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64 boote 9/08 PROPELLERTEST Schrauben-Schlüssel Sind Edelstahlpropeller besser als die Konkurrenz aus Aluminium? Und sind vier oder fünf Flügel besser als drei? Ein Vergleichstest gibt unverschlüsselte Antworten. Welcher Propeller ist für die 6,30 m lange Hellwig Milos der beste? Manfred Welkamer (links) und Erich Bogadtke suchen auf dem Teupitzer See nach der richtigen Antwort. U m an den ersten vor zehn Jahren veröffent- lichten Propeller-Ver- gleichstest anzuschließen: Stahl- propeller stehen bei Skippern mit sportlichen Ambitionen nach wie vor hoch im Kurs. Klar – werden den auf Hochglanz polierten Edelstahl-Props doch wahre Wunderdinge nachge- sagt. Dass die Hersteller der ed- len Propeller kräftig die Werbe- trommel rühren, versteht sich von selbst, überraschend groß ist jedoch die Zahl derjenigen, die mit den Schrauben aus Edelstahl positive Erfahrungen gemacht haben. Oder zumin- dest gemacht haben wollen. Glaubt man den Erzählern, wir- ken die „Dinger“ wie Doping. Das Boot beschleunigt besser und wird deutlich schneller. Wer mit einem Stahlpropeller liebäugelt, erwartet genau das. Sprit sparen will von den schnellen Jungs kaum jemand. Warum Stahl statt Alumini- um? Auffälligster Nachteil der Aluminium-Props ist die gerin- gere Festigkeit des Materials. Deshalb machen Aluminium- legierungen relativ dicke Flügel erforderlich. Das ist schlecht,

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PROPELLERTEST

Schrauben-SchlüsselSind Edelstahlpropeller besser als die Konkurrenz aus Aluminium? Und sind vier oderfünf Flügel besser als drei? Ein Vergleichstest gibt unverschlüsselte Antworten.

Welcher Propeller ist für die 6,30 m lange Hellwig Milos der beste? Manfred Welkamer (links)und Erich Bogadtke suchen auf dem Teupitzer See nach derrichtigen Antwort.

Um an den ersten vorzehn Jahren veröffent-lichten Propeller-Ver-

gleichstest anzuschließen: Stahl-propeller stehen bei Skippernmit sportlichen Ambitionennach wie vor hoch im Kurs.Klar– werden den auf Hochglanzpolierten Edelstahl-Props dochwahre Wunderdinge nachge-sagt.Dass die Hersteller der ed-len Propeller kräftig die Werbe-trommel rühren, versteht sichvon selbst, überraschend großist jedoch die Zahl derjenigen,die mit den Schrauben ausEdelstahl positive Erfahrungen

gemacht haben. Oder zumin-dest gemacht haben wollen.Glaubt man den Erzählern,wir-ken die „Dinger“ wie Doping.Das Boot beschleunigt besserund wird deutlich schneller.Wer mit einem Stahlpropellerliebäugelt, erwartet genau das.Sprit sparen will von denschnellen Jungs kaum jemand.

Warum Stahl statt Alumini-um? Auffälligster Nachteil derAluminium-Props ist die gerin-gere Festigkeit des Materials.Deshalb machen Aluminium-legierungen relativ dicke Flügelerforderlich. Das ist schlecht,

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Aluminium ist leicht, aber weniger fest als Stahl

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keits- und Drehzahlbereich

Beschleunigung0-40 km/h: 4,4 s0-60 km/h: 8,5 s

Hersteller Mercury MarineMaterial AluminiumAbmessungen 3 x 15" x 17"Gewicht 2,550 kgPreis 273 €

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U/min km/h l/km1000 8,5 0,371500 12,2 0,642000 16,1 0,792500 31,8 0,523000 44,2 0,483500 53,9 0,574000 61,2 0,674500 67,5 0,764600 70,2 0,77wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Beschleunigung0-40 km/h: 4,7 s0-60 km/h: 8,1 s

Hersteller Mercury MarineMaterial EdelstahlAbmessungen 3 x 14 1/2" x 17"Gewicht 4,780 kgPreis 815 €

M E S S E R G E B N I S S E

M E S S E R G E B N I S S E

Vengeance

Black Max

Werft Hellwig BooteTyp Milos V630 IBCE-Kategorie C = küstennahe

GewässerLänge über alles 6,30 mBreite 2,20 mGewicht 1150 kgTestmotorisierung MerCruiser

4,3 L, 142 kW (190 PS)Volllastdrehzahl

4400 bis 4800/minGetriebeuntersetzung 1,62:1Händlernachweis Hellwig Boote

Sittarder Straße 141812 Erkelenz

Das Testboot

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Beschleunigung0-40 km/h: 4,6 s0-60 km/h: 8,3 s

U/min km/h l/km1000 9,0 0,351500 12,2 0,642000 19,1 0,672500 35,6 0,463000 44,7 0,483500 52,6 0,574000 61,3 0,654500 66,8 0,774600 68,1 0,78wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Hersteller Mercury MarineMaterial EdelstahlAbmessungen 3 x 15 1/2" x 17"Gewicht 5,600 kgPreis 1016 €

M E S S E R G E B N I S S E

M E S S E R G E B N I S S E

M E S S E R G E B N I S S E

Mirage Plus

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Beschleunigung0-40 km/h: 4,4 s0-60 km/h: 8,3 s

U/min km/h l/km1000 8,2 0,391500 12,1 0,642000 15,7 0,812500 30,0 0,553000 43,3 0,493500 52,2 0,574000 60,5 0,674500 68,9 0,744600 71,4 0,75wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Enertia

Hersteller Mercury MarineMaterial EdelstahlAbmessungen 3 x 14 1/2" x 17"Gewicht 5,380 kgPreis 890 €

Hersteller Mercury MarineMaterial EdelstahlAbmessungen 4 x 14 5/8" x 17"Gewicht 7,350 kgPreis 979 €

U/min km/h l/km1000 9,1 0,351500 12,5 0,622000 19,9 0,642500 33,6 0,493000 43,2 0,513500 52,6 0,614000 61,0 0,704500 67,8 0,78wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500

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Revolution

Cup reduziert Ventilation und Kavitation

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Steckverbindung: Zwischen Propeller und der Welle über-nimmt eine Kunststoffhülse die Aufgabe eines Adapters.

denn je dicker ein Flügel ist,desto mehr Kraft muss aufge-wendet werden, ihn durchsWasser zu bewegen. Da hat esdie Stahl-Konkurrenz, die mitihrem hohen Gewicht allenfallsdie Getriebeschaltung stärkerbelastet, deutlich leichter. IhreFlügel sind sehr viel dünnerund dennoch fester und lassensich damit sprichwörtlich bes-ser in Form bringen und polie-ren. Beides verbessert den Wir-kungsgrad und ist für vieleMotorbootfahrer ein Grundmehr, in das Regal mit den teu-ren Stahlpropellern zu greifen.Die Frage ist dann nur, habensie richtig gewählt? Sind Stahl-propeller tatsächlich besser alsdie preiswerte Alternative ausAluminium? Und wenn ja, wel-cher Prop ist der richtige?

Besser beschleunigen undKraftstoff sparenWer die Broschüren der Propel-ler-Macher studiert, hat schnelldas Gefühl, dass es kaum einenWunsch gibt, den sie nicht er-füllen können.Im Angebot sindPropeller,die das Boot schnellermachen und länger in Gleit-fahrt halten. Andere Modellereduzieren die Kavitation, er-höhen die Kurvenstabilität,ver-bessern die Beschleunigungoder sparen Kraftstoff. Dasklingt gut und ist für BOOTE

ein Grund mehr, die Multita-lente noch einmal zu testen.

Prüfstand in diesem Ver-gleich, in dem zwei Alumini-um- und neun Edelstahlpropel-ler ihr Potenzial unter Beweisstellen, ist eine Milos V 630 vonHellwig. Voll getankt und miteinem V-6-Benziner von Mer-Cruiser ausgerüstet, bringt der6,30 m lange Daycruiser knapp1300 kg auf die Waage.Voraus-gesetzt der 190 PS starke Ver-gasermotor erreicht im Voll-lastbereich die vom Herstellerempfohlenen 4400/min bis4800/min, lassen sich damitGeschwindigkeiten um die 70 km/h realisieren.

Wichtig ist, dass Boot, Mo-torleistung und Propeller opti-mal aufeinander abgestimmtwerden. Weil ein auf den Leibgeschneiderter Maßanzug nichtbezahlbar ist,bleibt als Alterna-tive nur Konfektionsware. Dasheißt Propeller von der Stangeoder besser gesagt aus den Re-galen der Zubehörhändler. Mitden Boots- und Motordatenkonfrontiert, entscheiden sichdie Vertreter der Propeller-Her-steller bei den Abmessungender Testpropeller für 17, 18 und19 Zoll Steigung (Strecke, dieein Propeller – in einem festenMaterial bewegt – bei einerUmdrehung zurücklegen wür-de). Die Durchmesser (Durch-

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A U T H O R I S E D D E A L E R S

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PROPELLERTEST

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Viele Flügel verschlechtern den Wirkungsgrad

M E S S E R G E B N I S S E

M E S S E R G E B N I S S E

M E S S E R G E B N I S S E

High Five

Alpha 4

Apollo XHS

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Beschleunigung0-40 km/h: 4,4 s0-60 km/h: 8,8 s

Hersteller Mercury MarineMaterial EdelstahlAbmessungen 5 x 13 1/2" x 17"Gewicht 5,270 kgPreis 1202 €

U/min km/h l/km1000 10,2 0,351500 11,6 0,602000 13,8 0,862500 26,4 0,603000 39,1 0,563500 48,9 0,594000 57,1 0,684500 63,3 0,784700 67,0 0,81wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Hersteller Mercury MarineMaterial AluminiumAbmessungen 4 x 14 3/8" x 18"Gewicht 2,900 kgPreis 300 €

U/min km/h l/km1000 9,0 0,351500 12,6 0,622000 19,2 0,662500 33,8 0,513000 44,0 0,533500 52,7 0,654000 60,0 0,704500 65,1 0,804600 67,2 0,80wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 4600

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Beschleunigung0-40 km/h: 4,9 s0-60 km/h: 9,7 s

Hersteller MichiganMaterial EdelstahlAbmessungen 4 x 14 3/8" x 18"Gewicht 5,470 kgPreis 580 €

U/min km/h l/km1000 8,7 0,431500 11,0 0,672000 17,5 0,732500 33,9 0,493000 45,6 0,463500 54,3 0,544000 62,1 0,674500 70,5 0,724600 71,8 0,77wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 4600

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Beschleunigung0-40 km/h: 4,8 s0-60 km/h: 8,2 s

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Die schnelle Lösung: Zum Propellerwechsel wird der Z-Antrieb einfach per Knopfdruck angehoben.

messer des Kreises, den dieFlügelspitzen bei einer Umdre-hung beschreiben) variiertenzwischen 13 1/2 und 15 1/2Zoll. Gründe für die unter-schiedlichen Größen sind dasMaterial und die Form und An-zahl der Flügel.

Standard für den V-6-Motormit Alpha-One-Z-Antrieb undvon den Stahl-Props zu schla-gen ist der Black Max ausAluminium. Der Dreiflüglertritt in diesem Vergleich imDoppelpack als 17er und 19erauf. Geht’s nach dem Alphabet,werden die Herausforderer von dem ebenfalls als Pärchenangetretenen Apollo XHS an-geführt, der mit 19 Zoll Stei-gung in der 3-Flügel-Versionfür schnelle Sportboote bestensgeeignet ist. Als 4-Flügler hatder Apollo einen etwas größe-ren Durchmesser, aber nur 18Zoll Steigung. Vier- und Fünf-flügler, dazu zählen in diesemTest auch der aus Aluminiumgefertigte Alpha 4, MercurysRevolution und als einzigerFünfflügler der High Five, sol-len den „Gripp“ und damit dieBeschleunigung und das Rau-wasserverhalten verbessern.

Unbestritten ist, dass sichdurch den höheren Widerstandim Wasser der Wirkungsgraddes Propellers mit der Zahl der

Flügel verschlechtert. Deshalberwartet man nicht,dass Mehr-flügler schnell sind, wohl aberdass sie Vibrationen und denKraftstoffverbrauch reduzieren.Eigenschaften, die speziell beiSportcruisern gefragt sind. Ge-schwindigkeit verspricht mansich eher von Dreiflüglern wiedem Enertia, der aus einer spe-ziellen Legierung gefertigt wirdund deshalb extrem dünne Flü-gel besitzt. Nicht alltäglich sinddie spitzen Flügel des Ballistic.Wie bei allen anderen Testpro-pellern sind auch die Flügel von Mirage Plus und Vengeancegecuppt.

Mit dem Cup, der hochgezo-genen Austrittskante des Pro-pellerflügels, will man das Ver-halten des Propellers in punctoVentilation (von der Wasser-oberfläche wird Luft in denPropeller gesaugt) und Kavita-tion (auf dem Propeller implo-dierende Dampfblasen) verbes-sern. Durch Cup, der theo-retisch die Steigung des Propel-lers erhöht, verringert sich dieVolllastdrehzahl des Motors imVergleich mit einem identi-schen nicht gecuppten Propel-ler um etwa 200/min.

Wichtig ist bei einem Ver-gleich,dass alle Kandidaten un-ter denselben Voraussetzungengetestet werden.Deshalb haben

Volle Kraft vorausder Sonne entgegen

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PROPELLERTEST

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M E S S E R G E B N I S S E

M E S S E R G E B N I S S E

Black Max

Apollo XHS

Ballistic

U/min km/h l/km1000 8,8 0,441500 12,4 0,632000 17,8 0,732500 33,6 0,513000 44,3 0,503500 54,2 0,584000 62,3 0,684500 70,2 0,77wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Hersteller Mercury MarineMaterial AluminiumAbmessungen 3 x 14 1/2" x 19"Gewicht 2,550 kgPreis 273 €

1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500

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U/min

U/min km/h l/km1000 8,6 0,371500 12,2 0,632000 18,0 0,712500 36,4 0,443000 47,8 0,473500 56,9 0,584000 67,0 0,634500 72,5 0,71wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Beschleunigung0-40 km/h: 5,1 s0-60 km/h: 8,7 s

Hersteller MichiganMaterial EdelstahlAbmessungen 3 x 14 1/8" x 19"Gewicht 5,000 kgPreis 539 €

1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500

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U/min km/h l/km1000 9,7 0,331500 12,7 0,612000 21,8 0,582500 37,5 0,473000 49,1 0,463500 58,2 0,574000 68,2 0,674500 73,9 0,72wirtschaftlichster Geschwindig-

keits- und Drehzahlbereich

Beschleunigung0-40 km/h: 5,3 s0-60 km/h: 8,8 s

Hersteller MichiganMaterial EdelstahlAbmessungen 3 x 14 1/2" x 19"Gewicht 4,890 kgPreis 577 €

M E S S E R G E B N I S S E

1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500

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Beschleunigung0-40 km/h: 5,2 s0-60 km/h: 9,7 s

Achtungserfolge für die Aluminiumpropeller

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man erwarten. Resümee: Mi-chigans Ballistic macht seinemNamen alle Ehre.

Ein Testrevier ohne Wellen-gang und StrömungEigentlich soll die Aufteilungdes Beschleunigungsrennens inKurz- (0 auf 40 km/h) undLangstrecke (0 auf 60 km/h)Unterschiede deutlich machen.Dass es auf der Kurzstrecke mitEnertia, Revolution, High Fiveund dem 17er-Black-Max einSieger-Quartett gibt, war nichtzu erwarten. Beinahe sensatio-nell ist die Goldmedaille des17er-Alu-Props. Umgekehrt istdie Platzierung der schnellenJungs,Apollo 3 wird nur Neun-ter, der Ballistic landet gar aufdem letzten Platz, fast schon ei-ne Blamage.

Enttäuschend ist auch dieschlechte Platzierung des HighFive auf der Langstrecke. DerFavorit wird lediglich Achter.Ganz oben stehen Vengeance,der vierflüglige Apollo, Enertiaund Mirage Plus, die lediglich0,2 Sekunden trennen.Mit demgleichen Abstand kommt der17er-Alu-Prop als Fünfter insZiel, was angesichts der Tatsa-che,dass er sechs Konkurrentenhinter sich lässt, deutlich mehrals nur ein Achtungserfolg ist.Im Gesamtergebnis steht der17-Zoll-Black-Max sogar di-rekt neben Sprinterkönig Ener-tia auf dem Siegertreppchen.Resümee: Enertia und BlackMax widerlegen die Theorie,dass vier oder fünf Flügel besserbeschleunigen als drei.

Die praktische Lösung: Mit dem richtigen Montagesatz passen diePropeller auch auf die Motoren und Antriebe der Konkurrenz.

wir ein Testrevier gesucht, dasdie Messfahrten weder durchStrömungen noch durch Wel-lengang beeinflusst.

Um unterschiedliche Echosauf der Radarpistole auszu-schließen, werden Geschwin-digkeit und Beschleunigungimmer exakt an der gleichenStelle gemessen.Dass der Tank-inhalt ständig das gleiche Ni-veau hat, versteht sich vonselbst. Klar ist auch, dass zurBeurteilung des Fahrverhaltensin schneller Gleitfahrt,beim Be-schleunigen und zum Errei-chen der Höchstgeschwindig-keit die Trimmposition desZ-Antriebes den Eigenschaftendes Propellers angepasst wird.Neben Geschwindigkeit undBeschleunigung werden auchder Kraftstoffverbrauch und dieFahrgeräusche gemessen.

Sieht man davon ab,dass sichder vierflüglige Apollo beimWettlauf um das „Blaue Band“hinter dem Sieger Ballistic (73,9 km/h) und seinem drei-flügligen Namensvetter aufRang 3 platziert, gibt es beimHochgeschwindigkeitsrennenkaum Überraschungen. Unge-wöhnlich ist in dieser Disziplinallein das gute Abschneiden des19-Zoll-Aluminiumpropellers.Er landet noch vor der Stahl-Konkurrenz von Mirage Plusund Vengeance auf dem fünf-ten Platz. Das schwache Ab-schneiden der Mehrflügler wieRevolution, Alpha 4 und HighFive, die mit weniger als 68km/h rund 6 km/h langsamersind als der Ballistic, konnte

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CréditPhoto:J.Kelagopian

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PROPELLERTEST

Schade, dass Wirtschaftlich-keit bei vielen Edelstahl-Lieb-habern nicht die erste Geigespielt, denn hier hätten sieGrund zum Feiern. Geht’s umsSpritsparen, sind die beidenApollos zusammen mit demBallistic erste Wahl. Zwarbraucht der Vierflügler im wirt-schaftlichsten Drehzahlbereich(3000/min) mit 0,46 l/km ei-nen Tropfen (0,02 l/km) mehrals sein dreiflügliger Kollege,der sich bei 2500/min am spar-samsten vorwärtsbewegt, istdabei aber gut 9 km/h schneller.

Genauso sparsam wie mitdem vierflügligen Apollo, aberdeutlich flotter, ist man nur mit dem Ballistic unterwegs.Während sich Revolution alsMehrflügler im Mittelfeld be-wegt, schmücken Alpha 4 undHigh Five noch hinter den bei-

den Aluminiumpropellern, diein dieser Disziplin deutlicheSchwächen zeigen, das Endeder Spritspar-Tabelle.Resümee:Ballistic und die beiden Apolloszeigen, dass man auch mitschnellen Propellern Kraftstoffsparen kann.

Wenn es um die Beurteilungder Fahreigenschaften geht,wird die Mess-Elektronik ar-beitslos. Hier entscheidet alleindas Gefühl des Testers. Fakt ist,dass ein Propeller immer nur sogut sein kann wie der Rumpf,den er schieben soll. Klar istauch,dass BOOTE-Tester keineMasochisten sind und deshalbnach Möglichkeit einen Ar-beitsplatz suchen, der nicht nurden Testkandidaten gefällt.Ausdiesem Grund haben wir unsfür die Hellwig Milos V 630 ent-schieden, von der wir wissen,

dass sie mit der entsprechendenMotorisierung sportlich, sicherund komfortabel zu fahren ist.

Die Test-Milos bietet schonmit dem serienmäßigen Alu-Prop ansprechende Fahreigen-schaften. Bleibt der Z-Antriebin der Down-Position, lässt sich das Boot ohne Einhakenund Aufschaukeln in schnellerGleitfahrt in enge Kurven undKreise steuern und folgt beimSlalomfahren spontan jederKurskorrektur. Wird der An-trieb zu weit angehoben (überdie Mittelstellung der Anzeigehinaus), verliert das Boot anGeschwindigkeit, und der Pro-peller zieht beim Herausfahren

aus dem Kreisverkehr Luft. DieStahl-Union zeigt sich in die-sen Situationen den Alu-Propsdeutlich überlegen. Allein derRevolution bringt die Milos inschnellen Kreisen ins Schau-keln. Der Trimm (Position desZ-Antriebes) braucht im „Ka-russell“ nicht zurückgenom-men werden. Das heißt, keinerder Stahlpropeller mutiert beidieser Gelegenheit zum Ventila-tor. Erst wenn der Z-Antriebganz angehoben wird, schnap-pen die schnellen Dreiflüglersporadisch nach Luft. Klassen-primus bei den schnellenRund-Fahrten ist der High Five,dicht gefolgt von den Vierflüg-

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im Drehzahlbereich zwischen2000/min und 3000/min deut-lich spürbare Vibrationen ver-ursacht. Sieger in punctoLaufruhe ist der Alpha 4. DasGieren (Fahren in Schlangen-linien) in Verdrängerfahrt istbei stark aufgekimmten Glei-tern nicht ungewöhnlich, aberdennoch nervig.Umso mehr istdas Verhalten der Mehrflüglerzu loben, die, anders als die 3-Flügel-Konkurrenz in diesemVergleich, auch ohne ständigeKurskorrekturen einigerma-ßen geradeaus fahren. Resü-mee: In der Fahrpraxis ist dieStahl-Union den Aluminium-Propellern überlegen.

Das Testergebnis: Will mandie Qualität der Testpropellerallein nach den Messergeb-nissen und den Platzierungen in den Disziplinen Geschwin-

digkeit, Beschleunigung undKraftstoffverbrauch beurteilen,heißen die Gesamtsieger Apol-lo und Ballistic. Bei den Fahrei-genschaften,die allein subjektivbeurteilt werden können, mussman sich zwischen sportlichund komfortabel und damitzwischen Apollo und Ballisticund einem der Mehrflügler ent-scheiden. Bleibt der Preis undangesichts der Tatsache, dassdie Aluminiumpropeller in den messbaren Disziplinenmehr als konkurrenzfähig sind,die Frage, ob sich die relativhohe Investition in einen Stahl-propeller lohnt. Spätestens hiermuss jeder selber wissen, wasihm gut und teuer ist.

TEXT: ERICH BOGADTKEFOTOS: RALF MARQUARD (5),MORTEN STRAUCH (12)

lern Alpha 4 und Apollo XHS.Wie erwartet zeigen die Mehr-flügler keinerlei Neigung zumVentilieren und lassen die Milosdennoch ohne abruptes, seitli-ches Abbremsen (Einhaken) imKreis drehen. Bei der Riege derDreiflügler nennenswerte Un-terschiede zu finden ist demTester nicht gelungen.

Als ideal erweist sich in je-dem Fall eine Trimmpositiondeutlich (3/4 auf der Anzeige)vor dem Höhepunkt. DieZurückhaltung reduziert denGeräuschpegel und schafft da-mit ein Plus an Komfort.Wirk-lich leise ist im Volllastbereichjedoch keiner der Propeller.Die

Skala reicht hier von 95 dB/A(Ballistic, High Five und Ven-geance) bis 98 dB/A, womit derAlpha 4 der lautstärkste ist.Klar ist, dass die Geräusche inder Hauptsache vom Motorkommen, klar ist aber auch,dass die Trimmposition (und die bestimmt der Propeller) den Schalldruckpegel verän-dert. Bleibt zu erwähnen, dasses bei Marschfahrt alle Propel-ler unter die Komfort-Markevon 85 dB/A schaffen.

Komfort definiert sich auchüber Vibrationen und die Kurs-stabilität in Verdrängerfahrt.Als echter Wackelkandidat prä-sentiert sich der Enertia, der

In der Fahrpraxis ist die Stahl-Union den Alu-Propellern überlegen

Aquador 32 C

A Q U A D O R B O A T S 2 0 0 9S C A N D I N A V I A N H E R I T A G E

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Hall B3Stand 102

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