1 Rubrik e einzelhandels- austausch - … · Vorgehen von Genehmigungsbehörden und Umgang der...

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e einzelhandels- austausch der Regionalverbände in Ballungsräumen

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1 Rubrik

e einzelhandels-austausch

der Regionalverbände in Ballungsräumen

2 Rubrik

Teilnehmer / innen des Auftakttreffens

SusanneBorchert,RegionHannover

ElkeHellmuth,ZweckverbandRaumKassel

SandraKambach,ZweckverbandRaumKassel

SylviaHerrmann,RegionalerPlanungsverbandLeipzig-Westsachsen

MichaelHolzweißig,RegionalerPlanungsverbandOberesElbtal/Osterzgebirge

DirkHeinz,RegionalverbandFrankfurtRheinMain

SusanneKrebser,KommunalverbundNiedersachsen/Bremene.V.

JuttaDiekmann,KommunalverbundNiedersachsen/Bremene.V.

Dr.ClausPeinemann,VerbandRegionRhein-Neckar

SvenSander,RegionalverbandRuhr

ClaudiaSchablowski,RegionalverbandRuhr

ChristianSchreiner,RegionalverbandSaarbrücken

MartinWiemann,VerbandRegionStuttgart

weitere Akteure aus der Region Bremen

KatrinEimert,FreieHansestadtBremen,DerSenatorfürUmwelt,BauundVerkehr

DetlefSchobeß,FreieHansestadtBremen(bis29.2.2016)

ThomasKristen,FreieHansestadtBremen,Senatskanzlei

Dr.JörgSommer,FreieHansestadtBremen,Senatskanzlei

MarkusGoebel,AmtfürregionaleLandesentwicklungWeser-Ems

4 AblaufundEinleitung

6 RegionaleEinzelhandelskonzepte

8 1.RegionBremen

10 5.RegionRuhr

11 8.RegionChemnitz

12 9.StädteRegionAachen

12 10.RegionFrankfurtRheinMain

13 11.RegionNürnberg

14 12.RegionRhein-Neckar

14 13.RegionSaarbrücken

14 14.RegionStuttgart

15 15.RegionSüdlicherOberrhein

16 16.RegionMünchen

17 PlanerfordernisundInstrumentesowieGrenzenderSteuerung

18 Einzelhandelssteuerungbei„alten(Bau)rechten“

20 AnforderungenanGutachtenzurQualitätssicherung

21 weitereHinweise

23 ResümeeundAusblick

11 7.RegionOberesElbtal/Osterzgebirge

10 6.RegionLeipzig-Westsachsen

9 2.RegionHannover

9 3.RegionBraunschweig

10 4.RaumKassel

Donnerstag, 3. März 2016, beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr13.00Uhr Eintreffen,kleinerImbiss

13.45Uhr BegrüßungundVorstellungsrunde

14.00Uhr AustauschzurEinzelhandelssteuerung

•StandregionalerEinzelhandelskonzepte

•BerichteausdenRegionen

•Diskussion,ThemenfürVertiefung

18.15Uhr KleineStadtführung:EinzelhandelundHandelimWandelderZeiten

19.30Uhr GemeinsamesAbendessen

Freitag, 4. März 2016, Rathaus9.00Uhr „Alte(Bau)Rechte“:

VorgehenvonGenehmigungsbehördenundUmgangderregionalen

VerbändeundKommunen

Input:RegionStuttgart(MartinWiemann)

10.30Uhr AchtungGutachten!

QualitätderErgebnisseundUnabhängigkeitderGutachter

Input:RegionBremen(JuttaDiekmann)

12.00Uhr VerabredungenfürdieweitereZusammenarbeitzumEinzelhandel

12.30Uhr Verschiedenes

13.00Uhr VerabschiedungundkleinerMittagsimbiss

ablauf

austausch zur einzelhandelssteuerung der regionalverbände in ballungsräumen25JahreKommunalverbundNiedersachsen/Bremene.V.sindAnlass,dasAuftakttreffen

2016zumErfahrungsaustauschderPlanungsverbändeinBallungsgebietenüberdie

SteuerungderEinzelhandelsentwicklunginderRegionBremendurchzuführen.

ImDezember2013haben23StädteundGemeindenderRegion,zweiLandkreise,

dieBundesländerNiedersachsenundBremenundderKommunalverbundeinen

RaumplanerischenVertragzumRegionalenZentren-undEinzelhandelskonzept

unterzeichnet,erläutertFrauKrebsereinführend.DieUnterzeichnerverpflichtensich,

dieBauleitplanungundRaumordnungaufeinanderabzustimmen,dieZentrenabgestimmt

abzugrenzen,KommunaleEinzelhandelskonzepteaufzustellensowieEinzelhandels-

ansiedlungenrechtzeitigdemKommunalverbundmitzuteilenundgegebenenfalls

interkommunalmoderierenzulassen.

FrauSenatsbaudirektorinProf.Dr.ReutherbegrüßtdieteilnehmendenGästeimHause

desSenatorsfürUmwelt,BauundVerkehr.DieZusammenarbeitmitderRegionhatfür

denSenateinenhohenStellenwert.DieVerständigungaufgleicheSpielregelnschafft

VertrauenzwischendenPartnerninderRegion.

v.l.n.r.:ClaudiaSchablowski,MichaelHolzweißig,KatrinEimert,DirkHeinz,MartinWie-

mann,SvenSander,SusanneKrebser,MarkusGoebel,ThomasKristen,SandraKambach,

ChristianSchreiner,Dr.ClausPeinemann,ElkeHellmuth,JuttaDiekmann,SylviaHerrmann,

DetlefSchobeß(Foto:SenatskanzleiBremen)

Delmenhorst

Hannover

Essen

Aachen

Kassel

Frankfurt a. M.

Mannheim

Stuttgart

Nürnberg

MünchenFreiburg

Saarbrücken

Leipzig

Zwickau

Radebeul

Braunschweig

Bremen

Nordrhein-Westfalen

Hessen

Rheinland-Pfalz

Baden-Württemberg

Bayern

Saarland

Niedersachsen

Schleswig-Holstein

Mecklenburg-Vorpommern

Brandenburg

Berlin

Thüringen

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Hamburg

Delmenhorst

Hannover

Essen

Aachen

Kassel

Frankfurt a. M.

Mannheim

Stuttgart

Nürnberg

MünchenFreiburg

Saarbrücken

Leipzig

Zwickau

Radebeul

Braunschweig

Bremen

Nordrhein-Westfalen

Hessen

Rheinland-Pfalz

Baden-Württemberg

Bayern

Saarland

Niedersachsen

Schleswig-Holstein

Mecklenburg-Vorpommern

Brandenburg

Berlin

Thüringen

Sachsen

Hamburg

Sachsen-Anhalt

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Stand der Regionen, Inhalte, Erfahrungen

AusallenRegioneninBallungsräumengabesRückmeldungen

zumStandregionalerEinzelhandelskonzeptemit

EinschätzungenzuErfolgenundProblemensowieaktuellen

Arbeitsschwerpunkten.

ZurVorbereitungdesTreffenskonnteeinekurze,tabellarische

Synopseerstelltwerden.SiedientalsHintergrundfürdie

vertiefendeDiskussion.

1/KommunalverbundNiedersachsen/Bremene.V.

2/RegionHannover

3/ZweckverbandGroßraumBraunschweig

4/ZweckverbandRaumKassel

5/RegionalverbandRuhr

6/RegionalerPlanungsverbandLeipzig-Westsachsen

7/RegionalerPlanungsverbandOberesElbtal/Osterzgebirge

8/PlanungsverbandRegionChemnitz

9/StädteRegionAachen

10/RegionalverbandFrankfurtRheinMain

11/PlanungsverbandRegionNürnberg

12/VerbandRegionRhein-Neckar

13/RegionalverbandSaarbrücken

14/VerbandRegionStuttgart

15/RegionalverbandSüdlicherOberrhein

16/PlanungsverbandÄußererWirtschaftsraumMünchen

r regionale einzelhandels-konzepte

Regionalverbände im Überblick

Region Bremen DasKernstückdesgemeinsam

mitVertreternderKommunen

undIHKerarbeitetenRegionalenZentren-

undEinzelhandelskonzeptesistdas

ModerationsverfahrenfürEinzelhandels-

großprojekteundfürgroßflächigeNahver-

sorgungsprojekte.

EinersterAnhaltfürdieBeurteilungsind

dieimKonzeptdefiniertenStandorttypen

undAnsiedlungsregelnsowiediejenach

GemeindegrößeundzentralörtlicherFunk-

tionvariierende„Aufgreifschwelle“.Bei

kritischenFällenleitetderModerations-

ausschussdesKommunalverbundeszur

ZweitbewertungeineModerationeinunter

BeteiligungderAnsiedlungskommune,der

betroffenenNachbarkommunenundder

zuständigenIHK.

DasModerationsergebniswirdveröf-

fentlicht,umeine„Verbindlichkeit“zu

entfalten.

InderDiskussiongingesumdie„Verbind-

lichkeit“desModerationsergebnisses.

Nichtzuunterschätzenistder„politische

Druck“inderRegionbeivertragswidrigem

VerhalteneinerKommune.

AuchwurdedieinstitutionelleRolledes

KommunalverbundesalsfreiwilligerZu-

sammenschlussvonKommunenthema-

tisiertimVergleichzuRegionalverbänden

mitRegionalplanungszuständigkeitoder

zumZweckverbandRaumKassel,derden

gemeinsamenFlächennutzungsplanim

VerbandsgebietaufstelltundbeiBauge-

nehmigungsverfahrenbeteiligtwird.

1

AblaufschemadesIMAGE-ModerationsverfahrensinderRegionBremen

Phas

en d

es V

erfa

hren

s

Einzelhandelsgroßprojekte oder Nahversorgungsprojekte über 800qm Verkaufsfläche

Mel

dung

Prüf

ung

Bewertung als regional unbedenklich

Einleitung Zweitbewertung

Stellungnahme mit Empfehlungen

Bewertung als regional unbedenklichZw

eitb

ewer

tung

Erst

bew

ertu

ng

Übereinstimmung mit Standortkonzept und Aufgreifschwellen

Ausführliche Abstimmung mit Ansiedlungskommuneund Heranziehung weiterer Grundlagen

(z. B. lokale Einzelhandels- / Nahversorgungskonzepte)

oder

oder

Mod

erat

ion

Bewertung als regional unbedenklich

Stellungnahme mit Empfehlungen

Bei Bedarf Einleitung von Moderationsgesprächen

oder

9 RegionaleEinzelhandelskonzepte

Region HannoverEinRegionalesEinzelhandels-

konzeptwurdebereits2001im

Regionalplan(RegionalenRaumordnungs-

programmRROP)verankert.Ansiedlungs-

regeln,räumlichkonkreteAussagenzu

PositivstandortensowieObergrenzen

fürausgewieseneherausgehobeneFach-

marktstandortewurdenaufdieseWeise

verbindlicheZielederRaumordnung,die

inderBauleitplanungzubeachtensind.

FolgendeZielsetzungenstandenund

stehendabeiimVordergrund:Verbindliche

SpielregelnschaffenEntscheidungs-und

Planungssicherheit.FürdieZentralenOrte

werdenVersorgungskerneundStandort-

bereicheräumlichkonkretfestgelegtsowie

das„zentraleSiedlungsgebiet“bestimmt,

ebensoregionalbedeutsameFachmarkt-

standorteundherausgehobeneNahver-

sorgungsstandorte.DurchKanalisierung

derEinzelhandelsentwicklungaufdiese

„Positivbereiche“erfolgteineräumliche

Steuerung.Akzeptanzwurdeaufgrund

einerkonsensorientiertenVorgehensweise

erreicht.

DiesesnormativeInstrumentariummit

konkretenräumlichenFestlegungenwur-

demitdemRROP2005fortgeschrieben

undaktuellbeiderNeuaufstellungdes

RROP2016.ImnochlaufendenAufstel-

lungsverfahrenfandeinengerfachlicher

AustauschmitdenPlanungsfachleuten

derregionsangehörigenStädtenund

Gemeindenstatt.

NachtragRegion BraunschweigDerStartfürdieImplemen-

tierungeinesRegionalenEinzelhandels-

konzeptesimZweckverbandGroßraum

Braunschweig(ZGB)fielinsJahr2002,

dasabschließendeKonzeptlag2005vor.

AufGrundlageeinerflächendeckenden

EinzelhandelserhebungundBestands-

analyse2008/2009wurdediesesunter

BerücksichtigungderneuenRechtslage

2010fortgeschrieben.

DieIntentiondesKonzeptesbesteht

darin,eineneinheitlichen,verbindlichen

undkommunalübergreifendenRahmen

zuschaffen,dereineüberörtliche

AbstimmungundStandortsteuerungvon

EinzelhandelsgroßprojektenimGroßraum

Braunschweiggewährleistet.

MitdemKonzeptwerdeneinheitliche

RegelnfürdieBeurteilungvonEinzel-

handelsgroßprojektenaufgestellt.

DurchdieimniedersächsischenRaum-

ordnungsgesetznormierteMitteilungs-

undAuskunftspflichtkanneinefrühzeitige

Beurteilung/AbstimmungvonProjekten

gewährleistetundeineVerfahrensverein-

fachungund-beschleunigungerreicht

werden.

Diesgeschiehtmittelseineseigens

entworfenenMitteilungsbogensals

einheitlicheInformationsgrundlage.

NochindiesemJahrplantderZGBeine

öffentlicheAusschreibungundVergabe

zurAktualisierungdesregionalenEinzel-

handelskonzeptes.Begründetliegtdies

insbesondereinverändertensozio-

ökonomischenRahmenbedingungen

sowiegeändertenrechtlichenVorgaben.

ZudemstellendiedynamischeEntwicklung

imEinzelhandelsowiederdemographi-

scheWandeldenGroßraumBraunschweig

vorneueHerausforderungen.

Ebensobedarfesdurchdieobergerichtli-

cheRechtsprechung(insbesonderedurch

dasOVGLüneburg)hinsichtlichderZiele

derRaumordnungeinerAnpassungdes

Konzeptes(StichwortKongruenzgebot).

Dabeibleibtstetszubeachten,wiesich

dasinFortschreibungbefindlicheLandes-

RaumordnungsprogrammNiedersachsen

letztlichausgestaltet.

2

3

Raum KasselMitdemKommunalenEnt-

wicklungsplan(KEP)Zentren

2015hatderZweckverbandRaumKassel

unterBeteiligungstaatlicher,kommunaler

undinstitutionellerStellen(Regionalpla-

nung,IHK,Einzelhandelsverband)sein

früheresEinzelhandels-undZentrenkon-

zeptaktualisiert.

WieinderRegionBremenwurdezuvor

eineVollerhebungdesEinzelhandels

durchgeführt,denndiejährlichdurch-

geführteFlächenrecherchedergenehmig-

tenFlächenistnurbedingtzurFortschrei-

bunggeeignet.Darüberhinauswurden

auchfürdenEinzelhandelrelevante

Komplementärnutzungenerfasstund

einetelefonischeVerbraucherbefragung

angestellt.

ImVordergrundstandendreiaktuelle

Anliegen:DieSicherungderNahver-

sorgungdurchAusweisungzentraler

Versorgungsbereiche,dieBegrenzung

dezentralerAnsiedlungensowieder

VerzichtaufweitereBau-undMöbel-

märktedurchrestriktiveFlächenpolitik.

GrenzenderEinzelhandelssteuerungzur

SicherungderNahversorgunginden

ZentrenwurdenbeiErweiterungs-

vorhabenvonLebensmittel-Discountern

imunbeplantenInnenbereich

(§34BauGB)offenkundig.

Region RuhrImGebietdesRegionalver-

bandsRuhrwurdenzwei

Einzelhandelskonzepteaufinterkommu-

nalerEbeneaufgestellt.DasRegionale

Einzelhandelskonzeptfürdasöstliche

RuhrgebietundangrenzendeBereiche

wurde2013vondenStädtenundGemein-

denimregionalenKonsens–zusammen

mitdenLandkreisen,Bezirksregierungen,

Industrie-undHandelskammern,Einzel-

handelsverbändenunddemRegional-

verbandRuhr–erarbeitet.Weiterhingibt

esjedesQuartalTreffendergenannten

AkteurezurAbstimmung.DasKonzeptent-

hält,wieauchdievorgenanntenKonzepte,

AnsiedlungsregelnundPrüfschematazur

Verträglichkeit;diesesindimregionalen

KonsensstrengeralsdieVorgabendes

Landesentwicklungsplanesundder

Regionalplanung.

DemgegenüberhatdasRegionaleEinzel-

handelskonzeptfürdaswestlicheRuhr-

gebietundangrenzendeBereichekeine

nachhaltigeWirkungentfaltet.Dortging

dieInitiativeallerdingsnichtvonden

StädtenundGemeindenaus,sondern

vonderBezirksregierung;einregionaler

Konsenswarnichtherstellbar.

GesamtregionalgibteseinenArbeits-

kreis,dessenAbstimmungsichallerdings

nichtaufdieAbgrenzungderzentralen

Versorgungsbereicheerstreckt.

DerRegionalverbandhatkeineeigenen

Einzelhandelsdaten.DieIHKerhebtalle

zweiJahredenEinzelhandelsbestand

nachVerkaufsflächengröße(ab250m2

Verkaufsfläche).DieKommunenkönnen

daraufjeweilszugreifen.

Region Leipzig-WestsachsenEinRegionalesEinzelhandels-

konzeptwurdebislangnichterstellt.

Ab1990wurdendieGemeindender

RegionvoneinerVielzahlvonProjekt-

entwicklungengeradezu„überrannt“

mitderFolgegroßerEinkaufszentrenin

derFläche.1998erfolgtengroßeEinge-

meindungenindieGroßstadtLeipzig,

inklusiveverschiedenergroßflächiger

Einzelhandelsstandorte.

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5

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11 RegionaleEinzelhandelskonzepte

DieStadtLeipzigsteuertdieEinzelhan-

delsentwicklunginnerhalbihresStadtge-

bieteskonsequentmitihremkommunalen

„StadtentwicklungsplanZentren“.

InderRegionwirddafürgeworben,das

ZieldesRegionalplansumzusetzen,inden

ZentralenOrtenkommunaleZentren-und

Einzelhandelskonzepteaufzustellen.

DieKommunenwerdenauchentsprechend

vonderLandesdirektionundderIHK

beraten.WennallevierJahrevonderIHK

eineBestandserhebungdesEinzelhandels

durchgeführtwird,werdendieDatendem

PlanungsverbandzurinternenVerwendung

zurVerfügunggestellt.

BeiAnsiedlungsvorhabendesEinzel-

handelsnimmtderRegionalePlanungs-

verbandStellung.Problemeergebensich

insbesonderebeiderörtlichenStandort-

wahlundderGrößevonNahversorgern.

ObhiereinRegionalesEinzelhandelskon-

zeptsteuerndwirksamwerdenkönnte,

wirdalsfraglichangesehen.Landesplane-

rischerSteuerungsbedarffürdenEinzel-

handelwirdvorallemanderLandesgrenze

Sachsen/Sachsen-Anhaltgesehen.

DieVerflechtungsbereichewerdendurch

dieRaumordnungdargestellt:Mittelbe-

reichefürdieOber-undMittelzentrenim

Landesentwicklungsplan,Nahbereichefür

dieGrundzentrenimRegionalplan.

Region Oberes Elbtal/OsterzgebirgeAuchindieserRegionwurde

bislangkeinRegionalesEinzelhandels-

konzeptaufgestellt.FürNeuansiedlungen

großflächigerEinzelhandelsvorhabenin

derRegionwirdderLandesentwicklungs-

planSachsenalsausreichendhandhabbar

angesehen,fürdenUmgangmitAltstand-

ortenallerdingsweniger.FürdieStadt

Dresdenliegtseit2007einaktualisiertes

kommunalesZentrenkonzeptvor,

das2008durcheingutachterlichesNah-

versorgungskonzeptfürdieStadt-Umland-

RegionDresden(Dresdenund14Nachbar-

kommunen)ergänztwurde.

NachtragRegion ChemnitzEinRegionalesEinzelhandels-

konzeptfürdiegesamteRegionliegtnicht

vor.IndendreiOberzentrenChemnitz,

ZwickauundPlauensowiein13Mittel-

undGrundzentrenderRegionsindbisher

kommunaleEinzelhandelskonzeptemit

unterschiedlicherAktualitätvorhanden.

ImmittelzentralenStädteverbund

„Göltzschtal“mitseinenvierKommunen

wurdeeingemeinsamesEinzelhandels-

konzeptunteraktiverBegleitungdurch

daszuständigeLandratsamt,dieIHKund

denPlanungsverbanderarbeitet.

EntsprechenddesRegionalplansistdie

Ansiedlung,Erweiterungoderwesentliche

ÄnderungvongroßflächigenEinzelhan-

delseinrichtungenmitnahversorgungs-

undzentrenrelevantenSortimentennurin

denzentralenVersorgungsbereichender

Ober-undMittelzentren,diedurchdiese

zubestimmensind,zulässig.

InGrundzentrensindgroßflächigeEinzel-

handelseinrichtungenzurSicherungder

NahversorgungnurindenimRegionalplan

festgelegtenVersorgungs-undSiedlungs-

kernenzulässig.Insbesonderedurchdie

zentralenOrtederRegionsindkommunale

Einzelhandelskonzeptezuerarbeiten.

Esistbeabsichtigt,zukünftigimRegional-

planfüraußerhalbderzentralenVersor-

gungsbereichebestehendegroßflächige

EinzelhandelseinrichtungenFestlegungen

zutreffen,dasseineErweiterungoder

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wesentlicheÄnderungderhiervorhande-

nenVerkaufsflächeregelmäßignicht

zulässigist,soferninbeschlossenen

kommunalenEinzelhandelskonzepten

keineanderenRegelungengetroffen

werden.

NachtragStädteRegion AachenInZusammenarbeitderStädte-

RegionAachenmitdenregionsangehöri-

genKommunen,derBezirksregierung,der

IHK,demHandelsverbandentstand2007

dasstädteregionaleEinzelhandelskonzept

(STRIKT).InfreiwilligerSelbstbindung

habensichallestädteregionalenKommu-

nenverpflichtet,dieZieleundvereinbarten

Prüfkriterieneinzuhaltensowiegroßflächi-

geEinzelhandelsvorhabenineinstandar-

disiertesinterkommunalesBewertungs-

verfahreneinzubringen.Zielistes,das

„Wettrüsten“anstädtebaulichungeeigne-

tenStandortenzuvermeiden,dieLebens-

qualitätundAttraktivitätderInnenstädte

zuerhaltenunddieNahversorgunginallen

TeilräumenderStädteRegionzusichern.

ZunächstwurdeeineeinheitlicheDaten-

basisgeschaffen.Durchdasstandardisier-

tePrüf-undBeteiligungsverfahrenwerden

Einzelfallprüfungendurcheingeregeltes

Verfahrenersetztundeinehöhere

TransparenzhergestelltsowiePlanungs-

sicherheitgeschaffen.

AuchkonntedieDauervonGenehmi-

gungsverfahrenverkürztwerden.

Bis2015wurdenca.60großflächige

Einzelhandelsvorhabenindasinterkom-

munalePrüfverfahreneingebrachtund

bisaufzweiFällederregionaleKonsens

hergestellt.

ZurzeitwirddasEinzelhandelskonzept

STRIKTevaluiert.

AnlassistdiegeänderteRechtslagedurch

denLandesentwicklungsplanNordrhein-

Westfalen(2013)–SachlicherTeilplan

GroßflächigerEinzelhandel.Auchhaben

sichungewollte„Härtefälle“beiderNah-

versorgungimländlichenRaumergeben.

EinweitererAnlassistdiezunehmende

DiskussionimKontextderfreiwilligen

SelbstbindungderKommunen.

Region  FrankfurtRheinMainSeit2008gibteseinRegiona-

lesEinzelhandelskonzeptfürgroßflächi-

genEinzelhandelinklusiveNahversorgung.

DieAnsiedlungsregelnbenennenPositiv-

standorte,schließenEinzelhandelinden

gewerblichenBauflächenausundbegren-

zenzentrenrelevanteRandsortimente.

DasKonzeptwurdealsstädtebauliche

Entwicklungsplanunggemäߧ1Abs.6

Nr.11BauGBbeschlossen.Seit2011sind

dieKerninhaltedesKonzeptesinden

regionalenFlächennutzungsplan

übernommen.

ZurzeitwirddasRegionaleEinzelhandels-

konzeptfortgeschrieben.Anlasswarein

RechtsstreitbeimZielabweichungsverfah-

renhinsichtlichderstriktenBegrenzung

derzentrenrelevantenRandsortimenteei-

nesMöbelhauses,auchwenndasNormen-

kontrollverfahrengegendenRegionalen

FlächennutzungsplanunddenRegional-

planletztlicherfolglosblieb.

DasRegionaleEinzelhandelskonzept

regeltgegenwärtigsehreffektivbei

Neuflächen.Friktionengibtesbei

ÄnderungenanbestehendenStandorten

mitZielabweichungsverfahren,wenndie

Fremdkörperfestsetzungnichtgreift.Sehr

aufwändigistbislangdieUmsetzungdes

9

10

13 RegionaleEinzelhandelskonzepte

RegionalenEinzelhandelskonzeptesin

Baugenehmigungsverfahrenoderbei

unterlassenerAnpassungderverbindli-

chenBauleitplanungbeialtenBaurechten.

DerRegionalverbandFrankfurtRheinMain

hatseineeigenevon2004bis2014mit

BordmittelndurchgeführteEinzelhan-

delserhebungnachBetriebstypen

(Lebensmittel-Betriebeab250m2,

Fachgeschäfte/Fachmärkteab500m2)

aufgrunddeshohenAufwandesvorerst

eingestellt.EineVollerhebunginderStadt

FrankfurterbrachteimVergleicheineum

rundeinDrittelhöhereVerkaufsflächen-

summe.DerRegionalverbandbeabsichtigt

denAufbaueinerEinzelhandelsdatenbank.

NachtragRegion NürnbergDer1988inKraftgetretene

Regionalplanwirdabschnittsweiselau-

fendfortgeschriebenundandasjeweils

aktuelleLandesentwicklungsprogramm

Bayernangepasst.ZurAnsiedlungvon

Einzelhandelsgroßprojektentrifftdas

Landesentwicklungsprogramm2013u.a.

verbindlicheAussagenzurLageundzu

jeweilszulässigenVerkaufsflächen.

Einzelhandelsgroßprojektedürfen,

abgesehenvoneinigen,imLandesentwick-

lungsprogrammaufgeführtenAusnahmen,

nurinZentralenOrtenundinstädtebau-

lichintegrierterLageausgewiesenwerden.

FürzulässigeVerkaufsflächendefiniert

dasLandesentwicklungsprogramm

maximalzulässigesortimentsspezifische

AbschöpfungsquotenimBezugsraum.

Bezugsraumfürnahversorgungsrelevante

SortimenteistderlandesplanerischeNah-

bereich,derimRegionalplanalsTeilder

Begründungabgegrenztwirdbzw.

dasGemeindegebietfürGemeinden

ohnefestgelegtenNahbereich.

FürzentrenrelevanteSortimenteistder

Bezugsraumdereinzelhandelsspezifische

VerflechtungsbereichderStandortgemein-

deundbeinichtzentrenrelevantenSorti-

mentenderimEinzelfallzubestimmende

Projekteinzugsbereich.

DerRegionalplanderRegionNürnberg

enthältAussagenzurEinzelhandels-

entwicklung,beispielsweiseeineAuf-

listungvonGemeinden,indenen,ent-

sprechendihrerzentralörtlichenFunktion,

stärkeraufeineWeiterentwicklungder

Einzelhandelseinrichtungenhingewirkt

werdensoll.ZudemsollenFlächenfür

EinzelhandelsgroßprojekteinderRegel

nurnochinZentralenOrtenhöhererStufe

ausgewiesenwerden;dabeidarfdurch

denNutzungsumfangdieFunktionsfähig-

keitandererZentralerOrteunddiever-

brauchernaheVersorgungnichtwesentlich

beeinträchtigtwerden.

DieBeurteilungvonEinzelhandelsgroß-

projektenerfolgtdurchdieRegierung

vonMittelfrankenalshöhererLandes-

planungsbehörde.Siegibtlandesplane-

rischeStellungnahmenimBauleitplan-

verfahrenab.InbestimmtenFällenführt

sieeinRaumordnungsverfahrendurch,

dasmiteinerlandesplanerischenBeurtei-

lungabgeschlossenwird.DerRegionale

PlanungsverbandRegionNürnbergwird

alsTrägeröffentlicherBelangeandiesen

VerfahrenbeteiligtundgibteigeneStel-

lungnahmenab.

DieAufstellungeinesregionalenEin-

zelhandelskonzeptesistinderRegion

Nürnbergaktuellnichtvorgesehen.Aller-

dingsverfügenmehrereKommuneninder

RegionüberkommunaleEinzelhandels-

konzepte.FlächendeckendeEinzelhandels-

erhebungenliegenfürdieRegionnichtvor.

11

Region Rhein-NeckarAuslöserfürdiekonzeptio-

nellenÜberlegungenwaren

Endeder1990erJahrediezunehmenden

PlanungsanfragenvonFachmarktzentren

mitgroßflächigenVerkaufsflächen.Eine

BestandsaufnahmeundAnalysezusam-

menmitdenbeteiligtenOber-undMittel-

zentreninderRegionbrachteerstmalig

einendetailliertenÜberblicküberdas

GesamtangebotvonVerkaufsflächenim

großflächigenEinzelhandelinderLänder-

grenzenübergreifendenRegion.

MitdererstmaligenErstellungeines

einheitlichenRegionalplanswurdendie

EinzelhandelskonzepteindenTeilräumen

überprüftundfortgeschrieben.

DasErforderniszurregionalplanerischen

SteuerungdesEinzelhandelsistnunim

RegionalplaninTextundGesamtkarte

festgelegt.Nebendenzentralörtlichen

StandortbereichenfürEinzelhandels-

großprojektesindErgänzungsstandorte

ausgewiesen.

Nachwievorergebensichbesonders

beimThemaderUmnutzungvonGewerbe-

flächenoder-immobilienzuEinzelhandels-

nutzungenHerausforderungen.

AuchUmnutzungenwiedieeinesaufgege-

benenLebensmittelfachmarkteszueinem

3.600m2großenSchuhfachmarktaußer-

halbvomzentralörtlichenStandortbereich

sindaktuelleThemen,diebishinzur

gerichtlichenEbeneentschiedenworden

sind.

Region SaarbrückenDerRegionalverbandSaar-

brückenhateinenGutachter

miteinerEinzelhandelsuntersuchung

beauftragt,umdieVerbandsversammlung

fürdieAufstellungeinesRegionalen

Einzelhandelskonzepteszugewinnen.

EinRegionalesEinzelhandelskonzept

könntedurchdenRegionalenFlächennut-

zungsplan,derzudenAufgabendesRegi-

onalverbandesgehört,umgesetztwerden.

ZurzeitwirdeinesortimentsscharfeVoll-

erhebungdesEinzelhandelsbestandes

vorbereitet,ergänztdurcheinePassan-

tenbefragung.

Region StuttgartDieEinzelhandelssteuerung

regeltderVerbandRegion

StuttgartseitMitteder1990erJahreals

KapitelinseinemRegionalplan.Dort

werdenVorranggebietefürgroßflächigen

zentrenrelevantenEinzelhandelinAbstim-

mungundaufVorschlagderStädteund

Gemeindengebietsscharffestgelegt.

AußerdemwerdenErgänzungsstandorte

fürnichtzentrenrelevantenEinzelhandel

ohneräumlichscharfeAbgrenzungfest-

gelegt.Dabeiwerdendiezentrenrelevan-

tenRandsortimenteauf3%derGesamt-

verkaufsflächebzw.aufmaximal350m2

begrenzt.

DerRegionalplanenthältbezogenauf

EinzelhandelsansiedlungenvierLeit-

kriterien:diezentralörtlicheFunktionder

Ansiedlungsgemeinde,dieAbstimmung

desVerkaufsflächenumfangsaufdieGröße

desVerflechtungsbereichsdesZentralen

Ortes(Kongruenzgebot,max.30%des

Umsatzesvonaußerhalb)unddasBeein-

trächtigungsgebot(max.10%Umsatzum-

verteilungzulastenderInnenstadt).

ImZugeeinerFortschreibungdesRegio-

nalplanswurdeeineRegelungzuEinzel-

handelsagglomerationenaufgenommen.

BeiderSicherungderGrundversorgung

inderFlächeistdieSiedlungs-und

Gemeindestrukturzuberücksichtigen.

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15 RegionaleEinzelhandelskonzepte

Vonden179GemeindeninderRegion

StuttgarthabenzweiDrittelweniger

als10.000Einwohner,davondieHälfte

wenigerals5.000Einwohner.

DerRegionalplanbeziehtsichbeider

Grundversorgungjetztnichtmehr

alleinaufdiezentralörtlicheFunktions-

zuweisung.

WennLebensmittelmärkteausdemEin-

zugsgebietderGemeindeheraustragfähig

sind,werdensiealsregionalvertretbar

angesehen,sofernsieaufdieörtliche

KaufkraftabgestimmtsindunddieGrund-

versorgungbenachbarterGemeindennicht

beeinträchtigtwird.

EineErfolgskontrollehatergeben,dass

AnsiedlungenvorallemindenVorrangge-

bietenprojektiertwurden.Indenkleinen

GemeindenhatsichmitderNeuregelung

dieGrundversorgungverbessert.Flächen-

deckendeEinzelhandelserhebungenführt

derRegionalverbandnichtdurch.

InderDiskussionwirddieFestlegung

derVerflechtungsbereicheangesprochen.

InBaden-WürttemberglegtderLandes-

entwicklungsplanVerflechtungsbereiche

fürdieMittelzentrenrealitätsnahgemein-

degrenzenscharfab.Einzelhandelsvor-

habenmüssensichinihrerprojektierten

VerkaufsflächeandieGrößedesVerflech-

tungsbereichsanpassen,nichtumgekehrt.

AuchinRheinland-PfalzlegtdieLandes-

planungdieVerflechtungsbereichefest.

InNiedersachsenwurdeimneuenLandes-

raumordnungsprogrammdieFestlegung

einzelhandelsbezogenerVerflechtungsbe-

reichemitausschließlichmittelzentralen

Einzugsbereichen(auchfürOberzentren)

nachProtestenderKommunenaufgege-

ben.

NachtragRegion Südlicher Oberrhein

MitderRegionalplan-Teilfortschreibung

Einzelhandelsgroßprojektekanndie

RegionSüdlicherOberrheinseit2011

aufeinaktuellesundpraktikables

RegelwerkzurSteuerungdesregional-

bedeutsamenEinzelhandelszurückgreifen.

DiesesformtdierechtlichenVorgabendes

LandesentwicklungsplansBaden-Württem-

berg2002–Konzentrationsgebot,Beein-

trächtigungsverbot,Kongruenzgebotund

Integrationsgebot–fachlichundräumlich

aus.Fürdie22höherstufigenZentralen

OrtederRegionwurdeninsgesamt34

Vorranggebietefürzentrenrelevante

Einzelhandelsgroßprojekte(„integrierte

Lagen“)und46Vorbehaltsgebietefür

nichtzentrenrelevanteEinzelhandelsgroß-

projekte(„Ergänzungsstandorte“)festge-

legt.DarüberhinaussindRegelungenzu

Agglomerationenausmehreren,einzeln

nicht-großflächigenEinzelhandelsbetrie-

bengetroffenwordensowiezuausnahms-

weisezulässigenbestandsorientierten

Erweiterungen.

RegionalpolitischeBestätigunghatdas

Regelwerknichtnurdurchdessenwei-

testgehendunveränderteÜbernahmein

dieaktuelleGesamtfortschreibungdes

Regionalplansgefunden,sonderninsbe-

sonderedurchdasimFebruar2012vom

Planungsausschusseinstimmigbeschlos-

senePlanungsgebot.EineGemeinde

wurdedamithoheitlichdurchVerwaltungs-

aktdesRegionalverbandsverpflichtet,

einenBebauungsplanausdemJahr1969

zuändernmitErlasseinerVeränderungs-

sperrebzw.kurzfristigerZurückstellung

vonBaugesuchen.OhnediesenEingriff

desRegionalverbandshättedieBauge-

nehmigungeinesEinzelhandelszentrums,

daserheblichenegativeAuswirkungen

aufdiezentralenVersorgungsbereicheder

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AnsiedlungsgemeindesowiederNachbar-

gemeindenerwartenließ,nichtversagt

werdenkönnen.

AuchobergerichtlichwurdedieTeilfort-

schreibung,d.h.dieinnergemeindliche

undgebietsscharfeFestlegungvonVor-

rang-undAusschlussgebietenfürzent-

renrelevanteEinzelhandelsgroßprojekte

imRegionalplan,durchdenVerwaltungs-

gerichtshofBaden-Württembergbestätigt

(Urteilvom22.11.2013,Az.3S3356/11).

DiekleinteiligeVersorgungsstrukturinden

dünnerbesiedeltenländlichenRäumen

lässtsichmitdemordnungsrechtlichen

InstrumentariumderRaumordnungallein

nichtsichern.DerRegionalverbandwird

daherauchzukünftig–wiebereitsin

denEU-gefördertenProjektenPUSEMOR

undACCESS–weitereHandlungsmög-

lichkeitenzurSicherungderGrund-und

NahversorgungsowiezurStärkungder

örtlichenEinzelhandelsstrukturentwickeln

undmodellhaftumsetzen.Zusammen

mitweiterenPartnernamOberrheinwird

derzeiteineaufdem„Deutsch-französi-

schenHandelsmonitor2008“aufbauende

EvaluierungderSteuerungswirkungder

regionalplanerischenFestlegungenzum

Einzelhandelvorbereitet.

NachtragRegion MünchenDerRegionalplandesRegio-

nalenPlanungsverbandsMünchenenthält

keineRegelungenundPlanungenzum

großflächigenEinzelhandel,denndas

LandesentwicklungsprogrammBayern

gibtbereitsverbindlicheRegelungenzu

AnsiedlungendesgroßflächigenEinzel-

handelsvor.DieUmsetzungderlandes-

planerischenZielebeiEinzelvorhaben

nimmtdieRegierungOberbayernmittels

Raumordnungsverfahrenwahr.

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17 RegionaleEinzelhandelskonzepte

EininallenRegionenbekanntesProblem

sindAltstandortemitaltenBaurechten,

beidenenGemeindenihrerPflicht,die

BauleitplanungandieZielederRaum-

ordnunganzupassen,nichtnachkommen.

AufgrundderErfahrungausderRegion

RheinMain,dasseinüber100.000m2

großesEinkaufszentrumineiner6.500Ein-

wohnergroßenGemeindeaufGrundlage

des§34BauGBerweitertwerdenkonnte,

wirddieErweiterungvonVorhabenan

Altstandortengestreift.

InNordrhein-WestfalenistinAusnahme-

fällenanAltstandortendieErweiterungzur

BestandssicherungeinerbestehendenEin-

zelhandelseinrichtungmöglich,sofernes

sichumeinegeringfügige,ausschließlich

bestandsorientierteErweiterunghandelt.

EinemehrfacheErweiterung

istnichtzulässig.

Generellkannfestgestelltwerden,dass

auchmitStandortsteuerungderEinzel-

handelsentwicklungderstarkeKonkur-

renzdruckaufdieZentrenweiterhin

anhält.Denndieraumordnungs-und

städtebaurechtlichenInstrumenteunddie

interkommunalebzw.regionaleEinzelhan-

delssteuerungermöglichennicht,dieauch

vomDeutschenStädtetagangemahnte

BegrenzungdesVerkaufsflächenwachs-

tumszuerreichen.DieAusdünnungder

NahversorgungsstandorteinderFläche

unddieEntwicklungsproblemevonStadt-

teilzentrenbleibenselbstbeigelingender

Einzelhandelssteuerungweiterhineine

HerausforderungfürdieRegional-und

Kommunalpolitik.

planerfordernis und instrumente sowie grenzen der steuerung

Foto:Kommunalverbund,JohannaLeithold

einzelhandelssteuerung bei „alten (bau)rechten“

DieRegelungenderLandesraumordnung

undderRegionalplanungzurEinzelhan-

delssteuerungbedürfenderUmsetzung

durchdiegemeindlicheBauleitplanung.

Diein§1Abs.4Baugesetzbuchenthalte-

nePflicht,dieBauleitplanungandieZiele

derRaumordnunganzupassen,kanndas

gemeindlichePlanungsermessenzurPla-

nungspflichtverdichtenundimunbeplan-

tenInnenbereicheineErstplanungspflicht

begründen.HandlungsbedarfzurÜberpla-

nungkannauchdurchdasinterkommuna-

leAbstimmungsgebotgemäߧ2Abs.2

BauGBerwachsen(BVerwG4C14/01vom

17.9.2003).

DazuwerdenexemplarischdreiFallkon-

stellationenzuAltstandortenausder

RegionStuttgartberichtet:

Fall 1ImIndustriegebiet(GInachBauNVO

1962)einerkleinenGemeindemit5.000

EinwohnernstehtdieReaktivierungeiner

Industriebrachean.AlsFolgenutzungplant

einInvestoreinüber4.000m2großes

Einkaufszentrum.

NochwährendderVerhandlungendes

RegionalverbandesmitderGemeindezur

ReduzierungderVerkaufsflächewirdder

Bauantraggestellt.DieBaugenehmigung

kannnurdadurchaufgehaltenwerden,

dassderRegionalverbanddieGemeinde

auffordert,denBebauungsplanunver-

züglichandieZielederRaumordnungan-

zupassen(ErlasseinesPlanungsgebotes

nach§21Abs.1LplGBW).DadieGemein-

dedemPlanungsgebotnichtnachkommt

undauchkeinePlansicherungsinstru-

mente(§§14f.BauGB)einsetzt,wirdin

ErsatzvornahmederBebauungsplandurch

dasLandratsamtaufgestellt(§21Abs.2

LplGBW).

19 RegionaleEinzelhandelskonzepte

Fall 2EinLebensmittelmarktsollvergrößert

unddeshalbverlagertwerden.

Wiekanngesteuertwerden,dassdas

vorhandeneBaurechtamAltstandort

nichtfüreinenweiterengroßflächigen

Lebensmittelmarktoderzentrenrelevante

Sortimentezusätzlichgenutztwird?

EinPlanungsgebot,dassdurchdieVer-

bandsversammlungzubeschließenist,

kommtfürdiesenFallnichtinfrage.

Fall 3EingroßerShoppingcenter-Betreiberwill

ineinemMittelzentrumdasEinkaufszen-

trummitMallausden1970erJahrenum

10.000m2aufrd.42.000m2erweitern.

DerBebauungsplanbeschränktdieVer-

kaufsflächeaufdiebereitsbestehende

Größe.

DerRegionalplangibtfürdenStandort

keinenSpielraumzurErweiterung.

DeshalbisteinZielabweichungsverfahren

nach§24LplGBWnichtmöglich.

InderanschließendenDiskussionwird

dasinBaden-WürttembergimLandes-

planungsgesetzverankertePlanungs-

gebot,dasdurchdieKlagebefugnisder

RegionalverbändeimBaugenehmigungs-

verfahrenergänztwird,herausgestellt.

InNiedersachsenmüsstedieOberste

LandesplanungsbehördedieGemein-

dezurAnpassungderBauleitplanung

anweisen.AuchinNordrhein-Westfalen

müsstedieLandesplanungdiegemeind-

licheAnpassunganweisen.InderRegion

Leipzig-WestsachsenhatdieOberste

LandesplanungSachsensdieLandes-

direktionangewiesen,beizweiGemein-

deneineÜberplanungvonAltstandorten

durchzusetzenimSinneeinerDeckelung

aufrechtskräftigeBaugenehmigungen

mitgeringfügigemErweiterungsspielraum

(aktiverBestandsschutz).

InderRegionBremenhabensichdie

VertreterderKommunenbereitsbeider

AufstellungdesRegionalenZentren-und

Einzelhandelskonzeptesdaraufverstän-

digt,dassInvestorengutachteniminter-

kommunalenModerationsverfahren

keineVerwendungfindensollen.

DeshalbregeltdasRegionaleZentren-

undEinzelhandelskonzept:

•WelcheMindestanforderungen

sindbeiGutachteneinzuhalten?

•Werbestellt?

•Werbezahlt?

AuftraggeberistdieAnsiedlungskommune

bzw.derKommunalverbund.Nachdem

VerursacherprinzipmussderVorhaben-

trägerdieKostenübernehmen;einen

entsprechendenMustertextbausteinfür

städtebaulicheVerträgestelltderKommu-

nalverbunddenKommunenzurVerfügung.

Diekonkrete,fallbezogeneAufgabenstel-

lungmitZielsetzungderUntersuchung

undAnforderungenandiegutachterliche

BearbeitungwirdvorAuftragsvergabe

mitdemKommunalverbundabgestimmt

ebensowiedieGutachterauswahl.

DasMerkblattzuQualitätskriterienund

QualitätsanforderungenanVerträglich-

keitsgutachtenwirdzurzeitweiter

konkretisiert(AnlagezumRegionalen

Zentren-undEinzelhandelskonzept).

Dabeihabensichz.B.folgende

Literaturquellenalshilfreicherwiesen:

•ArbeitsberichtederARL2:

HeinzKonze,MichaelWolf(Hrsg.),

EinzelhandelinNRWplanvollsteuern!

o.O.2012

•JuliaHagemann:Landesplanerische

undstädtebaulicheVerträglichkeits-

gutachten–mehralsnurZahlen,

in:StefanKruse(Hrsg.),Handbuch

Einzelhandel,Bonn2012,S.277ff.

DasVorgeheninderRegionBremenfindet

großesInteresse,dennGutachtensindin

denvertretenenRegioneneinunbefriedi-

gendgelöstesThema.

TeilweisesindGutachtenauchwider-

sprüchlich.IneinzelnenRegionenkonzen-

triertsichdieGutachtertätigkeitaufein

oderwenigeBüros.Angesprochenwird

auchderUmgangmitInvestorengutach-

ten,dieüberdieGemeindenandenregio-

nalenVerbandnurdurchgereichtwerden.

Kontroversdiskutiertwird,obderDialog

vorderVergabestärkerzumKonsensbei-

trägtoderdieEinigungaufEinzelkriterien.

Mehrfachwirdberichtet,dassdieBauauf-

sichtselbstbeiGutachtenmiteklatanten

QualitätsmängelnVorhabengenehmigt.

DerDialogmitdenBaugenehmigungs-

behördenwirdalsnotwendigangesehen,

findetabernurseltenstatt.

anforderungen an gutachten zur qualitätssicherung

weitere hinweise

Erfahrungen mit der Rücknahme von EinzelhandelsflächenImRegionalenFlächennutzungsplan

FrankfurtRheinMainistdieRücknahmevon

größerenFlächenebensowievonkleinen

Flächennichtgeglückt.InderRegion

SaarbrückenhateineRücknahmevon

EinzelhandelsflächennurChancen,wenn

ähnlichlukrativeNutzungenermöglicht

werden.InderRegionBremengelingt

dieRücknahmevonAltstandortennur

imZusammenhangmitderSchaffung

vonNeuflächenanandererStelle.Inder

RegionLeipzig-Westsachsenkonntedas

Planungsrechtanbishernichtausgenutz-

tenStandorteninungeeigneterLagezu-

rückgenommenwerden(Überplanungvon

SondergebietenalsGewerbegebietbzw.

AusschlussvonEinzelhandelinGewerbe-

gebieten).

Sortimentslisten in der PraxisInderRegionStuttgartmitregionaler

Sortimentslistewerdenkeinestark

widersprüchlichenkommunalenSorti-

mentslistenvorgefunden.Esgibteinen

Grundkonsens(Textil,Elektro...immer

zentrenrelevant),divergierendz.B.Leuch-

ten.

InderRegionFrankfurtRheinMainmit

starkausdifferenziertenSortimentslisten

sindDiskrepanzenzwischenkommunalen

Listenbisweilenproblematisch.

Kritischangemerktwerdenunspezifische

BegriffemitunklarenSortiments-

zuordnungenwiez.B.Babybedarf

oderGeschenkartikel.

InNordrhein-Westfalenwerdenhäufigdie

WirtschaftsabteilungenderWirtschafts-

statistikherangezogen.

Klärungsbedarfbestehtindersachge-

rechtenDeklarationvonRandsortimen-

ten,diemitdemKernsortimentinsach-

lichemZusammenhangstehensollen.

BerichtetwirdvonVersuchen,Flächen

mitzentrenrelevantenSortimenten,die

rechtlichdenVerkaufsflächenzugeordnet

werdenmüssten,alsAusstellungsfläche

zudeklarierenundGängeausdensorti-

mentsbezogenenVerkaufsflächenher-

auszurechnen.

EU-DienstleistungsrichtlinieDiemitdemDiskriminierungsverbot

vonderEU-Kommissionbeanstandete

StandortsteuerungdesEinzelhandels

hatzudiversenStellungnahmenund

Schreiben,auchdesDeutschen

Städtetags,geführt.Mitfinanzieller

UnterstützungdesMinisteriumsfür

VerkehrundInfrastrukturwerdendie

baden-württembergischenRegional-

verbändeimSommer2016empirische

Untersuchungenbeauftragenzuden

AuswirkungenderStandortsteuerungim

Einzelhandel.InsbesonderesolldieBün-

delungderAngeboteindenZentrenempi-

rischherausgearbeitetwerden.Adressiert

andieEU-Kommissionsollverdeutlicht

werden,wiediedeutscheRaumordnung

u.a.auchdieNachhaltigkeitöffentlich

geförderterInvestitionen(z.B.inder

Stadtsanierung)absichert.

RegionaleEinzelhandelskonzepte21

NachanfänglicherSkepsis,wasRegionenmitsehrunterschied-

lichenRahmenbedingungenvoneinanderlernenkönnen,gabes

einhelligeRückmeldungen.DerintensiveErfahrungsaustauschan

konkretenFragestellungenseigelungenundhabesichgelohnt.

DerzweitägigeAustauschaufArbeitsebenenachdemPrinzip

CoachingundReflexionwurdealsdeutlicheffektiverundkosten-

günstigeralseinallgemeinesFortbildungsseminareingeschätzt.

DieVielfältigkeitderThematikwurdebegrüßt.Trotzunterschied-

licherVerfasstheitderregionalenVerbändeseienZielsetzungund

Handwerkszeugsehrähnlich.HierkönneeinAustauschmitVer-

tiefungenzurMethodikweiterenützlicheErkenntnissebringen.

GeradeinRegionenmiteherschwachausgeprägtemraumord-

nungsrechtlichenInstrumenteneinsatzkommtesaufden

informellenInstrumentenkastenan.

EinentsprechenderErfahrungsaustauschwirdangeregt.Dazu

zähltauchdievertraglicheRegelungdesKommunalverbundes

Niedersachsen/Bremene.V.mitdenStädten,Gemeindenund

LandkreisenseinerRegion.

HerausgestelltwurdedieinderRundevermittelteErfahrung,

dassesnebeneinerstringentenAnwendungvonAnsiedlungs-

regelnundBeurteilungskriterienfüreineerfolgreicheEinzel-

handelssteuerungimmerauchaufdieinformelleEbenemit

GenehmigungsbehördenundMandatsträgernankommtund

dasskonzeptverträglicheAushandlungenbisweilenstarre

Frontenüberwindenhelfen.

Eswurdevereinbart,denAustauschzurEinzelhandelssteuerung

fortzusetzen,wobeidieRundenocherweitertwerdenkönnte.

DasnächsteTreffenwirdvoraussichtlichinStuttgartstattfinden.

r resümee und ausblick

23 Rubrik

Impressum

ArbeitsgemeinschaftRegionalverbändeinBallungsräumen

Herausgeber KommunalverbundNiedersachsen/Bremene.V.

Delmegarten9,27749Delmenhorst

Telefon+49(4221)98124–0|Fax+49(4221)98124–99

[email protected]|www.kommunalverbund.de

Geschäftsführerin:

SusanneKrebser,Telefon+49(4221)98124-10

[email protected]

ProjektleitungRegionalesZentren-und

Einzelhandelskonzept:

JuttaDiekmann,Telefon+49(4221)98124-20

[email protected]

Redaktion DetlefSchobeß,www.detlefschobess.de

Gestaltung DIERS+HEMMJE,www.diersundhemmje.de

Fotos FreieHansestadtBremen,PressestelledesSenats

Kommunalverbund,JohannaLeithold

Titelfoto BildarchivStadtVerden(Aller),Fotograf:FrankPusch

Delmenhorst,Oktober2016

24 Rubrik

GeschäftsstelleDelmegarten927749Delmenhorst

Telefon0422198124-0Telefax0422198124-99

[email protected]

28 Städte, Gemeinden, Samtgemeinden und Landkreise

3.030 km2

Fläche

1,05 Mio. Einwohner(rund)

40% der Einwohner der Metropolregion

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