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Gere BP Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendwelcher Form kopiert, vervielfältigt, verarbeitet, übersetzt oder in analoger bzw. digitaler Form reproduziert werden. Quellennachweis: Dieses Lehrmittel basiert teilweise auf Fachliteratur und Prospekten. Für die Verwendung gewisser Texte und Abbildungen gebührt den betroffenen Autoren und Verlagen bester Dank. © Copyright by Allpura-Autorenteam 040522 – 2014 Lernziele • Die Grundlagen der Toxikologie, des Gesundheitsschutzes kennen. • Umweltschutz, das heisst die gesetzlichen Massnahmen zum Schutz der Gewässer, der Luft und des Bodens berücksichtigen. • Kenntnisse über Zweck/Nutzen der Sicherheitsdatenblätter erwerben. 1 Grundlagen von Toxikologie und Gewerbehygiene ............................................................................ 1 Geschichte und Definition .................................................................................................................................................... 1 Wirkungsbeeinflussende Faktoren................................................................................................................................. 2 Exposition durch Einatmen (Inhalation)....................................................................................................................... 3 Exposition über die Haut ....................................................................................................................................................... 4 Exposition über den Verdauungstrakt .......................................................................................................................... 5 Exposition über die Plazenta .............................................................................................................................................. 6 2 Toxizität .......................................................................................................................................................................................... 7 Lokale Reaktionen...................................................................................................................................................................... 7 Systemische Wirkungen ........................................................................................................................................................ 8 Allergien ........................................................................................................................................................................................... 9 Modelle der Abklärung toxischer Wirkungen ......................................................................................................... 10 Risikoabschätzung und Prävention................................................................................................................................. 12 3 Insektizidklassen und ihre Toxizität ................................................................................................................... 14 4 Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Zubereitungen.......................... 15 Gefahrensymbole der EG ...................................................................................................................................................... 15 R-Sätze – Bezeichnung der Gefahren........................................................................................................................... 17 S-Sätze – Sicherheitsratschläge ..................................................................................................................................... 21 Sicherheitsdatenblätter ......................................................................................................................................................... 24 Lernkontrolle Toxikologie/Gesundheitsschutz 10

Transcript of 10 Toxikolgie Gesundheitsschutz d

  • Gere BP

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendwelcher Form kopiert,

    vervielfltigt, verarbeitet, bersetzt oder in analoger bzw. digitaler Form reproduziert werden.

    Quellennachweis: Dieses Lehrmittel basiert teilweise auf Fachliteratur und Prospekten. Fr die Verwendung gewisser Texte

    und Abbildungen gebhrt den betroffenen Autoren und Verlagen bester Dank.

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    Lernziele

    Die Grundlagen der Toxikologie, des Gesundheitsschutzes kennen.

    Umweltschutz, das heisst die gesetzlichen Massnahmen

    zum Schutz der Gewsser, der Luft und des Bodens bercksichtigen.

    Kenntnisse ber Zweck/Nutzen der Sicherheitsdatenbltter erwerben.

    1 Grundlagen von Toxikologie und Gewerbehygiene ............................................................................ 1

    Geschichte und Definition.................................................................................................................................................... 1

    Wirkungsbeeinflussende Faktoren................................................................................................................................. 2

    Exposition durch Einatmen (Inhalation)....................................................................................................................... 3

    Exposition ber die Haut ....................................................................................................................................................... 4

    Exposition ber den Verdauungstrakt .......................................................................................................................... 5

    Exposition ber die Plazenta .............................................................................................................................................. 6

    2 Toxizitt.......................................................................................................................................................................................... 7

    Lokale Reaktionen...................................................................................................................................................................... 7

    Systemische Wirkungen........................................................................................................................................................ 8

    Allergien ........................................................................................................................................................................................... 9

    Modelle der Abklrung toxischer Wirkungen ......................................................................................................... 10

    Risikoabschtzung und Prvention................................................................................................................................. 12

    3 Insektizidklassen und ihre Toxizitt ................................................................................................................... 14

    4 Einstufung und Kennzeichnung gefhrlicher Stoffe und Zubereitungen.......................... 15

    Gefahrensymbole der EG ...................................................................................................................................................... 15

    R-Stze Bezeichnung der Gefahren........................................................................................................................... 17

    S-Stze Sicherheitsratschlge ..................................................................................................................................... 21

    Sicherheitsdatenbltter ......................................................................................................................................................... 24

    Lernkontrolle

    Toxikologie/Gesundheitsschutz 10

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    1 Grundlagen von Toxikologie

    und Gewerbehygiene

    Geschichte und Definition

    Toxikologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Wirkung von Gif-

    ten auf die Gesundheit beschftigt. Der Begriff Toxikologie setzt

    sich zusammen aus den griechischen Worten toxicon (Gift) und

    logos (Lehre). Im Altertum beinhaltete die Lehre der Toxikologie

    vor allem die Wirkung von pflanzlichen Stoffen auf den menschli-

    chen Organismus. Arzneimittel waren zum grossen Teil pflanzliche

    Stoffe, die als Abfhrmittel, Brechmittel, Narkotika usw. einge-

    setzt wurden. Das Gebiet der toxikologischen Wissenschaft hat

    sich seither stark ausgedehnt und umfasst heute die vier Sparten:

    Lebensmitteltoxikologie

    Gewerbetoxikologie

    Umwelttoxikologie

    klinische Toxikologie

    Neue toxikologische Erkenntnisse haben oft eine grosse und sofor-

    tige ffentliche Resonanz. Zurzeit ist die Furcht vor Schdigung der

    Gesundheit und Umwelt durch Chemikalien ein wichtiges Thema

    der ffentlichen Aufmerksamkeit.

    Toxikologie umfasst Wissen und Methoden aus: Ferner gibt es folgende

    Spezialgebiete:

    Biologie

    Chemie

    Medizin

    Physik

    Psychologie

    Statistik

    Lebensmittel-Toxikologie

    Umwelt-Toxikologie

    Risikoabschtzung

    Arzneimittel-Toxikologie

    Biozid-Toxikologie

    Epidemiologische Toxikologie

    Klinische Toxikologie

    Kosmetika-Toxikologie

    Als Gifte werden Stoffe bezeichnet, welche die natrlichen Krper-

    funktionen stren und damit gesundheitliche Schden hervorrufen

    knnen. Bereits Paracelsus (14931541) hat erkannt, dass der Be-

    griff Gift relativ ist: Kein Ding an sich ist Gift; allein die Dosis

    macht, dass ein Ding Gift ist (dosis sola facit venenum). Ob und

    in welcher Weise ein Stoff eine Giftwirkung zeigt, hngt also in

    starkemMass davon ab, wie hoch die aufgenommeneMenge bzw.

    Konzentration war. Eine zu hohe Zufuhr von allgemein als ungif-

    tig erachteten, natrlichen Stoffen (z. B. Kochsalz) kann ebenso

    wie die Aufnahme kleiner Mengen giftiger, natrlicher Stoffe

    (z. B. bestimmte Pilze, Pflanzen) oder synthetischer Stoffe, soge-

    nannter Xenobiotika, zu gesundheitlichen Schden fhren.

    Toxikologie

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    Wirkungsbeeinflussende Faktoren

    Die Menge bzw. Konzentration und die Dauer der Exposition ge-

    genber einem Stoff beeinflussen dessen Wirkung im Organismus

    am strksten.

    Aber auch derWeg, auf welchem ein Stoff in den Krper und in den

    Blutkreislauf gelangt, beeinflusst die Wirkung.

    Vier Hauptexpositionen und damit Aufnahmewege von Stoffen

    sind von Bedeutung:

    Exposition der Lunge durch die Atmung (Inhalation)

    Exposition der Haut (perkutane, transdermale Aufnahme)

    Exposition des Verdauungstraktes durch Aufnahme ber den

    Mund (oral)

    Exposition des ungeborenen Lebewesens durch Transfer von

    Stoffen ber die Plazenta

    Auge

    Sehen

    Lunge

    Ausscheidung,

    Atmung

    Niere

    Ausscheidung

    Blase

    Ausscheidung

    Darm

    Verdauung

    Haut

    Schutz,

    Ausscheidung

    Exposition gegenber

    Stoffen

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    Exposition durch Einatmen (Inhalation)

    Durch die regelmssige Atmung ist jedermann gegenber Um-

    welttoxinen und/oder gewerblichen Stoffen exponiert. Bei etwa

    12 Atemzgen pro Minute und einem Luftvolumen von etwa

    500 ml ergibt sich ein Minutenvolumen von etwa 6 Litern. Bei

    einem normalen Arbeitstag von 8 Stunden kann dies 2800 Liter

    eingeatmete Luft ergeben; bei krperlich schwerer Arbeit ist ein

    Volumen von 10 m3 Luft pro Arbeitstag mglich. Fr eine erwach-

    sene Person wird mit 20 m3 pro 24 Stunden gerechnet.

    Inhaliert werden knnen Gase und Dmpfe, wie z.B. organische

    Lsungsmittel (Toluol, Methylthylketon, Alkohol), Aerosole von

    Schneide- oder Bohrlen in der Metallbearbeitung, Aerosole von

    Farbsprays und Stube oder Rauch (in der Luft schwebende feste

    Partikel).

    Die eingeatmete Luft passiert die Nasen- oder die Mundhhle,

    den Kehlkopfbereich, die Luftrhre, die Bronchien und gelangt

    schliesslich in die Bronchiolen und Alveolen der Lunge. Gelangen

    Stoffe bis in die feinsten Kapillaren der Alveolen, so werden sie

    allgemein rasch aufgenommen (Gas-Blut-Austausch) und ber das

    Blut im Krper verteilt. Abhngig von der Partikelgrsse, wird ein

    Teil des eingeatmeten Stoffes bereits in den oberen Luftwegen

    deponiert. Durch die Bewegung der Flimmerhaare in den Bronchien

    werden die Partikel wieder nach oben befrdert und durch Hus-

    ten ausgeschieden oder durch Schlucken in den Verdauungstrakt

    aufgenommen. Deponierte Partikel knnen abhngig von ihrer Zu-

    sammensetzung aufgelst resorbiert werden. Sehr schwer lsliche

    Partikel knnen unter Umstnden sehr lange im Lungengewebe

    liegen bleiben (Staublunge, Raucherlunge), was zu einer starken

    Schdigung des Lungengewebes fhren kann.

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    Exposition ber die Haut

    Eine Besonderheit der Haut im Vergleich zu den meisten anderen

    Organen ist ihr direkter Kontakt mit der Umwelt. Sie stellt daher

    die wesentliche Barriere zwischen Organismus und Umwelt dar.

    Die perkutane Aufnahme von Stoffen hngt, unter anderem, von

    der Moleklgrsse ab. Im Rahmen von Untersuchungen ber Kon-

    taktallergene und ber die transdermale Applikation von Arznei-

    mitteln wurde beobachtet, dass vor allem niedermolekulare Stoffe

    die Haut durchdringen. Grosse Molekle, wie z.B. Peptide und Pro-

    teine, knnen die gesunde Haut kaum penetrieren. Auch die Ls-

    lichkeit eines Stoffes spielt bei der transdermalen Resorption eine

    Rolle. Wasserlsliche Stoffe penetrieren weniger durch die Haut

    als fettlsliche Stoffe. Ein gebruchliches Mass fr die Fettlslich-

    keit eines Stoffes ist der Verteilungskoeffizient zwischen Octanol

    undWasser. Stoffe mit einem hohen Koeffizienten, d.h. guter Ls-

    lichkeit in Octanol (z.B. Benzol, halogenierte Kohlenwasserstoffe,

    Nikotin), werden besser durch die Haut aufgenommen als Stoffe

    mit einem niedrigen Koeffizienten, d.h. bessererWasserlslichkeit.

    Stoffe, welche auf die Haut gelangen, werden in den ussersten

    Schichten der Epidermis festgehalten. Zum Teil werden sie mit der

    natrlichen Schuppenbildung wieder abgestossen und ben keine

    schdigende Wirkung auf den Organismus aus. Sie knnen aber

    auch langsam an die unter der Epidermis liegende, durchblutete

    Dermis (Lederhaut) abgegeben werden. Eine Verteilung im ganzen

    Krper nach Exposition der Haut findet also erst statt, wenn der

    Stoff die gesamte Epidermis passiert hat und von den Blutgefssen

    in der Dermis aufgenommen worden ist.

    Ist die Barriere der Haut durch Suren oder Laugen geschdigt

    (Vertzung) oder ist die Haut verletzt (Schnitte, Geschwr,

    Verbrennungen), so knnen sowohl grssere Molekle aufge-

    nommen werden als auch der resorbierte Anteil eines niedermole-

    kularen Stoffs stark erhht sein.

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    Exposition ber den Verdauungstrakt

    Die Aufnahme von toxischen Stoffen in den Organismus erfolgt

    bei der oralen Exposition ber das direkte Verschlucken. Giftstoffe

    knnen berNahrungsmittel oder versehentlich, ber verschmutzte

    Hnde, Ansaugen von Flssigkeiten mit Pipetten usw., aufgenom-

    men werden. Die orale Aufnahme von Toxinen ist in der Regel fr

    die gewerbliche Exposition von kleiner Bedeutung.

    Eine erste Aufnahme von Stoffen (z.B. Alkohol) erfolgt mglicher-

    weise bereits im Magen. Der wichtigste Absorptionsbereich be-

    findet sich jedoch im Dnndarm, wo die Darmoberflche durch die

    vielen Ausstlpungen (Mikrovilli) stark vergrssert ist.

    Eine Besonderheit der oralen Aufnahme von Stoffen ist, dass sie

    nach der Darmpassage nicht direkt ber das Blut im Organismus

    verteilt, sondern zuerst in die Leber transportiert werden. Die Le-

    ber ist das wichtigste metabolisierende Organ und kann Stoffe

    vor der Verteilung im Organismus durch das Blut umwandeln. Die

    Umwandlungsprodukte (Metabolite) knnen eine weniger toxische

    oder eine strker toxische Eigenschaft als der Ursprungsstoff be-

    sitzen. Dies bedeutet, dass ein Stoff im Organismus je nach Auf-

    nahmeweg

    oral = durch schlucken

    inhalativ = durch einatmen

    perkutan = ber die Haut

    verschiedene Metabolite bilden und damit verschiedene Wirkun-

    gen zeigen kann. Die Zusammensetzung der Nahrung, der Fll-

    zustand und die Art des Inhaltes des Magen-Darm-Trakts kann

    auf die Menge des absorbierten Stoffes ebenfalls einen Einfluss

    haben.

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    Exposition ber die Plazenta

    Die Plazenta dient der Versorgung des Embryos mit Nhrstoffen,

    dem Abtransport von Schlackenstoffen aus dem embryonalen

    Stoffwechsel zur Mutter hin und dem Gasaustausch. Ausserdem

    kommen in die Plazenta vom mtterlichen Organismus Vitamine

    und Impfstoffe. Dieser Stoffaustausch erfolgt ber den Blutkreis-

    lauf. Das Herz des Embryos pumpt venses, sauerstoffarmes Blut

    durch die Nabelarterie zur Plazenta. Das dort aufgefrischte Blut

    gelangt danach zum grossen Teil direkt in den Krperkreislauf.

    Durch die Exposition ber die Plazenta kann eine Beeintrchtigung

    der Entwicklung erfolgen.

    Stoffe, welche ber die Haut, die Lunge oder ber Darm und Le-

    ber in die Blutbahn gelangt sind, knnen auch Ften im Mutterleib

    erreichen. Besonders empfindlich sind Ften im ersten Trimester

    der Trchtigkeit respektive der Schwangerschaft. Schdigungen

    der Entwicklung durch Fremdstoffe sind vor allem whrend dieser

    kritischen Periode zu erwarten.

    Die physikalisch-chemischen Eigenschaften eines Stoffes, wie

    z.B. Aggregatzustand (fest, flssig oder gasfrmig), Lslichkeit

    (Wasser oder Fett), Suren- oder Basengehalt (hoher oder tiefer

    pH), die Stabilitt und die Bindungseigenschaften an gewisse

    Organe spielen eine Rolle fr die toxische Wirkung eines Stoffes.

    Auch in Bezug auf das Individuum ergeben sich die Giftwirksam-

    keit beeinflussenden Faktoren. Der Mensch und verschiedene

    Tierarten knnen auf bestimmte Gifte unterschiedlich empfindlich

    reagieren. Geschlechtsunterschiede knnen ebenfalls von Bedeu-

    tung sein. So zeigen eine Reihe von Phosphorsuretestern, die zur

    Schdlingsbekmpfung eingesetzt werden, geschlechtsbedingte

    Toxizittsunterschiede beim Warmbltler. Individuen derselben

    Art knnen ebenfalls verschieden stark auf bestimmte Stoffe

    reagieren. Dabei sind Alter, Grsse, Gewicht und die individuelle

    Disposition von Bedeutung. Im Allgemeinen sind sehr junge und

    sehr alte Menschen oder Tiere weniger widerstandsfhig. Eine der

    wichtigen Aufgaben in der Zukunft wird sein, besondere indivi-

    duelle Empfindlichkeiten bei menschlichen Risikopopulationen zu

    erkennen und zu bercksichtigen.

    Zentralnervensystem

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    2 Toxizitt

    Lokale Reaktionen

    Bei der gewerblichen Exposition gegenber Stoffen (meist Chemi-

    kalien) spielen lokale Effekte eine wichtige Rolle. Im Vordergrund

    stehen die direkten, reizenden und tzenden Wirkungen von Stof-

    fen auf Haut, Auge und obere Luftwege. Charakteristisch fr Rei-

    zungen ist, dass sie sehr rasch nach Exposition auftreten, dass sie

    in der Regel auf die Expositionsflche beschrnkt bleiben und dass

    sie klar konzentrationsabhngig sind. Je hher die Konzentration,

    desto strker die reizende Wirkung.

    Reizungen oder Irritationen der Haut knnen auf eine leichte R-

    tung beschrnkt sein und ohne bleibenden Schaden abheilen. In

    schweren Fllen knnen sie aber auch zu Blasen und/oder lokalem

    Gewebetod (Nekrosen) fhren. Eine Heilung erfolgt in diesen Fllen

    nur mit dem Verbleib von Narben.

    Falls im Tierversuch bei Aufbringung auf die gesunde, intakte Haut

    bei mindestens einem Tier die Zerstrung der Haut in ihrer ge-

    samten Dicke hervorgerufen wird, oder wenn dieses Resultat vo-

    rausgesagt werden kann, so wird der Stoff als tzend gekenn-

    zeichnet.

    Expositionen am Auge knnen zu Rtungen und Schwellungen der

    Augenlider, zu Effekten auf die Iris oder zu Trbungen der Cornea

    fhren.

    Effekte auf die Augenlider sind meist reversibel, Trbungen der

    Cornea knnen zu bleibenden Sehbehinderungen fhren.

    Grobe Stube oder Rauch knnen zu Reizungen der oberen Luft-

    wege fhren. Bei Feinstaub, der bis tief in die Lungen gelangt, kn-

    nen Reizungen bis in die Alveolen erfolgen.

    Husten und erschwertes Atmen bis zur Atemnot knnen auftreten.

    Bei chronischen, schwachen Reizungen der Atemorgane kann es

    auch zu berempfindlichkeit des gesamten Atemtrakts kommen,

    z.B. gegen kalte Luft, ohne dass die Exposition gegenber dem

    primren Stoff noch besteht. Solche persistierende Wirkungen

    knnen zu permanenter Arbeitsunfhigkeit fhren und sind des-

    halb auch aus versicherungstechnischen Grnden von grosser Be-

    deutung.

    Haut

    Augen

    Luftwege

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    Systemische Wirkungen

    Gelangen Stoffe ber die Haut, die Lunge oder nach Verschlucken

    in den Blutkreislauf und werden so an ihren Wirkungsort (zum

    Beispiel zu den inneren Organen) gebracht, so spricht man von

    systemischer Wirkung. Die am hufigsten betroffenen Organe bei

    systemischer Wirkung sind die Leber als metabolisierendes Organ

    und die Niere als Ausscheidungsorgan. Schdigungen knnen je-

    doch in praktisch jedem anderen Organ auch vorkommen.

    In Toxizittsstudien mit wiederholter Applikation wird die Ziel-

    organtoxizitt abgeklrt.

    Als Beispiele sind Zielorgantoxizitten aufgefhrt:

    Leber

    Tetrachlorkohlenstoff, Phenole, PVC

    Lunge

    Phosgen, Asbest, Dieselruss, Ozon

    Immunsystem

    Organo-Zinn-Verbindungen

    Herz

    Digitalisglykoside

    Niere

    Cadmiumsalze, Phenole

    Nervensystem

    Acrylamide

    Je nach betroffenem Organ und Reversibilitt der Effekte ist die

    Strung der normalen physiologischen Mechanismen von kleinerer

    oder grsserer Bedeutung.

    Lungenkapillaren

    Lungenarterie

    rechter

    Vorhof

    rechte

    Kammer

    Krpervenen

    (Hohlvenen)

    Leber-

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    Allergien

    Hautreaktionen vom allergischen Typ, ausgelst durch sensibilisie-

    rende Stoffe, stehen zwischen den rein lokalen und den systemi-

    schenWirkungen. Bei lokaler Exposition kann ein Stoff, unabhngig

    von seiner lokalen Vertrglichkeit, vom immunologischen System in

    der Epidermis als fremd bewertet werden. Diese Information wird

    ber das Immunsystem an die nchstgelegenen Lymphknoten wei-

    tergeleitet und von da ber spezifische Gedchtniszellen im ganzen

    Organismus verteilt.

    Die Entstehung einer Kontaktallergie ist nur bedingt konzentra-

    tionsabhngig. Das Auslsen einer allergischen Reaktion nach

    wiederholtem Kontakt mit der gleichen Substanz ist praktisch

    konzentrationsunabhngig. Kleinste Spuren der Substanz knnen

    eine Reaktion auslsen, und im Gegensatz zu der Reizung kann die

    Reaktion ber die reine Expositionsflche hinausgehen.

    Eine einmal erworbene Allergie bleibt das ganze Leben erhalten.

    Die Intensitt kann jedoch im Alter abnehmen.

    Stoffe mit kontaktallergischem (sensibilisierendem) Potenzial kom-

    men in verschiedenen Bereichen vor. Beispiele sind:

    pflanzliche Stoffe

    Ausgangsprodukte von Kunststoffen (Monomere)

    Metalle (Nickel, Chrom)

    Konservierungsmittel in Kosmetika

    Anstrichfarbe oder Industriele usw.

    Eine besondere Form von Irritation und Kontaktallergie sind die

    Photoirritation und Photoallergie. Sie knnen nur entstehen, wenn

    die Haut gleichzeitig gegen Stoff und Sonnenlicht exponiert ist.

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    Modelle der Abklrung

    toxischer Wirkungen

    TierexperimentelleModelle tragen den verschiedenen Expositions-

    mglichkeiten Rechnung und decken sowohl die Abklrung von lo-

    kalen Vertrglichkeiten als auch mgliche systemische Wirkungen

    ab. Die wichtigsten Tiermodelle zur Abklrung mglicher toxischer

    Wirkungen von Industriechemikalien sind weltweit standardisiert

    und als Methodensammlung z.B. von der OECD (Organization for

    Economic Co-Operation und Development) publiziert worden. In

    einem laufenden Prozess werden die Richtlinien neuen wissen-

    schaftlichen Erkenntnissen angepasst. Versuchstierfreie Modelle

    sind, mit Ausnahme der Mutagenittstests, noch praktisch keine

    in den standardisierten Methodensammlungen integriert. Sie ge-

    winnen aber fr die Vorprfung von Stoffen und fr die Abklrung

    von Wirkmechanismen immer mehr an Bedeutung.

    Mit akuten Versuchen (einmalige Applikation) sollen mgliche

    Effekte nach kurzer Exposition simuliert werden, etwa bei irrtm-

    licher Exposition, was zu irreversiblen Schden fhren kann, z.B.

    Hirnstrungen durch Kohlenmonoxid. Die Dosierungen werden im

    Tierversuch meist so gewhlt, dass auch Todesflle eintreten kn-

    nen. Es wird jedoch nicht mehr verlangt, die genaue Dosierung

    zu ermitteln, bei welcher 50% der Tiere sterben (LD50). Die LD50

    dient gemss heute geltendem Giftgesetz als Hauptmerkmal fr

    die Klassierung von Stoffen und Produkten in Giftklassen. In der

    Praxis werden jedoch keine Chemikalien mehr alleine aufgrund ih-

    rer LD50-Werte zugelassen und klassiert. Akute Versuche knnen

    auch eine wichtige Grundlage fr die Dosisselektion fr Versuche

    mit wiederholter Applikation bieten.

    Subakute oder subchronische sowie chronische Versuche (mehr-

    malige Applikation) werden fr die Abklrung von Effekten mit

    eher langsamem Eintritt durchgefhrt. Tgliche Applikationen

    ber 14 Tage bis 3 Monate werden durchgefhrt. Es soll fest-

    gestellt werden, ob vielfach wiederholte Stoffexpositionen im

    Niedrigdosisbereich Schdigungen verursachen, die mit einer ein-

    maligen Exposition in identischer Dosierung nur schwach oder gar

    nicht bemerkbar wren. Die Dosierungen werden in der Regel so

    gewhlt, dass mit der hchsten Dosis schdliche Wirkungen ent-

    stehen und dass in der untersten Dosierung keine Effekte mehr

    auftreten.

    Mutagenittstest

    LD

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    -Werte

    Versuche

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    Je nach Studienlnge werden verschiedene, mgliche Zielorgan-

    toxizitten untersucht, z.B.

    Blutanalysen

    Urinuntersuchungen

    Augenuntersuchungen

    Herzfunktionsprfungen

    Pathologie bei Sektion der Tiere und Histopathologie der wich-

    tigsten Organe.

    Bei der chronischen Verabreichung von Giftstoffen knnen andere

    Wirkmechanismen in den Vordergrund treten als bei Verabreichung

    einer einmaligen grsseren Dosis. Beispielsweise fhrt Benzol nach

    einer einmaligen grossen Dosis vor allem zu einer Narkose, die

    unter Umstnden tdlich ausgehen kann. Hufig wiederholte kleine

    Dosen bewirken dagegen eine schwere, chronische Knochenmark-

    schdigungein vllig anderesKrankheitsbild. Immer nochbefinden

    sich eine grosse Anzahl Altstoffe (d.h. Chemikalien, die bereits vor

    1981 verwendet wurden) auf dem Markt, die v.a. im Hinblick auf

    ihre chronische Toxizitt ungengend geprft sind. Internationale

    Altstoffprogramme (EU, OECD) holen diese Abklrungen in sehr

    aufwendigen und kostspieligen Programmen nun nach.

    In der genetischen Toxikologie werden Effekte auf das Erbgut un-

    tersucht. Um dieMutagenitt eines Stoffes zu prfen, werden Bak-

    terien und Kulturen von tierischen und menschlichen Zellen dem

    betreffenden Stoff exponiert und Vernderungen an einzelnen

    Genen oder Chromosomen untersucht. Durch Fremdstoffe verur-

    sachte Vernderungen im Genom von Knochenmarkzellen werden

    auch in der Maus oder Ratte studiert. Die Abklrung von krebs-

    erzeugenden Potenzen von Chemikalien (Kanzerogenittsstudien)

    hingegen bentigt eine lebenslange Behandlung der Versuchs-

    tiere; z.B. 18 Monate bei Musen bzw. 24 Monate bei Ratten. Der

    zu prfende Fremdstoff wird oft ins Futter gemischt, um die unge-

    wollte Exposition des Menschen am besten zu simulieren.

    Weiter stehen Modelle zur Untersuchung von Effekten auf die

    weibliche bzw. mnnliche Fruchtbarkeit auf den Embryo zur Ver-

    fgung (Teratologie). Die toxische Wirkung von Stoffen auf die

    Entwicklung von Embryo und Ftus wird in Ratten und Kaninchen

    untersucht. Dabei werden die Muttertiere ber einen bestimmten

    Zeitraum ihrer Trchtigkeit behandelt. Substanzen knnen direkte

    toxische Effekte auf die Ften induzieren oder deren Entwicklung

    stren und so zu Missbildungen fhren (z.B. durch Verlangsamung

    der Entwicklung, Strungen des Knochenbaus usw.). Der Einfluss

    auf die Fruchtbarkeit bei Mnnchen und Weibchen sowie das Ver-

    halten der Jungtiere wird in aufwendigen Mehrgenerationenver-

    suchen untersucht.

    Analysen

    Erbgut

    Teratologie

    Haare

    Zhne

    Brust

    Blut

    Gewebe

    Fzes

    Urin

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    Risikoabschtzung und Prvention

    Die Vermeidung der Exposition gegenber Giften ist sicher der bes-

    te Schutz. Ist dies nicht mglich, sind Massnahmen zu treffen, um

    die Exposition wenigstens so klein wie mglich zu halten. Dies ist

    auf verschiedenen Ebenen mglich:

    Das Einatmen von Stuben ist wesentlich geringer, wenn der Stoff

    in grober, krniger Form vorliegt und nicht als feines Pulver (ver-

    mehrte Staubbildung).

    Beim Umgang mit flchtigen Stoffen sollte auf die Verarbeitungs-

    temperatur geachtet werden. Mit steigender Temperatur erhhen

    sich der Dampfdruck und die Konzentration des Stoffes pro m3. Die

    Exposition wird damit erhht.

    Die Arbeitspltze sollten sauber sein. Nahrungsmittel drfen, um

    Kontaminationen und/oder Verwechslungen zu vermeiden, nicht

    am Arbeitsplatz eingenommen werden. Arbeiten mit Stauben-

    twicklung oder mit Gasen in geschlossenen Rumen sollten nur

    bei adquater Ventilation durchgefhrt werden. Der Luftzug muss

    vom Arbeiter weg erfolgen. Der Abzug der Ventilation ist den ver-

    wendeten Stoffen entsprechend zu platzieren; z.B. am Boden bei

    schweren Dmpfen, ber Tischen oder an der Decke. Expositionen

    gegen Lsungsmittel sollten mglichst vermieden werden.

    Wichtig ist auch die sorgfltige Lagerung von Chemikalien; z.B. in

    gut geschlossenen Gebinden, sortiert nach Temperaturvorschrif-

    ten, getrennt von Lebensmitteln und/oder Arzneimitteln.

    Das Tragen von Schutzbrille, Schutzkleidern und Handschuhen

    kann wesentlich vor der Exposition gegenber Chemikalien scht-

    zen: z.B. knnen Spritzer von Flssigkeiten in die Augen oder auf

    die Haut gut vermieden werden.

    Schutzkleider und Handschuhe sollten oft gewechselt werden, um

    Kontamination ber verschmutzte Kleider zu vermeiden.

    Handschuhmaterialien knnen gegenber bestimmten Substanzen

    durchlssig sein, weshalb die Auswahl des Handschuhtyps sehr

    wichtig ist. Knnen Stoffe durch ungeeignete Handschuhe eindrin-

    gen, besteht eine erhhte Gefahr fr Hautreaktionen und Aller-

    giebildung, da der Handschuh wie ein geschlossener Verband die

    Hautpenetration des Stoffes frdern kann.

    Physikalisch-

    chemischer Zustand

    des Stoffes

    Arbeitsplatz

    Persnlicher Schutz

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

    10

    Die sorgfltige Reinigung der exponierten Krperteile am Ende ei-

    nes Arbeitsprozesses ist wichtig, um die transdermale Aufnahme

    von langsam eindringenden Stoffen zu vermeiden.

    Zu hufiges Waschen der Hnde kann aber auch zu einer Sch-

    digung des natrlichen Hautschutzes fhren. Die Behandlung mit

    einer Hautschutzsalbe am Ende der Arbeit hilft, den natrlichen

    Schutz rascher wieder aufzubauen. Das Benutzen von Schutz-

    salben vor Arbeitsbeginn gewhrleistet meistens keinen gengen-

    den Schutz.

    Seit dem 1. Dezember 1998 ist eine Verordnung ber Sicherheits-

    datenbltter in Kraft. Sicherheitsdatenbltter mssen fr Gifte

    und umweltgefhrdende Stoffe erstellt werden und gelten fr

    die berufliche Verwendung von Stoffen. Das Datenblatt enthlt

    neben Hinweisen zur Toxikologie weitreichende Angaben zu ver-

    schiedenen Aspekten der Sicherheit, z.B. Entzndungsgefahr und

    Brandbekmpfung, persnliche Schutzmassnahmen und Hinweise

    fr erste Hilfe,MAK-(maximaler Arbeitsplatzkonzentrations-)Wert,

    Entsorgung, Transport und kologie.

    MAK-Werte werden meist in ppm (parts per million) oder mg/m3

    definiert.

    Unter Einhaltung der im MAK-Wert definierten Konzentration

    sollte die Exposition gegen den spezifischen Stoff whrend eines

    8-Stunden-Arbeitstages zu keinen Schdigungen fhren. Meist

    wird ein Durchschnittswert ber den Tag errechnet und mit dem

    definierten MAK-Wert verglichen. Bei Stoffen, bei denen eine

    kurzfristige berschreitung des MAK-Wertes zu gesundheitli-

    chen Strungen fhren knnte (z.B. Isocyanate), wird neben dem

    MAK-Wert auch ein maximaler Kurzzeitwert errechnet. Dieser

    darf whrend der ganzen Arbeitszeit nie berschritten werden.

    Die in der Schweiz geltenden MAK-Werte werden von der Suva

    publiziert.

    Sicherheitsdatenblatt

    MAK-Werte

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    3 Insektizidklassen und

    ihre Toxizitt

    Stoffklasse Beispiele fr

    Wirkstoffe

    1

    Toxizitt fr

    Mensch und

    Tier

    Resistenzen

    bei Flhen

    3

    Chlorierte

    bzw. haloge-

    nierte Kohlen-

    wasser-stoffe

    Lindan

    Bromocyclen

    ++++ 2 (selten)

    Organo-

    phosphate

    Fenthion

    Dichlorvos

    +++ 4 (hufig)

    Carbamate Carbaril

    Propoxur

    ++ 3 (weniger

    hufig)

    Synthetische

    2

    Pyrethroide

    Permethrin

    Cypermethrin

    Deltamethrin

    2 (selten)

    Natrliche

    Pyrethrum-

    extrakte

    2

    Pyrethrine + 1 (sehr selten)

    1

    Jede dieser hier mit dem sogenannten generischen Namen ge-

    kennzeichneten Substanzen ist unter verschiedenen Handelsmar-

    ken auf dem Markt.

    2

    Die lateinisch als Pyrethrum bezeichnete Chrysantheme enthlt

    Substanzen, die als Insektizide wirken. Diese knnen wie hn-

    liche Substanzen bei anderen Pflanzen auf natrlichem Weg

    isoliert oder chemisch nachgebaut (synthetisiert) werden.

    3

    Hier am Beispiel des Flohs; andere Insekten knnen durchaus an-

    ders reagieren.

    Substanzen

    + = schwach

    ++ = mssig

    +++ = stark

    ++++ = sehr stark

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    4 Einstufung und -Kennzeichnung

    gefhrlicher Stoffe und Zubereitungen

    Gefahrensymbole

    Sehr giftig

    Giftig

    tzend

    Reizend

    Umweltgefhrlich

    Komprimierte Gase Explosiv Entzndlich

    Oxidierend C M R

    Sensibilisierend

    TOST

    untere Kategorie

    C M R

    Sensibilisierend

    TOST

    obere Kategorie

    Die Einstufung basiert auf der Zuordnung von Kategorien, Gefah-

    rensymbolen und Risikostzen (R-Stze).

    Zur Kennzeichnung (Etikettierung) werden (nebst Stoffdeklara-

    tionen, Anschrift des Herstellers und der EU-Nummer) hchstens

    drei Symbole mit dazugehriger Bezeichnung sowie in der Regel

    nicht mehr als 4 Risiko- und 4 Sicherheitsstze (S-Stze) verwen-

    det.

    Gefahrensymbole

    und Gefahren-

    bezeichnungen

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

    10

    Eigenschaften/

    Kategorien

    Bezeichnung/

    Symbol

    zugeordnete

    Risikostze

    a) explosionsgefhrlich E 2, 3

    b) brandfrdernd O 7, 8, 9

    c) hochentzndlich F 12

    d) leicht entzndlich F 11, 15, 17

    e) entzndlich 10

    f) sehr giftig T 28, 27, 26, 39

    g) giftig T 25, 24, 23, 39, 48

    h) mindergiftig Xn 22, 21, 20, 40, 48, 42

    i) tzend C 35, 34

    j) reizend Xi 38, 36, 41, 37, 43

    k) sensibilisierend Xi 42, 43

    l) krebserzeugend Kategorie 1

    Kategorie 2

    Kategorie 3

    T 45, 49

    T 45, 49

    Xn 40

    m) erbgutverndernd Kategorie 1

    Kategorie 2

    Kategorie 3

    T 46

    T 46

    Xn 40

    n) fortpflanzungs-

    gefhrdend

    Kategorie 1

    Kategorie 2

    Kategorie 3

    T 60, 61

    T 60, 61

    Xn 62, 63

    o) umweltgefhrlich N 5059

    Zur Einstufung und Kennzeichnung von Stoffen und Zubereitungen

    existieren detaillierte Kriterien, die laufend dem Fortschritt ange-

    passt werden. Fr Stoffe wird auf den Anhang VI vom 4. Mai 1993

    (Amtsblatt L 110 A) zur Richtlinie 93/21/EWG vom 27. April 1993

    zur 18. Anpassung der erwhnten Basisrichtlinie 67/548/EWG ver-

    wiesen.

    Fr Zubereitung gilt die Richtlinie 93/18/EWG vom 5. April 1993 zur

    dritten Anpassung der Richtlinie 88/379/EWG zur Angleichung der

    Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten fr die

    Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefhrlicher Zuberei-

    tung vom 16. Juni 1988.

    Anordnung der R-Stze

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    R-Stze Bezeichnung der Gefahren

    R-Stze geben gemss der Gefahrstoff-Verordnung Hinweise auf besondere Gefahren.

    Sie sind gekennzeichnet von R1 bis R68. Neben Einzelangaben werden auch Kombinationen

    mehrerer R-Stze fr einzelne Gefahrstoffe verwendet.

    R 1 In trockenem Zustand explosionsgefhrlich.

    R 2 Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zndquellen explosionsgefhrlich.

    R 3 Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zndquellen besonders explosionsgefhrlich.

    R 4 Bildet hochempfindliche explosionsgefhrliche Metallverbindungen.

    R 5 Beim Erwrmen explosionsfhig.

    R 6 Mit und ohne Luft explosionsfhig.

    R 7 Kann Brand verursachen.

    R 8 Feuergefahr bei Berhrung mit brennbaren Stoffen.

    R 9 Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen.

    R 10 Entzndlich.

    R 11 Leichtentzndlich.

    R 12 Hochentzndlich.

    R 14 Reagiert heftig mit Wasser.

    R 15 Reagiert mit Wasser unter Bildung hochentzndlicher Gase.

    R 16 Explosionsgefhrlich in Mischung mit brandfrdernden Stoffen.

    R 17 Selbstentzndlich an der Luft.

    R 18 Bei Gebrauch Bildung explosionsfhiger/leichtentzndlicher Dampf/Luft-Gemische mglich.

    R 19 Kann explosionsfhige Peroxide bilden.

    R 20 Gesundheitsschdlich beim Einatmen.

    R 21 Gesundheitsschdlich bei Berhrung mit der Haut.

    R 22 Gesundheitsschdlich beim Verschlucken.

    R 23 Giftig beim Einatmen.

    R 24 Giftig bei Berhrung mit der Haut.

    R 25 Giftig beim Verschlucken.

    R 26 Sehr giftig beim Einatmen.

    R 27 Sehr giftig bei Berhrung mit der Haut.

    R 28 Sehr giftig beim Verschlucken.

    R 29 Entwickelt bei Berhrung mit Wasser giftige Gase.

    R 30 Kann bei Gebrauch leichtentzndlich werden.

    R 31 Entwickelt bei Berhrung mit Sure giftige Gase.

    R 32 Entwickelt bei Berhrung mit Sure sehr giftige Gase.

    R 33 Gefahr kumulativer Wirkungen.

    R 34 Verursacht Vertzungen.

    R 35 Verursacht schwere Vertzungen.

    R 36 Reizt die Augen.

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    R 37 Reizt die Atmungsorgane.

    R 38 Reizt die Haut.

    R 39 Ernste Gefahr irreversiblen Schadens.

    R 40 Verdacht auf krebserzeugende Wirkung.

    R 41 Gefahr ernster Augenschden.

    R 42 Sensibilisierung durch Einatmen mglich.

    R 43 Sensibilisierung durch Hautkontakt mglich.

    R 44 Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss.

    R 45 Kann Krebs erzeugen.

    R 46 Kann vererbbare Schden verursachen.

    R 48 Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition.

    R 49 Kann Krebs erzeugen beim Einatmen.

    R 50 Sehr giftig fr Wasserorganismen.

    R 51 Giftig fr Wasserorganismen.

    R 52 Schdlich fr Wasserorganismen.

    R 53 Kann in Gewssern lngerfristig schdliche Wirkungen haben.

    R 54 Giftig fr Pflanzen.

    R 55 Giftig fr Tiere.

    R 56 Giftig fr Bodenorganismen.

    R 57 Giftig fr Bienen.

    R 58 Kann lngerfristig schdliche Wirkungen auf die Umwelt haben.

    R 59 Gefhrlich fr die Ozonschicht.

    R 60 Kann die Fortpflanzungsfhigkeit beeintrchtigen.

    R 61 Kann das Kind im Mutterleib schdigen.

    R 62 Kann mglicherweise die Fortpflanzungsfhigkeit beeintrchtigen.

    R 63 Kann das Kind im Mutterleib mglicherweise schdigen.

    R 64 Kann Suglinge ber die Muttermilch schdigen.

    R 65 Gesundheitsschdlich: kann beim Verschlucken Lungenschden verursachen.

    R 66 Wiederholter Kontakt kann zu sprder oder rissiger Haut fhren.

    R 67 Dmpfe knnen Schlfrigkeit und Benommenheit verursachen.

    R 68 Irreversibler Schaden mglich.

    Kombination der R-Stze

    R 14/15 Reagiert heftig mit Wasser unter Bildung hochentzndlicher Gase.

    R 15/29 Reagiert mit Wasser unter Bildung giftiger und hochentzndlicher Gase.

    R 20/21 Gesundheitsschdlich beim Einatmen und bei Berhrung mit der Haut.

    R 20/22 Gesundheitsschdlich beim Einatmen und Verschlucken.

    R 20/21/22

    Gesundheitsschdlich beim Einatmen, Verschlucken und bei Berhrung mit

    der Haut.

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    R 21/22 Gesundheitsschdlich bei Berhrung mit der Haut und beim Verschlucken.

    R 23/24 Giftig beim Einatmen und bei Berhrung mit der Haut.

    R 23/25 Giftig beim Einatmen und Verschlucken.

    R 23/24/25 Giftig beim Einatmen, Verschlucken und bei Berhrung mit der Haut.

    R 24/25 Giftig bei Berhrung mit der Haut und beim Verschlucken.

    R 26/27 Sehr giftig beim Einatmen und bei Berhrung mit der Haut.

    R 26/28 Sehr giftig beim Einatmen und Verschlucken.

    R 26/27/28 Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und bei Berhrung mit der Haut.

    R 27/28 Sehr giftig bei Berhrung mit der Haut und beim Verschlucken.

    R 36/37 Reizt die Augen und die Atmungsorgane.

    R 36/38 Reizt die Augen und die Haut.

    R 36/37/38 Reizt die Augen, die Atmungsorgane und die Haut.

    R 37/38 Reizt die Atmungsorgane und die Haut.

    R 39/23 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen.

    R 39/24 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berhrung mit der Haut.

    R 39/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken.

    R 39/23/24

    Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und

    bei Berhrung mit der Haut.

    R 39/23/25

    Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch

    Verschlucken.

    R 39/24/25

    Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berhrung mit der Haut und

    durch Verschlucken.

    R 39/23/24/25

    Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, Berhrung mit

    der Haut und durch Verschlucken.

    R 39/26 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen.

    R 39/27 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berhrung mit der Haut.

    R 39/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken.

    R 39/26/27

    Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei

    Berhrung mit der Haut.

    R 39/26/28

    Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch

    Verschlucken.

    R 39/27/28

    Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berhrung mit der Haut

    und durch Verschlucken.

    R 39/26/27/28

    Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, Berhrung

    mit der Haut und durch Verschlucken.

    R 42/43 Sensibilisierung durch Einatmen und Hautkontakt mglich.

    R 48/20

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Einatmen.

    R 48/21

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Berhrung mit der Haut.

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    R 48/22

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Verschlucken.

    R 48/20/21

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Einatmen und durch Berhrung mit der Haut.

    R 48/20/22

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Einatmen und durch Verschlucken.

    R 48/21/22

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Berhrung mit der Haut und durch Verschlucken.

    R 48/20/21/22

    Gesundheitsschdlich: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer

    Exposition durch Einatmen, Berhrung mit der Haut und durch Verschlucken.

    R 48/23

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Einatmen.

    R 48/24

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Berhrung mit der Haut.

    R 48/25

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Verschlucken.

    R 48/23/24

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Einatmen und durch Berhrung mit der Haut.

    R 48/23/25

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Einatmen und durch Verschlucken.

    R 48/24/25

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Berhrung mit der Haut und durch Verschlucken.

    R 48/23/24/25

    Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschden bei lngerer Exposition durch

    Einatmen, Berhrung mit der Haut und durch Verschlucken.

    R 50/53

    Sehr giftig fr Wasserorganismen, kann in Gewssern lngerfristig schdliche

    Wirkungen haben.

    R 51/53

    Giftig fr Wasserorganismen, kann in Gewssern lngerfristig schdliche

    Wirkungen haben.

    R 52/53

    Schdlich fr Wasserorganismen, kann in Gewssern lngerfristig schdliche

    Wirkungen haben.

    R 68/20 Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen.

    R 68/21

    Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens bei Berhrung mit

    der Haut.

    R 68/22

    Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens durch

    Verschlucken.

    R 68/20/21

    Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen

    und bei Berhrung mit der Haut.

    R 68/20/22

    Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen

    und durch Verschlucken.

    R 68/21/22

    Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens bei Berhrung mit

    der Haut und durch Verschlucken.

    R 68/20/21/22

    Gesundheitsschdlich: Mglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen,

    Berhrung mit der Haut und durch Verschlucken.

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    S-Stze Sicherheitsratschlge

    S-Stze sind gemss der Gefahrstoff-Verordnung Sicherheitsratschlge beim Umgang

    mit Gefahrstoffen. Sie werden gekennzeichnet von S1 bis S62. Auch Kombinationen

    von mehrerern S-Stzen werden fr einzelne Schadstoffe angegeben.

    S 1 Unter Verschluss aufbewahren.

    S 2 Darf nicht in die Hnde von Kindern gelangen.

    S 3 Khl aufbewahren.

    S 4 Von Wohnpltzen fernhalten.

    S 5 Unter aufbewahren (geeignete Flssigkeit vom Hersteller anzugeben).

    S 6 Unter aufbewahren (inertes Gas vom Hersteller anzugeben).

    S 7 Behlter dicht geschlossen halten.

    S 8 Behlter trocken halten.

    S 9 Behlter an einem gut gelfteten Ort aufbewahren.

    S 12 Behlter nicht gasdicht verschliessen.

    S 13 Von Nahrungsmitteln, Getrnken und Futtermitteln fernhalten.

    S 14 Von fernhalten (inkompatible Substanzen sind vom Hersteller anzugeben).

    S 15 Vor Hitze schtzen.

    S 16 Von Zndquellen fernhalten nicht rauchen.

    S 17 Von brennbaren Stoffen fernhalten.

    S 18 Behlter mit Vorsicht ffnen und handhaben.

    S 20 Bei der Arbeit nicht essen und trinken.

    S 21 Bei der Arbeit nicht rauchen.

    S 22 Staub nicht einatmen.

    S 23

    Gas/Rauch/Dampf/Aerosol nicht einatmen (geeignete Bezeichnung(en) vom Hersteller

    anzugeben).

    S 24 Berhrung mit der Haut vermeiden.

    S 25 Berhrung mit den Augen vermeiden.

    S 26

    Bei Berhrung mit den Augen sofort grndlich mit Wasser absplen und Arzt

    konsultieren.

    S 27 Beschmutzte, getrnkte Kleidung sofort ausziehen.

    S 28 Bei Berhrung mit der Haut sofort abwaschen mit viel (vom Hersteller anzugeben).

    S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.

    S 30 Niemals Wasser hinzugiessen.

    S 33 Massnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen.

    S 35 Abflle und Behlter mssen in gesicherter Weise beseitigt werden.

    S 36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen.

    S 37 Geeignete Schutzhandschuhe tragen.

    S 38 Bei unzureichender Belftung Atemschutzgert anziehen.

    S 39 Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    S 40

    Fussboden und verunreinigte Gegenstnde mit reinigen (Material vom Hersteller

    anzugeben).

    S 41 Explosions- und Brandgase nicht einatmen.

    S 42

    Beim Ruchern/Versprhen geeignetes Atemschutzgert anziehen (geeignete

    Bezeichnung(en) vom Hersteller anzugeben).

    S 43

    Zum Lschen (vom Hersteller anzugeben) verwenden (wenn Wasser die Gefahr

    erhht, anfgen: Kein Wasser verwenden).

    S 45

    Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn mglich, dieses Etikett

    vorzeigen).

    S 46 Bei Verschlucken sofort rztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.

    S 47 Nicht bei Temperaturen ber C aufbewahren (vom Hersteller anzugeben).

    S 48 Feucht halten mit (geeignetes Mittel vom Hersteller anzugeben).

    S 49 Nur im Originalbehlter aufbewahren.

    S 50 Nicht mischen mit (vom Hersteller anzugeben).

    S 51 Nur in gut gelfteten Bereichen verwenden.

    S 52 Nicht grossflchig fr Wohn- und Aufenthaltsrume zu verwenden.

    S 53 Exposition vermeiden vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen.

    S 56 Dieses Produkt und seinen Behlter der Problemabfallentsorgung zufhren.

    S 57 Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behlter verwenden.

    S 59

    Informationen zur Wiederverwendung/Wiederverwertung beim Hersteller/Lieferanten

    erfragen.

    S 60 Dieses Produkt und sein Behlter sind als gefhrlicher Abfall zu entsorgen.

    S 61

    Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen /

    Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen.

    S 62

    Bei Verschlucken kein Erbrechen herbeifhren. Sofort rztlichen Rat einholen und

    Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen.

    S 63 Bei Unfall durch Einatmen: Verunfallten an die frische Luft bringen und ruhigstellen.

    S 64

    Bei Verschlucken Mund mit Wasser aussplen (nur wenn Verunfallter bei Bewusstsein

    ist).

    Kombination der S-Stze

    1

    S 1/2 Unter Verschluss und fr Kinder unzugnglich aufbewahren.

    S 3/7 Behlter dicht geschlossen halten und an einem khlen Ort aufbewahren.

    S 3/9/14

    An einem khlen, gut gelfteten Ort, entfernt von aufbewahren (die Stoffe,

    mit denen Kontakt vermieden werden muss, sind vom Hersteller anzugeben).

    S 3/9/14/49

    Nur im Originalbehlter an einem khlen, gut gelfteten Ort, entfernt von

    aufbewahren (die Stoffe, mit denen Kontakt vermieden werden muss, sind vom

    Hersteller anzugeben).

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    S 3/9/49 Nur im Originalbehlter an einem khlen, gut gelfteten Ort aufbewahren.

    S 3/14

    An einem khlen, von entfernten Ort aufbewahren (die Stoffe, mit denen

    Kontakt vermieden werden muss, sind vom Hersteller anzugeben).

    S 7/8 Behlter trocken und dicht geschlossen halten.

    S 7/9 Behlter dicht geschlossen an einem gut gelfteten Ort aufbewahren.

    S 7/47

    Behlter dicht geschlossen und nicht bei Temperaturen ber C aufbewahren

    (vom Hersteller anzugeben).

    S 20/21 Bei der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen.

    S 24/25 Berhrung mit den Augen und der Haut vermeiden.

    S 27/28

    Bei Berhrung mit der Haut beschmutzte, getrnkte Kleidung sofort ausziehen

    und Haut sofort abwaschen mit viel (vom Hersteller anzugeben).

    S 29/35

    Nicht in die Kanalisation gelangen lassen; Abflle und Behlter mssen in

    gesicherter Weise beseitigt werden.

    S 29/56

    Nicht in die Kanalisation gelangen lassen; dieses Produkt und seinen Behlter

    der Problemabfallentsorgung zufhren.

    S 36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen.

    S 36/37/39

    Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/

    Gesichtsschutz tragen.

    S 36/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.

    S 37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.

    S 47/49

    Nur im Originalbehlter bei einer Temperatur von nicht ber C (vom

    Hersteller anzugeben) aufbewahren.

    S 23

    Gas/Rauch/Dampf/Aerosol nicht einatmen (geeignete Bezeichnung(en) vom

    Hersteller anzugeben).

    S 24 Berhrung mit der Haut vermeiden.

    S 25 Berhrung mit den Augen vermeiden.

    S 26

    Bei Berhrung mit den Augen sofort grndlich mit Wasser absplen und Arzt

    konsultieren.

    S 27 Beschmutzte, getrnkte Kleidung sofort ausziehen.

    S 28

    Bei Berhrung mit der Haut sofort abwaschen mit viel (vom Hersteller

    anzugeben).

    S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.

    S 30 Niemals Wasser hinzugiessen.

    S 33 Massnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen.

    S 35 Abflle und Behlter mssen in gesicherter Weise beseitigt werden.

    S 36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen.

    S 37 Geeignete Schutzhandschuhe tragen.

    S 38 Bei unzureichender Belftung Atemschutzgert anziehen.

    S 39 Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.

    S 40

    Fussboden und verunreinigte Gegenstnde mit reinigen (Material vom

    Hersteller anzugeben).

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    Toxikologie / Gesundheitsschutz

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    Sicherheitsdatenbltter

    Der Hersteller, der Importeur, jeder Inverkehrbringer von gefhrlichen Stoffen oder Zubereitungen

    muss dem Abnehmer sptestens bei der ersten Lieferung eines gefhrlichen Produktes ein Sicher-

    heitsdatenbaltt bergeben.

    Dieses komplett erstellte Sicherheitsdatenblatt muss je in der zutreffenden Sprache, bei uns zum

    Beispiel deutsch, abgefasst und kostenlos sein.

    Zu den Angaben auf dem Sicherheitsdatenblatt gehrt die genaue Bezeichnung des Gefahrenstof-

    fes, zudem Hinweise auf mgliche Gefahren, auf Schutzmassnahmen, z.B. bei unbeabsichtigter

    Freisetzung, usw. Die Sicherheitsdatenbltter sind im Normalfall in die folgenden 16 Rubriken auf-

    geteilt.

    1. Stoff-, Zubereitungs- und Firmenbezeichnung

    2. Zusammensetzung/Angaben zu den Bestandteilen

    3. Mgliche Gefahren

    4. Erste-Hilfe-Massnahmen

    5. Massnahmen zur Brandbekmpfung

    6. Massnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung

    7. Handhabung und Lagerung

    8. Expositionsbegrenzung und persnliche Schutzausrstung

    9. Physikalische und chemische Eigenschaften

    10. Stabilitt und Reaktivitt

    11. Angaben zur Toxikologie

    12. Angaben zur kologie

    13. Hinweise zur Entsorgung

    14. Angaben zum Transport

    15. Vorschriften

    16. Sonstige Angaben

    Die einzelnen Punkte sind in der Giftverordnung nachzulesen.

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