13. Mai 2012 NAZI-CHIC UND DIE VERDAMMTEN Regie: Luchino ... 2012.pdf · Regie: Luchino Visconti,...

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UND VERGESSEN ERINNERN DIALOG TAGE 2012 13.05.-28.08.2012 42 | 12 – 70 Jahre nach den Deportationen aus Wiesbaden 13. Mai 2012 DIE VERDAMMTEN Regie: Luchino Visconti, Italien 1969 Als der ehemalige Neorealist und Monumentalregisseur des italienischen Kinos Luchino Visconti 1969 sein Historiendrama über die Verflechtungen einer Industriellenfamilie mit dem Naziregime ins Kino brachte, entzündete sich die Kritik nicht nur an dem „operettenhaften“ und melodramatischen Stil des Films, sondern auch an der Sexualisierung und Ästhetisierung jener historischen Epoche. Mit Ausstattung und Kostümen begründete der Film eine einflussreiche Tendenz, die sich als ‚Nazi Chic’ in die Film-, Mode- und Musikwelt einschrieb. 13. Mai 2012, 17:00 Uhr Murnau-Filmtheater, Eintritt frei Anschließend Vortrag von PD Dr. Marcus Stiglegger --> Murnau-Filmtheater im Deutschen Filmhaus Murnaustr.6 65189 Wiesbaden www.murnau-stiftung.de Telefon 0611 - 97708-41 (Mo - Fr 10 - 12 Uhr) 13. Mai 2012 NAZI-CHIC UND NAZI-TRASH Faschistische Ästhetik in der populären Kultur Nazis! ... Man muss nicht Indiana Jones sein, um überall auf sie zu stoßen. Oder zumindest auf ihr mediales Bild. Ein Blick in die populäre Kultur der letzten Jahre genügt: Die Palette reicht vom »Nazi-Chic« der Modewelt über sexualisierte und trashige Bilder des Nationalsozialismus im Kino bis zur faschistischen Ästhetik in der Selbstinszenierung international bekannter Musiker. Der Vortrag diskutiert kritisch die mal subtilen, mal plakativen Zitate faschistischer Symbolik und fragt nach Funktion und Resonanz dieses popkulturellen Phänomens. Die behandelten Beispiele führen von Kriegsfilmen wie INGLOURIOUS BASTERDS über Comic-Verfilmungen (THE SPIRIT) hin zu pornografischen Inszenierungen, vom Manga-»Cosplay« in den Fetischclubs über die Rock-’n’-Roll-Posen eines Marilyn Manson bis zur kritischen Überaffirmation der slowenischen Band Laibach. Marcus Stiglegger, Dr. phil. habil., lehrt Film- und Bildanalyse an der Universität Siegen. Promotion 1999 zum Thema »Sexualität und Faschismus im Film« (2. Aufl., engl. Übers.i.Vorb. 2012). Zahlreiche Texte zur Filmgeschichte, -ästhetik und -theorie, u. a. für die Zeitschriften testcard, epd Film und Splatting Image. Herausgeber der Kulturzeitschrift :Ikonen:. Publikationen: »Terrorkino. Angst/Lust und Körperhorror« (Berlin 2010); »Nazi Chic & Nazi Trash. Faschistische Ästhetik in der Populärkultur« (Berlin 2011); »David Cronenberg« (Hrsg., Berlin 2011), »Global Bodies. Mediale Repräsentationen des Körpers« (Berlin 2011; Mit-Hg.); »Ritual & Verführung. Schaulust, Spektakel und Sinnlichkeit im Film« (Deep Focus 3,Berlin 2006), »Pop und Kino. Von Elvis zu Eminem« (Mainz 2004) u.a. Mitglied der GfM (AK Filmwissenschaft, AK Populärkultur und Medien), der internationalen Filmkritikerorganisation fipresci und des AK „Asiaticum“ der Universität Mainz. 13. Mai 2012, im Anschluss an die Filmvorführung „Die Verdammten“ Murnau-Filmtheater, Eintritt frei DIALOGTAGE 2012 Seit knapp 25 Jahren widmet sich das Aktive Museum Spiegelgasse (AMS) der Erinnerungsarbeit. Es hat im Laufe der Jahre immer wieder neue Schwerpunkte gesetzt und damit eine vielgestaltige, zunehmend auch zielgruppenorientierte Erinnerungskultur entwickelt. Damit diese Kultur nicht ‚versteinert’ oder zum ‚Ritual’ wird, sind wir stets von neuem angehalten, unsere Arbeit auf den Prüfstand zu stellen. Deshalb beabsichtigen die diesjährigen Dialogtage, die sechsten in Folge, sich unter dem Begriff „Erinnern und Vergessen“ grundsätzlich mit Erinnern und seinem Wandel im Kontext historischer wie politischer Veränderungen in unserer Gesellschaft zu befassen. Zu diesem Zwecke haben wir eine auf Dauer angelegte Kooperation geschlossen: Das Weiterbildungsinstitut der Hochschule RheinMain, die Paul Lazarus Stiftung und die Jugendinitiative Spiegelbild eröffnen eine Weiterbildungsreihe, um mit vielen Interessierten und Bildungsträgern, die außerhalb des Aktiven Museum Spiegelgasse Erinnerungsarbeit leisten, Erinnern und Vergessen kritisch zu reflektieren und sich darüber auszutauschen. Die Dialogtage-2012 sind eingebettet in das Jahresprogramm des Aktiven Museum, das seine Veranstaltungen unter das Thema „42I12-70 Jahre nach den Deportationen aus Wiesbaden“ gestellt hat. Wir freuen uns über jede/n, der an unseren Veranstaltungen der diesjährigen Dialogtage teilnimmt; werben insbesondere dafür, dass möglichst viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener an der Gedenk- und Studienfahrt nach Polen teilnehmen. Mit freundlichen Grüßen Luciano Becht 2. Vorsitzender des AMS Mit freundlicher Unterstützung von:

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DIE VERDAMMTEN Regie: Luchino Visconti, Italien 1969Als der ehemalige Neorealist und Monumentalregisseur des italienischen Kinos Luchino Visconti 1969 sein Historiendrama über die Verfl echtungen einer Industriellenfamilie mit dem Naziregime ins Kino brachte, entzündete sich die Kritik nicht nur an dem „operettenhaften“ und melodramatischen Stil des Films, sondern auch an der Sexualisierung und Ästhetisierung jener historischen Epoche. Mit Ausstattung und Kostümen begründete der Film eine einfl ussreiche Tendenz, die sich als ‚Nazi Chic’ in die Film-, Mode- und Musikwelt einschrieb.

13. Mai 2012, 17:00 UhrMurnau-Filmtheater, Eintritt frei

Anschließend Vortrag von PD Dr. Marcus Stiglegger -->

Murnau-Filmtheater im Deutschen FilmhausMurnaustr.665189 Wiesbadenwww.murnau-stiftung.deTelefon 0611 - 97708-41 (Mo - Fr 10 - 12 Uhr)

13. Mai 2012

NAZI-CHIC UND NAZI-TRASH Faschistische Ästhetik in der populären KulturNazis! ... Man muss nicht Indiana Jones sein, um überall auf sie zu stoßen. Oder zumindest auf ihr mediales Bild. Ein Blick in die populäre Kultur der letzten Jahre genügt: Die Palette reicht vom »Nazi-Chic« der Modewelt über sexualisierte und trashige Bilder des Nationalsozialismus im Kino bis zur faschistischen Ästhetik in der Selbstinszenierung international bekannter Musiker. Der Vortrag diskutiert kritisch die mal subtilen, mal plakativen Zitate faschistischer Symbolik und fragt nach Funktion und Resonanz dieses popkulturellen Phänomens. Die behandelten Beispiele führen von Kriegsfi lmen wie INGLOURIOUS BASTERDS über Comic-Verfi lmungen (THE SPIRIT) hin zu pornografi schen Inszenierungen, vom Manga-»Cosplay« in den Fetischclubs über die Rock-’n’-Roll-Posen eines Marilyn Manson bis zur kritischen Überaffi rmation der slowenischen Band Laibach.

Marcus Stiglegger, Dr. phil. habil., lehrt Film- und Bildanalyse an der Universität Siegen. Promotion 1999 zum Thema »Sexualität und Faschismus im Film« (2. Aufl ., engl. Übers.i.Vorb. 2012). Zahlreiche Texte zur Filmgeschichte, -ästhetik und -theorie, u. a. für die Zeitschriften testcard, epd Film und Splatting Image. Herausgeber der Kulturzeitschrift :Ikonen:. Publikationen: »Terrorkino. Angst/Lust und Körperhorror« (Berlin 2010); »Nazi Chic & Nazi Trash. Faschistische Ästhetik in der Populärkultur« (Berlin 2011); »David Cronenberg« (Hrsg., Berlin 2011), »Global Bodies. Mediale Repräsentationen des Körpers« (Berlin 2011; Mit-Hg.); »Ritual & Verführung. Schaulust, Spektakel und Sinnlichkeit im Film« (Deep Focus 3,Berlin 2006), »Pop und Kino. Von Elvis zu Eminem« (Mainz 2004) u.a. Mitglied der GfM (AK Filmwissenschaft, AK Populärkultur und Medien), der internationalen Filmkritikerorganisation fi presci und des AK „Asiaticum“ der Universität Mainz.

13. Mai 2012, im Anschluss an die Filmvorführung „Die Verdammten“Murnau-Filmtheater, Eintritt frei

DIALOGTAGE 2012Seit knapp 25 Jahren widmet sich das Aktive Museum Spiegelgasse (AMS) der Erinnerungsarbeit. Es hat im Laufe der Jahre immer wieder neue Schwerpunkte gesetzt und damit eine vielgestaltige, zunehmend auch zielgruppenorientierte Erinnerungskultur entwickelt. Damit diese Kultur nicht ‚versteinert’ oder zum ‚Ritual’ wird, sind wir stets von neuem angehalten, unsere Arbeit auf den Prüfstand zu stellen.

Deshalb beabsichtigen die diesjährigen Dialogtage, die sechsten in Folge, sich unter dem Begriff „Erinnern und Vergessen“ grundsätzlich mit Erinnern und seinem Wandel im Kontext historischer wie politischer Veränderungen in unserer Gesellschaft zu befassen. Zu diesem Zwecke haben wir eine auf Dauer angelegte Kooperation geschlossen: Das Weiterbildungsinstitut der Hochschule RheinMain, die Paul Lazarus Stiftung und die Jugendinitiative Spiegelbild eröffnen eine Weiterbildungsreihe, um mit vielen Interessierten und Bildungsträgern, die außerhalb des Aktiven Museum Spiegelgasse Erinnerungsarbeit leisten, Erinnern und Vergessen kritisch zu refl ektieren und sich darüber auszutauschen.

Die Dialogtage-2012 sind eingebettet in das Jahresprogramm des Aktiven Museum, das seine Veranstaltungen unter das Thema „42I12-70 Jahre nach den Deportationen aus Wiesbaden“ gestellt hat.

Wir freuen uns über jede/n, der an unseren Veranstaltungen der diesjährigen Dialogtage teilnimmt; werben insbesondere dafür, dass möglichst viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener an der Gedenk- und Studienfahrt nach Polen teilnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Luciano Becht2. Vorsitzender des AMS

Mit freundlicher Unterstützung von:

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21. bis 28. August 201223. Juni 2012, 10:00-17:00 Uhr

STUDIEN- UND GEDENKFAHRTZiele der Reise: Lublin/Majdanek, Izbica, Sobibór und Belzec

Nach der Abschiebung von mehr als 80 polnischen Juden Ende Oktober 1938 gab es im Mai und im Juni 1942 die ersten beiden Deportationen aus Wiesbaden. Am 23. Mai 1942 wurden 26 jüdische Menschen nach Izbica verschleppt, von dort in das Todeslager Sobibór gebracht und im Gas ermordet. Am 10. Juni 1942 waren es 371 Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger, darunter 21 Heranwachsende und 31 Kinder, das jüngste erst drei Monate alt. Ziel des zweiten Transports war zunächst Lublin, wo 34 arbeitsfähige Männer für Zwangsarbeit beim Aufbau des KZs Majdanek selektiert wurden und dort zu Tode gekommen sind. Alle anderen wurden nach dem kurzen Halt in Lublin nach Sobibór gebracht und sind dort ermordet worden. Keiner aus den beiden Transporten im Mai und im Juni 1942 hat überlebt.

Ziel der Reise ist es, am Ort ihrer Ermordung der aus Wiesbaden deportierten Jüdinnen und Juden zu gedenken und zugleich auch Einblicke in die polnische Gedenkarbeit zu bekommen. Gedenken und Gedenkarbeit sind eingebettet in die Besuche der Vernichtungslager Lublin/Majdanek, Sobibór und Bełzec. Soweit Friedhöfe und Synagogen die Vernichtung überstanden haben, werden wir diese mit kundiger Führung besuchen sowie Museen besichtigen und Stadtrundgänge durchführen.

Geplant ist, dass wir in Sobibór eine Gedenktafel zur Erinnerung an die dort ermordeten Wiesbadener Juden und Jüdinnen anbringen.

Das genaue Programm der Studien- und Gedenkfahrt können Sie entweder per Post unter Aktives Museum (AMS), Spiegelgasse 9, 65183 Wiesbaden oder per Mail unter [email protected] anfordern.

Weiterbildungsveranstaltung

ERINNERN UND VERGESSEN In Kooperation mit iwib, Hochschule RheinMain, Paul Lazarus Stiftung und Jugendinitiative Spiegelbild

Erinnern wird oft als Fähigkeit verstanden, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Stimmt dies aber bedingungslos – für jeden und für alle Zeit(en)? Kann nicht gerade Vergessen jene Fähigkeit sein, mit der wir belastende Erinnerungen überwinden, ein neues Blatt in unserer Lebensgeschichte aufschlagen und eine Zukunft aus Verantwortung gestalten?

Für das Individuum sind solche Überlegungen durchaus ernst zu nehmen. Doch gilt das in gleicher Weise für ein „kollektives Gedächtnis“? Mehr noch: können wir zwischen Vergessen, absichtsvollem Verdrängen und Nicht-Wissen-Wollen unterscheiden, ohne uns dem Vorwurf auszusetzen, einen Schlussstrich ziehen zu wollen?

Jede/r hat schon die Erfahrung gemacht, dass sich Menschen an das gleiche Ereignis ganz unterschiedlich erinnern. Deshalb müssen wir uns fragen, ob es überhaupt Erinnern in der Einzahl gibt, oder ob wir nicht von Erinnern in der Mehrzahl ausgehen müssen. Zu denselben Ereignissen werden oft gänzlich unterschiedliche Geschichten erzählt. Wie kommen solche unterschiedlichen „Narrative“ zustande und zu welchem Zweck werden sie eingesetzt? Kann der Austausch über unterschiedliche „Narrative“ Chancen eröffnen, mit Erinnerung an die Geschichte souveräner umzugehen? Würden wir dann eher verstehen, wer warum die einen vergessen, was andere vehement erinnern? Jede Gesellschaft und jede Epoche bringt Erinnerungsträger hervor – seien es Menschen, Institutionen oder Medien –, zu denen nicht jede/r gleichen Zugang hat. Wäre demgemäß nicht Vergessen immer auch ein „Neustart“ im Erinnern, an dem sich andere, bisher marginalisierte Gruppen beteiligen können?

Der Workshop „Erinnern und Vergessen“ wendet sich an alle, die an diesen Fragen interessiert sind, insbesondere an alle in der Bildung Tätige – Lehrer/innen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen. Er will alle jene Menschen ansprechen, die kritisch wie selbstkritisch fragen, warum Erinnern oft nur bedingt die Erwartungen einlöst, die mit der der Aufklärungsarbeit verbunden sind. Wir wollen uns darüber austauschen, welchen Stellenwert Erinnern und Vergessen in unserer Arbeit und Gesellschaft haben. Wollen fragen, mit welcher Sprache und mit welchen Methoden wir uns Erinnern und Vergessen nähern. Dieser erste Workshop bietet Gelegenheit gemeinsam zu planen, wie wir das Thema in Fortsetzungsveranstaltungen weiter bearbeiten könnten.

Die An- und Abreise erfolgt per Flug (Frankfurt – Warschau) und weiter mit dem Bus nach Lublin Während der gesamten Reise wohnen wir in einer gut geführten Pension in der Altstadt. Von Lublin aus erfolgen die Tagesreisen zu den übrigen Orten.

Die Studien- und Gedenkfahrt kostet � 800,00. In diesem Preis sind enthalten: Flug- und alle innerpolnischen Busreisen, Eintritt in Museen und Gedenkstätten sowie sieben Übernachtungen im DZ inklusive Frühstück. Es sind einige wenige EZ vorhanden (gegen Aufpreis). Studierende und Azubis können einen Zuschuss zu den Reisekosten beim Aktiven Museum Spiegelgasse (c/o Georg Schneider) beantragen.

Die Reiseleitung und Planung der Reise liegt bei Frau Hannelore Steinert, Politologin, die reiche Kenntnisse und langjährige Erfahrung in Gedenk- und Studienfahrten hat. Seit vielen Jahren arbeitet sie u. a. für den Stadtjugendring und für die Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf.

Verbindliche, schriftliche Anmeldung ist bis zum 1. Juli 2012 an das AMS erbeten. Alle Teilnehmer brauchen eine Auslandskrankenversicherung.

18. Juni 2012, 19:00 Uhr Rathaus, Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung

Vortrag von Gideon Greif:

Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibór im Oktober 1943Gideon Greif ist Professor am Schusterman Center für jüdische Studien an der Universität von Texas in Austin. Zwischen 1983 und 2009 arbeitete er im Yad Vashem Holocaust Museum in Jerusalem als Redakteur, Forschungsleiter, Pädagoge und Dozent an der International School for Holocaust Studies.

In seinem Vortrag beschreibt Prof. Greif detailliert den Aufstand im Lager Sobibór – einer von drei Häftlingsaufständen, die in den Vernichtungslagern Treblinka, Sobibór und Auschwitz-Birkenau stattfanden. Dieser Aufstand, der am 14. Oktober 1943 stattfand, war hinsichtlich seiner guten Vorbereitung und des relativen Erfolgs – die gelungene Flucht mehrerer Häftlinge – in der Geschichte der deutschen Vernichtungslager einzigartig. Begleitend wird er Ausschnitte aus zwei Filmen zeigen: „Flucht aus Sobibór“ und die neue Dokumentation von Claude Lanzmann „Sobibór, 14. octobre 1943, 16 heures“

In einer kurzen Einleitung werden wir die Bedeutung des Vernichtungslagers Sobibór für die Verfolgung und Ermordung der Juden aus Wiesbaden darstellen. Der Vortrag ist auch im Zusammenhang mit unserer für August vorgesehenen Gedenkfahrt nach Lublin und Sobibór zu sehen.

Wir freuen uns darüber, den Vortrag in Kooperation mit dem Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ zu veranstalten.

Programmübersicht10:00 Begrüßung: Prof. Dr. Detlef Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain Karla Kamps Haller – iwib Institut Weiterbildung im Beruf der Hochschule RheinMain

10:10 Einführung in das Thema

10:20 Impulsreferate: Plädoyer für das Erinnern – Prof. Martin Stöhr Plädoyer für das Vergessen – Prof. Karlheinz Schneider

10:40 Plenums-Diskussion als Vorbereitung auf die geplanten Arbeits- und Themengruppen am Nachmittag Moderation: Edgar Weick

12:00 Mittagessen – es werden afghanische Speisen angeboten

13:15 Arbeitsgruppen zu ausgewählten Aspekten oder Fragen Moderation: Henrik Harteman, Karla Kamps-Haller, Karlheinz Schneider, Edgar Weick

15:15 Präsentation der AG-Ergebnisse

16:30 Resumé und Ausblick – Moderator Edgar Weick

17:00 Ende des Workshops

Der Workshop fi ndet im Weiterbildungsinstitut der Hochschule RheinMain in der Betramstraße 27 statt.

Anmeldungen unter: iwib – Institut Weiterbildung im Beruf der Hochschule RheinMain, Bertramstraße 27, 65185 Wiesbaden

per E-Mai: [email protected] / per Fax: +49(0)611 94 95 3146

per Telefon: Claudia Jole +49(0)61194 95 3166

Kostenbeitrag: 10 Euro bzw. 5 Euro für Schüler/innen, Studierende und Azubis

(Beitrag wird am Tag der Veranstaltung am Veranstaltungsort entrichtet.)

Lehrer/innen können für die Teilnahme Weiterbildungspunkteerwerben.

Eine Kooperationsveranstaltung mit: