1 2013 NAtur trifft tEcHNoLogiE - the-pauly-group.de · firmensitzes in Neu - Eichenberg be-gann,...

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1 2013 WIRTSCHAFTLICHKEIT DURCH ÖKO - TECHNOLOGIE (»S. 3) SERVICE ÖKOTECHNIK — INFORMATIONEN UND HANDELN MITEINANDER VERNETZEN (» S. 6) WIE AUS ABFALL GüTE- GESICHERTER WERTSTOFF WIRD (»S. 10) REGIONALE ERDEN UND MEHR — KOMPOST UND SERVICE IM MITTELPUNKT (» S. 8) NEUES AUS NEU - EICHENBERG NATUR TRIFFT TECHNOLOGIE DAS MAGAZIN FÜR ENTSCHEIDER IN WIRTSCHAFT UND KOMMUNALER VERWALTUNG

Transcript of 1 2013 NAtur trifft tEcHNoLogiE - the-pauly-group.de · firmensitzes in Neu - Eichenberg be-gann,...

1 2013

WirtscHAftLicHkEit durcH Öko - tEcHNoLogiE (»s. 3)

sErvicE ÖkotEcHNik — iNforMAtioNEN uNd HANdELN MitEiNANdEr vErNEtZEN (» s. 6)

WiE Aus AbfALL gütE-gEsicHErtEr WErtstoff Wird (»s. 10)

rEgioNALE ErdEN uNd MEHr — koMpost uNd sErvicE iM MittELpuNkt (» s. 8)

NEuEs Aus NEu - EicHENbErg

NAtur triffttEcHNoLogiEDAS MAGAZIN FÜR ENTSCHEIDER IN WIRTSCHAFT UND KOMMUNALER VERWALTUNG

Zum start des neuen Jahres — für das ich ihnen viel glück, Erfolg und ge-sundheit wünsche — möchte ich sie über einige Neuigkeiten informie-ren. Wir haben der Unternehmensgruppe einen neuen Namen und einen neuen Slo-gan gegeben:

THE PAULY GROUP steht für unsere mit-telständischen Wurzeln, für Verbindlich-keit und persönliches Engagement — im gesamten Team, in der Geschäftsleitung und nicht zuletzt durch eine inhaberge-führte Gesellschaftsstruktur. Mit die-sem Namen möchten wir aber auch un-seren Anspruch dokumentieren, dass auch das internationale Geschäft für un-sere Unternehmen ein wichtiges Ziel ist, mit dem wir uns mittelfristig beschäfti-gen werden. Hierbei ist uns ganz wichtig, dass Sie weiterhin im Mittelpunkt stehen.

„Natur trifft technologie“ — unser neuer slogan — steht für das, was die unternehmen der gruppe tun:

•Wir verbinden Natur mit Technologie

• Wir machen natürliche Prozesse durch den Einsatz von Technologie nutzbar

• Wir veredeln durch den Einsatz von Technologie Rohstoffe aus natürlichen Prozessen

• Wir beweisen, ob und wie Rohstoffe sinnvoll genutzt werden können

Dieser Claim, der den gemeinsamen Kern der 4 Unternehmen beschreibt, ist gleich-

zeitig auch der Name unseres neuen Kun-denmagazins, mit dem wir Sie zukünftig über die Neuigkeiten aus unserer Gruppe und interessante Entwicklungen aus den Branchen, in denen wir tätig sind, infor-mieren werden. Gerne nehmen wir natür-lich auch Ihre Anregungen, Ideen und Kri-tik auf, denn „Natur trifft Technologie“ ist ein Magazin von uns für Sie.

Mit dieser ersten Ausgabe möchten wir Sie über den aktuellen Stand der Ent-wicklungen informieren, über das, was uns heute ausmacht und auf welchen Ge-schäftsfeldern wir uns bewegen. Man-ches wird Ihnen bekannt sein, anderes ist neu. Was Sie hier lesen, ist das Ergebnis einer über 30 - jährigen Unternehmens-geschichte, die im Jahre 1981 mit der Gründung des Ingenieurbüros INFU GbR begann.

NEUES AUS NEU - EICHENBERG: THE PAULY GROUP» Dr. - Ing. Udo Pauly | Geschäftsführer

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, ihr udo pauly

Mit der ingenieurwissenschaft-lichen kompetenz unterschied-lichster fachbereiche, dem Einsatz selbst entwickelter patentierter Lösungen und der Erfahrung aus jahrzehntelanger praxis plant, baut und betreibt Eko - pLANt na-turnahe Anlagen für städte und kommunen. Sie senken Kosten, Ar-beitseinsatz und Energieverbrauch spür-bar, verfügen über eine lange Lebensdau-er und bieten langfristige Kostenstabilität bei niedrigen Betriebsaufwendungen.

kLärscHLAMMvErErduNgs -  ANLAgENIm täglichen Klärwerksbetrieb fallen gro-ße Mengen Klärschlamm an. Seine Be-handlung verursacht bis zu 30 % der Ge-samtaufwendungen eines modernen Klärwerks und belastet die kommunalen Haushalte erheblich.

Als wirtschaftliche Alternative zur techni-schen Klärschlammentwässerung setzen inzwischen über 70 Städte und Kommu-nen auf die Klärschlammvererdung: ein ökotechnisches System, das die quantita-tive und qualitative Leistung von konven-tionellen Entwässerungsaggregaten in der Regel um ein Vielfaches übersteigt. Die Vererdung von Klärschlamm ersetzt ener-gie - und wartungsintensive technische Entwässerungsaggregate und kann auf Zuschlagsstoffe verzichten. Das Volumen des Endprodukts wird deutlich verrin-gert und damit reduzieren sich die Trans-port - und vor allem die Verwertungs-kosten. Der Primärenergiebedarf einer EKO - PLANT Klärschlammvererdungsan-lage liegt bei nur ca. 12 % des Energie-bedarfs einer mechanischen Entwässe-

WIRTSCHAFTLICHKEIT DURCH ÖKO-TECHNOLOGIE» Anette Elnain M.A. | Marketing

Klärschlammvererdungsanlage mit 4 Schilfbeeten in Mölltal, Österreich

verfahrensablauf klärschlammvererdung

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rungsanlage. Die Treibhausgasemission im laufenden Betrieb ist um 80 % geringer. Zusätzlich ist die Photosyntheseleistung in den mehrjährigen Schilfbeständen mit Blattoberflächen von rund 7 m² pro m² Vererdungsfläche beträchtlich, so dass hier zusätzlich CO2 assimiliert und Sauer-stoff produziert wird. In Zeiten knapper Kassen ermöglicht eine Klärschlammver-erdungsanlage ein effizientes, nachhalti-ges sowie zukunftssicheres Klärschlamm-management.

technik und AusstattungEine Klärschlammvererdungsanlage be-steht aus abgedichteten Vererdungsbe-cken in Erdbauweise, die mit einer Fil-terschicht und Pflanzensubstrat gefüllt sind. Die Beete werden mit speziellen Schilfpflanzen aus der hauseigenen Gärt-nerei Reed bepflanzt und sogleich mit Klärschlamm „beschickt“. Im laufenden Betrieb wird der Klärschlamm ganzjährig in die Beete gepumpt. Das Filtratwasser gelangt über ein Drainagesystem wieder zur Kläranlage, der Feststoff verbleibt im Beet. Das Schilf durchwurzelt den gesam-ten Schlammkörper, stellt damit den für die Vererdung notwendigen Sauerstoff-eintrag sicher und hält die Subs tratschicht langfristig hydraulisch leitfähig. Während dieses Prozesses werden durch Mikro-organismen 30 — 50 % der organischen Substanzen mineralisiert, was neben der Entwässerung zu einer deutlichen Volu-menreduktion führt und damit die Menge des zu verwertenden Materials minimiert. Der Betrieb der Klärschlammvererdungs-anlagen wird nach den Anforderungen der Kläranlagen über eine vollautomatische Anlagensteuerung nach einem individu-

ell zugeschnittenen Beschickungsplan ge-steuert und überwacht.

räumung und verwertung Nach 6 bis 10 Jahren wird das erste Beet für die Dauer einer Vegetationsperio-de stillgelegt. Es folgt eine mehrmonati-ge Ruhephase, in der die Schilfpflanzen der Klärschlammerde weiter Wasser ent-ziehen. Der um bis zu 95 % verminder-te „Rest“ wird aus dem Beet „geräumt“. Die Klärschlammerde lässt sich jetzt pro-blemlos ausbaggern und weiter verwer-ten. Die im Beet verbliebenen Wurzeln treiben wieder aus, so dass das Beet un-mittelbar wieder in Betrieb und damit in seinen nächsten Beschickungsrhythmus geht. Die betriebsbegleitende Betreuung von EKO - PLANT stellt sicher, dass in die-ser Phase die anderen Schilfbeete den an-fallenden Klärschlamm komplett aufneh-men — bis sie dann an der Reihe sind zur Räumung.

Auf Basis der Novellierung der Klär-schlammverordnung (AbfKlärV) und Dünge mittelverordnung (DüMV) bietet die Klärschlammvererdung eine lang-fristige und flexible Verwertungsstrate-gie. Sie enthält keine Polymere und eig-net sich weiterhin hervorragend für die landwirtschaftliche Verwertung. Die Klär-schlammbehandlung in Pflanzenbeeten ist zudem ein anerkanntes Verfahren zur Hygienisierung.

NAturErLEbNisbädErBei der Sanierung von Freibädern spie-len die Umbau - und die späteren Unter-haltungskosten eine entscheidende Rolle. EKO - PLANT verfügt über das Know - how

und die Erfahrung, kostengünstig Bade-landschaften mit einer natürlichen Was-seraufbereitung zu schaffen. Das Herz-stück ist hierbei die Wasseraufbereitung in einem naturnahen Badesystem. Nicht nur die Kostenreduktion bei der Sanie-rung und die geringeren Betriebskosten sind schlagende Argumente für ein Na-turerlebnisbad. Noch stärker ins Gewicht fällt der Imagevorteil durch das ökologi-sche Konzept und die damit steigende Be-sucherzahl.

technik und AusstattungKonventionelle Bäder benötigen bekann-termaßen Chlor zur Desinfektion des Was-sers — in unseren Freibädern überlassen wir das der Biologie. In dem geschlosse-nen Wasserkreislauf bestehend aus Bade-becken und Aufbereitungsbereich sorgen Mikroorganismen für die Reinigung des Badewassers. In den Badebecken sorgt eine computersimulierte optimale Durch-strömung für einen 100 %igen Wasseraus-tausch. In dem mit Schilf bepflanzten Geo-matrix® Bodenfilter findet anschließend eine biologisch aktivierte Filtration durch die Mikroorganismen statt. Nach der Rei-nigung gelangt das Wasser zurück in die Schwimmbecken. Das Ergebnis ist reines, sauberes, klares, lebendiges Wasser, das auch für alle geeignet ist, die Chlorwasser nicht vertragen oder ihre Kinder nicht da-mit belasten möchten.Der hohe Standard der ökotechnologi-schen Wasseraufbereitung garantiert eine optimale Wasserqualität und ungetrübten Badespaß. Die Praxis hat gezeigt, dass das System auch bei Besucherzahlen von mehreren Tausend Menschen am Tag ein-wandfrei funktioniert.

Wasserkreislauf im Eko - pLANt Naturerlebnisbad

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Was 1994 mit einer überschaubaren Menge schilfpflanzen im garten des firmensitzes in Neu - Eichenberg be-gann, hat sich zu einer 1,7 Hektar großen Gärtnerei mit mehreren Gewächshäusern entwickelt. Vor zehn Jahren übernahm ich die Leitung des Geschäftsbereiches Reed der EKO - PLANT GmbH und somit die Auf-gabe, kontinuierlich adaptiertes Schilf für die speziellen Anforderungen der Firma zur Verfügung zu stellen. Die Arbeit des Geschäftsbereiches Reed beginnt im Winter mit der Schilfern-te, wenn die Samen durch den Einfluss von Frost gereift sind. Die Adaption des Schilfes entsteht bereits bei der Ern-te, da das Saatgut in den bestehenden Klärschlammvererdungsanlagen geern-tet wird. Dieses Saatgut trägt die geneti-sche Erbinformation mit sich, mit hohem Frachtangebot (großer Nährstoffversor-gung) gut gedeihen zu können. Die Saat-körner werden nach der Ernte getrocknet, professionell gereinigt und zur besseren Weiterverarbeitung in „Pillen“ gedreht. Diese werden im Gewächshaus auf Erde ausgelegt und kurzfristig unter viel Wär-me und hoher Luftfeuchtigkeit zum Kei-

men gebracht. Nach jahreszeitlich be-dingter Verweildauer von 4 bis 6 Wochen im Gewächshaus kommen die Jungpflan-zen zur Topfmaschine, werden in 9er - Töp-fe verpflanzt, diese in Kisten und dann in die Beete gestellt. Dort erhalten die jun-gen Schilfpflanzen kontinuierlich gezielte Nährstoffgaben, viel Pflege und sind nach weiteren 3 bis 4 Monaten fertig zur Aus-stattung von Vererdungsbeeten. Auf diese Weise können 270.000 bis 350.000 Pflan-zen die Gärtnerei pro Saison durchlaufen. Stellt man sich vor, man würde alle Töpfe in eine Reihe stellen, könnte man so bis nach Kassel gelangen, das ca. 30 Kilome-ter Luftlinie entfernt liegt.

Einen weiteren speziellen Aufgabenbe-reich stellen die Anforderungen an die Schilfpflanzen beim Einsatz im Nieder-lastbereich der Naturschwimmbäder dar. Hierfür wird das Saatgut aus Naturstand-orten geerntet und mit normalen Dünger-gaben versorgt, bis die Pflanzen in einer Geomatrix® ausgepflanzt werden.

www.eko - plant.de

SCHILF — HERZSTÜCK ÖKOTECHNISCHER ANLAGEN» Dipl. - Ing. Brigitte Pauly | Leiterin Gärtnerei Reed

Junge Schilfpflanzen in der Gärtnerei im Juni

Sieben Monate altes Schilf im Oktober

Gärtnerei Reed in Neu - Eichenberg

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Als ich 1995 bei der firma iNfu an-fing, war gerade die 4. klärschlamm-vererdungsanlage im bau. Die Kom-munikationswege waren sehr kurz und jeder wusste über alles Bescheid. 2000/2001, als ich in den Anlagenbetrieb zu EKO - PLANT wechselte, befanden sich schon 8 Klärschlammvererdungsanlagen in Betrieb. Die Kommunikationswege wa-ren kurz und jeder wusste noch über fast alles Bescheid.Auf Basis dieser Erfahrungen wurden im Verlauf der letzten 11 bis 12 Jahre wei-tere 60 Vererdungsanlagen und 5 Natur-erlebnisbäder realisiert. Dadurch sind Kernkompetenzen erwachsen, die auf vielfältige Weise miteinander in Verbin-dung stehen. Durch strukturierte Handha-bung haben wir hieraus ein System ent-wickelt, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu gewinnen.

per definition besteht ein system aus einzelnen teilen, die durch Ur-sache - Wirkungs - Beziehungen und ver-schiedene Systemeigenschaften mitei-nander vielfältig vernetzt sind. Bildhaft kann von einem „Beziehungsnetz“ gespro-chen werden. Das „Beziehungsnetz“ dient

der Qualitätssicherung und dem kontinu-ierlichen Verbesserungsprozess. Hierbei sind die funktio nalen Einheiten sowohl in-nerhalb des Verbundes (siehe Schaubild) als auch jede einzelne Einheit direkt mit dem Kunden mittels Kommunikations-linien verknüpft. im rahmen der projektabwicklung durchläuft jeder kundenauftrag ein-heitliche schritte. Angefangen von der Verfahrensstudie mit Variantenvergleich, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Prü-fung der generellen Gangbarkeit über die Planung (Genehmigungs - /Ausführungs-planung) bis hin zum gebauten und fertig-gestellten Produkt — eine Klärschlammver-erdungsanlage oder ein Naturerlebnisbad. Bevor ein Projekt realisiert werden kann, sind diverse Ab - und Rücksprachen zwi-schen den einzelnen funktionalen Einhei-ten notwendig. So ist beispielsweise nicht nur die Qualität eines Schlammes wichtig, sondern auch die bauliche Umsetzbarkeit im Rahmen von örtlichen Gegebenheiten.

innerhalb dieses Netzes übernimmt die Abteilung service Ökotech-nik die Anlage für die anschließen-

de betriebsführung für mindestens ein Jahr, in der Regel für 3 bzw. 5 Jah-re. Je nach Baufortschritt, spätestens ab Mitte der Bauphase, stellen sich die Mit-arbeiter beim Kunden vor, um erste Ab-sprachen zur Inbetriebnahme der Anla-ge und der weiteren Betriebsführung zu treffen. Dies geschieht in der Regel durch die Technische Leitung und den Anlagen-betreuer. Mit Inbetriebnahme einzelner Beete bzw. der Anlage beginnt nun die vertraglich geregelte „Betriebsbegleiten-de Betreuung“. Diese beinhaltet neben den Vor - Ort - Arbeiten wie Bestandsauf-nahme, Datenerfassung, Fotodokumen-tation, Nivellement und Probennahmen auch den regelmäßigen Informationsaus-tausch mit dem Kunden über und um die Anlage bzw. mögliche Einflussfaktoren. Damit ist gewährleistet, dass auch der Kunde zu jeder Zeit über verlässliche Fak-ten zu seiner Anlage verfügt.

Mit inbetriebnahme der gebauten Anlage übernimmt service Öko-technik allerdings nicht nur die ver-traglichen Leistungen im rahmen der betrieblichen betreuung gegen-über dem kunden, sondern auch das

SERVICE ÖKOTECHNIK — INFORMATIONEN UND HANDELN MITEINANDER VERNETZEN » Dipl. - Ing. Sylvia Diestertich | Qualitätsmanagement

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„interne“ Controlling innerhalb der Fir-mengruppe. Der Focus liegt hierbei insbe-sondere auf der Prüfung der Umsetzungen aus Planung und Bau wie Dimensionie-rung, Bautechnik und Funktionalität — bei KSV bezogen auf die Vererdbarkeit/Ent-wässerung des Klärschlammes, bei Na-turschwimmbädern auf die Reinigung des Badewassers.

Aus den Arbeiten vor Ort auf den Anla-gen, den Datenerhebungen, der Analy-tik, den Auswertungen und den visuellen Einschätzungen ergeben sich kontinuier-lich neue Erfahrungen und Erkenntnisse. Diese werden entsprechend sowohl in die Planung als auch in den Bau zurückkom-muniziert und für die nachfolgenden Pro-jekte nutzbar gemacht. Auf Basis dieser gesammelten Kenntnisse wird die für je-den Standort optimale Umsetzung entwi-ckelt. So entstanden z. B. aus alternativen Betriebsweisen bei Vererdungsanlagen neue Konzeptionen wie die Hochleis-tungsvererdung in Eibelshausen oder der Bau von deutlich größeren Beeten mit ausschließlicher Mittelbeschickung in Schwarmstedt.

Als resultat aus den vielen einzelnen schritten innerhalb eines projektes, den entsprechend daran beteiligen Mit-arbeiter/ - innen des Hauses und den im-mer wieder einfließenden Erfahrungen aus der Praxis wurde aus der „einfachen“ betriebsbegleitenden Betreuung vor Jah-ren das betriebsbegleitende  Enginee-ring: zum Nutzen für die Optimierung und Weiterentwicklungen unserer Produkte.

www.infu.de

Klärschlammvererdungsanlage in Heringen mit seitlicher Zulauftechnik

im Winterbetrieb

Klärschlammvererdungsanlage in Schwarmstedt mit zentraler

Zulauftechnik

Mike Maurer, Leiter der Kläranlage Gudensberg - Maden (rechts), mit Ulrich Hartig, Anlagenberater Projektierung & Service

Die Vernetzung der einzelnen Informa-tionen innerhalb des Systems/eines Projektes basiert auf der vertrauens-

vollen sachlichen Zusammenarbeit und Kommunikation intern und extern.

KUNDE

Planung Bau

Verfahrens-studie

ServiceÖkotechnik

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die HuMus - uNd ErdEN koNtor gmbH hat sich bei der gründung 1997 eine klare position gegeben: Als Teil der Unternehmensgruppe besteht die Kernkompetenz in der Nutzung natür-licher Ressourcen mit dem Ziel, ökono-misch und ökologisch sinnvolle Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. Im Mittelpunkt des täglichen Handelns steht bei HUMUS - UND ER-DEN KONTOR der Kompost — damals wie heute.

bereits im Jahr 2000 wurde der be-trieb des floratop® regionalerden-systems als Markenlizenzkonzept erfolgreich gestartet. Mit diesem Kon-zept werden Kompostierungsanlagen, Er-denwerke, Kommunen, Regionalverbände sowie private Entsorgungsunternehmen in die Lage versetzt, Komposte und Er-den nach dem Prinzip „aus der Region für die Region“ professionell herzustellen und zu vermarkten. Hochwertige Substra-te auf Basis des höchstmöglichen Anteils Kompost und weiterer regionaler Roh-stoffe sind das Ergebnis. Was sonst nur Spezialbetriebe der Erdenindustrie pro-

duzieren können, wird im Regionalerden-system mit dem „Sahnehäubchen“ der regionalen Herkunft gekrönt. Durch den Komposteinsatz wird die Torfmenge re-duziert und damit eine erhebliche Menge CO2 eingespart. Mit diesem Angebot hat HUMUS - UND ERDEN KONTOR seiner-zeit ein innovatives Angebot geschaffen, das heute mehr denn je dem Trend ent-spricht: Regionale Produkte genießen ein hohes Verbrauchervertrauen und stellen ein wachsendes Marktsegment mit guten Zukunftsaussichten dar.

grundlage des floratop® regional-erdensystems ist ein auf den jewei-ligen kunden zugeschnittenes um-fassendes dienstleistungspaket. Die Vergütung orientiert sich im Wesentlichen an den Erlösen aus den hergestellten Pro-dukten — ähnlich einem Franchise - Sys-tem. Beginnend mit der Unterstützung bei der technischen Ausstattung und der Festlegung eines maßgeschneider-ten Produktsortimentes wird der Part-ner in jeder Phase der Zusammenarbeit von einem erfahrenen Projektmanager unterstützt. Hierzu gehören Rohstoffbe-

REGIONALE ERDEN UND MEHR — KOMPOST UND SERVICE IM MITTELPUNKT» René Dietrich | Geschäftsführer HUMUS - UND ERDEN KONTOR

Aktionsmarketing mit Gewinnspiel

Klare Ausschilderung und Blumenerde-Beratungsposter bei den Kurpfälzer

Erden in Heidelberg - Wieblingen

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schaffung, Entwicklung der passenden Rezeptur und die Qualitätssicherung bei Rohstoffen und Produkten durch umfang-reiche Analytik. Ergebnis ist eine regiona-le Marke wie zum Beispiel die Oberhessi-sche Erde, die Unterfränkische Erde oder die Münchner Erde unter der Dachmarke Floratop®. Der Fokus liegt hierbei auf der Vermarktung von lo-ser Ware wie Pflanzer-de, Blumenerde oder Gartenerde, aber auch Sackware und Ergänzungsprodukte wie Mulche gehören zum Angebot. Das Sor-timent wird entsprechend dem Bedarf um Spezialsubstrate für Rasen, Golfplätze, Bäume und andere erweitert — alle Pro-dukte mit höchstmöglichem Anteil an re-gionalem Kompost.

im rahmen des Marketing - services werden potentielle kunden im Hob-by -  und profigartenbau mit geziel-ten Maßnahmen angesprochen und gewonnen. Neben klassischen Werbe-mitteln wie Flyern und Plakaten werden Direktmailings und Presse - und Öffent-lichkeitsarbeit genutzt, um die Bekannt-heit zu erweitern und den Absatz zu för-dern. Die Organisation und Durchführung von Fach - und Verkaufsveranstaltungen sowie ein umfangreiches Schulungs - und Beratungsangebot gehören ebenfalls zu den wesentlichen Eckpfeilern des Sys-

tems. Zur weiteren Verbreitung und zur Er-höhung kundenorientierter Bezugsquellen werden die Partner bei der Akquise von Verkaufsstellen, wie zum Beispiel Wert-stoffhöfen oder regional vertretenen Han-delsunternehmen, unterstützt. Die derzeit

20 Regionalerdenpart-ner tauschen im Rah-men regelmäßiger Fo-ren ihre Erfahrungen aus. Neue Ideen, Anre-gungen und Kritik wer-den so kanalisiert und innovative Lösungen

fließen in das System zurück.

dem grundgedanken der regiona-len Herkunft und der Nutzung von bis zu 70 % kompost als torfersatz folgt auch die Marke Heimatkontor. Unter dieser Marke bietet HUMUS - UND ERDEN KONTOR dem Groß - und Einzel-handel (Schwerpunkt: Lebensmittel - und Baumärkte) Premium - Erden zu günstigen Preisen und mit belegbaren Erfolgsaus-sichten an. Das Sortiment umfasst Blu-menerde in 10 -, 20 - und 45 - Liter - Verpa-ckung und Balkon - und Kübelpflanzenerde sowie Pflanzerde jeweils in 45 - Liter - Ver-packung.

die eindeutige kennzeichnung der regionalen rohstoffbasis in ver-bindung mit bester Qualität ist nach Erkenntnissen der aktuellen Marktforschung ein überzeugen-

des verkaufsargument. Hierdurch werden die Heimatkontor - Produkte zu ei-ner Alternative auf dem Markt der hoch-wertigen Erdenprodukte. Derzeit werden achtzehn Regionallinien angeboten: aus dem Rheinland, aus Hessen, aus Bayern etc.. Die Rohstoffe bezieht HUMUS - UND ERDEN KONTOR bei über 50 regionalen Partnern, bevorzugt bei den Partnern aus dem Floratop® Regionalerdensystem. Die Produkte unterliegen strengen Qualitäts-kontrollen und werden in dezentralen Erdenwerken nach einheitlichen Richt-linien produziert. Durch die deutliche Re-duzierung des Torfanteils und den Ein-satz regionaler RAL - Komposte werden zum Beispiel bei der Pflanzerde bis zu 75 % CO2 im Vergleich zu einem torfhal-tigen Substrat eingespart. Die Nutzung der regionalen Komposte schließt zu-dem Wertstoffkreisläufe zu 100 Prozent. Ein ökonomisch und ökologisch sinnvol-les Konzept, das im Handel die steigen-de Nachfrage nach regionalen Produkten bedient.

Auf Basis dieser zwei Geschäftsbereiche realisiert HUMUS - UND ERDEN KONTOR gesundes Wachstum, wirtschaftliche Sta-bilität und sichere Arbeitsplätze.

www.humus - erden - kontor.de

Erfahrungsaustausch führt zu innovativen Lösungen, die in das system zurückfließen

Heimatkontor Erden mit Qualitäts - Komposten aus der Region für den

Groß - und Einzelhandel

Verkauf von regionaler loser Erde auf der Kompostierungsanlage

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in den 80er Jahren des letzten Jahr-tausends wurde mit der getrennt-sammlung von bioabfällen begon-nen. Bereits im Jahr 1985 machte sich die Firma igw - Kompostverwertung an die Ar-beit und begann damit, Komposte auf ihre Zusammensetzung hin zu analysieren und die positiven Eigenschaften von Kompost mittels pflanzenbaulicher Versuche zu un-tersuchen. Seitdem forschen und entwi-ckeln Fachingenieure, Wissenschaftler, Techniker und Laboranten aus den Be-reichen Umweltmanagement, Agrarwis-senschaften, Gartenbau, Biologie und Chemie im Bereich der Behandlung or-ganischer Reststoffe, um innovative und praxisgerechte Lösungen zu erarbeiten.

Anfängliche Arbeitsschwerpunkte waren neben der Erstellung von Machbarkeits-studien / feasibility studies zur Kompost-vermarktung mehrere Forschungs - und Entwicklungsprojekte zur Kompost-anwendung in pflanzenbaulichen Berei-chen und die Entwicklung von kompost-spezifischen Methoden, wie z. B. Tests zur Bestimmung der Pflanzenverträglichkeit und zum Nachweis von Phytotoxen. Im

Laufe der Zeit wurden mit dem vorhande-nen Know - how zusätzliche neue Arbeits-schwerpunkte etabliert. Hierzu zählen Hy-gieneprozessprüfungen von biologischen Behandlungsanlagen und Entwicklung von Prüfsystemen zur Prozesshygiene für die auf dem Markt befindliche Anlagen-technik. Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Um-weltbundesamt konnte im Rahmen von F&E - Vorhaben diese Thematik (Hy giene der Bioabfallbehandlung) umfassend wei-terentwickelt und erprobt werden. Die Ergebnisse dieser Forschungsvorhaben waren die Grundlage für die Erstellung des Anhangs II der Bioabfallverordnung (BioAbfV).

Im Jahr 2000 fand die Eingliederung des Labors unter dem Namen PlanCoTec in die INFU mbH statt. Als Geschäftsbe-reich von INFU hat PLANCO - TEC das Leistungsspektrum auf die Gebiete Rest-abfall und Abwasser erweitert und verfügt auch hier über eine langjährige Erfahrung im Bereich der Prozessoptimierung sowie Qualitätsüberwachung von aeroben und anaeroben biologischen Behandlungsan-

lagen. Der fachgerechte Umgang mit or-ganischen Reststoffen aller Art und ihre optimale Rückführung in den Kreislauf stellt heute und erst recht in Zukunft eine zentrale Aufgabe in der Abfallwirtschaft dar.

Die Auftragslage erlaubte nicht nur, son-dern verlangte nach einer Ausweitung der Labortätigkeit. Im Jahr 2008 errichtete PLANCO - TEC deshalb ein neues Gebäu-de in Neu - Eichenberg mit hervorragender Ausstattung für Labortechnik, Kommuni-kation, Organisation und mit Technikum, Klimakammer und umfangreichen Ver-suchsflächen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist das Dach des Laborgebäudes ganzflä-chig mit einer Photovoltaikanlage ausge-rüstet und die Reinigung des Abwassers erfolgt über eine eigene Pflanzenkläranla-ge in der Gärtnerei Reed.

WIE AUS ABFALL GÜTEGESICHERTER WERTSTOFF WIRD» Dipl. - Ing. Eleonore Marciniszyn | Leiterin PLANCO - TEC

Nachweis von keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen

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prAxisscHWErpuNkt ANALytik orgANiscHEr rEststoffE

komposte und substrate: Gewerbsmäßig produzierte Komposte sind hygienisierte Endprodukte aus der ae-roben Behandlung von Bioabfällen. Neben der Prozessprüfung phytohygienischer Kenngrößen liegt das Hauptaugenmerk bei der Analyse auf den Nährstoffgehalten bzw. der biologischen und physikalischen Zusammensetzung — wie etwa die Be-stimmung des Salzgehaltes, des Feuchte-gehaltes und des Rottegrades (Selbster-hitzung). Als zugelassenes Prüflabor der unabhängigen Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. führt PLANCO - TEC bundes-weit zertifizierte Fremdüberwachung und Anerkennung nach BioAbfV und Güte-sicherung Kompost (RAL - GZ 251) durch. Aus den erzielten Ergebnissen erfolgt die Beratung zur Qualitätssicherung bei Kompostierungs anlagen.

untersuchung von inputmaterialien zur vergärung:Mittels Gärtests wird die anaerobe Ab-baubarkeit von Substraten (z. B. Bioab-fall, NAWAROs, organische Reststoffe) im Labormaßstab als standardisierter Batch-versuch unter optimierten Bedingun-gen sowohl bei mesophilen als auch bei thermophilen Temperaturen gemessen.

Zu den Einsatzbereichen gehören die Prü-fung geeigneter Substrate und Substrat-

Pflanzenverträglichkeitstest mit Sommergerste

eigenschaften, die Ermittlung der maxi-malen Biogas - und Methanbildung des Substrates und die Prozesskontrolle von Vergärungsanlagen. Darüber hinaus kann mittels Gärtest das Restgaspotenzial von bereits behandelten biogenen Stoffen er-mittelt werden. Dies umfasst auch die Be-urteilung und Einhaltung der Ablagerungs-kriterien nach Deponieverordnung (DepV) von behandelten Restabfällen hinsichtlich einer möglichen Gefährdung der Schutz-güter Boden, Wasser und Luft.

klärschlamm und Abwasser:Für EKO - PLANT kontrolliert das Labor die Eignung von Klärschlämmen für die Ver-erdung in Schilfbeeten gemäß den Ab-fallrichtlinien. Hierzu gehören Standard-analysen von gereinigtem Abwasser nach Einleitungsverordnung, die Ermittlung von Stabilitätskennwerten (Gasbildungs-potenzial, Atmungsaktivität, Entwässe-rungs - , Fließ - und Absetzverhalten), ge-gebenenfalls die Prüfung des Abbaus von Flockungszusätzen bis hin zur Pro-zesskontrolle von Schlammbehandlungs-anlagen.

Mechanisch - biologisch behandelte Abfälle (MbA):Auch in diesem wichtigen Bereich für eine nachhaltige und umweltverträgliche Ab-fallwirtschaft bietet PLANCO - TEC alle Testverfahren zur Bestimmung der bio-logischen Aktivität. Mechanisch - biologi-sche Abfallbehandlungsanlagen erhalten

auf dieser Grundlage Beratung zur Opti-mierung ihrer Prozessabläufe.

biologisch abbaubare Werkstoffe (bAW):Unter BAW versteht man eine Gruppe von Werkstoffen, die im Herstellungs - und Verarbeitungsbereich Kunststoffei-genschaften aufweisen, gleichwohl aber in biologischen Systemen mikrobiell ab-gebaut werden können. Als ein von DIN CERTCO zugelassenes Prüflabor führt PLANCO - TEC Prüfungen nach DIN EN 13432 im Rahmen des Zertifizierungspro-gramms für Produkte aus kompostierba-ren Werkstoffen durch.

www.plancotec.de

Akkreditiertes prüflabor (diN EN iso 17025) für fachmo-dul Abfall. Die Norm DIN EN ISO 17025 beschreibt die “Allgemeinen Anforderungen an die Kompetenz von Prüf - und Kalibrierlaboratori-en”. Sie hat eine starke Stellung z. B. in der Lebensmittelproduktion und dem Umweltschutz.

Anerkanntes prüflabor nach diN EN 13432: diN - cErtco. Diese Zertifizierungsgesellschaft der TÜV Rheinland Gruppe und des DIN Deutsches Institut für Nor-mung e.V. genießt aufgrund ihrer Unabhängigkeit, Neutralität, Kom-petenz und langjährigen Erfahrung im In - und Ausland hohes Ansehen.

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1 2013

1,6 Mio Schilfpflanzen haben in den letzten 10 Jahren die Gärtnerei Reed verlassen.

4.000 Über 4.000 Tonnen CO2 konnten im letzten Jahr durch die alternativen Ver-fahren und Produkte bei unseren Kunden sowie den Einsatz alter-nativer Energien in der Gruppe eingespart werden.

50 Über 50 Jahre besteht die Unternehmensgruppe, wenn der zurzeit längste Betreuungs - vertrag ausläuft.

138.252 Tonnen Klärschlammerde wurden bisher aus den Anlagen der EKO - PLANT geräumt. Diese Menge resultiert aus einer ursprünglichen Nass-schlammmenge von 2.434.302 m3.

NATUR TRIFFT TECHNOLOGIE iN ZAHLEN

Herausgeber: THE PAULY GROUP Karlsbrunnenstraße 11 37249 Neu - Eichenberg E - Mail: [email protected]: +49.5542 9361 - 0 Telefax: +49.5542 9361 - 68www.thepaulygroup.com

Verantwortlich für den Herausgeber: René DietrichRedaktionsleitung und Projektkoordination: Anette ElnainLayout und Reproduktion: designhoch° Köln (www.designhoch.de)Copyright:  Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers