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100 Jahre 1910 - 2010

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100 Jahre 1910 - 2010

1910

Erste Generation:F. Ernst Kowsky

Zweite Generation:Paul Kowsky

Dritte Generation:Fritz Kowsky

Orthopädische Werkstattund Sanitätshausbetrieb

Dritte Generation:Erwin Kowsky

Fabrikation orthopädischerHilfsmittel

Vierte Generation:Jörg Kowsky

Sanitätshaus Kowsky GmbHSanitätshaus, Reha & Pflege,Orthopädie & Medizintechnik

Vierte Generation:Stefan Kowsky

Erwin Kowsky GmbH & Co KGFabrikation orthopädischer

Hilfsmittel

2010

1976

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Sehr geehrte Kunden, Partner und Freunde!

Wenn ein Unternehmen seit 100 Jahren erfolgreich am Markt ist, sich behauptet und weiterentwickelt, dann ist das etwas Besonderes. Seit 4 Generationen steht der Name Kowsky für bodenständiges, stetiges Wachstum, Innovationen und den Dienst am Kunden. Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Historie und die Entwicklung der beiden heute existierenden Firmen mit dem Namen Kowsky geben und auch Zukunftsperspektiven aufzeigen.

Unser Dank gilt Ihnen! Ohne Sie wären wir nicht dort, wo wir jetzt stehen.

Stefan KowskyGeschäftsführerErwin Kowsky GmbH & Co. KG

Vorwort

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Der Firmengründer F. Ernst Kowsky wurde 1879 in Königsberg, Ostpreußen, geboren und erlernte bei der Firma Held und Wien, Fabrik chirurgischer Instru-mente und Bandagen, den Beruf des chirurgischen Messerschmiedes und Bandagisten. Er vervollkomm-nete seine berufliche Ausbildung in Halberstadt, Ber-lin und Hamburg, wo er seine Frau kennenlernte, die einen entscheidenden Anteil am Aufbau der Firma hatte.

Schon früh hatte sich F. Ernst Kowsky entschlossen, selbstständig zu werden. Mit bewundernswertem Mut übersiedelte er 1903 nach seiner Heirat über England nach Südafrika, um dort bei der Firma Büll in Durban zu arbeiten. Der Inhaber sandte ihn dann im Jahre 1906 in einen Zweigbetrieb nach Johannesburg. Dort wurde die Firma Kowsky im Jahre 1910 mit allergeringsten finanziellen Mitteln in gemieteten Räumen gegründet.

Die 1. Generation: Gründerjahre

F. Ernst Kowsky Elsa Kowsky

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Das Kapital zum Wareneinkauf war am Anfang knapp. So entschloss sich F. Ernst Kowsky aus Mangel an De-korationsmaterial und Produkten, sich selbst in das Schaufenster zu setzen, um dort an einem Schleif-bock die in Auftrag gegebenen Arbeiten auszuführen. Über seinem Schaufenster brachte er ein Firmen-schild mit seinem Namen und der Aufschrift „Electric Grinding“ an. Ein Elektromotor war im Gründungsjahr 1910 jedoch eine fast unerschwingliche Anschaffung. Aus diesem Grunde brachte er im Schaufenster eine Rückwand an, durch die er den Antriebsriemen lau-fen ließ. Hinter der Schaufensterwand war ein großes Schwungrad angebracht, das durch Drehen von Hand den Schleifstein in Betrieb setzte. Es war zur dama-ligen Zeit sehr leicht, einen Arbeitssuchenden zu fin-den, der das Antriebsrad drehte. So konnte er seine ersten Arbeiten ausführen und Geld verdienen.

Das Unternehmen wurde dann bald ein blühendes Geschäft mit eigenem Telefon und eigenem Postfach. Mit großer Beharrlichkeit hat der junge Deutsche sei-nen beruflichen Weg verfolgt und sich immer dann, wenn Schwierigkeiten entstanden, energisch an eine Problemlösung herangemacht. In Johannesburg hatte F. Ernst Kowsky schon vor der Etablierung des Unter-nehmens ein Haus gekauft, in dem er mit seiner inzwi-schen auf 5 Personen angewachsenen Familie wohnte.

Die 1. Generation: Gründerjahre

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Später verkaufte er das Haus wieder, um mit dem Kapital mehr Ware zu beschaffen, die er im wesent-lichen aus Solingen und Tuttlingen in Deutschland bezog. Waren mit dem Prädikat „Made in Germany“ hatten in Südafrika einen guten Ruf und konnten einen guten Absatz erzielen. Hierdurch war auch der weitere geschäftliche Aufstieg möglich. Jeden Morgen setzte er sich auf sein Fahrrad und akquirierte im wesentlichen Schleifaufträge bei Friseuren, Ärzten und Hospitälern. Jedem körperbehinderten Menschen, den er traf, über-reichte er seine Visitenkarte und empfahl seine hand-werklichen Arbeiten. Von den Verkaufstouren zurück-

gekehrt, machte er sich sofort an die Arbeit. Dabei war es häufig erforderlich, bis spät in die Nacht zu arbeiten, um die fertigen Waren am nächsten Morgen ausliefern zu können. Durch saubere Arbeit und Zuverlässigkeit gewann er das Vertrauen seiner Kunden und konnte sein Unternehmen ausbauen. Bald wurden auch Arm- und Beinprothesen sowie Stützapparate von Kunden in Auftrag gegeben, die in groß angelegten Goldminen in Johannesburg Unfälle erlitten hatten. Bereits im Jahre 1912 arbeiteten in der Firma Kowsky neben dem Inhaber 2 Gesellen, um für die Kunden leistungsfähig zu sein.

Die 1. Generation: Gründerjahre

Werkstatt in Johannesburg Mitarbeiter in Johannesburg

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Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Familie Kowsky, als im Jahre 1914 England und Deutschland den ersten Weltkrieg entfachten. Südafrika gehörte zum Vereinigten Englischen Königreich. Das hatte zur Folge, dass alle dort lebenden Deutschen interniert wurden. Nachdem viele englische Freunde - darun-ter auch zahlreiche Ärzte und Kunden - sich für ihn eingesetzt hatten, wurde er nach einem halben Jahr aus der Internierung entlassen. Unmittelbar danach führte ihn das Glück in die Pritchard Street, einer Haupt- straße von Johannesburg, wo er ein neues Geschäft und eine kleine Werkstatt erwerben konnte. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn der Druck gegen die Deutschen wurde nach der Torpedierung der

„RMS Lusitania“ durch die Menschen auf der Straße so groß, dass deutsche Geschäfte geplündert und an-gezündet wurden. Erneut wurde F. Ernst Kowsky in ein Internierungslager in Pietermaritzburg gebracht, in dem er 4 Jahre lang eine schwere Leidenszeit zu überstehen hatte. Das größte Problem für ihn war, zur Untätigkeit verdammt zu sein und keiner sinnvollen Beschäftigung nachgehen zu können. Seine Gedanken weilten ständig bei seiner Familie, die ihn nur selten besuchen konnte. Er begann zu schnitzen und fertigte unter anderem einen Toilettenkasten an, den er später seiner Frau schenkte - ein wahres Kunstwerk, das seine hohen handwerklichen Fähigkeiten beweist.

Die 1. Generation: Gründerjahre

Geschäftsfassade mit der für Englischsprachige leichter aussprechbaren Namensvariante „Kofskey”

Die 1. Generation: Die Rückkehr nach Deutschland

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Als endlich im Jahre 1919 die Pforten der Internie-rungslager geöffnet wurden, fasste er den Entschluß, Südafrika zu verlassen und wieder in seine deutsche Heimat zurückzukehren. Über 16 Jahre hatte er mit sei-ner Familie in Südafrika verbracht und gute aber auch schwere Zeiten durchgestanden. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in einem Deutschland, das den Krieg verloren hatte, entschloss er sich, in seinem Heimatland noch einmal neu anzufangen. Im Herbst 1919 betrat er mit seiner Familie in Hamburg wieder deutschen Boden. Sein Besitz bestand aus zwei kleinen Koffern und zweihundert englischen Pfund. Es folgte ein Jahr mit allergrößten Schwierig-keiten, das sich dann 1920 durch einen Parlaments-beschluss in Kapstadt zum Guten wendete. Im März wurde das deutsche Kleinvermögen wieder freigege-ben. Das in Südafrika vor der Internierung wieder-erworbene Wohnhaus ließ er von Hamburg aus nach der Vermögensfreigabe durch die südafrikanische Regierung verkaufen. Der Erlös ermöglichte ihm eine neue Existenzgründung, für die er jedoch den rich-tigen Ort finden musste. In Hamburg, wo er zunächst wohnte, gab es zu diesem Zeitpunkt schon sehr viele orthopädische Werkstätten und Sanitätsgeschäfte, die ihren Kundenstamm hatten. Der damalige Regierungs-medizinalrat der Orthopädischen Versorgungsstelle in Altona gab F. Ernst Kowsky den Rat, sich in Heide, Neumünster oder in Itzehoe niederzulassen. Hier be-stand noch Bedarf für einen einsatzfreudigen Ortho-pädiemechaniker. Er entschied sich für Neumünster,

wo er in der Kieler Straße 72 ein Gebäude erwerben konnte. Zu diesem Zeitpunkt war die Firma einschließ-lich der Zwangsunterbrechung bereits 10 Jahre alt. Der Start im damals noch kleinen Neumünster war jedoch wesentlich leichter als der Beginn in Südafrika, da er einen großen Erfahrungsschatz mitbrachte und unter anderem Behörden, Krankenkassen und Berufsgenos-senschaften als Auftraggeber gewinnen konnte. In den Jahren 1921/22 traten auch die beiden Söhne in den väterlichen Betrieb ein und begannen eine Lehre. Die Firma entwickelte sich stetig weiter und hatte im Jahr 1922 wieder eine solide Basis. Mit der einset-zenden Inflation kam es 1923 für diesen Betrieb, aber auch für die gesamte Bevölkerung, zu neuen großen Schwierigkeiten. Das Geld verlor zusehends an Wert und zeitgleich mussten die bisher üblichen Prothesen von Ledertechnik auf Holztechnik umgestellt werden. Die ersten Holzprothesen wurden noch mit großen Spiralbohrern und gebogenen Schnitzmessern in ein Kunstbein verwandelt.

Die 1. Generation: Die Rückkehr nach Deutschland

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1920: Geschäft in der Kieler Straße 72 in Neumünster

Mit neuen leistungsfähigen Bearbeitungsmaschinen waren die Schwierigkeiten jedoch schnell behoben. Nach der gut überstandenen Inflation, übernahm die Firma Kowsky 1924 einen Konkurrenten, der sich am Großflecken in Neumünster etabliert hatte. Weiteres Personal konnte eingestellt werden und das Produkt-sortiment vergrößerte sich.

Im Jahre 1925 ergab sich die Möglichkeit, das Grund-stück am Kuhberg 25 zu erwerben, in dem noch heute die Firma Sanitätshaus Kowsky untergebracht ist. Der Kauf brachte erneut erhebliche Belastungen und Ver-pflichtungen mit sich, stellte aber dennoch einen be-deutungsvollen Schritt dar und hat bis heute seinen Nutzen. Die Firma entwickelte sich weiter, so dass in der Kieler Straße ein neues Gebäude entstehen konnte, in dem sowohl die Werkstatt als auch die Wohnung für die Familie untergebracht war. Im Jahre 1926 wurde mit dem Bau begonnen, der 1927 beendet wurde: Der Standort eines für die damalige Zeit sehr modernen Betriebes in der Provinz Schleswig-Holstein.

1925: Sanitätshaus am Kuhberg 25

Die 2. Generation: Jahre des Aufbaus

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Im Jahre 1939 legte der Firmengründer in seinem 60. Lebensjahr sein Lebenswerk in die Hände seiner Kinder Charlotte Roggenkamp und Paul Kowsky, die in den Betrieb hineingewachsen waren. Nach den Wün-schen des Gründers wurde der Betrieb geteilt, damit jedes seiner Kinder eigene Entscheidungen treffen konnte. Diese Teilung wirkte sich jedoch ungünstig aus, denn es kam dazu, daß im Jahre 1940 zwei Firmen am Kuhberg existierten, die den Namen Kowsky trugen und sich gegenseitig Konkurrenz machten. Charlotte Roggenkamp fasste darauf den Entschluss in Lübeck ein Miederwarengeschäft zu eröffnen und zog mit ihrer Familie in die Hansestadt.

Das Werkstattgebäude Am Alten Kirchhof erlitt durch Bombenangriffe schwere Schäden, die nur teilweise eine Nutzung zuließen. Der Aufbau der Verkaufs- und Wohnräume im Jahre 1951 war mit den zu der Zeit knappen finanziellen Mitteln keine leichte Aufgabe. Mit großem Fleiß und persönlichem Einsatz, den Firmeninhaber Paul Kowsky und seine Ehefrau Hildegard leisteten, entstand hier eine Werkstatt mit zeitge-mäßen Büroräumen und modernen Maschinen, die dem steigenden Wettbewerbsdruck standhielten. Der Aufbau des Werkstattgebäudes war trotz schwieriger Umstände eine rundherum gelungene Angelegenheit.

Paul Kowsky Hildegard Kowsky

1951: Wohn- und Firmengebäude Am Alten Kirchhof

Die 2. Generation: Jahre des Aufbaus

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Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Hauses Kowsky war im Jahre 1953 der Bau eines dreigeschos-sigen Gebäudes am Kuhberg, das noch im gleichen Jahr bezogen werden konnte. Hier entstand ein modernes Sanitätsgeschäft, das allen Anforderungen seiner Kun-den gerecht wurde. Im Jahre 1956 wurde eine Fläche von 70 m2 zusätzlich angebaut, auf der eine Ausstellung für ärztliche Instrumente, Operationsmobiliar und Ein-richtungsgegenstände für Krankenhäuser und Kliniken eingerichtet wurde. Zusätzlich entstand eine Mieder-warenabteilung und ebenfalls neu im Programm war neben dem Verkauf von Gesundheitsschuhen eine Abteilung für Hörgeräte mit Testeinrichtungen, in der speziell geschultes Personal die Kunden versorgte.

In den orthopädischen Werkstätten wurden ständig neue Fertigungsmethoden entwickelt, um die vielen Kunden - insbesondere die Kriegsbeschädigten aus dem ersten und zweiten Weltkrieg - zu versorgen. In diesen Jahren hatte man sowohl in der Orthopädie als auch in der Chirurgiemechanik mit der Verarbei-tung von Kunststoffen begonnen. Im Jahre 1952 wurde in Plön in Holstein eine Filiale eröffnet, die im wesentlichen ein Handelsgeschäft mit Fußpflege beinhaltete. Das Unternehmen konnte im Jahre 1956 in eine günstigere Lage in der Bahnhofs-straße 11 verlegt werden.

1950: Werkstatt am Kuhberg

1952: Filiale in Plön

Im Jahre 1964 wurde in Neustadt/Holstein ein weiterer Betrieb übernommen. Er bestand aus einem Ladengeschäft im Ortskern von Neustadt und einer großräumigen Werkstatt, die auf dem Gelände des Lan-deskrankenhauses angesiedelt war. Diese Erweiterung war später von entscheidender Bedeutung für die Wei-terentwicklung des Unternehmens unter der Leitung von Paul Kowsky. Wesentliche Aufträge erhielt das Unter-nehmen durch die Landesklinik für Körperbehinderte.

1971 wurde das Werkstattgebäude, in dem neben der handwerklichen Orthopädie parallel eine Fertigung für Orthopädiezubehör und Unterarmstockstützen aufge-baut worden war, durch einen Brand zerstört. Der durch das Feuer entstandene Totalschaden führte dazu, dass die auf Pachtland stehende Immobilie nicht wieder aufgebaut werden konnte. Kurz vor dem Verlust des Gebäudes in Neustadt hatte Paul Kowsky eine Wett-bewerbsfirma aufgekauft, die Unterarmstockstützen herstellte und über einen guten Kundenstamm verfügte.

Die 2. Generation: Expansion trotz Hindernissen

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1971: Großbrand

1966: Werkstatt in Neustadt

Die 2. Generation: Expansion trotz Hindernissen

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Der Verlust des Gebäudes und die neu gewonnenen Kunden machten eine neue Konzeption notwendig. So reifte bei Paul Kowsky der Plan, in Neumünster ein Fabrikationsgebäude aufzubauen, in dem leistungsfähig produziert werden konnte.

Es bot sich die Möglichkeit, in der Friedrich-Wöhler-Straße 28 ein Grundstück zu erwerben, auf dem diese Pläne verwirklicht werden konnten. Hier wurde jetzt Paul Kowskys langjähriger Traum wahr. Es wurde ein großzügig angelegtes Fabrikgebäude mit davorstehen-dem Bürotrakt gebaut. Eine moderne Produktion mit Voll- und Teilautomaten, die teilweise in eigener Werk-statt hergestellt wurden, war nun die Basis für eine erfolgreiche Serienfabrikation von Stockstützen und Prothesenzubehör.

Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Skizze des Firmengebäudes von 1971

Erwin Kowsky Ingrid Kowsky

Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Standort Friedrich-Wöhler-Straße- 1971 Bau des Firmengebäudes - 1982 Anbau einer weiteren Produktionshalle - 1991 Aufstockung, Ausbau Büro und Verwaltung - 1995 Vergrößerung der Hallenflächen und Neugestaltung des Hofes

Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Montage Herstellung von Saugkapseln

Montage Schweißen von Sonderanfertigungen

Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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1976 übernimmt Erwin Kowsky die Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel, bringt konsequent seine langjährige Erfahrung ein und kann seine Visionen und Ideen im eigenen Unternehmen in die Tat umsetzen.

Neue Vertriebswege werden erschlossen und 1979 wird der erste Handelsvertreter eingesetzt. Durch das in den Folgejahren entstehende professionelle und leistungsstarke Vertriebsnetz und die Teilnahmen an nationalen und internationalen Messen können Nach-frage und Kundenstamm nachhaltig ausgebaut werden.

Die vertriebstechnische Weiterentwicklung geht einher mit Erweiterung und Modernisierung der Produktion am Standort in der Friedrich-Wöhler-Straße in Neumünster. Die Kunststoffverarbeitung und der Kunststoffspritz-guss im eigenen Hause ermöglichen mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Gehhilfen und erhöhen gleich-zeitig die Produktivität. Als erster Hersteller bringt die Firma Kowsky im Jahre 1981 ein Voll-Kunststoff-Oberteil ohne Metall- komponenten auf den Markt - es erleichtert die Montage erheblich. Zu dieser Zeit wird Stahl als Rohrmaterial zusehends durch das leichtere Aluminium verdrängt.

Messestand in Dubai

Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Der Marktanteil steigt kontinuierlich - nicht zuletzt durch intensive Kundenbetreuung und neue Pro-duktkonzepte, die in vielerlei Hinsicht Gehhilfen nicht nur beim Fachhandel, sondern auch beim Benutzer in einem neuen Licht erscheinen lassen. 1982 wird mit großem Erfolg die erste kindgerechte Stütze auf den Markt gebracht, die erstmalig auch den anatomischen und ergonomischen Bedürfnissen kleiner Patienten gerecht wird.

1985 setzt Kowsky neue Maßstäbe und löst einen großen Trend aus: Farbige Kunststoffteile bei Gehhilfen finden große Akzeptanz bei den Kunden und zeigen, dass bei orthopädischen Produkte nicht allein die Funktionali-tät, sondern auch modernes Design und ansprechende Farbgebung zählen. 1990 wird der erste radial verstellbare anatomische Griff eingeführt. Ideal zur individuellen Anpassung der Stütze an die Bedürfnissse des Benutzers. Der Hang zur Perfektion zeigt sich oftmals in intelli-genten Detaillösungen: So sorgt die Einführung der Überwurfmutter bei der Höhenverstellung für eine geräuschlose Benutzung der Gehhilfen.

Kowsky Kinderstütze

Überwurfmutter

Als erster Produzent und Entwickler präsentiert die Firma Kowsky 1990 ein Wechselgriff-System für Un-terarmgehhilfen. Verschiedene Griffvarianten können nun problemlos ausgewechselt und - beim harten Ana-tomic-Griff - auch radial auf die für den Benutzer ange-nehmste Position eingestellt werden. Dieses neuartige Konstruktionsprinzip ist auch die Vorraussetzung für den „Softgriff”, der dem Patienten 1994 erstmalig ein weiches, bequemes und hautfreundliches Benutzungs-gefühl vermittelt. Zeitgleich wird die „Color Line” eingeführt: Alle Stüt-zenkomponenten können jetzt in beliebigen Farben kombiniert werden.

Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Die 3. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Um auch marketingspezifischen Aspekten gerecht zu werden und den innovativen und erfolgreichen Produkten des Hauses auch nach außen ein entspre-chendes Image und Erscheinungsbild zu verleihen, wird mit Hilfe einer Werbeagentur die Marke „Kowsky” marktübergreifend und konsequent als „die mit dem Schmetterling” positioniert und kommuniziert.

1999 zieht sich Erwin Kowsky weitgehend aus dem Geschäftsleben zurück. Sein Sohn Stefan Kowsky über-nimmt die Geschäftsführung des wachstumsstarken Unternehmens, das in eine KG umgewandelt wird.

Messestand RehaCare

Erwin Kowsky & „Assistent” am neuen Standort Oderstraße 73

Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel

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Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Unter der Leitung von Stefan Kowsky wird das Unter-nehmen 1999 nach Zertifiziert nach ISO 9001:2000 zertifiziert, was das hohe Maß an Qualitätsbewußtsein der Geschäftsführung widerspiegelt. Alle Produkte sollen so perfekt, sicher und rentabel wie möglich das Werk in der Friedrich-Wöhler-Straße verlassen.

Inzwischen ist das Vertriebs-Team auf 6 Mitarbeiter angewachsen, die Produktion beschäftigt 46 Arbeits-kräfte. Umsatz und Stückzahlen steigen weiterhin kontinuierlich, so dass ein Ausbau der Produktions-kapazitäten geplant wird.

Im Jahre 2001 ist die Konsequenz daraus der Um-zug in die neu erworbene große Immobilie im In-dustriegebiet Neumünster-Süd, deren Areal auch für den zukünftigen Ausbau des Unternehmens genug Raum bietet. Auf über 3000 m2 findet sich ausrei-chend Fläche für den modernen Spritzgussbereich, das Hochregallager, die Montage- und Versand-hallen sowie die Verwaltung und den Vertrieb. Ein Jahr zuvor wird aus der Kowsky KG eine GmbH & Co. KG, das Unternehmen bleibt aber - wie bis zum heutigen Tage - zu 100 % im Familienbesitz. Die internationale Nachfrage steigt kontinuierlich und auch der Marktanteil in Deutschland wächst weiter.

Neuer Firmensitz seit 2001: Oderstraße 73

Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Historie

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Die Produktentwicklung geht weiterhin innovative Wege: Die Color Line-Stützen für Kinder werden - wie die Erwachsenenstützen - mit dem erfolgreichen Wechselgriffsystem produziert und können nunmehr ebenfalls mit dem bequemen ergonomischen oder anatomischen Soft-Griff ausgestattet werden. Farbig eloxierte Rohre bilden die Basis für die „Fashion Line”, die aktuell zu den 8 Rohrfarben, die durch Pulverbe-schichtung erreicht werden, noch zusätzlich 5 attrak-tive Metallic-Töne vorhält. In den Jahren 2002 und 2003 wird das Produktseg-ment der Leichtmetallhandstöcke erweitert und opti-miert. Mit der neuen 2-Komponenten-Spritzgussma-schine können benutzerfreundliche Griffe produziert werden, die „gleichzeitig weich und hart” sind. Von nun an gibt es auch die Leichtmetall-Handstöcke mit farbigen Rohrkomponenten. Ein neuer Internetauftritt mit umfangreichen Funktionen und Farb-Konfigurator wird dem Fachhandel zur Verfügung gestellt.

Manuelle Montage

Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Heute

Unsere PhilosophieKundenzufriedenheit und höchste Produktqualität sind dabei unser wichtigstes Ziel. Unsere Erzeugnisse sollen stets allen Erwartungen und Anforderungen bezüglich hoher Qualität, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit gerecht werden und unsere Kunden in höchstem Maße zufriedenstellen - und das weltweit.

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Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Heute

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Der neue Standort...

Ausreichende Produktionskapazitäten für die Zukunft

Vorratssilos für Kunststoffgranulat Die Marke mit dem Schmetterling...

...seit 2001

Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Heute

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Zentrale Trocknungsstation für Kunststoffgranulat Überzeugende Produkte - hohe Produktivität

Montage Schlosserei mit CNC-Technik

Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Heute

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Am Anfang eines Produktes steht die Idee. Seit Jahren blickt die Erwin Kowsky GmbH & Co. KG auf viele richtungsweisende Innovationen zurück, die den Alltag von Menschen leichter und angenehmer ma-chen. Verschiedene Gehhilfenkonzepte, anatomische Komponenten, aber auch intelligente Detaillösungen, mit denen unsere Produkte für den Benutzer so kom-fortabel wie möglich werden, sind richtungsweisend und haben den Markt maßgeblich beeinflusst.Auch in Zukunft werden wir weiterdenken und immer wieder neue Visionen entwickeln, prüfen und in neue innovative Produkte umsetzen.

Vom Granulat zur KunststoffkomponenteHerzstück der Produktion ist der mit vollautomatischen Maschinen ausgestattete Kunststoff-Spritzguss. Aus über 400 t Kunststoff-Granulat, das mit den gewünsch-ten Pigmenten eingefärbt wird, entstehen in 24h an bis zu 7 Tagen in der Woche Kunststoffkomponenten in vielfältiger Farbenpracht. Mehr als zehn Ein- und Zweikomponenten-Spritzgussmaschinen mit jeweils über 160 t Schließkraft werden streng qualitätsüber-wacht. Im eigenen Hause entwickelte Vorrichtungen und Maschinenkomponenten unterstützen dabei einen optimalen Produktionsfluss. Anfahrteile und Angüsse, die bei der Produktion entstehen, werden eingemahlen und dem Spritzgussprozess wieder zugeführt.

Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Heute

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Die 4. Generation: Erwin Kowsky - Fabrikation Orthopädischer Hilfsmittel - Heute

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1-Komponenten-Spritzguss 2-Komponenten-Spritzguss

Produktion der Kunststoffkomponenten in 1- und 2-Komponenten-Spritzgussmaschinen

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Blick in die Rohrverarbeitung Eine der Maschinen für Rohrbearbeitung

Containersystem 8 Prozesse in einer Maschine

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RohrbearbeitungDie Länge der aneinandergelegten Rohrteile einer Kowsky-Jahresproduktion entspricht mehr als 4 Welt-umrundungen. Es versteht sich von selbst, dass solche Mengen nur mit Spezialmaschinen zuverlässig und höchsten Qualitätsstandards entsprechend verarbei-tet werden können. 8 Arbeitsschritte (u. a. Nutung, Entgratung, Bohrung und Gewindeschnitt) erfolgen an vollautomatischen Maschinen. Späne und Metallstaub werden abgesaugt und dem Recycling zugeführt.

SchlossereiUm im Produktionsablauf so unabhängig wie möglich zu sein, können in diesem Bereich mit eigenen Maschi-nen und Personalressourcen kleinere Werkzeuge und Ersatzteile produziert werden, ausgestattet mit CNC-Maschinen zum Fräsen, Drehen und Erodieren. Auch die Produktion von individuellen Stützen-Sonderanfer-tigungen erfolgt hier.

Kupferelektrode für ein Griff-Werkzeug

CNC-Fräse

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MontageDie Zusammenführung aller Komponenten der Kowsky-Produkte erfolgt in der perfekten Kombination aus manueller, halbautomatischer und vollautoma-tischer Montage. 2007 werden die Produktionslinien mit modernsten Maschinen aufgerüstet, um flexibel und leistungsstark auch große Stückzahlen herstellen zu können. Die strengste Einhaltung der Sicherheits-standards beim Arbeitsablauf und bezüglich der Pro-duktqualität sind dabei selbstverständlich. Maschi-nelle Belastungstests, bei denen die Komponenten weit stärker beansprucht werden, als es die maximale ausgewiesene Belastbarkeit erfordert, sind Teil des Montageprozesses. Optisch-elektronische High-Tech-Systeme sorgen für die 100% korrekte Ausrichtung der Griffkomponenten, so dass auch bei diesem Prozess gleichbleibende Qualität und eine hohe Produktions-kapazität gesichert ist. Auf Kundenwunsch erfolgt die Individualisierung der Produkte durch Lasergravur oder Tampondruck.

Oberteilmontage

Optisch-elektronische Griffausrichtung

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Vollautomatische Montage mit Belastungstest Montage von rot-eloxierten Unterteilrohren

Moderne Steuerungstechnik Maschinenanlage für die Unterteilrohr-Montage

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Warenannahme und Konfektionierung Hochregallager

Vorproduzierte Kunststoffkomponenten Lagerhaltung First in - First out

Lager & WarenannahmeUm alle unsere Kunden weltweit termingerecht und flexibel zu bedienen, bedarf es einer intelligenten Lagerhaltung. Das EDV-gestützte System arbeitet nach dem Prinzip „First in - First out”, um Produktions- abläufe optimal und rational zu gestalten. Durch Vor-ratslagerhaltung aller Produktkomponenten auf über 500 Palettenlagerplätzen werden die gewünschten Lieferkapazitäten gewährleistet und der nötige Frei-raum geschaffen, um auch spontane Kundenwünsche kurzfristig umsetzen zu können.

VersandIm Sommer 2008 wird zur optimalen Versandabwick-lung eine eigene Halle mit über 360 m2 gebaut. Über das Jahr verteilt verlassen über 30.000 Sendungen die Erwin Kowsky GmbH & Co. KG.

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Auftragsbezogene Produktions- und Versandlogistik Fertige Stützen stehen zum Versand bereit

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Zukunft des Kerngeschäftes & neue ProdukteNeben dem Kerngeschäft, der Entwicklung und Pro-duktion von Gehhilfen, werden neue Produktsegmente erschlossen. 2005 wird mit der Produktion orthopä-discher Sitz- und Liegekissen im eigenen Hause in der alten Betriebsstätte in der Friedrich-Wöhler-Str. begon-nen. Schnell zeigt sich, dass dieser Wachstumsmarkt erfolgreich bearbeitet und weiterentwickelt werden kann. 2010 wird auch die Produktion der Sitzkissen in die Oderstraße verlagert, so dass sich alle Produk-tions- und Logistikprozesse an einem Standort befin-den. Nach dem Neubau der neuen Betriebsflächen für diesen Bereich und die vergrößerte Schlosserei wird der altehrwürdige Standort an der Friedrich-Wöhler-Str. endgültig geschlossen. Die Erwin Kowsky GmbH & Co. KG wächst gesund und beständig. Die Zeichen bei uns stehen auf Zukunft - und wir freuen uns auf die Aufgaben und Chancen, die vor uns liegen. Wir werden sie mit neuen Ideen und der Weiterentwicklung erfolgreicher Produkte erfüllen - im Dienste unserer Kunden!

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Herausgeber:

Erwin Kowsky GmbH & Co KG

Oderstraße 73

24539 Neumünster

Telefon: +49 4321 9957-0

Telefax: +49 4321 9957-57

www.kowsky.de

Layout/Gestaltung:

Wendt & Maus Werbeagentur

Thomas Wendt

www.wmwa.de

Druckproduktion:

Timm Specht

Druck & Produktion GmbH

www.timmspecht.de

10/2010

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