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Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf
Telefon: 0 64 21 /27 05 16
E-Mail: [email protected]
www.freiwilligenagentur-marburg.de
Editorial S. 4
FAM S. 6
FrEiwilligE S. 12
OrgAniSATiOnEn S. 20
nETzwErkE S. 28
AuSBlickE S. 48
Danksagung S. 52
FreiwilligenagenturMarburg-Biedenkopf
Inhalt
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Seit nunmehr 10 Jahren gibt es im landkreis Marburg-Bie-
denkopf den Verein zur Förderung und koordinierung von
freiwilligem Engagement. Menschen, die sich dem gemein-
wohl verpflichtet fühlen, und Organisationen, die dieses
freiwillige Engagement dringend benötigen, werden seit
einem Jahrzehnt von der FAM angesprochen, zusammen-
geführt, betreut und ausgebildet. Ein guter Anlass, rück-
schau zu halten, sich über das bisher Erreichte zu freu-
en und Visionen für die zukünftige Arbeit zu entwickeln.
Anfänglich wurde die FAM „nur“ als Vermittlungsagentur
für Freiwillige wahrgenommen und zum Teil mit kritischen
Blicken begleitet. Die Skepsis ist längst gewichen und die
FAM hat einen festen Platz in der Engagementlandschaft
der region eingenommen. Das neue Domizil am rudolphs-
platz, mitten im Herzen der Stadt Marburg, ist Ausdruck der
Bedeutung, die die FAM in diesen 10 Jahren gewonnen hat.
Die vorliegende Broschüre soll einen Eindruck über die viel-
fältigen Aktivitäten der FAM vermitteln. insbesondere soll
die Aufmerksamkeit auf die drei „geschäftsbereiche“ der
FAM gerichtet werden: Freiwillige, Organisationen, netz-
werke. Freiwillige sind es, die mit ihrem Engagement das
Fundament der Agentur bilden, ohne sie gäbe es die FAM
nicht. ihnen, den vielen motivierten Menschen, gilt der be-
sondere Dank anlässlich der Jubiläumsfeiern. Freiwillige in
ihrer jeweiligen Tätigkeit angemessen zu beraten, sie für
ihre Aufgaben zu qualifizieren und sie in die für sie geeigne-
ten wirkungsfelder zu vermitteln, all dies gehört zu den vor-
dringlichsten Aufgaben der Freiwilligenagentur Marburg-
Biedenkopf.
Dadurch haben wir auch dazu beigetragen, dass sich ge-
meinnützige Organisationen und öffentliche Einrichtungen
verstärkt öffnen, neue Einsatzfelder schaffen, bei denen
die Motive, Fähigkeiten und interessen von Freiwilligen
gesehen und berücksichtigt werden. gemeinsam mit Orga-
nisationen und kommunen ist es uns gelungen, zahlreiche
neue Projekte zu entwickeln und umzusetzen.
und schließlich der dritte Bereich ‚netzwerke’ – die einer-
seits gezielt aufgebaut werden, andererseits einfach ent-
stehen. Bei Projekten, die z.B. die Förderung des Jugenden-
gagements oder das Miteinander der generationen zum ziel
haben, sind der von uns organisierte Erfahrungsaustausch
und die kooperation unabdingbar. Auf diese weise können
wir dazu beitragen, nachhaltige, integrative und generati-
onsübergreifende netzwerke zu schaffen.
All diese Aufgaben können wir aber nur wahrnehmen, weil
unsere Arbeit durch sehr engagierte Freiwillige unterstützt
wird, wofür wir bereits an dieser Stelle unseren herzlichen
Dank aussprechen möchten.
wir wünschen ihnen viel Freude beim Durchblättern, Be-
trachten und lesen der Broschüre.
Herzlichst
Peter günther
(Vorsitzender)
editorial
10 Jahre Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf
Peter günther
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Die FAM ist ein gemeinnütziger Verein, der das freiwillige
Engagement in der Stadt Marburg und im landkreis för-
dert und stärkt. unsere Einrichtung ist parteipolitisch und
konfessionell unabhängig. wir sind Mitglied in der landes-
arbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Hessen
(lAgFA), in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwillige-
nagenturen („bagfa e. V.“) und in dem PAriTäTiScHEn Hes-
sen.
Der Vorstand (es fehlt conny Mietz)
Das Freiwilligenteam und die Hauptamtlichen (es fehlen karin kirchhain, Sigrid geus)
Vorstand
werner Englert, Peter günther, claudia Herwig, conni Mietz,
Dorothee de la Motte, Dr. christa Perabo, Margret rusch
Das hauptamtliche Team
geschäftsführung: Doris Heineck
Projektmitarbeiterin: katja kirsch
Mitglieder
18 Privatpersonen
31 Organisationen + kommunen
Das Freiwilligenteam
Sigrid geus, Stefanie Hagen,
ingelies Henkel, karin kirchhain,
Magda Marburger, ulrich Schiepe,
Dr. Elisabeth Scholz
lina kohl (Praktikantin)
Dr. Harald renner
(Homepagebetreuung)
Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e. V.
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Unser Leitbildentwicklungsagentur für freiwilliges engagement
unsere Vision ist eine lebendige Demokratie, in der alle
entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten aktiv Ver-
antwortung für die gemeinschaft übernehmen und das
zusammenleben positiv mitgestalten. Ein gesellschaft-
licher zusammenhalt ist auf das Engagement jedes und
jeder Einzelnen angewiesen. gesellschaftliche Herausfor-
derungen können nur miteinander angegangen werden.
unsere Aufgabe liegt darin, innovative impulse für die
Stärkung des sozialen zusammenhalts zu geben, der in
der heutigen zeit durch zunehmende individualisierung,
wertewandel und soziale Mobilität geschwächt wird.
ziel ist es unter anderem, Einrichtungen der Bildung, kultur,
gesundheit und sozialen Versorgung für ehrenamtliche Ar-
beit zu öffnen und somit zeitgemäße Formen freiwilligen
Anerkennungskultur entwickeln
Motivation und entscheidungshilfe bieten
Netzwerke und Kooperationen aufbauen
Qualifizierung ermöglichenOrganisationen für frei-
williges Engagement öffnen
Beteiligungsmöglichkeiten schaffen
engagementmöglichkeiten bieten
Projekte entwickeln und umsetzen
Engagements zu entwickeln, die Mitbestimmung und Mitge-
staltung sichern.
Engagierte Einzelpersonen sowie zivilgesellschaftliche ins-
titutionen, initiativen und öffentliche Verwaltungen haben
heute einen wachsenden Bedarf an professioneller Beglei-
tung und unterstützung bei der Aufrechterhaltung und
weiterentwicklung der Freiwilligenkultur. unser Auftrag
besteht darin, geeignete rahmenbedingungen und Struktu-
ren für Freiwilligenengagement in allen gesellschaftlichen
Bereichen aufzubauen und zu stärken. wir schaffen neue
wege und instrumente für die Anerkennung, unterstützung
und den Anreiz von freiwilligem Engagement, die vor allem
den veränderten Motivlagen der Engagierten angemessen
sind.
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begleitet und qualifiziert FreIwILLIgeFaM berät, vermittelt
Die gewinnung von freiwillig Engagierten und deren Ein-
satz machen zunehmend umfassende information und Be-
ratung erforderlich.
Die FAM hat diese Aufgabe übernommen. Menschen, die sich
freiwillig engagieren wollen, werden kompetent informiert
und verantwortungsvoll beraten. Durch eine neutrale, ein-
richtungsunabhängige Beratung soll den interessierten
der Freiraum gegeben werden, sich für oder gegen ein En-
gagement, für oder gegen einen Einsatzort zu entscheiden.
Menschen, die sich an die FAM wenden, unterscheiden sich
in sozialer, kultureller und biografischer Hinsicht vonein-
ander. Sie kommen aus jeweils individuellen gründen und
bringen ganz unterschiedliche persönliche Fähigkeiten und
Erfahrungen mit. Die FAM will durch ihre Beratung dazu bei-
tragen, diese individuellen interessen und die mitgebrach-
ten kompetenzen für das Engagement herauszuarbeiten,
um gute Bedingungen für das Engagement zu schaffen.
Dazu gehört auch, dass bei einer Vermittlung die Erwar-
tungen, interessen und Möglichkeiten der Freiwilligen mit
denen der Einsatzstellen übereinstimmen und sich so eine
win-win-Situation für beide Seiten ergeben kann. Dies ist
grundvoraussetzung für ein längerfristiges Engagement.
* eine kleine Auswahl von Freiwilligen, die von der FAM beraten und
vermittelt worden sind.
in vierteljährlichen Treffen haben die Engagierten die Mög-
lichkeit, ihre Erfahrungen miteinander auszutauschen. Für
die Freiwilligen sind sie gleichzeitig auch Foren, um Fragen
zu klären, informationen zu gewinnen und ideen für neue
Projekte zu entwickeln. insbesondere neue Engagierte ma-
chen bei diesen Treffen die Erfahrung, dass sie sich auf Hil-
festellung und Begleitung verlassen können.
Für das Engagement ist neben den mitgebrachten kompe-
tenzen oft eine gezielte Vorbereitung, aber auch weiter-
bildung erforderlich. Die FAM bietet dafür im rahmen des
Hessischen Qualifizierungsprogramms umfängliche Quali-
fizierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Diese in koope-
ration mit Bildungsträgern und Vereinen entwickelten und
durchgeführten Maßnahmen finden großen Anklang und
werden von den Freiwilligen auch als Anerkennung ihres En-
gagements wahrgenommen.
karin kirchhain und Anneliese westmeier betreuen den infostand der FAM.
Doris Heineck macht mit regina Sarraje und Peter
günther auf dem Marktplatz werbung für die FAM.
wilhelm Baumöller, Helmut Jakobi und Sabine
Fenner bei einer Fortbildungsveranstaltung.
Doris Heineck stellt das neue Qualifizielungs-programm vor.
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Qualifizierungsprogramm für FreIwILLIge
Die FAM bietet seit 2002 in Kooperation mit den örtlichen Bildungsträgern verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten für Frei-willige an, um sie in ihrer Arbeit zu fördern und zu stärken. Ermöglicht wird dieses Programm durch das Hessische Sozialmi-nisterium, das die Qualifizierung von Freiwilligen finanziell unterstützt. Es ist ein Programm, das direkt bei den Freiwilligen ankommt und auch als Anerkennung ihrer Arbeit sehr positiv wahrgenommen wird. Hier finden Sie zwei Fortbildungskurse aus dem Qualifizierungsprogramm 2011/1:
an die Quellen! eine einführung in den Umgang
mit archivalien
Diese Veranstaltung soll ehrenamtlich Tätige ansprechen,
die sich mit Orts- und Heimatgeschichte beschäftigen und/
oder anlässlich von Ortsjubiläen entsprechende recherchen
vornehmen wollen.
unter der Überschrift „Archivalien zum Sprechen bringen“
findet an diesem nachmittag im Hessischen Staatsarchiv
(Marburg, Friedrichsplatz) unter fachkundiger leitung eine
Einführung in das Suchen und Finden von Archivalien und
deren Bearbeitungs- bzw. Auswertungsmöglichkeiten statt.
leitung: Dr. Anne wenz-Haubfleisch
Termin: Fr, 17.06.2011, 14.00-16.15 uhr
Ort: Marburg, Hessisches Staatsarchiv
Anmeldung bei: vhs Marburg-Biedenkopf,
(bitte kurs-nr. u10138zB angeben)
erziehung in unterschiedlichen Kulturen
Die Erziehung von Jungen und Mädchen ist immer geprägt
vom religiösen und kulturellen Hintergrund der Eltern. wer
mit Familien aus unterschiedlichen kulturen zu tun hat,
erlebt dies täglich in seiner Arbeit. Dabei tauchen viele Fra-
gen auf, die die eigene Befremdlichkeit widerspiegeln. in
diesem workshop wollen wir uns intensiv mit unterschied-
lichen kulturellen Erziehungsvorstellungen auseinanderset-
zen und gleichzeitig die eigenen wertvorstellungen reflek-
tieren.
leitung: Anja Badouin
Termin: Fr, 20.05.2011, 18.30-21.00 uhr und
Sa, 21.05.2011, 9.30-17.00 uhr
Ort: Mehrgenerationenhaus, lutherischer kirchhof 3,
Seminarraum
Anmeldung bei: Ev. Familienbildungsstätte
(bitte kurs-nr. g10-011 angeben) gebühr 14,00 €
Das nebenstehende Diagramm verdeutlicht, dass Freiwilli-
ge aus unserer region in den letzten Jahren einen wachsen-
den Bedarf an Qualifizierung haben, was sicherlich auch da-
mit zusammenhängt, dass das Programm immer bekannter
wird.
2002 haben ca. 120 Personen Seminare und Fortbildungen
besucht, 2010 waren es über 500 Personen, die das Qualifi-
zierungsangebot wahrgenommen haben.
Die rückmeldungen der Freiwilligen spiegeln uns regelmä-
ßig wider, dass es eine wichtige Form der Anerkennung ihrer
Arbeit ist und gerade auch kleinere initiativen und Organi-
sationen davon profitieren. 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
600
500
400
300
200
100
0
anzahl der Teilnehmer/-innen aus dem Landkreis am
Qualifizierungsprogramm 2002-2010
Das Qualifizierungsprogramm wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Marburg, der Kreisju-
gendpflege Marburg-Biedenkopf, dem Jugendbildungswerk Marburg und den Volkshochschulen der Stadt Marburg und des
Landkreises Marburg-Biedenkopf erstellt und durchgeführt.
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Margret Rusch im Mehrgenerationenhaus und im Turmcafé von Mobilo e. V.
„Mit Beginn der Altersteilzeit bin ich von Solingen nach Marburg gezogen und habe mich sofort um ein Ehren-
amt bemüht. Auf Vermittlung der FAM konnte ich dann das Team des Familiencafés verstärken. Durch die Arbeit
dort habe ich neue Kontakte knüpfen können und eine befriedigende Aufgabe gefunden. Ich kann jedem Ruhe-
ständler nur empfehlen, sich ehrenamtlich zu engagieren, es macht Freude und hält fit.“
Ingrid Gruber in der Marburger Altenhilfe
„Für die Zeit nach der Berufstätigkeit habe ich eine für mich geeignete, regelmäßige Beschäftigung im sozialen
Bereich gesucht, wobei mich die FAM kompetent und erfolgreich beraten hat. Die Arbeit im Café Zeitlos be-
friedigt mich, weil neben der Bewirtschaftung auch Zeit bleibt, mit den alten Menschen ins Gespräch zu kom-
men.“
Irmgard Koss im Marburger Haus der Romantik
„Von der FAM habe ich in der Zeitung erfahren und dort mit Frau Heinecks Hilfe eine schöne Tätigkeit vermittelt
bekommen. Seit 2004 bin ich im Marburger Haus der Romantik freiwillig aktiv. Es macht sehr viel Freude als Auf-
sicht Kontakt zu den Besuchern zu haben, die die liebevoll gestaltete ständige Ausstellung sowie interessante
Sonderausstellungen ansehen. Ich selber habe dadurch viel für mich Neues erfahren und lerne immer wieder
dazu. Es tut gut, in einer so netten Umgebung mit netten Menschen zusammen zu sein.“
Andrea Bette bei der Marburger Hörzeitung für Blinde und Sehbehinderte (MIKS)
„Über eine Anzeige der FAM wurde ich auf die MIKS aufmerksam. Die redaktionelle Arbeit ist vielseitig und eine
schöne Ergänzung zum Auflesen der ausgewählten Artikel und Informationen. Durch Zuschriften oder das jähr-
liche Treffen mit Hörern bekommen wir die Rückmeldung, dass unsere Arbeit geschätzt wird.“
FreIwILLIge aus 10 Jahren FaM
Ingrid Meinhard beim Arbeitskreis Soziale Brennpunkte (AKSB e. V.)
„Über die FAM bin ich zum AKSB gekommen und dort in der Bambini-Gruppe gelandet. Da arbeite ich mit Kin-
dern von 1-3 Jahren. Die freiwillige Tätigkeit macht mir sehr viel Freude, auch die ganzen Mitarbeiter sind sehr,
sehr nett. Die Kinder geben mir viel Kraft.“
Günther Stumpf im Eltern-Kind-Verein
„Aufgrund eines Zeitungsbeitrags über die FAM bin ich nach Gesprächen mit der FAM und dem Eltern-Kind-Ver-
ein schließlich vor 10 Jahren im Bettenhaus gelandet. Die gemeinsame Arbeit mit lieben Kolleg(inn)en gefällt mir
sehr. Meine naturwissenschaftliche Ausbildung kann ich in Experimenten für Vorschulkinder gut einbringen.“
Waltraud Witt im Hessischen Staatsarchiv
„Mein größtes Hobby ist das Reisen, aber auch daheim liebe ich Abwechslung. So bin ich mit Hilfe der FAM im
Marburger Staatsarchiv gelandet, wo ich am PC Dateien erstelle, mit denen Genealogen ihre Ahnen suchen kön-
nen. Es geht viel um Geschichte und ich kann dabei noch etwas lernen.“
Irma Dopatka bei Weitsprung e. V
„Über die FAM, wo ich individuell beraten wurde, bin ich zum Reisebüro Weitsprung gekommen. Hier habe ich
körperlich und geistig behinderte Menschen betreut, die ohne Hilfe nicht verreisen können. Die Gäste kommen
damit für einige Wochen aus ihrem Alltag heraus. Dieser Urlaub ist für die meisten ein spannendes und erfreu-
liches Ereignis. Mir hat es sehr viel Freude gemacht, mitzuerleben, wie die Menschen in dieser Zeit aufgeblüht
sind.“
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und unterstützt OrgaNISaTIONeNFaM berät, qualifiziert
Die Vorstellungen der Freiwilligen und die gründe für ihr
Engagement sind ganz unterschiedlich und verlangen ein
breites Spektrum an Angeboten. Die FAM arbeitet deshalb
mit gemeinwohlorganisationen, kommunen und öffentli-
chen Einrichtungen zusammen, um eine solche Vielfalt an
Einsatzmöglichkeiten zu entwickeln und berät sie für eine
gute Einbindung von Freiwilligen. Sie informiert sie über die
Erwartungen wie auch die kompetenzen, die freiwillig Enga-
gierte in die Organisationen einbringen können. Sie bietet
gleichzeitig als lokaler Experte für freiwilliges Engagement
eine fachlich kompetente Begleitung.
Die FAM unterstützt die Organisationen auch dabei,
neue und kreative Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige
zu schaffen, die auch die Anregungen und Fähigkeiten
der Freiwilligen einbeziehen. So entstehen neue Projekt-
ideen, die gemeinsam geplant und verwirklicht werden.
Sabine Fenner im gespräch mit Ehrenamtlichen
Für nachhaltiges Engagement sind gute rahmenbedin-
gungen und zeitgemäße Formen freiwilligen Engagements
wichtig. Erfahrungen zeigen, dass Organisationen mit guten
rahmenbedingungen erfolgreich sind bei der gewinnung
neuer Freiwilliger und dabei, die bereits bei ihnen Engagier-
ten zu halten.
in den 10 Jahren seit ihrer gründung hat die FAM mehr als
150 Organisationen, öffentliche Einrichtungen und kommu-
nen beraten, ihnen Freiwillige vermittelt und Projekte ge-
meinsam entwickelt und umgesetzt.
Auf der folgenden Seite werden die Organisationen und Ein-
satzfelder genannt, in denen Freiwillige durch unsere Bera-
tung und Vermittlung aktiv geworden sind.Das Freiwilligenteam des Mehrgenerationenhauses.
Maria Fernandez in der Schulbibliothek der Theodor-
Heuss SchuleDörte Paulenz in der Schulbibliothek der gesamtschule
richtsberg.
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Freiwilligenmanagement
Bereich Senioren
Organisationen: Marburger Altenhilfe St. Jakob, Altenheim
Tabor, Diakonisches werk Oberhessen, Die Johanniter, Drk-
Altenpflege- und wohnheim
einsatzbereiche: Besuchsdienste, gartenarbeit, Betreuung
eines Aquariums, Vorlesen, Begleitdienste, cafébetreuung,
Begleitung von gruppenangeboten wie z. B. gemeinsames
Singen etc
Bereich Menschen mit einschränkungen
Organisationen: Marburger informationskassette, Sgg Blis-
ta Marburg, weitsprung reisen gmbH, laienhelfergruppe für
psychisch kranke, DVBS e. V., fib e. V., Mobilo e. V., wohnungs-
börse Marburg, SuB e. V.
einsatzbereiche: reisebegleitung, Begleitung und Betreu-
ung, Planung und Durchführung einer Bilder-Ausstellung für
eine fib-kundin, Mitarbeit im kulturteam, Mitarbeit im Orga-
nisationsteam, rechtliche Betreuung
Bereich Integration
Organisationen: Marburger islamischer kulturverein Ha-
dara, Deutsch-Osteuropäisches integrationszentrum
einsatzbereiche: nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Pro-
jekt Märchenkinder
Bereich Kultur und Verwaltung
Organisationen: Marburger Haus der romantik, Hessisches
Staatsarchiv, Hugenottenbüro, Frauenkunstgeschichte, kul-
turhistorische gesellschaft, camera obscura, Förderkreis Al-
ter kirchen
einsatzbereiche: Betreuung von Ausstellungen, Museums-
betreuung, Verwaltungsarbeiten, Archivarbeiten, praktische
Hilfe bei Veranstaltungen
weitere Bereiche:
Organisationen: weltladen, Marburger Tafel, Ökumenische
krankenhaushilfe
einsatzbereiche: ladendienst, Mitarbeit in der Bibliothek,
Besuchsdienste im krankenhaus
engagementförderung für Freiwillige
» Planung und entwicklung von ehren-
amtlichem engagement
» hilfestellung und Begleitung
» evaluation
» Fortbildung
» Kreative einsatzmöglichkeiten
» rechtliche rahmenbedingungen
» Verantwortliche ansprechpartner
» Mitwirkung
» Nachweismöglichkeiten und Zertifikate
» anerkennung und würdigung
» Selbstständigkeit
Beratung von Organisationen und Initiativen beim einsatz
von Freiwilligen
in den 10 Jahren unseres Bestehens haben wir über 150 Orga-
nisationen und kommunen im Hinblick auf die gewinnung
und Einbindung von Freiwilligen beraten.
Die folgende Aufzählung gibt einen Eindruck über die Viel-
falt und unterschiedlichkeit der Engagementbereiche, in die
wir Freiwillige vermittelt haben.
Bereich Kinder und Jugendliche
Organisationen: Jugendbildungswerk Marburg, Mehrgene-
rationenhaus Marburg, Astrid-lindgren-Schule Marburg,
Theodor-Heuss-Schule, Emil-von-Behring-Schule, Hort der
Brüder-grimm-Schule, Eltern-kind-Verein, Arbeitskreis Sozia-
le Brennpunkte (AkSB e. V.), initiative für kinder und gemein-
wesenarbeit (ikJg), bsj e. V., gertrudisheim, kinderschutz-
bund, kinderhilfestiftung uvm.
einsatzbereiche: Begleitung von Jugendlichen im Übergang
Schule/Beruf, Einzel- und gruppenbetreuung, Vorlesen,
Hausaufgabenbetreuung, Begleitung und unterstützung,
kinder- und Jugendtelefon, kind im krankenhaus
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OrgaNISaTIONeN aus 10 Jahren FaM
Eltern-Kind-Verein
„Als Günther Stumpf vor nun 10 Jahren als Freiwilliger zu uns in die Gruppe kam, hatte er kei-
nerlei pädagogische Ausbildung. Stets verlässlich und bereit, sich auf die neue Situation einzu-
lassen, ist er heute aus dem Team nicht mehr wegzudenken, ebenso wenig wie seine naturwis-
senschaftlichen Experimente aus unserem Kita-Alltag.“
Mobilo e. V.
„Die Vorbereitung und Durchführung von mehr als 60 Veranstaltungen im vergangenen Jahr ist
nur durch die Mitarbeit ehrenamtlicher Helfer möglich. Diese finden wir, stets gut auf unsere
Arbeitsbedingungen vorbereitet, durch unsere enge Zusammenarbeit mit der FAM.“
Hessisches Staatsarchiv
„Das Hessische Staatsarchiv Marburg bietet für Freiwillige die Möglichkeit, bei der Erhaltung
und Erschließung von Archivalien und Bibliotheksgut tätig zu sein. Durch intensiven Kontakt
und Austausch mit dem Kollegium sind die Ehrenamtlichen voll integriert.“
Weitsprung
„Der gute Kontakt zur FAM besteht bereits seit vielen Jahren. Mit unserem Angebot an beglei-
teten Gruppenreisen für behinderte und nichtbehinderte Menschen bieten wir engagierten
Ehrenamtlichen eine Tätigkeit als Reisebegleitung an. Sie assistieren Menschen mit Behinderun-
gen und Senioren und ermöglichen ihnen eine selbstbestimmte Urlaubsgestaltung. Wir freuen
uns, dass durch die Arbeit der FAM immer wieder interessierte und zuverlässige Menschen auf
uns zukommen.“
Mehrgenerationenhaus
„Die evangelische Familien-Bildungsstätte arbeitet seit Bestehen des MGHs sehr gut mit der Frei-
willigenagentur zusammen und bedankt sich für die vielen qualifizierten und einsatzbereiten
Freiwilligen, die sie über die Freiwilligenagentur passgenau vermittelt bekommen hat. Einsatz-
felder sind z.B.: sonntags im Familiencafé, in der offenen Kinderbetreuung, bei der Vorleseoma,
oder im Kinderhotel.“
Marburger Altenhilfe
„Ehrenamtliches Engagement bereichert auf vielfältige Weise das Leben der Bewohner/innen in
den Altenpflegeeinrichtungen der Marburger Altenhilfe. Die Tätigkeit der Freiwilligen ist wert-
voll und unterstützt positiv die professionelle Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiter/innen.“
Marburger Haus der Romantik
„Das Marburger Haus der Romantik arbeitet schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit der
Freiwilligenagentur zusammen. Wir bieten den Freiwilligen, die bei uns Aufsicht führen, Einblick
in die Kulturgeschichte der Romantik, ermöglichen ihnen Gespräche mit Museumsbesuchern
und die Teilnahme an Vorträgen, Führungen und Lesungen im Haus.“
Marburger Informationskassette
„Ohne die Freiwilligenagentur würde die Marburger Informationskassette nicht mehr existieren.
So war es doch die FAM, die im Jahr 2005 die Nachfolger von Familie Ernst suchte und bis heute
viele weitere Ehrenamtliche für die Arbeit an der Informationskassette gefunden hat. Durch die
FAM müssen die Hörer bis heute nicht auf aktuelle Lokalnachrichten verzichten.“
NeTZwerKe
NeTZwerK ist für mich ...
dass ich immer jemanden fragen kann
Integration und Unterstützung
die Vielfalt der Menschen
Ideen mit anderen austauschen und umsetzen
der Austausch und Kontakt zu unterschiedlichen
Organisationen und Einrichtungen
Kontakt mit anderen Menschen
voneinander lernen
viele Anregungen und neue Ideen
miteinander verbunden sein
Weiterentwicklung und Herausforderung
nachhaltige Strukturen mit unter-
schiedlichen Akteuren schaffen
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Projekte aus 10 Jahren FaMFaM vernetzt
Generations-
übergreifender
Freiwilligendienst
Katja Kirsch
„Mach mit – sei aktiv“
Schüler/innen der
Emil-von-Behring Schule
werden freiwillig aktiv
Stephanie Hagen
Doris Heineck
Leuchtturmprojekt „Frei-
willige im Landkreis —
Spuren hinterlassen“
Freiwilligendienst aller
Generationen
Katja Kirsch
„Freiwillig aktiv in
Dautphetal“
Förderung des freiwilligen
Engagements von
Jugendlichen
Anneliese Westmeier
Freiwillig aktiv
für Stadtallendorf
Doris Heineck
„Jetzt kann ich
das auch“ Individuelle Förderung
benachteiligter Kinder in der Theodor-Heuss Schule
Sigrid Geus Doris Heineck
„Märchenkinder“ Vorlesekreis und
Kulturaustausch am Richtsberg
Karin Kirchhain
„Alt hilft Jung“
Begleitung Jugendlicher auf
dem Weg von der Schule ins
Berufsleben
Jugendbildungswerk
Marburg
Freiwilliges
Engagement für Alle – Ohne Barriere ins
freiwillige EngagementStefanie Ingiulla
„Jung hilft Alt“
Schüler/innen bringen
Senioren den Computer
näher
Elisabeth Scholz
Ulrich Schiepe
„Wahl-Großeltern und
Wunsch-Enkel“
Förderung des Miteinander
und derBegegnung zwischen
den Generationen
Doris Heineck
Katja Kirsch
Engagement-Lotsen
Wegweiser und Anlaufstelle für Bürger und Vereine
Doris Heineck
Die FAM will durch ihre Arbeit das ehrenamtliche und bür-
gerschaftliche Engagement in Stadt und landkreis weiter
entwickeln helfen. Sie stellt Strukturen zur Verfügung, durch
die die zivilgesellschaftliche Selbstorganisation und die Ent-
wicklung verantwortlicher Solidarität befördert wird. Vor
allem durch Engagementprojekte mit unterschiedlichen Ein-
satzstellen und Trägern werden neue vernetzte Arrange
ments geschaffen. Die so entstehenden sozialen unterstüt-
zungsnetze zwischen den generationen oder zur Förderung
benachteiligter Jugendlicher sind wichtige moderne Antwor-
ten auf eine individualisierte gesellschaft. Mit ihrem Beitrag
zum Aufbau einer engagementfördernden infrastruktur und
zur Entwicklung von kommunalen netzwerken ist die FAM
ein relevanter Faktor der zivilgesellschaft.
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Das land Hessen bildet seit mehreren Jahren Engagement-
lotsen aus, die sozusagen „Freiwilligenagenturen auf zwei
Beinen“ sind und insbesondere im ländlichen raum aktiv
werden.
lotse im Hinterland Joachim Dietrich, bis vor kurzem
E-lotse der Stadt gladenbach und seiner Ortsteile, sagt zu
seiner Tätigkeit:
„nicht nur auf hoher See, d.h. in den großstädten, sondern
auch in den kleineren Mittelzentren wie in gladenbach ist
die Erkenntnis gewachsen, dass ein lotse ins Ehrenamt die
lebensqualität vor Ort steigern kann, durch gezielte Vermitt-
lung zwischen solchen Menschen, die Hilfe benötigen, und
solchen, die ihre ehrenamtliche Arbeit anbieten. 6 Jahre habe
ich diese interessante und wichtige Arbeit ausgeführt, und
scheide aus diesem Amt aus eigenem wunsch aus, um wieder
„Matrose“ zu sein, der ganz praktisch „auf Deck“ arbeitet.“
„Die Stadt gladenbach gehörte zu den ersten kommunen in
der region, die die Bedeutung der Förderung des Ehrenam-
tes als „Herzstück aktiver Bürgergesellschaft“ erkannt und
sich zum Einsatz von „Engagement-lotsen“ entschlossen
hat, die ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen und institu-
tionen koordinieren, motivieren, lenken und unterstützen.
in zeiten des demografischen wandels gehören die E-lotsen
zu den wichtigen weichenstellern, mit deren Hilfe ehren-Verabschiedung von Joachim
Dietrich als E-lotse, Februar 2011
Die Engagement-lotsen Anneliese westmeier und ulrich Schiepe
e-LOTSe
Begleitung,
Motivation,
gewinnung
für Projekte
freiwillig tätig,
unabhängig tätig,
inputgeberBeratung, Vermittlung,
Qualifizierung, gewin-
nung neuer Fw
Öffentlichkeitsarbeit
für E-lotsen
Vermittler
ideentransfer
engagement-Lotsen
amtliche Personen und/oder Einrichtungen unterstützt und
zusammengeführt werden. Es muss unser gemeinsames ziel
sein, dass die generationen nicht auseinander-, sondern zu-
sammenwachsen“, so klaus-Dieter knierim, Bürgermeister
der Stadt gladenbach.
weitere kommunen, die sich an dem Engagement-lotsen-
Programm in der region beteiligt haben, sind die gemeinde
Dautphetal, die Stadt Marburg, die Stadt wetter und die ge-
meinde wohratal. So hat z.B. Frau Anneliese westmeier aus
Dautphetal das Projekt „freiwillig aktiv in Dautphetal“ 6 Jah-
re lang begleitet und Herr ulrich Schiepe das Projekt „Jung
hilft Alt“ in Marburg initiiert.
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FaM schafft generationsübergreifende NeTZwerKe„Jung hilft alt“
Der Schüler als persönlicher Trainer kann bei der praktischen
umsetzung der gestellten Aufgaben am Pc individuell auf
seinen Partner eingehen, ihn anleiten und mit rat und Tat
zur Seite stehen. Auf diese weise werden die lernziele indivi-
duell und effizient erreicht. Die umsetzung erfolgt in kleinen
Schritten mit stetigen wiederholungen, damit das gelernte
auch haften bleibt.
Die Schüler bekommen die Möglichkeit, älteren Bürgern/
innen unserer gesellschaft ihre kompetenzen hinsichtlich
Pc-Erfahrung und wissensvermittlung unter Beweis zu stel-
len. Darüber hinaus fördert die zusammenarbeit in diesem
Projekt die Sozialkompetenz und Teamfähigkeit der Schüler/
innen und trägt zugleich zu einer besseren Verständigung
zwischen den generationen bei.
im rahmen des Projekts „Jung hilft Alt“ vermitteln Schüler/
innen des realschulzweigs unter der leitung von Herrn ul-
rich Schiepe und Frau Dr. Elisabeth Scholz der generation
50+ grundkenntnisse im umgang mit dem computer. Jeder
Teilnehmer bekommt einen Schüler an seine Seite, der ihn
während des ganzen kurses begleitet. im grundkurs wird
vermittelt, wie kleine Texte erstellt, Emails verschickt und
im internet gesurft wird. im Fortgeschrittenenkurs werden
mit dem Bildbearbeitungsprogramm Picasa® urlaubs- und
Familienfotos hochgeladen, beschriftet, bearbeitet und als
Anhang per Email verschickt.
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Entstanden beim Vorlesen des Buches „Die rote zora“ im rahmen eines ge-meinsamen nachmittags
Entstanden bei gemeinsamen Treffen von Betreuerin und kind
„Jetzt kann ich das auch“
Das ziel des Projekts „Jetzt kann ich das auch“ ist es, kin-
dern, die Defizite in der Schule aufzeigen, sei es, weil sie zum
Beispiel aus sozial benachteiligten oder aus Familien mit an-
derem Sprachhintergrund kommen, zeit zu schenken, um ihr
Selbstbewusstsein zu stärken. im Sommer 2005 wurde das
Projekt in kooperation mit der FAM und der Theodor-Heuss-
Schule – einer grund-, Haupt-, und realschule mit Förder-
stufe – entwickelt. im zusammenwirken mit der Schule und
im Einverständnis mit den Eltern arbeiten derzeit 15 Frauen
und ein Mann freiwillig mit. im idealfall werden die kinder
von der ersten bis zur vierten klasse kontinuierlich von
demselben Freiwilligen begleitet, wodurch sehr häufig eine
vertrauensvolle Beziehung zwischen kind und Freiwilligem
entsteht. An einem nachmittag pro woche treffen sie sich
mit „ihrem“ kind, spielen, lesen geschichten vor oder lernen
mit diesem, machen Besuche in der Stadtbücherei oder im
Schwimmbad, kurzum: Sie sind für das kind da. Die kinder er-
fahren damit eine verlässliche Begleitung und Stärkung ihrer
Persönlichkeit, ihres Selbstwertgefühls und ihres könnens.
Freiwillige des Projektes „Jetzt kann ich
das auch“ im rahmen einer Fortbildung
gabi und Arta, zwei Freundinnen
FaM schafft nachhaltige NeTZwerKe
in einigen Fällen sind die Freiwilligen auch zu wichtigen An-
sprechpartnern der Eltern geworden. nicht die Hausaufga-
benbetreuung steht im Vordergrund, sondern die unterstüt-
zung der kinder, die sich nach ihren Bedürfnissen richtet.
Für die Freiwilligen werden im rahmen des Projekts regel-
mäßig gesprächsrunden, Supervisionen sowie Fortbildun-
gen angeboten, um Fragen und auftretende Probleme klären
zu können.
nicht nur die kinder profitieren von diesem Projekt, sondern
auch die Freiwilligen. Sie erleben überwiegend ihre Tätigkeit
und das zusammensein mit dem kind als Bereicherung, zum
Beispiel wenn man beobachten kann, wie der lebensmut
und die lebensfreude des kindes wachsen.
Aufgrund der positiven Erfahrung mit den Freiwilligen hat
die Schule deren Arbeit mit den kindern im laufe der zeit zu-
nehmend schätzen gelernt.
Die FAM hat während all der zeit das Projekt engagiert un-
terstützt: den organisatorischen rahmen sichergestellt, die
kooperation in der gruppe gefördert und sich um die gewin-
nung neuer Freiwilliger bemüht.
Entstanden bei gemeinsamen Treffen
von Betreuerin und kind
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„Mach mit – sei aktiv“
Die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf unterstützt
seit 2004 verschiedene Schulprojekte, um das freiwillige En-
gagement Jugendlicher zu fördern. Hierbei ist die Freiwilli-
genagentur Ansprechpartner sowohl für interessierte
Schulen als auch für Einrichtungen und Vereine, in denen
Schüler/innen freiwillig aktiv werden können. Ein Beispiel
dafür ist das Projekt „Mach mit – sei aktiv“, das die Freiwil-
ligenagentur Marburg-Biedenkopf gemeinsam mit der Emil-
von-Behring-Schule Marburg seit sieben Jahren erfolgreich
durchführt. Der Schulleiter Helmut range betont: „wir be-
grüßen die kooperation mit der Freiwilligenagentur. Seit sie-
ben Jahren nehmen Schülerinnen und Schüler der 7. und 8.
Jahrgangsstufe die Möglichkeit wahr, an einem freiwilligen
Praktikum teilzunehmen.
FaM schafft nachhaltige NeTZwerKe
Sie erleben, dass sie in den Einrichtungen gebraucht werden
und dass sie dabei soziale kompetenzen entdecken und ent-
wickeln.
wir als Schule honorieren dieses zuverlässige Engagement
mit einer Bemerkung im zeugnis und einem zertifikat. Die-
ses wird im rahmen einer Feierstunde, zu der auch die Eltern
und Vertreter der beteiligten Einrichtungen eingeladen wer-
den, von einem Mitglied der Schulleitung überreicht.
unsere wertschätzung findet auch darin ihren Ausdruck,
dass eine kollegin, Frau karbus, das Projekt kontinuierlich
begleitet und betreut. Außerdem hat es Eingang in unser
Schulprogramm gefunden.“
Der Schüler Jonas ludwig freiwillig aktiv
im weltladen
Der Schüler Arthur Bock freiwillig aktiv im kindergarten
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„Märchenkinder“
in zusammenarbeit mit dem islamischen kulturverein Ha-
dara e. V. und dem Deutsch-Osteuropäischen integrations-
zentrum führt die FAM seit März 2008 ein Vorleseprojekt am
richtsberg für zweisprachig aufwachsende kinder aus Mi-
grantenfamilien durch.
Die Freiwilligenkoordinatorin karin kirchhain, die nebenbe-
ruflich Märchenerzählerin ist, hält einmal in der woche eine
lesestunde mit jeweils sechs bis zehn kindern aus der 3. und
4. klasse ab. Es werden Texte ausprobiert und geübt, Bücher
ausgesucht, Fragen zu unbekannten wörtern besprochen
und kleine Spiele gespielt.
Mit den kleinen Märchen und geschichten gehen drei bis
vier kinder jede woche mit Frau kirchhain in den nahen kin-
dergarten und lesen dort den „kleinen“ vor, die meist sehr
neugierig sind, was die „großen“ ihnen neues mitgebracht
haben.
FaM schafft integrative NeTZwerKe
Diese Vorbildfunktion der „Märchenkinder“ hat den Effekt,
dass die kleinen erleben, wie schön und bereichernd das
lesenlernen ist und die großen hingegen üben, auf Deutsch
laut und deutlich vor einem sehr freundlichen Publikum zu
sprechen. Das gibt ihnen mehr Selbstvertrauen und weckt
ihren Ehrgeiz, sich durch die Texte zu ‚arbeiten‘.
Durch die inzwischen vorhandene kleine kinderbuchbiblio-
thek haben die kinder eine ausreichende Auswahl sowohl an
kindergartenliteratur, als auch an kinderbüchern, die sie sel-
ber gerne lesen und sich ausleihen können. Die neugier auf
Bücher wird dadurch immer wieder angeregt und gefördert.
Die Vorlese-kinder sind motiviert und konzentriert bei der
Sache und haben Spaß an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Sie
lernen miteinander und voneinander und üben ihr Sozialver-
halten und ihre Sprachkompetenz.
karin kirchhain die Märchen-
erzählerin
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„Leuchtturmprojekt“
Der landkreis Marburg-Biedenkopf be-
schäftigt sich seit einiger zeit aktiv mit
dem demografischen wandel. Eine wich-
tige Erkenntnis aus dem Demografie-Pro-
jekt ist, dass zukünftige Herausforderun-
gen durch die Alterung der gesellschaft
und die Abnahme der Bevölkerung ohne
den vermehrten Einsatz von Freiwilligen
nicht zu bewältigen sind.
im Jahr 2009 startete der landkreis
Marburg-Biedenkopf in kooperation mit der FAM als ein
leuchtturm im Bundesprogramm „Freiwilligendienste aller
generationen“. Seit dieser zeit wurden verschiedene Projek-
te in den kommunen des landkreises angegangen, die mit
tatkräftiger unterstützung von Freiwilligendienstlerinnen
und Freiwilligendienstlern umgesetzt werden, denn im
leuchtturm „Freiwillig im landkreis – Spuren hinterlassen“
können die Bürgerinnen und Bürger die Entwicklungen des
demografischen wandels positiv beeinflussen und unsere
ländliche region aktiv gestalten.
Der Freiwilligendienst aller generationen bietet engagier
Freiwillig im Landkreis – Spuren hinterlassenein Leuchtturm im Bundesprogramm „Freiwilligendienste aller generationen“
Katja Kirsch,Projektleiterin Freiwilligendienste
FaM schafft kommunale NeTZwerKe
gemeinde wohratal
Die gemeinde wohratal hat mit Hilfe des Freiwilligendienstes
aller generationen und der Freiwilligendienstlerin Brigitte
Pandikow einen ehrenamtlichen Besuchs- und Begleitdienst
für ihre älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger eingerichtet.
gemeinde LahntalDie gemeinde lahntal stellt sich der Herausforderung einer
sich wandelnden gesellschaft und hat mit der Einrichtung
von zwei generationen-Treffpunkten die Voraussetzung für
vielfältige Angebote geschaffen. Der „generationen-Treff-
punkt krafts Hof“ in Sterzhausen wurde im Frühjahr und das
kultur- und Begegnungszentrum in goßfelden im Sommer
2010 eröffnet. Ehrenamtliche erfüllen diese mit leben und
bieten in den cafés, der Bibliothek, den Bewegungs- und Se-
minarräumen vielfältige Möglichkeiten der Begegnung von
Jung und Alt, Bewegungs- und Fortbildungsangebote u. v. m.
Über die Förderung im leuchtturmprojekt „Freiwillige im
landkreis – Spuren hinterlassen“ stehen der gemeinde lahn-
tal zwei „Freiwilligendienstlerinnen“, Birgit Beeken und Sa-
bine Fenner, zur Verfügung, die durch ihre kontinuität und
Verbindlichkeit bei der Organisation der o. g. Vielfalt eine
sehr große unterstützung sind.
Sabine Fenner, 53 Jahre„Gewünschte Voraussetzungen waren
unter anderem: Organisationstalent,
Teamfähigkeit, aufgeschlossen im Um-
gang mit Menschen. Da ich mich bei all
diesen Punkten angesprochen gefühlt
habe, habe ich mich für das Projekt „Neue
Mitte“ interessiert. Das Ganze habe ich
schon bei Kraft´s Hof in Sterzhausen verfolgt, also schon län-
ger Interesse an einer solchen Aufgabe bestand. Zuerst zögert
man immer ein bisschen, weil man ja nicht so genau weiß, was
von einem gewünscht wird. Die letzten Monate haben mir ge-
zeigt, dass dieser Schritt richtig war. Es ist sehr schön zu er-
fahren, wie gut dies (das Café) bei Jung und Alt angenommen
wird. Also, man tut etwas für andere, aber man selber kann da-
durch auch sehr zufrieden sein! Es ist mir auch wichtig in der
Zeit, in der ich ohne Job bin, eine sinnvolle Aufgabe zu haben.“
Stadt gladenbach
in der Stadt gladenbach werden die neu entstandenen Mehr-
generationentreffpunkte durch Freiwillige im „Freiwilligen-
dienst aller generationen“ koordiniert.
Darüber hinaus ist auf initiative von Frau renate Bender an
gladenbacher grundschulen ein Vorleseprojekt entstanden,
indem sich nun zahlreiche Freiwillige engagieren.
ten Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters die Möglichkeit,
sich für 15 Stunden in der woche, für mindestens sechs
Monate, sinnvoll in Projekten in sozialen, kulturellen oder
anderen Einrichtungen - für das gemeinwohl - zu engagie-
ren. Die Freiwilligen werden durch die Freiwilligenagentur
Marburg-Biedenkopf begleitet und qualifiziert und erhalten
im Freiwilligendienst eine Auslagenerstattung in Höhe von
130 Euro im Monat. Durch die unterstützung der Freiwilli-
genagentur können Projekte in den kommunen angestoßen
und mit Hilfe von Freiwilligendienstler/innen umgesetzt
werden. Es zeigt sich, dass die Freiwilligendienstler/innen
in den Projekten die rolle von „Multiplikatoren für bürger-
schaftliches Engagement“ übernommen haben. Mittler-
weile sind über 140 Freiwillige in den unterschiedlichen
Projekten aktiv geworden.
Stadt Marburg
Für das Mehrgenerationenhaus und den Ehrenamtlicher Be-
suchs- u. Hilfsdienst in Marburg engagiert sich die Freiwilli-
gendienstlerin ilona Siemon.
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Stadt Kirchhain
in kirchhain koordiniert Frau Birgit Jacobsen ein Vorlesepa-
ten-Projekt in kindergärten.
Spectrum e. V.
Beim Verein „Spectrum“ unterstützt die Freiwilligendienst-
lerin katharina Hamel die Bewohner/innen bei Freizeitakti-
vitäten.
Seniorpartner in School
Ein weiteres Projekt an landkreisschulen wird durch den Ver-
ein „Seniorpartner in school“ durchgeführt. Durch aktive Seni-
orinnen und Senioren findet gewaltprävention per Mediation
statt. Die Freiwilligendienstlerin Hildegund Faecks koordi-
niert und begleitet Freiwillige und Schulen im landkreis.
„Leuchtturmprojekt“ FaM schafft kommunale NeTZwerKe
gemeinde DautphetalDie gemeinde Dautphetal beteiligt sich mit drei Projekten
an dem leuchtturm „Freiwillig im landkreis - Spuren hinter-
lassen“. Auf initiative des Seniorenrates gemeinsam mit der
leitstelle „Freiwillig aktiv in Dautphetal“ wurde zunächst ein
gemeinschafts-wohnprojekt nach dem „Abbeyfield-Modell“
begonnen, für welches Helmut Jakobi verantwortlich ist. Fe-
derführend für den „Aufbau eines Besuchs- und Hilfsdiens-
tes für sorgebedürftige Personen jeden Alters“ ist christel
Boß. Ein weiteres Projekt „kultur in Dautphetal, Erarbeitung
des konzeptes, Öffentlichkeitsarbeit“ wird von Frau gabrie-
le Hikade-gerstenberg betreut. So fand auf ihre initiative hin
ein Fotowettbewerb im lahn-Dill-Bergland zum Thema „wir
(er)leben die region“ statt.
Christel Boß, 56 Jahre„Entstanden ist dadurch eine „gute
Truppe“ die zu jeder Hilfsleistung ge-
rufen werden kann… Ich habe mein
Engagement nie bereut und freue
mich auf alles Neue.“
wolfgang Bartke, Brigitte Pandikow und christel Boß
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Das Beratungszentrum ist Anlaufstelle für hilfebedürftige
Menschen mit ihren Fragen rund um wohnen, Pflege, Be-
treuung und unterstützung; für Angehörige von hilfe- oder
pflege-bedürftigen Menschen; für interessierte jeden Alters
auf der Suche nach Möglichkeiten, sich freiwillig zu enga-
gieren; und für Selbsthilfegruppen, die die internetarbeits-
plätze im Foyer des Beratungszentrums nutzen möchten.
Das neue Beratungszentrum versteht sich als ein Dienst-
leistungszentrum für ratsuchende und Engagementwillige.
Das vielfältige Beratungsangebot „unter einem Dach“ bringt
nicht nur Vorteile für die kunden, die sich dadurch weite
wege nach dem gewünschten gesprächspartner oder der er-
forderlichen unterstützung ersparen, sondern auch für die
Träger selbst. Durch eine direkte Vernetzung und die damit
einhergehende kooperationsmöglichkeit der Träger können
neue, gemeinsame Projekte der sozialen Hilfe entstehen.
in zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt bietet die
FAM in diesem Jahr eine Qualifizierung zum Ehrenamtliche/r
Seniorenbegleiter/in in Stadtallendorf an. Desweiteren ist
der Ausbau der nachbarschaftshilfe ein aktuelles, gemeinsa-
mes Thema im BiP.
alzheimer gesellschaft Marburg-Biedenkopf e.V.
„Die FAM ist ein unverzichtbarer Baustein zur Gewinnung
von Freiwilligen im Landkreis: Die Finanzierung von Qualifi-
zierungen ist unkompliziert, die eigene Bekanntheit wächst,
und die Ideen der FAM setzen sowohl wichtige als auch erfri-
schende Impulse im Gemeinwesen.“
Unsere neue geschäftsstelle im BiP
Seit dem 01.07.2010 befindet sich die Freiwilligenagentur Marburg im Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) am Rudolphsplatz. Universitätsstadt Marburg
Pflegebüro – altenhilfe – altenplanung
„Für die Altenplanung und das Pflegebüro ist die FAM
auf drei Ebenen von großer Bedeutung.
1. Im Beratungszentrum mit seinem Fokus auf Altern und
Unterstützung setzt die FAM ein deutliches Zeichen für ein
vielfältigeres und positiveres Alternsbild durch Betonung
der Älteren und ihrer Potentiale für die Gesellschaft.
2. Die FAM ist für Altenplanung und Pflegebüro eine wichtige
Partnerin bei der praktischen Entwicklung gemeinsamer
Projekte wie bspw. aktuell im Bereich lokaler Nachbar-
schaftshilfe. Wir profitieren gemeinsam von der kumulier-
ten Sachkompetenz.
3. Für die fachlich-theoretische Auseinandersetzung mit
grundsätzlichen Überlegungen und Fragen zur Weiter-
entwicklung der Alternslandschaft in Marburg ist der Aus-
tausch mit den Kollegen und Kolleginnen der Freiwilligen-
agentur unersetzlich.“
Marburger Verein für Selbstbestimmung und
Betreuung e.V. (S.u.B)
„Der S.u.B. gehört zu den Vätern und Müttern der FAM und
war schon vor der Vereinsgründung an der Entstehung betei-
ligt. Die Arbeit des S.u.B. im Bereich ehrenamtlicher Betreu-
ung wird durch die FAM nachhaltig unterstützt. Durch die
Einbindung der FAM in das Beratungszentrum BiP wird diese
langjährige Zusammenarbeit noch verbessert. Unabhängig
davon ist die Ausrichtung der FAM auf Bürger jeden Alters
eine wichtige Ergänzung der Angebote des BiP, die sich auf
ältere Mitbürger mit drohenden oder bereits existenten Han-
dicaps ausrichten. Über die FAM erhalten auch die „fitten“
Senioren Zugang und Platz im BiP.“
Pflegestützpunkt Landkreis Marburg-Biedenkopf
„In gemeinsamer Trägerschaft der Pflege- und Krankenkas-
sen und des Landkreises Marburg-Biedenkopf hat der Pflege-
stützpunkt den Auftrag, bei Fragen rund um Pflege und Ver-
sorgung umfassend zu informieren, zu beraten und häusliche
Pflegearrangements gemeinsam mit Leistungserbringern zu
organisieren. Im Rahmen ihrer Tätigkeit sollen Pflegestütz-
punkte darüber hinaus „Mitglieder von Selbsthilfegruppen
sowie ehrenamtliche und sonstige zum bürgerschaftlichen
Engagement bereite Personen und Organisationen“ einbin-
den (§ 92c Abs. 2 SGB XI). Die unmittelbare Nachbarschaft der
FAM zum Pflegestützpunkt im Beratungszentrum erleichtert
es, diesem Auftrag gerecht zu werden und ist für die prakti-
sche Tätigkeit des Pflegestützpunktes von größtem Wert.“
Trägerübergreifendes NeTZwerK
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Die universitätsstadt Marburg
lebt von dem Engagement ihrer
Bürgerinnen und Bürger.
Der reichtum unserer Stadt ist
der soziale zusammenhalt. im
gemeinwesen erleben Menschen
unterschiedlichen Alters, wie viel
Freude es macht, freie zeit zu „op-
fern“, um gemeinsam mit anderen
etwas zu unternehmen oder für
Menschen, die Hilfe brauchen, da zu sein.
Freiwilliges Engagement bringt uns als kommune voran. Mit
der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf haben wir eine
Einrichtung, die Angebot und nachfrage bedient. ich gratu-
liere dem Team herzlich zum 10-jährigen Bestehen und hoffe
für uns als Stadt, dass die Entwicklung der Agentur weiterhin
so positiv verläuft wie bisher.
Feste Strukturen geben dem freiwilligen Engagement Halt
und Orientierung. wer sich engagiert, möchte auch selbst
gern gut „betreut“ werden. Die Agentur als „Schaltzentrale“
10 Jahre Freiwilligenagentur
ausblicke
Der demografische wandel und die Abschaffung des zivil-
dienstes stellen unsere gesellschaft vor große neue Heraus-
forderungen. Die zahl der über 80-Jährigen steigt schon bis
zum Jahr 2020 um 50 %.
Es ist fraglich, ob der große Bedarf vor allem in der Altenhilfe
und anderen sozialen Einrichtungen über den Bundesfreiwil-
ligendienst oder das Freiwillige Soziale Jahr gedeckt werden
kann. Selbst wenn jeder junge Mensch ein Freiwilliges Sozi-
ales Jahr absolviert, wird die zu bewältigende Arbeit im ge-
meinwesen nicht nur mit Erwerbsarbeit zu leisten sein.
Die zukunft der Freiwilligenarbeit kann und muss in der
gruppe der sogenannte „jungen Alten“ liegen. Denjenigen
Menschen, die sich nach dem Ende der Erwerbsarbeit kör-
perlich gesund und fit fühlen, sollte vermittelt werden, dass
Freiwilligenarbeit Spaß macht und Sinn gibt. Über das An-
bieten von zeitlich begrenzter Projektarbeit mit einer klei-
nen Aufwandsentschädigung für Fahrt- und sonstige kosten
sollten „junge Alte“ vermehrt dazu gewonnen werden, ver-
bindliche Freiwilligendienste für die gesellschaft zu leisten.
Die Projekte müssen so gestaltet sein, dass sie die Menschen
nicht überfordern und dem Bedürfnis nach reisen und Ent-
spannung nicht entgegenstehen.
Zukunft der Freiwilligenarbeit – Mit Spaß dabei
wird deshalb in zukunft noch stärker an Bedeutung gewin-
nen, denn die Anforderungen an die Freiwilligenarbeit und
diejenigen Menschen, die sie leisten, ändern sich. Es geht
um Professionalisierung und um weiterbildung. Beides wird
von der Freiwilligenagentur bereits geleistet. wir als Stadt
Marburg werden der Einrichtung auch weiterhin als verläss-
licher Partner zur Seite stehen.
ihr
Egon Vaupel
Oberbürgermeister der universitätsstadt Marburg
ich bin sehr froh, dass wir im landkreis schon seit 10 Jahren
auf die kompetente Arbeit der Freiwilligenagentur zurück-
greifen können. Mit dem Bundesmodellprojekt „Freiwillig im
landkreis – Spuren hinterlassen“ konnten in einigen kom-
munen Freiwilligendienste eingerichtet werden, die wiede-
rum als Multiplikatoren für andere Freiwillige dienen.
Die rolle der Freiwilligenagentur liegt vor allem darin, ne-
ben der Funktion als koordinierungsstelle, sowohl für Frei-
willige als auch für suchende institutionen die Auswahl und
Qualifizierung der Freiwilligen sicherzustellen. Die Freiwilli-
genagentur ist garant für Qualität und ideengeber für neue
Einsatzfelder. Professionelle Marketingstrategien müssen
das kerngeschäft begleiten, damit neue Potenziale erschlos-
sen werden.
ich wünsche auf diesem weg alles gute!
ihr landrat
robert Fischbach
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Unser Dank gilt
» dem hauptamtlichen Team Doris Heineck und katja kirsch.
» dem Freiwilligenteam Sigrid geus, Stefanie Hagen, ingelies
Henkel, karin kirchhain, Magda Marburger, Dr. Harald ren-
ner, ulrich Schiepe, Dr. Elisabeth Scholz.
» den Praktikantinnen und Praktikanten Fatma Adam, Ahmed
Abdelrahim, Hanna kindlein, Stefanie ingiulla, Tim krause,
ulrike Taenzer, Dominic werner, Marta woch und insbeson-
dere auch lina kohl, die diese Broschüre hauptverantwort-
lich erstellt hat.
» Die Praktikantinnen und Praktikanten haben mit ihrem tol-
len Engagement in den letzten Jahren immer wieder neue
Anregungen und frischen wind in die FAM gebracht.
» den Mitgliedern der Freiwilligenagentur, die uns sowohl
durch die Mitgliedsbeiträge als auch ideell unterstützen.
Danke!
Dass die FAM mittlerweile Ihren festen Platz in der Engagementlandschaft der Region einnimmt, haben wir vielen unterschiedlichen Menschen, Förderern und Unterstützern zu verdanken.
» burg-Biedenkopf für die gute zusammenarbeit im rahmen
des Qualifizierungsprogramms für Freiwillige.
» dem Verein zur Förderung der integration von Behinderten
– fib e. V. – für die freundliche und offene Atmosphäre, die
wir als Mieter im fib-gebäude erfahren und erleben konnten.
» der Arbeitsagentur Marburg, die durch die anteilige Finan-
zierung der hauptamtlichen Stelle in den ersten Jahren
dazu beigetragen hat, dass die Freiwilligenagentur die
schwierige Anfangsphase meistern konnte.
» einer initiative der Aktion Mensch, die gesellschafter.de,
die das Projekt „FEfA“ – Freiwilliges Engagement für Alle
finanziell unterstützt hat.
» der Oberhessischen Presse für die regelmäßige Veröffent-
lichung der Angebote für freiwilliges Engagement in der
Marburg extra, dem wochenblatt der OP.
» der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, die immer wieder
durch Projektförderungen dazu beigetragen hat, dass Pro-
jekte realisiert werden konnten.
» der Firma novartis-Vaccines für die unterstützung des
Projektes „mach mit – sei aktiv“ an der Emil-von-Behring-
Schule.
» schließlich noch unseren bereits ausgeschiedenen Vor-
standsmitgliedern Heidi Albrecht, Doris Bernhardt und
Heinz Palz-gerling, die an der Aufbauphase des Vereins
maßgeblich mitgewirkt haben.
» schließlich noch unseren bereits ausgeschiedenen Vor-
standsmitgliedern Heidi Albrecht, Doris Bernhardt und
Heinz Palz-gerling, die an der Aufbauphase des Vereins
maßgeblich mitgewirkt haben.
» der Stadt Marburg, die uns von Anfang an finanziell und
ideell unterstützt hat.
» dem landkreis Marburg-Biedenkopf, mit dem wir u. a. das
durch den Bund geförderte leuchtturmprojekt „Freiwillig
im landkreis – Spuren hinterlassen“ umsetzen.
» dem land Hessen für seine Anschubfinanzierung aber auch
weitergehende unterstützung insbesondere durch die lan-
desehrenamtsagentur Hessen.
» dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend für die Projektförderungen.
» dem Paritätischen Hessen, der wesentlich dazu beigetra-
gen hat, dass wir unseren Platz in der Engagementland-
schaft gefunden haben.
» den Bildungsträgern, der Evangelischen Familien-Bildungs-
stätte Marburg, Jugendbildungswerk Marburg und den
Volkshochschulen Stadt Marburg und des landkreises Mar-
herausgeber Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e. V.
Am grün 16 · 35037 Marburg
Tel: 06421/270516
www.freiwilligenagentur-marburg.de
redaktion und gestaltung lina kohl
Doris Heineck
Danksagung
Ein herzliches Dankeschön für die Beiträge von:
Helga Beuthien
Sigrid geus
katja kirsch
Dietlind Maier-Metz
ulrich Ostermann
Dr. christa Perabo
Heike winkler
ulrich Schiepe
Dr. Elisabeth Scholz
Druck
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