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THEMA: Der nervige kleine Bruder des Glaubens PRAXIS: Aufatmen im Gebet REPORT: Mit Händen Fußball spielen Zeitschrift des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg E 3714 1 _ 2020 unter uns unter uns Ausgabe 1 · Januar– März 2020 GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL MIT BEILAGE FREIZEITEN SOMMER 2020

Transcript of 1 MENSCHENTHEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL 1 E unter uns€¦ · Sonntagabenden wird „Theo...

  • THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL 11 MENSCHEN

    THEMA: Der nervige kleine Bruder des Glaubens

    PRAXIS: Aufatmen im Gebet

    REPORT: Mit Händen Fußball spielen

    Zeitschrift des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg

    E 3714 1 _ 2020unter

    unsunter uns Ausgabe 1 · Januar– März 2020

    GLAUBE, GEBETUND ZWEIFEL

    MIT BEILAGE FREIZEITEN SOMMER 2020

  • Das aktuelle Heft zum Download: www.ejwue.de/ueber-uns/zeitschrift-unter-uns

    SCHWERPUNKT

    Warum Glaube und Zweifel zusammengehören

    Hinter dem Zweifel am Glauben steht meist mehr als eine oberflächliche Aussage. Es geht um tiefe Lebensfragen und Lebenserfahrun-

    gen, die uns ins Zweifeln bringen. Nicht sehen und dennoch glauben – das ist die große

    Herausforderung! Gedanken von Pfarrer Cornelius Kuttler zur Jahreslosung 2020.

    Seite 7

    EJW-NEWS

    Jugendarbeit onlineDas neue Portal „jugendarbeit.online“ bietet

    vielfältige Materialien und Arbeitshilfen für die christliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen,

    Familien und Mitarbeitenden. Es soll helfen, den digitalen Wandel im christlichen Kontext aktiv

    mitzugestalten. Seite 18

    MENSCHEN

    Warum ich mich im EJW engagiere„TEN SING hat meine ganze Persönlichkeit

    stark geprägt“, sagt die 23-Jährige Lydia Merz, die in Ulm wohnt und eine Ausbildung zur Logopädin

    macht. „Mir wurde so viel zugetraut, was mich in allen Lebenssituationen weitergebracht hat. Das

    möchte ich auch bei anderen und für andere tun“.

    Seite 16

    VORAB

    3 Editorial

    4 Kurz berichtet

    THEMA

    7 Warum Glaube und Zweifel zusammengehören

    10 Der nervige kleine Bruder des Glaubens - Interview

    PRAXIS

    12 Aufatmen im Gebet

    13 SHINE – Leben mit Leuchtkraft

    14 Glauben im Alltag leben und gestalten

    MENSCHEN

    16 Lydia Merz

    17 Nachrufe

    Neuer Vorsitzender

    EJW-NEWS

    18 Online-Plattform für christliche Jugendarbeit

    19 Ausbau der interkulturellen Jugendarbeit

    mittendrin, treff30plus

    Persönliches

    20 Neues aus dem EJW-Förderverein

    Ehrungen

    21 Aktuelle Bildungsangebote

    REPORT

    22 EJW-Weltdienst: Gebet unterm Dornenkranz aus Stacheldraht

    23 YOUNIFY 2019: Wachrütteln, herausfordern und ermutigen

    24 Social Media Bootcamp: Mit christli- chen Werten in die sozialen Medien

    25 EJW Bezirk Backnang: Mit Händen Fußball spielen?

    26 Bilderbogen

    27 EJW Bezirk Biberach: Ein Bauwagen wird zum Jugendraum

    28 CJVM Rutesheim: Mächtig viel Bewegung

    29 Freiwilligendienst im EJW: Hier kann ich zu hundert Prozent aufgehen

    » IN JEDEM HEFT:

    14 Songandacht

    15 Veranstaltungstipps Geistlicher Impuls

    19 Service & Beratung

    27 Pro Schöpfung

    30 Arbeitsbereiche

    39 Anzeigen

    Medien / Play / YouTube

    Bildungsangebote zum Artikel

    Interessanter Link

    Newsletter

    Freizeitangebote

    Vorschau: Das Heft 2/2020 erscheint am 15.3.2020 – Redaktionsschluss: 24.1.2020 – Anzeigenschluss: 10.2.2020 – Thema: Freiwilligendienst

    unter uns – Zeitschrift des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg, Haeberlinstraße 1-3, 70563 Stuttgart, Postfach 800327, 70503 Stuttgart, Telefon 0711 9781-0; Fax -30; E-Mail: [email protected] Baden-Württembergische Bank: BIC: SOLADEST600; IBAN: DE06 60050101 0001 3061 50 · Evangelische Bank: BIC: GENODEF1EK1, IBAN: DE24 5206 0410 0400 4054 85

    Verlag: Evangelisches Jugendwerk in Württemberg · Herausgeber: Cornelius Kuttler, Leiter des EJW · Redaktion: Mechthild Belz, Eberhard Fuhr - Leitung (ef), Cornelius Kuttler, Stephanie Schwarz, Gisela Schweiker (gs), Johannes Seule, Franzi Töpler, Alma Ulmer · Anzeigen: Claudia Repky · Erscheinungsweise: quartalsweise · Kostenbeitrag: 12 Euro jährlich (einschließlich Versandkosten) Media-Daten: www.ejwue.de/unteruns · Grafik Design: EJW-Agentur (Veronika Schurr) · Druck: Offizin Scheufele (Stuttgart)

    Bildnachweise: Titel und Seite 3: unsplash – Ben White; Julian Meinhardt (3, 10, 11, 18 ,19, 24, 26, ); Eberhard Fuhr (2, 6); unsplash – Ben White (8, 12); EJW Weinsberg (13); Reiner Krieg (15); Tobias Bugala (15); Sebastian Vogt/EJW-Agentur (18); iStock_67447515@NI_QIN (21, 30); Markus Schleeh (22); Heidi Frank (23); EJW Backnang (25); Gisela Schweiker (26); Ulrich Enderle (26); Rosalie Nagy (26); Lukas Ulmer (26); Robby Höschele (26); EJW Biberach (27); CVJM Rutesheim (28); Antje Metzger (30); Stephanie Schwarz (30); Leopold Harsch (30); pixabay (30); Franz Röber (32); Joachim Ditting (32); Oksana Shufrych (34); Yasin Adigüzel (34); Shutterstock, 388077721 (Milan Ilic Photographer) (37); EJW-Weltdienst (37); privat (16, 17, 29, 30); alle anderen EJW-Archiv

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  • EDITORIAL 3

    Der Zweifel dringt durch alle Poren unseres Lebens, wenn nicht mehr zusammenzu-passen scheint, was wir glauben und was wir erleben. Wir sprechen davon, dass Gott allmächtig, gütig und uns nahe ist, aber spüren und erleben dies scheinbar in unse-rem Alltag nicht. Es gibt Momente im Leben, da rinnt uns der Glaube wie Sand zwischen den Fingern davon.Evangelische Jugendarbeit steht dafür, Zweifel und Anfragen an den Glauben nicht unter den Tisch zu kehren, sondern junge Men-schen mit ihrem Glauben und ihren Zweifeln ernst zu nehmen. Wenn wir „jungen Men-schen in ihrer Lebenswelt begegnen wollen“ (vgl. die Ziele des EJW), dann bedeutet dies auch, ihre Zweifel ernst zu nehmen, sie mit ihnen auszuhalten, durchzustehen und zum Vertrauen einzuladen.

    Zweifel ernstnehmen

    Die neue Shell-Jugendstudie stellt im Blick auf die Bedeutung der Religion für junge Menschen fest: 2002 war für 51 Prozent der Befragten der Glaube an Gott wichtig. Dieser Wert ist 2019 auf 39 Prozent zurückgegan-gen. Die Plausibilität und die Relevanz eines persönlichen Glaubens hat also bei jungen Menschen abgenommen. Zugleich bedeutet dies nicht, dass die Frage nach Gott oder dem Sinn des Lebens keine Rolle mehr spielt. Aber diese Frage wird zunehmend anders beantwortet als in früheren Zeiten, als Kirche und Glaube gesellschaftlich eine größere Bedeutung hatten. Wenn evangelische Jugendarbeit jungen Men- schen auf Augenhöhe begegnen will, dann gilt es, Zweifel und Anfragen an den christlichen Glauben ernst zu nehmen. Für mich sind die gesellschaftlichen Verände-rungen aber kein Grund, zu resignieren und in Panik zu geraten. Auch wenn in der

    Kirche gegenwärtig die Angst vor dem drama-tischen Mitgliederrückgang umgeht, der von der Mitgliederprojektion 2060 prognosti-ziert wird. Als evangelische Jugendarbeit ist es nicht unser Auftrag, einen Niedergang zu verwalten, sondern fröhlich in die Zu-kunft zu gehen. Denn wo – wenn nicht in der evangelischen Jugendarbeit – sollen junge Menschen erfahren, dass sie über Lebensfra-gen nachdenken und sprechen können, für die in Ausbildung, Beruf und gesellschaft-lichem Leben oft kein Platz mehr ist. Wie gut, wenn Menschen bei uns erleben, dass sie auch mit ihren Zweifeln und Anfragen an den Glauben ernstgenommen werden. Zugleich fordern uns diese Anfragen und Zweifel heraus, neu darüber nachzudenken, wie wir so vom Glauben sprechen können, dass es Menschen verstehen und mit ihrer Lebenswelt in Verbindung bringen.

    Menschen begleiten

    Ich wünsche mir für die evangelische Jugendarbeit, dass junge Menschen erleben, dass ihnen zugehört wird. Dass es Weg-begleiterinnen und Wegbegleiter gibt. Die Suche nach dem Glauben ist im Jugendalter nicht einlinig, sondern oft von Gegensätzen geprägt, von Ausprobieren, Hoffen und Bangen. Ich denke an einen Konfirmanden, der mir erzählte, dass er nicht an Gott glauben würde. Zugleich hat er in Vorberei-tung auf die Konfirmation ein persönli-ches Glaubensbekenntnis formuliert, das alles andere als atheistisch war. Die Konfirmandenzeit war für ihn ein Ort, wo er sich mit sich selbst, seinem Glau-ben und dem Glauben, der ihm in der Bibel begegnete, auseinandersetzen konnte.Ich wünsche mir, dass junge Menschen in der Jugendarbeit die Möglichkeit haben, sich mit ihrem Glauben, ihren Zweifeln,

    Glaube und Zweifel gehören zusammen. Weil der Glaube an Gott immer damit zu tun hat, Vertrauen zu wagen. Dieses Vertrauen ist in manchen Momenten des Lebens umkämpft. Weil vieles dagegen zu sprechen scheint, dass das Vertrauen auf Gott trägt. Dietrich Bonhoeffer beschreibt den Zweifel an Gott sehr eindrücklich: „Alles, was wir über unseren Glauben zu sagen vermögen, scheint dann (wenn wir zweifeln) so matt und leer gegenüber dem Wirklichen, das wir erleben“.

    » Vertrauen wagen

    ihren Lebensthemen auseinanderzusetzen. Ich wünsche mir, dass sie Gesprächspart-nerinnen und Gesprächspartnern begegnen, die ihren Glauben an Jesus Christus authentisch leben, ohne fertige Antworten parat zu haben.

    Zum Vertrauen ermutigen An den Texten der Bibel fasziniert mich, dass sie ehrlich davon sprechen, wie das Leben ist. Die Psalmen als verschriftlichte Gebete und Lieder sprechen keine from- me Sprache. Sondern sie erzählen vom wirk- lichen Leben: Von Erfolgen und Enttäu-schungen, von Glaube und Zweifel. Hier nehmen die Betenden kein Blatt vor den Mund und doch – am Ende der meisten Kla-gepsalmen steht die Hoffnung. Durch alles Ernstnehmen und Aushalten des Zweifels hindurch zieht sich die Hoffnung, dass Gott da ist. Trotz allem. Das ist Glaube, der die Höhen und Tiefen des Lebens kennt. Ich wünsche mir für die evangelische Jugend-arbeit, dass junge Menschen in unseren Angeboten zu einem solchen Vertrauen ermu-tigt werden. Dass sie entdecken, dass der Glaube an Jesus Christus trägt.

    Ihr

    Der direkte Kontakt zur Redaktion: Telefon: 0711 9781-218 E-Mail: [email protected]

    Pfarrer Cornelius Kuttler Leiter des EJW

  • Fachtagung ErlebnispädagogikWie können durch erlebnispädagogische Ansätze Glaubenswege begleitet und die Persönlichkeitsentwick-lung positiv gefördert werden? Für die Antworten zu diesen Fragen bietet die 3. Fachtagung Erlebnispäda-gogik am 17./18. April 2020 einen großen Raum sowie neue Impulse für die evangelische Kinder- und Jugendarbeit. Sie wird vom CVJM Deutschland in Zusammenarbeit mit dem EJW veranstaltet. Koopera- tionspartner ist das Institut für Erlebnispädagogik der CVJM-Hochschule.Neben Referaten und zahlreichen Praxisworkshops gibt es sogenannte Sessions, in denen alle Teilnehmen- den ihre eigenen Ideen und Ansätze einbringen und voneinander profitieren können. Am Tag vor der eigentlichen Fachtagung gibt es „EP-Basic“. Dies ist ideal für Einsteiger und Auffrischer. Das Highlight ist die Erlebnisnacht der Sinne am Freitag – ein Fest direkt am Waldesrand, unter dem Himmelszelt. Mit den Fachtagungen wurde eine starke Vernetzungs-plattform für alle Interessierten geschaffen. (hs/ef) Infos und Anmeldung: » www.ep-macht-sinn.de

    Jetzt CLUBCAMP einplanen

    Egal ob Sport-, Trainee- oder Konfigruppe, ob Jungen-schaft oder Mädchenkreis, auf dem CLUBCAMP können Jugendgruppe ganz neu starten. Mit Freunden Zeit verbringen, neue Kontakte knüpfen und im Glauben wachsen. Das CLUBCAMP mit Musik und Party, guten Worten für das Leben, Hoch- seilgarten und Actionspielen, lauten und leisen Tönen ist dafür das perfekte Wochenende und das weit-läufige Gelände der Dobelmühle bei Aulendorf ist dazu der beste Ort. Einzelanmeldungen sind möglich, aber auch Gruppen, die keinen Mitarbeiter haben, können sich anmelden. Die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter sind verantwortlich für die Anmel- dung und die Anreise. Das CLUBCAMP-Team sorgt dann für Programm und Verpflegung. Eingeladen sind Jugendliche und Jugend-Gruppen zwischen 13 und 17 Jahren. (ef)

    25. - 29. September 2020 Dobelmühle bei Aulendorf » www.ejw-clubcamp.de

    4 VORAB

    Den eigenen Kunst- und Spieltrieb entdecken

    Der Arbeitsbereich „Experimen-telle Bildungsräume im EJW“ lädt vom 20. bis 24. Mai 2020 zum playingarts:atelier ein.

    Dieses Format bietet die Chance, unter dem Motto „Der achte Tag“ den eigenen Kunst- und Spieltrieb zu entdecken und sich von Natur und Schöpfung inspirieren zu lassen. Am achten Tag ist Gottes Werk getan und die Menschen sind dran. Die Teilnehmenden begeben sich in die Natur, nehmen die Schöpfung wahr und riskieren kleine künstlerisch-kreative Ein-griffe, gestalten mit, was da ist. Neben künstlerisch-performativen Impul- sen ist viel Raum für das eigene Spiel mit dem Thema. Überraschend wird sein, wohin das führt.

    Das Angebot eignet sich für alle, die sonst in ihren eigenen Praxisfeldern nicht die Zeit finden, eigene schöpferische Impulse aufzugreifen, ihnen Raum zu geben und sich ins eigene experimentierende Spiel zu vertiefen. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht notwendig, Lust und Neugier am eigensinnigen Spiel dagegen schon. Die Tage eignen sich auch, um playingarts kennenzulernen oder zu vertiefen. (rh/ef )

    Kontakt: [email protected] Infos und Anmeldung: » www.ejw-bildung.de/24809

    Theologische Inhalte auf YouTubeDiskutieren, fragen, nach Antworten suchen. Theo Livestream geht in die vierte Runde. An drei Sonntagabenden wird „Theo Livestream“ wieder live aus dem Zentrum für Medienkompetenz der Uni Tübingen gesendet. Mit diesem Format bringen das EJW und der CVJM Württemberg wieder Theolo- gie in die Wohnzimmer, Studentenwohnheime oder

    Gemeindehäuser. Die Sendungen fordern heraus, sich intensiver mit theo- logischen Fragen auseinanderzusetzen und den Glauben biblisch-theologisch zu reflektieren. Das Ganze live und interaktiv auf YouTube, jeweils von 18.30 – 19.47 Uhr. Mit wenig Vorbereitung vor Ort ist diese Reihe auch optimal für Gruppen geeignet.

    Die Sendungen mit Impulsen, Erklärvideos, Reportagen und Interviews werden so gestaltet, dass das jeweilige Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen dadurch befähigt werden, zu einem eigenen Standpunkt zu kommen. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich. (ef)

    Die Termine und Themen: 19. Januar 2020 Livestream I #Sünde – mit Mirjam Wolfsberger & Hanns Wolfsberger 26. Januar 2020 Livestream II #Segen – mit Sabine Schmalzhaf & Stephan Decker 2. Februar 2020 Livestream III #Seele – mit Gabi Weber & Maxi Mohnfeld » http://werkfunk.de/theo-livestream-2/

  • VORAB 5

    Als die Lettern laufen lernten

    Ab dem 15. November 2019 präsentiert das bibliorama die Sonderausstellung „Als die Lettern laufen lernten“. Vom Drucken á la Gutenberg bis zum angesagten handlettering spannt die Ausstellung einen großen Bogen. Bibel-texte drucken, mit bible-journaling verinnerlichen, Informationen durch „das bibelprojekt“ und die „Bibelapp“ abrufen, sind nur einige Akzente der Schau. Ein Originalnachbau der Gutenbergpresse, die Erfindung des 15. Jahrhunderts, ein Handgießgerät für Bleilettern und ein Faksimile der Gutenbergbibel sind zu bestaunen. Schreibpult und Schreibtisch erzäh- len Geschichten und laden zur eigenen Schreibkunst ein. Bibliophile finden selten gezeigte Schätze aus der der Württembergischen Landesbibliothek. Mit selbstgedruckten Noten singen und gleichzeitig die digitale Möglichkeit der Cantico-App entdecken, macht Spaß.

    Informationen: » www.bibelmuseum-stuttgart.de

    Praxistag „Abenteuerland“ Einige Gemeinden feiern Gottesdienst mit Kindern nach dem Promiseland- oder Abenteuerland-Modell. Meist am Sonntag, manchmal aber auch samstags oder freitags. Meist einmal im Monat, manchmal jedoch auch jede Woche.

    Ein offenes Spielangebot zum Auftakt, eine Plenumsphase mit Singen, Beten und Verkündigung mit Anspiel sowie anschließende Klein- gruppen sind die festen Elemente. Typisch ist darüber hinaus die Arbeit mit Teams, die sich die Aufgaben teilen: Musik, Verkündigung, Kleingruppen.

    Der Praxistag richtet sich an Mitarbeitende und Teams, die nach diesem Modell arbeiten oder sich dafür interessieren. Sowohl mit Referat und Impulsen als auch mit Workshops zu verschiedenen Themenberei- chen bekommen sie neue Anregungen. Er wird vom Württem- bergischen Evangelischen Landesverband für Kindergottesdienst gemein-sam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Kemnat veranstaltet.

    Samstag, 1. Februar 2020 in Ostfildern Kemnat Kosten: 30 € für Verpflegung, Kursmaterialien und Tagungsgebühren

    Nähere Infos und Anmeldung unter:

    » https://www.kinderkirche-wuerttemberg.de/termin/ abenteuerland-co-januar-2020

    Fortbildung

    Wer Sitzungen und Treffen effektiv leiten und moderieren, positive „Aha-Momente“ fördern, die Teilnehmenden stärker involvieren und gemeinschaftlich Entscheidungen treffen möchte, für den ist die Weiterbildung „Sitzungen effektiv leiten und moderieren“ genau das Richtige. Die Teilnehmenden entdecken dabei, wie sie Gremien mit neuer Dynamik leiten und dabei die Mitglieder umfassend in Entscheidungsprozesse involvieren können, sodass Entscheidungen gemeinschaftlich entwickelt und umgesetzt werden.

    Die RbC®-Methode ist eine Moderationstechnik, die hilft, Beteiligte in den bestmöglichen Austauschprozess zu führen. Deshalb ist sie für eine partizipatorische Jugend- und Gemeindearbeit besonders geeignet. Vernetzungs- und Ent-scheidungsprozesse werden durch RbC® effektiv, ergebnis-basiert und wertschätzend gestaltet.

    Die Fortbildung besteht aus zwei Modulen:

    Modul 1: Zweitägiger Workshop Prinzipien der RbC®-Methode kennenlernen und selbst ausprobieren

    Modul 2: Zweieinhalbtägige Wochenendsession von „Perspektive entwickeln“ Die Anwendung und Wirkung der Methode erleben

    Termin: 20. – 21. Januar 2020, Stift Urach Kontakt: [email protected]

    Infos und Anmeldung: » www.ejw-bildung.de/25115

    Studientag Das EJW lädt zusammen mit der Evangelischen Hoch-schule Ludwigsburg, der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in Württemberg, der Evangeli- schen Jugend Baden und dem CVJM Baden am 26. März 2020 zum Studientag „Junge Menschen und die Kirche“ nach Ludwigsburg ein. Im Mittelpunkt steht die Studie „Kirche im Umbruch – Projektion 2060“. Fabian Peters von der Uni Freiburg gibt einen Ein- blick in die Ergebnisse dieser Mitglieder- und Kirchen-steuervorausberechnung für die evangelische und katholische Kirche in Deutschland. Anschließend disku-tieren Vertreter aus Wissenschaft, Kirchenleitung und Jugendarbeit die Konsequenzen aus dieser Studie und stellen in einigen Workshops gelungene Beispiele vor. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind bis 15. Februar 2020 möglich. Die Plätze sind begrenzt. (ef) Infos und Anmeldung: » www.ejw-bildung.de/25193

  • 6 THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL

  • THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL 7

    ZUR JAHRESLOSUNG 2020

    » Warum Glaube und Zweifel zusammengehören

    Das Wort „zweifeln“ leitet sich sprachge-schichtlich von „zwei“ ab: Zwischen zwei Seiten, zwei Erfahrungen, zwei Denk-weisen hin- und hergerissen zu sein – das bedeutet „Zweifeln“. Und immer wenn es um Beziehungen geht, hat der Zweifel eine existentielle Dimension: Kann ich mich auf die Beziehung zu einem Menschen verlassen oder werde ich enttäuscht? Kann ich mich auf die Beziehung zu Gott verlas-sen? Trägt der Glaube wirklich durchs Leben oder sitzen wir einer Täuschung auf, wenn wir Gott vertrauen?

    Zweifel stellt die Frage nach dem Fundament Jede und jeder hat die ganz eigenen Zweifel und Schwierigkeiten im Blick auf den Glauben an Gott. Uns prägt unsere je eige- ne Lebensgeschichte und unsere eigene Art zu denken. Angesichts schwerer Lebens-erfahrungen stellen wir uns die Frage nach Gott noch einmal ganz anders als wenn ein Leben von Schicksalsschlägen verschont bleibt. Der Zweifel rüttelt immer am Fundament unseres Lebens und unseres Glaubens: Trägt das, worauf du dein Leben baust? Trägt dein Glaube? Tragen deine Beziehungen? Zweifel hat viele Gesichter und Dimensionen. Zwei Aspekte möchte ich herausgreifen:

    1. Der intellektuelle Zweifel: Ist es überhaupt möglich, dass Gott exitiert? Ein Jugendlicher formuliert beispielsweise: „Vor allem durch Naturwissenschaften und den Philosophie-Unterricht wurde mir immer klarer, dass ich nicht mit mir ver- einbaren kann, in einem religiösen Glauben zu leben“ (in: Jung-evangelisch-engagiert, Ilg u.a., S.184). In einer technisierten Welt scheint für Gott kein Platz mehr zu sein. Für Gott bleiben dann Erklärungsmuster, wie sie der atheistische Philosoph Ludwig Feuer-bach bringt: Gott ist die Projektion unse- rer Wünsche. Wir legen in Gott alles hinein, was wir uns für unser Leben und unsere Welt wünschen. Feuerbach sagt: „Nicht Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, sondern der Mensch schuf Gott zu seinem Bild.“ Der intellektuelle Zweifel durchlö- chert das Fundament des Glaubens, indem alles daraufhin geprüft wird: Kann ich es sehen, messen, beweisen?

    2. Der enttäuschte Zweifel: Wie kann ein liebender Gott zulassen, was mir oder anderen Schlimmes geschieht?

    Es war bei einer Beerdigung vor vielen Jahren: Nach Liedern und der Ansprache in der Leichenhalle wurde der Sarg zum Grab gebracht, ich als Pfarrer folgte, hinter mir die Trauergemeinde. Und immer wieder, den ganzen Weg von der Leichenhalle zum Grab hörte ich die wimmernde Stimme einer Angehörigen „Warum? Warum?“ Es ist der tiefe Schmerz unseres Lebens, dass wir keine Antwort auf das Warum haben.

    Im Neuen Testament wird für Zweifeln oft das griechische Wort „distazw“ verwen- det. Unser deutsches Wort „Distanz“ leitet sich ab von diesem Wort. Das ist es, was Zweifel so bitter macht: Es tut sich eine

    Distanz auf zwischen Gott und uns. Da verschwindet Gott, der uns vielleicht mal so nahe war, im Nebel von Unsicher- heit und zweifelnden Gefühlen. Da wollen wir ihn halten, ihm nahe sein und unsere Hand greift doch ins Leere. Da ist nicht mehr klar, ob überhaupt jemand im Nebel unserer Unsicherheit ist. Und es bleibt die Enttäuschung. Wie gehen wir mit unseren Zweifeln um? Wir können nichts daran ändern, dass wir zweifeln. Weil wir Menschen sind. Menschen mit einem begrenzten Verstand und einem begrenzten Herzen, das Gott nicht fassen kann. Dass wir zweifeln, können wir nicht ändern – die entscheidende Frage ist, wie wir mit unseren Zweifeln umgehen. Im christlichen Glauben gab es lange Zeit die feste Überzeugung, dass Zweifel etwas Böses ist, das man tunlichst vermeiden sollte. Wenn wir aber in die Bibel schauen, dann entdecken wir einen anderen Umgang mit dem Zweifel. Eine der für mich eindrück-lichsten Zweifel-Geschichten der Bibel ist die Erzählung von Gideon in Richter 6,12-24. Er war einer der Richter und großen Anführer Israels. Interessant ist die Berufung des Gideon. Als Gott diesem Helden der Geschich-te Israels in einem Engel begegnet, fällt Gideon sofort mit der Tür ins Haus. Nicht demütige Ehrfurcht vor dem Engel zeigt Gideon, sondern seine Zweifel und die Enttäu-schung über Gott bestimmen ihn: „Ach, mein Herr. Ist der Herr mit uns, warum ist uns dann das alles widerfahren.“ (Richter 6,13). Gideon spielt damit auf feindliche Überfälle anderer Völker auf Israel an und auf die enttäuschende Erfahrung der Israeliten, dass Gott nicht hilft. Alles bricht aus Gideon heraus. Und damit spricht Gideon vielleicht mancher und manchem aus der Seele: Wenn es einen liebenden Gott gibt, warum greift Gott nicht ein? Die Geschichte von Gideon zeigt für mich eindrücklich, was uns helfen kann, mit unseren Zweifeln umzuge-hen. Drei Perspektiven werden mir deutlich:

    Es war in einem Gasthaus in einem der Orte der Kirchengemeinde, wo ich Gemeinde-pfarrer war. Vom Stammtisch her hörte ich die schon ein wenig biergetränkte Stimme eines Gastes: „Herr Pfarrer!“ Als ich diesen Gast begrüßt hatte, fiel er sofort mit der Tür ins Haus: „Ich glaub‘ nur, was ich sehe!“ Hinter dem Zweifel am Glauben steht meist mehr als eine oberflächliche Aussage. Es geht um tiefe Lebensfragen und Lebenserfahrungen, die uns ins Zweifeln bringen. Nicht sehen und dennoch glauben – das ist die große Herausforderung! Wenn der Glaube und das, was wir erleben, scheinbar nicht zusammenpassen.

  • 8 THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL

    Keine Angst – Gott hält unsere Zweifel aus Gott hält die Zweifel von Gideon aus. Er hält die Frage nach dem Warum aus und wischt sie nicht vom Tisch. Ja, er hält sogar die Wut und Ent- täuschung des Gideon aus. Gott hält unsere Zweifel aus. Oder anders gesagt: Bei ihm können wir die sein, die wir sind, und er hält es aus. Gott gibt Gideon keine Antwort auf seine Frage nach „Warum?“ Es gibt Fragen und Rätsel, die ein Leben lang ungelöst bleiben. Die sehr emotionale und persönliche Hoffnungsperspektive der Bibel ist, dass Gott selbst uns in seiner Ewigkeit die Tränen abwischen wird (Offenbarung 21,4).

    Gott ist barmherziger mit uns ist als wir mit uns selbst. Wir meinen viel-leicht, alle Zweifel, alle Unsicherheit im Glauben sofort und auf der Stelle überwinden zu müssen. Wir brauchen uns für unsere Zweifel aber nicht zu schämen. Und ich bin überzeugt: Im Zweifel liegt auch immer eine Chance. Wenn wir zweifeln, liegt darin die Chance, ehrlich nach Ant-worten auf unsere Fragen zu suchen, uns nicht abspeisen zu lassen mit schnellen Antworten. Wenn wir zweifeln, liegt darin die Chance, Gott besser kennenzulernen und aus der Distanz des Zweifelns in eine Nähe zu kommen, die ohne den Zweifel gar nicht möglich gewesen wäre. Erst wenn ich beispielsweise ehrlich danach frage, ob Gott nicht nur eine fromme Einbildung ist, kann ich tragfähige Argumente dafür finden, warum es nicht völliger Blödsinn ist, an etwas zu glauben, was ich nicht sehe.

    Wenn wir Fragen und Zweifel zulassen, dann werden wir entdecken, dass auch Christen ihren Verstand nicht ausschalten müssen. Denn unsere Welt ist viel zu kompliziert, als dass ein einfaches System wie „Ich glaube nur, was ich sehe“ tragfähig wäre. Und so schwer die Zeiten des Zweifels sind, so sehr sind sie Zeiten, in denen Glaube auch neu gefestigt werden kann. Behalte deine Zweifel nicht für dich, sondern schrei sie heraus! Gideon nimmt kein Blatt vor den Mund, auch kein frommes. Er traut sich, Gott zu sagen, wie ihm ums Herz ist. Gott will, dass wir unsere Zweifel nicht herunterschlucken, sondern ihm sagen. Sonst geht es uns wie einem Dampfkochtopf unter Hochdruck, der irgendwann explodiert. Die Psal- men der Bibel lehren uns, dass Beten nie frommes Gerede ist, sondern ein Ehrlichsein im Angesicht Gottes, wenn beispielsweise Psalm 13 fragt: „Wie lange willst du mich so ganz vergessen?“

    Weiterführende Anregungen, Lieder und Bücher

    Material zur Jahreslosung 2020 » www.jahreslosung.net

    Ich will an dich glauben

    Lied zur Jahreslosung 2020 Text und Musik: Gottfried Heinzmann/ Hans-Joachim Eißler Das Lied und verschiedene Begleitmateria- lien können für nichtkommerzielle Zwecke gratis heruntergeladen werden unter: » www.jahreslosung.net

    Dein Glaube reicht

    Lied zur Jahreslosung 2020 Text und Musik: Martin Mohns/Matthias Weida Das Lied kann für nichtkommerzielle Zwecke gratis heruntergeladen werden unter: » www.jahreslosung.net

    Tobias Faix, Martin Hofmann, Tobias Künkler Warum ich nicht mehr glaube Wenn junge Erwachsene den Glauben verlieren SCM R. Brockhaus Verlag, 2014 Wie verliert man seinen Glauben? Warum geht es oft jungen Leuten so? Die Autoren lassen Menschen zu Wort kommen, die sich vom Glauben abgewandt haben, und forschen nach Gründen und übereinstimmenden Leitmotiven. Tobias Faix / Martin Hofmann / Tobias Künkler Warum wir mündig glauben dürfen Wege zu einem widerstandsfähigen Glaubensleben SCM R. Brockhaus Verlag, 2015

    Expertinnen und Experten denken in kurzen Beiträgen über die vier Themenbereiche „Zweifel & Identität“ , „Offenheit & Vielfalt“ , „Macht & Missbrauch“ sowie „Mündigen Glauben stärken und fördern“ nach und damit auch darüber, wie man zu einer Kultur des verant-wortlichen Glaubens findet. Thorsten Dietz Weiterglauben Warum man einen großen Gott nicht klein denken kann Brendow-Verlag, 2018

    Thorsten Dietz schreibt über lebendigen, gelebten Glauben, der Orientierung bietet und Einsatz fordert. Ein Plädoyer für Befreiung und Versöhnung und eine reife und befreiende Frömmigkeit.

  • THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL 9

    Es ist gewiss nicht einfach, einem Gott, an dem ich zweifle, meine Zweifel zu sagen. Aber darum geht es: Ihm zu sagen: „Ich verstehe dich nicht, ich weiß nicht einmal mehr, ob es dich wirklich gibt. Aber dennoch sage ich dir, wie es mir tief innen drin geht“. Wir können Gott alles sagen, solange wir nicht über Gott reden, sondern mit ihm. Denn es ist allemal besser, aus der großen Distanz tiefer Zweifel mit Gott zu reden, als gar nicht mehr mit ihm zu reden. Könnte die Gemeinschaft von Christen nicht ein Ort sein, wo Zweifel laut werden dürfen? Dass wir einander nicht nur von guten Erlebnissen des Glaubens berichten, sondern auch von Enttäuschungen und Scheitern? Könnte die Gemeinschaft von Chris- ten in der Jugendarbeit nicht ein Ort sein, wo ich auch ausgehalten werde mit meinen Zweifeln? Wo ich ehrlich fragen darf und nicht fromme Antworten bekomme, sondern ein offenes Herz und ehrliches Zuhören, Aushalten und Ringen. Und wie gut, wenn dann jemand das in einem Gebet vor Gott bringt, was mich umtreibt und mir seine Worte dafür leiht. Im Zweifel hält uns Jesus Geschichte von Gideon, die Jahreslosung für 2020 und viele andere Texte der Bibel zeigen: Gott lässt uns im Zweifel nicht allein. Bei Jesus ist Platz für den zweifelnden Thomas und für Petrus, der vor lauter Zweifel im Wasser untergeht (vgl. Matthäus 15). Und in Jesus hat Gott selber erlebt, was es heißt zu zweifeln. Am Kreuz schreit Jesus seinen Zweifel heraus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlas- sen?“ Aber Jesus erhält keine Antwort. Der Himmel schweigt. In den Tiefen des Zweifels können wir wissen: Jesus ist mit uns im Zweifel. Wenn wir ganz unten sind, dann können wir wissen: Jesus ist da. Und er hat erlebt, wie Zweifel das Fundament des Glaubens nimmt. Wir haben einen Gott, der nicht über unseren Zweifeln steht, sondern sie mit uns durchsteht.

    Ich denke an eine Erfahrung bei einer ChurchNight. Es gab eine span- nende Abseilaktion vom Kirchturm. Gesichert wurden die Kletterer von einem erfahrenen Team aus der Jugendarbeit. Natürlich wurde auch ich als Pfarrer aufgefordert, mich abzuseilen. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, als ich oben aus dem Fenster des Kirchturms nach außen kletterte. Aber spätestens, nachdem unten jemand rief: „Achtung, jetzt kommt der Pfarrer“, gab es kein Zurück. Was hat mich gehalten und sicher auf den Boden gebracht? Derjenige, der mich gesichert hat. Es kam einzig und allein darauf an, dass der Mann am Boden mich gesichert hat. Selbst wenn ich in Panik geraten wäre, solange er mich hielt, wäre mir nichts geschehen.Es kommt alles darauf an, dass Jesus uns hält. Da mag uns der Kopf vor zweifelnden Gedanken schwirren und das Herz vor Fragen schwer werden, entscheidend ist, dass Jesus hält. Die Jahreslosung malt vor Augen, was es bedeuten kann, alles von Jesus zu erwarten. „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“. Hier setzt einer alles auf Jesus, trotz seiner Zweifel und Unsicherheiten! Zu glauben bedeutet nicht, Zweifel zu ignorieren, sondern ihn zuzulassen und auszuhalten. Weil wir auch mit unseren Zweifeln bei Gott geborgen sind.

    VIDEOS

    Theo Livestream 2019 Diskutieren, fragen, nach Antworten suchen. In der 2. Staffel von Theo Livestream wurde zur Auseinander- setzung mit Begriffen eingeladen, die scheinbar für alle klar sind. Diese werden bei Theo Livestream biblisch- theologisch reflektiert:

    #Glaube - Sendung 1 vom 13.01.2019 #Zweifel - Sendung 2 vom 20.01.2019 #Gebet - Sendung 3 vom 27.01.2019

    » www.www.theo-livestream.de

    Vom Dunkel ins Licht In vier Videos zu den letzten drei Sonntagen im Kir-chenjahr geht es um Feindesliebe, Gebet, Fehler und ewiges Leben. Zu jedem Thema wurde eine Person befragt, die lediglich über das Thema Bescheid weiß, die einzelnen Fragen aber nicht kennt und ehrlich antwortet. Die kurzen Filme eignen sich als Ein- stieg in Gottesdiensten, Bibelstunden, Hauskreisen oder anderen Kleingruppen.

    » www.die-apis.de/bibel-und-medien/bibelbeweger/ themen/vom-dunkel-ins-licht/

    HOSSA TALK - Podcast HOSSA TALK beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Christsein in einer komplexen, widersprüchlichen und manchmal chaotischen Welt leben lässt – tiefgründig, witzig und hemmungslos ehrlich. #12 Keine Angst vor Glaubenszweifeln! #64 Wenn sich der Glaube verändert #104 Wie man weiter glaubt www.hossa-talk.de

    Aktionen und Veranstaltungen

    #likeandpray Das Thema „Beten“ ist vielen jungen Menschen ein großes Anliegen. Der CVJM Württemberg hat die Aktion #likeandpray ins Leben gerufen. Bei jedem Like, der über ein soziales Netzwerk gepostet wird, kann für die betref-fenden Personen gebetet werden. » www.cvjm-wuerttemberg.de/arbeitsfelder/likeandpray/

    Go & Pray Am Samstag, 1. Februar 2020 ist im Rahmen des an diesem Tag stattfindenden BAK-Forums um 9 Uhr eine Gebetswanderung rund um den Bernhäuser Forst ge-plant. Wir werden an verschiedenen Stellen innehalten und uns Zeit für das persönliche und gemeinsame Ge-bet nehmen. Unsere Hoffnung ist, dass sich an diesem Tag weitere Gruppen und Gremien an verschiedenen Orten dieser Aktion anschließen.

    Werbekarten und ein Flyer mit Impulsen für die Gestal-tung der Gebetswanderung können bei [email protected] bestellt werden.

    Pfarrer Cornelius Kuttler Leiter des EJW

  • 10 THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL

    Gisela Schweiker (GS): Glaube und Zweifel – sind das Themen, die bei dir aufploppen in der Begegnung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mit denen du zu tun hast? Ursel Braun: Also, zum einen ploppen sie auch in meinem eigenen Leben auf. Mir ist wichtig, dass das nicht nur ein Thema ist, das meine Arbeit beschäftigt. Die Themen ploppen auch auf in Gesprächen mit Freiwilligen, in Gesprä-chen mit jungen Erwachsenen. Manchmal in einer Gruppe, oft auch in Einzelbegegnun-gen. Aber definitiv, Glaube und Zweifel ist ein wichtiges Thema und es ist gut, es auch zum Thema zu machen. GS: Gibt es Fragen, die in diesem Zusam-menhang immer wieder kommen? UB: Da sind zum einen Zweifel, die ganz existentiell werden, die den Menschen im tiefsten Inneren betreffen. Wenn ein Tod eintritt, wenn eine Krankheit eintritt und ich plötzlich merke, jetzt bete ich, aber mei-ne Mutter hat trotzdem eine ganz schlechte Prognose. Darüber hinaus gibt es intellek-tuelle Zweifel. Wie gehe ich mit manchen

    Texten in der Bibel um, mit denen ich Schwie-rigkeiten habe? Was muss ich in der Bibel wörtlich nehmen? Oder: Ist es wirklich so, dass Gott mein Gebet erhört? Wie ist es mit Wissenschaft und Glaube? Und das Ganze kann natürlich auch noch viel früher ansetzen, bei der Frage „Gibt es Gott über-haupt?“ Und immer so diese Frage: Muss ich das jetzt glauben, wenn ich Christ bin? GS: Kommen solche Fragen eher im Einzelgespräch oder kommt das auch in einer Gruppe zum Tragen? UB: Ich brauche eine Atmosphäre, in der es in Ordnung ist, Fragen zu stellen und Zwei-fel zu äußern. Dazu gehört auch Vertrauen. Manchmal setze ich das auch ganz bewusst methodisch ein, indem ich sage „Was fällt euch da schwer?“ Es gibt eine Methode, bei der man Gedenk- und Stolpersteine bei einem Bibeltext stellt. Die Stolpersteine sind eine Chance, zu benennen „Ich habe da gerade Zweifel“ oder „Das fällt mir gerade schwer“ oder „Wie soll das gehen?“ Und dann ist das automatisch Gespräch in einer Kleingruppe.

    Es können auch in einer Gruppe in besonde-ren Situationen existentielle Zweifel zum Tragen kommen. Wenn plötzlich die Nach-richt kommt, dass jemand verunglückt ist zum Beispiel. Ich glaube, dann ist es gut, offen zu reagieren, aber auch sensibel zu reagieren, nicht gleich die fertigen Antworten zu präsentieren, sondern auch auszuhalten, dass es die manchmal nicht gibt.

    Und im Einzelgespräch ist erst mal dieses sprichwörtliche „offene Ohr“ gefragt. Es geht eigentlich gar nicht darum, gleich was zu sagen, manchmal geht es eher darum, vielleicht eine Frage zu stellen, die der ande-ren Person die Chance gibt, noch mehr zu erzählen. GS: Wo kannst du diese Situationen selber verarbeiten? Es sind ja manchmal Themen, bei denen man selbst mehr Fragen als Antworten hat. UB: Da ist es einfach schon mal gut, eine positive Haltung zu Zweifel zu haben. Ich habe irgendwo den Satz gelesen, dass Zweifel der nervige kleine Bruder oder die nervige kleine Schwester des Glaubens ist.

    GLAUBE, ZWEIFEL UND DER MUT ZUR EIGENEN MEINUNG

    » Der nervige kleine Bruder des Glaubens„Ich glaube, man kann gar nicht mit offenen Augen durch die Welt gehen, ohne auch Zweifel zu haben“, sagt Ursel Braun, Landesjugendreferentin für die Bereiche Junge Erwachsene und Freiwilligendienste im EJW. Jungen Menschen zu begegnen, sich mit ihnen über ihre Glaubens- und Lebensfragen auszutauschen und sie individuell zu begleiten und zu unterstützen, betrachtet sie als ein Privileg. Gisela Schweiker hat sich mit ihr über die Fragen und Zweifel unterhalten, die hierbei zum Thema werden.

  • THEMA: GLAUBE, GEBET UND ZWEIFEL 11

    Das ist für mich ein hilfreiches Bild. Dass der Zweifel dazu gehört. Und dass Men-schen aller Zeiten gezweifelt haben und dass es auch gut tut, Zweifel zu benennen. Ich brauche selber Menschen, mit denen ich offen und ehrlich bin und denen ich dann eben auch sagen kann „Ich versteh Gott an der Stelle nicht!“. Und es hilft mir auch, offen und ehrlich zu Gott zu sein und dann auch zu benennen „Herr, ich versteh das gerade nicht. Ich ringe gerade drum, wie ich weiter glauben kann.“ GS: Gibt es nach deiner Erfahrung bestimmte Lebensphasen oder Situationen, die typisch sind für Zweifel, in denen die einfach kommen? UB: Sie kommen bei vielen Leuten in diesen existentiellen Situationen. Und bei jun- gen Erwachsenen sind sie ganz normal, weil da so viel im Wandel ist, eine Lebensphase, in der ich ganz viel in meinem Leben neu ordne. Wie und wo wohne ich? Was mache ich für eine Ausbildung oder was studiere ich? Mit wem bin ich unterwegs? In diesen ganzen Umbruchszeiten verändert sich auch Glaube. Der Glaube, der mich in der Jugend getragen hat – ist das noch mein Glaube? Passt das noch? Dann kommt man vielleicht durch einen Wegzug in Verbin-dung mit Leuten, die ganz anders glauben. Mir ging das damals so, als ich vom Schwarzwald nach Wuppertal gezogen bin. Da waren plötzlich Menschen, die Litur- gie so wichtig fanden. Und ich dachte bis dahin, Gebetsgemeinschaft ist die einzige wahre Form. Also, dass auch Glaubens-

    formen anders werden. Und dann in so einer Umbruchzeit Menschen zu finden, zu denen ich das Vertrauen habe, das auch benennen zu können. Dass auch mein Glaube sich verändert. Dass mein Glaube sich verändern darf. Dass es manchmal Reibung gibt, wenn sich was verändert, aber auch, dass ich manchmal um Antwor-ten ringen darf und muss. GS: Haben in unseren Angeboten, Jugend-kreisen und Kirchengemeinden, Zweifel einen Platz, in einer Zeit, in der massenhaft Selfies gibt und man das Gefühl hat, es muss so viel perfekt sein? UB: Ja, wir machen manchmal eine große Show, um zu zeigen, dass wir es drauf- haben. Ich glaube, Zweifel müssen einen Platz haben oder sie werden sich ihren Platz holen. Einerseits ist unsere Welt wirklich so dieses „Ich zeig eben das von mir, was super ist.“ Und das geht uns ja allen so. Wer in eine neue Gruppe kommt, zeigt erst mal „ja, ich bin sympa-thisch, mit mir kann man was anfangen“. Und in einer Vorstellungsrunde hat man dann auch erst mal das Gefühl, es ist alles gut und schön. Und wenn es dann aber gelingt, dass eine Atmosphäre von Offenheit entsteht, dann packen beispiels-weise bei uns im Freiwilligendienst die Freiwilligen sehr schnell aus und sagen „Bei mir ist’s grad daheim schwierig, weil meine Eltern gerade nicht wissen, ob sie sich trennen.“ Oder „Meine Oma ist krank und meine Mutter pflegt sie und für meine Mutter ist das ganz schwer.“

    Oder „Letztes Jahr ist mein Onkel verstor-ben, weil …“ Dann bist du plötzlich in so existentiellen Themen und die werden sich früher oder später in jeder Gruppe ihren Raum holen. Deshalb brauchen wir immer wieder Formate, in denen wir die Chance bieten, das zu benennen. Mal laut und mal auch leise. Gebetsstationen, in denen ich für jemanden ein Licht anzünden kann oder eine Klagemauer.

    GS: Gibt es etwas, das du Menschen, die in der Jugendarbeit ehrenamtlich aktiv sind und Verantwortung tragen, weiterge- ben möchtest? Wie kann man einen Boden bereiten, wo es möglich ist, Zweifel auszusprechen?

    UB: Ich glaube, es ist wichtig und gut, den Mut zur eigenen Meinung zu fördern und selbst Offenheit zu zeigen: „Ich habe auch Fragen und ich hab auch Zweifel.“ Und dann eben immer wieder zu sagen „Mir ist’s lieber, ihr seid ehrlich, als ihr nickt ab.“. Ich freu mich tatsächlich auch, wenn Leute ihren Zweifel benennen. Hurra für alle, die sich trauen zu sagen „Das sehe ich anders“!

    Ich glaube, es ist wichtig, das einzuüben und den Mut zu haben, auch mal zu sagen „Ja, das fand ich jetzt nicht so günstig.“ Oder „Das hat mir nicht so gut gefallen.“ Und dass dann die Gruppenleitung sich für diese konstruktive Kritik bedankt und nicht persönlich beleidigt ist. Ich glaube, wenn man so eine grundsätzliche „Es darf gefragt werden“, „Es darf was Kritisches gesagt werden“-Atmosphäre fördert, dann hat man die Chance, dass das auch beim Thema Glaube gelingt.

    Verantwortliche in der Jugendarbeit sollten sich fragen: Wie kann ich mündigen Glauben fördern? Wie können wir es aus-halten, dass andere etwas anders sehen? Können wir das stehen lassen?

    Interview: Gisela Schweiker, Öffentlichkeitsarbeit EJW

    ImBild: Ursel Braun, Landesjugendreferentin für die Bereiche Junge Erwachsene und Freiwilligen- dienste im EJW.

  • 12 SCHWERPUNKT: PRAXIS

    Wir singen Lieder, die Gott anbeten, ihn loben, und mich in ihren Aussagen berühren. Manche stehen auf zu den Liedern, aber ich spüre auch die Freiheit, dass ich nichts muss. Auch bei den Gebetszeiten erlebe ich wohltuend, dass ich nicht laut beten muss. Ich darf auch einfach nur still dabeisitzen, meine stillen Gebete haben hier genauso viel Wert wie die Worte der hörbaren Gebete. Es gibt auch Anregungen für ganz konkrete Gebetsan- liegen, persönlich oder für die Gemeinde und das Bezirksjugendwerk.

    Nach Gebet und Segen und einem Segenslied besteht die Möglich-keit, draußen vor der Kirche mit den anderen ein Schwätzchen zu halten, manche bleiben auch gerne noch ein paar Minuten in der ruhigen Kirche sitzen, lassen nachklingen, wie gut der Abend tat, wie wohltuend es in Gottes Gegenwart war.

    So hat eine Mitarbeiterin die Eindrücke von Teilnehmenden zusam-mengefasst. „Aufatmen im Gebet“ ist ein Angebot des Evangeli-schen Bezirksjugendwerks Tuttlingen, das zusammen mit der Evan- gelischen Kirchengemeinde Trossingen-Schura bis zu sechsmal im Jahr zum gemeinsamen Gebet einlädt.

    Beziehung mit Gott stärken

    Bereits im März 2019 fand in Schura zum zweiten Mal ein Gebets-tag mit EJW-Landesjugendreferent Tobi Kenntner statt, der die „Beziehungsinitiative“ in Tuttlingen zusammen mit Christoph Schneider begleitet. Entstanden ist der Gebetstag aus dem Wunsch heraus, Beziehungen zu stärken. Im Rahmen der „Beziehungsinitiative“, einem landesweiten Projekt des EJW, hat der Tuttlinger Bezirksarbeitskreis (BAK) das Beziehungssys- tem des Bezirkes in den Blick genommen. Untersucht wurde, wie Freizeiten, Kleingruppen, Mitarbeitende, Konfirmandinnen und Konfirmanden, Hauptamtliche und Ehrenamtliche im jeweiligen Kontext sowohl gut in Beziehung unter- und miteinander kommen

    BEZIEHUNG MIT GOTT UND MENSCHEN LEBEN

    Aufatmen im Gebet

    als auch in ihrer Beziehung zu Gott wachsen können. Bei einer Bibel-Entdeckerzeit wurden die eigene Gottesbeziehung und die Beziehung zu anderen Menschen in den Blick genommen. Es war Raum, unterschiedliche Formen des Gebets kennenzu- lernen und dann auch ganz konkret für Jugendliche zu beten. Beim anschließenden Jugendgottesdienst konnten verschiedene Gebetsstationen genutzt werden und es wurde gemeinsam gefeiert.„Uns ist klargeworden, dass wir die Beziehung mit Gott stärken und dafür Raum machen wollen,“ sagt Ingrid Klingler, Bezirks-jugendreferentin in Tuttlingen. „Und wir haben vom Herzen her gespürt, dass wir das Gebet nutzen können, weil wir diese Beziehung zu Gott haben und pflegen.“

    Beten für Sommerfreizeiten

    Entstanden sind die Gebetstreffen aber auch aus den Beziehungen zu jungen Menschen heraus und dem Wunsch, sie zu begleiten und durch Gebet zu unterstützen. Während der Zeit der Sommer-freizeiten trifft sich jeden Tag eine kleine Gruppe, zu der auch Eltern von Mitarbeitenden gehören, um für die Teilnehmenden und die Teams zu beten. „Die Mitarbeiterteams der Freizeiten warten schon darauf, weil sie es so positiv erleben“, weiß Ingrid Klingler. Aktuelle Informationen kommen dazu direkt von den Freizeiten. „Für uns ist Beten in unserer Bezirksjugendarbeit nicht das letzte Mittel, sondern die erste Wahl und so planen wir ganz bewusst Zeit und Raum dafür ein, weil es uns wichtig ist. Dabei werden wir selber beschenkt und verändert.“

    Gisela SchweikerÖffentlichkeitsarbeit EJW

    Es ist Freitagabend, Viertel vor acht, die Kirche in Schura ist bereit: die Kerzen auf dem Altar brennen. Nun kann ich selbst in der Kirche ankommen. Ich setze mich in eine Bank und schaue den Altar an und das Fenster der Kirche mit Jesus als dem Guten Hirten. Ich atme auf. Eine anstrengende Woche liegt hinter mir. Hier kann ich jetzt einfach sein, atmen, schauen und Gott begegnen. Langsam kommen vereinzelt Gäste, Mitbeterinnen und Mitbeter. In der Kirche ist eine ruhige und schöne Atmosphäre, alle freuen sich, hier zu sein, einen Abend in Gottes Gegenwart verbringen zu dürfen. Jede und jeder darf sich den Platz in der Kirche suchen, wo er oder sie sich wohl fühlt.

  • SCHWERPUNKT: PRAXIS 13

    GLAUBEN IN DEN ALLTAG BRINGEN

    SHINE – Leben mit Leuchtkraft

    Im Evangelischen Jugendwerk Weins-berg ist daraus das Projekt SHINE entstanden, das auf ein von Campus für Christus entwickeltes Prog- ramm zurückgeht und das zuge-hörige Material nutzt. Die SHINE Experience ist ein Training für Teens und Jugendliche, um ein Leben mit Leuchtkraft zu erlernen. Das Ganze besteht aus sieben Einhei- ten für eine kleinere oder größere Gruppe im Alter von 13 bis 22 Jahren. Über 7 bis 8 Wochen hinweg gibt

    es wöchentliche Treffen mit Kleingruppenphase, Message, Video-clip, Essen und Austausch. Unter der Woche taucht jeder Teil- nehmende in seinem SHINE Experience Book und die ergänzende App in das entsprechende Thema ein.

    Herausforderung zum Erleben und Tun

    Was Zsolt Boda, Bezirksjugendreferent im EJW Weinsberg, begeis-tert, ist der konkrete und praxisnahe Ansatz der Einheiten. „Wir sind in so vielen Bereichen, auch in der Jugendarbeit, eher kognitiv unterwegs. Hier werden die Jugendlichen ganz praktisch zum Erleben und Tun herausgefordert.“ Das Team der SHINE-Gruppen besteht aus Mitarbeitenden der Teeniefreizeiten. Da sie die Jugendlichen bereits kennen, ist schnell eine große Vertrautheit und Offenheit da. Der Vorbereitungsaufwand für das etwa fünf- köpfige Team ist überschaubar. Einen kleinen Imbiss bereiten die Teenies jeweils selbst vor. Die Treffen finden im Normalfall montags von 19 bis 21 Uhr statt. „Dann können alle das Thema in die neue Woche mit reinnehmen“.

    Nach einer Einführungs-Einheit (BOOSTER – ein „Extraschub“) orientieren sich die Abende an den ThemenS–SHARE FAITH: Teile deinen Glauben mit anderen.H–HUG PEOPLE: Umarme Menschen, indem du ihnen Gutes tust.I–INSPIRE YOURSELF: Lass dich durch Zeiten mit Gott inspirieren.N–NJOY FELLOWSHIP: Lebe und genieße Gemeinschaft mit deinen Mitmenschen.

    E–EQUIP OTHERS: Fördere andere in ihrem SHINE Lifestyle.Abgeschlossen wird die Reihe mit COMMITMENT, der Einladung zum Dranbleiben.

    Am Glauben dranbleiben und wachsen

    Zsolt Boda berichtet: „Nach den Sommerfreizeiten 2018 sind wir mit zwei SHINE Gruppen gestartet. Eine sehr intensive und erlebnisreiche Zeit liegt hinter uns. In einer Gruppe haben wir mit den Teens zusammen beschlossen, das Projekt SHINE bis zum Sommer weiterzuführen. In den ursprüngli- chen acht Wochen hatten wir uns in zwei Gruppen zusam- men auf den Weg gemacht, einen Lebensstil zu erforschen, bei dem man täglich Jesus besser kennenlernt und diese Erfah- rungen mit seiner Familie, seinen Freunden und seinen Mitschü-lern teilt. In diesen Wochen hatten wir junge Menschen kennen- gelernt, die sich nach einer Gemeinschaft mit anderen Christen sehnen, junge Menschen, die mehr von Jesus hören und erleben wollen.“

    Aus der zweiten Gruppe wurde ein Jugendhauskreis gegründet und sie wollen so durch regelmäßige Treffen am Glauben dranbleiben und wachsen. Und auch nach den Freizeiten in diesem Jahr ist wieder eine SHINE-Gruppe entstanden. Beim bezirks-

    weiten Jugendgottesdienst, der wechselnd an verschiedenen Orten rund um Weinsberg stattfindet, bringen sich die SHINE-Gruppen ein, indem sie beispielsweise die Bewirtung im anschließenden Bistro übernehmen.

    Gisela Schweiker, Öffentlichkeitsarbeit EJW

    Boppart, Andreas/Bucher, Jonathan/Iantorno, Leonardo u. a.SHINE Experience. Das Sieben-Wochen-Training für ein Leben mit LeuchtkraftDie SHINE Experience wurde für junge Menschen im Alter von 13 bis 22 Jahren entwickelt und bietet ein Teilnehmerbuch, eine App, ein Leiterhandbuch (für Gruppen) und Videoclips. Erhältlich bei buch+musik

    Die Teeniefreizeit im Sommer war eine richtig gute Sache. Jugendliche und Team hatten viel Spaß miteinander, Beziehungen sind gewachsen. Und manche sind erste Schritte im Glauben gegangen, haben über den Glaubenskurs bei der Freizeit Basics kennengelernt. Zurück im Alltag stellt sich die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Wie können wir die Beziehungen zu den Jugendlichen pflegen, wie können wir sie weiter begleiten? Und wie können wir alle das Gehörte im Alltag umsetzen?

  • Song Andacht„SOS“ – AVICII

    Can you hear me? S.O.S. Kannst du mich hören? S.O.S So heißt es in dem postum veröffentlichten Song von Avicii. Ein klarer Hilferuf – der Liedtext macht deutlich, in welcher schwierigen Situation Avicii vor seinem Tod gewesen sein muss. Jedoch kommt der Song ganz eingängig daher, mit einem Drop, der eher nach Party und guter Laune klingt. Hört man das Lied nur beiläufig und achtet nicht auf den Text, dann passiert es leicht, dass man sich von der Hookline wegtragen lässt und die Gedanken eher weg- fliegen als sich mit den harten Textzeilen zu beschäftigen.

    Da wird von einer Menge Drogen, blutenden Gedanken, geraubtem Schlaf und vielem mehr gesprochen. Ich möchte dich einladen, diese Dinge als Metapher zu sehen für all das, was auch dein Leben aus den Fugen geraten las-sen kann. An wen wendest du dich dann? An wen richtest du deinen Hilferuf?

    Als Christ gibt es ja eine vermeintlich einfache Antwort – Gott hat uns versprochen, bei uns zu sein (Mt. 28,20), uns aufzumachen, wenn wir an seine Tür klopfen (Mt. 7,8) und auch Psalm 121,1 macht deutlich: Wir dürfen Hilfe von Gott erwarten! Das Leben lehrt uns jedoch, es gibt keine einfa-chen Antworten. Erst recht nicht, wenn wir am Boden sind.

    In den ersten Lebensmonaten meiner Tochter, die mit einer Fehlbildung des Gehirns auf die Welt kam, durfte ich die tröstende Kraft des Hilferufens und sich bittend in Gottes Hände Werfens erfahren. Ich habe Trost, Hilfe und neue Kraft finden können. Einfach, weil da jemand da war in die-ser schwierigen Zeit. Es sind keine einfachen Antworten, die wir in der Bibel finden können. Sondern Erfahrungen von Glaubensgeschwistern, die tiefe Relevanz haben.

    Wen hatte Avicii im Sinn beim Schreiben des Textes? Sein Ruf verhallt wohl auch nicht ungehört:

    I can feel your love pullin‘ me up from the underground… We could be more than just part-time lovers

    Ich weiß nicht, ob er sich an Gott gewandt hat – aber ich bin mir sicher, dass wir genau das erfahren dürfen, was Avicii beschreibt, wenn wir uns an Gott wenden. Gott kann uns wieder aufrichten. Und ja, er möchte nicht nur eine Gele- genheitsbeziehung mit uns, wenn es gerade schlecht läuft. Er möchte durch Höhen und Tiefen mit uns gehen. Beides gehört zum Lebensweg und beides ist in Begleitung schöner.

    Samuel Löffler, Bezirksjugendreferent Bad Urach-Münsingen

    ANGEBOTE DES EJW

    Glauben im Alltag leben und gestalten Der Glaube an den dreieinigen Gott ist keine statische Sache, sondern – wie alles in unserem Leben – dem Wandel und der Veränderung unterworfen. Kinder glauben anders als Jugendliche und als junge Erwachsene stellen sich scheinbar geklärte Fragen wieder neu und die Gewissheiten scheinen verloren. Jeder neue Lebensabschnitt stellt auch wieder die Frage nach der Bedeutung des Glaubens in der jetzigen Situation. In Zeiten der Verunsicherung, der schweren Lebenserfahrungen, der zu treffenden Entscheidungen kann es hilf- reich sein, sich Zeit zu nehmen, einen Schritt zurückzutreten und durch Stille und Begleitung eine neue Orientierung zu gewinnen. In diesem Sinne verstehen sich die folgenden Angebote als „Orientie-rungs- und Wachstumshilfen“. EINKEHRTAGE IM ADVENT

    Über den ersten und zweiten Advent finden im Tagungszentrum Bern- häuser Forst Tage der Stille statt. Sie orientieren sich an den Tag- zeitgebeten und stehen unter einem Thema. Tägliche Impulse zu den jeweiligen Bibeltexten führen zu persönlicher Stille vor Gott und dem hörenden Beten hin. In begleitenden Einzelgesprächen können Fragen und Anliegen angesprochen werden.

    Termine 2020: Einkehrtage für Haupt- und Ehrenamtliche über den 1. Advent: 27.11 – 2.12.2020 Einkehrtage am 2. Adventswochenende: 4. – 6.12.2020

    EXERZITIEN IM ALLTAG IN DER PASSIONSZEIT

    Ein kleiner Kreis von Geistlichen Begleiterinnen und Begleitern erarbeitet jedes Jahr einen Kurs für Exerzitien im Alltag, der mit dem Palmsonn- tag beginnt und mit dem Ostersonntag endet. Exerzitien im Alltag ist ein Angebot für die Textbetrachtung in einzelnen Schritten, die der Gründer der Jesuiten, Ignatius von Loyola, ursprünglich für seinen Orden ent-wickelt hat. In den vergangenen Jahren wurde diese Form der persönli-chen Bibellese im evangelischen Kontext neu entdeckt.

    Der Kurs orientiert sich inhaltlich an der jeweiligen Jahreslosung. Die Betrach- tungen beginnen mit einem Bild an jedem Sonntag. Für jede Woche sind zwei Texte ausgewählt, zu denen im Kursheft Impulse zur Textbe-trachtung und zur Vertiefung im eigenen Leben abgedruckt sind. Eine umfangreiche Einführung mit vielen Anregungen sind im Kursheft zu finden.

    Am 28. Februar 2020 findet um 18.30 Uhr die Einführung für den neuen Kurs im Bernhäuser Forst statt. Ein Tag der persönlichen Stille schließt sich an, der am 29.Februar 2020 gegen 17.00 Uhr endet.

    Weitere Angebote: Stille Tage für Hauptamtliche in Betberg Alle Informationen sind unter » www.ejw-bildung.de zu finden.

    Alma Ulmer, EJW-Landesjugendreferentin

    14 SCHWERPUNKT: PRAXIS

  • LAKI-POPCHOR

    WE ARE … – KONZERTTOUR 2020

    So., 19.1.20 Ludwigsburg Fr., 6.3.20 noch offen

    Fr., 31.1.20 Altbach Sa., 7.3.20 Ulm

    Sa., 1.2.20 Ludwigsburg Fr., 20.3.20 Calw

    Fr., 7.2.20 Ditzingen Sa., 21.3.20 Stuttgart-Giebel

    Sa., 8.2.20 Göppingen So., 22.3.20 Pfalzgrafenweiler

    So., 9.2.20 Eningen u.A. Sa., 6.6.20 Gospelfestival Landau/Pfalz

    GO(O)D NEWS KONZERTTOUR 2020

    Sa., 25.1.20 Stuttgart-Birkach Sa., 14.3.20 Gschwend

    So., 26.1.20 Brackenheim-Hausen So., 15.3.20 Öhringen

    Sa., 15.2.20 Eislingen Sa., 28.3.20 Neckarwestheim

    So., 16.2.20 Rutesheim So., 29.3.20 Ludwigsburg

    » www.musikplus.de

    CHORMUSICAL MARTIN LUTHER KING

    Sa., 25.1. + So., 26.1.2020 | MHPArena Ludwigsburg

    Ein Traum verändert die Welt

    Das Chormusical Martin Luther King erzählt in einer Mischung aus Gospel, Rock’n’Roll, Motown und Pop, mit bewegenden Melodien und eindrücklichen Texten, vom Leben und Wirken Kings, der die Welt verändert hat mit seinem gewaltlosen Einsatz für Menschenrechte und Gleichberechtigung. » www.king-musical.de

    ONE ROCK FESTIVAL

    Sa, 18.1.2020 | Bühlhalle Rutesheim

    ONE Rock Festival geht in die finale 15. Runde #morethanalastconcert #onerock2020 #15yearsonerock » www.one-rock.com

    Warum? Diese Frage treibt Eltern zu gewissen Zeiten an die Grenzen des Wahnsinns. Jede Antwort auf die Frage eines Kindes wird mit dem kleinen Wörtchen „Warum“ beantwortet. Es scheint kein Ende der Neugier, des Wissenwollens, des Erkundens dieser Welt zu geben. Warum? Diese Frage lässt uns auch als Erwachsene nicht los. Warum passieren die Dinge so, wie sie passieren? Warum platzen Träume? Warum gibt es Krankheit, Tod und Leid? Warum ich? In seinem kleinen Buch „Aus Liebe zur Wirklichkeit“ beschreibt Willi Lambert ein Gespräch, in dem ein Mann einen der Ordensbrüder fragt: „Warum stellt ihr Jesuiten denn immer, wenn man euch etwas fragt, gleich eine Gegenfrage?“ Antwort des Jesuiten: „Warum nicht?“ Hören und Nachfragen sind so eine Art Kernkompetenzen in Sachen Kommunikation. Für Willi Lambert sind Fragen „der Ver- such, möglichst nah an den eigentlichen Fragepunkt des Gegenübers (oder des eigenen) heranzukommen“ und sein Ordensbruder Karl Rahner war überzeugt, dass „die Antwort sich fast von selbst nahelegt, wenn nur die Frage tief und genau genug gestellt wird.“

    Im Text von der Heilung des kranken Jungen (Mk 9,14-28), aus dem die Jahreslosung für 2020 genommen ist, werden eine Fülle von Fragen gestellt. Jesus stellt Fragen. Die Jünger fragen. Der Vater des Jungen stellt Fragen. Jesus fragt die Jünger und den Vater. Die ganze Erzählung ist von einer anstrengenden Spannung durchzogen, weil nicht nur die beschriebenen Akteure im Spiel sind, sondern eine aufgeregte Volksmenge. Mitten in der ganzen Unsicherheit stellt Jesus keine Fragen mehr, sondern redet in Vollmacht und der Junge wird gesund. Als alles vorbei ist und die Jünger mit Jesus wie-der allein sind, stellen sie noch einmal eine Frage: „Warum konnten wir ihn nicht austreiben?“ Jesus weist sie auf ihre Grenzen hin: Eine solche Heilung hat ihr Geheimnis im Beten, in der Erwartung des Handelns Gottes. Leider berichtet uns der Evangelist Markus nichts mehr von dem, was weiter gesprochen oder gefragt wurde.

    Fragen stellen könnte eine geistliche Übung sein, um zu verstehen, um nicht bei mir selber und meinen Lösungen zu bleiben, um zu entdecken, dass im Fragen schon Antworten liegen könnten. Vielleicht wäre das eine zu entdeckende Möglichkeit, weil sich dort, wo wir uns am Ende unserer Möglichkeiten glauben, durch das Wirken des Geistes Gottes etwas völlig Neues und Unerwartetes ereignen kann. Alma Ulmer, EJW-Landesjugendreferentin

    Impulse zur Betrachtung - Den Text in Mk 9,14-28 lesen - Meine Fragen an den Text und an die darin beschriebenen Perso-nen. Sie haben zwar damals gelebt, sie gibt es „bis heute“ unter uns, in mir. Was könnte ich von ihnen erfahren?

    Literatur: Willi Lambert, Aus Liebe zur Wirklichkeit, Verlagsgemeinschaft topos plus, Kevelaer, 2008, Seite 18-20

    Geistlicher Impuls

    FRAGEN STELLEN

    Veranstaltungstipps

    SCHWERPUNKT: PRAXIS 15

  • 16 MENSCHEN

    LYDIA MERZ

    » Warum ich mich im EJW engagiere

    Heute für morgen jungen Menschen viel zutrauen. Erleben wie Potenzial und Glaube wächst. Damit die Welt nicht so bleibt, wie sie ist. Das ist TEN SING. Lydia Merz hat selbst erfahren, wie diese Vision gelebt wird. „TEN SING hat meine ganze Persönlichkeit stark geprägt“, sagt die 23-Jährige, die in Ulm wohnt und eine Ausbildung zur Logopädin macht. Ihr Schulweg ist eher ungewöhnlich. Nach der Hauptschule hat sie den Realschulabschluss nachgeholt und dann auch noch das Abi drangehängt.

    Bei TEN SING startete sie in der Ortsgruppe Unter-sontheim im Chor, später spielte sie auch in der Band. Von 2013 bis 2016 war Lydia Merz dann beim „life‘n‘rhythm“-Seminar als Teilnehmerin dabei und seit 2018 im Orga-Team. „Durch TEN SING habe ich gelernt, mich mit Gott auseinander zu setzen, meinen Lebensstil zu hinterfragen und vor allem auch dankbar zu sein für alles, was ich habe, bin und werden kann“.

    TEN SING prägt und verbindet. Viele Freundschaften und Beziehungen enstehen durch diese Arbeit von und mit jungen Leuten. Lydia Merz singt im A-cappella Popchor Choriosity des CVJM Ulm. Vor zwei Jahren war dieser große Chor in New York und in diesem Jahr beim YMCA-Jubiläum in London. Lydia Merz möchte sich für andere ein- setzen. „Ich möchte anderen Wertschätzung, Liebe, Glaube und Akzeptanz weitergeben und sie erlebbar machen. Mir wurde so viel zugetraut, was mich in allen Lebenssituationen weitergebracht hat. Das möchte ich auch bei anderen und für andere tun“.

    Eberhard FuhrPressesprecher des EJW

  • PERSÖNLICHES

    MENSCHEN 17

    Am 19. Oktober 2019 ist Ernst Förster im Alter von 88 Jahren verstorben. Von 1967 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1994 war er als Landesreferent beim CVJM Landesverband in Württem-berg tätig. Dabei war ihm die Verbin-dung zwischen der Arbeit im CVJM Landesverband und dem CVJM-Freizeit-heim in Walddorfhäslach ein Herzens anliegen. Unzählige Predigten und Bibel-

    stunden, evangelistische Ansprachen und Vorträge hat er in dieser Zeit gehalten. Mit seiner unauffälligen und seelsorgerlichen Art hat er junge und ältere Menschen begleitet und geprägt, besonders auch auf dem BOLA oder den vielen anderen Freizei-ten, die er geleitet hat. (ef )

    Neuer Vorsitzender

    Als neuer 1. Vorsitzende im Bezirksjugendwerk Schorndorf wurde gewählt: Jonathan Golder.

    Wir danken dem bisherigen Vorsitzenden Daniel Wenger herzlich für seine Arbeit und wünschen dem neuen Vorsitzenden Gottes Segen für seine vielfältigen Aufgaben.

    Trauer um Ernst Förster

    Geboren 13. August 1935 in Baiersbronn, gestorben am 5. November 2019 im Pflegeheim in Metzingen. Er wuchs auf in einer Bauersfamilie, der Sonntags- gottesdienst und die Nachmittagsbibel-stunde der Hahn‘schen Gemeinschaft gehörten zu seinem Leben dazu. In Hitlers Wahnsinnskrieg starb sein Vater. Als Ältester der fünf Geschwister lernte er sehr früh, Entscheidungen zu

    fällen. Er wurde kein Schwarzwaldbauer, sondern Schriftsetzer. Fritz Gaiser wollte es mit seinem versöhnlichen Glauben genau nehmen. Er ging ins Johanneum nach Wuppertal in eine seminaristische theologische Ausbildung. Nach den drei Ausbil-dungsjahren wurde er dort als Dozent berufen. Nach der Zeit in Wuppertal wurde er in Stuttgart, in der Landesstelle des Evan- gelischen Jungmännerwerks, Landesjugendreferent und Redak- teur des „unter uns“. Viele Jahre trug diese Zeitschrift seine Hand-schrift. Hier kommt der Brettlesbohrer durch. Grammatik, Länge, Abgabetermine, Redaktionssitzungen, theologische Unsau-berkeiten: „So nicht mit mir.“ Dieser Satz war auch schon mal auf dem Flur zu hören. Mit Anneliese Bausch wurde er Studienleiter des neu gebauten Bildungszentrums Bernhäuser Forst. Für Neues war Fritz Gaiser immer zu haben. Ein Netzwerker war er. Dies kam der Bildungsarbeit nach der Fusion mit dem Mädchen- werk zugute. Neue Seminare wurden entwickelt. Eine Freundschaft wuchs zwischen Fritz Gaiser und dem Maler Roland-Peter Litzen- burger, dessen Bilder bis heute im Bernhäuser Forst hängen.

    1975 wurde er zum leitenden Referenten des Jugendwerks gewählt. Festigen, bewahren, wagen – dies prägte seinen Dienst. Eine Frage bewegte ihn immer: Wie geht Jugendevangelisation ohne Druck, ohne Apelle, ohne Gesetz, sondern allein aus Gnaden. Gratis. Umsonst.

    Als Fritz Gaiser zum Direktor der Evangelistenschule Johanneum berufen wurde, war klar: Da kommt einer, der nicht einfach weitermacht wie bisher. Ein Visionär wurde Direktor. Von dann an war es z. B. auch für Frauen möglich, am Johanneum zu studieren. Er hat Menschen herausgefordert und war zugleich für viele ein geistlicher Begleiter.

    Es gab für Fritz ein Bibelwort, das für ihn so etwas wie seine mensch- liche und theologische Basis war, das Gleichnis von der selbst- wachsenden Saat: Markus 4, 26+27 „Geht hin und sät und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie.“ Er wächst wie von selbst. Danke Fritz, für den ausgestreuten Samen, er wächst noch immer.

    Cornelius Kuttler und Manfred Bletgen

    NACHRUF FRITZ GAISER

    Schwarzwälder, Schaffer, Brettlesbohrer, Zeuge Jesu Christi

    Am 19. August 2019 ist Harald Alber nach langer schwerer Krankheit verstorben. Von 2004 bis 2013 war er Vorsitzender des EJW. Zuvor war er jahrelang Vorsitzender des Evange- lischen Jugendwerks Bezirk Bern- hausen und zweiter Vorsitzender des örtlichen Jugendwerks.

    Junge Menschen für Jesus Christus zu gewinnen, lag Harald Alber beson-

    ders am Herzen. Andreas Lämmle, heute Vorsitzender des EJW, erinnert sich: „Als eine Sternstunde für unser Werk habe ich erlebt, wie unter Federführung des EJW in Kooperation mit dem CVJM Deutschland und dem CVJM-Landesverband Württem- berg e.V. eine gemeinsame Stelle für Jugendevangelisation geschaffen wurde. Dieser Prozess trug die Handschrift von Harald Alber.“ Cornelius Kuttler, der Leiter des EJW, würdigt Harald Alber als eine engagierte Leitungspersönlichkeit, die zentrale Felder Evangelischer Jugendarbeit vorangetrieben hat. „Auch wenn ich ihn selbst nicht als Vorsitzenden erlebt habe, spüre ich noch heute in Gesprächen und auch in der aktuellen Arbeit, mit welchem großen persönlichen Einsatz Harald Alber unsere Jugendarbeit geprägt hat“, so Cornelius Kuttler. „Wir vertrauen darauf, dass er bei Jesus Christus geborgen ist. Jesus Christus schenkt Leben, das nicht einmal der Tod nehmen kann.“ (ef)

    Abschied von Harald Alber

  • Zusätzlich zu den hauptamtlichen Redaktionsleitungen wird jugend-arbeit.online unterstützt durch Simone Heimann, bisher Bezirks- jugendreferentin im EJW Bezirk Bernhausen. Sie begleitet als Projekt- referentin die Redaktionsteams und kümmert sich um die Aus-weitung der Kooperation und den Ausbau der Plattform. Dass die gedruckten Arbeitshilfen zum Jahreswechsel eingestellt werden, ist kein Zeichen dafür, dass die Jugendverbände ihre bewährte Traditi-on aufgeben. Ganz im Gegenteil soll jugendarbeit.online helfen, den digitalen Wandel im christlichen Kontext aktiv mitzugestalten.

    Die technische Umsetzung der Plattform wurde finanziell unterstützt von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, der Evange- lischen Kirche in Deutschland, der Wertestarter-Stiftung für christli-che Wertebildung, dem EJW-Förderverein und der EJW-Stiftung. „Ein großes Projekt ist Wirklichkeit geworden. Es unterstreicht die Einheit vieler Christen und Organisationen, denn alle Inhalte für die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit finden sich jetzt unter einem Dach“, berichtet Angelika Eckstein vom Strategie- und Bera- tungsnetzwerk „Experten helfen“, von dem die Entwicklung maß- geblich begleitet wurde. Redaktion: Eberhard Fuhr

    Was fasziniert dich an jo?Zum einen bin ich begeistert von der bundesweiten Kooperation der vier großen christlichen Jugendarbeitsträ-ger. Das ist einmalig und mutig! Zum anderen fasziniert mich die Innovation. So etwas gibt es noch nicht. Wir gehen damit neue Wege. Die guten Inhalte der Arbeitshilfen werden fit für die Zukunft gemacht und die christliche Jugendarbeit wird dadurch enorm bereichert.

    Wie kann man jo nützen?Melde dich unter jugendarbeit.online an. Im besten Fall erstellen die Jugendarbeitsträger, wie z.B. Kirchengemeinde, CVJM ein Konto, zu dem sie dich als Mitarbeiter/in hinzufügen. Dazu können sie ihr ehemaliges Abo für die Zeitschriften zu einem jo-Abo um- wandeln. Damit kannst du dann jede Menge gute Anregungen für deine Praxis bekommen. Was kostet jo?Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise Abos oder Pakete. Mit beiden kaufst du oder deine Jugendarbeit sogenannte cre- dits, mit denen du aus dem umfangreichen Materialpool die für dich relevanten Artikel erwerben kannst. Die einzelnen Artikel kosten nicht viel, es handelt sich um Centbeträge. Diesen Beitrag brauchen wir für das Betreiben der Plattform, denn uns geht es dabei nicht ums Geldverdienen. Neben den kostenpflichtigen Themen gibt es auch freie Zugänge und jede Woche einen anderen spannenden Artikel zum Gratisdownload!

    » www.jugendarbeit.online

    Es gehört zur Tradition und Aufgabe christlicher Jugendverbände, gute und praxisnahe Arbeitshilfen zur Verfügung zu stellen. So verwenden Generationen von Mitarbeitenden beispielsweise den „Jungscharleiter“ und den „Steigbügel“ zur Vorbereitung von Gruppenstunden oder Aktionen. Tatsächlich sind die verlegerischen Tätigkeiten im Bereich von Praxishilfen so alt wie die Verbände selbst. So bauten beispielsweise zwei Diakonissen unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg im Evangelischen Mädchenwerk in Württemberg die sogenannte Schriftenniederlage auf, aus der später der heutige Verlag buch+musik entstand. In Kooperation mit dem CVJM Deutschland wurde dann ab 1952 der „Steigbügel“ als „Arbeitshilfe für Jungenheimabende und Sonntagsgestaltung“ im EJW verant- wortet. Später folgte der „Jungscharleiter“ für die Arbeit mit Kindern. Weitere Zeitschriften und Arbeitshilfen wurden auch vom CVJM-West-bund und vom CVJM-Deutschland verantwortet. Mit hohem Engage-ment und Leidenschaft entstanden so in den Redaktionsteams durch eine Vielzahl zumeist ehrenamtlicher Autoren jeweils aktuelle praxisnahe und qualitativ hochstehende Materialien.

    In den zurückliegenden Jahren war unter dem Stichwort „Digitaler Wandel“ aber deutlich zu beobachten, dass sich die Nutzergewohn-heiten und Arbeits- weisen verändert haben.

    Die Materialien werden kurzfristiger eingesetzt und vor allem im Internet gesucht. Vor diesem Hintergrund machte sich das EJW im Jahr 2015 mit anderen christlichen Verbänden auf den Weg, um über eine zukunftsfähige Lösung nachzudenken. Nach einer zweijährigen Umsetzungsphase haben im September 2019 der CVJM Deutschland, der CVJM-Westbund, der Deutsche EC-Verband und das EJW eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um neben dem „Steigbügel“ und „Jungscharleiter“ weitere vier Zeit- schriften und zwei bestehende digitale Materialpools auf einer gemeinsamen Online-Plattform zu bündeln. Das neue Portal „jugendarbeit.online“ bietet vielfältige Materialien und Arbeits- hilfen für die christliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Mitarbeitenden.

    Der CVJM Deutschland, der CVJM-Westbund, der Deutsche EC-Verband und das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) haben für „Jugendarbeit online“ eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Von links nach rechts: Cornelius Kuttler (Leiter des EJW), Simon Schuh (EC-Bundesgeschäftsführer), Hansjörg Kopp (Generalsekretär CVJM Deutschland), Matthias Büchle (Generalsekretär CVJM-Westbund)

    JUGENDARBEIT ONLINE Online-Plattform für christliche Jugendarbeit

    DREI FRAGEN AN SIMONE HEIMANN

    18 EJW-NEWS

  • EJW-NEWS 19

    Freizeiten31.1. – 3.2.2020 Langlauffreizeit in Unterjoch 9. – 15.3.2020 Skiurlabstage in Sils Maria/Schweiz 6. – 11.4.2020 Sulz in Sils/Schweiz

    Tanzen 31.12.2019 Silvesterparty 19.1. / 16.2. /15.3. / 16.4.2020 Jeweils 15 Uhr im CVJM-Haus Stuttgart

    Weitere Angebote und Termine » www.ejwue.de/mittendrin

    Treff30plusOffenes Angebot des EJW-Fördervereins Wandern26.1.2020 /23.2.2020 / 29.3.2020 / 26.4.2020

    Folklore und meditativer Tanz 14 - 17 Uhr, ¿Saal der Ev. Pauluskirche Stgt.-West

    Weitere Angebote und Termine » www.treff30plus.de

    Seit 1. Oktober verstärkt Lilav Hannan das hauptamtliche Team des EJW. Im Rahmen eines neuen Projektes im Arbeitsbereich „Vielfaltskultur“ wird sie Mädchen und Frauen begleiten, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, um langfristig hier zu leben. Viele von ihnen suchen, nachdem sie in ihrem Heimatland alles verloren haben, nach einer neuen Heimat. Gerade Mädchen und Frauen, die aus patriarchal gefärbten Kulturen stammen, halten sich in gemischten Gruppen oft im Hintergrund. „Sie brauchen einen Raum, in dem sie sich sicher fühlen

    und ihre Begabungen entdecken und entfalten können. Sie brauchen Menschen, die ihnen zuhören und ihnen etwas zutrauen. Ich würde gerne eine solche Person sein und auch andere dabei unterstützen, eine solche Person zu werden“, sagte Lilav Hannan bei ihrer persönlichen Vorstellung im EJW. (ef )

    Ausbau der interkulturellen Jugendarbeit

    Zuschüsse für die Jugendarbeit 2020

    Für nachfolgende Maßnahmen, die aus dem Landes- jugendplan 2020 gefördert werden sollen, sind bis 10. Januar 2020 Anträge zu stellen. Dies betrifft: Jugenderholungsmaßnahmen mit behinderten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Jugenderholungs- einrichtungen (Zelte), Praktische Maßnahmen, Gesellschaftliche Eingliederung junger Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie junger Flüchtlinge, Bildungs-maßnahmen in Bezug auf Drogenprobleme und ähnliche Gefährdungen der Jugend und außerdem Gedenkstättenfahrten. Diese müssen in oaseBW (www.oase-bw.de) erfasst, ausgedruckt, unterschreiben und beim EJW einrei-chen werden. Alle Anträge und Verwendungsnach-weise des Landesjugendplanes Baden-Württem- berg sind über die EJW-Landesstelle abzuwickeln. Das Gleiche gilt auch für alle Antragsteller, die Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend in Württemberg (AEJW) sind. Rückfragen bitte an: Claudia Mößner E-Mail: [email protected], Tel.: 0711 9781-280

    Landesbeitrag- und Versichertenmeldungen 2020 (VLB-Portal)

    Bis Ende Februar 2020 bitten wir um die jährliche Versichertenmeldung sowie den Landesbeitrag für die Jugendarbeit. Haben sich die Zahlen gegen-über dem Vorjahr 2019 nicht geändert, müssen Sie keine weiteren Schritte unternehmen. Wir über-nehmen dann die Vorjahresmeldungen. Bitte aktuali-sieren Sie die Zahlen jedoch auf jeden Fall nach drei Jahren. Das Portal zur Meldung erreichen Sie unter https://service2.ejwue.de Ihre Zugangsdaten können Sie auf der letzten Rechnung einsehen. Kontakt: Daniela Haug E-Mail: [email protected] Tel.: 0711 9781-453

    Statistikmeldungen 2019 jetzt abgeben

    In der Kinder- und Jugendarbeit sind Maßnahmen, die öffentlich gefördert werden (mit Personal- oder Sachmitteln), statistisch zu melden. Bei Maß-nahmen, die über den Landesjugendplan abge- rechnet werden, geschieht dies automatisch. Alle anderen Angebote aus 2019 sind bis 15. Januar 2020 über www.oase-bw.de selbst zu erfassen.

    Alexander Strobel, EJW-Landesreferent

    Service & Beratung

    PERSÖNLICHES

    Geheiratet haben: Am 21.9.2019 Sebastian Goral und Birgit Lorch. Sebastian Goral ist Rechner im EJW Bezirk Bad Urach-Münsingen und Mitglied im Team der Leitungsakademie.

    Am 5.10.2019 Andrea Heldmaier und Markus Hin. Beide waren Teilnehmende der Leitungsakademie. Andrea Hin war Vorsitzende im Fachausschuss Jugendliche.

    Am 7.12.2019 Myrina Bauereiß und Marcel Kryszon. Myrina Kryszon ist Jugendreferentin im CVJM Tübingen, Marcel Kryszon ist Bezirksjugendreferent im EJW Bezirk Schorndorf.

    Geboren sind: 20.06.2019: Jule Salome Schmid, Tochter von Hanna und Markus Schmid. Hanna Schmid ist Mitarbeiterin im Tagungszentrum Bernhäuser Forst.

    26.06.2019: Emil Krohmer, Sohn von Johanna und Jan Krohmer. Johanna war erste Vorsitzende im EJW Bezirk Tübingen und Mitarbeiterin in der Landesstelle des EJW.

  • 20 EJW-NEWS

    Neues aus dem EJW-FördervereinMitgliederversammlung

    Zum Auftakt des diesjährigen EJW-Festes fand am 22. Septem- ber 2019 die Mitgliederversammlung desEJW-Förder- vereins statt. Der Vorsitzende Jürgen Kehrberger berichtete von der anstehenden Sanierung des Hauses „senfkorn“ in Metzingen. Dafür stellen die Mitglieder im Rahmen der Haushaltsberatungen die benötigten 260.000 Euro zur Verfügung. Nun können die Brandschutzauflagen ange- gangen und das Dachgeschoss saniert werden. Ein herzlicher Dank gilt dem Förderverein der Schülerarbeit für die Bereitschaft der Eigenleistung und einer Mitfinan- zierung der Kosten (30 Prozent).

    Beim Freizeitheim „Kapf“ läuft eine Bauvoranfrage, deren Ergebnis noch dieses Jahr erwartet wird. Das beauftragte Architekturbüro hat die Planungen optimiert. Die Kosten für den dreizügigen Ausbau würde laut Baukostenschät- zungen 5,7 Mio. Euro betragen. Nun gilt es, die Überlegun-gen einer Finanzierung zu konkretisieren. Um die not- wendigen Entscheidungen treffen zu können, ist für das kommende Frühjahr eine außerordentliche Mitglieder- versammlung angedacht.

    Die Mitglieder entlasteten den Vorstand und dankten für die geleistete Arbeit. Ein besonderer Dank galt Geschäfts- führer Friedemann Berner und seinem Team für das Erstellen des Rechnungsabschlusses 2018 und das Aufstellen des Haushaltsplanes für das kommende Jahr.

    Jürgen Kehrberger, Vorsitzender EJW-Förderverein

    EJW-NADEL SILBER

    Wolfgang Böttiger, Posaunenchor Aalen; Armin Fischer, Posaunenchor Süßen; Martin Hinderer, Posaunenchor Wart-Ebershardt; Hannah Schelzel, EJW-Landesstelle; Heinrich Schöffler, Posaunenchor Bopfingen; Daniel Wenger, EJW Bezirk Schorndorf

    EJW-NADEL GOLD

    Werner Baur, EJW-Landesstelle; Eberhard Kling, EJW-Landesstelle; Werner Luz, Posaunenchor Hochdorf/Schietingen; Karl-Heinz Rüeck, Posaunenchor Altenmünster; Ulrich Strobel, Posaunenchor Alfdorf

    GOLDENE WELTBUNDNADEL DES CVJM

    Friedrich Bay, Posaunenchor Hessenthal; Albert Bollinger, Posaunenchor Neuffen; Georg Enzenhofer, Posaunenchor Stammheim/Calw; Albrecht Fischer, Posaunenchor Grafen-berg; Helmut Friedrich, Posaunenchor Hengstfeld; Gerhard Gehring, Posaunenchor Süßen; Karl Häderle, Posaunenchor Süßen; Klaus Hägele, Posaunenchor Stgt.-Birkach; Gustav Keim, Posaunenchor Biberach; Roland Limprecht, Posaunen-chor Biberach; Horst Litke, Posaunenchor Aalen; Kurt Maier, Posaunenchor Dürrenmettstetten; Willy Müller, Posaunenchor Weil i. Schönbuch; Gerhard Ohmenhäuser, Posaunenchor Weil i. Schönbuch; Siegfried Rüeck, Posaunenchor Altenmünster; Manfred Schwertz, Posaunenchor Stgt.-Heumaden; Hans Seitter, Posaunenchor Stammheim/Calw; Hans Steinwald, Posaunenchor Dürrenmettstetten; Horst Veigel, Posaunen-chor Stgt.-Birkach; Paul Walter, Posaunenchor Alfdorf; Klaus Weyhmüller, Posaunenchor Alfdorf; Thomas Widmann, CVJM Metzingen

    EHRUNGEN September bis Oktober 2019

    Pilgertag

    Der 8. Mai 2019 war ein kühler, regnerischer Frühlingstag. Davon unbeirrt machten sich vierzehn ehemalige und aktive Jugendreferentinnen und Jugendreferenten zu einem Pilgertag von Tübingen nach Rottenburg auf den Weg. Unter dem Thema „Miteinander unterwegs sein“ starteten sie mit einem Pilgersegen in der Jakobuskirche in Tübin- gen. Dieter Hödl, der schon manchen Pilgerweg gegangen ist, hat die Gruppe mit seinen Weg-Impulsen begleitet. Von der Jakobuskirche führte der Weg zunächst zum Schlossberg. Im Schlosshof zitierte Dieter Hödl aus der Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizä-cker vom 8. Mai 1985:

    „Die Bitte an die jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen

    Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen Alter-native oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“ Wir alle spür-ten die Aktualität dieser Worte vierundsiebzig Jahre nach Kriegsende. Ein wenig nachdenklich zogen wir weiter. Bald war aber das Gespräch in der Gruppe wieder in vollem Gang. Die weiteren Pilger-Impulse aus den Psalmen waren wie die Schlussandacht im Rottenburger Dom wohltuende Unterbrechungen. Alle spürten, dass durch Bewegung in uns etwas in Bewegung kommt.

    Jürgen Kehrberger, Vorsitzender EJW-Förderverein

    » www.ejw-foerderverein.de

    BITTE VORMERKEN:

    Der nächste Pilgertag findet

    am 9. Juli 2020 statt

  • Cajón für Kinder8.2.2020Evang. Jugendwerk in S-VaihingenAngebotsnummer 3220602» www.ejw-bildung.de/25030

    DAS LIEDERBUCH - Gottesdienst 19.2.2020 Evang. Jugendwerk in S-VaihingenAngebotsnummer 3220410 » www.ejw-bildung.de/25023

    Zum Singen bringen11.3.2020Evang. Jugendwerk in S-VaihingenAngebotsnummer 3220420» www.ejw-bildung.de/25003

    Backing Vocals14.3.2020Evang. Jugendwerk in S-VaihingenAngebotsnummer 3220406» www.ejw-bildung.de/24945

    Wochenende für Männer 2020 13. – 15.3.2020 Tagungszentrum Bernhäuser Forst, Filderstadt Angebotsnummer 4420004 » www.ejw-bildung.de/25179

    Chorleitungsseminar Gospel / Pop – Wochenende27. – 29.3.2020Haus der Musik und Begegnung, Rot am SeeAngebotsnummer 3220361» www.ejw-bildung.de/24946

    Fachtagung Erlebnispädagogik 17. – 18.4.2020Tagungszentrum Bernhäuser Forst, FilderstadtAngebotsnummer 1220010» www.ejw-bildung.de/24128

    www.ejw-bildung.de

    EJW-NEWS 21

    Landesseminar Kinderbibelwoche 2020„Jesus erleben…“ - unter diesem Titel wird die druckfrische KiBiWo-Arbeitshilfe auf dem Landesseminar KiBiWo präsentiert.

    Und darum geht es: Ferienzeit! Die kleine Maike ist mit ihren Freunden im Biblikos, dem größten Bibelfreizeitpark aller Zeiten, unterwegs. Dort schließt sie Freundschaft mit Ariel, dem Wächter des Parks. Er führt die Kinder durch spannende Abenteuer mit Jesus. Ausgehend von diesen Geschich-ten erleben die Kinder, wer und wie Jesus ist.

    In Workshops, Seminaren und Plenumsblö-cken werden die Kinderbibelwoche und die neue Arbeitshilfe vorgestellt.

    25.01.2020 Tagungszentrum Bernhäuser Forst, Filderstadt | Angebotsnummer 2120001

    Infos und Anmeldung » www.ejw-bildung.de/23944

    Beziehungsbrücken bauen – Impulstag • Weshalb wollen wir Beziehungsbrücken bauen?

    • Wie sieht meine Beziehungslandschaft vor Ort aus?

    • Wie gestalte ich bewusst und beabsichtigt Beziehungsgeschehen?

    • Was brauchen Beziehungspersonen für sich selbst um gesunde Beziehungen zu leben?

    Diese Fragen sind Thema beim Impulstag, der sich an Praktikerinnen und Praktiker richtet, die im Kontakt mit 13- bis 17-jährigen jungen Menschen sind. Mit dem „Bezie-hungsweise Journal“ bekommen sie beim Impulstag ein optimales Hilfsmittel, um auf Beziehungen in ihrem Leben zu achten.

    25.1.2020 Evangelisches Gemeindehaus Flacht, Weissach | Angebotsnummer 2720001

    Infos und Anmeldung » www.ejw-bildung.de/24489

    Leitungsakademie 2020/2021 – Orientierungswochenende Die Leitungsakademie ist ein Trainingspro-gramm für Menschen, die Verantwortung in Jugendarbeit und Kirche übernehmen. Die Se-minare wollen mithelfen, dass ehrenamtlich Verantwortliche Ziele im Auge behalten und einen weiten Blick dafür gewinnen, was in den jeweiligen Situationen zu tun ist. Im Auftrag Jesu Christi unterwegs zu sein, ist der weite Horizont evangelischer Jugendarbeit, Seine Zusagen und das Wissen, dass er uns beauf-tragt, sind der sichere Anker.

    Die Anmeldung zur Leitungsakademie ist erst nach der Teilnahme und dem Abschluss des Orientierungswochenendes möglich.

    14. – 15.2.2020 Tagungszentrum Bernhäuser Forst Angebotsnummer 4120001

    Infos und Anmeldung » ejw-bildung.de/24284

    POWERDAY(un)know(n) Jesus Neue, eher weniger bekannte Seiten von Jesus kennenlernen - das steckt hinter dem Slogan des Powerday 2020: „(un)know(n) Jesus“. Am 28. März 2020 laden wir alle Mit-arbeitenden der Kinder- und Jugendarbeit, alle Trainees und interessierte Konfis nach Unterweissach ein.Mit einem Brunch möchten wir DANKE sagen für Eure wertvolle Arbeit. Der Tag ist vollge-packt mit frischen Impulsen zu unterschied-lichsten Themen der Jugendarbeit. Unter vielen Workshops und Seminaren könnt Ihr Euer persönliches Programm zusammenstel-len. Im Abendgottesdienst feiern wir gemein-sam unseren Gott und lassen uns von ihm beschenken.Ein Tag zum Auftanken.

    Infos und Anmeldung » www.powerday.de

  • 22 REPORT

    EJW-WELTDIENST: RUMÄNIEN

    » Gebet unterm Dornenkranz aus Stacheldraht

    Es ist Sonntag, nach einer kurzen und kühlen Nacht geht die Sonne auf über den Gipfeln des Rodnaer Gebirges. Ihre Strahlen lassen den Morgentau auf den Zelten glitzern. Mit den Nonnen vom Klos-ter Piatra Fontanele und einer Gruppe von 30 Workcamp-Teil- nehmenden aus Rumänien und Deutschland habe ich auf einem Berg in den Ostkarpaten übernachtet. Wo Wölfe und Bären zu Hause sind, haben wir Volleyball gespielt und sind durch die Wild-nis gewandert. Am Lagerfeuer haben wir gemeinsam gekocht und gegessen. Wir haben Lieder gesungen und uns Geschichten erzählt, mal auf Deutsch, mal auf Rumänisch oder Englisch. Oberin Pamphilia weckt die letzten Schlafmützen, die sich an der Glut des Lagerfeuers wärmen. Es wird Zeit, sich für den Gottes-dienst vorzubereiten. In der orthodoxen Tradition besteht er vor allem aus gesungenen Gebeten, der heiligen Liturgie.

    Gottesdienst zwischen den Gräben der Vergangenheit

    Bisher haben wir die Liturgie in der Klosterkirche gefeiert. Dort sind die Wände reich bemalt mit Szenen aus der Bibel, mit Bildern von Heiligen, Märtyrern und Aposteln. Doch hier in der Wildnis ist alles anders. Der Altar ist aufgeschichtet aus unbe- hauenen Steinen. Das Kreuz ist aus einfachen Holzstangen zusammengebunden und in der Mitte hängt eine Dornenkrone aus rostigem Stacheldraht, umweht von der deutschen und der rumänischen Fahne. Warum beten und feiern wir Gottesdienst gerade hier an diesem Ort?

    Die Dornenkrone des Rodnaer Gebirges

    Die Dornenkrone am Kreuz erinnert an das Leiden von Jesus, an Misshandlung und Verspottung. Sie ist aus dem Stachel- draht geflochten, den man in den alten Schützengräben aus dem 2.Weltkrieg hier auf dem Berg findet. Priester Gavril erzählt uns die Geschichte der Soldaten, für die am Fuße des Berges eine kleine Kapelle errichtet wurde. Weil sie die Gräben verließen und nicht kämpfen wollten, wurden sie hingerichtet. Auf den Gräben der Vergangenheit führen uns die Gebete der heiligen Liturgie

    näher zu Gott und zu seiner Verheißung. Wo sich Völker und Nati-onen sinnlos bekriegten, können wir uns heute in Frieden begegnen, unseren Glauben vertiefen und gemeinsam die Zukunft gestalten.

    Gebet als Glaubensfundament

    Darum geht es auch ganz konkret beim Bau der neuen Unterkünfte für die Schulkinder im Kloster Piatra Fontanele. Leid und Verzweif- lung stehen jedoch auch hier am Anfang dieses Projektes: Maria war das erste Kind, das ins Kloster gekommen ist. 2002 fanden die Schwestern in der alten Klosterkirche eine weinende junge Mut-ter mit ihrem Baby. Sie wurde von ihrer Schwiegermutter rausge- worfen. Die junge Mutter wohnte dann einige Monate mit ihrem Baby Maria im Kloster. Später fand sie Arbeit in Italien. Das Kind konnte im Kloster bleiben und die Mutter schickte Geld ins Kloster zur Unterstützung ihres Kindes. Die Nonnen sorgten dafür, dass von dem Geld ein Haus gebaut wurde, in dem die Mutter, als sie aus Italien zurückkam, wohnen konnte.

    Nach Maria folgten viele weitere Kinder. Es sind Kinder von unge-wollt schwangeren Frauen, von alkoholkranken Eltern oder von alleinerziehenden Eltern, die ihren Lebensunterhalt nic