1 Sozialraumanalyse (Ü) durchgeführt von: Katja Schuhknecht Thema: Standardisierte Befragung und...
-
Upload
gotthold-naber -
Category
Documents
-
view
109 -
download
4
Transcript of 1 Sozialraumanalyse (Ü) durchgeführt von: Katja Schuhknecht Thema: Standardisierte Befragung und...
1
Sozialraumanalyse (Ü)durchgeführt von: Katja Schuhknecht
Thema: Standardisierte Befragung und
Fragebogenkonstruktion
Referenten: Laura Kosak, Anke Sticherling, Tina Kassner, Christin Seifert 18.11.2008
2
Gliederung
1. Standardisierte Befragungen 1.1 Allgemeines
1.2 Formen 1.3 Effekte 1.4 Vor- und Nachteile
2. Fragebogenkonstruktion 2.1 inhaltliche Gestaltung
2.2 optische Gestaltung
3
Definition standardisierte Befragung
„Die standardisierte Befragung ist eine besondere Form dergeplanten Kommunikation, die auf einem Fragebogen
basiert. Ihr Ziel ist es, zahlreiche individuelle Antworten zu generieren,
die in ihrer Gesamtheit zur Klärung einer (wissenschaftlichen)
Fragestellung beitragen. Die Form ergibt sich daraus, dass Verlauf,
Thema, Befragungspartner sowie (soziale) Situation vorgegeben
sind und weitgehend von Störeinflüssen freigehalten werden.“
(Möhring & Schlütz, 2003, S. 14)
4
1. Standardisierte Befragungen
1.1 Allgemeines
Standardisierte Befragung gilt als „Königsweg“ der empirischen Sozialforschung (quantitativ wie auch qualitativ)
Erhebungsinstrument: Fragebogen
Die Ergebnisse standardisierter Befragungen hängen in einem hohem Maße vom Fragebogen ab.
5
1.2 Formen
Schriftliche Befragungen (i. Allg. postalisch; Gruppenerhebungen, z.B. Studierende)
Mündliche Befragungen
Telefoninterviews
Internetgestützte Befragungen („Online-Befragungen“, „Web-Surveys“ etc.)
6
1.3 Effekte
Verzerrungseffekte
- Frage- und Positionseffekte = Reaktion auf formale Aspekte und Abfolge - Zustimmungstendenzen (Akquieszenz) = Zustimmung unabhängig vom Inhalt - Soziale Erwünschtheit = Geben von sozial erwünschten Antworten; den
vermuteten Antworterwartungen der Interaktionspartner wird sich
angepasst - Meinungslosigkeit = Geben von „weiß-nicht“-Antworten
7
1.4 Vor- und Nachteile
Vorteile
Positive Interviewereffekte Teilnehmermotivation Einfache Handhabung Erfassen von schwer erreichbaren Zielgruppen Visuelle Hilfsmittel Sofortige Klärung von Verständnisproblemen Beste Kontrolle über Erhebungssituation meist zufrieden stellende Ausschöpfung
8
Vor- und Nachteile
Nachteile
Kostenintensiv Lange Dauer Aufwendig Negative Interviewereffekte Interviewerfälschungen Einschränkungen der Antworten durch Vorgaben
9
2. Fragebogenkonstruktion
2.1 Inhaltliche Gestaltung
3 Arten von Fragen:
1. offene Fragen - keine Antwortvorgaben 2. geschlossene Fragen - komplette Antwortvorgaben 3. Hybridfragen - geschlossene Frage + Platz für
weitere Antworten
10
Regeln der Frageformulierung
1. Einleitungsfrage soll das Interesse des Befragten wecken!
2. Fragen sollten leicht und verständlich formuliert sein!
3. Fragen sollten kurz und präzise sein!
4. Fragen sollten keine doppelten Verneinungen enthalten!
Bsp.: Ist es richtig, dass Sie selten unzufrieden sind?
5. Man sollte keine mehrdimensionalen Fragen stellen!
11
Regeln der Frageformulierung
6. Es sollte immer ein zeitlicher Bezug hergestellt werden!
Bsp.: Wie oft waren Sie letzte Woche, also Montag bis Sonntag,
schwimmen?
7. Begriffe sollten klar und eindeutig formuliert sein!
8. Fragen sollten konkret formuliert sein!
9. Fragen, die denselben Aspekt des Themas behandeln, sollten nacheinander abgefragt werden!
12
Regeln der Frageformulierung
10. Neue Fragekomplexe sollten durch Überleitungsfragen eingeleitet werden!
11. Es sollten Filterfragen verwendet werden, wenn Fragen nicht für jeden Befragten relevant sind!
Bsp.: 4. Befinden Sie sich zurzeit in einer Aus- oder Weiterbildung?
Ja □ Nein □ Weiter mit Frage 16 5. Was für eine Aus- bzw. Weiterbildung ist das?
12. Antwortmöglichkeiten dürfen sich nicht überlappen!
13. Antwortmöglichkeiten müssen erschöpfend sein!
13
Regeln der Frageformulierung
14. Man sollte keine Suggestivfragen stellen!
15. Fragen sollten neutral formuliert sein!
16. Schwierige bzw. sensible Fragen sollten möglichst am Ende des Fragebogens gestellt werden!
17. Demographische Daten gehören ebenfalls ans Ende!
14
2.2 Optische Gestaltung
Allgemeine Regeln
Weißes Papier im Format A4 Seiten nummerieren Angemessene Schriftgröße und gut lesbare Schriftart
verwenden Schriftarten, Ausrichtungen, Nummerierungen und
Antwortschemata durchgängig konstant halten Fragen und die dazugehörigen Antwortkategorien
immer auf die gleiche Seite schreiben
15
Allgemeine Regeln
Verwendung eines Deckblattes
Darauf gehören: - Name und Anschrift der Untersucher - Falls vorhanden ein offizielles Logo - Thema der Befragung - Ggf. Verwendungszweck der Befragung - Hinweis auf Anonymisierung
16
Gestaltung von Fragen und Antworten
Bei Alternativfragen muss zwischen den Antwortalternativen klar unterschieden werden können
Bsp.: Falsch: Ja□ Nein□ Vielleicht□ Richtig: Ja □ Nein □ Vielleicht □ Bei offenen Fragen muss genügend Platz zum
Antworten vorhanden sein Bei Mehrfachnennungen sollte in der Fragestellung
nochmals darauf hingewiesen werden, dass man mehrere Antworten geben kann
Bei Verwendung eines Filters muss gut zu erkennen sein, welche Fragen man überspringen kann
17
Wozu das Ganze?
Um Seriosität zu gewährleisten
Um das Beantworten für den Befragten zu erleichtern
zur Erhöhung der Rücklaufquoten
Um die Auswertung für die Untersucher zu erleichtern
18
Quellen
Schnell,Rainer/Hill,Paul/Esser,Elke: (2005): Methoden der empirischen Sozialforschung, 7. Auflage, München (Oldenbourg).
www.fragebogen.de/erscheinungsbild-des-fragebogens.htm
www.viadrina.euv-frankfurt-o.de