04 06 12 · patienten, Prävention und Therapie weisen bereits auf das Motto der nächsten...

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Journal für Herzgesundheit www.lvpr-bw.de AUSGABE 03/2018 04 06 12 ASPREE-STUDIE Vorbeugende Gabe von ASS zur Verhinderung von Gefäß- verschlüssen ist nicht ratsam ALKOHOLGENUSS Neue Ergebnisse aus welt- weit erhobenen Datenbanken zeigen: Weniger ist besser HERZ UND TYP2 DIABETES – Wir stellen Ihnen zwei neue Therapieansätze vor

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Journal für Herzgesundheit

www.lvpr-bw.de

AUSGABE 03/2018

04 06 12ASPREE-STUDIEVorbeugende Gabe von ASS zur Verhinderung von Gefäß-verschlüssen ist nicht ratsam

ALKOHOLGENUSSNeue Ergebnisse aus welt- weit erhobenen Datenbanken zeigen: Weniger ist besser

HERZ UND TYP2 DIABETES –Wir stellen Ihnen zwei neue Therapieansätze vor

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VORWORT 03ORGANISATORISCHES02

PRÄSIDENTIN:

Dr. med. Gabriele Wehr, FA für Innere Medizin, Kardiologie und

Angiologie, Gerlingen

VIZEPRÄSIDENTEN:

Dr. med Jochem Stockinger, FA für Innere Medizin, Kardiologie

und Ernährungsmedizin, Bad Krozingen

Prof. Dr. med. Roman Laszlo, FA für Innere Medizin und

Kardiologie, Zusatzbezeichnung (internistische) Sportmedizin,

Kardiovaskulärer Präventivmediziner DGPR, Stuttgart

SCHRIFTFÜHRERIN:

Gudrun Diefenbacher-Ganzhorn, Sportpädagogin, Karlsruhe

SCHATZMEISTER:

Ulrich Hirsch, Physiotherapeut, Waldkirch

Sebastian Schulz, Sportwissenschaftler, Ulm

BEISITZER:

Wolf-Dieter Fischer, Diplom-Sportlehrer, Sportwissenschaftler,

Isny-Neutrauchburg

Dr. med. Roman Schmucker, FA für Innere Medizin, Kardiologie,

Betriebs- und Sportmedizin, Internistische Intensivmedizin im

Gebiet Innere Medizin, Isny-Neutrauchburg

DER LVPR – UNSERE GESCHÄFTS-STELLE IN GERLINGEN

WICHTIGE INFORMATIONEN AUS DER GESCHÄFTSSTELLE:

DER VORSTAND DES LVPR

ANSCHRIFT:

Landesverband für Prävention und Rehabilitation von

Herz-Kreislauferkrankungen Baden-Württemberg e.V.

Geschäftsstelle: Frau Brigitte Maier

Bergheimer Weg 45 · 70839 Gerlingen

E-Mail: [email protected] · E-Mail: [email protected]

Internet: www.lvpr-bw.de

GESCHÄFTSZEITEN:

Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.00 Uhr

Telefon: 07156 4301-636 · Fax: 07156 4301-637

JAHRESBEITRÄGE:

LVPR-Einzelmitglieder: € 25,00

Einzelmitglieder erhalten die LVPR-Zeitschrift

„Herz im Takt“ kostenlos frei Haus

LVPR-Mitgliedsgruppen: € 4,00 (pro Teilnehmer und Jahr)

Teilnehmer in LVPR-Herzgruppen erhalten die LVPR-Zeitschrift

„Herz im Takt“ kostenlos über die Ansprechpartner/innen der

Herzgruppe

BANKVERBINDUNG:

Sukzessive werden wir die LVPR-BW Bankkonten, von der Volks-

bank Breisgau Nord zur Stuttgarter Volksbank übernehmen.

Das heißt, dass alle erteilten SEPA-Mandate, die Sie uns freund-

licherweise zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge erteilt haben,

im Jahre 2018 nach und nach von der Stuttgarter Volksbank

übernommen werden.

E-MAIL-ADRESSE:

Zusätzlich zur alt bekannten E-Mail Adresse sind wir ab sofort

auch über [email protected] erreichbar.

IMPRESSUM

HERAUSGEBER:

Landesverband für Prävention und Rehabilitation von

Herz-Kreislauferkrankungen Baden-Württemberg e.V.

Bergheimer Weg 45 · 70839 Gerlingen

DRUCK:

Onlineprinters GmbH, 91413 Neustadt/Aisch

GESTALTUNG:

GRETCHENDESIGN, Stuttgart

FOTOS:

© Shutterstock

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT:

LVPR e.V., Dr. med. Jochem Stockinger

HiT erscheint 3 x pro Jahr.

Auflage je 6.000 Exemplare

!

L IEBE LESERINNEN UND LESER,

Vorweihnachtszeit ist auch Erkältungs- und Grippezeit.

Sie finden wichtige Hinweise zum Thema Grippeschutzimpfung

für Herzpatienten in der letzten HiT-Ausgabe in diesem Jahr.

Weitere interessante Themen zu gesundem Lebensstil für Herz-

patienten, Prävention und Therapie weisen bereits auf

das Motto der nächsten Jahrestagung hin:

„Wie bleibt das Herz in Takt ?“

Herzgruppe aktuell 2019

6. und 7. April 2019 in Isny im Allgäu

Rehaklinik Überruh Boldsternang

E-Mail: [email protected]

Notieren Sie schon mal diesen Termin im

Kalender – es wird interessant bis brisant.

Wegen der sogenannten Preisbindung im Buchhandel können

wir für das bereits angekündigte Kochbuch „Essen für‘s Herz“ im

Trias-Verlag leider keine Rabatte einräumen. Das Buch erscheint

Mitte Dezember und ist für alle Herzpatienten und solche die es

nicht werden wollen, geeignet – auch als Weihnachtsgeschenk!

Sie erfahren Neues über die Wirkung der Ernährung, speziell für

unser Herz und viele pfiffige Rezepte die alle durchgekocht und

damit praktikabel sind.

Viel Spaß und Erkenntnisse beim Lesen unseres HiT – und eine

schöne Weihnachtszeit!

Wünscht herzlich

Ihr

Dr. Jochem Stockinger

!

Dell2015
Hervorheben
Bitte unter Beisitzer setzten. Danke.
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GESUNDHEIT 05

EI ,E I ,E I . . .ODER NICHT?Ein einziges Ei-(Gelb) enthält den Tagesbedarf im Stoffwechsel an Cholesterin – Na Und!?

STUDIE04

Aspirin hat in vielen Studien seinen positi-

ven Effekt bei Arteriosklerose bewiesen.

So kann es nach Herzinfarkten, Schlaganfäl-

len, Stent-Implantationen und Bypass-Ope-

rationen das Wiederauftreten von Gefäß-

verschlüssen reduzieren.

Auf Grund dieser guten Erfahrungen wurde

immer wieder die Frage diskutiert, ob ASS

evtl. schon in der Primärprävention einen

Sinn haben könnte.

Einen herben Rückschlag für diese Theorie

erbrachte die randomisierte, placebokont-

rollierte ASPREE-Studie, an der über 19.000

gesunde ältere Menschen im Alter über

70 Jahre teilgenommen hatten.

Zum Erstaunen vieler Experten brachte

der Plättchenhemmer nicht nur keinen

Nutzen, sondern sogar einen Anstieg

des Sterberisikos.

Die Sterblichkeit stieg im Vergleich zu

Placebo nach 4,7-jähriger Behandlungszeit

relativ um 14% an (12,7 vs. 11,1 Ereignisse pro

1.000 Personenjahre; 95%-KI: 1,01-1,29).

ASS verursachte damit 1,6 zusätzliche

Todesfälle pro 1.000 Personenjahre.

Eine weitere Überraschung: Der Mortali-

tätsanstieg ging vor allem auf das Konto von

Todesfällen durch Krebserkrankungen  und

weniger auf eine Zunahme von tödlichen

Blutungskomplikationen. In einer explora-

tiven Analyse war das Krebsrisiko der mit

ASS behandelten Patienten im Vergleich zu

Placebo um 31% erhöht. Das Risiko stieg ab

dem dritten Behandlungsjahr stetig an

(3,1% vs. 2,3%; 95%-KI: 1,10-1,56).

Frühere Beobachtungsstudien hatten genau

das Gegenteil gezeigt, nämlich dass der

Plättchenhemmer vor Darmkrebs schützt.

In ASPREE war das Risiko für kolorekta-

le Karzinome unter ASS nun um 77% erhöht.

Mit 35 Fällen in der ASS-Gruppe vs. 20 Fällen

in der Placebo-Gruppe war die Ereignisrate

aber zu gering, um daraus Schlüsse ziehen

zu können.

Für ASS in der Primärprävention ist die-

ser negative Studienausgang ein weiterer

Rückschlag, der wohl selbst ASS-Befürworter

ins Grübeln bringen dürfte. Denn erst vor

wenigen Wochen wurden mit ARRIVE und

ASCEND zwei Studien auf dem ESC-Kon-

gress in München vorgestellt, in denen ASS

in der Primärprävention kardiovaskulärer

Erkrankungen – wenn überhaupt – nur eine

geringfügige Wirkung entfalten konnte, bei

einer gleichzeitig deutlichen Zunahme von

Blutungskomplikationen.

Insgesamt kann aktuell die vorbeugende

Gabe von ASS zur Verhinderung von Gefäß-

verschlüssen insbesondere bei älteren, gesun-

den Patienten nicht empfohlen werden.

Jahrelang wurde der Cholesterinkonsum

in der Ernährung gegeißelt. Nahrungsmit-

tel mit hohem Cholesteringehalt sollten

vermieden werden – besonders daher

der Konsum von Eiern und Ei-Produkten.

Viele Nahrungsmittelhersteller machten

Angaben zum Cholesteringehalt – auch Mi-

neralwasser bezeichnete sich aus „Gesund-

heits-Werbezwecken“ als Cholesterinfrei.

Man hat gelernt! Das Cholesterin im Blut –

besonders im Blut von Koronarpatienten –

spielt eine große Rolle. Die Senkung des

Cholesterinspiegels bei Koronarpatienten

ist lebenswichtig. Aber die Cholesterin-

gehalte der Ernährung sind viel weniger

bedeutsam als erhofft.

Die Stoffwechseleigenschaften, genetisch

bedingt sind für den Cholesterinspiegel im

Blut entscheidend und eben weniger der

Cholesterinspiegel in der Nahrung.

Ohne Missverständnisse zu erzeugen – der

Nahrungscholesterinspiegel spielt schon

eine gewisse Rolle – aber weit weniger als

angenommen.

Die Ei-These sollte gezielt untersucht wer-

den in einer Untersuchung die in China von

der Peking-Universität durchgeführt wurde

an über 461.000 Teilnehmern und im Jour-

nal Heart veröffentlicht und bei DocCheck

News Juni 2018 berichtet wurde.

Insgsamt wurden 512.000 Personen im Alter

zwischen 30 und 79 Jahren rekrutiert, wobei

dann diejenigen ausgeschlossen wurden

die Krebs, Diabetes oder eine Herzgefäßer-

krankung bereits hatten. Im Verlauf von

vier Jahren sollte der Ei-Konsum und das

auftreten von kardiovaskulären Erkrankun-

gen ermittelt werden. Bei 83.977 Personen

gab es im Vier-Jahresverlauf eine kardiovas-

kuläre Erkrankung und 9.985 Todesfälle und

5.103 schwere koronare Ereignisse (Infarkt,

instabile AnginaPectoris).

Verglichen wurden die Patienten hinsicht-

lich ihres Ei-Konsums, wobei die Gruppe,

die regelmäßig Eier konsumierten gegen-

übergestellt wurde der Gruppe von fast

10% der Personen, die nie oder selten Eier

konsumierten. Im Ergebnis verringerte sich

bei täglichem Ei-Verzehr das Koronar-To-

desfall-Risiko um 18% und die ischämischen

Herzerkrankungen um 12%.

Ein Beweis für einen „Schutzeffekt“ durch

regelmäßigen Ei-Verzehr ist damit noch

nicht erbracht und auch kein ursächlicher

Zusammenhang bestätigt – aber es ist eine

Anregung für weitere Untersuchungen.

Der Cholesterinstoffwechsel im eigenen

Körper ist wohl doch komplexer als ange-

nommen.

Eine Entwarnung vor dem früher „gefährli-

chen Sonntags-Ei“ zum Frühstück kann man

aber geben. Auch die deutsche Gesellschaft

für Ernährung (DGE) hat die Warnhinweise

für den Verzehr für Ei, auch in Nudeln und

Saucen gestrichen.

VORBEUGENDE GABE VON ASPIRIN BRINGT NICHTS

ASPREE-Studie

Dr. Roman Schmucker Jochem Stockinger

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GESUNDHEITGESUNDHEIT 0706

Gleich vorweg: Ganz genau weiß es die Wissenschaft immer noch

nicht. Und ob es auf uns persönlich zutrifft ? Viele Details sind zu

berücksichtigen – aber der durchschnittliche Alkohokonsum in

Deutschland ist aus gesundheitlichen Überlegungen zu hoch.

Statistik und Datenverarbeitung macht‘s möglich: Immer

größere Datenmengen können erfasst, verglichen, ausgewertet

und in wechselseitige Beziehung gebracht werden.

In der medizinischen Zeitschrift „The Lancet“ (veröffent-

licht 23.August 2018 /Open access doi.org/10.1016/S0140-

6736(18)31320-2 ) werden Ergebnisse von 28 Millionen Personen

aus 591 Studien, erhoben in 195 Orten weltweit, veröffentlicht

in 694 wissenschaftlichen Publikationen, zusammengefaßt und

ausgewertet. Bisherige Untersuchungen hatten meist nur die Aus-

wirkungen von Alkohol auf Druchblutungsstörungen des Herzens

/Herzinfakrte besonders berücksichtigt.

Dabei wurde eine Schutzwirkung von Alko-

hol festgestellt bis zu einem Tageskonsum

von 10 Gramm reinen Alkohol für Männer.

Für Frauen ca. die Hälfte.

In der vorliegenden Untersuchung wurden

zusätzlich andere Erkrankungen beson-

ders Krebsarten, Infektionserkrankungen,

Depression, Selbstmord- und Unfall-Raten

mit erhoben unter Berücksichtigung von

Altersgruppen zwischen 15 bis 95 Jahren.

Die Zahlen wurden in allen europäischen

Staaten, Nord-Mittel-Südamerika, allen

früheren Sowjetstaaten, Russland, Afrika,

Australien und Inselstaaten von Bar-

bados bis Fiji und Tonga erfasst. Also eine

weltweite Zahlenerfassung. Brücksichtigt

wurden nicht nur die Angaben von Perso-

nen und Patienten zu ihrem Alkoholkon-

sum, sondern auch die Verkaufszahlen der

Bier, Wein und Sprituosenhändler um den

„dunklen Alkoholkonsum“ abzuschätzen.

Man kann in einer kurzen Zusammenfas-

sung gar nicht alle Ergebnisse darstellen. Es bleibt übrig: Krebsarten besonders

Brustkrebs, Darm und Retktumcarcinome

aber auch weniger häufige Krebsarten mit

Speiseröhren – Mund und Rachen-Krebsar-

ten nehmen mit dem Alkoholkonsum, be-

sonders im mittleren Lebensalter zwischen

35 und 65 Jahren zu.

Auch Hirnblutungen und Bauchspeichel-

drüsenentzündungen und beonders in

weniger entwickelten Länder Infektionser-

krankungen, Tuberkulose treten deutlich

vermehrt auf mit zunehmendem Alkohol-

konsum.

Im mittleren Lebensalter findet man,

wie zu erwarten, mit höherem Alkohol-

konsum ein höheres Unfall- und Verlet-

zungsrisiko, auch Suizidrisiko. Zusätzlich

fand sich ein vermehrtes Auftreten von

Hochdruck-Erkrankungen, besonders

Hochdruck bedingte Herzmuskelschä-

digungen und ein höheres Typ2-Diabe-

tesrisiko, Epilepsie, Leberzirrhose und

Vorhofflimmerrisiko.

Der „Schutzeffekt“ von Alkohol für

Herzmuskeldurchblutungsstörungen und

Herzinfarkte ließ sich zwar ebenfalls nach-

weisen – aber nur für Personen ab ca. 60

Jahren die nicht vorher an der anderen ge-

nannten Erkrankungen verstorben waren.

Kurzum – der schützende Effekt von Alko-

hol auf Herzinfarkte sollte nicht „überbe-

wertet“ oder vorgeschoben werden.

Aus anderen Untersuchungen weiß man:

Der „Genuß“ von Alkohol, vornehmlich

zum Mittag- oder eher Abend-Essen,

besser in Gesellschaft und nicht am späten

Abend vor dem Schlaf, sollte im Vorder-

grund stehen.

Weniger ist mehr! Größere Mengen Alkohol

als vorher genannt, dienen praktisch nicht

dem Genuss und der Entspannung – sondern

schaffen eher Probleme. Dies kann durchaus

mit einer „Genussvollen“ Weihnachtszeit

verbunden werden.

ALKOHOL – DIE DOSIS MACHT DAS GIFT Neue Ergebnisse aus weltweit erhobenen Datenbanken berücksichtigen nicht nur Herz-Erkrankungen, sondern auch Schlaganfall und bösartige Infektions-Erkrankungen sowie Unfall-Häufigkeiten. Dabei zeigt sich: Weniger ist besser!

Jochem Stockinger

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Peridontitis – Zahnfleisch und Zahnhals-

entzündung – ist eine chronisch entzünd-

liche Erkrankung der Gewebe, die den

Zahn umgeben. Ein häufigeres Auftreten

von Kardiovaskulären Erkrankungen bei

Peridontitis sowie Hypertonus, Atero-

sklerose insgesamt und Endothelfehlfunk-

teon (Störung der Funktion der Innen-

schicht der Arterien) konnte bereits gezeigt

werden. Entzündungswerte sind bei Perso-

nen mit Peridontitis und Aterosklerose-

erkrankungen meist messbar erhöht.

In einer Arbeit die in den USA vom National

Health Institut beauftragt wurde, konnte

von Dr. Pietropaoli und Dr. Del Pinto u.a. im

Rahmen der National Health and Nutrition

Examination Survey (Ernährungs-Gesund-

heits-Untersuchung der Bevölkerung) den

Zusammenhang mit Hypertonuseinstellung

und Zahngesundheit herausarbeiten

(pace-cme.org/2018/10/30).

Personen mit medikamentös behandelten

hohem Blutdruck (Patienten über 30 Jahre,

3.500 Personen) wurden in Gruppen mit

Peridontitis (Zahnfleischentzündung )

1.834 Personen und ohne Peridontitis vergli-

chen. Insgesamt zeigten die Hypertoniker

mit Peridontitis deutlich höhere systolische

Blutdruckwerte (über 3 mmHg). Patienten

mit Peridontitis konnten mit ihren Blutdruck-

werten 20 % häufiger nicht ausreichend

eingestellt werden.

Mit zunehmender Ausprägung der Zahn-

fleischentzündung mit größerer Taschen-

tiefe an den Zahnhälsen war eine häufigere

Nicht-Einstellbarkeit des Blutdrucks ver-

bunden. Besonders ausgeprägt war der Zu-

sammenhang bei Patienten über 65 Jahren.

Die Autoren fassen zusammen, dass

Bluthochdruckpatienten mit Peridontitis

häufiger schlechtere Blutdruckeinstellung

und nicht ausreichend behandelbare

Blutdruckeinstellungen haben.

Hier muss sicher mit weiteren Unter-

suchungen gezeigt werden, dass eine

Verbesserung der Mundhygiene und Ver-

minderung von Zahnfleischentzündungen

auch tatsächlich eine bessere Blutdruck-

einstellung ermöglicht.

Eine Entzündung im Körper – auch eine oft

nicht oder wenig spürbare Zahnfleisch/Zahn-

halsentzündung – bewirkt eine Erhöhung

der Entzündungswerte im Blut (hsCRP,

Interleukin-6, TNF,CCL2,COX-2 und viele

andere Werte) und damit eine schlechtere

Anpassung, Entspannungs und Dehnungsfä-

higkeit der Blutgefäße (Endotheldysfunktion)

einhergehend mit erhöhtem Blutdruck.

Wir werden sicher zu diesem Entzündungs-

thema bei Herzerkrankungen noch mehr

hören und lesen. Bestimmte Nahrungsmittel

verbessern nachweislich Zahnfleischent-

zündungen (siehe auch Essen für‘s Herz –

TRIAS-Verlag) .

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GESUNDHEIT

Besonders Hypertoniker sollten gründlich arbeiten!?

Jochem Stockinger

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HiT INTERAKTIV 1110

Auf diese Frage antworten dieses Mal

Dr. Jochem Stockinger:

Alle Jahre wieder kommt die Grippe-Frage.

Wichtig ist – und das muss ganz klar sein –

eine Grippeschutzimpfung verbessert den

Schutz vor Grippe – aber nicht vor Schnup-

fen und anderen Erkältungserkrankungen,

Bronchitis und Husten-Erkrankungen.

Erkältungserkrankungen sind häufig und

lästig – aber selten gefährlich und lebensbe-

drohlich. Bei Grippe – mit plötzlichem, inner-

halb weniger Stunden einsetzendem Fieber,

Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Muskel- und

Gliederschmerzen – oft zunächst ohne

Husten und „Naselaufen“ – sind die Gefähr-

dungen viel höher einzustufen. Lungen- und

Herzmuskelschäden sind häufig die Folge.

Tausende Todesfälle durch Grippe-Viren sind

jedes Jahr zu beklagen.

Dieses Jahr ist die Grippewelle noch ver-

zögert, so dass auch Ende November und

Anfang Dezember noch Schutzimpfungen

sinnvoll sind. Die Krankenkassen übernehmen

jetzt auch die Kosten für den sogenannten

Vierfach-Impfstoff der gegen die vier bekann-

ten Grippeviren-Gruppen wirksam ist.

Grippeinfektionen können damit um 60–80 %

vermieden werden. Das sind nicht alle Fälle –

aber viele und die ablaufenden Grippeerkran-

kungen bei geimpften Personen sind in der

Regel abgeschwächter. Die Nebenwirkungen

inzwischen deutlich seltener und schwächer

als vor Jahren. Der Körper setzt sich mit

„Fremdeiweißen“ auseinander und die Ab-

wehrzellen im Körper werden angeregt. Dabei

reagiert jeder etwas unterschiedlich stark. Die

Verträglichkeit ist aber deutlich verbessert.

MUSS sich JEDER impfen lassen?

Nein – natürlich nicht. Es ist eine Empfehlung

für gefährdete Personen. Das sind Personen

die öfter in Kontakt mit anderen Personen

besonders Gruppen kommen, viele „Hände

schütteln“ (Klinikpersonal, Lehrpersonal etc.)

und Vorerkrankungen haben, die ungünstig

für den Verlauf von Gripperrankungen sind:

Diabetespatienten, Herzinsuffizienzpatienten,

‚Schwangere, Chronische Lungenerkrankun-

gen/COPD .

HiT INTERAKTIV

Liebe Leser,

wir möchten Sie gerne in die

Gestaltung der „neuen“ HIT mit

einbeziehen. Im Alltag tauchen

in den Herzgruppen immer wieder

Fragen auf, die sowohl medizinische

als auch gesundheitspolitische

Aspekte wie zum Beispiel die

Abrechnung betreffen.

Schicken Sie uns Ihre Fragen rund

um das Thema Herzgruppe, die von

allgemeinem Interesse sein könnten.

Auch freuen wir uns über Leserbriefe,

Berichte von Veranstaltungen Ihrer

Gruppen, etc...

Zögern Sie nicht. Schreiben Sie uns!

Kontaktadresse:

LVPR Geschäftsstelle:

Frau Brigitte Maier

Bergheimer Weg 45

70839 Gerlingen

E-Mail: [email protected]

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir

nur allgemeine Themen und nicht

konkrete Anfragen, zum Beispiel

bezüglich einer spezifischen

Behandlung oder medizinischen

Situation, beantworten können.

Folgende Frage erreichte uns von einem Herzgruppenpatienten:

Impfen oder Nicht-Impfen ... das ist hier die Frage?Grippeschutzimpfung: Für und Wider

SIE FRAGEN –WIR ANTWORTEN

GESUNDHEIT

Wenn man darüber nachdenkt, sind

dann aber doch viele gefährdet: Man

benutzt öffentliche Verkehrsmittel.

geht zu Veranstaltungen, Konzerten ...

auch Herzgruppen oder andere

Vereinsveranstaltungen und schon hat

man zu Personengruppen Kontakt.

Man kann sich auch schützen:

Häufiger Übertragungsweg ist der

Handkontakt. Regelmäiges Hände-

waschen und desinfizieren in der

problematischen Zeit ist ratsam. In

asiatischen Ländern sieht man häufig

Personen mit Mundschutz – das hilft.

Vermeidung durch Tröpfcheninfektion.

Regelmäßige Aufenthalte und Spa-

ziergänge im Freien, Vermeidung von

individuell starken Belastungen, Sauna

1–2 mal pro Woche mit 1–2 Durchgän-

gen und langsamen Abkühlen, Ingwer

und Honig sollen die Abwehrkräfte

steigern.

Die positiven Effekte der Grippe-

schutzimpfung überwiegen – aber

es soll sich niemand gezwungen oder

„überredet“, sondern eher überzeugt

fühlen. Ich selbst habe mich jeden-

falls impfen lassen – wie jedes Jahr.

Die Vermeidungsmaßnahmen von

Infektionen sollten auf jeden Fall

beachtet werden – die schützen

auch vor „Erkältungserkrankungen“

allgemein.

HERZINFAKRT UND DEPRESSION

Der Zusammenhang mit Koronarsterblich-

keit und Depression ist durchaus bekannt.

Bisher konnten Maßnahmen medikamentös

und auch Nicht-medikamentös keine

deutliche Verbesserung hinsichtlich

Koronar-Ereignisse bewirken.

Jetzt hat sich eine Süd-Koreanische Arbeits-

gruppe speziell mit Patienten beschäftigt,

die gerade erst einen Herzinfarkt erlitten

hatten und dann Zeichen einer Depression

nach Interview-Fragebogenauswertung

zeigten.

Dreihundert Patienten erhielten entwe-

der Placebopräparate oder einen Seroto-

nin-Wiederaufnahmehemmer (Escitalo-

pram) für 24 Wochen. Nicht überrascht hat

die Antidepressive Wirkung des Medika-

ments Escitaloprma mit deutlicher Verbes-

serung der depressiven Zeichen nach der

Depressionsskala.

Im Langfristverlauf über acht Jahre ohne wei-

tere Medikation, zeigt sich allerdings eine

deutliche Reduzierung der Re-Infarkte. Neue

Herzinfakrte traten in der Behandlungsgrup-

pe bei 40 % der Patienten auf, aber bei 53 %

der Placebo-Patientengruppe.

Die Gesamtsterblichkeit lag bei den behan-

delten Patienten um 18 % niedriger.

Erstaunliche Resultate – die nicht so in das

bisherige Bild passen. Vielleicht, so ver-

muten die Autoren, ist die sehr frühzeitige

Erfassung und Therapie der Depression, die

nach einem Herzinfakrt festgestellt wird,

ausschlaggebend. Früh therapiert – langfris-

tig günstige Auswirkung.

Ein hoffnungsvoller Ansatz – der sicher noch

weiterer Bestätigung bedarf. Die Teilnahme

an einer Herzgruppe ist übrigens durchaus

anti-depressiv (persönliche Meinung).

Hilft eine Anti-Depressive Medikation?

Jochem Stockinger / Quelle: Kim J et al. JAMA.2018;320(4):350-8

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GESUNDHEITGESUNDHEIT 1312

In allen Leitlinien zur Diabetesbehand-

lung steht in erster Linie die Lebensstil-

anpassung: Normalisierung des Körper-

gewichts, regelmäßige, möglichst tägliche

körperliche Aktivität für 20–40 Min in

mittlerer Belastungsintensität („auch we-

niger ist besser als Nichts“ /Anmerkung des

Verfassers), Reduktion der freien Zucker,

insgesamt Kohlenhydratreduktion.

Hier gibt es zunehmend viele Untersu-

chungen die den positiven Effekt von

Gewichtsreduktion, körperlicher Aktivität

und Vermeidung der „Zuckerfalle“ auf

den Typ2-Diabetes hat. Es wird Bekanntes

erneut mit weiteren Studien bestätigt!

Neu ist sicherlich die weitere Medikation,

wenn die Maßnahmen der Lebensstil-

anpassung nicht wirksam genug sind.

ZWEI THERAPIEANSÄTZE SIND HERVORZUHEBEN:

Therapie mit DPP-4-Inhibitoren

(Dipeptidyl-Peptidase) – diese

hemmen den Abbau des GLP-1 (Gluca-

gon-like Peptid, ein körpereigenes Inkre-

tinhormon). Dieses im Darm, haupsächlich

nach den Mahlzeiten freigesetzte Hormon,

steigert die Insulinfreisetzung und hemmt

den Abbau des Insulingegenspielers Gluca-

gon. Auf dem Markt sind die Wirkstoffe

Sitagliptin und Saxagliptin. Untersuchun-

gen haben gezeigt, dass diese Substanzen

günstig auf die Blutzuckereinstellung wir-

ken, ohne erhöhte Unterzuckerungsgefahr.

In ähnlicher Richtung wirken die GLP-1-Re-

zeptorantagonisten. Diese imitieren den

GLP-1 Effekt und werden nicht durch DPP-4

(Dipeptidyl-Peptidase) abgebaut. Hier sind

die Wirkstoffe Lixisenatide und Semaglu-

tide, Exanatide und Liraglutide untersucht.

Diese Wirkstoffe haben einen zusätzliche

Effekt auf das Risikoprofil von kardiovas-

kulären Erkrankungen. Das Körpergewicht

wurde reduziert um 2–5 kg unter der The-

rapie und eine Blutdrucksenkung systolisch

um ca. 8 mmHg wurde erreicht, sowie eine

geringe LDL-Cholesterin-Reduktion.

Ob sich auch „Herzereignisse“ reduzieren

lassen, bei verbesserten Risikofaktoren,

ist noch nicht genau geklärt und wird

untersucht.

Eine weitere Substanzklasse sind

die SGLT-2-Inhibitoren (Sodium-

Glucose-Transporter).

Die Glucose-Ausscheidung (Blutzuckeraus-

scheidung) im Urin wird verstärkt und auch

vermehrt Natrium ausgeschwemmt. Dabei

wird eine Blutzuckersenkung erreicht und

zusätzlich eine Gewichtsreduktion von 2–3

kg und Blutdruckreduktion – und das ohne

Unterzuckerungsrisiko!

Wirkstoffe wie Empagliflozin und Dapa-

gliflozin sind untersucht und konnten

einen auffallend günstigen Effekt auf

kardiovaskuläre Endpunkt – das bedeutet

Herzinfarkt, instabile Angina Pectoris, Not-

wendigkeit von Kathetermaßnahmen und

Operationen für Herzgefäßerkrankungen,

sowie Todesfälle durch Herz-Kreislaufer-

krankungen) erreicht werden.

Die Gesamtsterblichkeit wurde um 32 %

und die Häufigkeit von Klinikaufnahmen

besonders Herzinsuffizienz wurde um

35–38 % gesenkt.

Das sind erstaunlich gute Ergebnisse, die

weit über die reine Blutzuckereinstellung

hinausgehen.

Die Zusammenhänge sind noch nicht

genau geklärt, aber die Studienergebnis-

se sind an großen Patientenzahlen mit

mehreren Tausend Fällen nachgewiesen

worden. Zu beachten ist ein höhere Rate

von Harnwegsinfekten, die durch die

vermehrte Zuckerausscheidung im Urin

erklärt werden kann.

Wir werden in den nächsten Jahren noch

mehr erfahren zu diesen neuen Wirksubs-

tanzen und Wirkmechanismen. Interessant

ist, dass diese neuen Therapiemöglich-

keiten einhergehen mit den bestätigten

Erkenntnissen, was wir selbst durch Le-

bensstiländerung erreichen können. Diese

sollten in erster Linie angestrebt werden

– erst danach kommen die neuen Medika-

mente zur Diskussion.

Vermeiden Sie die „Zuckerfalle“ –

besonders in der Weihnachtszeit.

Bewusster Genuß ist wichtig – und ein

Spaziergang vor oder nach den „Plätzchen“

hilft durchaus.

HERZ UND TYP2 DIABETES – NEUE THERAPIEANSÄTZE

Jochem Stockinger

Alt Bekanntes mit Lebensstilanpassung wird stärker betont und neue Substanzen verbessern besonders die Auswirkungen des Typ2-Diabetes auf Herzerkrankungen.

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Vitamine, Antioxidantien und Mineral-

und Spurenelemente werden in allen

möglichen Kombinationen als Nahrungs-

ergänzungsmittel angeboten. Sie sollen

besonders die Langlebigkeit fördern und

die Häufigkeit von Herzkreislauferkran-

kungen mindern.

Mangelerscheinungen werden beschrie-

ben und eine vielfältige mögliche Hilfe

durch die zusätzliche Einnahme von

Vitamin- und ähnlichen Präparaten

nahegelegt. Stimmt das auch?

Der Frage wollen die Autoren Jenkins und

Spence u.a. in einer Übersichtsarbeit im

Auftrag der US Preventiv Services Task Force

(US-amerikanische Arbeitsgruppe für Prä-

ventiv-(Vorbeugungs-)Maßnahmen ) nachge-

hen. Veröffentlicht im Journal des College of

Cardiology JACC 2018;71(22):2570-2584.

Insgesamt wurden 179 Untersuchungen,

die zwischen 2012 und 2017 unter korrekten

wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt

wurden zusammengefasst, die sich mit der

Auswirkung von Vitaminpräparaten,

Antioxidatien und Spurenelementen und

der Lebensdauer und Auftreten von

Herzkreislauferkrankungen beschäftigten.

Insgesamt ernüchternde Ergebnisse, die

zum Nachdenken anregen sollten und

auch Warnhinweise geben:

1. Keine der am häufigsten verwendeten

Vitamin, Multivitamin, Vitamin C

und D, Calcium-Ergänzungspräparate

hatten einen nachweislichen Effekt für

Herzerkrankungen und Lebensdauer

ingesamt.

2. Die Studien für Vitamin D waren nicht

eindeutig. Insgesamt kam es zu keiner

Verbesserung der Lebensdauer/

Gesamtsterblichkeit.

3. Folsäure und Vitamin B-Komplex zeigten

eine Schlaganfallsreduktion

4. Niacinpräparate zeigten keinen Effekt

auf Herzerkrankungen aber eine Erhö-

hung der Gesamtsterblichkeit.

5. Antioxidatienkombinationen hatten

keine positive Auswirkung für Koronare

Ereignisse – sogar eine Zunahme der

Gesamtsterblichkeit.

6. Vitamin A, B6,E beta Carotin, Zink,

Magnesium, Selen zeigten weder für

Herz- noch Gesamt-Sterblichkeit eine

Verbesserung.

Erneut zeigt sich auch bei dieser Übersicht,

dass Vitamin-, Antioxidantien- und Mine-

ral-Spurenelement-Präparate nicht allgemein

empfohlen werden können.

Dies gilt zumindest für Bevölkerungsgrup-

pen die sich wie bei uns oder den USA

ausreichend ernähren können. Sicher gibt es

Sondersituationen mit speziellen Grunder-

krankungen, Stoffwechselproblemen oder

eingeschränkter Ernährung, ob bewusst

durchgeführt oder in Heimen manchmal

vorliegend, bei denen eine zusätzliche Vita-

min-Mineraliengabe sinnvoll ist. Auch mag es

für Sportarten mit besonders gesteigertem

Wettkampf und Trainingsbedarf Ergänzungs-

notwendigkeit geben.

Aber bei durchaus üblicher sogenannten aus-

gewogenen Ernährung der Gesamtbevölke-

rung, gibt es keine Notwendigkeit zusätzlich

Präparate einzunehmen. Im Gegenteil! Es

mehren sich Hinweise, daß gerade durch

Antioxidatienkombinationen, auch Niacin

die Gesamtsterblichkeit erhöht ist. Zur

Beruhigung kann gesagt werden, dass bei der

häufigsten Vitaminergänzung – Vitamin C –

bisher keine bedeutsamen Überdosierungen

bekannt sind.

VITAMINE SIND GESUND!VIEL HILFT VIEL?

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Das Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen verbindet universitäre Hochleistungsmedizin mit gelebter Patientennähe. Unsere erfahrenen Mediziner behandeln jährlich etwa 22.000 stationäre Patientinnen und Patienten nach den neuesten diagnostischen und therapeutischen Methoden. Wir setzen vor allem bei Patienten mit kom-plexen Krankheitsbildern auf den engen Austausch mit Spezialisten anderer Fachgebiete. Gleichzeitig engagieren sich unsere Ärztinnen und Ärzte in der Erforschung neuer Therapien. Unser Ziel ist es, Erkenntnisse der Forschung schnell und verantwortungsvoll unseren Patienten zugutekommen zu lassen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.universitaets-herzzentrum.de

Kardiologie und AngiologieWir diagnostizieren und therapieren Herz- und Kreislauferkrankungen. Schwerpunkt der Kardiologie sind allgemeine invasive und nichtinvasive Therapien sowie die kathetertechnische Behandlung von akutem Herzinfarkt und chronischen koronaren Herzerkrankungen. Unsere angiologische Abteilung therapiert Lymphgefäß- und Venenerkrankungen sowie arterielle Durch-blutungsstörungen.

Herz- und GefäßchirurgieUnsere erfahrenen Ärztinnen und Ärzte führen jährlich etwa 4.650 chirurgische Versorgungen von Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen durch. Dabei setzen wir u. a. auf minimalinvasive Operations-techniken bei Herz klappeneingriffen und endovaskulären Stentimplantationen bei Aortenaneurysmen.

Angeborene Herzfehler und pädiatrische KardiologieWir bieten Patienten mit angeborenem Herzfehler eine umfassende Versorgung unter Einsatz modernster Therapieverfahren und arbeiten dabei eng mit Spezialisten der Universitäts-Kinderklinik, der Herz- und Gefäßchirurgie sowie der Erwachsenen-kardiologie zusammen.

Spitzenmedizin mit Herz