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Klimawandel und Landwirtschaft

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Teil I: Grundlagen (global und national)

2 Der Treibhauseffekt

3 Klimaveränderungen

1 Die Dynamik des Klimas

Inhalt

2

4 Klimaprognosen

5 Die Rolle der Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft

6 Die Rolle von Wissenschaft, Politik und Beratung

Teil II: Folgen und Anpassungsmöglichkeiten (national)

2 Ackerbau, Gartenbau, Weinbau

3 Tierhaltung

1 Deutschland auf einen Blick

4 Technik

5 Ökologische Landwirtschaft

6 Forstwirtschaft

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Die Dynamik des Klimas (1) Wetter: Zustand der Atmosphäre an einem der Erde

bestimmten Zeitpunkt (Tag, Woche) Klima: Zustand der Atmosphäre, eine geografisch

charakteristische Variation des Wetters in einer langen Periode

Jahreszeiten entstehen durch die um 23,5 Grad geneigte Stellung der Erde in Relation zu deren Erdbahnebene und die dadurch resultierende Wanderung der Zenitstände innerhalb der Wendekreise.

Klima global: • Landbewirtschaftung in unseren gemäßigten

Breiten ist unmittelbar vom warmen ozeanischen Golfstrom abhängig.

• In den Tropen und Subtropen wird das Klima besonders von der Innertropischen Konvergenzzone bestimmt.

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Wolkenformationen

Windhose in Kenia

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Die Dynamik des Klimas (2)

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Ein natürlicher Wandel des Klimas erfolgt langfristig oder kurzfristig durch

• Plattentektonische Bewegungen, • Vulkanausbrüche, • Gletscher oder • Erosion.

Das Auseinanderdriften des Kontinents Afrika entlang des

Großen Ostafrikanischen Grabenbruchs, der von Malawi nach Jordanien reicht, ist ein Beispiel für die Entstehung neuer Ökosysteme, einhergehend mit Veränderungen des lokalen Klimas.

Der Himalaya entstand durch das Übereinanderschieben der Indischen und der Eurasischen Platte. Dusch das Aufwölben der Bergmassive wich das Meerwasser und es entstanden salzhaltige Wüstenböden.

Großer Grabenbruch, Ostafrika

Salzseen als neue Ökosysteme

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Der natürliche Treibhauseffekt

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Das, was unsere Erde überhaupt erst bewohnbar macht, ist der Treibhauseffekt:

• Ähnlich wie die Glasscheiben eines Gewächshauses sorgt eine Schicht sogenannter Treibhausgase wie Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) oder Lachgas (N2O) dafür, dass die Wärme, die mit der Sonnenstrahlung auf die Erdoberfläche trifft, nicht wieder verloren geht.

• Ohne das natürliche „Dach“ aus Treibhausgasen läge die Durchschnittstemperatur bei minus 18°C statt bei plus 15°C.

• Dieser natürliche Treibhauseffekt ist durch den Menschen jedoch aus der Balance geraten – Experten sprechen daher auch vom anthropogenen Treibhauseffekt.

Straßenverkehr in Neu Delhi

Reisanbau in Madagaskar

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Der anthropogene Treibhauseffekt

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Das heutige Niveau der Treibhausgase in der Atmosphäre liegt deutlich höher als das natürliche Niveau in den letzten 650.000 Jahren.

Der rapide Anstieg der Treibhausgase CO2 , CH4 und N2O begann vor 200 Jahren mit der Industrialisierung.

Anteil einzelner Treibhausgase an der gesamten anthropogenen Treibhausgasemission: Straßenverkehr in Neu Delhi

Reisanbau in Madagaskar

• CH4 (Methan): 12 % (Reisanbau, Rinderhaltung, Abwasser und Müllhalden, Energieerzeugung und -verbrauch)

• N2O (Lachgas): 6 % (Verkehr, Haushalte, Industrie, Gewerbe, Land- und Forst-wirtschaft)

• Fluorierte Treibhausgase („F-Gase“): 6 % (Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen, Treibmittel in Schäumen und Dämmstoffen und als Feuerlöschmittel)

• CO2 (Kohlendioxid): 76 % (Verbrennung von fossilen Brennstoffen und Rodung von Wäldern) Quelle: IPCC, 2014

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Der Treibhauseffekt - Kohlenstoffkreislauf

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• Pflanzen wandeln per Fotosynthese Sonnenenergie in speicherbare und nutzbare Energieformen (Zucker, Stärke) um.

Zuckerrübe: CO2 zu Zucker Atmo- sphäre

Boden

Ozeane

Pflanzen

Kohle, Gas, Öl

Industrie

Haus- halte, Verkehr

Sonne

• Den dafür benötigten Kohlenstoff entnehmen sie der Luft.

• Werden Pflanzen verbrannt, wird die gleiche Menge CO2 wieder freigesetzt, die zuvor gebunden wurde.

• Bei der Verbrennung von Erdöl, Kohle und Gas setzen wir heute CO2 frei, das in der frühen Vergangenheit gebunden wurde.

• Böden und Ozeane binden CO2 und geben diese ggf. auch wieder an die Atmosphäre ab.

Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen in der Industrie

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Klimaveränderungen

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Der Wandel des Klimas durch den verstärkten Treibhauseffekt macht sich vor allem durch Veränderungen bei Temperatur, Niederschlag und Wind bemerkbar.

Häufigere Extremwetterereignisse sind die Folge des Klimawandels.

Monsunregen in Indien

Überschwemmung durch Zyklon in Madagaskar

Temperatur Extreme Hitzewellen,

warme Winter Zunahme der weltweiten

Durchschnittstemperatur

Niederschläge Zunahme in regenreichen

Gebieten Abnahme in trockenen

Regionen

Klimawandel Wind Erhöhte Intensität von

tropischen Stürmen

Abb.: © Friederike Heidenhof

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Der Klimawandel ist nicht länger eine Glaubensfrage, sondern er ist messbar, beweisbar und nachweislich auf menschliches Handeln zurückzuführen.

Folgen der Klimaveränderungen

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Gletscherschmelze Alpen

Die Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche stieg zwischen 1880 und 2012 um 0,8 Grad Celsius. Auch die Ozeane haben sich deutlich erwärmt.

Die drei Jahrzehnte seit 1980 waren jeweils wärmer als jedes andere Jahrzehnt seit 1850.

Mit wenigen Ausnahmen schrumpfen weltweit die Gletscher und das Tempo beschleunigt sich.

Die Ausdehnung des arktischen Meereises sinkt seit 1070 um durchschnittlich 3,8 % pro Jahrzehnt.

Etwa 30 % des durch menschliche Aktivität freigesetzten CO2 wurde von den Ozeanen aufgenommen, die deutlich versauern.

Die weltweiten Meeresspiegel werden bis zum Jahr 2100 um etwa 26 bis 82 cm ansteigen. Anstieg des Meeresspiegels,

Bazaruto Archipel, Mosambik

Quelle: IPCC, 2014

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Klimaprognosen (1)

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Das Weltklima ist ein komplexes System und die Berechnungen außerordentlich aufwändig. Forscher versuchen das Weltklima mit Hilfe von sogenannten Klimamodellen zu simulieren.

Dabei berücksichtigen die Forscher, so weit wie möglich,

physikalische Gesetze und chemische Zusammenhänge der Natur.

Meteorologische Daten aus der Vergangenheit und der

Gegenwart werden mit selbst festgelegten Rahmenbedingen (Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftswachstum etc.) in computergestützten Modellrechnungen kombiniert.

Die offiziellen Modellrechnungen führt das IPCC durch

(IPPC = Intergovernmental Panel on Climate Change, deutsch: Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaveränderungen).

Anstieg der Jahresdurch-schnittstemperatur in Grad Celsius (in Deutschland 2031 bis 2060 gegenüber 1971 bis 2000)

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Klimaprognosen (2)

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Niederschlagsänderungen im Jahresschnitt, Zu-/Abnahme in Prozent (in Deutschland 2031 bis 2060 gegenüber 1971 bis 2000)

Abhängig von den zugrunde gelegten Emissionsmengen und dem jeweils angewandten Klimamodell gibt es derzeit folgende Klimaprognosen:

• Weitere Erwärmung: Steigt der Treibhausgas-Ausstoß weiter

wie bisher, erwärmt sich die Erde bis ca. 2100 um 2,6 bis 4,8 Grad Celsius.

• Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregen nehmen zu

• Weniger Niederschlag in trockenen, dafür mehr in feuchten Regionen

• Gletscher und arktisches Meereis werden weiter zurückgehen

• Erwärmung der Ozeane wird sich über Jahrhunderte fortsetzen

• Bis Ende des 21. Jahrhunderts steigt der Meeresspiegel mindestens um weitere 26 bis 82 cm

• Ozeane versauern weiter durch die Aufnahme von CO2, was die Kalkschalenbildung vieler Meereslebewesen beeinträchtigt

Quelle: IPCC, 2014

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Die Rolle der Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft (1)

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Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft … als Verursacher des Klimawandels

• Die Landwirtschaft ist direkt an ca. 12 % der anthropogenen Treibhausgasemissionen beteiligt, durch Tierhaltung, Nassreisanbau, Düngung, Pflanzenschutz und Maschineneinsatz.

• Gemeinsam mit den indirekten Emissionen durch Landnutzungsänderungen (z. B. Abholzung von Wald) kommt der Agrarsektor weltweit auf über 30 %.

• Hauswirtschaft: Verbrennung von Holz und fossilen Brennstoffen, Stromverbrauch, privater Verkehr, Müll, Verzehrs- und Konsumgewohnheiten.

• Ernährungswirtschaft: Energieverbrauch für Produktion, Verpackung, Lagerung, Transport.

… als Betroffene des Klimawandels • Ertragsverluste, Ernteausfälle bzw. Verlust von „Haus

und Hof“ durch schwer vorhersehbare Wetter-ereignisse, Dürreperioden, Starkniederschläge.

… als Teil der Lösung • Gewinnung von Bioenergie aus Biomasse, allerdings in

Konkurrenz zur Nahrungmittelerzeugung

Abholzen des Regenwaldes

Reisanbau und Anstieg des Fleischkonsums

Quelle: IPCC, 2009

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Die Rolle der Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft (1)

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Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft … als Verursacher des Klimawandels

• Die Landwirtschaft ist direkt an ca. 12 % der anthropogenen Treibhausgasemissionen beteiligt, durch Tierhaltung, Nassreisanbau, Düngung, Pflanzenschutz und Maschineneinsatz.

• Gemeinsam mit den indirekten Emissionen durch Landnutzungsänderungen (z. B. Abholzung von Wald) kommt der Agrarsektor weltweit auf über 30 %.

• Hauswirtschaft: Verbrennung von Holz und fossilen Brennstoffen, Stromverbrauch, privater Verkehr, Müll, Verzehrs- und Konsumgewohnheiten.

• Ernährungswirtschaft: Energieverbrauch für Produktion, Verpackung, Lagerung, Transport.

… als Betroffene des Klimawandels • Ertragsverluste, Ernteausfälle bzw. Verlust von „Haus

und Hof“ durch schwer vorhersehbare Wetter-ereignisse, Dürreperioden, Starkniederschläge.

… als Teil der Lösung • Gewinnung von Bioenergie aus Biomasse, allerdings in

Konkurrenz zur Nahrungmittelerzeugung

Schwere Erosionsschäden

Trockenheit und Dürre

Quelle: IPCC, 2007

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Die Rolle der Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft (1)

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Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft … als Verursacher des Klimawandels

• Die Landwirtschaft ist direkt an ca. 12 % der anthropogenen Treibhausgasemissionen beteiligt, durch Tierhaltung, Nassreisanbau, Düngung, Pflanzenschutz und Maschineneinsatz.

• Gemeinsam mit den indirekten Emissionen durch Landnutzungsänderungen (z. B. Abholzung von Wald) kommt der Agrarsektor weltweit auf über 30 %.

• Hauswirtschaft: Verbrennung von Holz und fossilen Brennstoffen, Stromverbrauch, privater Verkehr, Müll, Verzehrs- und Konsumgewohnheiten.

• Ernährungswirtschaft: Energieverbrauch für Produktion, Verpackung, Lagerung, Transport.

… als Betroffene des Klimawandels • Ertragsverluste, Ernteausfälle bzw. Verlust von „Haus

und Hof“ durch schwer vorhersehbare Wetter-ereignisse, Dürreperioden, Starkniederschläge.

… als Teil der Lösung • Gewinnung von Bioenergie aus Biomasse, allerdings in

Konkurrenz zur Nahrungmittelerzeugung

Zuckerrohr für Biothanol

Solaranlage in der Landwirtschaft

Quelle: IPCC, 2007

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Die Rolle der deutschen Landwirtschaft

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2010 verursachte die deutsche Landwirtschaft 11 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen Deutschlands. Diese setzen sich zusammen aus:

Direkte Emissionen: 7,1 %, davon

• 43,6 % aus Tierhaltung − v. a. Methan (CH4) aus Wiederkäuer-Verdauung.

• 56,4 % aus Pflanzenbau − v. a. Lachgas (N2O) aus Düngern im Boden.

Indirekte Emissionen: 3,9 %, aus Bodennutzung und

Landnutzungsänderung (Grünlandumbruch).

Die Landwirtschaft hat in Deutschland mit 6 % einen geringen Anteil an den Gesamt-CO2-Emissionen. Bei CH4 und N2O dagegen sind die Anteile der Landwirtschaft bezogen auf die Gesamt-Emissionen in Deutschland mit 51 % bzw. 54 % deutlich höher.

Tierhaltung

Bodennutzung

Quelle: Bericht des BMELV, Agrarministerkonferenz,Schöntal, 2012; Die Deutsche Landwirtschaft − Leistungen in Daten und Fakten, BMELV 2010

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Wissenschaft, Politik und Beratung

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Bevölkerungswachstum eindämmen

Klimawandel stoppen durch politische Rahmenbedingungen

Wissenschaft, Beratung und Politik haben gemeinsam die Aufgabe, Grundlagen und Rahmenbedingungen zu schaffen für:

Politik Forschung

unterstützen Schaffung rechtl.

Rahmenbedingung Umsetzung

internationaler Vereinbarungen

Beratung Mittler zwischen Forschung,

Politik und Praxis Aufbereiten von Forschungsergebnissen in

handlungsorientierte Information

Wissenschaft Erforschung der Ursachen

Verbesserte Modelle zur Prognose Lösungsmöglichkeiten Anpassungsoptionen

• Stopp des Klimawandels, • Eindämmung des

Bevölkerungswachstums, • Anpassungs-

möglichkeiten, • Folgen entge-

gensteuern.

Abb.: © Friederike Heidenhof

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Klimaschutzpolitik (1)

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Beschluss des Kyoto-Protokolls 1997: Der jährliche Ausstoß von Treibhausgasen in Industrieländern soll bis 2012 um 5,2 % reduziert werden. Ein wesentliches Instrument des Kyoto-Protokolls ist der Handel mit Emissionsrechten.

Die USA als einer der weltgrößten Verursacher von Treibhausgas-Emissionen sind dem Protokoll nie beigetreten.

Nach vielen gescheiterten Konferenzen einigte man sich erst in Doha 2012 auf die Fortführung des Kyoto-Protokolls bis 2020 („Kyoto II“). Beteiligt sind nun jedoch nur 37 Staaten, die gemeinsam für nur 15 % der weltweiten Emissionen verantwortlich sind.

Ein Weltklimavertrag mit Beteiligung aller Länder ist erst für 2020 geplant.

Schwierige Einbindung der Entwicklungsländer

Umstrittene Rolle der USA im Kyoto-Prozess

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, 2012

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Klimaschutzpolitik (2)

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Strittige Punkte sind nach wie vor: Umfang und Verteilung künftiger Treibhausgas-Reduktionen, Einbindung von Schwellen- und Entwicklungsländern in Reduktions-verpflichtungen sowie die Höhe der Finanztransfers.

Eine Überprüfung der CO2-Reduktionsziele

Bilanz 15 Jahre nach Kyoto: Die weltweiten Treibhausgas-Emissionen haben sich nicht verringert, sondern sind jährlich um 3 bis 4 % gestiegen.

Schwierige Einbindung der Entwicklungsländer

Umstrittene Rolle der USA im Kyoto-Prozess

Fakt ist: Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur muss auf höchstens 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden, um inakzeptable Folgen und Risiken des Klimawandels zu vermeiden.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, 2012

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Teil I: Grundlagen (global und national)

2 Der Treibhauseffekt

3 Klimaveränderungen

1 Die Dynamik des Klimas

Inhalt

19

4 Klimaprognosen

5 Die Rolle der Land-, Haus- und Ernährungswirtschaft

6 Die Rolle von Wissenschaft, Politik und Beratung

Teil II: Folgen und Anpassungsmöglichkeiten (national)

2 Ackerbau, Gartenbau, Weinbau

3 Tierhaltung

1 Deutschland auf einen Blick

4 Technik

5 Ökologische Landwirtschaft

6 Forstwirtschaft

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Deutschland auf einen Blick (1)

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Politik: • Föderalstaat mit 16 Bundesländern, parlamenta-

rische Demokratie, Gründungsmitglied der EU, Mitglied der UN, der G8, NATO, OECD, OSZE.

• Viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nach USA • und Japan, BIP pro Einwohner ca. 31.400 Euro

(2011). • Platz 9 im Human Development Index

(Lebensstandard-Index).

Geografie, Klima, Einwohner • Lage in Mitteleuropa, 47 bis 55 ° nördl. Breite. • 82 Millionen Einwohner, 230 Einwohner/km2. • Gemäßigtes Klima Westeuropas. • 700 mm Jahresniederschlag,

Temperatur -45 bis +40 °C. Wirtschaft

• Überwiegend Industrie und Diernstleistungen, 2,2 % Beschäftigte in der Landwirtschaft.

Hauptstadt Berlin

Industrie als wichtiger Wirtschaftszweig

Teil II

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Landwirtschaft (Stand 2011) • Mehr als die Hälfte der Fläche wird

landwirtschaftlich genutzt. • 300.000 Betriebe erwirtschaften 1 % am BIP. • Ca. 56 ha durchschnittliche Betriebsgröße.

Emissionen aus der Landwirtschaft

• Landwirtschaft verursacht 11 % der gesamten Treibhausgasemission Deutschlands, 105 Mio. t Treibhausgase in CO2-Äquivalenten.

Direkte Emissionen: 7,1 %, davon • 43,6 % aus Tierhaltung, • 56,4 % aus Pflanzenbau.

Indirekte Emissionen: 3,9 %, aus Bodennutzung und Landnutzungsänderung.

Dienstleistungssektor

Landwirtschaft

Teil II

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Deutschland auf einen Blick (3)

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Aktuelle Klimaschutzpolitik • Integriertes Energie- und Klimaprogramm sieht vor,

den CO2-Ausstoß in Deutschland bis 2020 um 40 % zu senken.

• Das Programm enthält 30 Punkte, die dazu beitragen, den Energieverbrauch beim Heizen, in Haushaltsgeräten, bei Autos und in Gewerbe-betrieben zu senken.

• Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion soll von derzeit rund 15 % bis 2030 auf 30 % steigen.

• Darüber hinaus steigt der Stromanteil aus der Kraft-Wärme-Kopplung bis 2020 um 25 %.

• Künftig sollen 15 % der Heizenergie in Neubauten aus erneuerbaren Energien stammen.

Niedrigenergiehaus

Erneuerbare Energieformen

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Ackerbau, Gartenbau, Weinbau (1)

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Folgen: Mehr extreme Hitze und Trockenheit im Sommer. Mehr extreme Niederschläge. Einwanderung neuer Krankheiten, Schädlinge, Unkräuter. Ggf. Ertragseinbußen, Kostensteigerung. Ggf. positive Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum durch

CO2-Düngungseffekt für Getreide.

Sorten- und Kulturartenwahl

Neue Unkräuter: Samtpappel

Anpassungsmöglichkeiten:

Bodenbearbeitung, Bewässerung, Drainage

Aussaattermin, Saatdichte

Artenwahl, Sortenwahl, Fruchtfolge

Pflanzen- schutz, Düngung

Integriertes

Anbau management

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Ackerbau, Gartenbau, Weinbau (2)

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Artenwahl, Sortenwahl, Fruchtfolge • Frühreife, trocken- bzw. lagerresistente Sorten. • Robuste Arten in der Fruchtfolge, z. B. Sommergerste. • Mais, Sonnenblumen, Wein auch im Norden.

Konservierende Bodenbearbeitung • Nichtwendende Bearbeitung erhält Bodenfeuchte. • Humusaufbau durch Zwischenfrüchte bindet CO2 und

schützt vor Erosion; ggf. mehr Unkraut u. Krankheiten. • Tiefenlockerung für verbesserte Wasseraufnahme.

Bewässerung, Drainage • Trockenempfindliche Kulturen bewässern (Kartoffel). • Sparsame Tröpfchenbewässerung im Gartenbau. • Drainagen vermeiden Staunässe und Methanemission.

Düngung • Phosphor- und Manganversorgung bei Trockenstress. • Weniger Nitratdünger z. Reduktion v. Lachgasemission.

Pflanzenschutz • Regelmäßige Kontrolle auf neue Schädlinge.

Zwischenfrucht nach Raps

Sonnenblumen im Norden

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Ackerbau, Gartenbau, Weinbau (3)

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Artenwahl, Sortenwahl, Fruchtfolge • Frühreife, trocken- bzw. lagerresistente Sorten. • Robuste Arten in der Fruchtfolge, z. B. Sommergerste. • Mais, Sonnenblumen, Wein auch im Norden.

Konservierende Bodenbearbeitung • Nichtwendende Bearbeitung erhält Bodenfeuchte. • Humusaufbau durch Zwischenfrüchte bindet CO2 und

schützt vor Erosion; ggf. mehr Unkraut u. Krankheiten. • Tiefenlockerung für verbesserte Wasseraufnahme.

Bewässerung, Drainage • Trockenempfindliche Kulturen bewässern (Kartoffel). • Sparsame Tröpfchenbewässerung im Gartenbau. • Drainagen vermeiden Staunässe und Methanemission.

Düngung • Phosphor- und Manganversorgung bei Trockenstress. • Weniger Nitratdünger z. Reduktion v. Lachgasemission.

Pflanzenschutz • Regelmäßige Kontrolle auf neue Schädlinge.

Südliche Rebsorten

Anpassung Pflanzenschutz

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Tierhaltung (1)

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Folgen des Klimawandels für die Tierhaltung • Temperaturerhöhung und CO2-Anstieg haben

Auswirkungen auf die Futtergewinnung. • Negative Folgen auf Leistung und Tiergesundheit durch

Hitzestress. • Hitzestress bewirkt abnehmende Milchleistung und

Gewichtszunahme sowie geringere Immunabwehr und Reproduktionsleistung.

• Schweine und Hühner sind besonders anfällig.

Anpassungsmöglichkeiten • Futterproduktion und Grünlandwirtschaft. • Tierfütterung, Leistung, Tiergesundheit. • Anpassungsmöglichkeiten im Stallbau.

Freisetzung von Treibhausgasen vermindern

• Tierfütterung. • Lagerung und Ausbringung von Flüssigmist.

Methanfreisetzung reduzieren

Weidemanagement

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Tierhaltung (2)

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Futterproduktion und Grünlandwirtschaft Ähnliche Einflüsse auf Futterproduktion wie Ackerbau. Trockenangepasste Grünlandpflanzen gegen

Futterknappheit bei extremer Trockenheit. Ggf. höhere Grünlanderträge, wenn es nicht zu

Trockenengpässen kommt (CO2-Dünger-Effekt). Standortangepasstes, integriertes Landnutzungs- und

Wassermanagement erforderlich.

Tierfütterung, Leistung, Tiergesundheit Hitzestress mindern durch

• Ausrichtung des Stalls quer zur Windrichtung • Lüftungssysteme, Wärmetauscher • Dachberegnung, Sprinklersysteme im Stall

Geringere Heizkosten und Verluste im Winter Emisionen vermindern

Abdeckung von Flüssigmistlagern, keine Schwimmschicht, Biogasgülle bevorzugen

Gut verdauliches Futter (weniger Methanfreisetzung)

Futtergewinnung anpassen

Weniger Emissionen durch vergorene Biogasgülle

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Technik (1)

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Technik in der Landwirtschaft ist ein Querschnittsthema • Jede Produktionsrichtung beinhaltet Technik als Beitrag

zur Minderung des Ausstoßes von Klimagasen. • Verschiedene Anpassungsmaßnahmen des Ackerbaus

und der Tierhaltung werden technisch realisiert. Bodenbearbeitung

Solarenergie

Anpassung

durch

Technik

Erzeugung von Bioenergie

Materialien aus

Biorohstoffen

Heizungs- und

Klimatechnik

Effizienter Maschineneinsatz

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Technik (2)

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Effizienter Maschineneinsatz • Steigerung der Schlagkraft und Produktivität

durch mehr Leistung, höhere Energieeffizienz. Pfluglose Bodenbearbeitung

• Humusaufbau für CO2-Speicherung im Boden. • Bodenverdichtungen vermeiden

• Staunässe vermeiden (↓ Klimagasemissionen). • Radlast vermindern durch gezogene Geräte,

angepasste Bereifung. Erzeugung von Bioenergie

• Erzeugung von Wärme, elektrischer Energie oder Kraftstoff aus Biomasse ist klimaneutral.

• Vorteil nimmt ab, wenn Pflanzen nur zu diesem Zweck angebaut werden (+ Energie für Düngung und Pflanzenschutz, Transport).

Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen • Erst stoffliche, dann energetische Nutzung.

Heizungs- und Klimatechnik: • Wärmedämmung, Solartechnik, Modernisierung.

Effiziente Maschinen

Lein als Fasernutzpflanze

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Ökologischer Landbau

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Vorteile des ökologischen Landbaus Weniger Klimagas-Emissionen als der konventionelle

Landbau durch Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und kleinere Viehbestände je Flächeneinheit.

Durch höheren Humusanteil können ökologisch bewirtschaftete Böden 12 bis 15 % mehr Kohlenstoff speichern.

Nachteilige Aspekte Ertragseinbußen durch geringere Flächenerträge. Flächenausdehnung schränkt die Produktion von Fleisch

und Milch erheblich ein (und das bei steigendem Milch- und Fleischkonsum in Schwellenländern).

Eine Ausweitung der Anbauflächen wiederum steht in Konkurrenz zu Wäldern und Schutzgebieten.

Nährstoffkreislaufwirtschaft und extensive Tierhaltung

CO2-Speicherung durch Humusaufbau

Konsum Emission

Verbraucherschützer fordern Rückgang des Fleischkonsums

Abb.: © Friederike Heidenhof

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Forstwirtschaft (1)

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Folgen für die Forstwirtschaft • Die Geschwindigkeit der klimatischen Veränderungen ist

wesentlich größer als die Anpassungs-möglichkeiten langsam wachsender Bäume.

• Der Forstwirt legt heute das an, was in 50 oder 100 Jahren Bestand haben soll.

• Besonders betroffen sind flach wurzelnde, reine Fichtenbestände, regional auch Kiefern.

• Häufiger Borkenkäferbefall und Windbruch als Folge von zunehmenden Extremwetterereignissen.

Anpassungsmöglichkeiten • Risikomanagement durch Umbau von reinen

Fichtenbeständen in Mischwälder. • Wahl der richtigen Baumarten nach Angepasstheit für

Temperatur- und Niederschlagsbedingungen. • Durch naturnahen Waldbau den Anteil von Arten natürlicher

Waldgesellschaften erhöhen. • Besonderer Schutz der Bergwälder und Erhaltung der

Schutzfunktion für die in den Tälern lebenden Menschen (Lawinen, Geröll, Felsen).

Geschädigte Kiefer

Reine Fichtenbestände sind besonders betroffen

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Folgen und Anpassungsmöglichkeiten Forstwirtschaft (2)

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Folgen für die Forstwirtschaft • Die Geschwindigkeit der klimatischen Veränderungen ist

wesentlich größer als die Anpassungs-möglichkeiten langsam wachsender Bäume.

• Der Forstwirt legt heute das an, was in 50 oder 100 Jahren Bestand haben soll.

• Besonders betroffen sind flach wurzelnde, reine Fichtenbestände, regional auch Kiefern.

• Häufiger Borkenkäferbefall und Windbruch als Folge von zunehmenden Extremwetterereignissen.

Anpassungsmöglichkeiten • Risikomanagement durch Umbau von reinen

Fichtenbeständen in Mischwälder. • Wahl der richtigen Baumarten nach Angepasstheit für

Temperatur- und Niederschlagsbedingungen. • Durch naturnahen Waldbau den Anteil von Arten natürlicher

Waldgesellschaften erhöhen. • Besonderer Schutz der Bergwälder und Erhaltung der

Schutzfunktion für die in den Tälern lebenden Menschen (Lawinen, Geröll, Felsen).

Umbau von Fichtenbeständen zu Mischwald

Schutz von Bergwäldern

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Impressum

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Namibwüste

Sonnenaufgang

678/2014 Herausgegeben vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V. Heilsbachstr. 16 53123 Bonn Internet: www.aid.de E-Mail: [email protected] mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Text: Dipl. Ing. agr. Friederike Heidenhof, Krefeld Dipl. Ing. agr. Jörg Planer, Bonn Redaktion: Wilfried Henke, aid und Jörg Planer, Bonn Bilder: Friederike Heidenhof, Krefeld Grafik: Gizem Erden (Mitarbeit), aid Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – sowie Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern nur mit Genehmigung des aid gestattet. Die Bildurheberrechte liegen bei der Bildautorin. Nutzung nur mit Genehmigung!

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aid-Medien

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Bestell-Nr. 595 Unterrichtsmaterial nur als Download, 23 Seiten

Bestell-Nr. 596 Unterrichtsmaterial nur als Download, 34 Seiten

Klimawandel und Forstwirtschaft Der Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf unsere Ökosysteme –

ganz besonders auf die Wälder. Das Unterrichtsmaterial zeigt die Probleme, mit denen Wald und Forstwirtschaft zu tun haben. Denn die Wälder sind den Veränderungen über lange Zeiträume von mehr als 100 Jahren ungeschützt ausgesetzt. Dass der Klimawandel hier katastrophale Wirkungen zeigen könnte, ist bereits heute deutlich absehbar. Denn die Klimazukunft hat für die deutschen Wälder bereits begonnen. Wie sich die Veränderungen bereits jetzt zeigen und wie sich der erwartete Klimawandel zukünftig auswirken wird, wird in Aufgaben und Materialien vorgestellt.

Preis: 5,50 Euro

Klimawandel - Folgen und Anpassungsmöglichkeiten für den Bergwald Die Bergwälder der Alpen sind vom Klimawandel besonders stark betroffen.

Das Unterrichtsmaterial greift die Bedeutung der Bergwälder, die besonderen Risiken und die Möglichkeiten zur Abhilfe am Beispiel der bayerischen Alpen auf. Denn hier hat die Klimaveränderung zusammen mit weiteren Risikofaktoren bereits heute bedrohliche Wirkungen, mit Konsequenzen für das Ökosystem und auch für die Menschen, die hier leben. Mit umfangreichen Hintergrundtexten, didaktischen Hinweisen für den Einsatz im Unterricht und insgesamt 6 Arbeitsblättern mit Lösungsvorschlägen bietet das vorliegende Unterrichtsmaterial eine breite Grundlage für die Bearbeitung dieses aktuellen Themas im Unterricht.

Preis: 5,50 Euro

Weitere aid-Medien finden Sie unter www.aid-Medienshop.de

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Bestell-Nr. 1590 Heft DIN A4, 32 Seiten

Bestell-Nr. 3659 Unterrichtsmaterial 28 Seiten

Erneuerbare Energien aus der Landwirtschaft Erneuerbare Energien sind für die Landwirtschaft eine wichtige

Einkommensquelle. Das neue Medienpaket gibt Landwirten einen Überblick, über die Möglichkeiten der alternativen Energieerzeugung aus Biomasse.

Preis: 5,50 Euro

Was hat mein Essen mit dem Klima zu tun Können wir durch unsere Ernährungsweise das Klima schonen? Ja,

können wir! Diese Unterrichtseinheit erklärt, wie Klima, Nahrungsmittel und persönlicher Lebensstil zusammenhängen, welche Lebensmittel besonders klimarelevant sind und warum der wachsende Fleischkonsum die Erde bedroht. Die Schülerinnen und Schüler können sich die Zusammenhänge in zwei bis drei Doppelstunden erarbeiten. Das Material eignet sich für die Klassen 9 und 10 an Haupt-, Real- und Gesamtschulen.

Preis: 5,50 Euro

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