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Rote Liste Libellen Sachsens

ImpressumMaterialien zu Naturschutz undLandschaftspflege

Rote Liste Libellen Sachsens

Herausgeber:Sächsisches Landesamt für Umwelt undGeologieZur Wetterwarte 11, 01109 DresdenE-Mail: [email protected](kein Zugang für elektronisch signierte sowiefür verschlüsselte elektronische Dokumente)

Autoren:André GüntherNaturschutzinstitut FreibergWaisenhausstraße 10, 09599 Freiberg

Marko OliasNaturschutzinstitut FreibergWaisenhausstraße 10, 09599 Freiberg

Dr. Thomas BrockhausAn der Morgensonne 5, 09387 Jahnsdorf

Redaktionsschluss: Mai 2006

Redaktion: Abt. Natur, Landschaft, Boden

Druck und Versand:saxoprint GmbH Digital- und OffsetdruckereiEnderstr. 94, 01277 DresdenFax: (03 51) 2044-366 (Versand)E-Mail: [email protected](kein Zugang für elektronisch signierte sowiefür verschlüsselte elektronische Dokumente)

Auflage: 2., überarbeitete Auflage, 700 Exemplare

Bezugsbedingungen:Diese Veröffentlichung kann von der saxoprintGmbH kostenfrei bezogen werden.

SeiteVorwort 1

1 Einleitung 22 Gefährdungskategorien 53 Rote Liste 74 Gefährdungssituation 85 Literatur 116 Anhang 14

Foto Titelseite:Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavoma-culata)Foto: A. Günther

Fotos Rückseite:1) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)2) Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca),

Paarung3) Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissi-

mus), Schlupf4) Spitzenfleck (Libellula fulva), frisch geschlüpf-

tes Tier5) Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens)6) Sumpf-Heidelibelle (Sympetrum depressius-

culum)Fotos 1-6: A. Günther

Hinweis:Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffent-lichkeitsarbeit des Sächsischen Landesamtesfür Umwelt und Geologie (LfUG) herausgege-ben. Sie darf weder von Parteien noch vonWahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung ver-wendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zueiner bevorstehenden Wahl darf dieDruckschrift nicht in einer Weise verwendetwerden, die als Parteinahme des Landesamteszugunsten einzelner Gruppen verstanden wer-den kann. Den Parteien ist es gestattet, dieDruckschrift zur Unterrichtung ihrer Mitgliederzu verwenden.

Copyright:Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlichgeschützt. Alle Rechte, auch die des nach-drucks von Auszügen und der fotomechani-schen Wiedergabe, sind dem Herausgeber vor-behalten.

Gedruckt auf 100 % RecyclingpapierOktober 2006L V-2-2/4

www.umwelt.sachsen.de/lfug

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Vorwort

Rote Listen gefährdeter Organismen dokumentieren den Kenntnisstand über dieGefährdung der einzelnen Arten und über den Anteil gefährdeter Arten der betrach-teten Sippe. Sie sind damit sowohl ein Instrument der Umweltindikation als auchder Fachplanung des Naturschutzes, z. B. Grundlage für Arten- und Biotopschutz-programme. Nicht zuletzt dienen sie zur Information der Öffentlichkeit.

Rote Listen erleichtern es auch, Landschaften, Landschaftsteile und Biotope anhandder Vorkommen gefährdeter Arten zu bewerten. Bei der Einstufung der Gefährdunginnerhalb der Artengruppen werden feste Bewertungskriterien angelegt, die denVergleich mit anderen Bundesländern ermöglichen.

Rote Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Sachsens werden entsprechenddem Bearbeitungsstand in loser Folge und nach einheitlicher Gliederung herausge-geben. Eine spätere Aktualisierung dieser Listen ist notwendig und geplant.Anregungen hierzu werden von uns gern entgegengenommen.

Hartmut Biele Präsident des Sächsischen Landesamtes

für Umwelt und Geologie

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Rote Liste Libellen Sachsens

1 Einleitung

Die einheimischen Libellen zählen alsmittelgroße bis große Insekten zu denauffälligsten und bekanntesten Wirbel-losen. Wohl nicht zuletzt aufgrund die-ser Tatsache stellt die Ordnung derLibellen in Deutschland eine der sicher-lich am besten untersuchten Insekten-gruppen dar (OTT & PIPER 1998). Eineerste Zusammenstellung aller bekann-ten sächsischen Funde erfolgte durchSCHIEMENZ (1952, 1954). Er benannte fürSachsen in den damaligen Grenzen 55 Arten.

Die erste Rote Liste der Libellen Sach-sens veröffentlichten ARNOLD et al.(1994) auf Grundlage von Literatur- undSammlungsstudien sowie der vorrangigseit Mitte der 1980er Jahre mit lokalsehr unterschiedlicher Intensität begon-nenen Libellenerfassung.Unmittelbar nach Erscheinen dieserRoten Liste starteten mit dem vomFreistaat Sachsen geförderten Projekt„Entomofauna Saxonica“ und dem dar-auf folgenden Forschungsvorhaben„Entomofauna Saxonica II“ erstmalsKartierungsprojekte mit Anspruch einerflächendeckenden Bearbeitung. DurchKRETZSCHMAR (1994) und BROCKHAUS &FISCHER (2000) wurden daraufhin kom-mentierte Verzeichnisse der sächsi-schen Libellen veröffentlicht. Im Herbst2001 beschlossen die sächsischenLibellenkundler schließlich die Erar-beitung einer Landesfauna, die imFrühsommer 2005 publiziert wurde(BROCKHAUS & FISCHER 2005). Im Rah-men der Landesfauna wurde ein Vor-schlag für die Neubearbeitung der säch-sischen Roten Liste unterbreitet(GÜNTHER & OLIAS 2005) Die Neu-einschätzung der Gefährdung sächsi-scher Libellen basiert damit auf einer

für Sachsen bisher unerreichten Daten-grundlage, die sowohl die Ergebnisseeiner intensiven Literatur- und Daten-recherche zur historischen Faunistik alsauch den enormen Wissenszuwachsaus mehr als 25.000 seit 1990 erfasstenEinzeldaten beinhaltet. Nach der Druck-legung der Libellenfauna Sachsensgelang mit dem Neufund einer Popu-lation der Helm-Azurjungfer (Coenagrionmercuriale) der Nachweis einer weiterenArt für die sächsische Fauna (SY &SCHULZE 2005). Ferner wurden zweiEinzelfunde verschleppter tropischerArten bekannt (KIPPING 2006).

Die Bewertung und Einstufung derGefährdung der einzelnen Arten erfolg-te auf Grundlage des durch LUDWIG etal. (2005) publizierten Kriteriensystems.Für die Einstufung in die einzelnenGefährdungskategorien wurden nebender aktuellen Bestandssituation derlang- und kurzfristige Bestandstrendsowie bekannte Risikofaktoren berück-sichtigt. Im konkreten Fall wurden fol-gende Kriterien in die Bearbeitung ein-bezogen (s. Tabelle A1 im Anhang):

- aktuelle Bestandssituation auf Basisdes vorliegenden Kenntnisstandes aus den Jahren 1990-2005

- langfristiger Bestandstrend aufGrundlage der vorliegenden An-gaben zu historischen Nachweisenin Sachsen

- kurzfristiger Bestandstrend im Be-arbeitungszeitraum 1990-2005

- Risikofaktoren, voraussichtlicheAuswirkungen auf die künftige Be-standsentwicklung unter besonde-rer Berücksichtigung der Entwick-lungsprognose für bedeutsameHabitattypen der jeweiligen Art.

Die Einteilung in die Häufigkeitsklassenzur heutigen Bestandsituation wurde

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auf Grundlage des vorliegenden Kennt-nisstandes zur Anzahl der Fundorte proArt vorgenommen. Die Daten der Ein-zelbewertung sind aus Tabelle A2 imAnhang ersichtlich, die Matrix des Krite-riensystems entspricht LUDWIG et al.(2005).

Der Vergleich zur Roten Liste 1994 istaufgrund des sehr unterschiedlichenErfassungsstandes und der methodi-schen Unterschiede nur bedingt mög-lich. Dabei ist weiterhin zu beachten,dass

- die Gefährdungskategorie „4 – Po-tentiell gefährdet“ der Roten Liste1994 jetzt ihre Entsprechung in derKategorie „R – Extrem selten“ hat;

- die Kategorie „R – Im Rückgang“nicht mehr in der Roten Liste aufge-führt wird, da es sich nicht um eineGefährdungskategorie handelt. Die-se Arten werden jetzt in einem ge-sonderten Anhang (ZurückgehendeArten; Vorwarnliste) aufgelistet.

- die Gefährdunskategorie „G – Ge-fährdung unbekannten Ausmaßes“neu eingeführt wird.

Nomenklatur und Systematik basierenauf MÜLLER & SCHORR (2001), die deut-schen Trivialnamen auf SCHIEMENZ

(1953). Abweichend von der Checklisteder Entomofauna Germanica wird beiCercion lindenii der neuen wissenschaft-lichen Auffassung der Zugehörigkeit zurGattung Erythromma (WEEKERS &DUMONT 2004) gefolgt.

Die Datenrecherche im Rahmen der Er-arbeitung der Libellenfauna Sachsens(BROCKHAUS & FISCHER 2005) sowie beider Erarbeitung der Roten Liste erbrach-te insgesamt sicher belegte Funde von70 Libellenarten. Davon beziehen sich

zwei Angaben auf Einzelfunde ver-schleppter tropischer Arten (Ceriagrioncerinorubellum und Pantala flavescens)(KIPPING 2006), die nicht zumFaunenbestand Sachsens zählen.

Eine Einzelbeobachtung der SibirischenWinterlibelle (Sympecma paedisca) ausdem Naturraum Muskauer Heide mussals unzureichend belegt gewertet wer-den (BROCKHAUS 2005a). Die Art wurdedeshalb nicht in die sächsische Ge-samtartenliste aufgenommen. Der ge-meldete Fundort ist ca. 200 km von derSüdgrenze des nordöstlichen Teilarealsder Art in Mitteleuropa entfernt. Inten-sive Untersuchungen zur Verbreitungvon Sympecma paedisca in Brandenburgergaben einen überraschend scharfenVerlauf dieser vermutlich klimatischbedingten Verbreitungsgrenze (MAUERS-

BERGER 1999, 2003). Nachweise der Artgelangen weder in der faunistisch gutbearbeiteten Niederlausitz noch in denangrenzenden Teilen Polens. Ebensoblieben alle weiteren Nachsuchen amsächsischen Fundort ergebnislos. AusSicht der vorliegenden Kenntnisse zummitteleuropäischen Areal der Arterscheint ein Auftreten in permanentenPopulationen in der sächsischen Lausitzdamit wenig wahrscheinlich. Im Gegen-satz dazu befinden sich die auch aktuellbestätigten Fundorte in der Braunkoh-lenfolgelandschaft im tschechischenEgertal bei Jirkov (CHOCHEL 2004) teil-weise weniger als 10 km in Luftlinie vonder sächsischen Grenze entfernt. Diestark abweichenden klimatischen Ver-hältnisse und die steil ansteigende Süd-flanke des Erzgebirges rufen jedochauch hier eine deutliche Barriere-wirkung hervor. Im faunistisch nochunzureichend bearbeiteten südlichenTeil des Vogtlandes sollte jedoch gezieltnach dieser Art gesucht werden.

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Für den Zweifleck (Epitheca bimaculata)sind bodenständige Populationen wederhistorisch noch aktuell belegt (BROCK-

HAUS 2005b). Der einzige sächsischeFund betrifft ein lebendes Tier, das am25. Mai 1912 in einer Markthalle in Leip-zig gefunden wurde (SCHIEMENZ 1954).Vor dem Hintergrund aktueller Nach-weise von Populationen in den Auenvon Mulde und Elbe in Sachsen-Anhalterscheinen Funde in angrenzenden Re-gionen Sachsens möglich. Potenziell istdie Entstehung geeigneter Habitate zu-künftig in den Braunkohlefolgeland-schaften zu erwarten.

Die Haubenazurjungfer (Coenagrion ar-matum) blieb in GÜNTHER & OLIAS (2005)unbewertet, da die vorliegenden Litera-turdaten keine gesicherten Hinweiseauf Bodenständigkeit in Sachsen erga-ben. Eine Recherche in den Sammlun-gen des Naturkundemuseums Leipzigerbrachte seither insgesamt 5 existenteBelege (3 Männchen, 2 Weibchen), diedurch F. TORNIER am 18. Mai 1924 in derDübener Heide bei Torfhaus gesam-melt wurden. Jeweils 1 Männchen und1 Weibchen mit gleicher Datierung be-finden sich in der Sammlung des Staat-lichen Museums für Tierkunde Dres-den. Diese vorliegenden 7 Individuenbestätigen die Angabe im handschrift-lichen Katalog von A. REICHERT, der auchTORNIERs Sammlung enthält, der für die-sen Tag und Fundort insgesamt 8 Männchen und 8 Weibchen auflistet.Die Belege mehrerer Individuen die-ser nur wenig mobilen borealen Art können als ausreichender Hinweis füreine – zumindest zeitweilige – Boden-ständigkeit im Gebiet angesehen wer-den.

BROCKHAUS & WOLF (2005) kommen auf-grund von Recherchen und der Überprü-

fung der Sammlungen des DresdnerTierkundemuseums zum Schluss, dassdie Südliche Heidelibelle (Sympetrummeridionale) in Sachsen bisher nichtnachgewiesen wurde. In frühereVerzeichnisse (ARNOLD et al. 1994,BOCKHAUS & FISCHER 2000) wurde die Artdaher irrtümlich aufgenommen. DerErstnachweis für ein gelegentliches(invasives) Auftreten gelang erst 2006(A. GÜNTHER, s. Anhang 6.5).

Für die Schabrackenlibelle (Anax ephippi-ger) und die Frühe Heidelibelle (Sympe-trum fonscolombii) liegen aus SachsenBelege für ausnahmsweise bzw. unre-gelmäßige Reproduktion vor (GÜNTHER

2005, BROCKHAUS 2005c). Beide Artenwurden als Ausnahmeerscheinung bzw.unregelmäßiger Vermehrungsgast nichtin die Bewertung einbezogen. Nochunklar ist der Status der Feuerlibelle(Crocothemis erythraea). Imaginalbeob-achtungen gelangen bisher ausschließ-lich in der Lausitz, so seit 1997 mehrfach im Raum Görlitz (XYLANDER

2005), ferner 2004 und 2005 bei Guttausowie ein erster Reproduktionsnach-weis im NSG Königsbrücker Heide am10.06.2006 (A. GÜNTHER). Auch dieseArt bleibt vorerst unbewertet. UnterBerücksichtigung der gegenwärtigenArealexpansion dieser Art inMitteleuropa steht eine Etablierungaber vermutlich unmittelbar bevor bzw.ist bereits erfolgt.

Ergänzend zum Kenntnisstand in OLIAS (2005) wurde in den Jahren 2004und 2005 die erfolgreiche Reproduktionder Südlichen Mosaikjungfer (Aeshnaaffinis) durch Exuvienfunde bestätigt (H. SCHNABEL, mündl. Mitt.).

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Rote Liste Libellen Sachsens

Die Erarbeitung der umfangreichen Da-tengrundlage zur Libellenfauna Sach-sens wäre ohne die Unterstützung vonmehr als 120 Entomologen nicht mög-lich gewesen. Eine Aufstellung aller Be-teiligten, denen auch hier unser Dankgebührt, findet sich in BROCKHAUS &FISCHER (2005). Die Bewertung der Ge-fährdungssituation der einzelnen Artenerfolgte im Rahmen eines Rote-Liste-Workshops unter Beteiligung folgendersächsischer Odonatologen:Dr. Th. Brockhaus (Jahnsdorf/Erzgeb.),U. Fischer (Schwarzenberg), A. Günther(Großschirma), Dr. B. Hachmöller (Dres-den), M. Olias (Freiberg), J. Phoenix(Königstein), Dr. H. Voigt (Dresden), J. Wolf (Dresden), J. Zinke (Dresden).Für die Unterstützung bei der Erarbei-tung der Roten Liste durch Überlassungvon Beobachtungsdaten, Informationenund weitere Hilfestellung bedanken wiruns ferner bei J. Kipping (Leipzig), M. Keitel (Neschwitz), D. Klaus (Rötha),R. Mauersberger (Templin), R. Schiller(Leipzig), H. Schnabel (Wittichenau),Prof. Dr. W. E. R. Xylander (Görlitz).

2 Gefährdungskategorien

Die Gefährdungskategorien sind nachSCHNITTLER et al. (1994) und SCHNITTLER

& LUDWIG (1996) definiert, die Einstu-fung der einzelnen Arten erfolgte aufGrundlage von LUDWIG et al. (2005) (s. Anhang 6.1). Dabei können die ein-zelnen Gefährdungskategorien wie folgtinterpretiert werden:

0 Ausgestorben oder verschollenArten, die im Bezugsraum verschwun-den sind (keine wildlebenden Popula-tionen mehr bekannt). Ihre Populatio-nen sind:

- nachweisbar ausgestorben, ausge-rottet oder

- verschollen (es besteht der begrün-dete Verdacht, dass ihre Popula-tionen erloschen sind).

1 Vom Aussterben bedrohtArten, die so schwerwiegend bedrohtsind, dass sie voraussichtlich ausster-ben, wenn die Gefährdungsursachenfortbestehen.Für ihre Bestände gilt:

- Die Art ist so erheblich zurückge-gangen, dass sie nur noch seltenist. Ihre Restbestände sind stark be-droht.

- Die Art ist seit jeher selten, nunaber durch laufende menschlicheEinwirkungen sehr stark bedroht.

- Die Bestandsgröße der Art ist wahr-scheinlich gleich oder kleiner derkritischen Populationsgröße.

Ein Aussterben kann voraussichtlich nurdurch sofortige Beseitigung der Gefähr-dungsursachen oder wirksame Hilfs-maßnahmen für die Restbestände die-ser Arten verhindert werden.

2 Stark gefährdetArten, die erheblich zurückgegangenoder durch laufende bzw. absehbaremenschliche Einwirkungen erheblichbedroht sind.Für ihre Bestände gilt:

- Die Art ist infolge Rückgangs sehr selten bis selten.

- Die Art ist noch mäßig häufig, aber sehr stark durch menschliche Ein-wirkungen bedroht.

- Mehrere der Risikofaktoren (s. u.) treffen zu.

- Die Art ist in großen Teilen des frü-her von ihr besiedelten Gebietesverschwunden.

- Die Vielfalt der von der Art besie-delten Standorte bzw. Lebens-

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räume ist im Vergleich zu frühersehr stark eingeschränkt.

Wird die Gefährdung der Art nicht abge-wendet bzw. setzen sich die Rück-gangstendenzen fort, rückt sie voraus-sichtlich in die Kategorie "vom Ausster-ben bedroht" auf.

3 GefährdetArten, die merklich zurückgegangenoder durch laufende bzw. absehbaremenschliche Einwirkungen bedrohtsind.Für ihre Bestände gilt:

- Die Art ist infolge Rückgangs sel-ten.

- Die Art ist mäßig häufig, aber starkdurch menschliche Einwirkungenbedroht.

- Die Art ist noch häufig, aber sehrstark durch menschliche Einwirkun-gen bedroht.

- Die Art ist in großen Teilen des frü-her von ihr besiedelten Gebietessehr selten.

- Mehrere der biologischen Risiko-faktoren (s. u.) treffen zu.

- Die Vielfalt der von ihr besiedeltenStandorte bzw. Lebensräume ist im Vergleich zu früher stark einge-schränkt.

Wird die Gefährdung der Art nicht abge-wendet bzw. setzen sich die Rück-gangstendenzen fort, kann sie in dieKategorie "stark gefährdet" aufrücken.

R Extrem selten (rarus, rare)Arten, die seit jeher extrem selten bzw.sehr lokal vorkommen.Für ihre Bestände gilt:

- Es ist kein merklicher Rückgangbzw. keine Bedrohung feststellbar.

- Die Art kann aufgrund ihrer Selten-heit durch unvorhersehbare mensch-

liche Einwirkungen schlagartig aus-gerottet oder erheblich dezimiertwerden.

G Gefährdung unbekannten Ausmaßes

Arten, deren taxonomischer Status all-gemein akzeptiert ist und für die einzel-ne Untersuchungen eine Gefährdungvermuten lassen. Die vorliegenden In-formationen reichen aber für eine Ein-stufung in die Gefährdungskategorien 1 bis 3 sowie R nicht aus.

Risikofaktoren bei den Libellen sind:- enge ökologische Bindung an be-

sonders gefährdete Habitate; ge-ringe Fähigkeit, sekundär auf nichtgefährdete Habitate auszuweichen;

- enge Bindung an gefährdete Bio-topkomplexe; Bindung an räumli-ches Gefüge aus Teillebensräumen im Entwicklungs-/Jahreszyklus;

- Populationsstruktur aus vernetzten und voneinander abhängigen, oftindividuenarmen Lokalvorkommen(Metapopulation);

- geringe Ausbreitungsfähigkeit;- geringe Konkurrenzkraft der Larven,

keine Anpassungen an verstärktenPrädationsdruck und Nahrungskon-kurrenz durch Fische u. a.;

- Abhängigkeit von andauerndenmenschlichen Hilfsmaßnahmen.

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Rote Liste Libellen Sachsens

3 Rote Liste

Art Gefährdungskategorie

Aeshna isoceles...................................3Keilflecklibelle

Aeshna subarctica ................................1Hochmoor-Mosaikjungfer

Calopteryx virgo........................................3Blauflügel-Prachtlibelle

Coenagrion armatum ............................0Hauben-Azurjungfer

Coenagrion hastulatum .........................3Speer-Azurjungfer

Coenagrion lunulatum...........................1Mond-Azurjungfer

Coenagrion mercuriale ..........................RHelm-Azurjungfer

Coenagrion ornatum .............................1Vogel-Azurjungfer

Coenagrion pulchellum .........................2Fledermaus-Azurjungfer

Cordulegaster bidentata ........................1Gestreifte Quelljungfer

Cordulegaster boltonii...........................3Zweigestreifte Quelljungfer

Erythromma lindenii .............................RPokal-Azurjungfer

Gomphus flavipes.....................................GAsiatische Keiljungfer

Gomphus vulgatissimus........................3Gemeine Keiljungfer

Lestes dryas .......................................3Glänzende Binsenjungfer

Lestes virens ............................................3Kleine Binsenjungfer

Leucorrhinia albifrons ...........................2Östliche Moosjungfer

Leucorrhinia caudalis ............................1Zierliche Moosjungfer

Leucorrhinia dubia ................................3Kleine Moosjungfer

Leucorrhinia pectoralis ..........................2Große Moosjungfer

Art Gefährdungskategorie

Leucorrhinia rubicunda..........................3Nordische Moosjungfer

Libellula fulva ......................................1Spitzenfleck

Nehalennia speciosa.............................0Zwerglibelle

Onychogomphus forcipatus...................1Kleine Zangenlibelle

Ophiogomphus cecilia ..........................3Grüne Keiljungfer

Orthetrum brunneum ...........................GSüdlicher Blaupfeil

Orthetrum coerulescens .......................3Kleiner Blaupfeil

Somatochlora alpestris .........................1Alpen-Smaragdlibelle

Somatochlora arctica ............................2Arktische Smaragdlibelle

Somatochlora flavomaculata ..................2Gefleckte Smaragdlibelle

Sympetrum depressiusculum ................2Sumpf-Heidelibelle

Sympetrum flaveolum ..........................3Gefleckte Heidelibelle

Sympetrum pedemontanum ..................3Gebänderte Heidelibelle

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4 Gefährdungssituation

Im Vergleich zur Roten Liste vonARNOLD et al. (1994) ergaben sich zumTeil deutliche Veränderungen. Inzwi-schen fanden in der sächsischen Libel-lenfauna prägnante Entwicklungenstatt, die ebenso berücksichtigt werdenmussten wie der Kenntniszuwachsdurch das stark gestiegene Interesse andieser Tiergruppe. Die wesentlichsten Änderungen gegen-über 1994 sind:

• Von den fünf als ausgestorben oder verschollen geführten Arten wurdendrei inzwischen wieder für Sachsen bestätigt, die nun in die Kategorien1 bzw. R eingestuft werden:- Coenagrion ornatum, Onychogom-

phus forcipatus und Leucorrhinia caudalis

• Fünf Arten wurden neu in die Rote Liste aufgenommen:- erstmals in Sachsen nachgewie-

sene Arten:Coenagrion mercuriale, Cordulegaster bidentata, Erythrom-ma lindenii und Gomphus flavipes

- vorher nur als Vermehrungsgast geführt: Libellula fulva

• 14 Arten wurden aus der RotenListe entlassen:- aktuell in Kategorie D: Aeshna

affinis (siehe 6.3 im Anhang)- aktuell in der Vorwarnliste:

Aeshna juncea, Anax parthenope, Cordulia aenea und Lestes barbarus

- derzeit ungefährdet: Aeshna gran-dis, Brachytron pratense, Calopteryxsplendens, Erythromma najas, Erythromma viridulum, Ischnura pumilio, Platycnemis pennipes, Sympecma fusca und Sympetrum striolatum

Hinzu kommen zahlreiche Umstufungeneinzelner Arten innerhalb der Kate-gorien. Ein wesentlicher Grund hierfürist die 1994 einsetzende landesweiteKartierung, aus der sich ein überpropor-tionaler Datenzuwachs ergab. VieleUmstufungen und Entlassungen aus derRoten Liste resultieren einzig aus derbesseren Kenntnis zur Verbreitung derArten in Sachsen. Das betrifft vor allemArten, für die sich aus der Kartierungein völlig verändertes Bild der regiona-len Verbreitung ergab, wie beiSomatochlora arctica, Lestes barbarusoder Sympetrum striolatum. Nur bei wenigen Arten hat dieUmstufung auch eine deutlich positiveBestandsentwicklung innerhalb der letz-ten Jahre als Hintergrund. Dieser Trendist bei fast allen „Fließwasserarten“,aber auch bei Anax parthenope undErythromma viridulum nachweisbar undschlägt sich deutlich in der Gefähr-dungseinschätzung nieder. Der Be-standsanstieg dieser Arten ist abernicht ursächlich in Auswirkungen desNaturschutzes begründet, sondernberuht auf der generellen Verbesserungder Wassergüte der Fließgewässer, derEntstehung von Tagebaugewässern undmöglichen klimatischen Einflüssen. Cordulia aenea, Brachytron pratense undAeshna isoceles stehen als Beispiele fürArten, deren reale Verbreitung inSachsen bislang unzutreffend einge-schätzt wurde. Gleichzeitig haben siesich in den letzten Jahren ausbreitenkönnen, vermutlich begünstigt durcheine weniger intensive Nutzung in derTeichwirtschaft. Diese Entwicklungwurde durch Förderprogramme desNaturschutzes unterstützt.

In der Bilanz ergibt sich im Vergleich zurRoten Liste von ARNOLD et al. (1994) beieiner erhöhten Zahl aktuell in Sachsen

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Rote Liste Libellen Sachsens

nachgewiesener Arten eine geringereZahl der ausgestorbenen oder gefährde-ten Arten (siehe Tabelle 1). Trotzdemmusste immer noch etwa der Hälfte dersächsischen Arten eine Gefährdungs-kategorie zugewiesen werden. Somitergibt sich insgesamt keine grundsätzli-che Entlastung der Gefährdungssi-tuation.

Alle gefährdeten Libellen weisen alsLarve oder Imago spezifische Ansprü-che an den Lebensraum auf. Die Ge-fährdungssituation gestaltet sich ent-sprechend unterschiedlich, je nachdem,welche Lebensraumpräferenzen dieArten besitzen.

Die Habitate der Libellenarten mit einerengen Bindung an Hoch- und ZwiHoch- und Zwi--schenmooreschenmoore sind heute überwiegend inSchutzgebieten gesichert. StofflicheEinwirkungen aus dem genutztenUmland und ihre Folgen für dieMoorlebensräume können dadurchjedoch kaum minimiert werden. Hinzukommen weitgehend unbeeinflussbareatmosphärische Stoffeinträge und weit-räumig wirksame Eingriffe in denWasserhaushalt. Besonders die Mooredes Tieflandes haben verstärkt unter kli-matisch bedingtem Wassermangel zuleiden, der in den letzten Jahren ver-mehrt bis zur völligen Austrocknung inniederschlagsarmen Sommern führteund mit dem laufenden Klimawandel in

Tab. 1: Übersicht zur Gefährdungssituation der Libellen im Freistaat Sachsen

2006 1994

Gefährdungskategorie Arten- % der Arten- % der zahl Gesamt- zahl Gesamt-

artenzahl artenzahl

0 – Ausgestorben oder 2 2,9 5 8,2verschollen

1 – Vom Aussterben 8 11,8 10 16,4bedroht

2 – Stark gefährdet 6 8,8 14 23,0

3 – Gefährdet 13 19,1 10 16,4

R - Extrem selten 2 2,9 1 1,6

G - Gefährdung unbekannten 2 2,9 -* -*Ausmaßes

insgesamt ausgestorbene oder gefährdete Arten 33 48,5 40 56,6

Gesamtartenzahl 68 100,0 61 100,0

-* Kategorie in Roter Liste von 1994 nicht verwendet

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Rote Liste Libellen Sachsens

Zusammenhang gebracht werden kann.Diese hydrologischen und trophischenVeränderungen beschleunigen in allenMooren die Sukzession und Verlandungder Entwicklungsgewässer von Libel-len. Eingriffe, die Kleingewässer rege-nerieren oder neu entstehen lassen (z.B. in Form kleiner Handtorfstiche), sindmittel- bis langfristig selbst in dennaturnahen Mooren des Erzgebirges alsnotwendig anzusehen, um den Bestandder meist individuenarmen Populati-onen in einem regionalen Habitatver-bund zu sichern.

Die Entwicklung einer artenreichenLibellenfauna ist an intensiv bewirt-schafteten Teichen wegen des hohenFraßdruckes und der Strukturverarmungnicht möglich. Alle gefährdeten und zu-gleich oft konkurrenzschwachen Still-wasserarten sind unter den heute üb-lichen Methoden der Intensivfische-rei nicht überlebensfähig. Förderpro-gramme zur Extensivierung sind fürArten wie Coenagrion pulchellum, Aeshnaisoceles oder Sympetrum depressiuscu-lum, die ihren Vorkommensschwer-punkt an Teichen haben, daher existen-ziell. Sie haben jedoch keinen Einflussauf den stärker werdenden Nutzungs-druck von Freizeitfischern und Anglern,die ihre Tätigkeit auch auf bislang fisch-freie Kleingewässer und aufgelas-sene Abgrabungsgewässer ausdehnen.Dagegen ist die Existenz von „Arten-schutzgewässern“, die aus einer natur-schutzfachlichen Begründung herausohne Fischbesatz bleiben sollen, recht-lich noch nicht eindeutig geregelt.

In den 1990er Jahren begann inSachsen die Untersuchung der Libellen-fauna der Tagebaufolgelandschaften desLausitzer und Mitteldeutschen Braun-kohlereviers (z. B. MAUERSBERGER 1993,

UNRUH 1996, LÜCKMANN 1997, XYLANDER

& STEPHAN 1998). Aufgrund der Vielzahlan artenreichen Lebensräumen kommtdiesen Gebieten für den Artenschutzeine herausragende Rolle zu. EinigeHabitatspezialisten kurzlebiger, vegeta-tionsarmer Flachgewässer, wie Orthe-trum brunneum, besiedeln in Sachsenfast ausschließlich Ersatzbiotope inTagebauen. Mit einsetzender Rekulti-vierung und Flutung gehen diese Le-bensräume zumeist vollständig verlo-ren. Dem Trend des Habitatverlustesmuss durch gezielte Anlage von Aus-gleichsgewässern und deren Pflegebegegnet werden, wie sie beispielswei-se für das einzige damals bekanntesächsische Vorkommen von Coenagrionlunulatum im Tagebau Berzdorf angelegtwurden (ZUMKOWSKI-XYLANDER & XYLAN-

DER 2005). Die mit der Flutung vonRestlöchern entstehenden Tagebau-seen bieten Chancen für eine zukünfti-ge Besiedlung mit Arten, die sich bevor-zugt in größeren Seen (Epitheca bimacu-lata) oder an Brandungsufern entwickeln (Flussjungfern). Die bisher nur miteinem Fundort in Sachsen vertreteneErythromma lindenii könnte sich an denRestgewässern von Brandenburg aus inSachsen ausbreiten.

Die Arten der Fließgewässer zeigten als einzige Libellengruppe seit 1990einen deutlichen Bestandsanstieg undeine zum Teil sehr dynamische Aus-breitung. Calopteryx splendens undPlatycnemis pennipes können imErgebnis dieser Entwicklung als unge-fährdet angesehen werden, währendfür die übrigen Arten (Flussjungfern,Calopteryx virgo, Cordulegaster boltonii)trotz eines kurzfristig positiven Be-standstrends weiterhin Gefährdungs-potenzial gesehen werden muss. DerProzess der Wiederbesiedlung sächsi-

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scher Fließgewässer hält derzeit nochan, das einstmals besiedelte Ausgangs-areal konnte noch von keiner Art in sei-ner Geschlossenheit erreicht werden.Gefährdungen infolge wasserbaulicherMaßnahmen sind für Fließwasserlibel-len weiterhin von Relevanz. Aus demmassiven Ausbaugeschehen an sächsi-schen Flüssen nach dem Hochwasser2002 entstanden regional erheblicheEingriffe in die Gewässerstruktur mitnegativen Folgen für die Libellenfauna.Onychogomphus forcipatus konnte dieGewässer im ursprünglichen Verbrei-tungsgebiet trotz potenzieller Eignungnoch nicht wiederbesiedeln.

Besonders bei Arten mit wenigen odernur einem bekannten Vorkommen isteine Abhängigkeit von Artenhilfspro-grammen gegeben. Nachfolgend einigeBeispiele für dringend benötigte lokaleArtenhilfsprogramme (zu weiterenVorschlägen siehe BROCKHAUS 2005d):

- neu entdeckte Vorkommen vonCoenagrion ornatum und C. mercuria-le an Wiesengräben (Berücksichti-gung in der FFH-Managementpla-nung)

- letzte bekannte Populationen vonCoenagrion lunulatum (Tagebau Berz-dorf und Moritzburger Teiche)

- Arten der Hoch- und Zwischen-moore (Somatochlora arctica, S. alpe-stris, Aeshna subarctica): langfristigerErhalt der Entwicklungsgewässernotwendig

- neu entdecktes Vorkommen vonLeucorrhinia caudalis (Berücksichti-gung im Konzept NATURA 2000).

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Rote Liste Libellen Sachsens

6 Anhang

6.1 Gefährdungsanalyse nach dem Kriteriensystem von LUDWIG et al. (2005)

Tab. A1: Artenweise Zusammenstellung der Bewertungen

Art Bestand Trend Trend Risiko- Rote Listeaktuell lang- kurz- faktoren

fristig fristig

Aeshna affinis ss ? ? DAeshna isoceles s << + 3Aeshna juncea s < = VAeshna subarctica es = = + 1Anax parthenope ss < VCalopteryx virgo s <<< 3Coenagrion armatum ex 0Coenagrion hastulatum mh << = + 3Coenagrion lunulatum es <<< 1Coenagrion mercuriale es > RCoenagrion ornatum es <<< ? 1Coenagrion pulchellum s <<< = 2Cordulegaster bidentata es = = + 1Cordulegaster boltonii s << = 3Cordulia aenea mh < ? VErythromma lindenii es > RGomphus flavipes ss (<) + GGomphus vulgatissimus s <<< 3Lestes barbarus s < = VLestes dryas s << = 3Lestes virens s < = + 3Leucorrhinia albifrons ss < = + 2Leucorrhinia caudalis es < = + 1Leucorrhinia dubia s < = + 3Leucorrhinia pectoralis ss < = + 2Leucorrhinia rubicunda s < = + 3Libellula fulva es ? = + 1Nehalennia speciosa ex 0Onychogomphus forcipatus es <<< ? 1Ophiogomphus cecilia s <<< 3Orthetrum brunneum ss ? = + GOrthetrum coerulescens s << = 3Somatochlora alpestris es < = + 1Somatochlora arctica ss < = + 2Somatochlora flavomaculata s << ( ) + 2Sympetrum depressiusculum ss <<< = 2Sympetrum flaveolum mh << ( ) 3Sympetrum pedemontanum s < ( ) 3

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Rote Liste Libellen Sachsens

Tab. A2: Übersicht über die Kriterien und ihre Klassen mit zugehörigen Symbolen und Schwellenwerten (auf Grundlage von LUDWIG et al. 2005)

aktuelle Bestandstrend RisikofaktorenBestandssituation langfristig kurzfristig

ex ausgestorben <<< sehr starker sehr starke + vorhanden(0 Fundorte) Rückgang Abnahme

es extrem selten << starker starke(1-10 Fundorte) Rückgang Abnahme

ss sehr selten < mäßiger ( ) mäßige(11-50 Fundorte) Rückgang Abnahme

oderAbnahmeunbekanntenAusmaßes

s selten (<) Rückgang = gleichbleibend(51-250 Fundorte) unbekannten

Ausmaßes

mh mäßig häufig = gleich- deutliche(251-500 bleibend ZunahmeFundorte)

h häufig > deutliche ? Daten(501-750 Zunahme ungenügendFundorte)

sh sehr häufig ? Daten(> 750 Fundorte) ungenügend

? unbekannt

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Rote Liste Libellen Sachsens

6.2 Zurückgehende Arten, Vorwarnliste (V)

Arten, die merklich zurückgegangen,aber aktuell nicht bzw. noch nichtgefährdet sind. Für die Bestände gilt:

- Die Art ist in großen Teilen des von ihr besiedelten Gebietes bereits selten geworden.

- Die Art ist noch häufig bis mäßighäufig, aber an seltener werdende Lebensräume gebunden.

- Die Art ist noch häufig, die Vielfaltder von ihr besiedelten Lebens-räume ist aber im Vergleich zu frü-her eingeschränkt.

Bei Fortbestehen der bestandsreduzie-renden menschlichen Einwirkungen istin naher Zukunft eine Einstufung in dieKategorie „gefährdet“ wahrscheinlich.

Aeshna junceaTorf-Mosaikjungfer

Anax parthenopeKleine Königslibelle

Cordulia aeneaGemeine Smaragdlibelle

Lestes barbarusSüdliche Binsenjungfer

6.3 Daten defizitär (D)

Arten, deren Verbreitung, Biologie undGefährdung für eine Einstufung in dieanderen Kategorien nicht ausreichendbekannt ist.

Aeshna affinisSüdliche Mosaikjungfer

6.4 Verzeichnis wichtiger Synonyme

Im nachfolgenden Verzeichnis werdenausgewählte Synonyme in verkürzterForm aufgelistet. Diese Zusammen-stellung versteht sich lediglich alsHilfestellung zum Verständnis der jün-geren regionalfaunistischen Literatur.Für eine ausführliche Zusammenstel-lung synonymer Namensgebungen dereinzelnen Libellenarten sei beispielhaftauf STERNBERG & BUCHWALD (1999, 2000)verwiesen.

Synonym Name in derRoten Liste

Aeshna isosceles Aeshna isoceles

Agrion Coenagrion

Agrion Calopteryx

Agrion Erythromma

Anaciaeschna Aeshna isocelesisosceles

Anax formosus Anax imperator

Brachytron Brachytron pratensehafniense

Cercion lindeni Erythromma lindenii

Cercion lindenii Erythromma lindenii

Coenagrion Coenagrion vernale lunulatum

Cordulegaster Cordulegaster annulatus boltonii

Cordulegaster Cordulegaster boltoni boltonii

Cordulia Cordulia aeneaaeneaturfosa

Eurothemis fulva Libellula fulva

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Hemianax Anax ephippigerephippiger

Ladona fulva Libellula fulva

Ophiogomphus Ophiogomphusserpentinus cecilia

Platetrum Libellula depressum depressa

Stylurus flavipes Gomphus flavipes

Sympetrum Sympetrum fonscolombei fonscolombii

Sympetrum Sympetrum scoticum danae

Tarnetrum Sympetrumfonscolombei fonscolombii

Tarnetrum Sympetrum fonscolombii fonscolombii

6.5 Artenliste der Libellen Sachsens

Alle aktuell oder in historischer Zeit inSachsen bisher festgestellten Artenwerden tabellarisch in systematischerReihenfolge aufgeführt. Die Charakte-risierung von Status und Gefährdungerfolgt mittels folgender Symbole:

Status (S)

E einheimisch (bodenständig, autoch-thon)

U unbeständig, Vermehrungsgast (nichtin Roter Liste bewertet)

Z Singularität, Irrgast (nicht in Roter Liste bewertet)

? potenzielles Vorkommen (aus angrenzenden Gebieten bekannt)

- kein gesicherter Beleg

Gefährdung (G)

0 ausgestorben oder verschollen1 vom Aussterben bedroht2 stark gefährdet3 gefährdetR extrem seltenG Gefährdung unbekannten AusmaßesD Daten defizitärV zurückgehende Arten (Vorwarnliste)

nicht gefährdet

Bemerkungen (Bem.)

sind durchnummeriert und werden amSchluss aufgeführt

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Taxon S G Bem.

Unterordnung Zygoptera – KleinlibellenFamilie Calopterygidae – PrachtlibellenCalopteryx splendens (HARRIS, 1782) – Gebänderte Prachtlibelle . . .E 1)Calopteryx virgo (LINNAEUS, 1758) – Blauflügel-Prachtlibelle . . . . . .E 3

Familie Lestidae – TeichjungfernLestes barbarus (FABRICIUS, 1798) – Südliche Binsenjungfer . . . . . .E VLestes dryas KIRBY, 1890 – Glänzende Binsenjungfer . . . . . . . . . . .E 3Lestes sponsa (HANSEMANN, 1823) – Gemeine Binsenjungfer . . . . .ELestes virens (CHARPENTIER, 1825) – Kleine Binsenjungfer . . . . . . .E 3 2)Lestes viridis (VANDER LINDEN, 1825) –

Große Binsenjungfer, Weidenjungfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .ESympecma fusca (VANDER LINDEN, 1820) – Gemeine Winterlibelle . .ESympecma paedisca (Brauer, 1877) – Sibirische Winterlibelle . . . . .- 3)

Familie Platycnemididae – FederlibellenPlatycnemis pennipes (PALLAS, 1771) – Federlibelle . . . . . . . . . . . .E

Familie Coenagrionidae – SchlankjungfernCoenagrion armatum (CHARPENTIER, 1840) – Hauben-Azurjungfer . . .E 0 4)Coenagrion hastulatum (CHARPENTIER, 1825) – Speer-Azurjungfer . . .E 3Coenagrion lunulatum (CHARPENTIER, 1840) – Mond-Azurjungfer . . . .E 1Coenagrion mercuriale (CHARPENTIER, 1840) – Helm-Azurjungfer . . . .E R 5)Coenagrion ornatum (SELYS, 1850) – Vogel-Azurjungfer . . . . . . . . . .E 1 6)Coenagrion puella (LINNAEUS, 1758) – Hufeisen-Azurjungfer . . . . . .ECoenagrion pulchellum (VANDER LINDEN, 1825) –

Fledermaus-Azurjungfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .E 2Enallagma cyathigerum (CHARPENTIER, 1840) – Becher-Azurjungfer . .EErythromma lindenii (SELYS, 1840) – Pokal-Azurjungfer . . . . . . . . . .E RErythromma najas (HANSEMANN, 1823) – Großes Granatauge . . . . . .EErythromma viridulum (CHARPENTIER, 1840) – Kleines Granatauge . .EIschnura elegans (VANDER LINDEN, 1820) – Große Pechlibelle . . . . .EIschnura pumilio (CHARPENTIER, 1825) – Kleine Pechlibelle . . . . . . . .ENehalennia speciosa (CHARPENTIER, 1840) – Zwerglibelle . . . . . . . . .E 0 7)Pyrrhosoma nymphula (SULZER, 1776) – Frühe Adonislibelle . . . . . .E

Unterordnung Anisoptera – GroßlibellenFamilie Gomphidae – FlussjungfernGomphus flavipes (CHARPENTIER, 1825) – Asiatische Keiljungfer . . .E GGomphus vulgatissimus (LINNAEUS, 1758) – Gemeine Keiljungfer . . .EOnychogomphus forcipatus (LINNAEUS, 1758) – Kleine Zangenlibelle E 1 8)Ophiogomphus cecilia (FOURCROY, 1785) – Grüne Keiljungfer . . . . . .E 3

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Rote Liste Libellen Sachsens

Taxon S G Bem.

Familie Aeshnidae – EdellibellenAeshna affinis VANDER LINDEN, 1820 – Südliche Mosaikjungfer . . . .E? D 9)Aeshna cyanea (O. F. MÜLLER, 1764) – Blaugrüne Mosaikjungfer . .EAeshna grandis (LINNAEUS, 1758) – Braune Mosaikjungfer . . . . . . . .EAeshna isoceles (O. F. MÜLLER, 1767) – Keilflecklibelle . . . . . . . . .E 3Aeshna juncea (LINNAEUS, 1758) – Torf-Mosaikjungfer . . . . . . . . . .E VAeshna mixta LATREILLE, 1805 – Herbst-Mosaikjungfer . . . . . . . . . .EAeshna subarctica WALKER, 1908 – Hochmoor-Mosaikjungfer . . . . .E 1 10)Aeshna viridis EVERSMANN, 1836 – Grüne Mosaikjungfer . . . . . . . . .? 11)Anax ephippiger (BURMEISTER, 1839) – Schabrackenlibelle . . . . . . . .Z 12)Anax imperator LEACH, 1815 – Große Königslibelle . . . . . . . . . . . . .EAnax parthenope SELYS, 1839 – Kleine Königslibelle . . . . . . . . . . . .E VBrachytron pratense (O.F. MÜLLER, 1764) – Kleine Mosaikjungfer . .E

Familie Cordulegastridae – QuelljungfernCordulegaster bidentata SELYS, 1843 – Gestreifte Quelljungfer . . . .E 1Cordulegaster boltonii (DONOVAN, 1807) –

Zweigestreifte Quelljungfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .E 3

Familie Corduliidae – FalkenlibellenCordulia aenea (LINNAEUS, 1758) – Gemeine Smaragdlibelle . . . . . .E VEpitheca bimaculata (CHARPENTIER, 1825) – Zweifleck . . . . . . . . . . .Z 13)Somatochlora alpestris (SELYS, 1840) – Alpen-Smaragdlibelle . . . . . .E 1Somatochlora arctica (ZETTERSTEDT, 1840) –

Arktische Smaragdlibelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .E 2Somatochlora flavomaculata (VANDER LINDEN, 1825) –

Gefleckte Smaragdlibelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .E 2Somatochlora metallica (VANDER LINDEN, 1825) –

Glänzende Smaragdlibelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .E

Familie Libellulidae – SegellibellenCrocothemis erythraea (BRULLE, 1832) – Feuerlibelle . . . . . . . . . . . .U 14)Leucorrhinia albifrons (BURMEISTER, 1839) – Östliche Moosjungfer . .E 2Leucorrhinia caudalis (CHARPENTIER, 1840) – Zierliche Moosjungfer .E 1 15)Leucorrhinia dubia (VANDER LINDEN, 1825) – Kleine Moosjungfer . . .E 3Leucorrhinia pectoralis (CHARPENTIER, 1825) – Große Moosjungfer . .E 2Leucorrhinia rubicunda (LINNAEUS, 1758) – Nordische Moosjungfer .E 3Libellula depressa LINNAEUS, 1758 – Plattbauch . . . . . . . . . . . . . . . .ELibellula fulva O. F. MÜLLER, 1764 – Spitzenfleck . . . . . . . . . . . . . .E 1Libellula quadrimaculata LINNAEUS, 1758 – Vierfleck . . . . . . . . . . . . .EOrthetrum brunneum (FONSCOLOMBE, 1837) – Südlicher Blaupfeil . .E GOrthetrum cancellatum (LINNAEUS, 1758) – Großer Blaupfeil . . . . . .E

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Rote Liste Libellen Sachsens

Taxon S G Bem.

Orthetrum coerulescens (FABRICIUS, 1798) – Kleiner Blaupfeil . . . . .E 3Sympetrum danae (SULZER, 1776) – Schwarze Heidelibelle . . . . . . .ESympetrum depressiusculum (SELYS, 1841) – Sumpf-Heidelibelle . . .E 2Sympetrum flaveolum (LINNAEUS, 1758) – Gefleckte Heidelibelle . . .E 3Sympetrum fonscolombii (SELYS, 1840) – Frühe Heidelibelle . . . . . .U 16)Sympetrum meridionale (SELYS, 1841) – Südliche Heidelibelle . . . . .Z 17)Sympetrum pedemontanum (O. F. MÜLLER, 1766) –

Gebänderte Heidelibelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .E 3Sympetrum sanguineum (O. F. MÜLLER, 1764) –

Blutrote Heidelibelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .ESympetrum striolatum (CHARPENTIER, 1840) – Große Heidelibelle . . .ESympetrum vulgatum (LINNAEUS, 1758) – Gemeine Heidelibelle . . . .E

Einzelnachweise eingeschleppter exotischer Arten (KIPPING 2006):Ceriagrion cerinorubellum (BRAUER, 1865): 2005 in Leipzig (coll. NaturkundemuseumLeipzig)Pantala flavescens (FABRICIUS, 1798): 1999 in Geithain (coll. Mauritianum Altenburg)

Bemerkungen zur Artenliste

1) Unterartzugehörigkeit der sächsischen Populationen ungeklärt2) in Sachsen ssp. L. virens vestalis RAMBUR, 18423) aus Sachsen nur eine ungenügend belegte Meldung4) letzter Hinweis auf Reproduktion 19245) 2005 Erstnachweis, 1 Population6) 2004 Wiedernachweis, 1 Population7) verschollen, letzter Nachweis 19608) 2004 Wiedernachweis, 1 Population9) Vermehrungsgast, erster Reproduktionsnachweis 2004, bislang keine Belege

für dauerhaftes Auftreten10) in Sachsen ssp. A. subarctica elisabethae DJAKONOV, 192211) keine sächsischen Nachweise, potenzielles Auftreten möglich12) invasive Art, ausnahmsweise Reproduktion (1 Nachweis)13) nur 1 Einzelfund 1912, potenzielles Auftreten möglich14) Art mit deutlicher Ausbreitungstendenz, Etablierung vermutlich unmittelbar

bevorstehend bzw. bereits erfolgt15) Wiedernachweis 200316) invasive Art, Vermehrungsgast, bislang keine Hinweise auf dauerhaftes

Auftreten17) invasive Art, Erstnachweis für Sachsen am 31.8.2006, Wiesen am Kieperbach

in Naundorf bei Ortrand (A. GÜNTHER)

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