11.10. – 13.10. weltmusikfestival murnau 2019 grenzenlos

weltmusikfestival murnau 2019

grenzenlos freu(n)de

11.10. – 13.10.

Fr., 11.10. ...just friends Peter Michael Hamel / Johnny Hamel Marco Ambrosini / Eva-Maria Rusche Chico Freeman / Heiri Känzig / Reto Weber

Sa., 12.10. pioneers of guitar Sergio & Odair Assad

So., 13.10. Carla Bley Trio Carla Bley / Andy Sheppard / Steve Swallow Alle Konzerte im Kultur- und Tagungszentrum Murnau, Ödön-von-Horváth-Platz 1, jeweils 19 Uhr Aufzeichnung der Konzerte durch den Bayerischen Rundfunk Kartenvorverkauf: Murnau: Buchhandlung Gattner, DER-Reisebüro, Kultur- und Tagungszentrum Murnau Garmisch-Partenkirchen: Kreisbote & GAP-Ticket Weilheim: Kreisbote Penzberg: Rundschau Verlag München Ticket: Tel. 0180 / 54 81 81 81, www.muenchenticket.de Einzelkarten: Fr. 11.10.: 24,- / erm. 18,- Euro Sa. 12.10.: 36,- / erm. 28,- Euro So. 13.10.: 36,- / erm. 28,- Euro Festivalpass: 78,- / erm. 60,- Euro Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte. Info: www.weltmusikfestival-grenzenlos.de AUSSTELLUNG DES KUNSTVEREINS MURNAU E.V. ab jeweils 16.30 Uhr, Christoph-Probst-Saal, KTM – Musik: Florian Oppenrieder Trio, Christian Benke & Thomas Bouterwek, Christian Benke Trio Veranstalter: Kulturverein Murnau e.V. Künstlerische Leitung: Thomas Köthe Bühnengestaltung: Christian Schied Texte: Beate Guhl Print-Layout: Katrin Oppenrieder Gefördert durch: Marktgemeinde Murnau, Bayerischer Musikrat Jazzförderung,

11.10. – 13.10. weltmusikfestival murnau 2019

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Information und Anmeldung: 82418 Murnau, Mayr-Graz-Weg 14 Tel. 08841 / 3512 [email protected] www.musikschule-murnau.de

Camerloher Musikschule Murnau e.V.

Grenzenlose Freude mit Musik ...

Mitglied im Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen und im Verband Deutscher Musikschulen

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Dieses Jahr feiert das Musikfestival „grenzenlos“ unter dem Motto „Freu(n)de“ sein 20 jähriges Jubiläum. Hierzu gratu-liere ich im Namen des Marktes Murnau recht herzlich. Der Name „grenzenlos“ verbindet. Einmal mehr zeigt Murnau, dass hier die Kombination von gelebter Tradition und Weltoffenheit gelingt. Gemeinsames Erleben, den ei-genen Horizont öffnen, über Grenzen hinweg. Auch die Musik leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Diese Viel-fallt macht unsere Marktgemeinde aus. Hier in Murnau möchten wir nicht ausgrenzen, sondern das menschliche Miteinander fördern. Bedanken möchte ich mich daher bei allen, die seit nunmehr 20 Jahren unermüdlich zum Gelingen des Festivals beitragen. Ihnen, liebe Freunde und Freundinnen der Musik, wün-sche ich nun viel Freude an den musikalischen Darbie-tungen und inspirierende Abende. Auch gemeinsame Freude kann Freundschaften schaffen. Ihr Rolf Beuting Erster Bürgermeister Markt Murnau a. Staffelsee Das Weltmusikfestival „grenzenlos“ gehört zum festen Bestandteil des Kulturlebens im Markt Murnau und weit darüber hinaus. Seit seinem Beginn im Jahre 2000 bietet das Festival seinen Besuchern inspirierenden Kulturge-nuss mit einem sehr breiten musikalischen Spektrum und hat es so zu überregionaler Bekannt- und Beliebtheit ge-bracht. Ich freue mich, dass auch unter dem diesjährigen Motto „Freu(n)de“ wieder Einblicke in die große Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen präsentiert werden können. Mein Dank gilt allen an der Realisierung dieses beson-deren Festivals Beteiligten. Insbesondere danke ich dem Kulturverein Murnau e.V. für das große Engagement sowie dem Markt Murnau und dem Bayerischen Musikrat für die wichtige finanzielle Unterstützung. Dem Festival „grenzenlos“ 2019 wünsche ich viel Erfolg und zahlreiche begeisterte Besucher. Ihr Harald Kühn Mitglied des Bayerischen Landtags Ehemaliger Bürgermeister Markt Murnau a. Staffelsee

Grußworte


Feines für Frauen Starkes für Männer

Mo bis Fr: 9.30 bis 18 Uhr & Sa: 9.30 bis 16 Uhr Obermarkt 5 · 82418 Murnau · Tel. 08841/9507

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im Kultur- und Tagungszentrum Tel. 08841 / 488790

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Das Ehrenamt hat in Bayern eine lange Tradition und trägt wesentlich zum sozialen Zusammenhalt bei. Es macht un-sere bayerische Heimat so lebens- und liebenswert. Die Lebendigkeit und Vielfalt unserer Gesellschaft geht ganz wesentlich vom freiwilligen Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Vereinen aus. Das freie Handeln in unseren Vereinen bringt das Gemein-wohl voran und die Gemeinschaft gibt umgekehrt den Ver-einen die Sicherheit zur eigenständigen Entfaltung. Die darin wohnende Innovationskraft mit ihrer gesellschaftli-chen Bedeutung wird am Beispiel des Kulturvereins Mur-nau e.V. und seinem Weltmusikfestival grenzenlos besonders gut deutlich. So zeichnet er sich zum einen durch ein starkes Unabhän-gigkeitsbewusstsein aus, aber auch durch die feste Bin-dung in einer Gemeinschaft, die sich am Gemeinwohl orientiert. Diese Spannung von Freiheit und Gemeinsinn wirkt sich positiv auf sein Wirken aus. Seine Veranstaltungen sind nicht eine Ergänzung der ge-meindlichen Tätigkeit, sondern sind eigenständig zu einer tragenden Säule des Murnauer Kulturlebens geworden. Im Zusammenwirken von Fachkompetenz und ehrenamtlicher Tätigkeit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität unseres Ortes. Unsere vielen engagierten Ehrenamtlichen verdienen An-erkennung und Wertschätzung für ihren Einsatz und ihren Dienst am Gemeinwohl. So möchte ich mich an dieser Stelle als ehemaliger Bürgermeister der Marktgemeinde Murnau bei dem 1. Vorsitzenden Konstantin Zeitler und den Vereinsmitgliedern herzlich für ihr Engagement be-danken und wünsche dem Festival grenzenlos noch viele weitere kreative Jahre zu unserer Freude. Dr. Michael Rapp Stellvertretender Landrat Ehemaliger Bürgermeister Markt Murnau a. Staffelsee

20 Jahre Weltmusikfestival grenzenlos


Liebe Freund*innen und Wegbegleiter*innen, 20 Jahre wird das Weltmusikfestival „grenzenlos“ heuer. Das sind zwei Jahrzehnte voller inspirierender menschli-cher Begegnungen, zwei Jahrzehnte mit einem immensen Spektrum an musikalischen Ausdrucksformen und einer künstlerischen Bandbreite, in die der ganze Kulturverein sein Herzblut und Engagement gesteckt hat, zwei Jahr-zehnte, in der die Marktgemeinde Murnau, der Bayerische Rundfunk und so manche Gönner*innen uns ideell und materiell unterstützten und unsere Arbeit überhaupt erst möglich machten. Zeit also, Ihnen allen von Herzen DANKE zu sagen und Ihnen mit einem wahrhaft festlichen Programm besondere „Freu(n)de“ zu machen! Denn unter diesem Motto steht „grenzenlos“ 2019: Gute Freunde will es zusammenbringen und es soll Ihnen und uns allen eine Freude sein, dazu zu gehören, dabei zu sein und mitzuwirken. Historisches Eine Riesenfreude war es für mich bereits im Jahr 1999, dass die Marktgemeinde Murnau und ihr damaliger Bür-germeister, dann Landrat des Landkreises Garmisch-Par-tenkirchen und jetzt Mitglied des Landtages, Harald Kühn, uns bat, ein dreitägiges Festival zum 850-jährigen Markt-jubiläum zu gestalten. Er initiierte damit eine Tradition, die wir bis heute pflegen: nämlich Konzerte unter einen regio-nalen Blickwinkel und zugleich in eine über die Region hinausweisende Perspektive zu stellen. Das Weltmusik- festival grenzenlos ist ja eines der wenigen Festivals, das sein Programm einem Thema widmet, Zusammenhänge verdeut-licht und zugleich zu musikalischen Entdeckungen einlädt. Zur Premiere von „grenzenlos“ 2000 wurde daraus das Programm „Sinti, Roma und Kalé“ – eingedenk der Tat-sache, dass Murnau als Durchgangsort auf den Handels-straßen zwischen Innsbruck und München seine über- regionale Bedeutung gewann, das „fahrende Volk“ – ob Händler, Touristen, Künstler – hier über Jahrhunderte Sta-tion machte und das Leben der Einheimischen prägte. Günter Grass nannte das in seinem Grußwort für das

Einladung


erste Festival „eine Initiative, die zur Nachahmung anstif-ten sollte – und wir haben ihn beim Wort genommen. Weitere Festivals zu den Themen „Orient trifft Okzident“ und „transatlantisch“ reflektierten die Tatsache, dass Murnau nach dem 2. Weltkrieg eines der ersten Goethe-Institute beherbergen durfte und Menschen aus anderen Ländern und Kontinenten hier lange Jahre die deutsche Sprache und Kultur kennenlernten – manchmal sogar ihre „Heimat“ fanden, ein vielschichtiger Begriff, den wir 2005 musikalisch mit „grenzenlos” beleuchteten. Ein „vielsaitiger“ Ort also – („grenzenlos 2007“) – dieses Murnau, das uns immer wieder neue Inspirationsquellen bietet: „Roots“ (2011) – alte Wurzeln kappen und neue schlagen, das prägt auch das Leben vieler Künstler* innen, die dann mit „songs“ (2009) und „voices“ (2017), „allein zu zweit“ (2008) oder „free“ (2010) eine „Neue Welt“ (2014) entdecken, ins „fabulieren“ (2015) kommen, irgend-wann vielleicht auch mal wieder „heimwärts!?“ (2016) stre-ben, aber uns auf jeden Fall immer „in real time“ (2018) mit Ihren Stücken erfreuen. Sie sehen: Die Ideen gehen uns nicht aus, denn die Welt der Musik ist wahrhaft „grenzenlos“ und man muss nicht lange suchen, um immer wieder neue Bezüge zum Hier und Jetzt zu finden. Aber zur Feier unseres 20-jährigen wollen wir erst-mals eine kleine Retrospektive wagen. Denn was wir vor allem gefunden haben in diesen zwei Jahrzehnten, sind viele gute Freundinnen und Freunde. Ihnen widmen wir dieses Jubiläumsfestival und mit einigen haben wir es gestaltet. Was Sie erwartet Klassik, Weltmusik und Jazz – die ganze musikalische Bandbreite des Festivals, das keine Genregrenzen kennt – umspannt der Auftakt-Abend am 11. Oktober 2019: Zu Gast sind „Just Friends“ – mit Peter Michael Hamel und Johnny Hamel zwei renommierte Weltmusiker aus Mün-chen, die uns schon lange begleiten und unterstützen. Ihnen folgen die uns ebenfalls sehr verbundenen „Klassiker“ Eva-Maria Rusche und Marco Ambrosini, die mit Piano und Nyckelharpa eine Werkfolge von J.S. Bach für ihre 132 Ta-sten „Through the Keyhole“ verdichten. Und zum Schluss entführt Sie unser langjähriger Wegbegleiter Reto Weber mit seinem Trio „Exotica“ in spannende musikalische Gefilde zwischen Jazz und Weltmusik.

Der zweite Abend gehört zwei großen Stars der Gitarre – Sergio und Odair Assad aus Brasilien. Für mich ganz per-sönlich ist es ein Fest, die beiden nun schon zum vierten Mal in Murnau begrüßen zu dürfen. Wir erlebten sie mit Paquito d’Rivera und mit ihrem „Family Project“ und nun – wie beim ersten Mal in Murnau – ganz „allein zu zweit“ (2008). Immer wieder phänomenal, wie die beiden Vir-tuosen musikalisch miteinander harmonieren und durch ihre Instrumente in Dialog treten können. Zum dritten und letzten Abend eine umwerfende Jazzpia-nistin und „a class of her own“: wir freuen uns auf Carla Bley, die zusammen mit ihrem Ehemann, dem ebenfalls le-gendären Bassisten Steve Swallow und dem grandiosen Saxophonisten Andy Sheppard im Trio spielen wird. Auch sie waren zu dritt schon auf der Murnauer Bühne, Steve Swallow in anderen Besetzungen sogar mehrfach. Bilder und Töne Ganz besonders freue mich über eine künstlerische Freundschaft, die sich im Lauf der vergangenen zwei Jahr-zehnte immer mehr vertieft hat und die das optische Er-scheinungsbild des Festivals betrifft: Der Bildende Künstler Christian Schied gestaltet auch heuer wieder die Bühne für die Konzerte. Es gelingt ihm auf sensible Weise, die passende Atmosphäre für die Musiker*innen und ihre Dar-bietungen zu schaffen und diese zurückhaltend und zu-gleich sehr effektvoll in Szene zu setzen. Ein großes Dankeschön an ihn für diese gekonnte Begleitung unter-schiedlichster musikalischer Ansätze mit seinen visuellen Ideen. Außerdem freuen wir uns sehr über eine neu hinzugekom-mene künstlerische Zusammenarbeit: Der Kunstverein Murnau e.V. unter der Leitung von Heribert Riesenhuber gestaltet erstmals flankierend zum Festival eine Ausstel-lung in den Räumen des Kultur- und Tagungszentrums und setzt sich darin ebenfalls mit dem Thema „Freu(n)de“ auseinander. Ab 17 Uhr werden in dieser Ausstellung an jedem Festivaltag zudem „old friends from Murnau“ zu hören sein: die Musiker Florian Oppenrieder, Christian Behnke und Thomas Bouterwek beweisen, dass man nicht immer in die Ferne schweifen sollte, um guten Jazz zu hören.



Großer Dank All dies möglich machen aber natürlich nicht nur die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne, sondern die vielen helfenden Hände des Kulturvereins, die im Hinter-grund wirken: bei der Bewerbung im Vorfeld – gestalte-risch von Katrin Oppenrieder gemeistert und von Rolf Thärichen ins world wide web gesetzt –, bei der Veran-staltung selbst – Tobias und David Kammerer, die den Sound in den Raum zaubern –, im Saal, an der Kasse, in der Garderobe, beim Catering – stellvertretend möchte ich hier Konstantin Zeitler nennen, der das Orga-Team des Kulturvereins als sein Präsident zusammenhält und jedes Problem sicher in den Griff bekommt. Er und un-sere weiteren Mitglieder sorgen dafür, dass alles rei-bungslos abläuft und dass die Stimmung „stimmt“. Vielen herzlichen Dank Euch allen für diese grandiose Leistung, für Eure Mitwirkung und Euer Engagement all die Jahre! Das gilt natürlich auch für die großartige finanzielle Unter-stützung, die der Kulturverein von der Marktgemeinde und dem Bayerischen Musikrat erhält. Wir freuen uns, dass wir schon so lange und konstant darauf zählen können, weil damit unsere Arbeit überhaupt erst ermöglicht wird. Auch dem Bayerischen Rundfunk gebührt unser Dank. Die BR-KLASSIK-Redakteure Roland Spiegel und Ulrich Habersetzer stehen uns seit vielen Jahren mit Rat und Tat zur Seite und sorgen mit ihren hervorragenden Auf-zeichnungen der Konzerte dafür, dass viele berührende musikalische Momente für die Zukunft erhalten bleiben. Und nun bleibt mir nur noch eins: Auch Ihnen, liebe Gäste, möchte ich sehr danken für Ihr Interesse, Ihre Treue und Ihre Unterstützung. Ich hoffe, wir können Ihnen mit dem diesjährigen Jubiläumspro-gramm dieselbe große Freude machen, die wir selbst an diesem Projekt haben und wünschen Ihnen inspirierende Konzerte, viel Spaß und allerbeste Unterhaltung! Herzlichst, Ihr Thomas Köthe Künstlerischer Leiter der Musikfestivals „grenzenlos“ Kulturverein Murnau e.V.


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Fr. 11.10. – 19 Uhr …just friends PETER MICHAEL HAMEL – prepared piano JOHNNY HAMEL – percussion Through the Keyhole – eine Bachsuite für 132 Tasten MARCO AMBROSINI – nyckelharpa EVA-MARIA RUSCHE – piano Exotica Trio CHICO FREEMAN – saxophone HEIRI KÄNZIG – bass RETO WEBER – percussion & hang

Der erste Abend des 20. Weltmusik-Festivals steht pro-totypisch für die Grundidee von „grenzenlos“ und bildet gleichsam ein „Tryptichon“: Drei unterschiedliche musi-kalische Highlights haben wir für Sie an diesem Abend vereint. Diese drei präsentieren die inhaltliche Bandbreite unseres Programms, erfassen sämtliche Genres von zeit-genössischen, volksmusikalisch beeinflußten Komposi-tionen aus unterschiedlichsten Kulturen über das freie Spiel mit Stilen bis hin zum Jazz, der sich seine Inspira-tionen ohnehin aus vielen Teilen der Welt und verschie-densten Bereichen der Musik holt. 1. Prepared Piano Performance: Peter Michael Hamel – Prepared Piano Johnny Hamel – Percussion Peter Michael Hamel, Gründungsmitglied der Münchner Gruppe „Between“ hat im engen Kontakt mit namhaften Musikern nicht-europäischer Kulturen eigenständige An-sätze zu einer integrativen Musik entwickelt, die ihre Wur-zeln in der Interkulturalität hat und sich im politischen Sinne als Gegenentwurf zur Haltung des Kolonialismus versteht. Er studierte zugleich Komposition bei Fritz Büchtger und Musikwissenschaft bei Thrasbulos Georgiades und Carl Dahlhaus. Zeitgleich beschäftige er sich intensiv mit Freejazz und Musique Concrète.


Neben der Zusammenarbeit mit John Cage, Morton Feld-man, Terry Riley, Karlheinz Stockhausen, Josef Anton Riedl und Carl Orff entwickelte er ein reges Interesse an der musikalischen Sprache anderer Regionen der Erde. Genaue Kenntnisse der indischen Musik erwarb er bei langen Aufenthalten auf diesem Subkontinent. Seine dar-aus resultierenden Werke wurden beispielsweise von den Münchner Philharmonikern unter Sergio Celibidache ur-aufgeführt. Bis 2012 war er an der Hamburger Musikhochschule als Nachfolger des renommierten Neutöners György Ligeti Professor für Komposition. Seit 2016 hat er das Amt des Musikdirektors der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München inne. Seit einigen Jahren spielt er nun wieder vermehrt am Flü-gel seine „Prepared Piano Performance“ und an Pfeifen-orgeln sein „Organum“ mit den auf das indische Dast- gah- und Maqam-Musiksystem bezogenen Modi sowie authentischen indischen Gnawa-Rhythmen. Hamel wird in Murnau kongenial unterstützt von seinem mittleren Sohn Johnny, Mitglied der Gruppe „Embryo”, der ihn auf Handtrommeln und mit Percussion nicht nur begleitet, sondern ihn zeitweise durch komplexeste rhythmische Zustände führt.

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2. Eine Bach-Suite für 132 Tasten Eva-Maria Rusche – Piano Marco Ambrosini – Schlüsselfidel/Nyckelharpa Marco Ambrosini und Eva-Maria Rusche waren letztes Jahr bereits bei uns zu Gast und interpretierten neben Werken des Barock unter anderem Stücke von Placidus von Camerloher, dem in Murnau geborenen Komponisten und damaligen Inspirationspunkt unseres Festivals „gren-zenlos – in real time“. In ihrem diesjährigen Beitrag widmen sie sich Johann Sebastian Bach unter dem Titel „Bachs Werk durch das Schlüsselloch“. Dessen 15 zweistimmige Inventionen, die man in erster Linie als didaktisches Werk kennt, haben durch ihre klare Struktur eine scheinbar einfache und eindeutige Aussage. Und doch stecken in dieser Musik Spannungsbögen, harmonische Felder, verborgene me-lodische Linien, die gerade durch ihre Mehrdeutigkeiten eine Faszination auslösen – vielleicht weil sich in ihnen das Weltgeschehen mit all seiner Komplexität so gut wi-derzuspiegeln vermag. Ambrosini und Rusche haben sich auf die Suche gemacht nach diesen Unschärfen, die man zwischen den Notenzei-len entdecken kann. Mit einer Spielweise, die zwischen

Eva-Maria Rusche, Marco Ambrosini


Barock und Jazz keine festen Grenzen kennt, bringen sie mit ihren Instrumenten und der ungewöhnlichen Besetzung nicht nur bisher ungehörte Klangräume, sondern auch die geistige Hinterlassenschaft Johann Sebastian Bachs auf bewegende und beflügelnde Art zum Klingen. Marco Ambrosini studierte Violine, Viola und Komposition in Italien. Als Komponist, Solist und Mitglied arbeitet er in verschiedenen Ensembles für Alte Musik, Barockmusik und Zeitgenössische Musik, unter anderem mit Els Tro-badors (Spanien), dem Ensemble Kapsberger (Rolf Lies-levand, Norwegen), L'Arpeggiata (Christina Pluhar, Frank- reich) und dem Ensemble LAD mit Lucilla Galeazzi. Kon-zerte und Tourneen führten ihn in mehr als 25 Staaten. Seine Diskographie enthält über 150 CDs. Eva-Maria Rusche studierte Kirchenmusik, Orgel und Hi-storische Tasteninstrumente in Lübeck, Wien und Stutt-gart. Sie nahm an diversen Meisterkursen teil und lehrte Cembalo an der Musikhochschule Stuttgart. 3. Exotica Trio Chico Freeman – Saxophon Heiri Känzig – Bass Reto Weber – Percussion & Hang Drei wahre Meister verfolgen ihre grenzenlose musikali-sche Vision mit Sensibilität und Humor. Das Trio startet mit einer einzigartigen Kombination von Instrumenten und der individuellen Virtuosität seiner Mitglieder eine Reise in die Zukunft der kreativen modernen Musik. Der zweifach Grammy-nominierte Chico Freeman zählt zu den legendären amerikanischen Saxophonisten der Nach-Coltrane-Ära. Er hat mit Stars aus unterschiedlichen musi-kalischen Genres zusammengearbeitet und einige der aufregendsten Gruppen in der Jazzgeschichte geleitet. Der Multiinstrumentalist, Komponist und Produzent ist stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, um das Erbe und die Tradition des Jazz weiter zu entwickeln. Seine


musikalischen Kollaborationen lesen sich wie das „Who Is Who“ der Musikgeschichte: Charles Mingus, Joe Hender-son, Earth, Wind & Fire, Wynton Marsalis, Roy Haynes, Eddie Palmieri, Arturo Sandoval, Hank Jones, Eurythmics, The Temptations, The Four Tops – um nur einige zu nennen. Der Schweizer Bassist Heiri Känzig gehört seit Jahrzehn-ten zu den besten europäischen Vertretern seines Instru-ments. Seine langjährige Mitarbeit beim Vienna Orchestra oder beim Trio von Harry Sokal und Jojo Mayer sind Zeuge seiner Vielseitigkeit. Mit Reto Weber kommt ein Perkussionist erneut zu uns, der das Murnauer Publikum schon vor Jahren im Trio mit Albert Mangelsdorff und Eberhard Weber begeisterte. Er zählt zu den herausragenden Schlagzeugern seiner Generation und hat sich intensiv mit außereuropäischen Rhythmuskulturen beschäftigt. Auf internationalen Festi-vals von Tokyo bis Qugadougoiu und Bombay fand er seine exotischen Instrumente, inklusive Gongs, Glocken, Steel Drums oder senegalesischem Balafon. Eintritt inkl. VVG: 24 / erm. 16 Euro

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Sa. 12.10. – 19 Uhr Pioneers of Guitar SERGIO & ODAIR ASSAD

Die in Brasilien geborenen Brüder Sérgio & Odair Assad haben mit ihrer aussergewöhnlichen Kunstfertigkeit und ihrem perfektem und zugleich flexiblen Zusammenspiel neue Maßstäbe im Bereich der akustischen Gitarre ge-setzt, sie schufen Standards für Innovation, Einfallsreich-tum und Ausdruck auf der Gitarre. Ihre Virtuosität hat eine Vielzahl von Komponisten dazu inspiriert, für sie zu schreiben, darunter Astor Piazzolla, Terry Riley, Radamés Gnattali, Marlos Nobre, Nikita Koshkin, Roland Dyens, Jorge Morel, Edino Krieger und Francisco Mignone. Re-nommierte Virtuosen wie Yo-Yo Ma, Gidon Kremer, Nadja Salerno-Sonnenberg, Fernando Suarez Paz, Romer Lu-bambo, Paquito D’Rivera und Dawn Upshaw schätzen die Zusammenarbeit mit den beiden Brüdern. Zahlreiche Grammys dokumentieren ihre Leistung. Das Publikum des Kulturvereins durfte sie schon als Duo, im Trio mit Paquito D’Rivera und mit ihrem „Family Project“ zusammen mit ihrem ebenfalls musikalisch er-folgreichen Nachwuchs erleben. Ihr Repertoire umfasst Transkriptionen der großen barocken Tastenliteratur von Bach, Rameau und Scarlatti sowie Arrangements von Werken so unterschiedlicher Komponisten wie Debussy, Gershwin oder Ginastera. Aber auch mit Originalmusik


von Sérgio Assad und dessen Interpretation von Folk und Jazz sowie mit lateinamerikanischer populärer Musik verstehen sie ihr Publikum zu begeistern. So werden ihre Programme zu einer wahrlich grenzenlosen Mischung aus Stilen, Epochen und Kulturen. Die Liste ihrer Ein-spielungen ist lang, darunter das Album „Sérgio & Odair Assad Play Piazzolla”, das einen Latin Grammy gewann. Ihr Album „Jardim Abandonado”, benannt nach einem Stück von Antonio Carlos Jobim, wurde für das beste klassische Album des Jahres 2007 nominiert. Sérgio und Odair Assad feierten 2015 ihr 50-jähriges Bühnen-jubiläum als Duo. Nun, beim 20. Weltmusik-Festival grenzenlos, dürfen die beiden einfach nicht fehlen! Eintritt inkl. VVG: 36 / erm. 28 Euro

Sergio & Odair Assad


So. 13.10. – 19 Uhr Carla Bley Trio CARLA BLEY – piano ANDY SHEPPARD – saxophone STEVE SWALLOW – bass

Die amerikanische Pianistin, Komponistin und Band-leaderin Carla Bley ist eine Ikone des Modern Jazz, dessen Entwicklung sie in den letzten vierzig Jahren maßgeblich vorangetrieben hat. In den 60er Jahren spielte sie mit allen, die im Jazz Rang und Namen hatten. Scharf und wach in der Analyse engagiert sie sich auch politisch und sozial, ohne sich jemals vereinnahmen zu lassen. Seit 1969 setzt sie als Komponistin und Arrangeurin des „Liberation Music Orchestra” von Charlie Haden musi-kalische und inhaltliche Maßstäbe. Nach Jahren, in denen sie sich dem Freejazz, Rock und Pop widmete, findet ihre musikalische Sprache nun wieder zu ihren Wurzeln zurück. So perfektioniert sie den leichter zu-gänglichen Mainstream-Jazz und erzielt, dabei immer humorvoll mit irritierendem unkonventionellem Spiel, eine berührende musikalische Tiefe. Darüber hinaus greift sie politische Missstände auf und kommentiert sie in ihren Kompositionen. Auf dem Album „Looking For America” von 2003 verwirklichte sie ange-sichts des Terrors in New York am 11. September 2001 mit ihrer Big Band eine eigene Nationalhymne. Auf „Not In Our Name” von 2004 kooperierte sie mit Charlie Ha-dens Liberation Music Orchestra und richtete sich gegen


die kriegerischen Machenschaften des damaligen US-Präsidenten George W. Bush. Als Donald Trump die schönen Telefone im Oval Office hervorhob: „These are the most beautiful phones I’ve ever used in my life”, schrieb sie den Titel „Beautiful Telephones“. Mit ihrem Ehemann, dem Bassisten Steve Swallow und dem Saxophonisten Andy Sheppard, begleiten sie in Murnau langjährige Weggefährten. Wir freuen uns auf drei Musiker, die sich wechselseitig ein unerschöpflicher Quell der Inspiration sind und im besten Sinne unseres Festivals: grenzenlos musizieren und denken! Eintritt inkl. VVG: 36 / erm. 28 Euro

Carla Bley


Fr. 11.10.-So. 13.10. – ab 16 Uhr Ausstellung zum Jubiläum des Festivals Die Ausstellung im Christoph-Probst-Saal des KTM ist während der drei Tage des Festivals ab 16.30 Uhr geöff-net. Von 17.00 bis 18.30 Uhr musizieren dort: 11.10.: FLORIAN OPPENRIEDER TRIO 12.10.: THOMAS BOUTERWEK & CHRISTIAN BENKE 13.10.: CHRISTIAN BENKE TRIO

Freude und Freunde unterscheidet im Deutschen nur ein Buchstabe, obwohl die beiden Worte zwei ganz verschie-dene „Dinge“ beschreiben. Die Freude ist ein emotiona-ler Zustand, ein Freund kann ein Mensch sein oder manchmal auch etwas ganz anderes. Trotzdem gehören Freunde und Freude irgendwie zusammen. Auf den er-sten Blick scheint das Thema Freunde-Freude auch ein ziemlich einfaches zu sein. Auch für eine Kunstausstel-lung. Jeder hat gleich eine Vorstellung davon. Es sollte nicht so schwer sein, Freude mit malerischen/künstleri-schen Mitteln auszudrücken. Da hat man bestimmte Farben im Kopf. Und Freundschaft – innige Verbunden-heit mit einem anderen Menschen – auch das kann man gut darstellen. Und dennoch: wenn man einem Künstler sagt, sein Werk mache einem Betrachter „Freude”, ist die Reaktion da-rauf nicht immer positiv. Ein Künstler möchte anregen, kritisieren, provozieren – aber Freude machen? Nicht unbedingt. Das klingt zu sehr nach Ablenkung, nach De-koration, nach Eskapismus. Den positiven Gefühlen wird oft misstraut. Ist die Freude, die Friedrich Schiller als Götterfunke bezeichnete, nicht eigentlich nur der kleine Bruder des Glücks und eine Freundschaft nur die kleine Schwester der Liebe?


Freude und Freundschaft „regeln“ unser Leben. Ohne sie würde vieles nicht gelingen. Das ist auch bei den Künstlerinnen und Künstlern so. Trotz der ernsten Künstler-mine, trotz der Pose als „einsamer Streiter“ (oder viel-leicht gerade deshalb) sind Freude und Freundschaft ganz entscheidender Antrieb im künstlerischen Schaf-fen. Feiern, so heißt es, können Künstler besonders gut. Künstlerfeste werden gerade dann als „legendär” be-zeichnet, wenn die Künstler dabei etwas über die Stränge geschlagen haben. Und auch die „Künstler-freundschaft“ ist etwas ganz Besonderes, weil der Künstler (fast schon per Definition) ein „schwieriger Mensch” zu sein hat und kein Herdentier. Künstler-freundschaften sind deshalb auch nicht immer ganz ein-fach. Erinnern wir uns an die zwischen Gauguin und van Gogh, Rimbaud und Verlaine. Eine wunderbare Künst-lerfreundschaft bestand zwischen Franz Marc und Prinz Jussuf, alias Else Lasker-Schüler, die in einer Reihe von Künstlerpostkarten resultierte, die noch heute begei-stern. Auch der Murnauer Kunstverein ist nicht nur ein Haufen gleichgesinnter Konkurrenten oder eine Zweckgemein-schaft, es ist auch eine Gruppe von Freunden, die sich austauschen und gegenseitig unterstützen – im Idealfall. Und mit dem Kulturverein Murnau e.V. verbindet uns ohne-hin eine lange Freundschaft. Deshalb freuen wir uns be-sonders, dass wir zum Jubiläumsfestival „grenzenlos“ in diesem Jahr zum ersten Mal ein gemeinsames Thema haben, nämlich Freu(n)de. Heribert Riesenhuber 1. Vorsitzender des Murnauer Kunstvereins e.V.

Florian Oppenrieder, Thomas Bouterwek, Christian Benke

Impressum Redaktion und Konzept / Verantwortlich für Inhalt, Texte und Anzeigen: Thomas Köthe, Am Eichholz 22, 82418 Murnau, [email protected], www.weltmusikfestival-grenzenlos.de – Sound / Licht-Technik: Propa-Systems, [email protected] – Layout: Katrin Oppenrieder, 82418 Seehausen, www.KatrinOppenrieder.de in Zusammenarbeit mit Christian Schied, Murnau – Fotos: Peter Michael Hamel: Rolf Schoellkopf (S.15), Sergio & Odair Assad: Isabelle Françaix (S.23), Carla Bley: Klaus Mümpfer (S.27) – Druck: flyeralarm GmbH, Würzburg – Web-Design: Rolf Thärichen, Murnau, info@ thaerichenweb-design.de – Künst-lerische Leitung: Thomas Köthe – Träger: Kulturverein Murnau e.V., Am Eichholz 22, 82418 Murnau / Obb. – © Kulturverein Murnau e.V. 2019.

11.10. – 13.10. weltmusikfestival murnau 2019 grenzenlos

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