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Die Europäischen Sprachenzertifikate

PrüfertrainingKonzeption: Peter Kiefer - Heinrich Rübeling - Geoff Tranter

Weiterbildungs-Testsysteme GmbH

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Programm

1 Kontaktaufnahme

2 Der Task-Ansatz der Sprachenzertifikate

3 Task-Beispiel: Konsensfindungsgespräch4 Die Bewertungskriterien auf dem Hintergrund des Curriculums

5 Die Bewertungskriterien anwenden lernen

6 Eine mündliche Prüfung bewerten

7 Tipps für das Prüferverhalten

8 Die Briefbewertung

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Kontaktaufnahme

1Wie gut kennen Siedie Teilnehmer des Prüfertrainings-Workshops?

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Kontaktaufnahme

Suchen Sie sich bitte einen Gesprächspartner, den Sie nicht (gut) kennen. Versuchen Sie, in der Unterhaltung, so viel wie möglich über Ihren Gesprächspartner in Erfahrung zu bringen:

- Namen,- wo er wohnt,- wo er herkommt,- in welcher Einrichtung er unterrichtet,- bisherige Unterrichtserfahrungen,- bisherige Prüfungserfahrungen, - warum er gern unterrichtet,- warum er gern prüft.

Fragen Sie nur nach Informationen, die Ihnen nicht bekannt sind.

Bereiten Sie sich darauf vor, Ihren Gesprächspartner im Plenum vorzustellen.

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Taskskommunikative Aufgaben

2Der Task-Ansatz der Sprachenzertifikate - oder:

... vom Austausch von Sprachintentionen zum Gespräch ...

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Tasksund kommunikative Aufgaben

Aufgaben:

1. Diskutieren Sie folgende Fragen: Was konnten Sie über Ihren Gesprächs- partner herausfinden? Wie fanden Sie das Gespräch?

2. Vergleichen Sie doch mal Ihre Unterhaltung mit folgendem „Gespräch“...Welche Unterschiede stellen Sie fest?

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Szenario Verhör?

A: Aus welchem Land kommen Sie?B: Ich komme aus ....A: Wie lange haben Sie Deutsch gelernt?B: Ich habe 3 Jahre Deutsch gelernt.A: Ist das Ihre erste Fremdsprache?B: Nein.A: Welche andere Sprache sprechen Sie noch?B: Ich spreche ein bisschen Englisch.

Wie realistischist dieser Dialog?

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Sprachintentionen

jdn. um etwas bitten

A: Können Sie mir ..............?

B: Ja, natürlich.

Die Lernzielbeschreibung des alten VHS/ICC-Zertifikats listete ein Repertoire von Sprach-intentionen auf, um kommunikative Ziele realisieren zu können, z.B.:

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Sprachintentionen

Können Sie mirfür die kommenden Tage Ihr Auto leihen?“

„Ja, natürlich.“

Kann dieser Dialog

als realistisch angesehen

werden?

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Tasks kommunikative Aufgaben

Das folgende Beispiel aus der Lernzielbeschreibung zeigt:

ein Gespräch hat weitaus mehr Elemente als nur die Realisierung von Sprachintentionen in einem Aktion-Reaktion-Schema.

In einem Szenario werden eine Vielzahl von Redemitteln eingesetzt, um das kommunikative Handlungszielzu erreichen.

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Tasks kommunikative Aufgaben

Prinzip Authentizitätgrößtmögliche Wirklichkeitsnähe allerLernziel- und Prüfungsbereiche

Task

als Schlüsselbegriff

Task

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Tasks kommunikative Aufgaben

TasksTasks

produktiveFertigkeiten

rezeptiveFertigkeiten

Sprechen Schreiben Hören Lesen

Texte verstehenTexte verstehen- global- global- in ihren Details- in ihren Details- selektiv- selektiv

- Briefe- Briefe- Faxe- Faxe- E-mails- E-mails

Interaktion inInteraktion inSzenarien desSzenarien destäglichen Lebenstäglichen Lebens

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Tasks kommunikative Aufgaben

TasksTasks

produktiveFertigkeiten

rezeptiveFertigkeiten

Sprechen Schreiben Hören Lesen

Texte verstehenTexte verstehen- global- global- in ihren Details- in ihren Details- selektiv- selektiv

- Briefe- Briefe- Faxe- Faxe- E-mails- E-mails

Interaktion inInteraktion inSzenarien desSzenarien destäglichen Lebenstäglichen Lebensz.B. z.B. um einenum einenGefallen bittenGefallen bitten

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Tasks kommunikative Aufgaben

Achtung!

Das folgende Beispiel ist eine authentischeRealisierung des Szenarios

um einen Gefallen bitten.

Es soll veranschaulichen, welche Redemittel für dieses Szenario besonders typisch sind. Es ist in keiner Weise für die Verwendung

im Unterricht gedacht.

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SzenarioUm einen Gefallen bitten - Teil 1

S1: Du Ingrid, ich wollt dich mal was fragen.S2: Hm.S1: Ich hab bei Ikea so n ganz tollen Schrank für meinen Flur gesehen, ich hab doch da immer alles so rumstehen weisste und das muss doch endlich mal ordentlicher werden. Und der Schrank ist aber n bisschen gross, und ich hab doch keinen Dachgepäckträger für mein Auto und da wollt ich dich fragen, ob ich euern Kombi haben könnte.S2: Wie meinste aufm Dachgepäckträger oder hinten im (...)S1: hinten rein, das is ja aufm dach, das is auch eh ich das da hochge- wuchtet habe das...

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SzenarioUm einen Gefallen bitten - Teil 2

S2: Wann wollst denn das haben?S1: Hm. Na am besten gleich Montag.S2: Wart, ich kuck mal eben, ob ich da n Termin habe. Hm. Montag is schlecht. Da muss ich nach Salzgitter. Hm. Geht das Dienstag auch? Dienstag morgen könnstes haben.S1: Oh, Dienstag ist bei mir ganz schwierig. Hmm (und wie isses...)S2: ja oder Montag (nachmittag)S1: Montag, der Montag, wann is egal

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Analyse-Beispielum einen Gefallen bitten(Ausschnitt)

S1: Du Ingrid, ich wollt dich mal was fragen.S2: Hm.S1: Ich hab bei Ikea so n ganz tollen Schrank für meinen Flur gesehen ich hab doch da immer alles so rumstehen weisste und das muss doch endlich mal ordentlicher werden. Und der Schrank ist aber n bisschen gross, und ich hab doch keinen Dachgepäckträger für mein Auto und da wollt ich dich fragen, ob ich euern Kombi haben könnte.S2: Wie meinste aufm Dachgepäck- träger oder hinten im (...S1: hinten rein,

Eröffnungsphase, AbtönungStrategie: ein Gespräch eröffnenStrategie: Zeit gewinnenOrientierung/BegründungStrategie: lebendige SpracheVerstärkung, interaktive StrategieStrategie gemeinsames WissenNotion: NotwendigkeitSprecherwechsel verhindernAbschwächungspartikelSignalwort, neue PhaseBitte formulierenSprechintention „um etwas bitten“VerhandlungsphaseVermeidenstrategie: nicht antwortenInteraktiv: Formulierung übernehmen

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Analyse-Beispielum einen Gefallen bitten(Ausschnitt)

S1: Du Ingrid, ich wollt dich mal was fragen.S2: Hm.S1: Ich hab bei Ikea so n ganz tollen Schrank für meinen Flur gesehen ich hab doch da immer alles so rumstehen weisste und das muss doch endlich mal ordentlicher werden. Und der Schrank ist aber n bisschen gross, und ich hab doch keinen Dachgepäckträger für mein Auto und da wollt ich dich fragen, ob ich euern Kombi haben könnte.S2: Wie meinste aufm Dachgepäck- träger oder hinten im (...S1: hinten rein,

Eröffnungsphase, AbtönungStrategie: ein Gespräch eröffnenStrategie: Zeit gewinnenOrientierung/BegründungStrategie: lebendige SpracheVerstärkung, interaktive StrategieStrategie: gemeinsames WissenNotion: NotwendigkeitSprecherwechsel verhindernAbschwächungspartikelSignalwort, neue PhaseBitte formulieren, indirekte BitteSprachintention „um etwas bitten“VerhandlungsphaseVermeidenstrategie: nicht antwortenInteraktiv: Formulierung übernehmen

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Analyse-Beispielum einen Gefallen bitten

S1: Du Ingrid, ich wollt dich mal was fragen.S2: Hm.S1: Ich hab bei Ikea so n ganz tollen Schrank für meinen Flur gesehen ich hab doch da immer alles so rumstehen weisste und das muss doch endlich mal ordentlicher werden. Und der Schrank ist aber n bisschen gross, und ich hab doch keinen Dachgepäckträger für mein Auto und da wollt ich dich fragen, ob ich euern Kombi haben könnte.S2: Wie meinste aufm Dachgepäck- träger oder hinten im (...S1: hinten rein,

Eröffnungsphase, AbtönungStrategie: ein Gespräch eröffnenStrategie : Zeit gewinnenOrientierung/BegründungStrategie : lebendige SpracheVerstärkung, interaktive StrategieStrategie: gemeinsames WissenNotion: NotwendigkeitSprecherwechsel verhindernAbschwächungspartikelSignalwort, neue PhaseBitte formulieren, indirekte BitteSprechintention „um etwas bitten“VerhandlungsphaseVermeidenstrategie: nicht antwortenInteraktiv: Formulierung übernehmen

da wollt ich dich fragen, ob ich euern Kombi haben könnte

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Szenarien

Szenarien haben

1. eine bestimmte PhasenPhasenstruktur

2. bestimmte sprachliche Merkmalesprachliche Merkmale

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Kurzcharakteristik Szenario A um einen Gefallen bitten

1. Eröffnung Begrüßung, Kontaktaufnahme

2. Einleitung Vorbereitung der Bitte

3. Anliegen Bitte, Gefallen

4. Verhandlung Verabredungen

5. Antwort positiv / negativ

6. Reaktion Dank / Bedauern

7. Abschluss Bestätigung , Verabschiedung

Diskursstruktur (vgl. Sprachintention)

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Kurzcharakteristik Szenario A um einen Gefallen bitten

Sprachliche Merkmale

1) Sprachintentionen, z.B.

• jdn. ansprechen• sich bedanken / auf Dank reagieren• etwas begründen• jdn. um etwas bitten / Bitten nachkommen, ablehnen

etc.

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Kurzcharakteristik Szenario A um einen Gefallen bitten

Sprachliche Merkmale

2) Diskursstrategien, z.B.

• ein Gespräch strukturieren• gemeinsames Wissen andeuten• Höflichkeitsstrategien

etc.

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Kurzcharakteristik Szenario A um einen Gefallen bitten

Sprachliche Merkmale

3) Diskurselemente, z.B.

• Sprechersignale: Gesprächspartikeln

• Hörersignale: Aufmerksamkeit, Zustimmung, Skepsis ...• Modalpartikeln, Gradpartikeln

etc.

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Kurzcharakteristik Szenario A um einen Gefallen bitten

Sprachliche Merkmale

4) Grammatik, z.B.

• Fragesätze• Angabesätze: kausal, konditional• Modalverben• Konjunktiv

etc.

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Kurzcharakteristikaaller Szenarien

Lesen Sie in den Lernzielbroschüren derEuropäischen Sprachenzertifikate

Kapitel 2.2.2 Kurzcharakteristika der Szenarien

Die dort aufgelisteten sprachlichen Merkmale

• charakterisieren die einzelnen Szenario-Typen,• bilden eine Grundlage für Lehrwerke bzw. Trainingsmaterialien für die Lernenden,• stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit den Bewertungskriterien.

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Liste der Szenarien

Interaktion, um dasVerhalten anderer zu

beeinflussen

Interaktion fürsoziale

Kontakte

Interaktion für denAustausch vonInformationen

Interaktion fürden Austauschvon Meinungen

A um einen Gefallen bitten

G "Small talk" / Alltagsgespräche

I erklären / Auskunft geben

L Konsens- findung

B sich beschweren H "Language-in- Action" [hand- lungsbegleitende Gespräche]

J erzählen / berichten

M Diskussion

C jdn. überreden K jdn. um Infor- mationen bitten

D Etwas bestellen, an Dienstleistungen teilnehmenE jdn. um Rat bitten/ Rat geben

F jdn. einladen

Gelb = nur mündliche Szenarien

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1. Alltagskommunikation

2. Sprachen lernen • in der Praxis des Sprachunterrichts • als integrative Kategorie für die Beschreibung von Lernzielen

3. Sprachenprüfung als Prüfungsaufgabe

Tasks und Szenarien

Tasks und Szenarien spielen auf drei Ebenenauf drei Ebenen eine Rolle

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Taskskommunikative Aufgaben

3Task-Beispiel

Das Szenario Konsensfindung

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Konsensfindung

Bilden Sie Gruppen zu 4 Personen.

2 Personen führen miteinander ein Gespräch.

2 Personen hören zu.

AufgabeAufgabe

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KonsensfindungAufgabenblatt für die Gesprächspartner

Situation: Sie und Ihr Gesprächspartner diskutieren darüber, wie Sie erwachsene Sprachenlernende motivieren können, eine Prüfung abzulegen. Schauen Sie sich die folgenden Stichpunkte an und versuchen Sie sich auf zwei oder drei zu einigen, die gute Argumente bilden, um ihre Teilnehmenden zur Prüfung Die Europäischen Sprachenzertifikate zu motivieren. Selbstverständlich können Sie weitere Gründe in die Diskussion einbringen.

* Selbstbestätigung * Persönliche Lernkontrolle* Nützlich für den Arbeitsplatz * Nützlich für Bewerbungen* Nachweis der Sprachkompetenz * Vermittelt eine Lerndisziplin* Nachweis des allgemeinen Bildungsniveaus* Eine Grundlage für eine Stelle im Ausland / im Zielsprachenland* Motivation für längerfristiges Lernen * .......................................

Überlegen Sie zunächst, welche der angeführten Gründe für Sie die wichtigsten sind. Dann vergleichen Sie Ihre Ideen mit Ihrem Gesprächspartner. Versuchen Sie, sich auf zwei oder drei Gründe zu einigen.

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KonsensfindungAufgabenblatt für die Zuhörer 1

Notieren Sie sich bitte,

- welche Sprachintentionen- welche Strategien- welche Diskursmarker- welche grammatikalischen Elemente

die beiden Gesprächspartner realisieren.

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Die beiden Gesprächspartner Ihrer Gruppe haben eine Liste mit möglichen Gründen für das Ablegen von Sprachprüfungen (s. unten). Ihre Aufgabe ist, ihre Ideen auszutauschen und sich auf zwei bis drei Gründe zu einigen, die sie für die wichtigsten halten.

* Selbstbestätigung * Persönliche Lernkontrolle* Nützlich für den Arbeitsplatz * Nützlich für Bewerbungen* Nachweis der Sprachkompetenz * Vermittelt eine Lerndisziplin* Nachweis des allgemeinen Bildungsniveaus* Eine Grundlage für eine Stelle im Ausland / im Zielsprachenland* Motivation für längerfristiges Lernen * .......................................

Das Ziel ist, einen Konsens zu erreichen in bezug auf die Argumente, die sie verwenden würden, um Lernende zur Prüfung Die Europäischen Sprachenzertifikate zu motivieren. Sollte die Diskussion stocken (aber nur dann!), greifen Sie in das Gespräch ein und bringen den nächsten Punkt ins Spiel. Die Gesprächspartner müssen nicht alle Gründe abdecken. Wenn sie nach fünf Minuten einen Konsens in bezug auf zwei oder drei Punkte erreicht haben, können Sie das Gespräch beenden. Wenn sie sich bereits nach zwei Minuten geeinigt haben, verlängern Sie das Gespräch nicht künstlich.

KonsensfindungAufgabenblatt für die Zuhörer 2

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KonsensfindungAufgabenblatt für die Berichtphase

Berichtphase

Zuhörer- Welche sprachlichen Merkmale haben Sie beobachtet?

Gesprächspartner- Welche Probleme traten in dem Gespräch auf?- An welchen Stellen hätte es weitergeholfen, wenn ein Moderator unterstützend eingegriffen hätte?

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Tasks kommunikative Aufgaben

Kommunikative Aufgaben, wie z.B. ein Konsens-findungsgespräch über Freizeitaktivitäten am Abend, integrieren mehrere Aspekte von Sprache auf unterschiedlichen Ebenen:

Sie

• spiegeln die authentische Sprachverwendung im Alltag• bilden wirklichkeitsnahe sprachliche Aktivitäten für den Unterricht• testen die sprachliche Kompetenz in Prüfungen

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Bewertung und Lernziele

4Die Bewertungskriterien

Der Zusammenhang von Curriculum, Unterricht,Prüfungsaufgaben und Bewertung

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BewertungskriterienMündliche Prüfung

Für die Bewertung der mündlichen Prüfung werdendie folgenden Kriterien herangezogen:

1 Ausdrucksfähigkeit2 Aufgabenbewältigung3 Formale Richtigkeit4 Aussprache und Intonation

Alle drei Prüfungsteile werden gesondert bewertet,da jeweils unterschiedliche Leistungen möglichsind.

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BewertungskriterienMündliche Prüfung

Bewertet werden die Leistungen jedes einzelnen Kandidaten, und nichtnicht die „Paarleistung“!

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BewertungskriterienMündliche Prüfung

A voll angemessen.B im Großen und Ganzen angemessen.C kaum noch akzeptabel.D durchgehend nicht ausreichend.

Kriterium 1: AusdrucksfähigkeitKriterium 1: Ausdrucksfähigkeit

Bewertet werden die inhalts- und rollenbezogene Ausdrucksweise, Wortschatz und Sprachintentionen.

Die Ausdrucksfähigkeit ist

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A voll angemessen.B im Großen und Ganzen angemessen.C kaum noch akzeptabel.D durchgehend nicht ausreichend.

Kriterium 2: AufgabenbewältigungKriterium 2: AufgabenbewältigungBewertet werden

1. die Gesprächsbeteiligung;2. die Verwendung von Strategien (Diskursstrategien und, falls erforderlich, Kompensationsstrategien);3. die Flüssigkeit.

Die Aufgabenbewältigung ist

BewertungskriterienMündliche Prüfung

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A keine oder nur vereinzelte Fehler.B Fehler, die das Verständnis nicht beeinträchtigen.C Fehler an zentralen Stellen, die das Verständnis

erheblich beeinträchtigen.D so viele Fehler, dass die Kommunikation zu scheitern

droht bzw. scheitert.

Kriterium 3: Formale RichtigkeitKriterium 3: Formale RichtigkeitBewertet werden Syntax und Morphologie.

Der/Die Teilnehmer/in macht

BewertungskriterienMündliche Prüfung

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A beeinträchtigen das Verständnis nicht.B erschweren gelegentlich das Verständnis.C erschweren das Verständnis erheblich.D machen das Verständnis (nahezu) unmöglich.

Kriterium 4: Aussprache und IntonationKriterium 4: Aussprache und Intonation

Bewertet werden Aussprache und Intonation.

Abweichungen in Aussprache und Intonation

BewertungskriterienMündliche Prüfung

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BewertungskriterienMündliche Prüfung

Alle Prüfungsteile sind als Tasks zu verstehen.D.h.: Es werden verschiedene Szenarien realisiert, die durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind(vgl. 2.2.2 in den Lernzielen).

Teil 1Teil 1 Small talk (G), Informationsaustausch (K)Teil 2Teil 2 Erzählen/berichten (J), Informationsaus- tausch (K), Diskussion (M)Teil 3Teil 3 z.B. Konsensfindung (L), jdn. überreden (C)

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Mündliche PrüfungTasks und Szenarien

In der Prüfung ist grundsätzlich daraufzu achten, dass die Teilnehmenden keine Monologekeine Monologe halten, sondern miteinander ein GesprächGespräch führen.

In allen Prüfungsteilen kommt es darauf an, dass

SzenarienSzenarieninteraktiv realisiert werden.

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Mündliche PrüfungTasks und Szenarien

In den Vorbereitungskursen kommt es entscheidend darauf an, dass die Kandidaten den interaktiven Charakter des Prüfungsgesprächs verinnerlichen.

Wenn in der Prüfung selbst keine Interaktion stattfindet, sondern Monologe gehalten werden, müssen Sie die Kandidaten darauf hinweisen.

vgl. dazu auch 7) Prüferverhalten

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Sprachen lernenund die Bewertung

Die Bewertungskriterien geben Ihnen also wichtige Hinweise für das Fremdsprachen-Training der Lernenden.

Beispiel um in Kriterium 2Kriterium 2 gut abzuschneiden, müssen die Kandidaten z.B. gelernt haben,

- wie man Rückfragen stellt- wie man Aussagen strukturiert- wie man höflich unterbrechen kannetc.

Strategien!!!

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Lernzieleund die objektive Bewertung

Kriterium 1: AusdrucksfähigkeitKriterium 1: Ausdrucksfähigkeit

• Ist die Ausdrucksweise rollen- und adressatengerecht?• Werden die szenariotypischen Sprachintentionen realisiert (z.B. Interesse, Vorlieben, Absichten, Pläne erfragen bzw. ausdrücken)?• Haben die Kandidaten einen ausreichenden Wortschatz zu den angesprochenen Themen (insbesondere Themenbereiche 1 / 3 / 7 / 8 / 13 / 16)?

Teil 1 Kontaktaufnahme

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Lernzieleund die objektive Bewertung

Kriterium 1: AusdrucksfähigkeitKriterium 1: Ausdrucksfähigkeit

• Ist die Ausdrucksweise rollen- und adressatengerecht?• Werden die szenariotypischen Sprachintentionen realisiert (z.B. berichten, Meinungen erfragen / äußern, Gefallen, Vorlieben etc. ausdrücken )?• Haben die Kandidaten einen ausreichenden Wortschatz? [je nach Gesprächsthema unterschiedlich: z.B. Thema 6: Essen und Trinken]

Teil 2 Gespräch über ein Thema

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Lernzieleund die objektive Bewertung

Kriterium 1: AusdrucksfähigkeitKriterium 1: Ausdrucksfähigkeit

• Ist die Ausdrucksweise rollen- und adressatengerecht?• Werden die szenariotypischen Sprachintentionen realisiert (z.B. Vorschläge machen / darauf reagieren, Vorlieben ausdrücken, etwas begründen etc.)?• Haben die Kandidaten einen ausreichenden Wortschatz zu den angesprochenen Themen [je nach Gesprächsthema unterschiedlich: z.B. Thema 13: Freizeit]

Teil 3 gemeinsam eine Aufgabe lösen

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Lernzieleund die objektive Bewertung

Kriterium 2: AufgabenbewältigungKriterium 2: Aufgabenbewältigung• Wie ist die Gesprächsbeteiligung? Bringen sich die Kandidaten gegenseitig ins Spiel? Reden sie miteinander oder jeder für sich? Verwenden sie Diskurselemente (z.B. Sprechersignale, Hörersignale,deiktische Gesprächselemente etc.), die zur Flüssigkeit des Gesprächs beitragen?• Setzen sie Strategien ein? Wie organisieren die Kandidaten z.B. den Sprecherwechsel? Werden Äußerungen geschickt eingeleitet, miteinander verbunden? (vgl. insbesondere den Katalog Strategien und Diskurselemente der Grammatik!)

Alle 3 Prüfungsteile

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Lernzieleund die objektive Bewertung

Kriterium 3: Formale RichtigkeitKriterium 3: Formale Richtigkeit• Grundlage der Bewertung ist jeweils die traditionelle Grammatik. Machen die Kandidaten z.B. schwer-wiegende Fehler in den Bereichen Morphologie und Syntax, die das Verständnis erheblich beeinträchtigen? (vgl. Grammatikinventar)

Alle 3 Prüfungsteile

Kriterium 4: Aussprache / IntonationKriterium 4: Aussprache / Intonation

• In welchem Maß beeinträchtigen Abweichungen von der Standardaussprache und -intonation das Verständnis?

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PunkteverteilungTeil 1

Kriterium A B C D

Ausdrucks-fähigkeit

4 3 1 0

Aufgaben-bewältigung

4 3 1 0

FormaleRichtigkeit

4 3 1 0

Aussprache& Intonation

3 2 1 0

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Punkteverteilung: Teile 2 und 3

Kriterium A B C D

Ausdrucks-fähigkeit

8 6 2 0

Aufgaben-bewältigung

8 6 2 0

FormaleRichtigkeit

8 6 2 0

Aussprache& Intonation

6 4 2 0

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Bewerten lernen

5Die Bewertungskriterien anwenden lernen:

a) zunächst Schritt für Schritt

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Teil 1 - Kontaktaufnahme

Es wird eine Videoaufzeichnung des Teils 1 gezeigt. Dafür werden drei Arbeitsgruppen gebildet:

* Gruppe 1 achtet auf Aussprache/Intonation und Ausdrucksfähigkeit* Gruppe 2 achtet auf Aussprache/Intonation und Aufgabenbewältigung* Gruppe 3 achtet auf Aussprache/Intonation und formale Richtigkeit

Jede Gruppe versucht die jeweiligen Kriterien anzuwenden und eine Note zu vergeben. Während der Aufzeichnung macht jedes Mitglied der Gruppe Notizen, um in der anschließenden Diskussion die Note zu begründen.

Danach werden in der jeweiligen Gruppe die vergebenen Noten verglichen. Dabei wird versucht, sich auf eine gemeinsame Note zu einigen. Probleme und Fragen werden auf Wandzeitung/Folie festgehalten.

Die Gruppen berichten im Plenum die Ergebnisse und diefestgestellten Probleme.

Bewerten lernen

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Teil 2 - Gespräch über ein Thema

Es wird eine Videoaufzeichnung des Teils 2 gezeigt. Es wird in den gleichen drei Arbeitsgruppen gearbeitet:

* Gruppe 1 achtet auf Aussprache/Intonation und formale Richtigkeit* Gruppe 2 achtet auf Aussprache/Intonation und Ausdrucksfähigkeit* Gruppe 3 achtet auf Aussprache/Intonation und Aufgabenbewältigung

Jede Gruppe versucht die jeweiligen Kriterien anzuwenden und eine Note zu vergeben. Während der Aufzeichnung macht jedes Mitglied der Gruppe Notizen, um in der anschließenden Diskussion die Note zu begründen.

Danach werden in der jeweiligen Gruppe die vergebenen Noten verglichen. Dabei wird versucht, sich auf eine gemeinsame Note zu einigen. Probleme und Fragen werden auf Wandzeitung/Folie festgehalten.

Die Gruppen berichten im Plenum die Ergebnisse und festge- stellten Probleme.

Bewerten lernen

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Teil 3 - gemeinsam eine Aufgabe lösen

Es wird eine Videoaufzeichnung des Teils 3 gezeigt. Es wird in den gleichen drei Arbeitsgruppen gearbeitet:

* Gruppe 1 achtet auf Aussprache/Intonation und Aufgabenbewältigung* Gruppe 2 achtet auf Aussprache/Intonation und formale Richtigkeit* Gruppe 3 achtet auf Aussprache/Intonation und Ausdrucksfähigkeit

Jede Gruppe versucht die jeweiligen Kriterien anzuwenden und eine Note zu vergeben. Während der Aufzeichnung macht jedes Mitglied der Gruppe Notizen, um in der anschließenden Diskussion die Note zu begründen.

Danach werden in der jeweiligen Gruppe die vergebenen Noten verglichen. Dabei wird versucht, sich auf eine gemeinsame Note zu einigen. Probleme und Fragen werden auf Wandzeitung/Folie festgehalten.

Die Gruppen berichten im Plenum die Ergebnisse und festge- stellten Probleme.

Bewerten lernen

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Eine mündliche Prüfung bewerten

6Die Bewertungskriterien anwenden:

b) im Rahmen einer Gesamtprüfung

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Bewertung der mündlichen Prüfung

G e s a m t p r ü f u n g

Es wird eine Videoaufzeichnung der Gesamtprüfung ohne Unterbrechung gezeigt. Alle Teilnehmer/innen benoten unabhängig voneinander und machen entsprechende Protokollnotizen.

Alle Ergebnisse werden gesammelt, um ein Gesamtbild zu erhalten.

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Prüferverhalten

7Tipps für das Verhalten als Prüfer(in)

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Prüferverhalten

Aufgabe

Bilden Sie Gruppen zu 3-4 Personen. Denken Sie an Ihre Gespräche (Kontaktaufnahme und Konsensfindung) im Rahmen dieses Workshops unddiskutieren Sie folgende Fragen:

• welche Probleme könnten bei diesen Gesprächstypen in einer richtigen Prüfung auftreten?• wie sollte ein/e Prüfer/in in solchen Problemfällen reagieren?

Notieren Sie Ihre Diskussionsergebnisse.

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PrüferverhaltenDie "Philosophie" der Prüfung

Die folgenden Folien haben auch eine Bedeutung für dieVorbereitungskurse auf die Prüfung!

Der interaktive Charakterinteraktive Charakter des Prüfungsgesprächs sollte den Teilnehmenden unbedingt bewusst sein.

Eine Unterbrechung seitens der Prüfenden ist grundsätzlich dann zu empfehlen, wenn die Teilnehmenden nicht miteinander sprechen, sondern ausführliche Monologe halten.Diese Gefahr besteht vor allem an zwei Stellen:

Teil 1:Teil 1: statt Small talk und Informationsaustausch ausführliche Vorstellung der eigenen Person

Teil 2:Teil 2: zu lange und detaillierte Berichtphase

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PrüferverhaltenDie "Philosphie" der PrüfungTeil 1

Teil 1:Teil 1: KontaktaufnahmeKontaktaufnahme

Vermeiden Sie als Einstieg unbedingt Formulierungen wieStellen Sie sich bitte vor!Das führt sehr wahrscheinlich zu unerwünschten Vorstellungsmonologen.

Die vorgegebenen Punkte sind nicht so zu verstehen, dass genau diese Liste abgearbeitet werden müsste. Unter Umständen führt dies zu einem völlig gekünstelten "Gespräch".

Vorschlag für die Einleitung von Teil 1:

Am Anfang der Prüfung möchten wir Sie bitten, sich ein bisschen zu unterhalten. Mögliche Themen finden Sie auf Ihren Aufgabenblättern.

Wenn die Unterhaltung bereits nach 1-2 Minuten stockt oder abbricht, bringen Sie das Zusatzthema ins Spiel. Okay, vielleicht unterhalten Sie sich nun noch über...Achten Sie darauf, dass sie nicht das Gesprächsthema aus Teil 2 auswählen! Wenn die Kandidaten von sich aus bereits nach 2 Minuten auf das Thema aus Teil 2 zu sprechen kommen, müssen Sie unterbrechen!

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Teil 2:Teil 2: Gespräch über ein ThemaGespräch über ein Thema

Achten Sie unbedingt darauf, dass• die Berichtphase insgesamt nicht länger als 90 bis 120 Sekunden dauert!• die Teilnehmenden alle Aufgaben in Teil 2 nacheinander bearbeiten: zunächst kurzer Bericht, dann das Gespräch!

Bei Abweichungen greifen Sie ein!

Wichtig für das Training der Teilnehmenden:Die Realisierung des Szenarios Berichten / erzählenBerichten / erzählen ist im Idealfall ohnehin kein "Reden gegen die Wand", sondern schließt Reaktionen des Gesprächspartners (Rück-, Zwischenfragen, Hörersignale und andere interaktive Strategien) mit ein.Vorschlag für Einleitung bzw. Intervention am Anfang von Teil 2:Vielleicht unterhalten Sie sich zunächst ganz kurz über Ihre Texte und Bilder.Okay? Bitte ohne Details, ja?,und sprechen Sie dann über das Thema.

PrüferverhaltenDie "Philosphie " der PrüfungTeil 2

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PrüferverhaltenEinstieg in die Prüfung

Einstieg in die Prüfung: Begrüßung und Vorstellung Stellen Sie sich und den zweiten Prüfer kurz vor:

Vorschlag: Guten Tag, ich heiße ...(Vor- und Zuname) und das ist ...(Vor- und Zuname).

• Als zweiter Prüfer sagen Sie einfach Hallo oder Guten Tag.

• Halten Sie die Begrüßung und Vorstellung möglichstkurz und beginnen Sie gleich mit Teil 1 der Prüfung: Vorschlag: Gut, fangen wir gleich mit dem ersten Teilder Prüfung an - oder: Schön, lassen Sie uns mit demersten Teil der Prüfung beginnen.

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PrüferverhaltenTeil 1: Kontaktaufnahme

Nach der Überleitung Schön, lassen Sie uns mit dem ersten Teil der Prüfung beginnen

fragen Sie nach möglichen Unklarheiten:Vorschlag: Haben Sie die Aufgabe verstanden?oderHaben Sie Fragen zu der Aufgabe?Gut, dann wollen wir anfangen.oderAm Anfang der Prüfung möchten wir Sie bitten, sich ein bisschen zu unterhalten. Mögliche Themen finden Sie auf Ihren Aufgabenblättern.

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a) Wenn einer der Kandidaten Sie direkt anspricht, sagen Sie bitte: (Martin) ist Ihr Gesprächspartner. Sprechen Sie bitte mit Ihm.b) Sollte keiner der Kandidaten von sich aus anfangen, bitten Sie Kandidat A anzufangen: (Sandra), würden bitte Sie anfangen.c) Wenn die Gesprächsbeiträge zu ungleich gewichtet sind, ermutigen Sie den schweigsameren Kandidaten: Und Sie, (Martin), was meinenSie dazu?d) Wenn das Leistungsniveau sehr unterschiedlich ist, ermutigen Sie den weniger guten Kandidaten, sich am Gespräch zu beteiligen. Wenn der Kandidat trotz Ermunterung weitgehend „sprachlos“ bleibt, fordern Sie den aktiveren Kandidaten auf, fortzufahren und von den vorgegebenen Themen von sich (seiner Familie, etc.) zu erzählen: Ja, reden Sie nur weiter, (Sandra).

PrüferverhaltenMögliche Probleme (1)

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e) Wenn ein Kandidat total blockiert ist, unterbrechen Sie kurz und ermutigen Sie ihn, noch einmal anzufangen. f) Wenn ein Kandidat im Gespräch an Sie eine Frage stellt, antworten Sie möglichst höflich und kurz und ziehen Sie sich sofort wieder aus dem Gespräch zurück:(Martin), würden Sie jetzt bitte weitermachen.g) Wenn Ihnen ein Kandidat eine Frage stellt wie z.B. Können Sie mir sagen, wie man das auf Deutsch sagt? Ich weiß das Wort im Augenblick nicht. - geben Sie vor, dass Sie es nicht wissen: Tut mir leid, das kann ich Ihnen nicht sagen - und fordern Sie den Kandidaten auf, es mit anderen Worten zu sagen. (Fragen dieser Art spielen eine Rolle in Kriterium 2 Aufgabenbewältigung)

PrüferverhaltenMögliche Probleme (2)

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h) Wenn sich die Kandidaten untereinander aushelfen, greifen Sie nicht ein, da Kooperationsstrategien zu den Lernzielen gehören. Intervenieren Sie nur, wenn einer der Kandidaten dadurch verwirrt wird und deswegen das Gespräch ins Stocken gerät.i) Bringen Sie das Zusatzthema so ins Spiel, dass sich beide Kandidaten angesprochen fühlen: Okay, vielleicht unterhalten Sie sich nun noch über... Falls erforderlich, fordern Sie den weniger aktiven Kandidaten auf zu beginnen.

PrüferverhaltenMögliche Probleme (3)

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PrüferverhaltenTeil 2: Gespräch über ein Thema

Als Überleitung zu Teil 2 sollten Sie eine einfache Formulierung benutzen. Achten Sie beispielsweise darauf, dass Sie keine bewertenden Äußerungen machen oder durch lange Überleitungen sich zu sehr ins Gespräch einbringen.

Vorschlag:Danke(schön). Kommen wir nun zu Teil 2.

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zusätzlich zu den im Rahmen von Teil 1 angesprochenen Problemen:a) Wenn die Kandidaten einen Teil der Aufgabenstellung auslassen, weisen Sie sie darauf hin: Sprechen Sie jetzt bitte über ...b) Wenn die Kandidaten nach 5-6 Minuten noch nicht zum Ende gekommen sind, unterbrechen Sie höflich und leiten Sie zu Teil 3 über. Beachten Sie bei der höflichen Unterbrechung die örtlichen Gepflogenheiten.Vorschläge:Danke(schön). Kommen wir nun zu Teil 3.oderEntschuldigen Sie, wenn wir Sie unterbrechen. Aber wir müssen jetzt zum dritten Teil kommen.

PrüferverhaltenMögliche Probleme (4)

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c) Wenn die Kandidaten bereits nach ca. 4 Minuten von selbst zum Ende gekommen sind, verlängern Sie das Gespräch nicht künstlich und leiten Sie zu Teil 3 über.

PrüferverhaltenMögliche Probleme (5)

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PrüferverhaltenTeil 3: gemeinsam eine Aufgabe lösenMögliche Probleme (6)

zusätzlich zu den Empfehlungen für die Teile 1 und 2:

a) Wenn die Kandidaten nach 5-6 Minuten noch nicht zum Ende gekommen sind, unterbrechen Sie höflich und beenden Sie die Prüfung. Beachten Sie bei der höflichen Unterbrechung die örtlichen Gepflogenheiten.Vorschläge:Danke(schön), die Zeit ist um. Die Prüfung ist zu Ende.oderEntschuldigen Sie, wenn wir Sie unterbrechen. Aber wir müssen jetzt zum Schluss kommen. Die Zeit ist um. Die Prüfung ist zu Ende.

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PrüferverhaltenTeil 3: gemeinsam eine Aufgabe lösenMögliche Probleme (7)

zusätzlich zu den Empfehlungen für die Teile 1 und 2:

b) Wenn die Kandidaten bereits nach ca. 4 Minuten von selbst zum Ende gekommen sind, verlängern Sie das Gespräch nicht künstlich und beenden Sie die Prüfung.

c) Wenn es sich um eine Konsensfindungs-Aufgabe handelt, müssen die Kandidaten nicht unbedingt eine Einigung erzielen. Die Aufgabe ist auch dann gelöst, wenn sie sich nach 5-6 Minuten nicht einigen konnten.

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PrüferverhaltenTeil 3: gemeinsam eine Aufgabe lösenMögliche Probleme (8)

zusätzlich zu den Empfehlungen für die Teile 1 und 2:

d) Wenn die Kandidaten zu schnell (bereits nach 1-2 Minuten) eine Einigung erzielen, bringen Sie noch ein oder zwei Aspekte in das Thema ein, um den Kandidaten Gesprächsstoff zu liefern.

e) Grundsätzlich gilt, dass Sie so wenig wie irgend möglich in das Gespräch eingreifen. Wenn es notwendig ist, begnügen Sie sich mit vorgeschlagenen Formulierungen.

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PrüferverhaltenAusnahmefall Einzelprüfung

Für den Ausnahmefall einer Einzelprüfung:a) Die Prüfung soll auch in diesem Fall den Charakter eines Gesprächs behalten. Achten Sie darauf, dass Sie kein „Verhör“ anhand eines Fragenkatalogs durchführen.

b) Versuchen Sie in keiner Weise, das Gespräch zu dominieren. Nehmen Sie sich eher zurück und ermöglichen Sie dem Kandidaten zu sprechen, Fragen zu stellen, selbst initiativ zu werden.

c) Die Moderation (Überleitungen etc.) liegt in jedem Fall bei dem nicht am Prüfungsgespräch beteiligten Prüfer.

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Tipps für die Sitzordnung

Wir empfehlen Ihnen, Tisch und Stühle in der untenskizzierten Weise anzuordnen. In jedem Fall sollten die beiden Kandidaten miteinander während des Gesprächs miteinander Blickkontakt haben.

K1

K2

K1

K2

P1

P2P2

P1

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Briefbewertung

8Was ist neu bei der Briefbewertung?

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Tasks kommunikative Aufgaben

TasksTasksproduktiveFertigkeiten

Sprechen Schreiben

- Briefe, - Briefe, z.B. einez.B. eine Reaktion auf eineReaktion auf eine EinladungEinladung- Faxe- Faxe- E-mails- E-mails

Interaktion inInteraktion inSzenarien desSzenarien destäglichen Lebenstäglichen Lebens

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Lernziele und Bewertung

Bewertungskriterien - BriefBewertungskriterien - BriefOrdnen Sie folgende Elemente der Lernzielbeschreibung den drei Bewertungskriterien zu:

Elemente der Lernzielbeschreibung: Bewertungskategorien:

Sprachintentionen Inhaltliche Gestaltung Diskursgrammatik Taskgrammatik Kommunikative Gestaltung Wortschatz Register Formale Richtigkeit Diskursstrategien Kompensationsstrategien Diskursstruktur Signalwörter Themen Leseverständnis

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Schriftlicher Ausdruck

Bewertungskriterien - BriefBewertungskriterien - Brief

Kriterium 1 Inhaltliche Gestaltung(Leitpunkte)

Kriterium 2 Kommunikative Gestaltung

Kriterium 3 Formale Richtigkeit:

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Schriftlicher AusdruckKriterien

Briefe werden nach folgenden drei Kriterien bewertet:

1. Berücksichtigung der Leitpunkte (max. 5 Punkte)2. Kommunikative Gestaltung (max. 5 Punkte)3. Formale Richtigkeit (max. 5 Punkte)

NEU!

Zu der Gesamtpunktzahl können bis zu zwei Zusatzpunkte hinzuge-fügt werden. Es kann jeweils 1 Zusatzpunkt vergeben werden, wenn die Arbeit überdurchschnittlich ist in bezug auf- die sprachliche Vielfalt (Wortschatz, Strukturen)- den Umfang (inhaltliche Gestaltung).

Diese Zusatzpunkte dürfen nicht vergeben werden, wenna) die volle Punktzahl bereits erreicht wurde,b) in einem der drei Kriterien die Note „C“ vergeben wurde.Die Gesamtpunktzahl (3 Kriterien + mögliche Zusatzpunkte) wird amEnde mit 3 multipliziert. Die Höchstpunktzahl beträgt 45 Punkte (=15%).

Die Bestehensgrenze liegt bei 60% (= 27 Punkte).

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Schriftlicher AusdruckKriterien - 1

Kriterium 1: Berücksichtigung der LeitpunkteKriterium 1: Berücksichtigung der Leitpunkte

Bewertet wird die Berücksichtigung der Leitpunkte.

A 5 Alle vier vorgegebenen Leitpunkte werden inhalt-lich angemessen bearbeitet.

B 3 Drei Leitpunkte werden inhaltlich angemessenbearbeitet.

C 1 Zwei Leitpunkte werden inhaltlich angemessenbearbeitet.

D 0 Nur einer oder keiner der vorgegebenen Leitpunktewerden inhaltlich angemessen bearbeitet.

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Schriftlicher AusdruckKriterien - 2

A 5 voll angemessen.B 3 im Großen und Ganzen angemessen.C 1 kaum noch akzeptabel.D 0 insgesamt nicht ausreichend.

Kriterium 2: Kommunikative GestaltungKriterium 2: Kommunikative Gestaltung

Bewertet werden:

1. die sinnvolle Anordnung und Verknüpfung der Leitpunkte2. die Verknüpfung der Sätze / Äußerungseinheiten3. die inhalts- und adressatenbezogene Ausdrucksweise4. der Adressatenbezug (Datum, Anrede, Gruß-/Abschiedsformel)

Die kommunikative Gestaltung ist

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Schriftlicher AusdruckKriterien - 3

A 5 keine oder nur vereinzelte Fehler.B 3 Fehler, die das Verständnis nicht beeinträchtigen.C 1 Fehler an zentralen Stellen, die das Verständnis

erheblich beeinträchtigen.D 0 so viele Fehler, dass der Text kaum noch

verständlich ist.

Kriterium 3: Formale RichtigkeitKriterium 3: Formale RichtigkeitBewertet werden Syntax, Morphologie und Orthographie / Interpunktion.

Der Brief enthält

Ist Kriterium 1 und/oder 3 = D, dann wird der gesamte Brief mit 0 Punkten bewertet.

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Schriftlicher AusdruckAufgabe

Eine Schweizer Freundin heiratet und lädt Sie zu ihrer Hochzeit nach Zürich ein. Sie hat Ihnen folgenden Brief geschrieben:

Zürich,....Liebe(r).........ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, aber in der letzten Zeit ist hier so viel passiert. Ich habe dir doch schon von Urs geschrieben, dem jungen Mann, den ich beim Skifahren kennen gelernt habe.Stell dir vor, wir haben uns entschlossen zu heiraten. Schon diesen Sommer! Wir wollen ein ganz grosses Fest machen mit beiden Familien und vielen Freunden. Ich würde mich natürlich freuen, wenn du auch kommst. Du kannst dir Samstag, den 12. August ja schon mal notieren. Die offizielle Einladung schicke ich dir dann später. Du kannst gern noch jemanden mitbringen. Also, das wär’s erst mal für heute. Antworte mir bald!Herzliche GrüsseBarbara

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Antworten Sie Ihrer Bekannten. Sie haben 30 Minuten Zeit, um den Brief zu schreiben. Schreiben Sie in Ihrem Brief etwas zu allen vier Punkten unten. Überlegen Sie sich dabei eine passende Reihenfolge der Punkte. Vergessen Sie nicht Datum und Anrede, und schreiben Sie auch eine passende Einleitung und einen passenden Schluss.

- wie Sie am besten nach Zürich kommen- wo Sie wohnen könnten- dass Sie gern kommen möchten- mit wem Sie kommen möchten

Schriftlicher AusdruckAufgabe

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Brief 1Brief 1::

Liebe Barbara,

Vielen Dank für deine Einladung. Ich möchte gern ihr Fast kommen. Kannst du mir sagen, wie ich am besten nach Zürich kommen kann. Wenn ich in Zürich ankomme, wo ich wohnen kann. Ich möchte mit meinem Freund zu ihrem Fast kommen. Ich warte auf deinen anworteten Brief.Herzliche Grüsse

Xxxx Yyyyyy

Schriftlicher Ausdruck

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Brief 1Brief 1::

Liebe Barbara,

Vielen Dank für deine Einladung. Ich möchte gern ihr Fast kommen. Kannst du mir sagen, wie ich am besten nach Zürich kommen kann. Wenn ich in Zürich ankomme, wo ich wohnen kann. Ich möchte mit meinem Freund zu ihrem Fast kommen. Ich warte auf deinen anworteten Brief.

Herzliche GrüsseXxxx Yyyyyy

Schriftlicher Ausdruck

LP 3

LP 1

LP 2LP

4

Krit.1 A alle LeitpunkteKrit. 2 B sinnvolle Anordnung, aber Mängel beim Adressatenbezug;

kaum VerknüpfungenKrit. 3 C Fehler, die das Verständnis erheblich beeinträchtigenkein Zusatzpunkt

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Brief 2Brief 2::Liebe, Barbara!Viele Gruße aus xxxxxx!Ich habe deinen Brief bekommen. Recht herlichen Dank für Ainladung. Das freute mich sehr. Ich möchte gern zu dir kommen, aber ich habe viele Arbeit. Ich glaube, im August habe ich Urlaub. Das klapp es. Ich möchte mit meinem Freund grade nach Zürich kommen. Wir fahren mit Auto. Das ist optimalen variant für uns. Im Zürich wohnt meine bekante. Wir können dort schlafen. Das ist kein problem! Wir brauchen kein Hotel. Das muss du wissen! Ich warte auf dienen antwort. Ich wunsche dir viel glug und Erfolg!!!Herzliche GrüsseXxxxxx

Schriftlicher Ausdruck

LP 4

LP 3

LP 1

LP 2

Krit.1 A alle LeitpunkteKrit. 2 B sinnvolle Anordnung, aber Mängel beim Adressatenbezug;Krit. 3 C (B) Fehler, die das Verständnis erheblich beeinträchtigenkein Zusatzpunkt