1 Messtechnik und Messverfahren zusammengestellt von Rainer Ultsch.
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Messtechnik und Messverfahren
zusammengestellt von Rainer Ultsch
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Internationale Größen
Längeneinheiten
• Basiseinheit der Länge ist der Meter
= Strecke, die Licht in einer299.729.458stel Sekunde zurücklegt
• In einigen Ländern wird das Inch-System verwendet
• 1 Inch = 25,4 Millimeter
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Internationale Größen
Winkel
• Einheit Grad bezeichnet Mittelpunktswinkel, bezogen auf dem Vollkreis = 360o
• 1 Grad = Teil eines Kreises360
1
360 Grad1 Grad
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Internationale Größen
Winkel
• Einheit Grad bezeichnet Mittelpunktswinkel, bezogen auf dem Vollkreis = 360o
• 1 Grad = Teil eines Kreises
Unterteilung des Grads:
• 1 Grad = 60 Minuten
• 1 Minute = 60 Sekunden
360
1
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Internationale Größen
Masse, Kraft und Druck
• Die Masse eines Körpers hängt, unabhängig vom Ort, von seiner Stoffmenge ab.
• Die Basiseinheit ist das Kilogramm (kg)
• Ein Körper mit einer Masse von 1 kg wirkt auf der Erde mit einer Kraft von 9,81 N auf seine Aufhängung oder Auflage
• Der Druck bezeichnet die Kraft je Flächeneinheit
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Internationale Größen
Temperatur
• = Wärmezustand von Körpern, Flüssigkeiten und Gasen
• 1 Kelvin = der 273,15e Teil zw. dem abs. Nullpunkt und dem Gefrierpunkt von Wasser
• Gebräuchlichste Einheit = Grad CelsiusGefrierpunkt von Wasser = 0 GradSiedepunkt von Wasser = 100 Grad
• 0oC = 273,15oK
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Internationale Größen
Zeit, Frequenz und Drehzahl
• Basiseinheit für die Zeit ist die Sekunde (s).
• Periodendauer (T) = Zeit, die ein Vorgang benötigt.
• Frequenz (f) = Kehrwert von Periodendauer = Anzahl der Vorgänge je Sekunde
• Einheit ist das Hertz (Hz)
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Grundlagen der Messtechnik
• PrüfenVergleich zwischen den vorhandenen Merkmalen und den geforderten Merkmalen oder Eigenschaften.
Prüfen ist die Basis einer guten Qualitätskontrolle
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Prüfarten
• Subjektives Prüfenerfolgt über die Sinneswahrnehmung des Prüfers
• Objektives Prüfenerfolgt mit Prüfmitteln wie Messgeräte, Lehren oder Hilfsmittel
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• Messgeräte und Lehren bauen auf
Maßverkörperung
auf. Sie verkörpern die Messgröße durch z.B. Abstand von Teilstrichen auf einer Skala
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Anzeigende Messgeräte
• Besitzen bewegliche Marken- Nonius- Zeiger
• Besitzen bewegliche Skalen oder Zählwerke.
• Der Messwert kann direkt abgelesen werden.
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Lehren
Verkörpern entweder
• das Maß
oder
• die Form des Prüfgegenstandes
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Maßlehren
• Teile eines Lehrensatzes, bei dem das Maß von Lehre zu Lehre zunimmt
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Formlehre
ermöglicht die Prüfung von:
• Winkeln
• Radien
• Gewinden
nach dem Lichtspaltverfahren
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Grenzlehren
• verkörpern zulässige Höchst- und Mindestmaße
• auch möglich ist das Prüfen der Formz.B. Zylinderform einer BohrungProfil von Gewinden
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Grenzlehren
• prüfen der Grenzmaße mit:
• Lehrdorn bei Bohrungen
• Lehrringen bei Wellen
• Taylorscher Grundsatz:Die Gutlehre muss so ausgebildet sein, dass Maß und Form eines Werkstückes bei der Paarung mit der Lehre geprüft werden
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Grenzlehren
• Gutlehren verkörpern Maß und Form
• Ausschusslehren verkörpern das Mindestmaß von Wellen oder das Höchstmaß von Bohrungen.
• Jedes Werkstück, das sich mit der Ausschusslehre paaren lässt, ist daher Ausschuss
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Grenzlehrdorn
• zum Prüfen von Bohrungen und Nuten
• Gutseite muss durch Eigengewicht in Bohrung gleiten
• Ausschussseite darf nur anschnäbeln
• Ausschussseite ist rot gekennzeichnet und mit oberem Grenzabmaß beschriftet
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Grenzrachenlehre
• zur Prüfung von Durchmessern und Dicken
• Gutseite ist Höchstmaß und muss durch das Eigengewicht über die Prüfstelle gleiten
• Ausschussseite ist Mindestmaß und darf nur anschnäbeln
• Ausschussseite hat angeschrägte Prüfbacken, ist rot gekennzeichnet und mit Grenzabmaß beschriftet.
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Prüfergebnis bei Lehren
• Gut oder Ausschuss
• Da es keine Messwerte gibt kein Einsatz der Ergebnisse zur Qualitätslenkung
• Prüfkraftschwankung und Verschleiß beeinflussen das Ergebnis
• Je kleiner die Toleranz, desto schwieriger ist der Einsatz von Lehren
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Parallelendmaße
• genaueste und wichtigste Maßverkörperung zur Längenprüfung
• Maßgenauigkeit abhängig von Toleranzklassen und Nennmaßen
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Toleranzklassen
2323
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Zeiger Messgerät
Visierlinie
Ablesefehler
90o
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Mechanische und elektronische Messgeräte
• Der Messschieber
Der Nonius
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20stel-Nonius
• Aufteilung von 39 mm in 20 Teile.
• Ergibt Noniuswert von 0,05 (kleinste anzeigbare Messgröße)
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50stel-Nonius• Aufteilung von 49 mm in 50 Teile.
• Ergibt Noniuswert von 0,02 (kleinste anzeigbare Messgröße)
• hier ist die Grenze des Auges erreicht
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Zoll-Nonien
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• Nullstrich des Nonius ist Komma
• links vom Nullstrich die vollen Millimeter ablesen
• suche den Teilstrich, der sich am genauesten mit der Skala deckt.
• Anzahl der Teilstrichabstände ergibt je nach Nonius Zwanzigstel oder Fünfzigstel mm
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Messschieber mit Rundskala
• übersetzt Schiebebewegung in Zeigerbewegung
• schnelleres und genaueres Ablesen möglich
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Außenmessung
Innenmessung
Tiefenmessung
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Falsches Messen
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Richtiges Messen
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Messungen
• Außenmessung
• Innenmessung
• Abstandsmessung
• Tiefenmessung
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Elektronischer Messschieber
• durch digitale Ziffern schnell und irrtumsfrei ablesbar
• zusätzliche Messmöglichkeiten
• Nullstelle an beliebiger Stelle möglich
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Unmögliches Messen
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Messschrauben
• Skaleneinteilung meist 0,01 mm
• durch „Getriebe“ erhöhte Messkraft
• Kupplung begrenzt Kraft
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Elektronische Bügelmessschrauben
• Ziffernschrittweite 0,001 mm
• beliebige Nullstellen
• Absolut- oder Unterschiedsmessung
• Voreinstellung von Toleranzwerten
• evtl. Infrarotübertragung der Messwerte möglich
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mögliche Messfehler
• Aufbiegen des Bügels durch zu hohe Messkraft
• Abweichung der Bezugstemperatur
• zu schnelles Drehen der Messspindel
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Innenmessgeräte
• 2-Punkt-Berührung können sich nicht ausrichten
• eignen sich bei großen Durchmessern oder bei Ovalen
• Ausrichtung mit Zentrierbrücke
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Innenmessgeräte
• 3-Linien-Berührung
• zentrieren selbst
• Messpistole
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Messuhren
• vergrößern Anzeige über Zahnrad und Zahnstange
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Elektronische Messuhren
• Wahl des Ziffernschrittwertes (0,01mm 0,001mm)
• Umschaltung von mm auf Zoll
• Absolut- bzw. Unterschiedsmessung
• voreingestellte Toleranzen
• Speicherfunktion (aktuell, Höchst- Kleinstwert)
• Datenausgang
• grafische Anzeige der Toleranzlage
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• bei Rundlaufmessung bewegt sich die Anzeige zwischen Kleinstwert und Höchstwert
• unterschiedliche Werte bei herausgehendem und hineingehendem Messbolzen
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Fühlhebelmessgeräte
• vielseitig verwendbar
• Messungen von Abweichungen, Rundlauf, Planlauf, Ebenheit, Parallelität und Position
• Zentrieren von Wellen oder Bohrungen
• Paralleles oder rechtwinkliges Ausrichten von Teilen oder Messhilfsmitteln
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• Taster parallel zur Prüffläche Messung i.O.
• nicht parallel korrigieren gem. Tabelle
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Unterschiedsmessung
Unterschiedsmessungen beruhen auf dem Vergleich zweier Messgrößen.
Messen mit:
• Messuhren
• Fühlhebelmessgeräte
• Feinzeiger
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Feinzeiger
• für genaue Messungen 1µ, 0,5µ oder 0,2µ
• kleine Messwertumkehrspanne
• Datenübertragung möglich
• genaueste Handmessgeräte
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Pneumatische Messgeräte
• berührungsloses Messen
• Druckluft strömt aus dem Messwertaufnehmer in den Spalt zwischen Düse und Werkstück
• Maßänderungen bewirken Änderung der Spaltgröße messbare Druckänderung am Messwertaufnehmer
• Messdruck ca. 2 – 3 bar
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Pneumatische Messgeräte
• bestehen aus Messwertaufnehmer (Düsenmessdorn oder
Düsenmessring) und Anzeigegerät
• arbeiten nach dem Druckmessverfahren
• Maßänderung = Druckänderung
• Wertanzeige über am Druck angeschlossenes Zeigerinstrument
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Pneumatisch-elektrische Messgeräte
• wandeln Druckänderung in Wegeänderung um
• Wegänderung wird von Messtaster gemessen und elektrisch verstärkt
• Messbereichmax. 76µm
• Einzelmessung
• Paarungsmessung alsDifferenzmessung (Bohrung – Welle)
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Pneumatisch-elektrische Messgeräte
• Paarungsmessung als Differenzmessung (Bohrung – Welle)
• Anzeige auf Null (spielfrei)
• größer Null = Spiel
• kleiner Null = Übermaß
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Pneumatisch-elektrische Messgeräte
• Messgeräte mit Leuchtsäule
• Messwert sofort erkennbar
• grün = gut
• gelb = Nacharbeit
• rot = Ausschuss
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Vorteil
• Messkraft vernachlässigbar klein
• sicheres Messen, da selbständige Ausrichtung
• Druckluft reinigt Messstellen
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Elektronische Messgeräte
• Änderung der Spannung durch Messbolzenbewegung
• Messsignale ohne mechanische Übersetzung, d.h. kleine Messwertumkehrspanne (0,01µm)
• eignen sich für hochgenaue Messungen
• Verknüpfung von zwei Werten zur Summen- oder Differenzmessung
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Optoelektronische Messgeräte
• berührungsloses Messen durch Licht
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Optoelektronische Messgeräte
• Optoelektronische Wellenmessgeräte erfassen Licht nach dem Schattenbildverfahren
• Empfängersensor bildet Schattenprofil
• Maße entsprechen dem Werkstück
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Optoelektronische Messgeräte
Genauigkeit
• 2µm bei Durchmesser
• 6µm bei Längen
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Laserscanner
• Suchen Messbereich ab
• Drehspiegel leitet Licht durch Linse
• Überwachung von Durchmessern, Foliendicken und Breiten von Kunststoffbändern etc.
• Genauigkeit bei Durchmessern: 2µm bei Längen: 10µm
• 25 – 40 Abtastungen pro Sekunde
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Laser-Abstandsmessgeräte
• Abstand von 30 mm bis 1 m
• Prinzip der Dreiecksmessung (GPS)
• nicht geeignet bei spiegelnden oder wenig reflektierenden Oberflächen
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Laser-Interferometer
• Teilen Laserstrahl in Messstrahl und Vergleichsstrahl
• Genauigkeitsuntersuchungen an Werkzeug- oder Koordinatenmessmaschinen
62
Laser-Interferometer
• gemessen werden Abweichungen der Position, Geradheit, Ebenheit und Rechtwinkligkeit
• Einsatz bei der Fräsmaschine
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Multisensortechnik in Koordinatenmessgeräten
• berührende Messköpfe
• Schaltende Tastsysteme übernehmen Messwerte für x, y und z
• Messende TastsystemeWegaufnehmer messen bei einer Tasterbewegung kontinuierlich die Messwege in drei Achsen
64
Scanner
• scannen = absuchen
• scannen = berührendes oder optisches Abtasten von Messobjekten in enger Punktfolge
• Genauigkeit von Formprüfungen nimmt mit der Punktdichte zu
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Optischer Messkopf
• hochauflösende CCD-Kamera mit Matrixsensor(Zeilen und Spalten)
• Speicherung digital (Pixel)
• optische Messköpfe sind ca. 20mal so schnell wie berührende
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Laser-Autofokussensor
• Fokussierung der Laserstrahlen auf einen Punkt
• misst Glas, Keramik oder Metalloberflächen
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Laser-Abstandssensor
• Messprinzip entspricht Abstandsmessgerät
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Oberflächenprüfung
• die wirkliche Oberfläche weist fertigungsbedingte Abweichungen von der in der Zeichnung festgelegten Oberflächenqualität auf.
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• Primärprofil erfasst Oberfläche mit allen Abweichungen
• Mittellinie wird so gewählt, dass die Anteile darüber und darunter gleich groß sind.
70
Oberflächenprofile
• Tastschnittgeräte zeichnen die Profile auf
• berechnen die Kenngrößen Profiltiefe Pt, Wellentiefe Wt und Rautiefe Rt.
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Oberflächenprofile
• Anzeige in Profildiagrammen vertikal vergrößert
• durch Filterung entstehen R- und W-Profil
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Kenngrößen von Oberflächen
• Berechnung aus Oberflächenprofilen
• Die gemittelte Rautiefe RZDIN ist der Mittelwert aus den Einzelrautiefen (hier) Z1 bis Z5
• die maximale Rautiefe Rmax ist die größte Einzelrautiefe (hier Z3)
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• der Mittelrauwert Ra ist der arithmetische Mittelwert der absoluten Werte
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die Materialanteilkurve wird in drei Bereiche gegliedert:
• Spitzenhöhe (Rpk)
• Kernrautiefe (Rk)
• Riefentiefe (Rvk)
• Mr1 und Mr2 geben den Materialanteil an den Grenzen des Kernbereiches an
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• Profilspitzenbereich sollte möglichst klein sein (kurze Einlaufzeiten)
• Kernbereich sichert hohe Beständigkeit und Gleiteigenschaften
• Riefenbereich muss gutes Ölhaltevolumen liefern
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Oberflächenprüfverfahren
• Oberflächen-Vergleichsmuster
• Tast- und Sichtvergleich bei gleichen Oberflächen und Herstellungsverfahren
• mit Fingernagel oder Kupferscheibe
• Sichtvergleich bei optimalem Lichteinfallswinkel
• Lupe begünstigt Sichtvergleich
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Oberflächenprüfverfahren
• Oberflächenmessgeräte im Tastschnittverfahren erfassen Abweichung mit Diamanttastspitze
• optimale Form der Tastspitze ist ein Kegel
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Oberflächenprüfverfahren
• Kufen-Tastsystemnur für tragbare Rauheitsmessung
• Tastspitze erfasst Rauheitsprofil relativ zur Bahn der Gleitkufe
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Oberflächenprüfverfahren
• Bezugsebenen-Tastsystem (Freitastsystem)
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Messung der Rauheitskenngröße
• Messung an der schlechtesten Stelle
• Tastrichtung rechtwinklig zur Rillenrichtung
81
Toleranzen und Passungen
• Toleranz = geduldete Abweichung des Realmaßes vom Nennmaß
• Stellen Funktion und Montierung von Bauteilen sicher
• Aus Kostengründen werden Toleranzen nicht zu klein gehalten
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Toleranz
• Maßtoleranzbezieht sich auf Längen- und Winkelmaß
• Form- und Lagetoleranzbeziehen sich auf Form und z.B. Rechtwinkligkeit
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Grundbegriffe
Bei
• Bohrungen (Innenmaß)
• Wellen (Außenmaß)
werden für maßgebliche Größen einheitliche Begriffe verwendet
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• Nennmaß N:in der Zeichnung genanntes Maß; entspricht der Nulllinie
• Größe der ToleranzOberes Abmaß ES bzw. es und unteres Abmaß EI bzw. ei
• Großbuchstaben bei Bohrung
• Kleinbuchstaben bei Wellen
• Bereich dazwischen = Toleranzfeld
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• Toleranz der Bohrung
TB = ES – EI(mathematisches Minus)
• Toleranz der Welle
TW = es - ei
Aufgabe:
• Bestimmen Sie für eine H6 d11 Passung für einen Durchmesser von 250mm:
• N; GoW
; GoB
; GuW
; GuB
; TB; T
W; ES; EI; es ei
• Mindestspiel und Höchstspiel
• Wir wiederholen die Aufgabe für eineK7 m6 Passung und 350mm Durchmesser.
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Grenzmaß
• Oberes und unteres Abmaß legen Grenzmaß fest
• Höchstmaß: Bohrung GoB = N + ESWelle GoW = N + es
• Mindestmaß Bohrung GuB = N + EIWelle GuW = N + ei
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Toleranzfelder
• … können oberhalb, unterhalb oder beiderseits der Nulllinie liegen.
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Toleranzfelder
• Beispiel:
• Eine Welle mit dem Nennmaß N = 80mm hat die Grenzabmaße es = -30µm und ei = -60µm. Zu berechnen sind das Höchstmaß, das Mindestmaß und die Toleranz.
• Höchstmaß MindestmaßGo = N + es Gu = N + eiGo = 80mm +(-0,03mm) Gu = 80mm +(-0,06mm)
• Toleranz TT = Go – Gu T = es - eiT = 79,97mm – 79,94mm T = -0,03mm – (-0,06mm)T = 0,03mm T = 0,03mm
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Allgemeintoleranzen
• können normalerweise in der Fertigung eingehalten werden
• Allgemeintoleranzen für
• Längenmaße
• Winkel
• Rundungshalbmesser
• Fasen
• Form und Lage
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Allgemeintoleranzen
• Wird bei Zeichnungen auf die Allgemeintoleranzen verwiesen (z.B. ISO 2768-m) gelten diese wenn keine anderen Toleranzen angegeben sind.
• Größe der Allgemeintoleranzen richtet sich nach Nennmaßbereich und Toleranzklasse f, m, c, v
• Allgemeintoleranzen für Form und Lage umfassen die Toleranzklassen H, K und L (z.B. ISO 2768-K)
• Gelten gleichzeitig beide (z.B. ISO 2768-mK)
92
Frei gewählte Toleranzen
• Angabe durch frei gewählte Abmaße
• Welche Toleranzmaße sind frei gewählt?
• 1,6 und 63
Berechnen Sie die Länge der Schräge
66,35 mm
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ISO-Toleranzen
• Bei ISO-Toleranzen werden Größe und Lage zur Nulllinie durch die Toleranzklassen (z.B. H7) verschlüsselt angegeben.
• Buchstabe = Grundabmaß
• Zahl = Toleranzgrad
• Grundabmaß = Lage zur Nulllinie
• Toleranzgrad weist auf Größe der Toleranz hin
95
Toleranzgröße
• ist abhängig vom Toleranzgrad und vom Nennmaß
• Toleranz ist umso größer, je größer das Nennmaß und je größer der Toleranzgrad ist
• Nennmaß 50H8 = T = 39µm100H8 = T = 54µmToleranzgrad100H7 = T = 35µm100H8 = T = 54µm
96
• Gleicher Toleranzgrad und gleiches Nennmaß = gleiche Toleranz
• Einheitliche Toleranzen nennt man Grundtoleranzen.
• Grundtoleranzen stehen in Tabellenbüchern
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Toleranzklassen
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Passungen
• Werden zwei Fertigteile zusammengebaut, müssen die Maße an der Fügstelle passen.
• Innenteil ist Welle
• Außenteil ist Bohrung
• Passungen werden durch den Unterschied zwischen dem Maß der Bohrung und dem Maß der Welle bestimmt
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Passungsarten
• Spielpassung
• Übermaßpassung
• Übergangspassung
100
Spielpassungen
• Mindestmaß der Bohrung ist immer größer, oder gleich dem Höchstmaß der Welle.
• Höchstspiel PSH = GoB - GuW
• Mindestspiel PSM = GuB - GoW
101
Übermaßpassungen
• Höchstmaß der Bohrung ist immer kleiner oder gleich dem Mindestmaß der Welle
• Höchstübermaß PüH = Differenz zwischen dem Mindestmaß der Bohrung GuB und dem Höchstmaß der Welle GoW
• Mindestübermaß PüM = Differenz zwischen dem Höchstmaß der Bohrung GoB und dem Mindestmaß der Welle GuW
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Übergangspassungen
• Hier entsteht je nach Istmaßen von Bohrung und Welle entweder ein Spiel oder ein Übermaß
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Passungssysteme Einheitsbohrung
• Bohrungsmaß erhält Grundabmaß H
• Zuordnung von Wellen mit verschiedenen Grundabmaßen um gewünschte Passungsart zu erreichen.
• Spielpassung: H / a … h
• Übergangspassungen: H / j … n bzw. p
• Übermaßpassungen: H / n bzw. p … z
104
Passungssystem Einheitswelle
• Wellenmaße erhalten Grundabmaß h
• Zuordnung der Bohrungen mit verschiedenen Grundabmaßen um gewünschte Passungsart zu erhalten.
• Spielpassung: h / A … H
• Übergangspassungen: h / J … N bzw. P
• Übermaßpassungen: h / N bzw. P … Z
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Passungsauswahl
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Form- und Lageprüfung
• Konstrukteur legt „ideale Gestalt“ des Werkstücks in der Zeichnung fest.
• Reale Gestalt weicht durch Produktionseinflüsse von der idealen Gestalt ab durch …
• … Maßabweichung
• … Formabweichung
• … Lageabweichung
107
Maßabweichungen
entstehen durch
• Werkzeugeinstellungen
• Verschleiß
• Schnittkraft
• Bearbeitungswärme
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Formabweichungen
entstehen durch
• Spannkräfte
• Schnittkräfte
• Schwingungen
• Eigenspannungen im Werkstück
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Lageabweichungen
• entstehen durch
• Abdrängkräfte beim Spanen
• Spannkräfte
• Positionsabweichungen der Maschine
110
• Maß- und Formabweichung beeinflussen stärker als die Oberflächengüte die Fügbarkeit von Bauteilen
• Gesamtheit aller Abweichungen entscheidet über die Funktion der Bauteile
111
Größe der Form- und Lagetoleranzen
• Wenn nichts anderes angegeben wird, müssen die Abweichungen innerhalb der Maßtoleranz liegen
• Wenn Abweichungen für die Funktion wichtig sind, sollten sie die Hälfte der Maßtoleranz nicht überschreiten
112
Toleranzarten
Unterscheidung der Lagetoleranz nach
• Richtungs-
• Orts-
• Lauftoleranzen
Unterscheidung der Formtoleranz nach
• Flachform-
• Rundform-
• Profiltoleranzen
Kurzzeichen für Toleranz = tAbweichung = f
Unterscheidung durch Indizes
113
Messung der Formabweichung
• Ebenen oder Linien müssen das Werkstück so eingrenzen, dass ihr Abstand ein Minimum wird.
114
Prüfung der Geradheit und Ebenheit
• Prüfung durch Haarlineale (Lichtspaltmethode)
• erkennt Unebenheiten ab 2µ am Lichtspalt
• Ebenheitsvergleich mit Messplatte oder Planglas
115
Parallelitätsprüfung
• Messung auf einer Messplatte mit einem Feinzeiger
• Abweichung ist Wert zwischen Min und Max
• Vergleich der größten Abweichung mit der in der Zeichnung vorgegebenen Toleranz
116
Richtungs- und Neigungsprüfung
• mit Richtwaagen (Wasserwaage)
• elektronische Neigungsmessgeräte (digital)
117
Winkelprüfung
• Prüfung der Lage von Kanten und Flächen
• Universalwinkelmesser
• evtl. Anzeige 180o - abgelesener Wert (stumpfer Winkel)
118
Verwendung digitaler Winkelmesser
• genauere Anzeige
• Nullstellung jederzeit möglich
• leichter ablesbar
• Wahlweise Winkelgrade, Winkelminuten oder Dezimalgrade
119
Rundform
Rundheitsabweichungen entstehen durch
• Schwingungen an der Maschine
• unrunde Schleifscheiben
120
Rundheitsprüfung
• Zweipunktmessung (Messschieber etc. - ungenau)
• Dreipunktmessung (genauer)
• Messung auf Formmessgeräten (am genauesten)
121
Rundheitsmessung
• Messtaster ertastet Messpunkte während der Kreisbewegung.
• Am Bildschirm entsteht ein Rundheitsprofil
• Bestimmungsverfahren zur Rundheitsabweichung
122
Rundlaufmessung
• Bestimmung der Mittelpunkte nach dem LSC-Verfahren
• Achse durch diese Mittelpunkte = Bezugsachse für die Rundlaufmessung
• Größte Abweichung wird mit Toleranz verglichen
123
Planlaufmessung
• Messung am äußersten Bereich, da dort die größten Unregelmäßigkeiten erwartet werden
124
Gewindeprüfung
Entscheidend für die Güte eines Gewindes sind:
• Flankendurchmesser
• Flankenwinkel
• Steigung
125
Gewindemessung
• aus Kostengründen meist nur im Präzisionsbereich verwendet
• Messung des Außendurchmessers mit Bügelmessschraube
• Messung des Kerndurchmessers mit Innengewinde-Messschraube
126
Kegelprüfung
• Innen- und Außenkegel müssen „tragen“
• Kegellehren prüfen die Passgenauigkeit (Kreideprüfung)
127
Prüfungsaufgaben
128
Aufgabe 102/1
• Maßtoleranzen. Für die in der Tabelle angegebenen Maße sind die Maßtoleranzen sowie die Höchst- und Mindestmaße zu berechnen
129
Aufgabe 102/4
• Die Anschlagleiste wird mit zwei Schrauben befestigt. Die Bohrungen sind mit 6,5 +0,2, ihr Abstand mit 26+-0,1 toleriert. Welches Höchstmaß Go und Mindestmaß Gu kann das Kontrollmaß x annehmen?
130
S104/4
• Wellenzapfen, die mit der Toleranzklasse f7 gefertigt werden, laufen in Lagerbuchsen mit der Toleranzklasse H8.
• Wie groß sind für Bohrung und Welle beim Nennmaß von 200 mm
a) die Maßtoleranzen?b) Höchstmaße und Mindestmaße?c) Höchstspiel und Mindestspiel?
131
S104/4
• Wellenzapfen, die mit der Toleranzklasse g6 gefertigt werden, laufen in Lagerbuchsen mit der Toleranzklasse K7 (ist zwar ein Blödsinn, aber der Frank wollte das so haben).
• Wie groß sind für Bohrung und Welle beim Nennmaß von 300 mm
a) die Maßtoleranzen?b) Höchstmaße und Mindestmaße?c) Höchstspiel und Mindestspiel?