1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan...

20
Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Matth. 28, 19. 20 Chri s tian Unity Press York, Nebraska 1. Februar 2001 Nr. 3 107. Jahrgang Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Johannes 6, 68b und 69

Transcript of 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan...

Page 1: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

Darum gehet hin

und lehret

alle Völker

und taufet sie

im Namen

des Vaters

und des Sohnes

und des Heiligen

Geistes,

und lehret sie

halten alles,

was ich euch

befohlen habe.

Matth. 28, 19. 20

Christian Unity PressYork, Nebraska

1. Februar 2001 Nr. 3107. Jahrgang

Herr,wohin sollen wir gehen?

Du hast Wortedes ewigen Lebens;

und wir haben geglaubtund erkannt,

daß du bist Christus,der Sohn des lebendigen

Gottes.Johannes 6, 68b und 69

Page 2: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

2 Evangeliums Posaune

Wichtigkeit der Demut Ein Kennzeichen, daran wir die Echt-

heit unseres geistlichen Lebens prüfenkönnen, ist die Demut. Die Demut ist dieenge Pforte, durch welche der sündigeMensch auf den schmalen Pfad des Le-bens kommt, sie bleibt aber auch, zusam-men mit der Liebe, Seele und Kern un-seres geistlichen Lebens. Wie es die Artdes Hochmuts ist, etwas sein zu wollenfür sich, so ist es die Art der Demut, fürsich nichts sein zu wollen, Gott aber al-les sein zu lassen; wie es die Art desHochmuts ist, sich selbst für zu groß undzu gut zu halten, um zu dienen, so ist esdie Art der Demut, sich selbst für zugering zu halten, daß man mit Freudendient. Den Demütigen gelten die Verhei-ßungen Gottes. Den Demütigen gibt GottGnade. Wo wahre Demut vorhanden ist,da kommt unser Verhältnis zu unseremNächsten in liebliche Wohlordnung: Haßund Neid, Krieg und Streit werden auf-hören, und Lieben und Dienen, Helfenund Tragen treten an ihre Stelle. Diewahre Demut erschließt die Herzen undHände, lehrt freundlich geben und dank-bar nehmen und ist eine Wohlordnerinaller irdischen Verhältnisse. Halte fest ander Demut, werde immer kleiner, laßdeines Gottes Wort und Werk immer grö-ßer in dir werden, bis du beten kannst:„Ich danke dir, daß du mich gedemütigthast, denn wenn du mich demütigst,machst du mich groß!“

„Ich war im Geist an des Herrn Tagund hörte hinter mir eine große Stim-me wie einer Posaune, die sprach: Ichbin das A und das O, der Erste undder Letzte; und was du siehest, dasschreibe in ein Buch.“

Offenbarung 1, 10 und 11 Dem Widersacher des Herrn war es

gelungen, den betagten Apotel Johannesaus dem öffentlichen Dienst zu entfer-nen. Dem Leibe nach war er getrennt vonden Geliebten des Herrn, aber im Geistwar er innig mit ihnen verbunden, zwei-fellos auch durch treue Fürbitte. Wir dür-fen annehmen, daß er täglich vor seinemHerrn im Gebet war.

Ein Tag jedoch war ihm besonderswertvoll. Am ersten Tag der Woche muß-te Johannes immer wieder an seinenHerrn denken, der in unsagbarem Leidam Kreuz gelitten hatte, dessen Werkaber gerade am ersten Tag einer neuenWoche durch seine Auferstehung ge-krönt wurde. Es war nicht der Sabbat,der die Ruhe nach menschlicher An-strengung darstellte – nein, das Wirkenhatte jetzt der Herr selbst übernommen,um den Seinen sogleich Frieden undRuhe zu bringen. Johannes besaß denHeiligen Geist, aber er gab ihm auchRaum, so daß er den Apostel an dieWorte Jesu erinnern und ihm das Kom-mende verkündigen konnte; auch ver-mochte er dem Herzen des Jüngers dieHerrlichkeiten der Person Jesu immerkostbarer zu machen (Joh. 14, 26; 16,13 und 14).

Das alles bedeutete, daß Johannes amTag des Herrn im Geist war, und weilder Herr ihn so fand, konnte er mit ihmreden und ihm zukünftige Dinge offen-baren. Die Trübsal der Verbannung hat-te ihn nicht hindern können, mit seinemtreuen Herrn innige Gemeinschaft zupflegen, und darum bildete sie auch keinHindernis für den Herrn, seinem Knecht

„Und schlug auch einen ägypti-schen ansehnlichen Mann, der hatteeinen Spieß in seiner Hand. Er aberging zu ihm hinab mit einem Steckenund riß dem Ägypter den Spieß ausder Hand und erwürgete ihn mit sei-nem eigenen Spieß.“

2. Samuel 23, 21 In Verbindung mit den letzten Wor-

ten Davids steht der Bericht über dieHelden, die David in den Tagen seinerVerwerfung treu zur Seite standen. Die-se Treue und Hingebung an den wahrenKönig, den Mann nach dem HerzenGottes, wird nicht übersehen, sondern alsein leuchtendes Vorbild vor uns hinge-stellt. Man wird unwillkürlich an denRichterstuhl Christi erinnert, wo einmaloffenbar werden wird, wie wir in der Zeitder Verwerfung des Herrn Jesus diesemit ihm geteilt haben. Bei Benaja fin-den sie eine Anzahl entscheidenderHandlungen den Feinden des VolkesGottes gegenüber. So konnte der staatli-che ägyptische Mann seine Augen nichtfesseln, um ihn zu bewundern, sonderner erkannte in ihm sofort einen gewalti-gen Feind Israels.

Das sind ernste Hinweise für unsereHerzen in einer Zeit, wo der ägyptischeMann, die Welt, sich besonders staatlich,ja, in ihrem ganzen Anziehungsvermö-gen vor unsere Blicke stellt. Erkennenwir in ihr den großen Feind des VolkesGottes, oder lassen wir uns durch ihrenZauber blenden, und gestatten wir (imBild gesprochen), diesem Mann, in un-sere Häuser und sogar in die Versamm-lung einzutreten?

Kurz entschlossen erschlug Benajadiesen Mann, Rücksicht war hier nichtam Platz, wenn er gottgemäß handelnwollte. Die Freundschaft dieser Welt istFeindschaft wider Gott. Deshalb kannnur ganze Entschiedenheit und ein Han-deln, wie es Benaja zeigte uns bewah-ren vor dem Speer des Ägypters, dennder Speer in seiner Hand läßt seine bö-sen und finsteren Absichten erkennen.Mag die Welt sich auch von ihrer bestenSeite zeigen, immer hat sie den Speer inder Hand, um uns kampfunfähig zu ma-

chen, oder gar zu töten. Nur wenn wirganz auf der Seite des Verworfenen ste-hen, erkennen wir die Welt in ihrem gan-zen Wesen.

zu zeigen, „was bald geschehen muß.“Wie vielen Menschen sind durch dasBuch der Offenbarung herrliche, bis indie Ewigkeit reichende Dinge kundge-worden, andererseits werden aber auchden Gottlosen die furchtbaren Gerichteder Zukunft enthüllt. Wir sollten auchmehr im Geist sein.

Satan ist mächtig,Gott aber ist allmächtig!

Page 3: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

31. Februar 2001

Mitten im Alltag des Lebens, sei esbei der Arbeit, im Mühen um das tägli-che Brot, oder auch im Strudel rauschen-der Vergnügungen, kann ganz plötzlichdie Frage vor die Seele hintreten: „Wozubin ich eigentlich auf der Welt?“

Sicher ist das eine wichtige Frage. Esist auch wichtig, die richtige Antwort zufinden. Ganz verschieden sind die Ant-worten der Menschen. Die meisten wis-sen es auch wohl nicht, oder wollenes nicht wissen, wozu sie auf der Weltsind. Solch ein Leben ist inhaltslos,bedauernswert und öde.

Wir Menschen sind nicht nur hier,um Tag für Tag schwer zu arbeiten,ein Leben voll Mühe und Sorgen 70oder 80 Jahre lang zu leben und dannzu sterben. Auch nicht, um unser Le-ben in den Lüsten dieser Welt zuzu-bringen, nicht um die Vergnügungenund Freuden dieser Welt zu genießen.

Und wenn der Mensch durchKrankheit und Siechtum behindert ist,wird die Frage noch dringender. Wiequälend steht dann Tag und Nacht diebange Frage vor der Seele: „Wozu binich eigentlich auf der Welt?“ SolcheMenschen meinen oft, hier keinenPlatz zu haben, meinen sie könntendas Leben nicht ausfüllen, meinen siesind nur eine Last für andere.

Mancher meint, nur im Besitzenund Genießen liegt der wahre Lebens-zweck. Ein anderer stellt die Arbeitund Pflichterfüllung als höchstes Gutdes Lebens dar. Noch ein anderer glaubt,daß er um der Familie oder um des Vol-kes willen auf der Erde ist. Diese, odernoch andere Gründe, mögen dem Lebenmehr oder weniger Inhalt geben, aber siekönnen die Seele nicht befriedigen. DieMenschenseele ist das Bild Gottes. Le-ben und Seligkeit der Seele ist: Gott er-kennen und Gott schauen. Und die Auf-gabe der Seele ist: Das Bild Gottes insich zur Entfaltung zu bringen. DasFernsein von Gott ist für die Seele eineQual!

Die rechte Antwort auf die Frage:„Wozu bin ich auf der Welt?“ finden wirim Buch der Bücher: „Unser keiner lebtsich selber, und keiner stirbt sich selber.Leben wir, so leben wir dem Herrn, ster-ben wir, so sterben wir dem Herrn. Dar-um, wir leben oder sterben, so sind wirdes Herrn“ (Röm. 14, 7 und 8). Also demHerrn leben, das ist höchster Lebens-zweck und tiefster Lebensinhalt. Dem

Herrn zu leben und zu dienen, gibt Ant-wort auf alle ungelösten Fragen des Le-bens. Diese Aufgabe gilt allen Men-schen. Es gilt dem jungen Menschen, derin der Blüte des Lebens seine Befriedi-gung an den eitlen Freuden der Weltsucht, die aber doch nicht befriedigen.Auch dem Menschen im Mittag des Le-bens, der unter der Last und Hitze seufzt,kann nur eins wirklich befriedigen, zu wis-sen, er lebt dem Herrn. Und auch dem Al-ten dem Kranken, dem Leidenden, ih-nen allen ist nur eins so tröstlich: „Ichlebe oder sterbe, ich bin des Herrn.“

Wozu bist du auf der Welt? Du soll-test für den Herrn und mit dem Herrnleben, damit du auch in ihm und mit ihmsterben kannst. Bisher lebtest du ande-ren Zwecken. Willst du nicht deiner su-chenden Seele das rechte Ziel zeigen?Mache einen Anfang, laß das Alte da-hinten. Übergib dich ganz und rückhalts-los dem Herrn, deinem Gott. Er wirddeinem Leben einen neuen Kurs geben.

Er selbst wird dann Ziel und Inhaltdeines Lebens sein.

Wozu war Jesus, unser Vorbild,auf dieser Welt? Er lebte nicht sichselber und starb nicht sich selber.Beides geschah um unsertwillen.Sein Sterben war Selbstverleugnungund Aufopferung. Er tat den Willenseines himmlischen Vaters. SeineHingabe bis zum Tod am Kreuzkrönte sein Leben zu höchster Voll-endung. Sollte uns dieses nicht zugleicher Hingabe anspornen? Aufsein Leben zurückschauend konnteer sagen: „Vater, ich habe dich ver-herrlicht auf Erden“ (Joh. 17, 4).Das war seine Lebensaufgabe. –Auch unsere Lebensaufgabe ist:Dem Herrn zu leben und ihn zu ver-herrlichen auf Erden. Kann es einhöheres Ziel geben?

Du, der du diese Zeilen liest, werdu auch bist, auch du bist zu dieserAufgabe berufen. Auch du sollst fürden Herrn leben. Du hast eine Auf-

gabe in seinem Plan. Erfülle deine Auf-gabe, lebe dem Herrn. Aber versuche esnicht in eigener Kraft, sondern komm zuJesus, laß dich erlösen und laß dir einneues Herz geben. Ohne Jesus und ohnediesen Anfang mit ihm bleibt dein Le-ben ein Leben für dich selbst.

Bleibe deiner Seele die Antwort nichtschuldig, wenn sie in stillen Stunden lei-se fragt: „Wozu bin ich auf der Welt?“ –Antworte ihr: „Von heute ab will ich demHerrn leben.“ Lieber Freund, es lohntsich.

O. Sommerfeld

Wozu bist du auf der Welt?

Page 4: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

4 Evangeliums Posaune

Das Leben stellt uns vor mancheWahl, doch eine darunter ist wichtigerals alle anderen; es ist die Wahl unseresGottes! Die Vorstellung, die wir von Gotthaben, übt einen großen Einfluß auf un-ser Leben aus. Darum ist es von großerWichtigkeit, einen klarenGottesbegriff zu haben.

Gewiß, es gibt nur einenGott; aber das Bildnis oderdie Vorstellung von ihm ist inden Herzen der Menschensehr verschieden, und ebenso schwan-kend und verzerrt wie ein Bild sind da-her auch die Begriffe, seiner Lehre. Waswir glauben, gibt unserem Geist dasGepräge.

Die Heiden sehen in ihrem Gott mei-stens einen grimmigen Dämon, der ih-nen feindlich gesinnt ist. Diese Gottes-vorstellung wirkt in ihnen Furcht, Ent-setzen, Grauen, ja Verzweiflung, so daßsie imstande sind, ihre eigenen gelieb-ten Kinder zu opfern, um diesen Dämonzu besänftigen. Daher sind die Heidennicht imstande, ihre Götter zu lieben,sondern sie leben in ständiger Furcht vorihnen. Wenn es in Wirklichkeit solcheGötter auch nicht gibt, so sind die Fol-gen des Glaubens an sie doch so, als obsie wirklich existieren.

So hat auch die Vorstellung, die wirals Christen von Gott haben, einen gro-ßen Einfluß auf unsere Lebensgestal-tung. Am Volk Israel sehen wir deutlichdie Wandlung des Gottesbegriffes in denverchiedenen Epochen ihrer Geschich-te und welchen Einfluß derselbe auf ihrLeben hatte. Ehe das Volk nach Ägyp-ten zog, glaubte es an den einigen, all-mächtigen, allwissenden Gott, dem dieganze Erde untertan ist und der nicht nurauf einen einzelnen Volksstamm be-schränkt ist. Während ihrer Knechtschaftim Land Pharaos und auch später nachihrem Auszug, umgeben von den man-cherlei Götzenanbetern, sahen sie in Je-hova nur noch den Stammesgott Israels.So verfielen sie dann auch selbst in denGötzendienst. Doch wiesen die Prophe-ten immer wieder mit großem Nach-druck darauf hin, daß Jehova der Herr,

Herr, sei, der alleinige Gott. In den Psal-men finden wir auch beide Gottesbegrif-fe, den des Nationalgottes und den desallumfassenden, alleinigen Gottes. Blät-tern wir dagegen in den Büchern derPropheten, da finden wir in denselben

nur das Bild eines Gottes, der der Herrist über Himmel und Erde. Erst nachdemdiese klare Gottesvorstellung Eigentumdes ganzen Volkes geworden war, hörteder Götzendienst in Israel auf.

Von allen Männern des alten Bundeshatte Jesaja die höchste Vorstellung vonGott. Aber erst Jesus offenbarte uns denwahren Charakter Gottes. Er zeigt ihnuns nicht nur als den Schöpfer Himmelsund der Erde oder den Gott der Juden,sondern als den Gott-Vater aller Men-schen.

Auch heute entwickeln sich die Vor-stellungen von Gott nur langsam. Wirddas Evangelium in ein heidnisches Landgetragen, da dauert es immer eine ge-raume Zeit, bis der wahre Charakter deseinen Gottes erkannt und verstandenwird. Doch nicht nur bei den Heiden,sondern auch bei uns will es recht langedauern, bis wir den rechten Gottesbegriffgefunden haben.

Nun sage, wie ist dein Gott? WelchenEindruck macht er auf dich? Fürchtestdu dich vor ihm, oder glüht dein Herz inLiebe für ihn? Füllt der Gedanke an ihndein Herz mit Freude? Hast du einenGott, der deine Seele mit Freude undWonne erfüllt?

Jesus war es der uns Gott gezeigt hat,wie er ist, und der uns den Weg zu ihmbahnte. Er sagt: „Das ist aber das ewigeLeben, daß sie dich, der du allein wah-rer Gott bist, und den du gesandt hast,Jesus Christus, erkennen“ (Joh. 17, 3).Wiederum sagt er zu seinen Jüngern:„Euer Herz erschrecke nicht! Vertrautauf Gott und vertraut auf mich“ (Joh. 14,1 Menge Bibel). Vertrauen wir auf Gott,

und haben wir die rechte Erkenntnis vonihm, so werden wir uns nicht vor ihmfürchten. Wahres Gottvertrauen ist eineVerbindung mit dem himmlischen Vater,das die Seele mit tiefem Frieden und be-glückender Freude erfüllt.

Wäre es nicht von größ-tem Segen für dich, einmaldas Neue Testament rechtsorgfältig durchzulesen, umalles zu erfahren, was darinüber Gott gesagt ist? Versu-

che es, den Begriff in dir lebendig wer-den zu lassen, den Jesus und die Apo-stel über ihn hatten.

Zunächst wird uns gesagt, daß Gottdie „Liebe“ ist. Ein Gott, vor dem wiruns fürchten müssen, kann also nicht derwahre Gott sein. In Johannes 3, 16 lesenwir: „Also hat Gott die Welt geliebt, daßer . . .“, und Paulus fragt: „Wer will unsscheiden von der Liebe Gottes?“

Gottes liebender, freundlicher, verge-bender Charakter kann einen aufrichti-gen Menschen, der ihm von ganzemHerzen dienen will, niemals in Furchtversetzen. Gottes Gericht ist nur für die-jenigen, die seine Gnade nicht annehmenwollen; sie haben Ursache, seinen Zornzu fürchten. Der wahre Gott ist der Gottder Liebe und des Erbarmens, ein Vaterder seine Kinder liebt.

Gott ist nicht ferne, nicht unerreich-bar; nein, er ist nahe allen, die ihn mitErnst anrufen. Er ist nicht scharf, hart,streng, finster und unduldsam, tyran-nisch, hartherzig, oder rachsüchtig. Erist hoch, mächtig und herrlich; dennochsteigt er hernieder zu uns Menschenkin-dern und erbarmt sich unser aller.

Er ist unser Vater und liebt uns inni-ger, als irgend ein Mensch uns liebenkönnte. „Ihr sollt meine Söhne und Töch-ter sein, spricht der allmächtige Herr“ (2.Kor. 6, 18). Wie ein irdischer Vater seineKinder wohl manchmal züchtigen muß,um sie zu erziehen, so tut es der himmli-sche Vater auch in seiner Erziehungsme-thode; aber immer schlägt sein Herz inväterlicher, sorgender Liebe für uns.

Er ist auch der „Gott alles Trostes“ (2.Kor. 1, 3). David singt in seinem Hir-

Wer ist dein Gott?

Page 5: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

51. Februar 2001

tenpsalm: „Dein Stecken und Stab trö-sten mich.“ Sag, kennst auch du Gott alsden Gott alles Trostes?

Gott ist ferner auch ein Gott desRechts. Die Bibel sagt: „Der du allerWelt Richter bist“ (1. Mos. 18, 25). Den-noch ist Gottes Gericht ohne Liebe undGnade undenkbar. Als David sich durchdie Volkszählung versündigt hatte, stellteihm der Prophet drei Arten von Strafenvor Augen. David antwortete darauf:„Laß uns in die Hand des Herrn fallen,denn seine Barmherzigkeit ist groß“ (2.Sam. 24, 14). Gott will nicht, daß irgend-ein Mensch verlorengehe. Wir wissen,daß Gottes Gnade über sein Gericht geht.Er freut sich, wenn wir mit demütigemund bußfertigem Herzen zu ihm kom-men, so daß er uns vergeben kann.

Gott ist treu. Petrus nennt ihn einen„treuen Schöpfer“ und Paulus sagt: „Ge-treu ist er, der euch ruft.“ Gott ist auchdie Güte. David jubelt: „Wie groß istdeine Güte“, und an anderer Stelle: „DieErde ist voll der Güte des Herrn.“ Ja,Gottes Güte währet ewiglich!

Wenn wir alle diese Charaktereigen-schaften Gottes betrachten, so sehen wirdennoch sein Bild nur stückweise undunvollkommen. Je mehr wir uns aber indie Betrachtung seiner göttlichen Schön-heit und Größe versenken, desto mehrerkennen wir ihn, und er wird uns im-mer vertrauter. Mose, der sich eng anseinen Gott anschloß, bekam die Verhei-ßung: „Mein Angesicht soll vorangehen;damit will ich dich leiten“ (2. Mos. 33,14). Wir dürfen in völligem Vertrauenund in froher Zuversicht vor Gott wan-deln. Er ist unser liebender Vater undsteht uns näher als irgend jemand in derweiten Welt. Er liebt uns mit aller Zärt-lichkeit und ist immerdar um unser Wohlbemüht. Er will durch all unsere Leidenund Trübsale mit uns gehen und uns aufseinen starken Händen tragen. Er will,daß wir ohne Angst und Schrecken indieser Welt leben. Er will uns bewahrenin seiner Liebe und uns erfreuen mit „un-aussprechlicher und herrlicher Freude“(1. Petr. 1, 8).

Siehe, so soll das Bild Gottes in dei-

nem Herzen stehen. Bist du vielleichtdurch manche Erfahrung deines Lebensverbittert und ohne Vertrauen zu Gott,so lerne Gott kennen, und du wirst se-hen, daß du zur Verbitterung keinenGrund hast.

Siehst du in Gott etwas anderes alsdeinen liebenden, sorgenden Vater, dendu wiederlieben und dem du völlig ver-

trauen kannst, dann ist dieses Bild falsch.Prüfe sorgfältig, was daran schuld seinkönnte, daß du ihn noch nicht so siehst,wie das Neue Testament ihn schildert.Prüfe dich und trachte danach, daß derGott der Bibel auch dein Gott sei; dannhast du die Quelle der Glückseligkeitgefunden, und das Geheimnis eines fröh-lichen Herzens wird dir offenbart.

C. W. N.

Page 6: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

6 Evangeliums Posaune

Es ist behauptet worden, daß ein völ-lig geheiligter Mensch nicht mehr sün-digen könne. Das ist jedoch nicht derFall. Ich habe niemanden, der biblischeHeiligung predigt, eine solche Behaup-tung machen hö-ren. Wir lehren,daß es für einengeheiligten Men-schen möglichist, ohne Sündezu leben, nichtaber, daß es unmöglich ist zu sündigen.Es gibt verhältnismäßig wenige Men-schen, die jederzeit frei von Sünden le-ben. Viele sündigen wiederholt und tunauch ebensooft wieder Buße. Zeitweisesind sie Christen und zeitweise Sünder.Nur während der Zeit, da sie sündenfreileben, sind sie wirklich Christen. „Waswollen wir hierzu sagen? Sollen wirdenn in der Sünde beharren, auf daß dieGnade desto mächtiger werde?“ (Röm.6, 1). Wenn wir in dem Gnadenstandsind, ruht das Wohlgefallen Gottes aufuns. Wir mußten dem Herrn unsere Sün-den bekennen und sie verlassen, ehe GottWohlgefallen an uns haben konnte; istes daher nicht vernünftig zu glauben, daßwir frei von Sünden leben müssen, wenndas Wohlgefallen Gottes ununterbrochenauf uns ruhen soll?

Es gibt zwei Reiche in dieser Welt:Das Reich Gottes und das Reich desSatans. Um von dem Reich des Satansin das Reich Gottes versetzt zu werden,müssen wir die Sünde aufgeben. Wenndas der Fall ist und wir nicht in das ReichGottes versezt werden können, solangewir nicht alle Sünde aufgeben, ist es dannnicht logisch, daß wir ohne Sünde lebenmüssen, wenn wir in diesem Reich blei-ben wollen?

Niemand kann gleichzeitig zwei Her-ren dienen. Wer wissentlich und absicht-lich Böses tut, dient dem Teufel. „Wis-set ihr nicht: welchem ihr euch begebetzu Knechten in Gehorsam, des Knechteseid ihr, dem ihr gehorsam seid, es seider Sünde zum Tode, oder dem Gehor-sam zur Gerechtigkeit?“ (Röm. 6, 16).Woran können wir einen Sünder erken-

nen? An seinen Früchten: Es sind Früch-te der Sünde. Woran erkennen wir denChristen? Ebenfalls an seinen Früchten:Es sind Früchte der Gerechtigkeit: „Gottsei aber gedankt, daß ihr Knechte der

Sünde gewesen seid, aber nun gehorsamgeworden von Herzen dem Vorbilde derLehre, welchem ihr ergeben seid. Dennnun ihr frei geworden seid von der Sün-de, seid ihr Knechte geworden der Ge-rechtigkeit“ (Röm. 6, 17 und 18). Werist das Vorbild, dem der Christ folgensoll? „Denn dazu seid ihr berufen; sin-temal auch Christus gelitten hat für unsund ein Vorbild gelassen, daß ihr solltnachfolgen seinen Fußtapfen; welcherkeine Sünde getan hat, ist auch keinBetrug in seinem Munde erfunden“ (1.Petr. 2, 21 und 22).

Manche Leute sagen, daß wir vonSünde frei sein werden, wenn wir in denHimmel kommen. Das ist eine Tatsache,denn niemand wird dort sein, der nichtheilig ist. Können wir aber nicht in die-sem Leben heilig sein und frei von Sün-den leben? Was sagt der Apostel Pau-lus? „Denn es ist erschienen die heilsa-me Gnade Gottes allen Menschen undzüchtigt uns, daß wir sollen verleugnendas ungöttliche Wesen und die weltli-chen Lüste, und züchtig, gerecht undgottselig leben in dieser Welt“ (Tit. 2,11 und 12). Diese Verse sagen, daß wir„gerecht und gottselig“ hier in dieserWelt leben können. Welchen Teil derZeit, den wir hier auf Erden verbringen,können wir in dieser Weise leben? „Undden Eid, den er geschworen hat unse-rem Vater Abraham, uns zu geben, daßwir erlöst aus der Hand unserer Feinde,ihm dienten ohne Furcht unser Lebenlang, in Heiligkeit und Gerechtigkeit, dieihm gefällig ist“ (Luk. 1, 73 – 75).

Ich möchte den, der behauptet, daßwir nicht ohne Sünde leben können, fra-

gen: „Welche Sünde ist es, die dich ge-fangen hält? Ist es eine der folgenden:Ehebruch, Hurerei, Mord, Diebstahl,Lügen, Übelreden, Betrug, Fluchen,Trunksucht, Haß, Neid und Stolz?“ Ein

jeder, der dieses liest,wird ohne Zweifel sa-gen: „Ich wollte michkeiner dieser genanntenSünden schuldig ma-chen.“ Nun, das sind ei-nige der gröbsten Sün-

den, und wenn ein Mensch leben kann,ohne sie zu begehen, dann kann er si-cherlich auch die kleineren überwinden.Es ist wahr was Salomo gesagt hat: „Diekleinen Füchse verderben den Wein-berg.“ Das heißt also, daß unsere Heils-erfahrung durch kleine Sünden zerstörtwird. Der Grund dafür liegt darin, daßwir uns vor den groben Sünden in achtnehmen, und den Schaden, den die klei-neren anrichten, vielfach nicht beachten.Wenn wir aber die großen Sünden über-winden können, so können wir doch si-cherlich auch den Sieg über die kleine-ren davontragen. Wenn wir erfolgreichsein wollen, so müssen wir „Gott fürch-ten, und seine Gebote halten.“

Aber, sagt jemand, wir lesen in Pre-diger 7, 20: „Denn es ist kein Menschso gerecht auf Erden, daß er Gutes tueund nicht sündige.“ Wir müssen beden-ken, daß wir jetzt unter einem anderenGesetz leben als in den Zeiten Salomos.Jene Worte wurden unter dem alten Ge-setz gesprochen. Das alte Gesetz hatteseinen Zweck zu erfüllen, aber es konn-te keine Gnade geben. Es war nahezutausend Jahre vor der Zeit Christi, alsjene Worte gesprochen wurden. Wennjenes Gesetz genügend gewesen wäre,so wäre es unnötig gewesen, daß Chri-stus in die Welt gekommen wäre undgelitten hätte, um ein anderes Gesetzaufzurichten. „Denn so jenes, das erste,untadelig gewesen wäre, würde nichtRaum zu einem andern gesucht“ (Hebr.8, 7). Das neue Gesetz liest sich andersals das alte. Schon im Anfang wird unsvon Christus gesagt: „Des Namen sollstdu Jesus heißen; denn er wird sein Volk

Können wir ohne Sünde leben?

Page 7: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

71. Februar 2001

Mensch, bedenke dein EndeO Mensch, der du in Lau- und in Trägheitund gnadenleer, die Gnadenzeit zubringst,o laß dich warnen durch die ernste Botschaftund denke an dein Los in Ewigkeit.

O könnt’ ich euch an Sterbebetten führen,die ihr vom Heiland treulos euch gewandt,und könnt’ ich euch nicht bis zu Tränen rühren,ich würf ins Herz euch einen Feuerbrand.

Seht wie ein Sünder sich hier sterbend windet,der vor dem Heiland stets auf scheuer Fluchtund wie sein Auge, das schon halb erblindet,verzweifelnd nach dem Bild am Kreuze sucht!

Und wieder nein! Er mag das Bild nicht schauen,er sieht den Richter nur, der ihn bedroht,er hört den Ruf: „Hinab ins ew’ge Grauen“,er flucht dem Leben und er flucht dem Tod.

Gespensterhaft erscheinen ihm die Tatender Sünde, die sein Leben ausgefüllt,die treuste Liebe, frech von ihm verraten,verbrechen grauenvoll in Nacht gehüllt.

Unsterblichkeit, – ein Spukbild feiger Seelen,’s gibt keinen Gott, was auch der Leugner spricht,da schreit er auf, da tritt aus tiefen Höhlendas Auge, das im Todeskampfe bricht.

Es ist vorbei wenn du die Augen schließest,dein Schicksal ist auf ewig dann bestimmt,dein schrecklich Los hast du dir selbst gewählet,die Gnadenzeit hast du verscherzt mein Kind.

O rette deine arme, arme, Seele,weil Jesus dir die Gnadenhand noch reicht,es kommt die Zeit wenn dieses du verfehlest,dein Los in Ewigkeit, dann du bereust.

selig machen von ihren Sünden“ (Matth.1, 21). Und dieses neue Gesetz sagt, vonChristo: „Daher vermag er auch völligzu erretten, die durch ihn Gott nahen,indem er lebt, um sich für sie zu verwen-den“ (Hebr. 7, 25 Elbf. Bibel). DieSchrift sagt also, daß er völlig zu erret-ten vermag, und das bedeutet doch si-cherlich, daß wir von aller Sünde erlöstsein können. Wenn eine Person völliggerettet ist, so gibt es nichts Böses mehrim Herzen; alle Sünde ist dann abgelegt,und das Heil ist vollständig. „Denn dasGesetz (das mosaische Gesetz) konntenichts vollkommen machen; und wirdeingeführt eine bessere Hoffnung (dasEvangelium Christi), durch welche wirzu Gott nahen“ (Hebr. 7, 19). Unter demalten Gesetz konnte niemand frei vonSünden leben, unter dem neuen Gesetzsind wir aber in Jesu Christo frei ge-macht. Johannes führt die Worte Jesu an:„So euch nun der Sohn frei macht, soseid ihr recht frei.“

Wie verhält es sich aber mit derSchriftstelle, die sagt: „Niemand ist gut,denn der einige Gott“? Gott allein ist dieQuelle alles Guten, und unabhängig vonihm ist niemand gut. „Nicht um der Wer-ke willen der Gerechtigkeit, die wir ge-tan hatten, sondern nach seiner Barm-herzigkeit, machte er uns selig durch dasBad der Wiedergeburt und Erneuerungdes Heiligen Geistes“ (Tit. 3, 5). Gott indem Leben einer Person ist es, was die-se gut macht. Joseph war ein guter undfrommer Mann (Luk. 23, 50). Was ihnaber gut machte, war der Umstand, daßGott mit ihm war. „Ein guter Menschbringt Gutes hervor aus seinem gutenSchatz des Herzens“ (Matth. 12, 35);Gott im Herzen ist aber die Ursache al-les Guten. Gott allein ist gut, im absolu-ten Sinn des Wortes, wenn wir uns aberihm hingeben, kann er auch uns gut ma-chen.

In Apostelgeschichte 10, 33 lesenwir: „Wie Gott diesen Jesus von Naza-reth gesalbt hat mit dem Heiligen Geistund Kraft; der umhergezogen ist und hatwohlgetan und gesund gemacht alle, dievom Teufel überwältigt waren; denn

Gott war mit ihm.“ Jesus hätte diese gro-ßen Dinge nicht tun können, wenn Gottnicht mit ihm gewesen wäre. So kannauch sonst niemand Gutes tun oder gutsein ohne Gott. Wenn wir in den Him-mel eingehen wollen, müssen wir aufdem „heiligen Weg“ wandeln (Jes. 35,

8). Ohne Heiligkeit wird niemand denHerrn sehen (Hebr. 12, 14). Wenn wir inunserem Christenleben erfolgreich seinund die himmlische Stadt sicher errei-chen wollen, müssen wir heilig und reinleben, „gleich wie auch er rein ist.“

S. R. M.

Page 8: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

8 Evangeliums Posaune

Dem aber, der mit Werkenumgeht, wird der Lohn nicht ausGnade zugerechnet, sondern aus

Pflicht. Römer 4, 4

Paulus spricht in dem ganzen vier-ten Kapitel des Römerbriefes von derGerechtigkeit, die aus dem Glaubenkommt und betont, daß Gott dem Men-schen nur auf Grund seines wahrenGlaubens die Sünde vergibt. Es liegt ihmdaran, deutlich hervorzuheben, daß sichkein Mensch die Gerechtigkeit des Her-zens durch die Werke des Gesetzes oderdurch gute Werke verdienen kann. Fer-ner führt er aus, daß nur der Glaube anden, der um unserer Sünde willen dahin-gegeben und um unserer Gerechtigkeitwillen auferweckt worden ist, uns dieGnade Gottes und die Gerechtigkeit, dievor ihm gilt, bringen kann.

Dasselbe will er auch in unsererSchriftstelle bekräftigen, die wir im Zu-sammenhang mit den vorhergehendenund nachfolgenden Versen lesen müssen.Es wird darin besonders auf Abrahambezug genommen, der ebenfalls nicht umseiner Werke willen, er hatte zwar vieleaufzuweisen – vor Gott gerecht erfun-den wurde, sondern sein Glaube wurdeihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Es war

Erkenntnis bringt Verantwortung mit sich „Wer nun weiß, Gutes zu tun.“ Das

heißt: Jeder, der die Pflichten eines Gläu-bigen kennt, und weiß, wie er sich zuverhalten hat, „und tut’s nicht, dem istes Sünde.“

Es mag sein, daß sich viele heuteüberwiegend der Unterlassungssün-de schuldig machen. Denn achtenwir einmal sorgfältig auf die Lehreder Schrift, so sehen wir, daß dieBibel genauso eindringlich vor Ver-säumnissen wie vor Zügellosigkeitwarnt. Doch im Verhältnis fühlensich nur wenige Christen für ihre Un-terlassungssünden schuldig. Sicher:Ein normaler Bibelchrist hat heuteeine viel größere Tendenz zur soge-nannten Weltlichkeit als zu Versäumnis-sen geistlicher Art. Und doch, wenn wirnicht tun, was wir sollten, dann ist esgenauso verkehrt, wie wenn wir etwastun, was wir nicht tun sollten.

Der Kompaniechef befiehlt einemUntergebenen, sein Gewehr zu reinigen.Dieser widersetzt sich. Somit macht ersich der Befehlverweigerung schuldigund kann nach dem militärischen Gesetzbestraft werden. Aber dieser Verstoßwiegt für ihn genauso schwer, wie wenner etwas Unerlaubtes getan hätte.

Die meisten Prediger erinnern ihreGemeindeglieder an Pflichten, die Gottihnen auferlegt hat. Aber der größte Teilfühlt sich nicht angesprochen.

Eine weitere interessante Beobach-tung können wir anhand von Epheser 5,18 machen: „Und saufet euch nicht vollWein, daraus ein unordentlich Wesenfolgt, sondern seid mit dem Geist er-füllt.“ Der erste Teil dieses Befehls, dernegative Gesichtspunkt, wird nahezuvon allen Gläubigen gewissenhaft be-folgt. Doch für den zweiten Teil, „seiderfüllt mit dem Geist“, gilt das nicht soohne weiteres. Denn wann hast du dasletzte Mal gehört, wie sich Christen überdie Notwendigkeit unterhielten, mit demHeiligen Geist erfüllt zu werden? Sicherist es richtig, wenn wir bei der Kampa-

gne, am Steuer keinen Alkohol zu trin-ken, an vorderster Front stehen. Aber oftwird darauf mehr Gewicht gelegt als aufdie Fülle des Geistes.

Machen wir uns nicht ebenso schul-dig, wenn wir die Kraft des Herrn dämp-fen, als wenn wir Wein trinken würden?

also nur ein Gnadenakt Gottes, durchden er die Rechtfertigng durch den Glau-ben erlangte.

Wer aber diese Gerechtigkeit – diegegenwärtige Heilserfahrung oder dieErlösung von Sünden in diesem Leben– mit Werken erlangen will, dem müßteder Lohn aus Pflicht oder aus Schuldig-

keit oder Verdienst zugeteilt werden.Doch das gibt es nicht. Ganz deut-lich heißt es in Vers 6, „daß die Se-ligkeit sei allein des Menschen, wel-chem Gott zurechnet die Gerechtig-keit ohne Zutun der Werke.“ Und inRömer 11, 6 heißt es: „Ist’s aber ausGnaden, so ist’s nicht aus Verdienstder Werke; sonst würde Gnade nichtGnade sein.“

Es gibt viele Leute, die sich aufihren guten Charakter und ihren gu-

ten Lebenswandel stützen. Sie glauben,daß Gott deshalb nichts gegen sie habenkann. Aber er hat so viel gegen sie, daßer sie als Feinde betrachtet, solange sienicht zur Erkenntnis ihrer Sündhaftigkeitund zum wahren Glauben an seinenSohn Jesus Christus gekommen sind. Erkann ihnen den Gnadenlohn der Gerech-tigkeit nicht geben. Wer sich auf guteWerke oder die Vorzüge seines gutenCharakters stützt, der glaubt, daß er sichdie Gerechtigkeit verdient habe. Das istdem Herrn ein Greuel, denn „alle unse-re Gerechtigkeit ist wie ein unflätigKleid“ (Jes. 64, 5).

Es gibt auch heute noch Gesetzesleh-rer, die den Leuten Gesetze vorlegen,vielleicht die des Alten Testaments undandere. Dann verheißen sie ihnen Ge-rechtigkeit, wenn sie diese halten. Dasist auch ein „mit Werken umgehen“,wogegen Paulus entschieden auftritt. Andie Galater schreibt er: „Ihr habt Chri-stus verloren, die ihr durch das Gesetzgerecht werden wollt.“ Sehr deutlich be-schreibt er aber in zusammenfassenderWeise den Heilsweg in folgenden Wor-ten: „Denn aus Gnade seid ihr selig ge-worden durch den Glauben – und dasnicht aus euch: Gottes Gabe ist es –,nicht aus den Werken, auf daß sich nichtjemand rühme“ (Eph. 2, 8 und 9).

Page 9: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

91. Februar 2001

Würden wir die einzelnen Menschenum die vorrangigsten Bedürfnisse in ihremLeben fragen, so bekämen wir wahrschein-lich sehr verschiedene Antworten. Jederdenkt doch dann sofort an seine Wünsche,an das, was ihn am meisten drückt und waser am notwendigsten braucht, um sich sei-ne Lage zu verbessern. Kürzlich hatte icheinen Anruf von einem mir völlig unbe-kannten jungen Menschen, der mich batihm zu helfen eine Arbeit zu finden. „Ichhabe meinerseits schon alles getan, was ichnur tun konnte und stehe jetzt nahe daranauch meine Wohnung zu verlieren, wennich in den nächsten Tagen die Miete nichtbezahlt habe“, so berichtete er. Nun wollteich natürlich wissen mit wem ich es über-haupt zu tun habe, und legte ihm deshalbeinige Fragen vor, z. B.: „Wer sind Sie, wowohnen Sie, wie alt sind Sie?“ usw. „Lie-ber Herr, ich brauche eine Arbeit, ich brau-che Geld!“ Das war sein besonderes An-liegen, sein vorrangigstes Bedürfnis! EinSchwerkranker würde sagen: „Ich braucheHeilung und Gesundheit.“ Ein Obdachlo-ser würde sagen: „Ich brauche ein Unter-kommen“, und ein Hungriger würde sagen:„Ich brauche ein Stück Brot!“ usw. Jedervon uns könnte das verstehen; aber wel-che Bedürfnisse gibt es unter den Men-schen, die das alles haben? Menschen, dieeine angemessene Gesundheit haben, einschönes Heim, ein modernes Auto, einegutbezahlte Arbeit, ein gutes Auskommen,usw. Gibt es bei diesen Menschen nichttrotzdem noch Wünsche und Bedürfnisse?Die einen sagen sich vielleicht: „Wir brau-chen ein zweites oder gar ein drittes Auto.“Andere halten eventuell Umschau nach ei-nem größeren und schöneren Haus. Nochandere sehen es für dringlich notwendig ihrEinkommen aufzubessern und ihr Privat-geschäft zu erweitern, usw. Aber auch hierhören die scheinbar dringlichen Notwen-digkeiten noch nicht auf.

Eine etwas tiefere Einsicht in das Men-schenleben läßt erkennen, daß es noch an-

dere, weit tiefere Bedürfnisse gibt. Man-che würden offen gestehen und sagen: „Wirbrauchen äußerst sehr bessere Verhältnis-se in der Familie!“ Andere mögen sagen:„Bei uns fehlt der Friede in der Ehe!“ Undnoch andere, die vielleicht durch allerleiLeid, Bitterkeit und Enttäuschung gegan-gen sind, würden sagen: „Wir brauchenVerständnis, Aufrichtung, Gemeinschaftund Trost!“ Und was brauchen wir, die wirdas nicht durchzugehen brauchten? Habenwir auch irgendwelche Bedürfnisse, odersind wir vollkommen bedürfnislos? Wis-sen wir überhaupt was uns sehr dringendnot tut, was wir verloren oder noch niegehabt haben und doch so nötig brau-chen?

Unser Herr Jesus war einmal mit einemsehr wohlhabenden Jüngling zusammenge-troffen, und der trug die Frage auf seinemHerzen: „Was muß ich tun, daß ich dasewige Leben haben möge?“ Diese Fragehatte ihn zu Jesus getrieben. – Er hatte of-fenbar erkannt, daß es neben dem zeitli-chen Wohlleben, noch höhere Reichtümergab, die er aber nicht besaß. Aufgrund sei-nes Bekenntnisses, alle Gebote gehalten zuhaben, konnte man ihn als einen „frommenJüngling“ einstufen. Dennoch stand er vorder Frage: „Was fehlt mir noch?“ Das zeigtdoch, daß er unter einer inneren Unruheund Unzufriedenheit litt. Er spürte deut-lich, daß ihm etwas fehlte, und daß, was erhatte, nicht ausreichte. An diesem Jünglingist uns deshalb ein Mensch vorgestellt, derein tiefes Bedürfnis in seinem Herzen trug.Er brauchte Erlösung und Frieden, erbrauchte Jesus und das neue Leben durchihn! Gerade das sind höchste und vorran-gigste Notwendigkeiten in jedem Men-schenleben, und glücklich ist der Mensch,bei dem das zu einem brennenden Verlan-gen und Bedürfnis geworden ist, und deraufrichtig danach trachtet, daß diese Be-dürfnisse bei ihm gestillt werden! Jesusdrückt das mit den Worten aus: „Selig sind,die da geistlich arm sind . . .“, und: „Selig

sind die hungert und dürstet nach der Ge-rechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“

Auf diese höheren Dinge des Lebensgeht Paulus auch in unserem Text ein. Erhatte erfahren, daß die Empfänger seinesBriefes in einem gesunden Glaubenslebenstanden und darüber sprach er seine Freu-de und Dankbarkeit aus. – „Nachdem ichgehört habe von dem Glauben bei euch anden Herrn Jesus und von eurer Liebe zuallen Heiligen, höre ich nicht auf zu dan-ken für euch in meinen Gebeten.“ Gleich-zeitig gedachte er aber auch ihrer weiterenBedürfnisse und ließ es ihnen wissen, wo-für er anhaltende Fürbitte für sie tat. Hier-bei geht es um zwei beachtliche Dinge:

1. „ . . . daß Gott euch gebe den Geistder Weisheit und Offenbarung . . .“

Er betete also für sie um göttliche Weis-heit, um das tiefere, geistliche Verständ-nis, und um klare geistliche Erkenntnis undErleuchtung durch den Heiligen Geist. Sokann man für den nichtwiedergeborenen,sowohl wie auch für den wiedergeborenenMenschen beten. Der erstere braucht das,um zu Gott zu finden, der andere, um inGott vertieft zu werden. Der Apostel be-zog seine Fürbitte hier allerdings nur aufdie Gläubigen und begründet, daß diesegöttliche Weisheit und Offenbarung für siezum Zweck eines tieferen Lebens mit Gottnotwendig ist.

2. „ . . . daß Gott euch gebe erleuchteteAugen des Verständnisses . . .“

Auch dieses kann nur durch den GeistGottes geschehen, denn er ist der Geist derGnade, der Wahrheit, der Erkenntnis unddes Lichts! Wie nötig brauchen wir allediese klaren, erleuchteten Augen des Her-zens und des Verständnisses in unserer Zeit.Sind das nicht vorrangigste Bedürfnisseund dringlichste Notwendigkeiten auch füruns? Wie zeitgemäß hatte doch der geister-füllte Apostel für die Gemeinde und für dieMitmenschen seiner Zeit gebetet!

Ach möchten doch auch wir diese höh-

Höchste und vorrangigste BedürfnisseEpheser 1, 16 – 18a

Unsere Radiosendung – „Botschaft des Heils“Von Friedrich Krebs

Fortsetzung auf Seite 12

Page 10: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

10 Evangeliums Posaune

Jugendecke

Es war im Jahr 1792 oder 1793, ge-nau weiß ich es nicht, da wurde einesschönen Tages ein großes Faß sorgsamvor Oberlins Pfarrhaus in Waldersbachabgeladen, in den Keller getragen undaufgemacht. Nun ratet einmal, was ausdem Faß herauskam? Ja, ihr könntet lan-ge raten! In dem Faß war ein jungesMädchen von ungefähr vierzehn Jahren,das, als man den Boden des Fasses auf-gebrochen hatte, gar fröhlich heraus-kroch und dem lieben Papa Oberlin mitTränen der Freude um den Hals fiel. Ihrwerdet mich fragen, wie denn das Mäd-chen – ich glaube, sie hieß Emilie – indas Faß kam. Das will ich euch sagen.In jenen Jahren war in Frankreich diesogenannte Schreckenszeit. Der rohePöbel hatte sich zuerst in Paris dann auchin anderen Städten erhoben, den Königgetötet, alle Bande der Ordnung und derZucht zerrissen und wütete nun mit Mordund Blutvergießen gegen alle, die auchnur den leisesten Verdacht erregten, daßsie das schändliche Unwesen mißbilligten.

Nun lebte in der Nähe von Nancy aufeinem Schloß ein reicher Graf, dem lan-ge Zeit niemand etwas zu tun wagte, weiler ein gar guter, wohltätiger Herr war.Aber einst bei Nacht kam ein raub- undblutgieriger Haufen von der Stadt her;das Schloßtor wurde gesprengt, der Grafmit wildem Geschrei ergriffen und aneinem Baum erhängt, und die arme Grä-fin, die fußfällig um das Leben ihresMannes bat, mit Beilschlägen getötet.Dann wurden auch die unschuldigen,wehrlosen Kinder ermordet, eines nachdem anderen, bis auf ein Mädchen, dasein alter, treuer Diener des Hauses noch

rasch auf einer geheimen Treppe in denKeller schaffte und versteckt hielt. Amfolgenden Morgen verließen die Mör-der das geplünderte und verwüsteteSchloß, kündigten aber an, sie würdenin der Nacht wiederkommen und es an-zünden. Wie sollte es nun Felix, der treueDiener, machen um das gerettete Mäd-chen in Sicherheit zu bringen? Wäre ermit ihr fortgegangen, so hätten die Leu-te sie erkennt, festgenommen und demRevolutionsgericht überliefert. Er zer-brach sich den Kopf. Da gab ihm Gotteinen guten Gedanken. Er nahm ein lee-res Faß, öffnete es oben und befahl demMädchen, hineinzusteigen. Dann füllteer das Faß vollends mit Stroh aus, schlugden Boden wieder hinein, schob es sobehutsam wie möglich auf einen Karren,legte noch ein paar andere leere Fässerdarauf, und fort ging’s den Schloßberghinab durch das Dorf dem Steintal zu,wo der treue Felix geboren war.

Das war eine lange, mühselige, ge-fahrvolle Reise! Meistens zog er denKarren nur bei Nacht, den Tag über hiel-ten sie sich wo möglich in den Wäldernauf. Da konnte dann auch das Mädchenaus dem Faß herausschlüpfen, die ein-gezwängten Glieder recken und etwasSpeise zu sich nehmen. Eines Morgensjedoch waren sie, obgleich es schon lan-ge Tag war, noch auf der Landstraße,weil sie weit und breit keinen Wald sa-hen. O weh! Da kamen ihnen Landjägerentgegengeritten.

„Halt“, rief einer von ihnen, „was habtihr in Euren Fässern? Rollt sie von eu-rem Karren herunter, daß wir sie unter-suchen!“

Der arme Felix mußte ein Faß nachdem andern auf den Boden stellen, undjedes wurde durch Klopfen und Schüt-teln untersucht, bis auf eines, und daswar gerade das Faß, in dem sich dasMädchen befand. Enttäuscht und brum-mend zogen die Landjäger fort, Felixaber lud mit dankbarem Herzen seineFässer wieder auf, und so ging’s weiter,vierzehn Tage lang, durch große Angstund wunderbare Gnadenerfahrungen, bissie endlich, endlich im Steintal ankamen.Und wie der arme Flüchtling bei Ober-lin Zuflucht fand, das habe ich euchschon vorhin erzählt.

Nun müßt ihr aber nicht meinen, daßunsere Emilie im Steintal keine Gefahrmehr zu fürchten hatte. Ihre Rettung undFlucht war bekanntgeworden, ihr Namewurde auf die Liste der zum Tode Ver-urteilten gesetzt, und die Feinde ihresVaters ließen überall nach ihr suchen undforschen. Sie mußte deshalb immer imHaus bleiben; ja, sie durfte sich nichteinmal am Fenster zeigen.

Aber was ist alle menschliche Vor-sicht! Eines Morgens früh gegen sechsUhr sitzt Vater Oberlin in der Wohnstu-be und bewegt in seiner Seele ernsteGedanken. Da wird heftig an die Türgeklopft. Oberlin öffnet, und – denkteuch seinen Schrecken! – zwei Landjä-ger treten ein.

„Herr Pfarrer“, sagte der eine etwasverlegen, denn er hatte vor Oberlin gro-ßen Respekt, „Herr Pfarrer, das Gerichtin Straßburg hat einen Brief erhalten,darin werden Sie angeklagt, daß Sie dieTochter eines Aristokraten und Volksver-räters, die als Mitschuldige ihres Vaters

Eine wunderbare Errettung

Page 11: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

111. Februar 2001

zum Tode verurteilt ist, in Ihrem Hausverbergen, und wir haben den Befehl, ihrHaus zu durchsuchen. Nun tun wir Ih-nen aber nicht gern diese Schande an.Wir wissen, Herr Pfarrer, daß Sie nieeine Unwahrheit sagen; wenn sie uns IhrWort geben, daß Sie keine solche Per-son in Ihrem Haus beherbergen, so glau-ben wir Ihnen und gehen wieder fort!“

Jetzt sagt mir, ihr lieben Leser, washättet ihr an Oberlins Stelle getan? Ichfürchte, manche unter euch hätten zu denLandjägern gesagt: „Ihr guten Leute,geht nur wieder heim, eine Person, wieihr sie sucht, ist mir nicht bekannt!“ Daswäre aber doch eine Lüge gewesen!„Was tut’s“, denkt ihr vielleicht. „In derNot, wenn es sich um das Leben einesMenschen handelt, darf man schon eineUnwahrheit sagen. Eine gute Lüge scha-det nicht!“

Ja, so denken viele Leute. Das ist aberein ganz schrecklicher Irrtum. Dagegensteht geschrieben: Den Aufrichtigen läßtes Gott gelingen. Seht, das wußte Ober-lin gar wohl, darum dachte er keine Mi-nute daran, das Leben seiner Schutzbe-fohlenen durch eine Lüge zu retten.Ohne etwas von der Angst seines Her-zens merken zu lassen, antwortete er denLandjägern: „Gott bewahre, daß ihr ausGefälligkeit gegen mich eure Pflichtnicht tut, meine Freunde! Ihr habt denAuftrag, mein Haus zu durchsuchen;nun, so tut es! Zudem sind immer Leuteauf Besuch bei mir; wer weiß, ob dieGesuchte nicht unter ihnen ist. Kommt,ich will euch den Weg zeigen!“

Damit erhob sich Oberlin und führtedie Landjäger durch das Haus. Er lächel-te dabei ganz freundlich, aber sein Herzschrie unablässig zu Gott. Zuletzt kamensie auch an das Kämmerlein, das das jun-ge Mädchen bewohnte. „Das ist nun dieletzte Stube, meine Freunde!“ sagteOberlin, indem er die Tür öffnete undweit aufstieß. Die Landjäger waren im-mer verlegener geworden, je freundli-cher Oberlin mit ihnen umging. Einervon ihnen trat auf die Schwelle der Kam-mer, schaute sich rechts und links umund sagte: „Schon gut, es ist niemand

da! Man hat Sie verleumdet, Herr Pfar-rer: wir bitten höflichst um Verzeihungfür die Störung, die wir Ihnen gemachthaben. Leben Sie wohl!“ Damit stiegensie die Treppe hinab und verließen grü-ßend das Pfarrhaus.

Nun werdet ihr ganz neugierig sein,zu erfahren, warum der Landjäger dasMädchen nicht sah. War sie etwa ausdem Zimmer gegangen? Bewahre!, dawäre sie ja den Landjägern gerade in dieHände gelaufen! Oder hatte sie sich imZimmer irgendwo versteckt? Wie wäresie auf den Gedanken gekommen, sichzu verstecken, da sie die Gefahr, in dersie stand, gar nicht ahnte! Hört, wie’szuging. Emilie hatte sich eben die Haa-re gemacht, ihre Hände gewaschen undwar gerade damit beschäftigt, sich andem Tuch, das an der Tür hing, abzu-trocknen, als plötzlich Schritte ertöntenund die Tür aufgestoßen wurde. Da sienoch im Unterröckchen war und sichschämte, halb angekleidet gesehen zuwerden, blieb sie geduckt und mäus-chenstill hinter der Tür stehen und muck-ste sich nicht, bis diese wieder geschlos-sen wurde.

Seht, auf so natürliche und doch wun-derbare Weise rettete Gott abermals ihr

Leben und half dem lieben Pfarrer Ober-lin, ohne daß er sein Gewissen mit einerLüge belastete.

Bald darauf wurde der Wüterich Ro-bespierre gestürzt, die Revolutionsgeset-ze aufgehoben, und damit war für unse-re Emilie die Not vorüber. Da sie keineandere Heimat mehr hatte, blieb sie inOberlins Haus, bis sie sich verheiratete.Sie ist natürlich schon längst in diehimmlische Heimat aufgenommen; aberihre Geschichte soll nicht vergessenwerden, sondern noch manchen, die inNot und Angst sind und Gefahr laufen,vom Feind in solchen Augenblickenvom geraden Weg der Wahrheit abge-lenkt zu werden, eine Aufmunterungsein, auszuhalten und Gott zu vertrau-en.

Auch hier sehen wir ja wieder, daß„sein Wort wahrhaftig ist, und was erzusagt, das hält er gewiß!“ (Ps. 33, 4).

„Des Herrn Rat ist wunderbar, und erführt es herrlich hinaus“ (Jes. 28, 29).

„In der Angst rief ich den Herrn an,und der Herr erhörte mich“ (Ps. 118, 5);denn „er tut, was die Gottesfürchtigenbegehren, und hört ihr Schreien und hilftihnen. Der Herr behütet alle, die ihn lie-ben“ (Ps. 145, 19 und 20).

Ein Kloster, ehemals reich und ange-sehen, geriet in Verfall, und seine Insas-sen kamen zusammen, nach dem Grunddes Unglücks zu forschen.

Da sagte der Pförtner: „Liebe Brü-der, vor Zeiten lebten in unserem Klo-ster zwei Brüder, denen die Obhut überden Haushalt anvertraut war. Der einehieß ,Date‘ (gebt) und der andere ,Da-bitur‘ (es wird gegeben). Weil wir denBruder ,Date‘ verstießen, ist auch derBruder ,Dabitur‘ weggezogen, undseitdem geht es bergab. Wollt ihr, daßes wieder vorangehen soll, so laßt denBruder ,Date‘ wiederkommen! Sicher

stellt sich dann auch Bruder ,Dabitur‘wieder ein.“

Ob diese Geschichte nicht auch aufmanchen Leser paßt? Wenn wir von un-seren Einnahmen nichts übrig haben fürden Herrn, dann fehlt der Segen vonoben in Familie und Beruf. Wenn wiraber den Zehnten ganz ins Kornhausunseres Gottes bringen, dann fordert eruns sogar auf: Prüft mich hierinnen, obich nicht des Himmels Fenster auftueund Segen herabschütte die Fülle (Mal.3, 10)! Es geht auch heute noch nach derbiblischen Regel: Gebt, so wird euchgegeben! Gott läßt sich nichts schenken.

Gebt, so wird euch gegeben!

Page 12: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

12 Evangeliums Posaune

heren Notwendigkeiten des Lebens erneutin ihrem ganzen Wert erkennen, und mö-gen sie ganz persönlich in uns zu einembeständigen, brennenden Bedürfnis werdenum unserer Seelen Seligkeit willen! In die-ser Stellung bleiben wir von den zeitlichen,vergänglichen Dingen erlöst, und könnenandere in unserer Fürbitte tragen und sieauf das hinweisen, was wirklich im Lebenvorrangig und von höchster Bedeutung ist.

„Lasset uns untereinander unserselbst wahrnehmen mit Reizen zurLiebe und guten Werken und nichtverlassen unsere Versammlung, wieetliche pflegen.“

Hebräer 10, 24 und 25a

Von den ersten Christen lesen wir:„Sie blieben aber beständig in der Apo-stel Lehre und in der Gemeinschaft undim Brotbrechen und im Gebet“ (Apg. 2,42). Welch eine lebendige Frischespricht aus diesen Worten! Da war wah-res Herzensbedürfnis, ständig die Ge-meinschaft untereinander zu genießen,auferbaut zu werden, zu beten und denTod des Herrn zu verkündigen. Darin zuverharren, setzt einen guten Herzenszu-stand voraus.

Die Hebräer aber mußte der GeistGottes schon ermahnen, das Zusammen-kommen nicht zu versäumen, und dieseErmahnung war um so nötiger, als sol-ches Versäumen bei etlichen Sitte war.Möchtest du den ersten oder den letztengleichen?

Der Herr wünscht es, daß die Seinensich immer wieder zu seinem Namen hinversammeln, und wie dankbar sollten wirsein, daß wir dies ungestört in unseremLand tun dürfen! Sollte es nicht derMühe wert sein, dort hinzugehen, wo erin der Mitte seiner Geliebten gegenwär-tig ist?

Aber leider gibt es auch in unserenTagen gar manche, die so leicht aus ganznichtigen Gründen die Versammlungversäumen, und das sogar am Tag desHerrn. Man zieht Spaziergänge, Feiernusw. dem Zusammenkommen vor, indemman vorgibt, der Körper müsse nach derWoche Last und Mühe eine Erholungfinden, oder man habe Verpflichtungen.In Wirklichkeit fehlt es an dem Interes-se, es ist keine Freude mehr da, weil dasHerz verweltlicht ist. Wie traurig, wennein solcher Zustand vorhanden ist! Dannist es nötig, sich zu beugen und das Hin-dernde wegzuräumen.

Der Tag des Herrn gehört ihm, nichtuns. Er wartet auf unsere Anbetung, ermöchte uns stärken für die neue Wochedurch Darreichung von Seelenspeise.Und wie wichtig ist auch das gemeinsa-me Gebet! Darum laßt uns nicht trägewerden im Zusammenkommen, möchtees ein Herzensbedürfnis sein, da zu sein,wo der Herr in der Mitte ist.

Die Schönheit der Stille Wenn wir das Licht von des Heilan-

des Angesicht sehen und die Süße sei-ner Liebe in unserer Seele empfindenwollen, dann müssen wir hinunterstei-gen in das Tal der Stille. Wenn wir eineZeitlang inmitten der himmlischen Herr-lichkeiten wandeln und Botschaften sei-ner Gnade empfangen wollen, um sieanderen mitzuteilen, müssen wir uns vonden Stimmen der Menschen und demLärm der irdischen Dinge entfernen.

Wir können nur dann das stille, sanf-te Säuseln in der Tiefe unserer Seeleempfinden, das die Lieblichkeit undSüße des Himmels in dieselbe einflößt,wenn der letzte schwache Ton dermenschlichen Stimme aus unserem Her-zen verschwunden und wenn die irdi-schen Bilder unseren Blicken entflohensind. In diesem Teil der Stille, wo dieSeele für Gott geöffnet ist, können wirden heiligen Weg sehen, welchen erwandelte und können seine Fußtrittehören. Wenn wir den Geist anderer mitdem göttlichen Einfluß, womit wir imAlleinsein mit Gott berührt werden kön-nen, so wird unser Umgang mit unserenMitmenschen segenbringend, erbauendund ermutigend sein.

Allein mit Gott zu sein bedeutet mehrals nur allein zu sein. Räumlich gespro-chen, mögen wir weit entfernt sein vondem Lärm und Geräusch der irdischenDinge und doch unsere Herzen erfüllthaben mit menschlichen Neigungen undErinnerungen und unseren Sinn belebt

mit irdischen Bildern und Gestalten. Wirmögen uns auf der einsamen Insel Pat-mos befinden, und wenn wir nicht imGeist sind, so werden wir nicht die Türdes Himmels offen sehen.

Es sollte Zeiten geben, ob es an ei-nem einsamen Ort oder im öffentlichenLeben und unter vielen Menschen ist, wowir keine andere Stimme hören, denn dieStimme Gottes, und wo wir keine ande-re Liebe und Neigung empfinden, dennnur die Liebe für ihn. C. E. O.

Die „EVANGELIUMS POSAUNE“ ist einechristliche Schrift die klar und entschieden fürdas volle Heil in Christo, die Einheit aller Kin-der Gottes, sowie für sämtliche Wahrheiten derHeiligen Schrift eintritt. Herausgegeben im In-teresse der Gemeinde Gottes von

CHRISTIAN UNITY PRESSYORK, NEBRASKA 68467, U. S. A.

PUBLIKATIONS KOMITEE:Edmund Krebs

Otto SommerfeldSiegfried Raasch

EDITOR: Fritz FriedrichBEZUGSPREIS: Ein Jahr

U. S. $15.50, – Can. $22.00, – DM 37.00A journal of vital christianity, published in theinterest of the German Church of God by the

CHRISTIAN UNITY PRESSP. O. Box 527, York, Nebr. 68467, U. S. A.

Tel.: (402) 362 – 5133Fax: (402) 362 – 5178

E-Mail: [email protected]

SUBSCRIPTION PRICE: One YearU. S. $15.50, – Can. $22.50, – DM 37.00

Except for single copy, foreign subscriptions:Periodicals postage paid at York, NE

EVANGELIUMS POSAUNE (USPS 180-440)Published twice each month.

Printed in U. S. A.CHRISTIAN UNITY PRESS

P. O. Box 527, York, NE 68467

Fortsetzung von Seite 9

Page 13: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

131. Februar 2001

Wie kommt es zur„ zweiten Geburt�?

Es muß schon gesagt werden: es liegtüber diesem allem ein Geheimnis. Si-cherlich hat Jesus nicht ohne Absicht dasBild von der Geburt gewählt. Auch jedeleibliche Geburt hat etwas Geheimnis-volles: Zeugung, Befruchtung, Wachs-tum im Mutterleibe und die Geburtselbst, alles Vorgänge, vor denen mannur staunend, anbetend steht. – So auchinnerlich: im einzelnen kann und darfman hier nicht alles deuten und erklärenwollen. Das tiefste Erleben entzieht sichdem Zugriff des verstandesmäßigen Be-greifens.

Ein Doppeltes wird gerade durch dasBild der Geburt deutlich: wir gebärenuns nicht selbst, wir werden geboren.Also die Wiedergeburt geschieht nichtvon uns aus, ist zunächst keine Tat un-seres Willens, sondern widerfährt unsund ist eine Tat Gottes. Darum sagt Je-sus auch: „Es ist eine Geburt von obenher.“ Andererseits: wir sind doch bei derGeburt dabei, wir erleben etwas, und eskommt dadurch zum Leben. Ist das Kind

Schönheit der Seele Wie kann Gottes Liebe ein Men-

schenantlitz doch wandeln! Wo das Gött-liche sich tief über einen Menschen brei-tet, da blüht es wundersam auf in sei-nem Angesicht.

Mit scheuen Blicken tastet die Weltdarüber hin. Sie spürt das Göttliche, dassie selber sucht – wenngleich man essorgsam unter einer Maske verbirgt –,und erforscht es in den Zügen jener gott-nahen Seele.

Gott selber, der Ewige ist es, der miteinem Hauch seines Wesens darüber hin-streicht und die Seele einhüllt wie in ei-nen Ewigkeitsschleier.

Auf das Antlitz einer solchen Seeleaber schaut man wie auf ein Wunder, dasseine Liebe erschuf.

So trägt ein Menschenantlitz denStempel seiner göttlichen Liebe.

Du wundersames, heiliges Schaffenunseres Gottes!

Gott bleibt nichts verborgen „Ich sitze oder stehe auf, so weißt du

es, du verstehst meine Gedanken vonferne.“ Psalm 139, 2

Vor Gott gibt es keine Geheimnisse.Er kennt uns besser als wir selber. Dieganze undurchdringliche Welt unseresbewußten und unbewußten Lebens liegtenthüllt und schonungslos offen vor ihm.Er sieht unsere Sorgen, er weiß unsereZweifel, er vernimmt unsere Einwände,er kennt uns durch und durch.

Aber er gibt uns nicht auf, niemals.Er läßt uns nicht einfach laufen. Auchdann nicht, wenn wir uns in Schuld undUnglauben von ihm zurückziehen. Nie-mand kann ihm ausweichen, und es gibtkeinen Lebensbezirk, zu dem er nichtZutritt fände.

Unauslotbar sind Freude und Trostdieses Psalms. Für Christen gibt es nichtdas Wort vom „blinden Schicksal“, dennsie haben einen sehenden Gott.

In Freude und Leid, im Erfolg undim Mißerfolg des Berufs, in allem, wasauf uns zukommt, sind wir nicht irgend-welchen Mächten und Gewalttätigkeitenausgeliefert, sondern umgeben von Got-tes Macht. Darin liegen Glück und Gna-de eines Christenlebens, daß es von derGewißheit erfüllt ist: Geborgen in Gott!

Sonntagsarbeit? Die Frömmigkeit eines Menschen

braucht ihn nicht zu hindern auch amSonntag zu tun, was notwendig ist. Je-sus hat selbst von dem Ochsen gespro-chen, der am Sabbat in den Brunnen fällt.Wenn der Ochse allerdings jeden Sab-bat in den Brunnen fällt, sollte man denOchsen verkaufen oder den Brunnen zu-decken.

geboren, schreit es; atmet es, strampeltes, bewegt es sich. So ist die Wiederge-burt auch ein entscheidendes Erleben desMenschen, er selbst ist aufs stärkste dar-an beteiligt.

Wilhelm Knappe schreibt darüber:„Niemand kann etwas zu seiner eigenenGeburt beitragen. Man muß eine Geburterleben, man muß geboren werden. Hier-in liegt der objektive Charakter der Wie-dergeburt begründet. Andererseits ist dieWiedergeburt auch ein Erleben des Men-schen in Buße und Glauben. Die Wie-dergeborenen werden als Menschen ge-kennzeichnet, die an seinen Namen glau-ben, die ihn aufnehmen.“

Jesus selbst hat dies Geheimnis an-gedeutet durch das Wort an Nikodemus:

„Laß dich’s nicht wundern, daß ichdir gesagt habe: ihr müßt von neuemgeboren werden!“ (Joh. 3, 7).

Der Vater führt Zu den größten Freuden des Glau-

bens und einmal auch des Schauens ge-hört es ohne Zweifel, zu erkennen, wiewunderbar Gottes Hand jeden einzelnen,der sich ihm anvertraut, führt. Es gehthier nie nach einer Schablone oder ei-nem Schema, sondern immer individu-ell, persönlich. So wie jeder Mensch seinbesonderes, ihm eigenes Gewicht an sichträgt, so ist ihm auch ein besondererLebensweg zugedacht. Gottes Hand läßtnicht los. Ein Student verzweifelte ansich und seinem Leben. Er wollte Schlußmachen. Aber der treue Gott ließ diesnicht zu. Nicht weniger als fünfmal ver-hinderte er den Entschluß des jungenMannes durch besondere Umstände, sodaß der Student erkennen mußte: dassind nicht Zufälle, nein, das ist GottesHand, die eingegriffen hat. Er wurde eingläubiger und gesegneter Mensch. IstGott der Quell alles Lebens, so ist er auchder Herr alles Lebens.

„Zagen kann nur, wer vergißt,wessen Eigentum er ist.“Das Leben besteht hauptsächlich aus

Glauben und Geduld. Wer diese besitzt,kommt zum herrlichen Ziel.

Auch im Blick auf die dunkelste Zu-kunft gibt es keinen festeren Anker alsdie Gewißheit, daß man bei Gott in Gna-den steht und daß er seine geheimnis-vollen Wege, die er mit uns geht, dochgewiß zum herrlichen Ziel hinausführenwird.

* * *

Page 14: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

14 Evangeliums Posaune

Gott wollte unter dem Volk wohnen,das er sich zum Eigentum erwählt hatte.So gab er denn Mose den Auftrag, einHeiligtum zu errichten. „Und der Herrredete mit Mose und sprach: Sie sollenmir ein Heiligtum machen, daß ich un-ter ihnen wohne. Wie ich dir ein Vorbildder Wohnung und alles ihres Gerätes zei-gen werde, so sollt ihr’s machen“ (2.Mos. 25, 1. 8. 9.). „Es hatte zwar auchdas erste seine Rechte des Gottesdien-stes und das äußerliche Heiligtum“(Hebr. 9, 1). In dieser Stiftshütte wohn-te Gott als König Israels. Er erfüllte siemit seiner Herrlichkeit: „Da bedeckte dieWolke die Hütte des Stifts, und die Herr-lichkeit des Herrn füllte die Wohnung.Und Mose konnte nicht in die Hütte desStifts gehen, weil die Wolke darauf bliebund die Herrlichkeit des Herrn die Woh-nung füllte“ (2. Mos. 40, 34 und 35).Hier brachten die Juden ihre Opfer darund beteten Gott an. Es war eine über-aus prächtige Wohnung, unter Aufwandgroßer Summen errichtet, denn in ihrsollte ja der König des Himmels woh-nen.

Allein der Wert des Goldes und Sil-bers, das zum Bau der Hütte verwandtwurde, belief sich nach heutiger Wäh-rung auf rund fünf Millionen Mark (2.Mos. 38, 24 und 25). Der Bauplan wirdin 2. Mos. 25 – 31 gegeben. Das eigent-liche Zelt war durch einen Vorhang (2.Mos. 26, 31 – 36) in zwei Abteilungengeteilt. Vier Säulen von Akazienholz,überzogen mit Gold und auf vier siel-bernen Füßen stehend, trugen denschweren Vorhang (2. Mos. 36, 36).Dazu kam noch ein äußerer Vorhang,„ein Tuch in der Tür der Hütte“ (2. Mos.36, 37 und 38). Fenster gab es am Zeltkeine, deshalb brannte ununterbrochenein goldener Leuchter. Das ganze Zeltwar von einem Hof umgeben.

Im zweiten Jahr, am ersten Tag desersten Monats nach dem Auszug derKinder Israel aus Ägypten, wurde die

Stiftshütte errichtet (2. Mos. 40, 17).Nach Fertigstellung wurde sie und allihre Geräte mit heiligem Salböl gesalbt(2. Mos. 40, 9 – 11) und mit Blut be-sprengt (Hebr. 9, 21), auf daß sie gehei-ligt sei. Als dann der König des Him-mels einzog, weihte er sie durch seineHerrlichkeit.

Was ist nun das Gegenbild dieser alt-testamentlichen Stiftshütte? Was ist andie Stelle jenes Heiligtums, durch Mosein der Wüste errichtet, getreten? DerHebräerbrief antwortet: „Es hatte zwarauch das erste (Testament) seine Rechtedes Gottesdienstes und das äußerliche(zur irdischen Welt gehörende) Heilig-tum“ (Hebr. 9, 1). Dann wird in den fol-genden Versen, einschließlich Vers 8,seine Gestalt und Einrichtung beschrie-ben. Und der 9. Vers beginnt: „Welcheist ein Gleichnis auf die gegenwärtigeZeit.“ Die Hütte ein Gleichnis? Wovon?Die Antwort darauf Vers 11: „Christusaber ist gekommen, daß er sei ein Ho-herpriester der zukünftigen Güter, undist durch eine größere und vollkomme-nere Hütte, die nicht mit der Hand ge-macht, das ist, die nicht von dieserSchöpfung ist.“ Weitergehend führt derSchreiber aus (V. 12 – 14), wie nun inder neuen und vollkommeneren Hütteder Opferdienst von unserem Hohenprie-ster Jesus Christus selbst versehen wird.Die Darlegung dieser Wahrheiten nimmtdas ganze Kapitel, dazu noch Kapitel 10in Anspruch.

Die Stiftshütte in der Wüste, in derirdische Priester und Hohepriester dien-ten, war für jene Zeit das Haus Gottes.Der Schreiber des Hebräerbriefes aberspricht von einem besseren Priestertum,einem besseren Bund und einer besse-ren Hütte. Die Hütte des Neuen Testa-ments, in der Christus als Hoherpriesteramtiert, ist nach Hebräer 10, 21 „dasHaus Gottes“. Wüßten wir nun, was ge-genwärtig das Haus Gottes ist, dann wäredie Frage beantwortet. 1. Timotheus 3,

15 gibt die Antwort: „So ich aber verzö-ge, daß du wissest, wie du wandeln sollstin dem Hause Gottes, welches ist dieGemeinde des lebendigen Gottes, einPfeiler und eine Grundfeste der Wahr-heit.“ So ist also die Gemeinde des le-bendigen Gottes das gegenwärtigeHeiligtum.

Die Stiftshütte und der Tempel sindSchattenbilder auf Christus, sein Erlö-sungswerk und seine herrliche Gemein-de. So laßt uns denn hinzutreten und dasWesen der Dinge beschauen, das verbor-gen war vor den Augen der Hohenprie-ster. Sie konnten ja nicht anschauen „dasEnde dessen, was hinweggetan werdensollte. Nur dunkel mochten sie das gro-ße Gegenbild all ihrer Opfer ahnen. Hin-ter den Vorhängen der Hütte war einheiliges Geheimnis verborgen, das nurdenen zu erkennen gegeben ist, die imAllerheiligsten der vollkommenerenHütte vor dem Angesicht Gottes stehendürfen. Nun, da der Vorhang zum Ge-heimnis zerrissen ist und wir gekommensind „zu der Menge vieler tausend En-gel“, die einst in der Symbolik der in denTempelvorhang eingewirkten Cherubimihre Flügel über die Häupter der Prie-ster ausbreiteten, laßt uns im Geist zu-rückwandern und die Schätze des ver-borgenen Evangeliums heben.

Nur kurz möchte ich noch den Bauder alttestamentlichen Hütte skizzieren,um auf seine gegenbildliche Bedeutunghinzuweisen. Die Stiftshütte war in zweiRäume aufgeteilt: dem Heiligen und demAllerheiligsten. Ein Vorhang trennte dasHeilige vom Vorhof ab, und ein andererhing zwischen dem Heiligen und Aller-heiligsten. Vor dem ersten Vorhang standein erzüberzogener Altar, Brandopferal-tar genannt. Zwischen diesem Altar unddem Vorhang stand ein Waschbecken.Nachdem die Sündopfer dargebrachtwaren, wuschen sich Priester und Ho-hepriester, ehe sie durch den ersten Vor-hang die Hütte des Stifts betraten, Hän-

Die Stiftshütte in der Wüste, Sinnbild der Gemeinde Gottes

Page 15: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

151. Februar 2001

de und Füße in diesem Becken. Im Hei-ligen stand ein Tisch mit Schaubroten(2. Chron. 2, 3) und der goldene Leuch-ter (Hebr. 9, 2). Gerade vor dem zwei-ten Vorhang war ein mit Gold überzo-gener Altar, der sogenannte Räucheral-tar. Hatte der Hohepriester sein Opfer aufdem erzüberzogenen Altar dargebracht,dann nahm er etwas Blut in ein Beckenund besprengte mit einem Teil die Hör-ner des goldenen Altars. Danach betrater mit dem Rest des Blutes das Allerhei-ligste durch den zweiten Vorhang. Hierwohnte Gott; der Hohepriester wußte,daß er nun unmittelbar vor dem Ange-sicht Jehovas stand. Die Einrichtung die-ses zweiten Raumes bestand aus derBundeslade, in der die Gesetzestafelnlagen, ferner der goldene Krug mit demHimmelsbrot und die Rute Aarons, diegegrünt hatte. Auf der Lade des Zeug-nisses, von den Cherubim der Herrlich-keit überschattet, stand der Gnadenstuhl.

Die zwei Räume versinnbildlichenzwei bestimmte, unterschiedliche Gna-denwerke. Das Heilige deutet auf denStand der Rechtfertigung durch denGlauben, auf das Bekehrungserlebnis,die Wiedergeburt. Das Allerheiligsteschattet die Erfahrung der völligen Hei-ligung durch die Taufe des HeiligenGeistes vor, den Stand christlicher Voll-kommenheit. Es ist der Höhepunkt in derErlösung einer Menschenseele; „dennmit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollen-det die da geheiligt werden“ (Hebr. 10, 14).

Der Vorhof um das alte Heiligtum,den die Kinder Israel betreten durften,ist ein anschauliches Bild für den Standeines überführten Sünders. Hier ist derOrt der endgültigen Entscheidung; hierwird eine klare Trennungslinie gezogenzwischen dem reumütig Suchenden undder sündlichen Welt, der er für immerden Rücken kehrt. Der eherne Altar ver-sinnbildlicht Christus und sein Kreuz. Sowie der bußfertige Jude sein Sündopferzum Altar brachte, so kniet nun der vonseiner Schuld überzeugte Sünder amFuße des Kreuzes nieder und erbittetBarmherzigkeit und Vergebung um derVerdienste Jesu Christi willen. An die-

sem Ort muß jede Sünde bekannt undfür immer verlassen werden. Hier wirdwiedergutgemacht, was wir unseremNächsten an Unrecht zugefügt haben,und dem vergeben, der uns Böses getanhat. „Wenn ihr aber den Menschen ihreVergehungen nicht vergebet“, sagt Jesus,„so wird euer Vater auch eure Vergehun-gen nicht vergeben.“ Nur eine tiefgrei-fende, alles erfassende Buße wird Gottbefriedigen und uns Einlaß in sein Hausgewähren. Wer mit zerbrochenen, zer-knirschten Geist zu Gott kommt, gehtdurch das Bad der Wiedergeburt, wird„gewaschen von den Sünden mit seinemBlut“. Durch den Glauben dringt erdurch den Vorhang, durch Jesus Chri-stus, in das Heiligtum und damit in dieGemeinde Gottes ein. Jesus sagt in Jo-hannes 10, 9: „Ich bin die Tür; so jemanddurch mich eingeht, der wird selig wer-den.“ Es gibt keinen anderen Weg in dieneutestamentliche Gemeinde. Wer sie sobetreten hat und in ihr bleibt, ist geret-tet. Solch ein Mensch ist aus dem Reichder Finsternis ins Reich des Lichts ver-setzt und gehört zu den „Kindern des

Lichts“. Der goldene Leuchter versinn-bildlicht das ewige Licht. Das Gegen-bild der Schaubrote ist Jesus Christus,das Brot des Lebens. Wer von ihm ißt,wird ewig leben.

Sehen wir uns jedoch in diesem er-sten Raum der jüdischen Stiftshütte Ge-genstand um Gegenstand an, so vermis-sen wir etwas: es fehlt jede Sitzgelegen-heit. Geht weiter! Hier ist nicht eure Blei-be! Wandelt im Licht! „Darum wollenwir die Lehre vom Anfang christlichenLebens jetzt lassen und zur Vollkommen-heit fahren.“ Die Schrift ruft den neuge-borenen Kindern „in Christo“ zu: „Dasist der Wille Gottes, eure Heiligung!“Alle Bekehrten sind Brüder und Schwe-stern und stellen das Heilige der neute-stamentlichen Gemeinde dar. Ihnen giltaber nun auch das Wort des ApostelsPaulus: „Und nun, liebe Brüder, ich be-fehle euch Gott und dem Wort seinerGnade, der da mächtig ist, euch zu er-bauen und zu geben das Erbe unter al-len, die geheiligt werden“ (Apg. 20, 32).

Im achten Kapitel der Apostelge-schichte wird berichtet, wie Philippus

Stiftshütte

Page 16: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

16 Evangeliums Posaune

durch Samarien zog und den Leuten vonChristus predigte. Philippus war Evan-gelist. Der Erfolg seiner Evangelisation:„Das Volk aber hörte einmütig und flei-ßig zu, was Philippus sagte“ (V. 6); un-saubere Geister fuhren aus vielen Beses-senen, und viele Kranke wurden gesund(V. 7); sie „glaubten“, und es „ließen sichtaufen Männer und Weiber“ (V. 8). DasErgebnis steht in den Worten: „Und esward eine große Freude in derselbenStadt“ (V. 8). Philippus erlebte eine gro-ße Erweckung in Samarien; viele Men-schen bekehrten sich und ließen sich aufchristliche Weise taufen. Es war eineGemeinde Gottes entstanden. Alle Be-kehrten waren Glieder der neutestament-lichen Gemeinde. Nachdem Philippusseine Aufgabe erfüllt hatte, zog er süd-wärts nach Gaza (V. 26).

„Da aber die Apostel hörten zu Jeru-salem, daß Samarien das Wort Gottesangenommen hatte, sandten sie zu ihnenPetrus und Johannes, welche, da sie hin-kamen, beteten sie über sie, daß sie denHeiligen Geist empfingen. (Denn er warnoch auf keinen gefallen, sondern siewaren allein getauft auf den NamenChristi Jesu). Da legten sie die Händeauf sie, und sie empfingen den HeiligenGeist“ (V. 14 – 17). Durch die Predigtdes Philippus hatten sich die Samariterbekehrt und sich taufen lassen, währendsie erst später, als Petrus und Johanneskamen, den Heiligen Geist empfingen.Das ist die Regel ohne eine einzige Aus-nahme im Neuen Testament und zeigteine auffallende Parallele mit den zweiRäumen, Vorhängen und Altären der jü-dischen Stiftshütte.

Schlagen wir nun den Hebräerbriefauf, so lesen wir: „So wir denn nun ha-ben, liebe Brüder, die Freudigkeit zumEingang in das Heilige (eigentlich: Al-lerheiligste) durch das Blut Jesu, wel-chen er uns bereitet hat zum neuen undlebendigen Wege durch den Vorhang,das ist durch sein Fleisch“ (10, 19 und20). Gelobt sei Gott! Unter dem AltenTestament konnte niemand außer derHohepriester in das Allerheiligste desirdischen Heiligtums eingehen. Doch

nun, unter dem Evangelium, können alle„Brüder“ – aber auch nur Brüder! –durch das Blut Jesu in das Allerheilig-ste eintreten. Ein Sünder lebt in der Fin-sternis. Erfährt er die Wiedergeburt anseinem Herzen, dann wird er in das LichtGottes gestellt. Christus wird sein Licht.„So wir aber im Licht wandeln, wie erim Licht ist, so haben wir Gemeinschaftuntereinander, und das Blut Jesu Chri-sti, seines Sohnes, macht uns rein vonaller Sünde“ (1. Joh. 1, 7). Indem unse-re Herzen durch das Blut Jesu gereinigtwerden, betreten wir das Allerheiligste.

Das Allerheiligste ist der Ort der Si-cherheit und des Schutzes, versinnbild-licht durch die Bundeslade. Hier wirddas Gesetz des Herrn unauslöschlich aufdie fleischerne Tafel unseres Herzensgeschrieben. Wie der grünende StabAarons zeitigen wir die Früchte des Gei-stes. Unsere Seele labt sich an demhimmlischen Manna, der überfließendenGnade und unendlichen Überwinder-kraft, dargestellt durch den goldenenKrug mit dem Himmelsbrot. Auf demgoldenen Altar, unter den Cherubim derHerrlichkeit, feiert unsere glücklicheSeele den ewigen Sabbat. Weil Gott un-ter den Cherubim der Herrlichkeitwohnt, sind wir nun „zu seiner Ruhegekommen“ und verweilen an dem Ort,von dem der Psalmist spricht: „Er wirddich mit seinen Fittichen decken, unddeine Zuversicht wird sein unter seinenFlügeln.“ Wer darf sich dieser Herrlich-keit, dieser völligen Erlösung in Christuserfreuen? – „Wer unter dem Schirm (imVerborgenen) des Höchsten sitzt und un-ter dem Schatten des Allmächtigen bleibt.“

So wie es in der alten Hütte zweiRäume gab, so muß auch ihr Gegenbild,die neutestamentliche Gemeinde, zweiAbteilungen haben. Der Altar am Ein-gang der Stiftshütte deutet, wie wir ge-sehen haben, auf den Ort hin, wo derSünder niederfällt und Barmherzigkeitund Heil erfleht. Der goldene Altar vordem zweiten Vorhang aber weist auf denAltar hin, auf dem der Gläubiggewor-dene in völliger Hingabe sich Gott op-fert und geheiligt wird. In der Gemein-

„Und ein jeglicher, der da baute,hatte sein Schwert an seine Lenden ge-gürtet und baute also.“

Nehemia 4, 12 Nehemia hatte angeordnet, daß die

eine Hälfte des Volks die Angriffs- undVerteidigungswaffen trug, während dieanderen am Werk arbeiteten. Doch auchdie Bauenden waren imstande, dasSchwert zu gebrauchen; sie hatten es fürden Fall der Gefahr an die Lenden ge-gürtet. Sie bauten, aber unter Umstän-den kämpften sie auch, wenn der Feindnahte.

Diese beiden Tätigkeiten sollten auchheute jeden Gläubigen kennzeichnen.Das geschriebene Wort Gottes, die Bi-bel, ist zugleich Schwert und Kelle füruns in unseren bösen Tagen. Mit demSchwert sollen wir kämpfen. Im Judas-brief werden wir ermahnt, „daß ihr fürden Glauben kämpfet, der einmal denHeiligen übergeben ist“ (Jud. 3), und ihnuns nicht rauben lassen. Mit der Kellesollen wir bauen: „Ihr aber, meine Lie-ben, erbauet euch auf euren allerheilig-sten Glauben“ (Jud. 20).

Beides, Kämpfen und Auferbauung,ist heute nötig für uns, wenn wir dasZeugnis Gottes in den Tagen des Ver-falls darstellen wollen. So laßt uns dennGottes Wort über alles schätzen, liebenund treu daran festhalten, besonders heu-te, wo die Welt voller Unglauben undIrrlehren ist, die es gilt mit aller Entschie-denheit abzulehnen. Möchte einem je-den von uns der Herr Jesus zurufen kön-nen: „Du hast mein Wort bewahrt!“ Dasscheint nicht viel zu sein, und doch istes eine so kostbare Anerkennung vonseiten des Herrn.

Wie läuft der Feind und WidersacherGottes gerade in unserer Zeit Sturm ge-gen das Wort des Herrn, als sei es nurMenschenwort. Aber die Treuen halten festdaran, daß Himmel und Erde vergehen,aber des Herrn Wort in Ewigkeit bleibt.

de des Neuen Testaments gibt es gerecht-fertigte und geheiligte Menschen.

¯

Page 17: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

171. Februar 2001

Zeugnis

Aylmer, Ontario

„Trachtet am ersten nach dem ReichGottes und nach seiner Gerechtigkeit, sowird euch solches alles zufallen.“

Matthäus 6, 33

Der Geist Gottes ermahnt mich, ichsoll ein Zeugnis schreiben für alles waser an mir getan hat. Ich kann nicht an-ders als Gott danken für seine Gnade,Liebe und Geduld die er mit mir hatte.Ich wollte zwar Gott dienen und ein Se-gen sein, aber irgendwie war es demTeufel gelungen, mich von dem rechtenWeg abzuhalten. Wir werden kein Se-gen für andere, wenn die Sünde nochRaum in uns hat. Ich danke Gott vonganzem Herzen, daß er soviel Geduldmit mir hatte und mich nicht einfach fah-ren ließ. Der Herr gebrauchte einen vonmeinen Freunden, um mir zu zeigen, daßich ein Sünder bin. So habe ich das ge-tan was David in Psalm 50 Vers 15 sagt:„ . . . und rufe mich an in der Not, sowill ich dich erretten, so sollst du michpreisen.“

Ich bin in Mexiko mit der GemeindeGottes bekannt gewesen, aber weil ichvon Kind an anders gelehrt war, konnteich dem nicht glauben, und auch keinVertrauen schenken. So war es bei mir„ein Fallen und Aufstehen“. Mir wurdegelehrt, daß keiner bei Leibesleben eswissen kann, ob ihm die Sünden verge-ben sind oder nicht.

So sicher ich weiß, daß Jesus auf die-se Erde gekommen ist die Sünder seligzu machen, so sicher weiß ich jetzt, daßer meine Sünden vergeben hat.

Es ist nicht durch meinen Verdienst,sondern aus Gnade von Gott, daß ich dieErlösung bekommen habe. Ich bin sodankbar, daß ich es richtig und klar ver-stehen kann, daß Gott die Gebete heutenoch erhört so wie damals.

Gedenkt bitte auch ferner an mich ineurem Gebet.

Lisa Fehr

Für Kinder Gottes sollte diese Fragenicht schwer zu beantworten sein. Wirhaben das Wort und dort finden wir al-les, was Gott von uns fordert. Es kommtnur darauf an, daß wir am ersten trach-ten nach dem Willen Gottes. MancheKinder Gottes wundern sich, daß sienicht vorankommen im geistlichen Le-ben, daß der Herr nicht ihre Gebete er-hört und daß sie so wenig Freudigkeithaben. Johannes schreibt im 1. Brief, 3.Kapitel, Vers 21 und 22:

„Ihr Lieben, so uns unser Herz nichtverdammt, so haben wir eine Freudigkeitzu Gott, und was wir bitten, werden wirvon ihm nehmen, denn wir halten seine Ge-bote und tun, was vor ihm gefällig ist.“

Wir können uns erstens prüfen, ob wirseine Gebote halten und zweitens, ob wirtun, was vor Gott gefällig ist. Wenn demso ist, dann haben wir unbedingt denSegen Gottes in jeder Lage auf unsrerSeite. Wir wollen heute einmal nur dasGebot betrachten:

„Ehre Vater und Mutter, das ist daserste Gebot, das Verheißung hat: auf daßdirs wohl gehe und du lange lebest aufErden“ (Eph. 6, 2 und 3).

Dies Gebot wird heute sehr vernach-lässigt, nicht nur von den Ungläubigen,sondern auch von vielen Christen. DasGeldverdienen steht heute an erster Stel-le. Das Dienen ohne Lohn ist nicht mehrgefragt. Darum fehlt dann auch der Se-gen Gottes und es zerrinnt uns alles un-ter den Händen. Früher war es selbstver-ständlich, daß in der Familie einer dawar, der sich um die alten Eltern küm-merte, selbst wenn derjenige auf Heiratoder Beruf verzichten mußte. Es war dieLiebe Christi, die ihn oder sie dazudrängte. Ich kenne solche teuren Seelen,die nicht nur die Eltern, sondern auchandere, alleinstehende Leute pflegten inaller Stille und Verborgenheit. Wir le-sen in der Apostelgeschichte 6, daß inder ersten Gemeinde Gläubige da wa-ren, die sich der Witwen und Armen an-nahmen. Und Tabea ist uns ein leuch-tendes Beispiel mit ihrem Dienst an den

Armen und Witwen. Sollte es nicht auchheute in des Herrn Gemeinde so sein,daß Brüder oder Schwestern ihre Auf-gabe darin sehen, denen zu helfen, dieniemanden haben, damit sie nicht andernzur Last fallen. Wir wollen uns dochnicht der Welt gleichstellen, die ihre El-tern ins Pflege- oder Altenheim abschie-ben, weil sie ihre Freiheit haben wollen.Leider geschieht dies auch schon in man-chen Fällen bei Gläubigen. Das ist nichtzur Ehre Gottes.

Vielleicht entschuldigt man sich auchdamit, daß man für den Herrn arbeitenmuß und darum keine Zeit für den Vateroder die Mutter hat. Unsre erste Aufga-be ist aber an diesen. Lesen wir doch inMatthäus 15, wo Jesus die Pharisäerrügt, daß sie die Menschen lehren, ihreOpfer in den Tempel zu bringen anstattfür ihre Eltern zu sorgen. Hier ging eshaupsächlich um die finanzielle Sorge,was heute selten nötig ist. Ja, es wirdheute noch zusätzlich Pflegegeld be-zahlt, wenn jemand die Eltern zu Hausebehält. Und leider tun manche Kinder esnur aus diesem Grund. Sind wir nicht denEltern schuldig, sie aus Liebe und Dank-barkeit zu pflegen? Wie viele Eltern oderVäter und Mütter verbringen ihren Le-bensabend allein unter manchen Be-schwernissen, weil ihre nächsten Ange-hörigen nicht Zeit haben, sich um sie zukümmern. Und in dieser Einsamkeit ster-ben sie unbemerkt ohne die liebendeNähe ihrer Nächsten. Wir wünschendoch nicht, daß es uns einmal so ergeht.Darum wollen wir unsre Pflicht amNächsten erfüllen, so wird es uns wohl-gehen unser Leben lang und der Herrwird uns in der Not und im Alter dierechte Hilfe senden.

Liebes Kind Gottes, willst du Gott vonHerzen dienen, dann fange bei deinenNächsten damit an. Du wirst einen grö-ßeren Segen und Gewinn davon haben,als wenn du viel Geld verdienst und einegute Stellung hast. Gottes Gebote gel-ten immer noch, und wir wollen tun, wasvor ihm gefällig ist. I. H.

Wer ist mein Nächster?

Page 18: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

18 Evangeliums Posaune

Der höchste Adel

von Käthe Dorn

13. Fortsetzung

In freudiger Erregung und mit großer Feierlichkeit traf erzwei Monate später selber mit die Anstalten zu einem würdi-gen Tauffest des kleinen Erdenbürgers.

Arno war wieder gekommen, um seinen kleinen Neffenzu taufen.

Die junge Mutter hatte gegen diese Taufe protestiert, weilsie nicht biblisch sei, konnte aber gegen den Willen ihresMannes nichts ausrichten und so wurde das Kind gegen ihrenWillen getauft.

Herbert saß bei der Rede des Bruders mit sehr nachdenk-lichem Gesicht da. Sie klang ihm wie ein süßes Wiegenlied,das seine erwachten Gewissensfragen wieder in sanftenSchlummer zu lullen suchte.

War Arno nicht wissenschaftlich gebildeter Theologe?Mußte er es nicht besser verstehen, wie Onkel Raimund, derLaie, der mit so schneidender Schärfe nachwies, daß die Kin-dertaufe von Jesu nicht gelehrt wurde, daß auch die Apostelkeine Kinder getauft haben, daß in späteren Jahrhunderten, inder Abfallszeit dann übergegangen wurde Kinder zu taufen.Daß es also nach der Schrift keine „Taufwiedergeburt“ gebe,sondern daß die innere Neugeburt des Menschen durch dasWasser des Wortes Gottes und dem Heiligen Geist sich voll-ziehen müsse, die allein ihn befähigte, in das Reich Gotteseinzutreten! Arno dagegen betrachtete den kleinen Erdenbür-ger, der sich noch kaum bewußt war, was mit ihm geschah,bereits als vollgültigen Erben des Himmelreichs, der nur seinTaufwiedergeburtsrecht als Einlaßkarte in die ewige Selig-keit vorzuzeigen brauchte.

Wer von den beiden hatte recht? Erika die der Taufrede ebenfalls sehr aufmerksam ge-

lauscht, war es vorgekommen, als ob ihr Schwager sich schonetwas unsicher in den bisher vertretenen Satzungen von derWiedergeburt bewegte, obwohl er sie der Form nach ganz wiefrüher zum Ausdruck brachte.

Herbert war dies natürlich entgangen. Er hatte nur dasBeruhigende für sein Gewissen herausgehört.

Doch als dann später die junge Mutter dem Gatten sein„getauftes“ Söhnlein in den Arm legte, erhob der Kleine einziemlich eigensinniges Geschrei, und der Vater mußte lächelnd

denken, daß diese selbstkomponierte Sinfonie, die ihn jetztnoch mit Entzücken erfüllte, ihn wohl später zum Stock grei-fen lassen würde, damit die Unart dem kleinen Burschen nichtüber den Kopf wachse. Erika aber sagte mit einem kleinenSeufzer: „Ja, ja! Das Böse regt sich schon beizeiten im Men-schenherzen.“

In der Folgezeit standen die beiden Gatten noch manchesliebe Mal vor dem Punkt, die Unart des kleinen Knaben aus-zurotten – und dem jungen Vater gab es viel zu denken. Waswar das doch für eine Welt voll Widersprüche, in die er jetztplötzlich hineingestellt war! Hatte es denn früher keine sol-chen Gegensätze darin gegeben, oder hatte er sie bloß nichtgesehen? Jedenfalls schien sein kleines Söhnchen dieselbendurch die Praxis des Lebens noch zu verstärken. Auch sonsterhoben sich überall neue ernste Zeigefinger, die auf denKonflikt seiner Seele hinwiesen. Er konnte nicht über die ent-gegengesetzten Anschauungen von der Wiedergeburt zwi-schen Arno und Onkel Raimund hinwegkommen.

Im Innern neigte er fast denen von Onkel Raimund zu,äußerlich aber war er so fest eingewurzelt in die alten kirchli-chen Überlieferungen, daß es ihm schwer wurde, sie von demsich regenden lebendigen Glauben an das untrügliche WortGottes zu trennen.

Wie doch Menschensatzungen ein Herz gefangen nehmenkönnen, wenn der historische Zauber der Jahrhunderte alsMantel darum hängt!

Einmal, als die jungen Eheleute in traulicher Unterhaltungbeieinander saßen, während das Kindermädchen ihr Bübchendraußen im Garten spazieren fuhr, wandte sich das Gesprächvon diesem Träger ihres Glückes plötzlich den beiden Män-nern zu deren Namen er bekommen hatte. Der Kleine hießArno Raimund. Und wie er gleichsam diese beiden Nameneinte, so waren in Herberts und Erikas Herzen die beiden soverschiedenen Verwandten ebenfalls von dem gleichen Bandherzlicher Zuneigung umschlungen. Jeder erfuhr von ihnenfür sich die Wertschätzung seiner individuellen Persönlich-keit. Wie sehr auch Herbert seinen Bruder liebte und viel aufseine Meinung gab, so übte doch auch Onkel Raimund mitseinem starken Geist ebenfalls eine geheime Anziehungskraftauf ihn aus. Mitunter war dies sogar eine bezwingende, der ersich momentan hingab, um später plötzlich wieder dagegenzu protestieren, damit sie ihn nicht so sehr beherrsche.

Einer solchen, durch das Gesprächsthema herbeigeführ-ten raschen Aufwallung folgend, sagte Herbert ein wenig er-regt: „Mag es sein, wie es will! Immerhin bleibt es doch einkühnes Unterfangen, wie dieser Mann gegen eine vielhun-dert köpfige Menge, die anderer Meinung ist, seine neue Glau-benslehre von der Wiedergeburt schleudert und so siegessi-cher meint, alles bestehende Alte mit einem Mal umstürzenzu können!“

„Nun, eigentlich fußt er doch auf der uralten grundlegen-den Bibellehre, auf welche die späteren Jahrhunderte erst ihre

Page 19: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

191. Februar 2001

neueren Dogmen aufgebaut haben! Onkel Raimund nimmtseinen Haudegen direkt aus der Rüstkammer des Wortes Got-tes. Deshalb hat er auch so viel Durchschlagskraft“, vertei-digte Erika den Oheim.

„Aber wer gibt ihm das Recht dazu?“ beharrte Herbert.„Wenn er noch Theologe wäre, wie Arno, aber als Laie kanner die Auslegung des Wortes Gottes doch gar nicht regelrechtverstehen.“

„O, die ersten Jünger waren auch nur einfache Fischer,und der Herr Jesus hat sie nicht erst auf die Universität ge-schickt. Er sagte nicht zu Petrus: „Kannst du auch was?“ –sondern nur: „Hast du mich lieb? Und daraufhin vertraute erihm sofort das Hirtenamt über seine Schafe und Lämmer an.Der Glaube und die Liebe gehen über das Wissen.“

„Was in dir doch für ein Revolutionär steckt! Die Wissen-schaft und ihre Resultate scheinen dir gar nichts zu bedeuten!“

„O, gegen die Wissenschaft selbst bin ich nicht. Es ist sehrgut, daß wir gelehrte Männer haben, die mit den Waffen derGeistesbildung dem krassen Unglauben, wie der allgemeinenGottentfremdung des überklugen, modernen Menschentumsbegegnen können. Die theologische Wissenschaft hat aberdoch nur dann einen realen Wert, wenn sie ihre Kenntnisse inden Dienst Gottes stellt und wirklich nur die Form bildet, durchdie der Heilige Geist seine Segenskräfte ergießen kann.“

Herbert sah seine junge Frau erstaunt an. „Wo kommt ihrdiese Weisheit her?“ hätte er mögen mit den Juden in der Schu-

Bibeln in lateinischer Schrift

Großoktav-BibelZweispaltig, Verweisstellen, fettgedruckte Kernstellen, Dünndruckpapier,Anhang mit Familienchronik, schwarze, biegsame Einbände, Verfassung1912, Format 15 x 23 cm1671 - Leinen, schwarz ........................................................... US $32.00

HausbibelRevidiert 1956/64, einspaltig, fortlaufend gesetzter Text, der Psalter undandere poetische Stuecke in Gedichtzeilen, Gliederung in Sinnabschnitte,Versziffern a. Rand, Anhang, Familienchronik, Format 13,3 x 21,5 cm1612 - Leinen, rot, Farbschnitt ............................................... US $15.001613 - Leinen, Goldschnitt ..................................................... US $20.00

TaschenbibelApokryphen, zweispaltig, Verseinteilung, fettgedruckte Kernstellen,Verweisstellen, Textfassung 1912, schwarze biegsame Einbände, Format10,8 x 16,8 cm1251 - Leinen, Farbschnitt ...................................................... US $21.001256 - Goldschnitt, schwarz, Leder ........................................ US $48.00

Taschenbibel - Luther-Übersetzung 1984Zweispaltig, versweise gesetzt, fettgedruckte Kernstellen, Verweisstellenzwischen den Versen, Dünndruckpapier, mehrfarbige Landkarte, Format11 x 17 x 2,8 cm

Ohne Apokryphen11 91 - Linson, schwarz .......................................................... US $10.001192 - Linson, grün ................................................................. US $10.001196 - Leder, schwarz, Goldschnitt ......................................... US $40.50

Mit Apokryphen1201 - Leinen, schwarz ........................................................... US $15.501202 - Leinen, mittelblau ........................................................ US $15.501205 - Leder, weinrot .............................................................. US $39.001206 - Leder, schwarz, Goldschnitt ......................................... US $46.00

Standardausgabe Luther Übersetzung 1984Zweispaltig, versweise gesetzt, fettgedruckte Kernstellen, Verweisstel-len, Dünndruckpapier, mehrfarbige Landkarte1561 - Linson, schwarz, 14 x 21,4 x 3,1 cm ........................ US $13.501576 - Leder, schwarz, Goldschnitt, 14 x 21,4 x 3,5 cm ........US $60.50 mit Apokryphen1583 - Kunstleder, Schutzumschlag, 14, 21,4 x 4 cm ............US $23.00

BIBELN UND TESTAMENTE NACH DER ÜBERSETZUNG DR. MARTIN LUTHERS

le zu Nazareth fragen. Im stillen aber dachte er seufzend: „Ja,wahrlich! den Klugen und Weisen hast du es verborgen undhast es den Unmündigen geoffenbart!“

Erika gab ihm in dieser Beziehung überhaupt manchesRätsel auf. Mit welch feinem Takt wußte sie ihren Herrn undHeiland, dem sie angehörte, gegen seine weltlich gesinntenBekannten zu vertreten! Er wollte doch auch gläubig sein.Aber wenn ihn jemand nach dem Grund seines Glaubens frag-te, wich er unsicher aus. Und wenn man ihn gar damit neckte,daß seine kleine Frau eine Heilige sei, dann schoß es ihmsiedendheiß zu Kopfe. Er schämte sich vor der Öffentlichkeitihres frommen Sinnens, den er daheim wie einen süßen Trostfür sein zerrissenes Herz empfand.

Wie zeigte ihm da der Heilige Geist den tiefen Zwiespaltseiner Seele! Er hatte sich damals sehr beleidigt gefühlt, alsOnkel Raimund an jenem Evangeliumsabend so kühn behaup-tete, daß der Mensch von Natur aus mit Gott in Feindschaftlebe. Wie eine Zumutung war es ihm erschienen, sich mit ei-nem Gott versöhnen zu lassen, dessen Namen er trug, an dener doch glaubte, ja, zu dem er sogar in bestimmten Stundenbetete.

Wenn es jedoch galt, ihn mutig vor der Welt zu bekennen,dann war ihm der Name Jesus nicht salonfähig genug. Dasuchte er das Gespräch auf ein anderes Thema abzulenken.Warum kehrte er sich denn in solchem Fall so geflissentlichab, wenn er mit dem großen König im Bunde war?

Fortsetzung folgt.

Page 20: 1. Februar 2001for web - Gemeinde Gottes 2001 02 01.pdfWir sollten auch mehr im Geist sein. Satan ist mächtig, Gott aber ist allmächtig! 1. Februar 2001 3 Mitten im Alltag des Lebens,

20 Evangeliums Posaune

Elberfelder Bibeln5461 - Zweispaltig, nicht revidiert, Kunstleder,16,5 x 24,5 cm ........................................................................ US $37.005541 - Zweispaltig, nicht revidiert, Lacron, Standardausgabe13,3 x 20,8 cm ........................................................................ US $22.005841 - Einspaltig, revidiert, Kunstleder, Großausgabe,16,5 x 25 cm ........................................................................... US $43.005862 - Zweispaltig, revidiert, Skivertex, Standardausgabe13,3 x 20,8 cm ........................................................................ US $26.00

Bruns-Bibel5784 - Bibel mit Erklärungen, 1644 S., Crylux, Kunstleder,14,6 x 21,6 x 4,2 cm ............................................................... US $33.00

Bibeln anderer Übersetzer

Deutsch-Englische Bibeln und Testament

Deutsch-Englische BibelnText: King James Version und Dr. Martin Luther, gebunden,Format 14 x 20 x 5 cm, schwarz.Einfacher Einband ................................................................... US $27.00Leder ....................................................................................... US $38.00

Deutsch-Englisch TestamentText: King James Version und Dr. Martin Luther, gebunden, Format 12 x16 x 3,5 cmLeinen, schwarz .........................................................................US $7.50

Bremer Biblische HandkonkordanzAlphabetisches Wortregister der Heiligen Schrift. Enthält weit über150.000 Bibelstellen, Fomat 14,5 x 21 cm x 30 mm7750 - gebunden .....................................................................US $34.00

Lexikon zur Bibel - Gerhard Maier (Hrsg.) F. Rieneckermehr als 6000 Stichworte, 1814 S., 18 x 25, 5cm, über 3000 Abb.4653 - Schutzumschlag, 15,5 x 23 x 5,8 cm ......................... US $43.00

Jerusalemer Bibellexikon - Sonderausgabe von Kurt Hennig2367 - Archäologische Forschungen von Experten aus aller Welt,1500 Farbbilder u.v.a. Gebunden, 28 x 21 cm, 960 S. ........... US $22.00

Die Kinderbibel - von Anne de Vries5001 - Format 16,5 x 22,5 cm ............................................... US $12.00

Verschiedenes

Bitte den Betrag und Porto erst nach Empfang der Ware schicken. Christian Unity Press P .O. Box 527, York, NE 68467-0527 U.S.A.

Bibeln in gotischer SchriftGroßoktav-BibelApokryphen, zweispaltig, Verweisstellen, fettgedruckte Kernstellen,Dünndruckpapier, Anhang mit Familienchronik, Verfassung 1912,Format 15 x 23 cm1771 - Leinen, schwarz ........................................................... US $32.00

Stuttgarter Jubiläums-TaschenbibelMit erklärenden Anmerkungen, zweispaltig, Text 1912, Format 11,2 x 16,8 cm1381 - (mit Wortkonkordanz) ................................................. US $31.001386 - Goldschnitt, Leder (mit Wortkonkordanz) .................. US $62.00

Testamente in lateinischer SchriftGroßdrucktestament mit PsalmenEinspaltig in größerem, gut lesbarem Druck, Sach- und Worterklärungen,Textfassung 1984, Format 16 x 25 cm2802 - Leinen, grün, Farbschnitt ............................................. US $32.00

Volks-Testament mit PsalmenZweispaltig, Verseinteilung, fettgedruckte Kernstellen, Textfassung 1984,Format 10,5 x 16,3 cm2220 - Broschiert ...................................................................... US $4.752222 - Linson, orange ............................................................... US $5.75

Westentaschen-Testament mit PsalmenEinspaltig, fortlaufender gesetzer Text, Gliederung in Sinnabschnitten,biegsame Einbände, Textfassung 1984, Format 7 x 10,5 cm2022 - Plastic, rot ................................................................... US $10.502026 - Leder, schwarz ............................................................ US $24.002027 - Leder, rot ..................................................................... US $24.00

Pocket-TestamentEinspaltig, fortlaufend gesetzter Text, Gliederung in Sinnabschnitte,biegsamer Einband, Textfassung 1984, Format 8 x 6,5 cm2011 - Leder, schwarz ............................................................ US $18.00

Senfkornbibel - Luther Übersetzung 1984Zweispaltig, versweise gesetzt, fettgedruckte Kernstellen, Verweisstellen,Dünndruckpapier, mehrfarbige Landkarten, Format 8,5 x 12,5 x 2,2 cm1031 - Plastik, schwarz ........................................................ US $14.001032 - Plastik, rot ................................................................ US $14.001033 - Plastik, blau .............................................................. US $14.001036 - Leder, schwarz .......................................................... US $32.001037- Leder, weinrot ........................................................... US $32.00

Großausgabe - Luther-Übersetzung 1984Zweispaltig, versweise gesetzt, fettgedruckte Kernstellen, Verweisstellenzwischen den Versen, mehrfarbige Landkarten, Format 16,5 x 25 cm1731 - Leinen, schwarz, ohne Apokryphen ............................ US $29.001721 - Leinen, schwarz, Apokryphen ..................................... US $31.00

HERZLICHE EINLADUNGVon Freitag den 13. April

bis Montag den 16. April 2001findet in Tröglitz, bei Zeitz

die OSTERKONFERENZ statt.Es wird ein Gastprediger aus Kanada erwartet.

Anmeldungen für Unterkunft bitte beiBruder Günter Kürbis

Meiernberg 4, 37603 HolzmindenTel. 05531/700350

oder beiBruder Manfred Goldbeck

Augasse 7, 04610 MeuselwitzTel. 03448/701902

Wir bitten für den Segen und eine besondereErweckung in diesen Tagen zu beten!

Menge-BibelUnverändert (Textfassung 1939), Neudruck in moderner Lateinschrift,Altes u. Neues Testament ohne Apokryphen, 14 x 21,4 cm, 1376 Seiten1452 - Gebunden, mit Schutzumschlag ...................................US $39.501457 - Leder, Goldschnitt ........................................................US $89.00