fragen – Perspektiven künftigerForschung“ (20 Uhr c.t.) 11. Februar 2004: Abschlusspräsentation des 5. Jahrgangs ASD (14 bis 20 Uhr), 13. Februar 2004: Vorträge von ASD-Absolventen (17 bis 20 Uhr). Ab 20 Uhr wird im Café A gefeiert. Die Ausstellung zeigt die Arbeitsergebnisse aus fünf Jahren Aufbaustudium. Anhandvon Postern und originalen Bauaufnahmeplänen werden sowohl sämtliche Jahrgangsprojekte, als auch Abschlussarbeiten der Absolventen sowiedie Forschungsprojekte des Fachgebietes vorgestellt. Auch einige bei der Bauaufnahme und der Bauforschung geborgene Funde werden zu sehensein. Absolventen berichten über ihre Tätigkeiten nach Abschluss des Aufbaustudiums, über Erfahrungen in der Berufspraxis als Bauforschende so-wie über die erweiterten beruflichen Perspektiven nach der Qualifizierung. Das Spektrum der Berichterstattung erstreckt sich dabei von der freibe-ruflichen Tätigkeit über Forschungsaktivitäten (Doktoranden) und Berichte über die Arbeit in Denkmalämtern bis hin zu Eigeninitiativen in Zusam-menarbeit mit verschiedensten Institutionen. Alle Interessenten, Absolventen, Freunde und Förderer sind herzlich eingeladen. Ort: Forum des Archi-tekturgebäudes, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen UniversitätBerlin, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin. Telefon: (030) 314-2 29 19/2 3922, Telefax: 314-2 39 09, E-Mail: [email protected], www.tu-berlin.de/presse/Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp) Redaktion: Carina Baganz(Tipps & Termine), Ramona Ehret (ehr),Bettina Klotz (bk), Sybille Nitsche (sn),Stefanie Terp (stt)Layout: Christian Hohlfeld, PatriciaPätzold-AlgnerFotos TU-Pressestelle: Elke WeißWWW-Präsentation: Ulrike SchaeferGesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, Tel. 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, Telefon: (030) 65 94-16 96, Fax: (030) 65 26-42 78,www.unicom-berlin.comVertrieb:Ramona Ehret,Tel.: 314-2 29 19Auflage: 14 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim Jahr. 19. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurück-geschickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

Radio & TV„Wenn endlich ein menschlichesWort fiele … Der Auschwitz-Prozess und seine Wirkungen”

Donnerstag, 22. Januar 2004, 19.05Uhr, DeutschlandRadio BerlinAm 20. Dezember 1963 begann inFrankfurt am Main der Prozess gegen 22Angeklagte, die wegen der Verbrechenin Auschwitz zur Rechenschaft gezogenwerden sollten. Der Prozess dauerte 20Monate, das Schwurgericht hörte 357Zeugen, darunter Überlebende desKonzentrations- und Vernichtungsla-gers Auschwitz. Die Angeklagten schiendas Geschehen jedoch kaum zu beein-flussen. Die Staatsanwälte, das Gerichtund die Prozessbeobachter wartetenvergeblich auf ein „menschlichesWort“.

„Wo war eigentlich die Mauer?Zwischen Vergessen undErinnerung”

Freitag, 6. Februar 2004, 21.00 Uhr,RBB BerlinAls wenn es ein Leben vor dem Mauer-fall nicht gegeben hätte. Selbst alteinge-sessene Berliner wissen nicht mehr, wodie Mauer war. 1989 wollte man sichnicht mehr daran erinnern lassen, dassdie Mauer über hundert Menschen ausOst-Berlin und dem Osten Deutschlandsdas Leben gekostet hatte. Ihr schnellerAbriss bedeutet heute jedoch den Ver-lust an Gedächtnis und Geschichte. 13Jahre nach der Zerstörung und mehr als40 Jahre nach dem Bau der Mauer zeigtdie Reportage, welche Stadtteile undNachbarschaften sie getrennt hat, dieimmer noch nicht zusammengewachsensind.

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Akademischer Senatjeweils 14.15 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 1035,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin11. Februar 200410. März 2004 Feriensenat21. April 200412. Mai 20042. Juni 200423. Juni 200414. Juli 2004

KonzilWahl der VizepräsidentenOrt: noch unbekannt26. Mai 20042. Juni 2004 (falls notwendig)9. Juni 2004 (falls notwendig)

Kuratoriumjeweils 9.00 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 1035,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin30. April (Sondersitzung zur Wahl derErsten Vizepräsidentin/des ErstenVizepräsidenten)23. Juni 200415. Dezember 2004

Sprechstunde des Präsidenten(nur für Hochschulmitglieder)Im Wintersemester wird der Präsidentder TU Berlin von 14 bis 15 Uhr folgen-de Sprechstunde abhalten:2. FebruarPro Sprechstundenteilnehmer stehen15 Minuten zur Verfügung.Spätestens eine Woche vorher ist dasThema schriftlich einzureichen.Anmeldung: ☎ 314-2 22 00

Gremien

➥Der ausführliche Veranstaltungskalender ist er-hältlich in der TU-Pressestelle, Hauptgebäude,Raum 1004. Sie finden ihn auch im Internet

www.tu-berlin.de/presse/kalender

Museum

„Leinen los!“ hieß es am 14. Dezember2003 im Deutschen TechnikmuseumBerlin. Durch die Einweihung des 6000qm großen Neubaus konnte das Muse-um endlich seine Schätze aus Hochsee-und Binnenschifffahrt, aus Navigationund Sportschifferei, zeigen darunterauch das älteste erhaltene Schiff Berlins,den Kaffenkahn von 1840 oder den Ma-schinentelegraf im Deckshaus der Za-dar (1910), der Yacht des letzten öster-reichischen Kaisers Franz Josef (Foto).„Lebenswelt Schiff“, Deutsches Tech-nikmuseum, Trebbiner Straße 9, 10963Berlin

MusicalAls Musical adaptiert läuft schon seit ei-nigen Wochen die Geschichte aus denElendsvierteln von Paris, die VictorHugo zum Weltbestseller machte: „LesMisérables“. Für Studierende reserviertdas Theater des Westens neuerdings proVorstellung 70 Tickets zum Preis von je17 Euro. Die Karten sind nur am Abendder Vorstellung gegen Vorlage des Stu-dierendenausweises an der Theaterkas-se erhältlich.➥ www.lesmiserables.de

–––––––––– Preise & Stipendien ––––––––––

JubiläumsprojektAnlässlich des 25-jährigen Jubiläums derGründung der Eiselen-Stiftung wird einma-lig eine Förderung für ein innovatives For-schungsprojekt in Höhe von 25 000 Euroausgeschrieben. Zielsetzung der Förderungist es, ein Forschungsprojekt zu unterstüt-zen, das erwarten lässt, auf besonders in-novative Weise zur Überwindung der Hun-gers in der Welt beizutragen. Die For-schungsarbeit soll in der Praxis anwendbarsein, die Ernährungslage in Entwicklungs-ländern langfristig verbessern und die Ur-sachen des Hungers überwinden. Einsende-schluss ist der 31. März 2004.Eiselen-Stiftung Ulm, Stichwort „Jubilä-umsprojekt“, Fürsteneckerstr. 17, 89077Ulm✉ [email protected]➥ www.eiselen-stiftung.de

Josef-G.-Knoll-Preis 2004Die Eiselen-Stiftung Ulm fördert wissen-schaftliche Nachwuchskräfte, die sich mitder Verbesserung der Ernährungslage inEntwicklungsländern befassen. Aus diesemGrunde wird alle zwei Jahre ein Wissen-schaftspreis vergeben, der mit 20 000 Eurodotiert und auf höchstens vier Preisträge-rinnen und Preisträger aufgeteilt werdenkann. Zielsetzung des Preises ist, Nach-wuchskräfte auszuzeichnen, die sich inten-siv mit den Möglichkeiten der Bekämpfungdes Hungers beschäftigen. Einsendeschlussist der 30. April 2004.Eiselen-Stiftung Ulm, Fürsteneckerstr. 17,89077 Ulm✉ [email protected]➥ www.eiselen-stiftung.de

TransCoop-ProgrammDie Alexander von Humboldt-Stiftung un-terstützt im Rahmen des TransCoop-Pro-gramms deutsch-amerikanische und/oderdeutsch-kanadische Wissenschaftskoope-rationen in den Geistes-, Sozial-, Wirt-schafts- und Rechtswissenschaften. Ge-meinsame Forschungsvorhaben könnenüber einen Zeitraum von bis zu drei Jahrenmit bis zu 45 000 Euro gefördert werden.Voraussetzung ist, dass die amerikanischenund/oder kanadischen Partnerinnen undPartner in ihrem jeweiligen Land „Mat-ching Funds“ mindestens in Höhe der vondeutscher Seite bewilligten Summe einwer-ben. Bewerbungsfrist: 30. April 2004.Alexander von Humboldt-Stiftung➥ www.humboldt-foundation.de/de/

programme/stip_aus/transcoop

Medien-MentoringEin neues Mentoringprogramm von derBertelsmann-Stiftung, BASF AG undVolkswagenStiftung erleichtert jungen Na-tur- und Technikwissenschaftlerinnen so-wie -wissenschaftlern den Einstieg in denWissenschaftsjournalismus. Das Angebotrichtet sich an Absolventinnen und Absol-venten sowie Doktorandinnen und Dokto-randen der Natur- und Technikwissen-schaften. Während des Programms erhal-ten die Stipendiaten 500 Euro monatlich.Interessierte können sich bis zum 20. Feb-ruar 2004 schriftlich bewerben.Holger Hettwer, M. A., Bertelsmann-Stif-tung, Carl-Bertelsmann-Str. 256, 33311Gütersloh☎ 05241/8 18 12 89✉ [email protected]

Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis

Die Eiselen-Stiftung Ulm verleiht denHans-Hartwig-Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis, mit dem herausragende Dip-lom- oder Masterarbeiten auf dem Gebietder Ernährungssicherung ausgezeichnetwerden sollen. Zielsetzung des Preises ist,Nachwuchskräfte auszuzeichnen, die sichintensiv mit der Entwicklung der Landwirt-schaft und der Bekämpfung des Hungers inder Welt beschäftigen. Der Preis ist mit7500 Euro dotiert und kann auf höchstensdrei Preisträgerinnen oder Preisträger auf-geteilt werden. Einsendeschluss ist der 30.April 2004.Vater und Sohn Eiselen-Stiftung,Fürsteneckerstr. 17, 89077 Ulm☎ 0731/93 51 50✉ [email protected]➥ www.eiselen-stiftung.de

Olaf-Triebenstein-Förderpreis 2004

Die Stiftung Warentest schreibt den Olaf-Triebenstein-Förderpreis 2004 aus. Geför-dert werden Arbeiten zum Thema „Mög-lichkeiten und Grenzen der Bewertung vonUnternehmen nach ethischen Kriterien“.Der Preis, mit dem die Stiftung Warentestwissenschaftliche oder wissenschafts-jour-nalistische Arbeiten auszeichnet, ist mit5000 Euro dotiert. Einsendeschluss für dieArbeiten ist der 30. Juni 2004.Stiftung Warentest, Lützowplatz 11–13,10785 Berlin☎ 030/26 31 22 42✉ [email protected]➥ www.stiftung-warentest.de

–– Career Center ––Informationen bzw. Anmeldung unter:Career Center, TU Berlin, Raum HH 322,Steinplatz 1, 10623 BerlinMo, Mi 10.00 bis 14.00 UhrKontakt: Katja Roy☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87✉ [email protected]➥ www.career.tu-berlin.de

– Kunst und Kultur –Veranstaltungen des Café LittéraireOrt: TU Berlin, TU-Hochhaus,Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 BerlinKontakt: Alain Jadot, Frankreich-Zentrum☎ 314-7 94 14, Fax: 314-2 69 90,✉ [email protected]➥ www-F-Zentrum.kgw.tu-berlin.de/

F-Zentrum

24. Januar 2004Petra Morenzi stellt Fotos aus – Porträts„Made in India“Céline Faure, Dichterin aus Dijon sprichtund liest (französich mit deutscher Über-setzung)Pierre Pouget, Gitarrist lädt ein zur Klan-gillusion und MusikreiseZeit: 19.00 bis 22.00 Uhr

14. Februar 2004Cafe Litteraire (Lesershow)Lothar von Versen, ein echter deutsch/französischer Chansonnier und SatirikerZeit: 20.00 bis 21.30 Uhr

19. Januar, 2., 9. und 16. Februar 2004Einführung Career OfficeOrt: TU Berlin, Hardenbergstr. 9 A,10623 Berlin, 2. ObergeschossZeit: 10.00 bis 16.00 UhrKontakt: Career Center, Career OfficeAnmeldung: Unbedingt erforderlich unter☎ 314-7 96 40

22. und 23. Januar 2004Assessment Center Workshop(Teil 1 und 2)Ort: TU Berlin, Steinplatz 1, 10623 Berlin,Höchsthaus, Raum HH 522Zeit: 9.00 bis 13.00 UhrKontakt: Career CenterAnmeldung: Erforderlich unter✉ [email protected]

28. Januar 2004Bewerben in der KriseOrt: TU Berlin, Steinplatz 1, 10623 Berlin,Höchsthaus, Raum HH 529Zeit: 14.00 bis 17.00 UhrKontakt: Career CenterAnmeldung: Erforderlich unter✉ [email protected]

Sonderveranstaltung19. Februar 2004Thermische Behaglichkeit bei der Wohnungs-lüftung über Außenwand-Luftdurchlässe –Ergebnisbericht eines IEMB-Forschungspro-jektesDipl.-Ing. Dirk Markfort, BerlinPraxiserfahrungen mit kontrollierten Fens-terlüftungssystemenHeinz Becks, Geldern-WalbeckVortragsprogramm der Gesundheitstechni-schen Gesellschaft e.V.Ort: TU Berlin, Institut für Energietech-nik/Hermann-Rietschel-Institut, March-straße 4, Hörsaal HL 1, 10587 BerlinZeit: 18.00 UhrKontakt: Prof. Dr.-Ing. Klaus Fitzner, TUBerlin☎ 314-2 55 46 und Angelika Bopp, GG,☎ 81 29 45–27, Fax: -28✉ [email protected]➥ www.ggberlin.de/

Seite 16 TU intern Nr. 1 · Januar 2004VERMISCHTES

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Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im Februar.

Redaktionsschluss:

26. Januar 2004

SCHLUSS

T intern fragt Menschen aus derUni, was sie empfehlen können.Thomas Funke hat Medienbera-tung studiert.

Mary Do-naldson, Ju-ristin und ab14. Mai2004 Fraudes Kron-prinzen Fre-derik vonDänemark,sowie Letizia Ortiz, Journalistin,bald Gattin des spanischen Thron-folgers Kronprinz Felipe von Bour-bon, absolvieren gerade beide dieharte Schule für Prinzessinnen. Vie-le denken, dies ist etwas Besonde-res, für eine elitäre Klasse. Dochheute schließt die Bedeutung der so-zialen Kompetenz zur fachlichenQualifikation auf, gutes Benehmenwird immer wichtiger. Längst reichtdie gute Erziehung von Haus ausnicht mehr aus. Wer Karriere ma-chen will, der muss die bestehendenUmgangsformen gut kennen. Dr.Petra Begemann arbeitet als freieAutorin, Lektorin sowie Bewer-bungs- und Karriereberaterin undverfasste neben zahlreichen Bü-chern zum Thema Studium und Be-werbung 2001 den „Business-Knig-ge“, welcher mittlerweile als Stan-dardwerk in dieser Thematik gilt.Das Buch ist kurzweilig geschrie-ben, mit netten Beispielen, und bie-tet aus vielen Bereichen des tägli-chen Berufslebens gute realitätsna-he Tipps. Trotz des breiten Umfangswerden auch wichtige Feinheitenwie das „Sich-Vorstellen“ ange-schnitten. Manche alte Weisheit undBenimmregel wird als alt definiertund durch flott formulierte Tipps er-setzt. Hier bekommen Leserinnenund Leser, egal ob Juristin, Prinzes-sin oder Ingenieur, einen aktuellenÜberblick, erlangen Sicherheit imBekannten und erlernen die wichti-gen Neuerungen. Ein Buch, das trotzseiner Kürze sein Geld wert ist.Dr. Petra Begemann: Business-Knigge, Eichborn 2001, 120 S.,7,95 Euro, ISBN 3-8218-1658-9

BUCHTIPP

Fallobst… bekam ich ein Schreiben vom Finanzamt. … Zum ersten Mal in mei-nem Leben bekomme ich Geld zurück.Schon dafür hat es sich gelohnt, 70 zuwerden.Hellmuth Karasek im Tagesspiegel,4. 1. 2004

Sarrazins provokante Art hat der Berli-ner Politik sicher gut getan – bei denUniversitäten wirkt sie wie Sachbeschä-digung, die sich langsam zum nach-haltigen Vermögensschaden entwi-ckelt.Der Tagesspiegel, 30. 12. 2003

LeserbriefSehr geehrter Herr Präsident,

als altem, promoviertem und habi-litiertem Absolventen der TU Ber-lin, der langjährig auch im FB Phy-sik als Hochschullehrer mitgewirkthat, liegt mir natürlich die Zukunftder Alma Mater sehr am Herzen.Ich bin auch gerne bereit, mich miteinem angemessenen Betrag amAlumni-Programm zu beteiligen,wenn es denn gelingen würde, dieZweifel an einer nachhaltigen Stra-tegie in der jetzt notwendigen Kon-zentration auf Kerngebiete derTechnischen Universität auszuräu-men. (…)Nach den Erkenntnissen der Studiedes Fraunhofer-Institutes für Sys-temtechnik und Innovationsfor-schung über die ZukunftsfähigkeitDeutschlands ist diese akut durcheinen Ingenieurmangel und nichtdurch ein mögliches Defizit anGermanisten und Philosophen in-frage gestellt. Ich erwarte eigent-lich, dass meine alte TU dies be-greift und entsprechende Be-schlüsse fasst.

Mit freundlichem GrußDr.-Ing. W. Paatsch

hin ist er aus Holz und somit ein Pflan-zenprodukt. Ich versenke mich inmeine Gedanken, kaue auf dem Stiftherum und warte auf die Schmerzens-schreie des hölzernen Schreibuten-sils. Vielleicht kann ich damit ein paarSpitzen-Formulierungen von ihm er-pressen. Oder fällt das schon unterFolter? Muss ich jetzt Amnesty Inter-national fürchten? Falls mein Bleistiftantwortet, sollten wir den Qigong-Meister und Pflanzenflüsterer auf je-den Fall zu uns in die Uni einladen, da-mit wir beim Wettbewerb der Elite-Universitäten mitmischen können.„Nein!“, schreit eine andere Leserin,„Elite-Universität, dieser Name ge-hört nicht nach Berlin! Das hat keineder beiden anderen Unis verdient!“Na ja, vielleicht hat sie Recht. Spit-zenforschung können wir auch ohneHexenkünste. Mein Bleistift hat so-wieso nicht geantwortet. Ich schalteden Computer wieder an. pp

Heureka! Beim Sichten der Leser-briefe stoße ich auf eine tolle Idee,

ideal für Journalisten und Forschen-de, wenn die Muse nicht küsst: Daschreibt ein Leser, er könne mit Pflan-zen sprechen und auch mit Insektenund Fledermäusen. Durch tiefe Medi-tation trete er in Kontakt mit ihnen,und sie übertrügen bei bestimmtenQigong-Körperbewegungen kodifi-zierte Signale auf ihn. Die Idee ist ei-gentlich nicht neu. Schon Dr. Doo-little war da recht erfolgreich, wenner auch kein glückliches Händchenhatte. Und die englischen Royals ent-blöden sich ebenfalls nicht, solches zubehaupten. Hatte nicht der sensibleKronprinz Charles, neuerdings vonseiner eigenen Boulevardpresse desMordes verdächtigt, auch schon be-hauptet, mit Pflanzen sprechen zukönnen? Das muss ich gleich versu-chen und tausche meinen Computermit dem guten alten Bleistift. Immer-

DAS ALLERLETZTE

Mit Pflanzen sprechen und Elite-Uni werden?

TUSMA in Not

Mit Einbruch des Arbeitsmarktessind die Jobangebote der studen-

tischen Arbeitsvermittlung TUSMAe. V. zurückgegangen. Der neue Vor-stand will zur Rettung des traditions-reichen Vereins ein Fundraising-Pro-gramm auflegen und auch Alumni ein-binden. Bis dieses greift, bittet dieTUSMA um Spenden beziehungswei-se einen Solidarbeitrag der Studieren-den von zehn Euro pro Semester.

➥ www.tusma.de

Die hohe Kunst des TechnikjournalismusTechnisch-Literarische Gesellschaft e.V. feiert ihr 75-jähriges Jubiläum – viele Experten kamen von der TH Berlin

Nicht nur die Technische UniversitätBerlin wird dieses Jahr 125, am 11. Ja-nuar 2004 beging auch eine anderetechnikverbundene Institution einJubiläum: die „Technisch-LiterarischeGesellschaft“ (TELI) wurde 75.

Schreiben für den Lebensstil der Mo-derne.Am 11. Januar 1929 – Berlin befandsich als größte Industriestadt zwischenLissabon und Moskau auf dem Höhe-punkt seiner wissenschaftlichen, öko-nomischen und kulturellen Entwick-lung – gründeten 32 Technikjournalis-ten aus Zeitungsredaktionen und ausjenen literarischen Abteilungen vonSiemens, AEG oder Telefunken die„Technisch-Literarische Gesell-schaft“. Zu den Gründungsmitglie-dern gehörten unter anderem Sieg-fried Hartmann, der eigentliche Spiri-tus Rector der TELI und technischerJournalist bei der Deutschen Allge-meinen Zeitung (DAZ), und Hans Do-minik, Pionier der technischen Be-richterstattung in Berlin und Autorviel gelesener utopischer Romane. An-liegen dieser Gruppe war es, die tech-nische Berichterstattung in den Tages-zeitungen zu professionalisieren undunabhängiger vom Werbeteil zu ma-chen. Fortan galt es als unseriös, wennein Technikjournalist als unmittelbarBeauftragter des Unternehmens überdessen Produkt in der Presse berichte-te und diese „Auftragsarbeit“ nichtklarstellte.In Berlin konzentrierten sich damals

Presse, Industrie und Ausstellungen.Die TELI-Mitglieder waren meist Ab-solventen der TH, es gab gemeinsameVeranstaltungen mit den Experten derHochschule.Mit Leidenschaft der technischen Auf-klärung verbunden, richtete der ersteVorsitzende der TELI, Siegfried Hart-mann (1875–1935), die ständige Rub-rik „Kraft und Stoff“ bei der DAZ ein.Aber er beschäftigte sich auch mit Fra-gen der Verantwortung des Technikers

in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.Deren Bewährungsprobe stand in derTat bald bevor. Als die Nazis 1933 andie Macht kamen, hieß das Motto„Technik voran!“ – und zwar bedin-gungslos. Die Technikfaszinationmachte viele TELI-Mitglieder blind fürihren Missbrauch zu Krieg und Verbre-chen, und Hitler ließ keine „redaktio-nelle Unabhängigkeit“ mehr zu. Be-reits 1933 mussten jüdische Mitgliederdie TELI verlassen, 1944 wurde siezwangsweise aufgelöst.Aus weit verstreuten Mitgliederngründete sich die TELI 1952 neu, dochdie Zeiten des großen Einflusses wa-ren vorbei. Dennoch pflegte sie insti-tutionell und persönlich die Beziehun-gen zur TU Berlin und es gingen vielebedeutende Technikjournalisten ausihr hervor. In der DDR galt sie als„bürgerlich“, Technikjournalismussollte sich dort künftig an Arbeiterbe-wegung und Sowjetunion orientieren.Nach 1990 sorgte die Vereinigung derTechnikjournalisten aus Ost und Westzu einer neuen Blüte der TELI in Ber-lin. Nach 75 Jahren ist die TELI nuneine von vielen Journalistenvereini-gungen. Hans Christian Förster

➥ www.teli.de

Damals nannte man in den großen Un-ternehmen jene Abteilungen „litera-risch“, die eine technische Beschrei-bung der Produkte lieferten und diemeist auch die Pressearbeit initiierten.Die „literarische“ Textproduktion fürdas Alltagsleben unterschied sich alsovon der edlen und abgehobenen„Dichtung“. „Literarisch“ – das war

Auszug aus der Gründungsurkunde von 1929

Siegfried Hartmann war der erste Vorsitzendeder TELI

–– Tipp gegen den Winterspeck ––

Gesucht: Bikinifigur und Waschbrettbauch zu Studipreisen

Zuerst die gute Nachricht: Ich habees tatsächlich gefunden, das perfek-

te Fitness-Studio. Doch es war einelaaange Reise …Ein entsetzter Blick in den Spiegel ei-ner Umkleidekabine zeigte mir: Ad-ventszeit und Weihnachten hatten ihreSpuren hinterlassen. Joggen ist nix fürmich, ich brauche Animation, um michzu bewegen. Also musste ein Fitness-Studio her. Ich wohne 15 Fahrradmi-nuten von der TU entfernt. Das erst-beste Studio in meiner Umgebungwirkte zwar sehr professionell, hellund sauber und war auch nur für Frau-en, aber für sehr viele Frauen. Es hat-te etwas von Massenabfertigung undbot außerdem nur zwei Kurse pro Wo-che für einen horrenden Preis. Auchim nächsten Studio: kein Herz für Stu-denten. Das dritte Fitness-Studio woll-te zwar ebenfalls eine Aufnahmege-bühr, bot jedoch einen Studententarif.Endlich! Sogar ein Schwimmbad gabes! Schon wollte ich den Vertrag zumeiner Bikinifigur unterschreiben, dafiel mein Blick auf den Mann auf demLaufband. Ich habe nichts gegen Män-ner, schließlich sollte die Bikinifigur janicht nur mich allein erfreuen. Abersollten mich auf dem Weg dorthinMännerblicke begleiten? Im nächsten

Studio trainierten viele Prominente,dafür gab’s studioeigene Handtücher,doch man muss, um nicht aufzufallen,zunächst in ein sündhaft teures Outfitinvestieren. Also wieder nichts. Fün-dig wurde ich schließlich beim vorletz-ten Studio auf meiner Liste: freundli-che Trainerinnen mit Zeit, viele Son-derkurse wie Tae-Bo und Pilates sowieklassische Problemzonengymnastik.Unten sind nur Frauen, ein heller, mo-

dern ausgestatteterGerätebereich, Sau-na und der Spinning-raum. Oben sind dieMänner. Auch Frau-en dürfen hier trai-nieren, aber nichtumgekehrt. Hierherrschte eine fröhli-che, familiäre Atmo-sphäre, Gesundheits-Check und individu-eller Trainingsplansind selbstverständ-lich. 50 Euro Aufnah-megebühr und Stu-dententarif von 41Euro (trainieren, sooft und so lange manwill) sind dafür nichtzu viel, finde ich. Die

Probestunde ist umsonst.Ich trainiere hier nun schon seit einigerZeit, bin sehr zufrieden, habe viele net-te Frauen kennen gelernt. Wer weiß,vielleicht auch bald Männer?Übrigens: Auch die TU Berlin hat einFitness-Studio …

Irina Popescu-Zeletin, Studentin

➥ www.spa-fitness.de➥ www.tu-berlin.de/sport/

Ohne Fleiß kein Preis: Training im TU-Fitness-Studio

Gesucht und gefundenBiete

Telefon „Siemens Euroset 835“. Schnur-gebunden, AB, 10-Nummern-Speicher. VB20 EuroJörg Fischer, ☎ 314-2 24 14 oder -2 29 75,✉ [email protected]

Jogger Sportwagen mit Regencap, mitdrei Rädern (blau-rot), VB 60 EuroJogger Sportwagen mit vier Rädern (ma-rineblau), VB 40 Euro. Kaum benutzt, wieneu!Günstiges Kinderspielzeug für Kinder von0–4 Jahren! Teilweise kaum benutzt, wieneu!Freund, ☎ 0163/6 47 05 44,✉ [email protected]

„Mathematik für Physiker und Mathe-matiker, Band 1: Reelle Analysis und Li-neare Algebra“ von Rainer Wüst. Ge-braucht, aber sehr gut erhalten. DiesesBuch ist ein Muss für alle Physikstudenten!Preis: 20,00 Euro (NP: 39,00 Euro)

„Das Neue Physikalische Grundprakti-kum“ von Hans J. Eichler, H.-D. Kronfeldt,Jürgen Sahm. Neuwertig. Wird für diePflichtpraktika im Physik-Grundstudiumdringend benötigt! Preis: 30,00 Euro (NP:44,95 Euro)„The Norton Anthology of AmericanLiterature (Shorter Fifth Edition)“, her-ausgegeben von Nina Baym. Neu und un-benutzt, lediglich die Schutzhülle fehlt.Preis: 35,00 Euro (NP: 54,21 Euro) Jana Prillwitz, ☎ 0151/12 30 68 23,✉ [email protected]

SucheSuche Nachhilfe im Programmieren mitC#. Bin Einsteiger mit Vorkenntnissen in Ba-sic. Tobias Weber, ☎ 0178/3 83 94 03, ✉ [email protected]

Weitere Angebote und Gesuche findenSie im Internet:➥ www.tu-berlin.de/presse/tausch/

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