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Liebe Vereinsmitglieder, wir hoffen, Sie konnten einen schönen Herbst genießen. Im Rahmen unserer diesjährigen Exkur- sion machte sich eine Gruppe von 19 Teilnehmern zu einer einwöchigen Reise in den Fernen Os- ten auf und genoss den japanischen Herbst mit knallgelb belaubten Ginkobäumen und leuchtend roten Ahornblättern. Die reichen Kulturschätze Kyotos und seiner Umgebung begeisterten: Kinka- kuji, Kyomizudera und Ryoanji um nur wenige zu nennen. In Tokyo waren es eher technische The- men, die wir sehen konnten: Im Miraikan, einem Museum das versucht zukünftige Entwicklungen auszustellen, hüpfte der humanoide Roboter Asimov auf einem Bein und voll führte unter Applaus noch weitere Kunststückchen, Toyota zeigt uns Elektroautos und Autos die Personen mit beson- deren Anforderungen unterstützen – AAL ist ein wichtiges Thema in Japan - , Panasonic gab uns einen Eindruck in die künftige Unterhaltungselektronik. Exzellent gelang es unserer kennt- nisreichen Begleiterin Megumi Hattori immer wieder historische Aspekte mit dem neuen Japan zu verbinden und unser Verständnis zu vertiefen. Zu unserer Jahresversammlung in die- sem Jahr durften wir Gast bei DIN sein, und konnten dort nicht nur etwas von der Arbeit von DIN, insbesondere über die Aktivitäten im Bereich Industrie 4.0 durch die herausragenden Ausfüh- rungen von Herrn Behrens erfahren, sondern auch einen Imbiss bei einem herrlichen herbstlichen Ausblick über die Gegend um den Zoo genießen. Mir sei ein Wort zu uns als ETV gestat- tet: Immer wieder erhalten wir Briefe von Mitgliedern, die weit weg leben oder im Ausland, die unsere Aktivi- 1. Quartal 2016 1 Elektrotechnischer Verein (ETV) e.V. Bezirksverein Berlin-Brandenburg im VDE ETV VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK Wir hoffen, dass Sie schöne Weihnachtsfeiertage hatten und wünschen den ETV- Mitgliedern, ihren Angehörigen und unseren Freunden ein Jahr 2016 in guter Gesundheit, mit Glück, Erfolgen und vielen Freuden. ETV-Vorstand, Geschäftsstelle und Redaktion Die ETV-Reisegruppe in Japan mit der Führerin Hattori (Foto: van Gülpen) Fortsetzung auf Seite 2 …

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Liebe Vereinsmitglieder,

wir hoffen, Sie konnten einen schönen Herbst genießen. Im Rahmen unserer diesjährigen Exkur-sion machte sich eine Gruppe von 19 Teilnehmern zu einer einwöchigen Reise in den Fernen Os-ten auf und genoss den japanischen Herbst mit knallgelb belaubten Ginkobäumen und leuchtend roten Ahornblättern. Die reichen Kulturschätze Kyotos und seiner Umgebung begeisterten: Kinka-kuji, Kyomizudera und Ryoanji um nur wenige zu nennen. In Tokyo waren es eher technische The-men, die wir sehen konnten: Im Miraikan, einem Museum das versucht zukünftige Entwicklungen auszustellen, hüpfte der humanoide Roboter Asimov auf einem Bein und voll führte unter Applaus noch weitere Kunststückchen, Toyota zeigt uns Elektroautos und Autos die Personen mit beson-deren Anforderungen unterstützen – AAL ist ein wichtiges Thema in Japan - , Panasonic gab uns

einen Eindruck in die künftige Unterhaltungselektronik. Exzellent gelang es unserer kennt-nisreichen Begleiterin Megumi Hattori immer wieder historische Aspekte mit dem neuen Japan zu verbinden und unser Verständnis zu vertiefen.

Zu unserer Jahresversammlung in die-sem Jahr durften wir Gast bei DIN sein, und konnten dort nicht nur etwas von der Arbeit von DIN, insbesondere über die Aktivitäten im Bereich Industrie 4.0 durch die herausragenden Ausfüh-rungen von Herrn Behrens erfahren, sondern auch einen Imbiss bei einem herrlichen herbstlichen Ausblick über die Gegend um den Zoo genießen.

Mir sei ein Wort zu uns als ETV gestat-tet: Immer wieder erhalten wir Briefe von Mitgliedern, die weit weg leben oder im Ausland, die unsere Aktivi-

1. Quartal 2016

1

Elektrotechnischer Verein (ETV) e.V.Bezirksverein Berlin-Brandenburg im VDE

ETV

VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK

Wir hoffen, dass Sie schöne Weihnachtsfeiertage hatten und wünschen den ETV- Mitgliedern, ihren Angehörigen und unseren Freunden ein Jahr 2016 in guter Gesundheit, mit Glück, Erfolgen und vielen Freuden.

ETV-Vorstand, Geschäftsstelle und Redaktion

Die ETV-Reisegruppe in Japan mit der Führerin Hattori (Foto: van Gülpen) Fortsetzung auf Seite 2 …

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täten schätzen, auch wenn sie nicht immer dabei sein können. Unsere ETV-News stellen dabei im Besonderen eine Brücke zu uns in Berlin her und werden oft beson-ders lobend erwähnt. Besonders Herrn Feistl und Herrn Schramm gilt daher unser besonderer Dank für die be-ständige Herausgabe der ETV-News. Sie kommunizieren unsere Aktivitäten, berichten von technischen Themen, die uns bewegen und schaffen so die Verbindung zu allen Mitgliedern.

Alles Gute zum neuen Jahr wünscht Ihnen

Ihr Horst Schwetlick

ETV

Mitgliederversammlung2016

Einladung zur MitgliederversammlungDie Mitgliederversammlung 2016 des ETV findet statt

am Samstag, 23. April 2016, um 11.00 Uhrim VDE-Haus, Bismarckstraße 33

Tagesordnung:

1. Genehmigung der Tagesordnung2. Geschäftsbericht 2015 und Bericht aus der

Vorstandsarbeit3. Vorstellung und Genehmigung der

Ergebnisrechnung 20154. Revisionsbericht der Kassenprüfer5. Entlastung des Vorstands6. Neuwahl des Vorstands7. Vorstellung und Genehmigung des

Haushaltsplans 20168. Verschiedenes

Welche Partnerschule sich vorstellen wird,sowie Vortragender und Thema des Vortrags

wird in der ETV NEWS 2/2016 bekannt gegeben.

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Die ETV–Donnerstagslektionen behandeln aktuelle Themen der Elektro- und Informations-technik und finden jeweils am zweiten Donnerstag im Monat um 18 Uhr im VDE-Vortragsaal, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin statt. Der Eintritt ist frei, ein anschließender Stammtisch im gegenüberliegenden Restaurant El Toro gibt Möglichkeiten zu vertiefenden Diskussionen. Nähere Informationen und unser Programm finden Sie unter www.vde-etv.de, bzw. unter www.etv-berlin.de. Bitte melden Sie sich möglichst telefonisch unter 0303414566 oder per Email unter [email protected] an.

Nanoelektrische Schaltungen und SystemeProf. Dr.-Ing. Friedel Gerfers, TU Berlin14. Januar 2016

Akustische KameraDipl.- Ing. Alexander Farr11. Februar 2016

Laufende Arbeiten und weitere Entwicklungen im IHP Frankfurt (Oder)Dr. rer. nat. Mai10. März 2016

AutoelektronikProf. Dr.- Ing. Michael Lindemann (HTW)14. April 2016

20 Jahre Elektrische Wiedervereinigung DeutschlandsDipl.-Ing. Walter Schossig, VDE Thüringen12. Mai 2016

Hinweis für potentielle Referenten: Bitte senden Sie uns Titel, Abstrakt und kurze biographische Informationen, zusammen etwa 100 Worte, und gegebenenfalls ein Bild. Eine Vortragsdauer von etwa einer Stunde ist vorgesehen und eine anschließende Diskussion. Gern würden wir Sie als Referent noch zu unserem Stammtisch mit einem kleinen Abendessen/Abendtrunk einladen, um die Diskussionen im kleinen Kreis noch zu vertiefen. Ihre Vortragsfolien stellen wir gerne als PDF ins Netz.

ETV VDEDonnerstagslektionen

www.vde.berlin.de

Einladung zur Fachtagung „Blitzschutz für Praktiker“am Mittwoch, 13. April 2016 von 10.00 – 16.00 Uhr im VDE-Haus, Bismarckstraße 33 (U-Bhf. Deutsche Oper)

Programm:- Änderungen im VDE/ABB-Vorstand;- Die 11. VDE/ABB-Blitzschutztagung – Zusammenfassung

und Neuigkeiten;- Blitzschutz-Kriterien für den Personenschutz;- Beziehungen zwischen Blitzschutz und

Elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV);- Bestandsschutz im Blitzschutz – Nachrüsten oder nicht?- Ex-Schutz bei äußerem Blitzschutz;- Blitzschutz für Praktiker – Beantwortung von

Teilnehmerfragen (eingesandt/aktuelle)

Teilnahmegebühr incl. Mittagsimbiss: VDE-Mitglieder und Studenten: 45,00 Euro,Nichtmitglieder: 90,00 Euro

Das große Interesse und der Erfolgt der im Jahr 2015 veranstalteten Fachtagung haben den ETV-AK „Blitzschutz“ veranlasst, diese Fachtagung 2016 (und voraussichtlich auch in Zukunft) weiterzuführen.

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Jeder unserer Leser hat, wenn er wollte, den Verlauf des 21. Weltenergiegipfels in Paris verfolgen können. Individuelle Mei-nungen über Pariser Ergebnisse sind zu respektieren. Was nun aus dem Gipfel hierzulande in Parlamenten, Aufsichtsräten und Verbandsgremien zu formulieren ist, braucht Zeit. Erfahrung lehrt, dass es dauert, bis aus internationalen Beschlüssen et-was abgeleitet wird. Die in Paris gestellte Hauptfrage hat es in sich: Wie bekommen die Völker die Erderwärmung in den Griff?

Wir Deutschen stünden mit der Praxis der Energiewende in-zwischen ganz gut da – wird oft gesagt. Anderer Meinung ist Hans-Ulrich Jörges von der Chefredaktion des Magazins Stern. Er schreibt: „Die Energiewende mäandert noch dahin, aber so verwirrend, dass es niemand mehr versteht.“ Obwohl es ja für uns seit Jahren die dafür nötigen Gesetze und Verordnungen gibt. Ob sie richtig wirken und von jedermann eingehalten wer-den, sei dahingestellt.

Darüber geurteilt wird viel. Wir wählen aus, was das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der über-parteilichen Agentur für Erneuerbare Energie (AEE) am 20. November 2015 vorgelegt hat: Die neue Metaanalyse „Energie-wende im Verkehr lässt auf sich warten“, die 14 verschiedene Studien vergleicht und gegenüberstellt. „Der Studienvergleich zeigt, dass der Verkehr das Sorgenkind der Klimapolitik ist und bleibt“, so Philipp Vohrer, der AEE-Geschäftsführer. „Die kurz-fristigen Ziele der Bundesregierung zu Einsparungen beim Endenergieverbrauch und den Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor erscheinen aus heutiger Sicht kaum noch er-reichbar. Unmittelbar vor der UN-Klimaschutzkonferenz ist die-se Erkenntnis besonders bitter.“

Im Text der Metaanalyse heißt es: Der Verkehrssektor er-scheine in der öffentlichen Debatte um die Energiewende „bis-lang stark unterbelichtet“. Dabei sei er die Quelle für rund ein Fünftel des Treibhausgasausstoßes in Deutschland und zentral für die Erreichung klimapolitischer Zielsetzung. „Im Gegensatz zu den bereits erzielten Fortschritten in Energiewirtschaft und Industrie sind die Emissionen des Verkehrs heute sogar etwas höher als vor zehn Jahren. Nicht zuletzt aufgrund des gesun-kenen Ölpreises zeigt der Trend zuletzt wieder deutlich nach oben.“

Das Kapitel „Entwicklung des Endenergiebedarfs im Verkehr“ nennt Einzelheiten der gestellten Aufgaben: Ziel der Bundesre-gierung ist es, den Endenergieverbrauch des Verkehrs bis 2020 um 10 Prozent und bis 2050 um 40 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren. Im Jahr 2014 lag der Endenergieverbrauch jedoch bei 730 Terawattstunden (TWh) und damit rund 1,7 Prozent über dem Wert des Jahres 2005 (718 Twh).“

(Hinweis der Herausgeber: In der vorliegenden Metaanalyse erfolgen die Größenangaben durchgängig in Terawattstunden, um die Vergleichbarkeit der Werte im Hinblick auf die Strom-statistik und die „Erneuerbare-Energien-Statistik zu erleichtern.)

Mit anderen Worten ausgedrückt: Das Wachstum der Ver-kehrsleistung hat die durch Effizienzsteigerung erzielte Ener-gieeinsparung überkompensiert. Deshalb sehen bestimmte Forscher zumindest für den Zeitraum bis 2020 beim Endener-gieverbrauch im Verkehr „keine Trendwende“.

Die meisten der Studien rechnen im motorisierten Individual-verkehr mit „großem Energieeinsparungspotential“. Chancen bestünden hier vor allem durch die Elektromobilität sowie durch Vermeidung und Verlagerung von Verkehr. Deutlich geringer ein-geschätzt werden die Möglichkeiten zur Senkung des Endener-gieverbrauchs im Straßengüter-, Schiffs- und Luftverkehr. „Vor allem aufgrund des erwarteten weiteren Wachstums der Ver-kehrsleistung“ könne es hier trotz unterstellter Effizienzsteige-rungen zu einem weiteren Anstieg des Energiebedarfs kommen.

Für sogar „dringend notwendig“ halten viele Autoren der Me-taanalyse die Effizienzsteigerung. Vermeidung und Verlagerung des Verkehrs auf umweltfreundliche Verkehrsmittel müssten „stärker in den politischen Fokus rücken“. Ein Beispiel dafür ist wohl der Gütertransport der Bahn. Er lag dereinst bei 48 Pro-zent, jetzt ist er auf 18 Prozent gesunken, was schwerlich allge-mein Zustimmung findet.

Ohne Effizienzsteigerung ist überdies generell schwer vor-stellbar, was Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in einer Regierungserklärung zum Klimagipfel dem Bundestag vortrug: Den Abschied von der Kohle zustande zu bringen, auf den auch Deutschland dringe. Wörtlich erklärte Hendricks laut dpa: „Die Zeit der fossilen Energieträger geht zu Ende. Das müssen wir den Menschen offen sagen.“ Auch in deren eige-nem Interesse. Und die Ministerin warb als Leiterin der deut-schen Delegation der Weltklimakonferenz für das Ziel einer „grünen Null“ bei den Emissionen.

Gründliches Nachdenken lohnt auch für den Hinweis in vielen der vorliegenden Forschungsmaterialien, dass es notwendig sei, “Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen zu entwickeln, denn derzeit bezieht der Verkehr in Deutschland seine Energie zu über 90 Prozent aus Erdöl“.

Zum Fazit der vorliegenden Forschungsergebnisse heißt es unter anderem: „Die Metaanalyse verdeutlicht, dass Kli-maschutz und Energiewende im Verkehr bisher vernachlässigt sind. Die kurzfristigen Ziele der Bundesregierung zu Einspa-rungen beim Energieverbrauch und den Treibhausgasemissi-onen im Verkehrssektor erscheinen aus heutiger Sicht kaum noch erreichbar.“

Wie die Ziele des Verkehrs in Zukunft aussehen könnten, wird inzwischen von vielen wissenschaftlichen Studien beleuchtet. Vergleich mache ebenso wie die Gegenüberstellung „deutlich, dass der Erfolg vieler Technologien aus heutiger Perspektive noch ungewiss ist und stark vom Fortschritt in Forschung und Entwicklung abhängt. Darüber hinaus zeigt die Metaanalyse, dass die aktuellen politischen Rahmenbedingungen nicht aus-reichen und viele weitere Maßnahmen getroffen werden müs-sen, um die Energiewende im Verkehrssektor voranzubringen.“

*Zur Halbzeit der Verhandlungen in Paris – unser Heft hatte Re-daktionsschluss - schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntags-zeitung: „Kein Durchbruch beim Klimagipfel“. Sie zitierte auch ein früheres Bekenntnis des weltbekannten Chefs des Pots-dam-Instituts für Klimaforschung. Hans Joachim Schellnhuber frage sich „nach jedem Klimagipfel, ob es intelligentes Leben auf der Erde gebe“. Im aktuellen Gespräch mit der F.A.S. fiel sein Satz: „Der Weltgeist muss einen guten Zug machen.“

Paris – nun geht die Energiewende weiter Verkehr in Deutschland „Sorgenkind der Klimapolitik“ /Emissionen höher als 2005

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Von Januar bis September 2015 sind in Deutschland 59 Mil-liarden Kilowattstunden elektrische Energie durch Windkraft erzeugt worden - mehr als im gesamten Jahr 2014 mit 57,4 Milliarden. Das berichtet dpa unter Berufung auf den Bun-desverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Allein der auf See erzeugte Strom habe sich gegen Ende des Jahres 2015 verdreifacht.

Ein von Mecklenburg-Vorpommern oft geäußerter Wunsch, nicht nur für mehr Strom aus der Nordsee, sondern auch aus der Ostsee zu sorgen, ist 2015 in Erfüllung gegangen. 32 Kilo-meter nördlich der Insel Rügen hat der bisher größte Windpark nach zwei Jahren Bauzeit offiziell seinen Betrieb aufgenommen.

„Baltic 2“ gelte als weiterer Beweis dafür, dass der Umbau der deutschen Energieversorgung in Richtung Dezentralisierung und erneuerbare Energien unumkehrbar sei, betonte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux anlässlich der Eröffnungsfeier in Stralsund. Der rund 1,4 Milliarden teure Park mit seinen 135 Me-ter hohen Windrädern kann 288 Megawatt Leistung erbringen. Was bedeutet: 1,2 Terrawattstunden für 340 000 Haushalte.

Off-shore-Parks sind bei Windausbeute deutlich im Vorteil. Windturbinen an Land schaffen jährlich umgerechnet 2600 Voll-laststunden. Da auf See der Wind konstanter weht, erreicht eine Windturbine dort über 4500 Volllaststunden.

Also ragen mit gutem Grund auch 70 Kilometer westlich von Sylt seit vergangenem Jahr 80 neue Windenergieanlagen aus der Nordsee: Der Off-shore-Windpark DanTysk. Diese Anlage - investiert sind über eine Milliarde Euro – liefert bei gutem Wind im Jahr 1,3 Terrawattstunden. Ausreichend für die Versorgung von bis zu 400 000 privaten Haushalten.

Für seine neue Sieben-Megawatt-Windturbine hatte im Okto-ber Siemens den ersten Auftrag erhalten.

Immerhin ist nach neueren Angaben des Bundesverbandes Deutsche Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) der Anteil erneuerbarer Energien beim Stromverbrauch hierzulande 2015 zum ersten Mal auf ein Drittel gestiegen. 2014 waren es erst 27 Prozent.

Dennoch, der Übertragungsausbau auf dem Festland lässt zu wünschen übrig. Der nach heftigem Zwist verabredete Vorrang von Erdkabeln beim Bau der großen Nord-Süd-Stromleitungen wird sehr teuer. Im zuständigen Ministerium spricht man von Zu-satzkosten zwischen drei und acht Milliarden Euro. Zu bezah-len durch Netzentgelte, also von Stromkunden. Termine für die Fortsetzung der Ausbauarbeiten sind bisher nicht veröffentlicht.

Abgerungen haben die großen Stromhersteller dem Bun-deswirtschaftsminister den Verzicht auf die vom ihm geplante Klimaschutzabgabe für ältere Kohlen-Meiler. Stattdessen wird es finanziell hoch belohnt, wenn fünf alte Kraftwerke mit 2,7 Gigawatt Leistung vom Netz gehen. Gabriel nennt das „Kapa-zitätsreserve“. Greenpeace wird deutlich: „Angela Merkel hat ihr Klimaversprechen von Elmau gebrochen.“ Statt wie beim G7-Gipfel angekündigt den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten, lasse die Kanzlerin alle Träume der Kraftwerksbetreiber wahr werden und bekämen dafür noch Millionen zugesteckt.

Die Aussichten für Energieentwicklung in Brandenburg waren eigentlich im großen und ganzen lange gut, zeigt ein Rückblick. „Wo in Brandenburg künftig Braunkohle zu gewinnen wäre, listet

eine Potentialanalyse bis zum Jahr 2050 auf: an sieben neuen Standorten... Im April 2007 beginnt in Jänschwalde der weltweit erste Testbetrieb für ein CO2-armes Braunkohlekraftwerk.“ Ba-sis ist die „innovative Oxyfuel-Technologie“: Kohlendioxyd wird abgetrennt, verflüssigt und unterirdisch deponiert.

So berichteten die ETV News vor Jahren. Auch darüber, dass auf dem Festpodium in Jänschwalde dereinst Freude herrschte. Ullrich Junghanns, damals Wirtschaftsminister in Brandenburg, erläuterte, dass den Tests in Jänschwalde Mitte 2008 eine 30-MW-Pilotanlage in Schwarze Pumpe und ein 300-MW-Kraft-werk folgen würden. Nach dem Fest sagte Minister Junghanns ins ETV News-Mikrofon: So werde das Land Brandenburg „En-ergiegeber für die langfristige Nutzung der Braunkohle weltweit.“

Wir wissen heute, die damaligen Vorhaben waren aussichts-los. „Jänschwalde soll ab 2016 vom Netz“, steht im Oktober 2015 in der Zeitung, zum Thema die Zeile „Jänschwalde gilt als Dreckschleuder“. Eben ein Braunkohlekraftwerk. Gänzlich ab-schalten unmöglich, sagen die Kraftwerker. Peitz und Cottbus erhalten vom Werk Fernwärme, außerdem verbrennt Jänsch-walde jährlich 400 000 Tonnen Müll, überwiegend aus Berlin .

Schon vor elf Jahren entschied sich Vattenfall für ein Stein-kohlekraftwerk, als es in Hamburg um Energievermehrung ging. Als elf Jahre mitsamt Protestaktionen und ungezählten ande-ren Schwierigkeiten vorbei waren – Ende November 2015 –, und in Hamburg Moorburg Vattenfalls „modernstes Steinkohle-kraftwerk“ in Betrieb ging, standen 3,1 Milliarden Euro auf der Schlussrechnung. Nun müsse sich Hamburg keine Sorgen um sichere Stromversorgung machen, sagte der aus Stockholm angereist Konzernchef. Ein anderer Redner wurde drastisch. Moorburg sei Relikt aus der alten Energiewelt: Brandneu und schon eine Investitionsruine.

Vattenfall hat von der Braunkohle genug. Der Konzern will Jänschwalde verkaufen: Fünf Gruben insgesamt und vier Koh-lekraftwerke. Der Käufer werde bis Mitte 2016 gefunden sein. Bedacht werden solle wohl, was der Weltklimagipfel noch mit sich bringt.

Eine Energietagung, veranstaltet vom Energiewirtschaft-lichen Institut Köln und der FAZ, brachte zum Ausdruck, die auf Druck Bayerns getroffene Entscheidung, Nord-Süd-Leitungen teilweise unterirdisch zu bauen, sei womöglich nur Auftakt einer Serie kostspieliger politischer Nachbesserungen. Ob Höchst-spannungsleitungen oder der Bau von Windkraftanlagen: Aller-orten wachse der Widerstand, weil auch die neue dezentrale Energiewelt nicht ohne die umstrittene Großtechnologie aus-kommen werde.

Unbehagen äußerte auf dieser Tagung Hildegard Müller, die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW, mit dem Satz: „Die Akzeptanz schwindet mit der Sichtbarkeit der Energiewende“. In den nächsten beiden Jahren fänden viele Landtagswahlen statt. Schon deswegen halte sie weitere „teure Kompromisse“ für wahrscheinlich.

Deutlich zu lesen ist im Koalitionsvertrag von CDU und SPD: „Die konventionellen Kraftwerke (Braunkohle, Stein-kohle, Gas) als Teil des nationalen Energiemixes sind auf ab-sehbare Zeit unverzichtbar“. Daraus folgt: Braunkohle bleibt Verhandlungssache.

Braunkohle bleibt VerhandlungssacheOff-shore erzeugte Strommenge verdreifacht / Nun arbeitet Baltic 2 als größ-ter Windpark der Ostsee / Erneuerbare Energien erreichen Rekordniveau

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Das Aktionsprogramm Klimaschutz bedarf nach Auffassung des Um-weltbundesamtes dringend der „ambitionierten Umsetzung“. Bei der Vor-stellung von „Daten zur Umwelt 2015“ in Berlin mit überwiegend positiven Ergebnissen, teilte Maria Krautzberger, die Präsidentin des UBA, auch mit, der Verkehrsbereich habe „als einziger Sektor seine Emissionen seit 1990 nicht mindern“ können. Weil immer mehr Güter auf der Straße transportiert werden und der Trend zu mehr PS und schwereren Fahrzeugen geht, hät-ten die sparsameren Motoren dem Klimaschutz wenig genützt.“ In diesem Bereich „müsse daher dringend mehr passieren“.

Derzeit verursacht der Verkehr auf deutschen Straßen rund 18 Prozent der Treibhausgasemissionen. Bei der Messung im Jahr 2014 hat sich he-rausgestellt, dass die Menge dieses Ausstoßes nicht – wie eigentlich vor-gesehen – abgenommen, sondern im Vergleich zu 1990 sogar noch um 0,8 Prozent zugenommen hat.

95 Prozent der Treibhausgasemissionen im Verkehr verursacht der Stra-ßenverkehr. Und der Gütertransport auf Straßen habe zwischen 2000 und 2013 um rund 31 Prozent zugenommen. Die UBA-Präsidentin empfiehlt:

“Wir raten dringend dazu, mehr Gütertransporte von der Straße auf die Schiene und auf das Schiff zu verlegen. Das Aktionsprogramm Klimaschutz setzt hier schon die richtigen Akzente. Es wäre sinnvoll, die LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen auszuweiten. Und wir müssen endlich auch eine deutlich intensivere Diskussion über die CO2-Emissionen für LKW führen.“ (Hinzugekommen ist im August die öffentliche Debatte über Emissionen der Fernbusse und entsprechende Maut. Die Red.)

Unmissverständlich konstatiert die UBA-Präsidentin: „Wir brauchen hier anspruchsvolle Regelungen“. Der Bereich der Lastkraftwagen verursache in Deutschland – berechnet für das Jahr 2013 - rund 38,7 Millionen Tonnen CO2 .

Bemerkenswert, was solche Sachverhalte an Schlussfolgerungen bei der Europäischen Kommission auslösen. Violeta Bulc, die EU-Verkehrskommis-sarin, sprach es vergangenen Sommer auf der Generalversammlung der „In-novationspartnerschaft intelligente Städte und Gemeinden“ in Berlin offen aus: „Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 in den Städten die Zahl der Autos, die mit herkömmlichem Kraftstoff fahren, zu halbieren.“

Luftfahrt senkt drastisch CO2-EmissionenExperte: Elektroantrieb künftig denkbar in Viersitzer-Flugzeugen

Noch nicht auf Kurs beim KlimaschutzCO2-Emissionen im Verkehrssektor seit 1990 unvermindert / Reagiert die EU?

Solartechnik und der Elektromotor im großen Passagierjet gel-ten derzeit noch als utopisch. Aber zu wünschen wäre mehr Mut für große revolutionäre Entwicklungen. Dieser Ansicht ist Pro-fessor Rolf Henke. Er vertritt sie als Vorstand Luftfahrt des Deut-schen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Interview mit der Zeitschrift AEROREPORT. In deren Editorial schreibt Chefredakteur Reiner Winkler: „Die Luftfahrt steht vor einer Zei-tenwende. Und das in mehrfacher Hinsicht.“ Acht neue Flug-zeugfamilien kämen in den kommenden fünf Jahren auf den Markt, dazu neue Antriebe, schnell laufende Niederdrucktur-binen usw. Dem seien „jahrzehntelange Entwicklungsarbeiten vorausgegangen“. Als spannendes Zukunftsthema kann sich Prof. Henke Elek-troantriebe für zwei- und viersitzige Flugzeuge vorstellen, sagt er im Interview. Immerhin habe „Airbus bereits zusammen mit Diamond Aircraft und Siemens den weltweit ersten seriell-hybri-den Motorsegler entwickelt sowie den elektrischen Zweisitzer E-Fan“. Dieser Zweisitzer hat bekanntlich Anfang Juli seinen ersten Flug vom britischen Lydd in das französische Calais über den Ärmelkanal unternommen – nur 500 Kilogramm schwer und durch die Luft bewegt von zwei Mantelrotoren, die Strom aus Akkumulatoren beziehen. Von der Planung heißt es, An-fang 2016 werde in der Pyrenäenstadt Pau die Produktion des E-Fan 2 beginnen.

Allzu hohe Erwartungen hinsichtlich des elektrischen Antriebs in der Luftfahrt dämpft Prof. Henke, zum Beispiel kommerziellen Einsatz von Solarenergie zum Antrieb von Passagierflugzeugen mit mehr als zehn Sitzen. Das könne er sich „in absehbarer Zeit nicht vorstellen“. Hingegen bezeichnet er den Elektroantrieb mittels Akkumulatoren als „spannendes Thema für Zwei- bis Viersitzer, aber bis elektrische Antriebe in großen Passagierjets eingesetzt werden können, benötigen wir nicht nur eine, son-dern noch mehrere Generationen von Batterieentwicklung“. Warum? Zum besseren Verständnis fügt Prof. Henke hinzu: „Die Schubkraft eines GE90s, Antrieb der Boeing 777 und der-

zeit größtes Triebwerk der Welt, entspricht ungefähr einer elek-trischen Leistung von 70 Megawatt.“

Diskutiert werde auch der Fluglärm von Elektroflugzeugen, räumt Henke ein. „Der Großteil des Lärms beim Triebwerk kommt vom Fan, und den bräuchte man auch in einem Elek-troantrieb“. Bis es soweit sei, müsse also noch manche Hürde genommen werden.

Unter Mitarbeit des DLR habe sich die Luftfahrt schon vor 15 Jahren auf europäischer Ebene gemeinsame Ziele gesetzt. Und sie sei auf gutem Wege. Henke ist zuversichtlich: „Bis 2050 wollen wir eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und des Ausstoßes von Kohlendioxyd um 75 Prozent erreichen, ver-glichen mit einem Flugzeug des Jahres 2000. Der Stickstoff-ausstoß soll um 90 Prozent sinken, der Lärm um 60 Prozent.“

Diese Orientierung sei „realistisch, wenn die notwendigen Anstrengungen unternommen werden“, und wenn dafür aus-reichend Frist gelassen werde. Denn im Vergleich zu anderen Branchen benötigen Fluggeräte relativ lange Entwicklungspro-zesse: „Bis zur Indienststellung eines neuen Triebwerks oder Flugzeugs sind etwa zehn Jahre Vorentwicklung und fünf Jahre bis zur Prototypenreife nötig. Davon bis zu zwei Jahre Fluger-probung. In dieser Zeit werden Milliarden Euro vorfinanziert, die sich aufgrund der relativ geringen Stückzahlen erst nach eini-gen Jahren amortisieren. Diese Investitionen sind jedoch sehr lohnenswert, wie man an den Auftragsbüchern der Hersteller erkennt, die auf Jahre hinaus gefüllt sind.“ Trotzdem, die For-schung strenge sich an, um Entwicklungszeiten und Investiti-onen zu reduzieren.

Mit einem Anflug von Humor sagt Rolf Henke noch: „Was sich schneller verbessern ließe, sind die Bodenprozesse. Den-ken Sie nur an gegenwärtig zeitraubende Sicherheitskontrollen. Auch bei der Vernetzung der Fortbewegungsmittel, also etwa von der Straße auf die Schiene zum Flieger, gibt es noch großes Verbesserungspotential. Da braucht es pfiffige Lösungen, Mut und Entschlusskraft, um sich durchzusetzen.“

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„Die Anzahl der Baugenehmigungen im Hochbau in der Regi-on Berlin-Brandenburg sinkt“, überschreibt einer der hiesigen Fachverbände seine Grafik des Monats November und fügt die Frage hinzu: „Stockt der Hochbau in der Region?“ Bereits drei Monate lang seien weniger Projekte genehmigt als im Vor-jahr und zur gleichen Zeit weniger Umsatz erreicht worden. Axel Wunschel, der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrie-verbandes Berlin-Brandenburg, folgert daraus, die Nachfrage nach Wohnraum in der Region bestehe ununterbrochen, jedoch deute die Statistik auf das Gegenteil. Aber auch wenn die Vor-jahreszahlen noch erreicht würden, wäre das zu wenig, um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen“.

„Angesichts der Flüchtlingsströme“ stehe auch die deutsche Bauwirtschaft vor gewaltigen Aufgaben. Sie ist „gefordert, inner-halb kürzester Zeit Wohnbauten in großer Zahl herzustellen. Das wollen und können wir leisten.“ So äußerte sich Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, anlässlich des 4. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin. Dazu verlangte er mehr Investitionen in den sozialen Wohnungsbau sowie eine Verkürzung der Genehmigungszeiten von neuen Wohnbauten. Auch in die energetische Gebäudesanierung ge-höre entschieden mehr an Investitionen, weil sie derzeit „auf der Stelle tritt“. Sonst werde die Bundesregierung „ihre Klimaziele nicht erreichen“.

Die Verdopplung der Fördermittel des Bundes für sozialen Wohnungsbau (Zeitraum 2016-2018) an die Länder auf etwa eine Milliarde Euro wertet Schneider als „richtigen Schritt“. Um auch kurzfristig mehr Wohnungen bauen zu können, müssten die Planungs- und Genehmigungsverfahren allerdings deut-lich verkürzt werden: „Hierzu schlagen wir vor, dass Bund und Länder sogenannte Typenhäuser definieren. Bei Typenhäusern handelt es sich um standardisierte Gebäude, die nicht mehr im Einzelfall geprüft und genehmigt werden müssen. Sie können schneller zur Verfügung stehen und sind mit ca. 1500 Euro/qm deutlich günstiger als vergleichbare Flächen im Container, die derzeit bei 3000 Euro/qm gehandelt werden.“

Besonders in Ballungsräumen, so der Vorsitzende, sei preis-werter Wohnraum knapp: „Die anhaltende Binnenwanderung in Städte sowie die steigende Anzahl von Flüchtlingen (unser Zitat stammt vom 10. November) macht die Fertigstellung von jährlich bis zu 400 000 Wohnungen in Deutschland erforder-lich. Auch das Bauministerium spricht mittlerweile von 350 000 Wohnungen.“

Die Bautätigkeit werde sich nur erhöhen lassen, wenn In-vestoren den Verkauf bzw. die dauerhafte Vermietung der er-richteten Wohnungen erwarten. Deshalb sei die gegenwärtig gültige Abschreibung von zwei Prozent linear für Mietwohn-bauten nicht mehr sachgerecht und änderungsbedürftig. Der Grund: „Der Anteil von Bauteilen mit einer Nutzungsdauer von deutlich unter 50 Jahren, wie zum Beispiel die Haustechnik, überwiegt inzwischen. Ursache ist die fortdauernde Techni-sierung der Gebäude und Wohnungen aufgrund steigender Anforderungen, z.B. ihre Energieeffizienz.“ Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, fügt Karl-Heinz Schneider hinzu: „En-ergieefizienz der Gebäude und Modernisierung sowie barrie-

refreie Badgestaltung stützen die Auftragslage.“ Beides werde auch 2016 „punkten“.

Zum Meisterbrief als Zulassungsvoraussetzung im Handwerk hörten die Teilnehmer des Bauwirtschaftstages: „Die Meister-prüfung ist eine Hürde, aber eine, die man überwinden kann. Davon zeugen viele Tausend junge Meister jedes Jahr. Und dass Zuwanderer diese Hürde nehmen können, auch dafür gibt es viele Beispiele.“ Dem folgt Kritik am gesetzlichen Mindest-lohn, der den Einstiegsarbeitsmarkt für Flüchtlinge verschlos-sen habe: „Drei Monate ohne Mindestlohn sind für Flüchtlinge zu wenig, und mit Mindestlohn für die Unternehmen zu viel.“

Zu Beginn des Jahres 2015 hatte seine Vereinigung ein Wachstum des Umsatzes von zwei Prozent prognostiziert, so Schneider weiter. Damit steige der Umsatz um fast fünf Milliar-den auf 230 Milliarden Euro. Dieses Ziel werde zum Jahresen-de auch erreicht – dank der Entwicklung des Wohnungsbaus. Unmissverständlich fügte Schneider hinzu: „Was wir in diesem Zusammenhang gar nicht gebrauchen können, ist eine Verun-sicherung von Investoren und Unternehmern durch mögliche Änderungen im Bauvertragsrecht.“

Sorgenkind der regionalen Bauwirtschaft sei nach wie vor der Straßenbau, gab die Bauindustrie Berlin-Brandenburg zu bedenken. Axel Wunschel, der Hauptgeschäftsführer, nennt da-für unter anderem die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden. Sie sei in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres um knapp 5200 Millionen Stunden gesunken. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent.

Wunschels Kommentar für den größten Teil des Jahres 2015: „Die Quartalszahlen machen deutlich, dass wir uns nicht blenden lassen dürfen. Die Lage am Bau ist sehr differenziert. Während der Hochbau aufatmen kann, ist die Stimmung im Straßen- und Wirtschaftsbau bedrückend.“

Interessanter Aufschluss über die derzeitige Gliederung der Baubranche: „Von den gesamten Bauinvestitionen in Höhe von 293 Milliarden Euro in Deutschland werden ca. 161 Milliarden Euro von den Handwerksbetrieben des Bau- und Ausbaugewer-bes erbracht, 28 Milliarden Euro von der Bauindustrie. Weitere Produzenten sind Industriebetriebe, Dienstleister für Planung und Grundstücksübertragung sowie private Haushalte.“

(Aus Drucksachen des 4. Bauwirtschaftstages)

Produktneuheiten zeigt bautec online Auf die bautec-Fachbesucher warten vom 16. bis zum 19. Fe-bruar 2016 in den Berliner Messehallen wieder zahlreiche In-novationen und Aussteller-Highlights. In dem von der Messe Berlin herausgegebenen Neuheitenreport werden schon jetzt ausgewählte technische Innovationen vorgestellt, die später live in den Messehallen zu sehen sind. Unter der Adresse www.bautec.com/Produktneuheiten stehen schon 24 illustrierte Mel-dungen im Internet bereit. Dieser Report wird bis zum Messebe-ginn ständig durch Zusätze ergänzt.

Einige Beispiele: Die Magnet Doppeldichtungen von ALU-MAT sind schwellenlos und mit allen Außentüren kompatibel. Blauberg Ventilatoren hat die Modellserie VENTO Expert für die

Fortsetzung auf Seite 15 …

Bauen - so schnell, so viel wie möglichBauwirtschaft: Jährlich 400 000 Wohnungen / Energetische Sanierung „tritt auf der Stelle“

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-20168

Hörimplantate ermöglichen weltweit 100 000 hörgeschä-digten Menschen zu hören wie jeder andere. Auch dann wenn Hörgeräte allein ihnen keine ausreichende Hilfe bie-ten. Ihnen nutzen die sogenannten bimodalen Hörlösungen: ein Hörimplantat auf der einen und ein Hörgerät auf der an-deren Seite. Dieses erfolgreiche Vorgehen weiter zu entwi-ckeln und zu vermarkten, ist Ziel einer strategischen Allianz. Beschlossen von der australischen Firma Cochlear, Welt-marktführer im Bereich Hörimplantate, und der Firma GN ReSound Deutschland. Dieses Übereinkommen ist bekannt geworden im Oktober auf der EUHA-Messe, der weltgrößten Hörgeräte-Präsentation in Nürnberg.

Jedermann weiß, dass es Smartphones gibt in Mengen und Smart-TV zur Genüge, zunehmend auch smarte Häuser und natürlich ebenso smarte Autos. Was aber sind smarte Hörgeräte? Antworten bringt ein Treffen mit Joachim Gast, dem Geschäftsführer von GN ReSound Hearing GmbH, die ihren Sitz in Münster hat - ein Unternehmen, das in mehr als 80 Ländern vertreten ist. ReSound war übrigens der einzige Aussteller, der seine smarten Hörgeräte 2015 auf der Inter-nationalen Funkausstellung in Berlin anbieten konnte. „Allen voran,“ kommentiert Joachim Gast, „unser ReSound LiNX2, die erste vollständige Hörgeräte-Familie mit direkter Ver-netzung zu iPhone und iPad, Samsung Galaxy und Apple Watch. Darüber hinaus stellten wir mit ReSound ENZO und ReSound Up Smart smarte Lösungen für Menschen mit hochgradigem Hörverlust sowie für hörgeschädigte Kinder vor.

Wir erfahren, es gibt in Deutschland 13 Millionen Men-schen mit einem Hörverlust, ein Wort, das die Weltgesund-heitsorganisation WHO in ihren Verlautbarungen verwendet. Die nötigen Einzelzahlen ermitteln Krankenkassen, Ärzte-verbände und Akustiker. Man könne auch sagen, es gehe um Hörgeschädigte. Jedenfalls trägt nur jeder Fünfte von diesen 13 Millionen ein Hörgerät.

„Damit ist ein großes Risiko verbunden“ sagt Joachim Gast eindringlich, „das substantielle Risiko an Demenz zu erkranken, weil kognitive Fähigkeiten abnehmen.“ Möglich sei auch Erkrankung an Alzheimer, besagen mehrere me-dizinische Gutachten. Der Kontakt mit Ärzten führe zu der Erkenntnis, man könne gar nicht früh genug auf Schwerhö-ren reagieren und müsse solche Anzeichen ernst nehmen.

Der Geschäftsführer weiß, wovon er spricht, wenn er über den – wie auch immer begründeten - Verzicht auf Hörhilfe - sagt: „Sobald ich mich wegen schlechtem Hören zurück-ziehe aus meiner Interaktion mit anderen Menschen, noch dazu im Alter – wächst das Risiko, Krankheiten zu verfallen.“

Für solche Situationen stehen in Deutschland über 5000 Hörgeräte-Akustiker mit einer Fülle von Angeboten zur Ver-fügung. Als einer der weltweit führenden Hörgeräte-Her-steller bestimmt ReSound die Innovationen der modernen Hörsysteme schon seit längerem maßgeblich mit. Die Firma wolle, dass immer mehr Menschen, die mit einem Hörverlust leben, wieder besser hören und richtig verstehen. Den Spit-

zenplatz nimmt derzeit ReSound LiNX2 ein, die erste voll-ständige Hörgeräte-Familie mit direkter Vernetzung. Unser Gesprächspartner erläutert: „Den Vorläufer dieses Gerätes haben wir als erstes seiner Art auf der IFA 2014 vorgestellt. LiNX2 erfreut sich großer Beliebtheit. Wir haben inzwischen schon mehrere Tausend Stück verkauft und durch Akustiker angepasst. ReSound LiNX2 erfüllt genau das, was wir für einen Träger von Hörgerät brauchen. Es ist ein tolles Medi-zinprodukt, das vieles automatisch regelt – mit den besten Vernetzungschancen. Hörgeräte arbeiten untereinander ganz aktiv. Das müssen sie auch, um abzustimmen, aus welcher Richtung das Geräusch kommt.“

Nun lautet unsere Frage, wie die jeweils gegebene, mög-licherweise geänderte Situation eingefangen werden kann. Denn ob man sich im Zwiegespräch befindet, in einem Konzert oder in einer Konferenz, das sei doch ein himmel-weiter Unterschied. „Richtig“, sagt Gast und erwidert: „Da-für gibt es vordefinierte Programme, in die ich wechseln kann. Aber auch innerhalb der Programme kann ich noch feiner justieren. Ich kann mich noch stärker auf einen Ge-sprächspartner fokussieren, indem ich störende Geräusche herunternehme.“

Nächste Frage: Seit wann gibt es solche Möglichkeiten der Verbindung, des Ausgleichs, des Kontaktes oder, wenn Sie so wollen, der Vernetzung?

“Hörgeräte gibt es schon lange, die konnte man mit einem Zwischengerät, mit einem Mobiltelefon verbinden. Aber eben immer mit dem Nachteil, dass der Träger des Hörgerätes ein Zwischengerät bei sich haben muss, das aufgeladen ist.“

Wir haben als erster Hersteller von Hörgeräten der Welt das ReSound LiNX2 auf den Markt gebracht, ohne Strea-mer, also ohne Zwischengerät.“

Welche neuen Möglichkeiten sind innerhalb des Jahres 2015 hinzugekommen?

“Die Weiterentwicklung von ReSound LiNX2 . Sie besteht u. a. darin, dass wir die Audiologie weiterentwickelt, die Hör-technik, zum Beispiel das Richtungshören optimiert haben. Das bedeutet, die Quelle eines Geräusches kann besser lokalisiert werden. Wenn mich ein Kellner anspricht, dann weiß ich, der kommt von hinten links. Die Fahrradklingel kommt von hinten rechts.

Außerdem ist das Gerät weiter entwickelt worden im Be-reich des Designs. Wir haben zusätzliche Bauformen auf den Markt gebracht. Die größere Bauform macht es leichter, die Batterieklappe zu öffnen. Außerdem sind unsere Geräte kompatibel mit noch mehr Smartphones und nun auch steu-erbar über die Apple Watch.

Auf die abschließende Frage nach der Preisgestaltung gibt Joachim Gast die Antwort: „Wir nehmen keinerlei Ein-fluss auf die Preisgestaltung und geben auch keine unver-bindliche Preisempfehlung. Der Marktpreis, der sich schon etabliert hat, ist pro Hörgerät cirka 1500 Euro. Davon zahlt die Krankenkasse 700 Euro.“

Vernetzt kommt gutes Hören wiederVon Millionen Deutscher mit Hörschäden nutzt nur jeder Fünfte ein Gerät / GN ReSound Hearing GmbH gibt Auskunft

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-2016 9

Um Autos mit alternativen Antrieben voranzubringen, soll ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland aufgebaut werden. Mit Investitionen von 400 Millionen Euro entstehen laut dpa bis 2023 bundesweit 400 Stationen. Dafür gründeten Daimler, Total, Shell, OMW, sowie Linde und Air Liquide ein Gemeinschaftsunternehmen. Derzeit gibt es im Land nur 19 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen.

*Volkswagen hält an seinem Luxusauto Phaeton fest und will das Nachfolgemodell neu definieren, so dass eine elektrische Version entsteht. Darüber berichtet die Zeitung „Dresdner Neueste Nachrich-ten“. Über diese Entscheidung des Konzerns „sind wir sehr froh“, sagte der Betriebsratsvorsitzende bei Volkswagen Sachsen, Jens Rothe. Das sei endlich eine Zukunftsperspektive. Eine gute Nach-richt nannte es Carsten Krebs, Sprecher der Gläsernen Manufaktur, in der rund 500 Mitarbeiter das bisherige Phaeton-Modell montieren. Dieses „VW-Flaggschiff“ werde als „reines Elektroauto“ weiter entwi-ckelt und soll ab 2019 verfügbar werden.

*„Kultur gehört zu den Stärken unserer Gesellschaft.“ Dieser Satz ist auf einer Eintrittskarte des Konzerthauses Berlin zu finden. Die Fort-setzung lautet: „Als Netzbetreiber mit Verantwortung engagiert sich 50Hertz deshalb mit viel Energie für eine vielfältige Kulturlandschaft. Unser besonderes Engagement gilt dabei dem Konzerthaus Ber-lin, das mit abwechslungsreichem Programm und herausragenden Künstlern in jeder Saison neu begeistert.“

*

Solares Schmelzen von Aluminium in einem direkt von der Sonne bestrahlten Drehrohrofen (Projekt SOLAM) soll in Südafrika entwi-ckelt werden, wo es Sonnenenergie im Übermaß und viel Industrie gibt, die sich mit Aluminium befasst. Darüber berichtet das „DLR Ma-gazin“. Es stellt fest, dass damit die Betriebe ihren Stromverbrauch und Ausstoß von Kohlendioxyd deutlich reduzieren könnten. Beteiligt seien Wissenschaftler aus Südafrika und Deutschland. Ihr Ziel ist es, in Gießereien beider Länder Sonnenenergie zur Aluminiumschmelze einzusetzen. Die benötigten Temperaturen von etwa 700 Grad wer-den durch Konzentration der Sonnenstrahlung mittels Solarspiegel erreicht.

*Autofahren sei zuletzt günstiger geworden, war in der Berliner Mor-genpost zu lesen. Der Aufwand für Anschaffung und Unterhalt eines Pkw habe sich laut ADAC-Autokostenindex in den vergangenen zwölf Monaten um 3,9 Prozent verringert. Als entscheidend für diese Ent-wicklung nennt der Autoklub die Kraftstoffpreise, die binnen eines Jahres um 13,8 Prozent zurückgegangen sind, während sich andere Bereiche verteuerten: Neuwagen um 0,2 Prozent, Ersatzteile um 0,7 Prozent, Reparaturen/Inspektionen um 3,1 Prozent und der Führer-schein um 1,8 Prozent.

*Kaffee „to go“ im Pappbecher, Pakete mit online gekaufter Kleidung: in Deutschland landen immer mehr Verpackungen im Müll – so eine dpa-Nachricht. Pro Kopf wurden knapp 213 Kilo davon weggeworfen, wie das Bundesumweltministerium unter Verweis auf die Daten von 2013 mitteilte. Das waren sechs Kilo mehr als im Jahr zuvor und 25 Kilo mehr als zehn Jahre zuvor. Insgesamt kamen 2013 rund 17,3

Millionen Tonnen Verpackung zusammen. Damit hat Deutschland das höchste Verpackungsaufkommen pro Kopf in der EU.

Diesem Text lässt sich noch ein Zitat anfügen, das deutlich macht, was so alles in Materialien schlummern kann. Gerd Lottsiepen vom Verkehrsklub Deutschland sagt: „Ein E-Auto muss 30 000 Kilometer mit grünem Strom fahren, um die Umweltbelastung aus der Batterie-produktion hereinzuholen.“

*Günther Oettinger, 62, und EU-Kommissar für Digitales sieht Deutschland auf dem „Höhepunkt seiner Stärke“ angelangt. So je-denfalls zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung im Bericht über die Ver-leihung des Mittelstands-Preises „Entrepreneur of the Year 2015“ in Berlin. Im Wettlauf der Digitalisierung habe Deutschland das „Hin-spiel“ gegen die USA verloren. Oettinger warnte, das Tempo des Wandels zu unterschätzen oder zu glauben, er sei im nationalen Alleingang zu bewältigen. Google sichere sich durch Übernahmen den Zugang zu Daten.

„Wenn Sie als Mittelständler noch kein Übernahmeangebot be-kommen haben, haben Sie einen langweiligen Laden“, scherzte Oettinger. Er selbst lese zwar noch gedruckte Zeitungen und nutze klassische Fernsehsender. „Aber meinen Sohn muss ich schon ans Sofa fesseln und die Fernbedienung weit weg legen, damit er noch mitschaut.“ Es sei denn, „die Champions League läuft oder der Alte wird in der Heute-Show verarscht“.

*Auf dem Berliner Mittelstands-Kongress 2015 erklärte dessen Schirm-herrin, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer, laut Berliner Zeitung, mit der Digitalisierung seien neue Herausforderungen absehbar. Sie biete neue Märkte und Vertriebswege – bringe aber auch ungeahnte An-griffe auf bislang bewährte Produkte und Geschäftsprozesse. Diesen Herausforderungen müsse man sich stellen. Ganz wesentlich sei es kleinen und mittleren Unternehmen zu verdanken, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Stadt stärker gestiegen ist als in allen anderen Bundesländern.

*Über 300 Seekabel durchziehen auf mehreren Hunderttausend Ki-lometern die Ozeane. Rund 99 Prozent aller Daten werden darüber transportiert. So informiert die Zeitschrift Capital. Weltweit investieren Telekommunikationsfirmen Milliarden in neue Seekabel, um die Ver-netzung voranzutreiben. Von allen Staaten investieren die USA am stärksten in den Ausbau des Netzes, gefolgt von China.

Heute haben mehr als drei Milliarden Menschen Zugang zum Internet. Spitzenreiter ist Südkorea mit 98,5 Prozent der Haushalte. In Deutsch-land sind es knapp 88 Prozent der Haushalte, die über neue Seekabel mit der Welt verdrahtet sind.

*Der Internet-Riese Alibaba schluckt einen der bekanntesten Konkur-renten der Video-Plattform Youtube 2018, schreibt die Börsen-Zeitung. Das Unternehmen übernehme in einem über 4,5 Milliarden Euro schweren Deal die restlichen Anteile der Website Youku Tudou. Der Betreiber der größten chinesischen Handelsplattform habe bereits gut 18 Prozent an Youku Tudou gehalten. Die Google-Website Youtube, weltweit die größte Video-Plattform, sei in China nicht verfügbar. Des-wegen werde das Geschäft von einheimischen Diensten dominiert.

ERLESENES

Redaktion der Seiten 4-9: Josef Feistl

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-201610

Nach ihrer Neugründung Anfang des Jahres blickt die noch junge VDE Hochschulgruppe (HSG) der TU Berlin auf ein ereignisreiches Jahr 2015 zurück. Kernpunkt ihrer Arbeit war es neben dem grundlegenden Neuaufbau der HSG den VDE den Studienanfängern mit verschiedenen Veranstal-tungen näherzubringen. Dazu gab es u.a. ein Spielevent, bei dem die Studierenden mehr über ihr Studium sowie den VDE erfahren konnten; als Gewinn winkte eine Berliner Curry-Wurst. Weiterhin organisierte sie für Interessierte im VDE-Haus ein Bewerbungstraining sowie verschiedene Ex-kursionen. Eine Fahrt zur Hannover-Messe durfte natürlich nicht fehlen.

Für das nächste Jahr wollen die Studierenden mehr aktive Mitglieder aquirieren, um die Aufgaben untereinander weiter aufteilen zu können. Denn, wie Pascal Stauss, stellvertre-tender Vorsitzender der Gruppe, sagt, fehlt in einigen Be-reichen immer noch die nötige „Menpower“. Es soll vor allem ein Fokus auf die Nachhaltigkeit der Gruppe gelegt werden, wozu auch weitere Bemühungen bei der Organisation der IT nötig sind. Gerne möchte die Hochschulgruppe auch den Kontakt zum ETV/VDE weiter ausbauen um Studierende besser mit praxiserfahrenen Ingenieuren zu vernetzen. Na-

türlich werden auch in 2016 weitere interessante Exkursi-onen und Messefahrten sowie regelmäßige Stammtische angeboten.

Als derzeit größte Herausforderung nennt die Gruppe, dass trotz der offiziellen Eintragung der HSG an der TU im-mer noch Probleme bestehen, Räumlichkeiten an der TU zu buchen bzw. einen eigenen Arbeitsraum für sich zu nutzen. Daher ist für die Zukunft ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität und dem VDE angestrebt. Derzeit haben die Mitglieder zumindest bei den Telekom Innovation Laborato-ries die Möglichkeit ihre regelmäßigen Vorstandssitzungen abzuhalten.

Erreichbar ist die Gruppe vor allem online. Hierzu gibt es eine eigene Facebook-Seite, einen öffentlich einsehbaren Google-Kalender, sowie einen Newsletter. Im Jahr 2016 soll das Angebot, insbesondere die Homepage (www.vde-tub.de) der HSG weiter ausgebaut werden.

Wer Interesse hat sich in der Hochschulgruppe zu enga-gieren oder an den einzelnen Veranstaltungen teilzuneh-men, kann den Newsletter unter ww.vde-tub.de/newsletter abonnieren.

Alexander Dethof

Deutschland verfügt auch künftig über ein Stromnetz, das zu den zuverlässigsten der Welt gehört. Darüber gibt die Auswertung einer Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE/FNN) Aus-kunft. Zu Versorgungsunterbrechungen kam es statistisch pro Stromkunde und Jahr 11,9 Minuten – ohne Einbezie-hung höherer Gewalt (2013: 15 Minuten). Erstmals seit Be-ginn dieser Datenerhebung vor zehn Jahren lagen die Werte unter 12 Minuten.

Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit unter Einfluss hö-herer Gewalt betrug 2014 nur 13,1 Minuten (2013: 26,6 Minuten). Höhere Gewalt bezeichnet extreme Wetterereig-nisse wie Stürme und Hochwasser oder Unterbrechungen infolge behördlicher Anordnung.

Die Häufigkeit einer Stromunterbrechung, die Stromkun-den innerhalb von zehn Jahren traf, lag 2014 auf histo-rischem Tiefstwert: 2,4 Mal (2013: 2,9 Mal). Der Trend dieser Zahl ist seit Jahren rückläufig.

Die Dr. Wilhelmy-Stiftung und der VDE haben Dr.-Ing. Birgit Elke Schotsch ausgezeichnet. Sie erhielt im Rahmen des VDE-Hauptstadtforums den Preis für herausragende Disser-tationen. Die Preisträgerin untersucht in ihrer Doktorarbeit „Rateless Coding in the Finite Length Regime“ eine Art der Kanalcodierung, mit deren Hilfe sich Videos oder Dateien, auf die sehr viele Nutzer zugreifen, am effizientesten über-tragen lassen.

Im Internet kommt es häufig zu Netzwerküberlastungen, sobald sehr viele Personen ein Video aufrufen. Dabei ge-hen häufig Daten verloren. Es kann zu Verzögerungen bei der Übertragung kommen kommen oder die Bildqualität lei-det. In den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt Birgit Schotsch die ratenlose Kanalcodie-rung, ein Verfahren der elektrischen Nachrichtentechnik, das durch Einfügen von Redundanz er-möglicht, Störungen bei der Übertragung zu beheben.

Die Jury bewertete die Dissertation mit außerordentlich hohem Anspruch als herausragend. Sie besteche durch ihre mathematisch rigorose wie kreative Behandlung der Thematik.

Den Elektrotechnik-Preis für Nachwuchswissenschaftle-rinnen haben die Dr. Wilhelmy-Stiftung und der VDE ins Le-ben gerufen. Neben hervorragendem Promotionsabschluss muss die Dissertation hohe Bedeutung für die Wissenschaft oder den Wirtschaftsstandort Deutschland haben. Der Preis, dotiert mit 3000 Euro, wird ausschließlich an Elektroingeni-eurinnen vergeben, die das 35. Lebensjahr noch nicht über-schritten haben. Die Stiftung stellt für das Programm eine Fördersumme von jährlich 9000 Euro zur Verfügung. Bis zu drei Preise werden pro Jahr vergeben. Für die Durchführung des Programms ist der VDE verantwortlich.

Wenn, dann nur für 12 Minuten...Stromkunden haben innerhalb von zehn Jahren mit 2,4 Stromausfällen zu rechnen

Für Dissertation Dr.Wilhelmyi-VDE-Preis verliehen

Das war nur der Anfang – die TUB Hochschulgruppe!

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ETV NEWS 1-2016 11

Auch in diesem unterstützen VDE und ETV Jungmitglieder beim Besuch der CeBit und der Hannover-Messe.Die CeBit findet statt am 14 – 18. März 2016 auf dem Messe-gelände Hannover.Der Termin für die Hannover-Messe ist 25. – 29. April 2016.VDE-Jungmitglieder erhalten für beide Veranstaltungen ko-stenlose Eintrittskarten.VDE-Jungmitglieder erhalten jeweils kostenlose Eintrittskarten und einen Zuschuss zu den Reisekosten in Höhe von € 40,--. Wir empfehlen, sich zu Gruppenreisen zu organisieren, da auf diese Weise die Reisekosten vom Zuschuss komplett abge-deckt werden. „Noch-nicht VDE-Mitglieder“ können kurzfristig dem VDE/ETV beitreten, um in den Genuss des Zuschusses

zu kommen (Beitragsfrei im Eintrittsjahr!). Auf diese Weise ist es auch möglich, die Zusammenarbeit mit dem VDI-Studenten-kreis für die Fahrten nach Hannover zu nutzen.Mit dem Besuch dieser Messen haben Jungmitglieder die Mög-lichkeit, Informationen zu sammeln, die für ihre berufliche Zu-kunft wertvoll sind, sowie Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen.Zur Vorbereitung einer Gruppenreise zur CeBit bitten wir um Ihre Anmeldung bis zum 27. Februar 2016 in der ETV-Ge-schäftsstelle, Tel. 030/341 45 66, Fax 030/342 07 17, oder per Email [email protected]. Eintrittskarten erhalten Sie über das Internet – der Anmeldelink wird jedoch ebenfalls erst Ende Februar zur Verfügung stehen.

Im Jahre 1904 wurde in Berlin-Wedding in der Amrumer Stra-ße 32 ein eigenes Institut für Zuckerindustrie eröffnet. In einer Schau- und Lehrsammlung wurden historisch interessante Ob-jekte ausgestellt, die von der Zuckerindustrie gesammelt wor-den waren. Im Jahre 1978 übernahm die Technische Universität Berlin das Zuckerinstitut und das „Zucker-Museum“. Seit 1995 gehörte das Zucker-Museum zum Deutschen Technikmuseum. Im Dezember 2012 mußte das Zucker-Museum seine Räume in der Amrumer Straße an die Technische Universität übergeben.

Seit 26. November 2015 befindet sich die neue Daueraus-stellung „Alles Zucker! Nahrung – Werkstoff – Energie“ im Deutschen Technikmuseum, in der Trebbiner Straße 9 in Berlin-Kreuzberg. Die Ausstellung in den neuen Räumen ist fast dop-pelt so groß, wie früher, und bei einer Besucherzahl von fast 600.000 im Deutschen Technikmuseum werden die Samm-lungen von viel mehr Besuchern wahrgenommen als früher. Die neue Ausstellung wurde zu 100 % von der Stiftung Lotto gefördert. Aber auch der 1982 gegründete Förderkreis Zucker-Museum e. V. setzt seine langjährige Unterstützung fort.

Zucker ist nicht nur ein Mittel um Nahrungsmittel zu Süßen, denn es gibt nicht nur den Zucker, der aus Rohr und aus Rüben gewonnen wird. Die Pflanzen wandeln Sonnenlicht in Zucker um.

Der Bedarf an Zucker steigt weltweit enorm. – Man hört und liest immer wieder, daß die Deutschen zu viel Zucker zu sich nehmen und dadurch immer dicker werden. – Bei den Verpa-ckungen ist es auch schwer den Zuckergehalt des Inhalts zu erkennen!

Der Besucher kann sich in der Ausstellung über die Erzeu-gung von Zucker informieren.

Vor mehr als 10.000 Jahren begann man in der pazifischen Inselwelt das Zuckerrohr zu kultivieren. Die Europäer benötigten wegen der Zunahme der Bevölkerung immer größere Mengen von Zucker und suchten nach Ersatzstoffen für Zuckerrohr im eigenen Land. – Im Jahr 1749 machte der Berliner Chemiker Andreas Sigismund Marggraf die Entdeckung, daß sich aus ei-ner Rübe etwas gewinnen ließ, das sich in nichts vom „wahren, vollkommenen Zucker“ unterscheidet, der aus Zuckerrohr ge-wonnen wird. Im Jahre 1784 konnte Franz Carl Achard, Direk-tor der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften,

Fortschritte bei der Steigerung des Zuckergehalts der Rübe machen. – Die heute bekannten Sorten der Zuckerrübe sind Nachkommen der damals gezüchteten.

Der Übergang von der Feldarbeit zur Industriearbeit wird gezeigt. Ein Teil eines Rübenvollernters, ein Rübenroder, eine Schenkung der Firma HOLMER Maschinenbau GmbH, 84069 Schierling, ist ausgestellt. Von der Aussaat der Zuckerrü-ben-Samen im März, über die Pflege auf dem Feld bis zur Ernte vergehen etwa 180 Tage. Die Rübenernte, die „Kampange“, beginnt im September und dauert einige Monate. Die Rüben kommen zur Verarbeitung in die Zuckerfabrik.

Wir kennen „Zucker“ eigentlich als Süßungsmittel für Nah-rungsmittel. In der Chemie versteht man unter „Zucker“ ver-schiedene Verbindungen mit einer ganz bestimmten Struktur. Es gibt viele Moleküle dieses Typs, die Sacharide. Handels-übliche Sacharose besteht aus Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose). Außerdem gibt es Milchzucker (Lakto-se) und Malzzucker (Maltose). – Die wissenschaftlichen Namen vieler Zucker enden auf „-ose“.

Zucker ist überall: Ein Hingucker auf der Ausstellung ist eine riesige Krabbe. Krebstiere und Insekten verdanken die Stabili-tät ihrer Körper dem Zuckermolekül Chitin. Ebenso bei Spinnen besteht die äußere Hülle aus Chitin. – Chitin ist Traubenzucker, der chemisch etwas verändert ist.

Mit diesem „Außenskelett“ können viele dieser Tiere auf verschiedene Weise Geräusche machen. – Ausgestellt ist ein Rondell an dem der Besucher die Geräusche der Tiere hörbar machen kann, die sie als Warnsignal oder zur Partnersuche abgeben.

Eine Zeitreise kann der Besucher an 17 Hörstationen ma-chen. Historische und lebende Personen sprechen über ihren Bezug zum Zucker. Der Besitzer einer Zuckerrohrplantage zu Beginn des 17. Jahrhunderts kommt ebenso zu Wort, wie der Entdecker des Zuckers in der Zuckerrübe. Viele weitere Äuße-rungen sind zu hören.

Es werden auch viele Präparate aus der historischen Lehr-sammlung des Instituts für die Zuckerindustrie ausgestellt.

Erhard Sonnenfeld

Gruppenreisen zur CeBit und Hannover Messe

Neues aus dem Deutschen Technikmuseum: Alles Zucker! Nahrung – Werkstoff – Energie

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-201612

Stadtspaziergänge

Wenn man an den Berliner Bezirk Pankow denkt, fallen einem sicher 2 Lieder, die mit Pankow verbunden sind, ein: der Gas-senhauer von 1986 und Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“, Vergangenheit und Gegenwart. 1920 wurde im Rahmen der Bildung von Groß-Berlin der 19. Verwaltungs-bezirk von Berlin gegründet, zu dem u.a. auch die Landge-meinde Pankow gehörte und die dem neuen Stadtbezirk den Namen gab. Urkundlich wurde das Dorf Pankow – an der Panke gelegen – 1311 erwähnt. Heute ist Pankow durch die Zusammenlegung mit den selbständigen Bezirken Prenz-lauer Berg und Weißensse der bevölkerungsreichste Berliner Bezirk.

Wir trafen uns zu unserem Rundgang durch Pankow am S-Bahnhof Wollankstr., der zu Zeiten der DDR zwar auf dem Boden des Bezirkes Pankow – also in Ost-Berlin – lag, des-sen östlicher Zugang aber gesperrt und nur von Westberlin zugänglich war. Also ab durch die heute imaginäre Mauer und hinein in einen sehenswerten Berliner Bezirk. Pankow war eines der politischen Zentren der DDR. Bis 1949 war das Schloss Schönhausen Sitz des Präsidenten der DDR und bis 1964 Amtssitz des Vorsitzenden des Staatsrates. Pankow hat viele Sehenswürdigkeiten, populäre und weniger populäre.

Zu den vergänglichen und weniger populären Sehenswür-digkeiten gehört der Majakowskiring, in dem die Mitglieder der DDR-Regierung bis zu Ihrem Umzug nach Wandlitz durch eine Mauer von der Außenwelt abgeschottet wohnten. Noch heute kann man an den Häusern anhand von Tafeln den einstigen Bestimmungszweck erkennen, z.B. Wohnhaus Wilhelm Pieck. Heute ist es eine normale Villengegend mit gepflegten Grundstücken.

Die Zufahrt zum Schloss Schönhausen ist zu Zeiten der DDR von begeisterten und fähnchenschwingenden Menschen zur Begrüßung auswärtiger Gäste flankiert worden. Der Kom-mentar eines einstigen Fähnchenschwingers: „Wir haben das ganz gern gemacht, gab es doch dienstfrei und anschließend konnten wir gut einkaufen gehen.“ Auch das war sozialis-tische Realität.

Der Gang durch Pankow - seine Straßen, seine Häuser, seine Parks, seine Sehenswürdigkeiten, die Panke – war ein Er-lebnis, besonders für die Teilnehmer, die früher jenseits der Mauer gelebt haben. Eine weitere Besichtigungstour sollte sich unbedingt anschließen, um die Eindrücke zu vertiefen.

Lothar Kipf

Kille Kille Pankow....

Besuch in der VerkehrsinformationszentraleAm 12. November 2015 trafen sich vor dem Haupteingang des ehemaligen Berliner Zentralflughafens in Tempelhof ETV- und IfKom-Mitglieder zur Besichtigung. Diese war durch Vermittlung von Herrn Schwirkslies zustande gekommen.

Unsere Gruppe wurde von Herrn Andreas Müer, dem Lei-ter der Verkehrsredaktion, abgeholt. Die Verkehrsleitzen-trale, eine der modernsten in Europa, befindet sich in der fünften und sechsten Etage des gewaltigen Gebäudes des historischen Flughafens Tempelhof.

Im Vorraum stehen Fotos der ersten Verkehrsampel in Berlin von 1924 am Potsdamer Platz, der Spurwechselan-lage auf der Heerstraße in Richtung Spandau und der alten Verkehrsrechneranlage der Berliner Polizei.

Im Konferenzraum hatte Herr Müer eine sehr interessante Präsentation über den Berliner Verkehr vorbereitet.

Etwa 43 % der Wege werden in Berlin mit dem Fahrrad oder zu Fuß, 26 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 31 % mit dem Auto, Lkw oder Motorrad zurückgelegt. In Berlin gibt es 721 Fahrräder/1.000 Einwohner, aber nur 342 Kfz, das ist der niedrigste Motorisierungsgrad aller deutschen Groß-städte. Die Verkehrsbelastung ist auf der Stadtautobahn am Funkturm mit 200.000 Fahrzeugen/Werktag am höchsten.

Die Verkehrsregelanlage, mit der die Verkehrsströme be-einflusst werden, wird von den Mitarbeitern der Verkehrs-regelungszentrale bedient. Die Verkehrslage auf mehr als 1.500 km Hauptstraßennetz wird laufend berechnet und die Öffentlichkeit darüber informiert. Dazu werden stän-dig Daten von etwa 1.100 Messstellen übermittelt und mit Floating Car Daten ergänzt, um die aktuelle Verkehrslage zu ermitteln. Mit Hilfe von rund 300 Videokameras an den Stadtautobahnen und rund 40 im Stadtstraßennetz können

sich die Mitarbeiter ein aktuelles Bild machen. Bei kritischen Verkehrssituationen können so Gefahren frühzeitig erkannt werden. Insbesondere die Verkehrssicherheit in den Tun-nelbereichen steht hierbei im Fokus. So können z.B. auf der Stadtautobahn die Geschwindigkeit reduziert oder Fahr-streifen vor und in den Tunneln bei zu hohem Verkehrsauf-kommen gesperrt bzw. Zufahrten zur Autobahn geschlossen werden, um die Verkehrsmenge auf der Autobahn zu redu-zieren. Eine Höhenkontrolle vor den Tunnelbereichen sorgt dafür, dass Lkws, die die Durchfahrtshöhe überschreiten, gestoppt werden.

Mit Hilfe einer großen Videowand können die Mitarbeiter außerdem den Status der 2.080 Lichtsignalanlagen über-wachen, die zentral aus der Regelungszentrale gesteuert werden.

An stark frequentierten Straßenabschnitten stehen 33 Ta-feln, auf denen Verkehrsteilnehmer Informationen zur aktu-ellen Verkehrslage im weiteren Streckenverlauf erhalten.

Über eine Verkehrsvorschau werden Presse und Rund-funk aus der Verkehrsredaktion über neue Baustellen, geplante Demos und weitere verkehrliche Belange des nächsten Tages informiert.

Alle Verkehrs- und Umweltdaten der Dauermessstellen werden in Datenbanken gespeichert, um dort für weitere Auswertungen zur Verfügung zu stehen. Im Internet kann man dazu unter „stadtentwicklung.berlin.de“ weitere Infor-mationen der „Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt“ finden.

Nach dem Vortrag besichtigten wir die Verkehrsredaktion, von der aus man die große Monitorwand sehen kann.

Erhard Sonnenfeld

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-2016 13

Jahrestreffen 2015Auf Einladung des DIN e.V. fand das dies-jährige Jahrestreffen am 20. November im Panoramasaal und im Dachgarten des DIN-Gebäudes in der Burggrafenstraße statt. Dieser Abend war in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes: Vom Dach des Gebäudes bot sich eine bemerkenswerte Sicht über die be-leuchtete Stadt Berlin, insbesonders, da das Wetter günstig war. Zum Anderen: Da vor 25 Jahren Deutschland wiedervereinigt worden ist und sich so für Elektroingenieure aus der ehemaligen DDR die Gelegenheit bot, dem VDE beizutreten, kam es zu mehr als hundert Ehrungen für 25jährige VDE-Mitgliedschaft.

Dementsprechend zahlreich waren die ETV-Mitglieder der Einladung gefolgt.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des ETV, Prof. Schwetlick, stellte Herr Dipl.-Ing. Hermann Behrens, Leiter der Abteilung „Entwicklung neuer Arbeitsge-biete“, die Tätigkeit des DIN vor. Er wies hin auf die lange Geschichte der Normung in Deutschland und auf die enge Zusammenarbeit mit der DKE. Normung vollzieht sich in di-rektem und laufendem Kontakt mit der Wirtschaft. Sie bleibt auf diese Weise aktuell und spiegelt den Stand der Technik. Herr Behrens wies darauf hin, dass das Normungsgeschehen sich ständig im Wandel befindet. So bilden heute technische Prozesse einen Schwerpunkt.

Anschließend folgt die Ehrung der langjährigen VDE-Mit-glieder. Alle Geehrten erhielten eine entsprechende Urkunde mit der persönlichen Unterschrift des VDE-Präsidenten Dr. Bruno Jacobfeuerborn sowie die 25-, 40- und 50jährigen eine silberne bzw. goldene Ehrennadel. Vier Mitglieder, die alle anwesend waren, konnten auf 60 Jahre VDE-Mitgliedschaft zurückblicken. Für sie lag neben ihrer Urkunde jeweils ein persönlicher Blumenstrauß bereit.

Den Abend beschloss ein gemütliches Beisammensein bei ausgesuchtem Buffet und guten Getränken.

Dipl.-Ing. H. Berens bei seinem Vortrag

Blick vom DIN-Dachgarten über das nächtliche Berlin

Prof. Dr. Helmut Schmidt wird für 50 Jahre VDE-Mitgliedschaft geehrt

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-201614

Blitz- und Überspannungsschutz14./15.01. Aufbauseminar Blitzschutz für Anlagen mit explosionsgefährdetem Bereich25./26.04 Aufbauseminar Blitz- und Überspannungsschutz27.04. Aktualisierungsseminar Blitzschutz für Anlagen mit explosionsgefährdetem BereichNetztechnik / Netzbetrieb13.01. Baggerschäden – Sicherheit bei Bauarbeiten 21.01. im Bereich von Versorgungsanlagen 05.02. (8 Termine)18.02.02.03.08.03.04.04.19.04.Elektrotechnik20.01. Jahresunterweisung für Schaltberechtigte01.06. (2 Termine)09.02. Jahresunterweisung für die elektrotechnisch 02.06. unterwiesene Person (EuP) (2 Termine)

10./11.02. Fachkunde für die elektrotechnisch 13./14.06. unterwiesene Person (EuP) (2 Termine)16.02. Jahresunterweisung für die Elektrofachkraft 11.04. (3 Termine) 09.06.17.02. Jahresunterweisung für die verantwortliche 12.04. Elektrofachkraft (2 Termine)24.02. Betriebselektriker 08.06. (2 Termine)14./15.03. Schaltberechtigung für Starkstromanlagen bis 36 kV Teil 1: Grundlagen20./21.04. Schaltberechtigung für Starkstromanlagen bis 36 kV Teil 2: Training13./14.06. Basiswissen Elektrotechnik für „Nichtelektriker“ 15./16.06. Rechte und Pflichten von Elektro- und verant- wortlichen ElektrofachkräftenEnergietechnik09./10.03. Verteilungsnetze auf dem Weg zum Smart Grid13./14.06. Selektivschutz in VerteilungsnetzenAutomatisierungstechnik24.02. Wireless AutomationMedizintechnik18./19.02. Starkstromanlagen im Krankenhaus und medizinisch genutzten Räumen Informationstechnik22./23.02. Lichtwellenleiter (DIN EN 50173) Fachkunde- seminar mit Praktikum24.02. Lichtwellenleiter (DIN EN 50173) Neueste Technologien Das Gebäude26.01. BIM Building Information Modeling 24.02. digitalStrom Grundschulung (2 Termine)01./02.03. Kälte- und Raumklimatechnik für Elektrotechniker 17.03 Kälte-Klimaregler Netzwerke05.04. Kältemaschine Gefährdungsbeurteilung und Prüfung vor Inbetriebnahme07.06. Sicherheitsbeleuchtung in baulichen Anlagen nach DIN VDE 0108 08.06. Energiemanagement und Nachhaltigkeit im GewerbebauMess- und Prüftechnik08./09.03. Prüfen elektrischer Anlagen, Betriebs- und 08./09.06. Arbeitsmittel (2 Termine)24.05. Prüfen ortsveränderlicher elektrischer Betriebs- und ArbeitsmittelNormen und Sicherheit26.05. Schutz gegen elektrischen Schlag in Niederspannungsanlagen u. Betriebsmittel06.06. Die Errichternorm DIN VDE 0100

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-2016 15

Freitag, 15.04.201614.00 Uhr

Besichtigung Fort Hahneberg in Berlin-SpandauEin Artilleriefort im Spandauer Ortsteil Staaken, erbaut 1882 – 1888Hahnebergweg 50, 13593 BerlinVoraussetzung für die Teilnahme ist festes Schuhwerk, desgl. wird eine Taschenlampe empfohlen

Besichtigung

Dienstag, 16.02.201614.00 Uhr

Jagdrevier Tiergarten – Stadtgang mit Herrn VoigtländerTreffpunkt: S-Bhf Tiergarten, Berlin-Pavillon

Stadtführung

Freitag, 05. Februar 201614.00 Uhr

Who was a Nazi? Entnazifizierung in Deutschland nach 1945Besuch der Sonderausstellung im AlliiertenmuseumClayallee 135, 14195 Berlin

Besichtigung

Dienstag, 01.03.201614.00 Uhr

Mediaspree – Stadt für alle? - Stadtgang mit Herrn VoigtländerTreffpunkt: U-Bhf. Warschauer Str.

Stadtführung

Dienstag, 05.04.201614.00 Uhr

Stadt der Invaliden und Spione – Stadtgang mit Herrn VoigtländerTreffpunkt: U-Bhf Schwartzkopfstr., nördlich

Stadtführung

Veranstaltungen des IfKom

Samstag, 12.03.201616.00 Uhr

Blick hinter die KulissenFührung durch die Komische OperBehrensstr.Als Eigenanteil wird von jedem Teilnehmer ein Betrag in Höhe von 5 € erhoben

Führung

Freitag, 22.01.201613.00 Uhr

Ausbildungszentrum Berlin der Deutschen Telekom AGLankwitzer Str. 13-17, 12209 Berlin

Vortrag und Führung

Sofern nichts anderes angegeben, ist die Teilnehmerzahl begrenzt und Sie werden gebeten, sich in der ETV-Ge-schäftsstelle (siehe Impressum) anzumelden.

Mittwoch, 13.01.201614.00 Uhr

Besuch im MusikinstrumentenmuseumFührung durch die Schausammlung mit KlangbeispielenTiergartenstr. 1, 10785 Berlin, Eingang: Ben-Gurion-StraßeAls Eigenanteil wird von jedem Teilnehmer ein Betrag in Höhe von 5 € erhoben.

Führung

Be- und Entlüftung in Wohnungen, Häusern, Sozial- und Ge-werbegebäuden komplett neu entwickelt.

Möglichkeiten dezentraler Energieproduktion bieten in Halle 23 Berliner Projekte. Dabei ist Ingo Mahler, Geschäftsführer des städtischen Wohnungsunternehmens STADT und LAND. Er stellt mehrere Neuheiten vor, an denen sein Unternehmen beteiligt ist., u.a. im Gelben Viertel in Heinersdorf. Dessen Be-wohner versorgen sich seit März 2014 aus einer Anlage der Photovoltaik auf 50 Flachdächern des Quartiers. Dieser Strom kostet die Hälfte dessen, was der örtliche Lieferant haben will.

… Fortsetzung von Seite 7(Bauen - so schnell, so viel wie möglich)

… Fortsetzung von Seite 8(Vernetzt kommt gutes Hören wieder)

Demographischer Wandel steigert Bedarf2014 wurden in Deutschland erstmals mehr als eine Million Hör-geräte verkauft, teilt der Bundesverband der Hörgeräteindustrie mit. Demnach ist Deutschland nach den USA der zweitgröß-te Markt für Hörgeräte. Der Branchenumsatz – inklusive der Leistungen von Hörgeräte-Akustikern – wird auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Schätzung des Weltmarktes für 2012: 10,8 Mil-liarden Hörgeräte.

Perspektivisch ist angesichts des demographischen Wandels ein steigender Bedarf zu erwarten. Erwartet wird außerdem steigende Akzeptanz für kleine hochleistungsfähige digitale Hörgeräte, die mit Smartphone, TV, Telefon etc. vernetzbar sind.

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ETV NEWS

ETV NEWS 1-201616

Dienstag, 19.01.2016 17.00 Uhr

50 Hertz, Netzausbau und Betriebsverhalten von Phasenschieber- Transformatoren (PST) zu Polen und TschechienStromnetz Berlin, Puschkinallee 52, 12435 Berlin

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung in der ETV-Geschäftsstelle.

Vortrag

Donnerstag, 14.01.2016 18.00 Uhr

Nanoelektronische Schaltungen und SystemeProf. Dr.-Ing. Friedel GerfersVDE-Haus, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin (U-Bhf. Deutsche Oper)1.OG Seminarraum 3

Donnerstagslektionen

Donnerstag, 14.04.2016 18.00 Uhr

AutoelektronikProf. Dr.-Ing. Michael LindemanVDE-Haus, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin (U-Bhf. Deutsche Oper)1.OG Vortragssaal

Donnerstagslektionen

Donnerstag, 12.05.2016 18.00 Uhr

20 Jahre elektrische Wiedervereinigung DeutschlandsDipl.-Ing. Walter SchossigVDE-Haus, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin (U-Bhf. Deutsche Oper)1.OG Vortragssaal

Donnerstagslektionen

Donnerstag, 11.02.2016 18.00 Uhr

Die akustische KameraDipl.-Ing. Kevin FarrVDE-Haus, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin (U-Bhf. Deutsche Oper)1.OG Vortragssaal

Donnerstagslektionen

Donnerstag, 10.03.2016 18.00 Uhr

Laufende Arbeiten und weitere Entwicklungen im IHP Frankfurt (Oder)Dr. rer. nat. MaiVDE-Haus, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin (U-Bhf. Deutsche Oper)1.OG Vortragssaal

Donnerstagslektionen

Mittwoch, 13.04. 09.00 – 18.00 Uhr

Blitzschutz für Praktiker

VDE-Haus, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin(U-Bhf. Deutsche Oper)

Blitzschutztagung 2016

Sofern keine Absage erfolgt, sind Sie nach Ihrer Anmeldung registriert!Hinweis

AK Energietechnik

ETV-Veranstaltungen 1. Quartal 2016

Dienstag, 12.04.201614.00 Uhr

Besichtigung IZ Schaltwerk BerlinNonnendammallee 104, 13629 Berlin

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung in der ETV-Geschäftsstelle.

Besichtigung

Herausgeber: Elektrotechnischer Verein (ETV) e.V.Bezirksverein Berlin-Brandenburg im VDEBismarckstraße 33, 10625 BerlinVerantwortlich: Heinz-H. Schramm

Geschäftszeiten: Di.-Do., 10-14 UhrGestaltung und Druck: Oktoberdruck AG,Anmeldungen für Veranstaltungen unter:Telefon: 030-341 45 66; Fax: 030-342 07 17Mail: [email protected] Internet: www.etv-berlin.de

Impressum