23.Jahrestagung der PEG e.V. Dresden, 13.10 · PDF filecefixim carbapenems imipenem meronem ertapenem
13.10 Ueberstromunterbrecheribn.ch/.../13.10_Ueberstromunterbrecher.pdf · Title:...
Transcript of 13.10 Ueberstromunterbrecheribn.ch/.../13.10_Ueberstromunterbrecher.pdf · Title:...
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 1 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
Kapitel 13 Regeln der Technik
10 Überstromunterbrecher
Arbeiten an einer NH-Sicherung in einer älteren, industriellen und offenen Schaltgerätekombination
Verfasser: Hans-Rudolf Niederberger Elektroingenieur FH/HTL
Vordergut 1, 8772 Nidfurn
Telefon 055 654 12 87 Telefax 055 654 12 88
E-Mail [email protected]
Ausgabe: Mai 2010
Kurzschluss Ein elektrischer Kurzschluss ist eine nahezu widerstandslose Verbindung der beiden Pole einer elektrischen Spannungsquelle (oder allgemeiner zweier Schaltungspunkte mit normalerweise verschiedenem Potential), durch die eine Spannung zwischen diesen Teilen auf einen Wert nahe null fällt. Der Begriff bezeichnet sowohl die physi-sche Verbindung (ohne Stromfluss) als auch das Ereignis des (extremen) Stromflusses durch diese Verbindung, sobald sie oder die Spannungsquelle aktiviert werden. Erdschluss Erdschluss ist ein Begriff aus der Elektrotechnik und besagt, dass ein elektrischer Leiter eine nicht beabsichtigte elektrisch leitfähige Verbindung zum Erdpotential bekommen hat. Dies stellt in aller Regel eine Störung dar. Je nachdem, wie hoch die Leitfähigkeit dieser Verbindung ist, kann es sich zusätzlich um einen Kurzschluss handeln, wenn der Stromkreis an anderer Stelle regulär geerdet ist.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 2 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
Inhaltsverzeichnis
10 UEBERSTROMUNTERBRECHER
10.1 Allgemeines
10.1.1 Aufgabe der Ueberstromunterbrecher 10.1.2 Vorschriften zum Ueberstromunterbrecher 10.1.3 Auslösesysteme
10.1.4 Abschaltcharakteristik
10.1.5 Selektivität 10.1.6 Bimetallheizungsarten
10.2 Schmelzsicherungen
10.2.1 Aufbau der Schmelzsicherung
10.2.2 Aufbau des Sicherungselementes
10.2.3 Unterscheidung der Schmelzsicherung
10.2.4 Wichtige Merkmale der Schmelzsicherungen
10.2.5 Farben der Kennmelder und Passschrauben
10.2.6 Trägheitsgrad und Klassen
10.2.7 Abschmelzcharakteristik
10.3 Leitungsschutzschalter (LS) 10.3.1 Aufbau des Leitungsschutzschalters
10.3.2 Kennlinienvergleich
10.3.3 Auslösebereiche von Leitungsschutzschaltern
10.3.4 Technische Daten von Leitungsschaltern
10.3.5 Kurzschlussströme
10.4 Motorschutzschalter 10.4.1 Spannungen und Ströme
10.4.2 Frequenzen
10.4.3 Aufgabe des Motorschutzes
10.4.4 Schädliche Einflüsse von Motoren
10.4.5 Auslösesystem
10.4.6 Kennzeichnung von Motorschutzschaltern
10.4.7 Bemessung des Motorennennstromes
10.4.8 Bemessung der Vorsicherung
10.4.9 Einsatz von Motorschutzschaltern
10.4.10 Kenlinie Motorschutzschalter 10.4.11 MS mit magnetischem Auslöser
BiVo Probleme umfassend bearbeiten Verstehen und anwenden Erinnern BAF Betriebliche Aufgaben und Funktionen 1.3 Organisation und Zustänmdigkeit 1.3.2 Elektrotechnische Organisationen
- Internationale Organisationen: Internationale Elektrotechnische Kommission
IEC, Internationale Fernmelde Union ITU
- Europäische Organisationen: Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung CENELEC, Europäische Normungsinstitut Fernmeldewe-
sen ETSI
- Schweizerische Organisationen: electrosuisse/SEV, Verband für Elektro-, Energie- und Informati-
onstechnik, Schweizerisches Elektrotechnisches Komitee
CES (Nationalkomitee der IEC), Technische Komitees TK (u. a. TK 64),
Schweizerischer Verband der Telekommuni-kation asut,
Schweizerische Normenvereinigung SNV TD Technische Dokumentation 4.3 Regeln der Technik 4.3.1 Gesetze, Verordnungen, Normen
Die Lernenden erklären die Zusammenhänge zwischen Gesetz, Verordnungen, Normen und ergänzenden Weisungen der Netzbetreiber.
4.3.2 NIV
Die Lernenden erklären den Inhalt und die Bedeutung der NIV und zeigen deren Ver-wendung auf. Die Lernenden.
4.3.3 Gliederung der NIN
Die Lernenden beschreiben die Gliederung der Niederspannungs-Installations-Norm (NIN) und erläutern im Grundsatz die Bedeu-tung der einzelnen Kapitel in Bezug auf die praktische Tätigkeit.
4.3.4 Bestimmungen Erstellung, Betrieb und
Unterhalt
Die Lernenden erläutern und begründen die wesentlichen Bestimmungen der Niederspan-nungs-Installations-Norm (NIN) für die Erstel-lung und den Unterhalt von elektrischen In-stallationen.
4.3.5 Personen- und Sachenschutz
Die Lernenden erläutern und begründen die Bestimmungen der NIV und der NIN zum Schutz von Personen und Sachen.
4.3.6 Prüfen elektrischert Anlagen
Die Lernenden erläutern die Bestimmungen zum Prüfen von elektrischen Anlagen.
4.3.7 Richtlinien für die Installation von Kommuni-
kationsanlagen (RIT)
Die Lernenden erläutern und begründen Richtlinien, welche bei informations- und kommunikationstechnischen Anlagen ange-wendet werden (RIT).
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 3 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
BiVo Probleme umfassend bearbeiten Verstehen und anwenden Erinnern BET Bearbeitungstechnik 2.1 Werkstoffe
2.1.2 Thermisches Verhalten
- Schmelzpunkt - Siedepunkt - Hitzebeständigkeit - Wärmekapazität - Wärmeleitfähigkeit
TG Technologische Grundlagen EST Elektrische Systemtechnik KOM Kommunikationstechnik
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 4 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10 Ueberstromunterbrecher
10.1 Allgemeines 10.1.1 Aufgabe der Ueberstromunterbrecher Um Leitungen und Apparate vor Kurzschluss und Überlast
zu schützen, werden in den Leitungszug Überstromauslöser eingebaut,
die bei solchen Erscheinungen den Stromkreis unterbrechen und damit
Sachschaden durch Überhitzung von Leitungen und
Apparaten zu verhindern.
Ueberstromauslöser stellen somit das schwächste Glied in einer
Leitung dar.
Ueberstromunterbrecher dürfen niemals überbrückt werden.
Was ist
Überlast? Der Strom übersteigt längere Zeit den zulässigen
Nennstrom der Leitung oder des Verbrauchers!
Was ist Kurz-schluss? Im Stromkreis ist die Leitung, ein Teil der Leitung
oder der Verbraucher kurzgeschlossen!
Generell werden folgende Ueberstromauslöser unterschieden:
Schmelzsicherungen
Leitungsschutzschalter
Motorschutzschalter
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 5 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.1.2 Vorschriften zum Ueberstromunterbrecher Diese Schutzeinrichtungen müssen in der Lage sein, jeden Über-strom bis zum unbeeinflussten (prospektiven bzw. geplanten oder voraussichtlichen) Kurzschlussstrom an ihrer Einbaustelle zu unter-brechen.
NIN 4.3.2.1.1 NIN 4.3.3,2.1 NIN 4.3.4.3.1 (B+E) EN 60947-4
Überlast-Schutzeinrichtungen können nur die nachgeschaltete über-lastete Leitung sowie das dort angeschlossene Verbrauchsmittel (z.B. blockierter Motor) abschalten. Gegen Kurzschlussstrom sind die Leiter zwischen der Kurzschluss-Schutzeinrichtung und dem Verbrauchsmittel durch die vorgeschalte-te Kurzschluss-Schutzeinrichtung zu schützen. Die Kurzschluss-Schutzeinrichtung muss jedoch die Überlast-Schutzeinrichtung des Verbrauchsmittels im Kurzschlussfall nicht schützen, es sei denn, der Schutz wird vom Anlagebesitzer verlangt. Wie der Schutz gegen Kurzschlussstrom von Überlast-Schutzeinrichtungen (z. B. Motorschutzschalter, Geräteschutzschal-tern oder Schützen) mit Überlast-Schutzeinrichtung realisiert werden kann, ist den Unterlagen der Hersteller zu entnehmen.
NIN 4.3.3.1.1
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 6 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.1.3 Auslösesysteme Folgende Auslösesysteme werden normalerweise in Überstromunterbrechern eingesetzt:
Thermische Auslöser für Überlastschutz
Elektromagnetische Auslöser für Kurzschlussschutz
10.1.3.1 Thermische Auslöser Man unterscheidet zwischen zwei thermischen Auslö-sesystemen:
a) Schmelzleiter
b) Bimetall
Sicherungsschmelzleiter in Band- und Drahtform aus Feinsilber, versilbertem Kupfer, Blankkupfer, Silber-Kupfer-Legierungen.
a) Schmelzleiter Die Schmelzleiter bestehen meist aus Silber oder Silberlegierungen
Der durchfliessende Strom erwärmt den Leiter im Überstromunterbrecher. Übersteigt die zugeführte Wärmeenergie die zulässige Grenze so schmilzt der Draht durch.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 7 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
b) Bimetalle Das Bimetall besteht aus zwei Metallen. Die beiden Metalle dehnen sich bei Erwärmung unterschiedlich aus.
Symbol:
Metall mit kleinerer Metall mit grösserer Wärmeausdehnung Wärmeausdehnung
Stromfluss
Durchbiegung
Die Differenz der Längenausdehnung führt zu einer Durchbiegung
des Bimetalles. Durch die Biegung wird eine mechanische
Auslösung eingeleitet.
10.1.3.2 Elektromagnetischer Auslöser
Prinzipdarstellung der elektromagnetischen Auslösung in einem Überstromunterbrecher
Symbol:
Der Eisenkern wird bei
einer grossen Strom-
änderung in die Spule
hineingezogen.
Der Strom durch die Spule verursacht ein Magnetfeld. Das
Magnetfeld bewirkt eine mechanische Auslösung.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 8 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.1.4 Abschaltcharakteristik Die Abschaltcharakteristik ist eine Strom-Zeit-Grafik welche die
Zeit angibt, in welcher der Überstromunterbrecher ansbricht.
Beispiel: Der Kurzschlussstrom in einer Leitung sei 100 A. In welcher Zeit sprechen die Überstromunterbrecher an?
Abschmelzkurven von trägen Schmelzeinsätzen:
Lösung:
Strom 6 15 25 40 60 [A]
Auslösezeit min. 0,005 [s]
max. 0,01 [s]
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 9 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.1.5 Selektivität In Anlagen (z.B. Wohnung) sind immer mehrere Stromkreise vor-handen, die einzeln abgesichert werden. 4) Verbraucher- oder Gruppenlei-
tung Am Anfang der Verteilerzuleitung zu der Wohnung wird ebenfalls abgesichert. 3) Bezügerleitung 2) Hausleitung Mehrere Verteilerzuleitungen wer-den in der Hauptleitung zusam-mengefasst und abgesichert. 1) Anschlussleitung Durch diese gestufte Absicherung erreicht man eine Selektivität.
10A 10A 10A 10A 16A
40A
100A
25A 32A 25A
kWh
1
2
3
4
Merke: Von Selektivität spricht man, wenn bei einem
Fehlerfall nur die Sicherung anspricht, welche
vor der Fehlerstelle eingebaut ist!
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 10 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 1 ALLGEMEINES
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.1.6 Bimetallheizungsarten Bimetalle werden nach drei Arten beheizt:
1. Direkt beheizte
Bimetalle
2. Indirekt beheizte
Bimetalle
3. Transformatorisch
beheizte Bimetalle
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 11 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.2 Schmelzsicherungen 10.2.1 Aufbau der Schmelzsicherung
D-Sicherungspatrone (Typ DI)
D= Diazed-System = diametral abgestuftes zweiteiliges Edisongewinde
1. Kontaktkappe
2. Sicherungskörper
aus Porzellan
3. Sicherungsboden
4. Schmelzleiter aus Silber,
Silberlegierung, Kupfer
5. Quarzsand für
Funkenlöschung
6. Sicherungskopf
7. Kennmelder
10.2.2 Aufbau des Sicherungselementes
D-Sicherungselement mit Sicherungspatrone Typ DII
1. Schraubkopf aus
Porzellan (KII)
2. Sicherungssockel
3. Passschraube
4. Gewindering
5. Fusskontakt
6. Anschlussklemme
7. Abgangsklemme
8. Schmelzsicherung
9. Fenster
10. Gehäuse aus
Aminoplast
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 12 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.2.3 Unterscheidung der Schmelzsicherung Unterscheidung der verschiedenen Schmelzsicherungen hinsichtlich ihres Schaltvermögens:
Name Symbol Mindestschalt-vermögen
1. Kleinleistungs-
KLS
1,5 kA
sicherung
bei 250 V
2. Normalleistungs-
NLS
10 kA sicherung DI bei 250 V
3. Normalleistungs-
NLS
50 kA sicherung DII uns DIII bei 500 V
4.
Niederspannungs-Hochleistungs-
NHS
50 kA sicherung NH00 - NH6 bei 500 V
NIN Merke:
Hochleistungssicherungen und Kleinleistungssicherungen
dürfen nur durch instruierte Personen bedient werden
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 13 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.2.4 Wichtige Merkmale der Schmelzsicherungen
10.2.4.1 Geräteschutzsicherungen
( Miniatursicherung )
Aufbau Durchsichtig, ohne Sandgefüllung
Grösse 5x20mm, 6x32mm
Schaltvermögen kleines Schaltvermögen, 32A (Ampère)
Anwendungs-bereich
Überlastschutz von Geräten
10.2.4.2 Kleinleistungssicherungen (KLS)
( Miniatursicherung )
Aufbau
Undurchsichtig, sandge-füllt
Grösse 5x20mm, 6x32mm
Anwendungs-bereich
Kurzschlussschutz von Steuerleitungen, 1,5 kA
10.2.4.3 Normalleistungssicherungen (NLS), Dia-zed
Anwendungs-bereich
Überlast- und Kurz-schlussschutz
Wer darf NLS-Sicherungen auswechseln?
Auch Laien, wegen der unverwechselbarkeit
Köpfe Grösse Nennströme der Patronen
[[[[A]]]] Gewinde
KI DI
2 4 6 10 16 SE21
KII DII
2 4 6 10 13 16 20 25 E27
KIII
40
DIII
32 40 50 63 E33
DIAZED DIAmetrisch abgestufter Zweistufiges-Edisongewinde
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 14 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.2.4.4 Normalleistungssicherungen (NLS), Neozed
Grösse Nennströme der Patronen
[[[[A]]]] Gewinde
D01 2 4 6 10 16 E14
D02 20 25 32 35 40 50 63 E18
D03 80 100 M 30x2
NEOZED-System = NEO (neu) abgestuftes Zweiteili-ges Edisongewinde
10.2.4.5 Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungen (NHS) Anwendungsbereich
Verteilnetz und Installationen
Abschaltung von Überlast- und Kurzschluss
in grösseren Energieverteilungsanlagen
Norm SNV 24482
Nennströme der Patronen [[[[A]]]]
G2
25 40 63 80
100
125
160
200
250
G4
40 63 80
100
125
160
200
250
315
355
400
G6
160
200
250
315
355
400
500
630
Norm CEI 269 VDE 0636
Nennströme der Patronen [[[[A]]]]
NH00 16
20
25
32 40
50
63
80
100
125
160
NH 1
25
32 40
50
63 80
100
125
160
200
224
250
NH 2
63 80
100
125
160
200
224
250
315
355
400
NH 3
315
355
400
500
630
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 15 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.2.5 Farben der Kennmelder und Passschrauben
2 rosa 16 grau 50 weiss 4 braun 20 blau 63 Kupfer 6 grün 25 gelb 80 silber
10 rot 40 schwarz 100 rot Ab 63 A werden in der Regel NH-Sicherungen verwendet!
Passring (farblos)
10.2.6 Trägheitsgrad und Klassen
Bezeichnung Anwendung
gL1 Ganzbereichs-Leitungsschutz flink
seit 1993 vom ESTI nicht mehr zugelassen
gL (alt:gL2, gG)
Ganzbereichs-Leitungsschutz träge
Leitungen, Motoren, Trafo
aM Teilbereichsschutz Kurzschlussschutz Motoren
Überlastschutz separat vorsehen (MS)
aR Teilbereichsschutz Kurzschluss Elektronik
Halbleiter, kein Überlastschutz
gR (alt:ff) Superflink Last- und Kurzschluss
Halbleiter
g: Ganzbereichssicherungen schützen gegen Überlast- und Kurzschluss a: Teilbereichssicherungen schützen gegen Kurzschluss
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 16 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.2.7 Abschmelzcharakteristik Allgemein:
Bei einem 1,75-fachen Überstrom halt eine träge oder flinke Sicherung etwa
2 Stunden
Bei einem 3,5-fachen Überstrom halt eine träge (flinke) Sicherung etwa
5 (0,5) Sekunden Für die Sicherungen sind entsprechend den Belastungen die Abschaltzeiten zu bestimmen.
Flinke Sicherungen
Träge Sicherungen
Nenn-strom
[[[[A]]]]
Belastung
[[[[A]]]]
Abschal-tzeit [[[[s]]]]
Nenn-strom
[[[[A]]]]
Belastung
[[[[A]]]]
Abschalt-zeit [[[[s]]]]
10 20 150 6 15
10 40 16 100
10 15 16 200
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 17 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 2 SCHMELZSICHERUNGEN
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
Kennlinien NH-Sicherungen
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 18 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3 Leitungsschutzschalter (LS) 10.3.1 Aufbau des Leitungsschutzschalters
Leitungsschutzschalter dienen wie auch die Schmelzsicherungen dem
Überlastschutz und dem Kurzschlussschutz.
In Leitungsschutz-Schaltern sind zwei Arten von Auslösern eingebaut:
- Elektromagnetischer Auslöser
- Thermischer Auslöser
1 Anschlussklemme
2 Kontakt
3 Löschkammer
4 Bimetallauslöser
5 Elektromagnetischer
Auslöser
6 Kipphebelkopf
7 Befestigungssystem
8 Anschlussklemmen
8
7
4
536
2
1
Die Funktion der Auslösesysteme sind unter Position 10.1.3 beschrieben.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 19 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.2 Kennlinienvergleich Nachfolgend sind die verschiedenen Kurven und Kennlinien von Leiter, Lei-tungsschutzschalter und Sicherung dargestellt.
1 Gefahrenkennlinie des
Drahtes
2 Auslösekennlinie des
Leitungsschutzschalters
3 Vorsicherung flink unzulässig
4 Maximale Vorsicherung
träg Leiter können während einer gewissen Zeit stärker als mit ihrem Nennstrom belastet werden. Aus der Kurve 1 für Leiter sind die Ströme herauszulesen, die ein Leiter während einer gewissen Zeit aushält:
Zeit
Leiter
[[[[A]]]]
LS
[[[[A]]]]
Sicherung flink [[[[A]]]]
Sicherung träg [[[[A]]]]
1 Stunde 2xIN Siehe 10.3.3
1,5xIN 1,75xIN
1 Minute 3xIN 1,5xIN 2xIN
1 Sekunde 18xIN 2,25xIN 4,5xIN
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 20 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.3 Auslösebereiche von Leitungsschutzschaltern Die Kurven zeigen den Auslösebereich von drei LS-Typen (B, C, D). Nachfolgend sind die Auslösebereiche und Anwendungen zu den Leitungs-schutzschaltern aufgeführt – dabei gilt:
Eine Stunde (3600s) Belastung
entspricht Dauerbetrieb.
10,01
1,5 2 3 104 5 6 8 15 20 30
0,1
1
10
100
1000
10000
3600
0,4
5
0,02
2
0,040,06
0,2
Typ Auslösung Zeit Bereich xIN
Anwendung Beispiele
B thermisch 1h 1,13..1,45 normale Ein-schaltströme
Kochherd, Boiler, Licht ( ohmisch)
elektromagnetisch 1s 3..5
C thermisch 1h 1,13..1,45 hohe Einschalt-ströme
Motoren, PC, FL, Steckdosen
elektromagnetisch 1s 5..10
D thermisch 1h 1,13..1,45 sehr hohe Ein-schaltströme
Bezügerautomat, Trafo
elektromagnetisch 1s 10..20
Übung: Bestimmen Sie für die nachfolgenden Typen von Leitungsschutz-schaltern die Stromwerte für Dauerlast- und Kurzschlussauslösung
Stromstärke üblicher LS für Auslösung [[[[A]]]]
Nennwert 10 13 16 20 25 32 40 50 63
Dauerlast 11,3
Kurzschluss- B 50
Auslösung C 100
D 200
NIN 4.3.3.2 Bereich 1,45 IN
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 21 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.4 Technische Daten von Leitungsschaltern
NIN
10.3.4.1 Leistungsschalter Es werden folgende Leistungsschalter unterschieden:
Geräteschutz-Charakteristik Leitungsschutz-
Charakteristik Motorschutz-Charakteristik
Das Schaltvermögen wird bei Leistungsschaltern wie folgt angegeben:
Nennschaltvermögen ICU
Betriebsschaltvermögen ICS
Merke: NIN
1. Der Kurzschlussstrom darf nicht höher sein als ICU
2. Der Kurzschlussstrom ICU muss zweimal geschaltet
werden können
3. Ist das Schaltvermögen mit ICS angegeben, so muss
er nach dreimaligem Abschalten noch voll einsatz-
fähig sein
4. Die Durchlassenergie des Schalters darf den Leiter
nicht gefährden
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 22 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.4.2 Leitungsschutzschalter
Da Leitungsschutzschalter nur einen begrenzten Kurzschlussstrom sicher abschalten können, müssen sie allen-falls mit einem vorgeschalteten Über-stromunterbrecher geschützt werden. Symbol: Leitungsschutzschalters
Wie gross ist das Nennschaltvermögen des oberen LS?
15´000 A
Strombegrenzungsklasse 3 (siehe 10.3.5.2)
Hinweis:
Leitungsschutzschalter werden für AC (Wechselstrom)
und DC (Gleichstrom) gebaut.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 23 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.5 Kurzschlussströme
10.3.5.1 Einfluss des Kurzschlussstromes Die Höhe eines Kurzschlussstromes ist abhängig von:
Leistung und Aufbau der Stromquelle.
Länge und Querschnitt der Leiter zwischen Stromquelle
und Ort des Kurzschlusses.
Kurzschlusssituation, d.h. Kurzschluss zwischen drei oder
zwei Polleitern oder zwischen einem Polleiter und dem
Neutral-, PEN- oder PE-Leiter. Wo tritt der grösstmögliche Kurzschlussstrom auf?
Der grösstmögliche Kurzschlussstrom tritt beim Kurz-
schluss zwischen drei Polleitern auf.
Achtung!
Zur Dimensionierung des Überstromunterbrechers kann
auch der kleinste Kurzschlussstrom massgebend sein.
Dies kann zur Einhaltung der Nullungsbedingungen (Personen-
Schutz) der Fall sein.
Nullungsbedingungen:
Übersteigt die Fehlerspannung 50V, darf sie bei allen
Stromkreisen maximal 0,4 s bestehen bleiben
(Auslösung des Überstromunterbrechers)!
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 24 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.5.2 Begrenzung der Kurzschlussströme
Die beim Abschalten eines Kurzschlussstromes fliessende Energie darf die zu schützende Leiter nicht gefährden. Dies ist gewährleistet, wenn:
zum Schutz gegen Kurzschlussströme Schmelzeinsätze oder
Leitungsschutzschalter der Strombegrenzungsklasse 3 verwendet
werden.
1 Der Nulldurchgang hilft mit, den
Lichtbogen nach spätestens 10 ms zu löschen (Nullpunktlöschung). Vorgeschaltete Sicherungen und Leitungen sind stark belastet.
2 Der Lichtbogen wird vor dem Null- durchgang gelöscht. Apparate und Leitungen sind unter Umständen ge- fährdet. Um grosse Kurzschluss- ströme sicher abschalten zu können, müssen entsprechende Überstrom- unterbrecher vorgeschaltet werden.
3 Der Lichtbogen wird ebenfalls vor dem Nulldurchgang gelöscht. Dies
geschieht jedoch äusserst schnell. Die zum Abschalten eines Kurzschlusses fliessende Durchlassenergie gefährdet die vorgeschaltete Sicherung und den zu schützenden Leiter in der Praxis nicht. Ausserdem sind diese LS stark selektiv.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 25 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 3 LEITUNGSSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.3.5.3 Kurzschlussschaltvermögen
Leitungsschutzschalter Wenn das Schaltvermögen eines Leitungsschutzschalters kleiner ist als der an dessen Ein-gangsklemmen auftretende Kurzschlussstrom, kann eine der folgenden Massnahmen getrof-fen werden. Dabei ist zu beachten, dass weder die Leiter noch vorgeschaltete Elemente im Kurzschlussfall schaden nehmen.
Vorschalten eines Überstromunterbrechers mit genügend Schaltvermögen
für gesamten Kurzschlussstrom.
Vorschalten eines Überstromunterbrechers mit Schaltvermögen für
Teilkurzschlussstrom.
Vorschalten eines strombegrenzenden Elementes.
In der Praxis wird diese Anordnung
„Back-up“ – Schutz von Schutzelementen genannt!
Abgangsleitung IK = 25 kA
LS 16A 10 kA
Normalleistungssicherung DIII, IK = 50 kA
63 A gL2
Schmelzsicherungen Merke
Schmelzeinsätze mit zu geringem Schaltvermögen können nicht
durch vorgeschaltete Überstromuterbrecher geschützt werden!
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 26 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4 Motorschutzschalter Überlast-Schutzeinrichtungen sind Einrichtungen, die Überlastströme, aber keine Kurzschlussströme abschalten können. Ihr Bemessungsschaltver-mögen beträgt in der Regel das 10-fache ihres Bemessungsstromes, wo-bei gewisse Minimalwerte festgelegt sind. Überlast-Schutzeinrichtungen sind: • Motorschutzschalter ohne Magnetauslösesystem • Schütze in Kombination mit einem Überlastauslöser • Geräteschutzschalter • Miniatursicherungssysteme (Geräteschutzschmelzeinsatz), Schmelzlei-
ter sichtbar, zylindrisch, 5 x 20 mm oder 6 x 32 mm
NIN 1.3.3.2.1.1 EN 60664-1
10.4.1 Spannungen und Ströme Elektrische Betriebsmittel müssen für die maximale Spannung und maxi-malen Dauerstrom (bei Wechselspannung und Wechselstrom der Effektiv-wert) geeignet sein, die erwartungsgemäss dauernd auftreten kann.
NIN 1.3.3.2.1.1 EN 60664-1
10.4.2 Frequenzen Wenn die Frequenz einen Einfluss auf die Kenngrössen elektrischer Be-triebsmittel hat, so muss die Bemessungsfrequenz der Betriebsmittel der Frequenz entsprechen, die wahrscheinlich in dem Stromkreis auftritt.
NIN 1.3.3.2.3.1
10.4.3 Aufgabe des Motorschutzes Motorschutzschalter haben die Aufgabe, den gefährdeten, blockierten
Motor abzuschalten, bevor die Wicklung beschädigt wird
(Überlastschutz).
Ursachen für die Überlastung:
1. Hohe Umgebungstemperatur
2. Motor überlastet, Motor blockiert
3. Lager defekt
4. Defekt einer Sicherung bei Drehstrommotoren
kann zur Überlastung der noch wirksamen
Wicklungen führen
5. Lange Anlaufzeit oder Bremsung
Isolationsklassen der Wicklungen
Isolati-ons-
klasse
max. Motor-
tempera-tur
max. Umge-bungs-
temperatur
Y 90°C 40°C
A 105°C 40°C
E 120°C 40°C
B 130°C 40°C
F 155°C 40°C
H 180°C 60°C
C >180°C 60°C
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 27 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4.4 Schädliche Einflüsse von Motoren
Alle elektrischen Betriebsmittel müssen so ausgewählt werden, dass sie keine nachteiligen Einflüsse auf andere Betriebsmittel verursachen oder die Stromversorgung in normalem Betrieb, ein-schliesslich Schaltvorgänge, beeinträchtigen.
In diesem Zusammenhang sind Kenngrössen, die einen Einfluss haben können:
• Leistungsfaktor; • Einschalt- oder Anlaufstrom; • unsymmetrische Last; • Oberschwingungen und • transiente Überspannungen, die durch Betriebsmittel in der
Anlage erzeugt werden.
NIN 1.3.3.4.1
Symbol für eien
Motorschutzschalte
10.4.5 Auslösesystem Im Motorschutzschalter ist ein Bimetallauslöser eingebaut.
Kleine Ströme Mittlere Ströme Grosse Ströme
einstellbar
10.4.6 Kennzeichnung von Motorschutzschaltern
Betriebsschaltvermögen ICS
25 A
Nennschaltvermögen ICU
15 kA
Nenn-Wechselspannung
690 V
Sicherheitszeichen des SEV
Thermischer Auslösestrom
einstellbar von 16 - 20 A
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 28 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4.7 Bemessung des Motorennennstromes
Der Motorschutzschalter muss auf den Nennstrom (thermischen Auslösestrom) des zu schüt-zenden Motores eingestellt werden. Für die Bestimmung des Motor-Nennstromes (IN) können folgende Berechnungsgrundlagen verwendet werden.
Beispiel Beschreibung Technische Daten
Berechnungs-Grundlage
Ventilator
Ein-phasiger Asynchronmotor
kWP 2,12
= 84,o=η
83,cos o=ϕ VxU 2301=
ϕη cos
2
⋅⋅=
U
PI
N
Pumpe
Drei-phasiger Asynchronmotor
kWP 0,42
= 87,o=η
82,cos o=ϕ VxU 4003=
ϕη cos3
2
⋅⋅⋅=
U
PI
N
Kompressor
Drei-phasiger Asynchronmotor Der Leistungsfaktor und der Wirkungsgrad sind unbekannt
kWP 0,42
= VxU 4003=
Faustformel
22 PI
N⋅=
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 29 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4.8 Bemessung der Vorsicherung Werden Leiter durch Schutzeinrichtungen mit einstellbarem Auslösestrom geschützt, gilt für die Bemessung der Leiter der eingestellte Auslösestrom oder der Bemessungsstrom des nachgeschalteten Verbrauchsmittels, wobei der grössere der beiden Werte massgebend ist.
NIN 4.3.2.1.2
Überstrom-Schutzeinrichtungen sind so zu bemessen bzw. einzustellen, dass sie
1. weder im ungestörten Betrieb noch während normaler Anlaufvorgänge abschalten; (B+E)
2. bei Überstrom womöglich nur den gestörten Anlageteil abschalten.
NIN 4.3.2.1.3
Für die Vorsicherung von Motorschutzschaltern sind die Angaben des Herstellers massge-bend. Liegen keine Angaben vor, so können die folgenden Faustformeln verwendet werden.
Direktanlauf Y-∆∆∆∆-Anlauf
ITräg= ≈≈≈≈2xIN ITräg= ≈≈≈≈1,5xIN
Motoren (Asynchron mit Käfiganker) nehmen bei Direktanlauf etwa einen
5 bis 10 mal grösseren Strom auf als im Betrieb. Die Vorsicherung muss deshalb grös-ser gewählt werden als der Motoren-nennstrom.
Nennstrom I2 = 2xP
I2 = 9,2 A
Direktanlauf I1 = 2xI2
I1 = 18,4 A (20 A)
A1 = 2,5 mm2
A2 = 1,5 mm2 Die Querschnitte sind nach NIN
Tabelle, Seite 47
5.2.3.1.1.15.2.2
bestimmt.
25
I1
I2
F1
Motorschutz-schalter
12,5 A 9 A
11 A
3-Phasen Wechselstrom-Motor
Direktanlauf 4,6kW
A1
A2
F2
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 30 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4.9 Einsatz von Motorschutzschaltern
Diese Schutzeinrichtungen müssen in der Lage sein, jeden Über-strom bis zum unbeeinflussten (prospektiven bzw. geplanten oder voraussichtlichen) Kurzschlussstrom an ihrer Einbaustelle zu unter-brechen.
NIN 4.3.2.1.1 NIN 4.3.3.1.1 NIN 4.3.3.2.1 NIN 4.3.3.3.2.1 NIN 4.3.4.3.1 (B+E) EN 60947-4
Überlast-Schutzeinrichtungen können nur die nachgeschaltete überlastete Leitung sowie das dort angeschlossene Verbrauchsmittel (z.B. blockierter Motor) abschalten.
Gegen Kurzschlussstrom sind die Leiter zwischen der Kurzschluss-Schutzeinrichtung und dem Verbrauchsmittel durch die vorgeschaltete Kurzschluss-Schutzeinrichtung zu schützen.
Die Kurzschluss-Schutzeinrichtung muss jedoch die Überlast-Schutzeinrichtung des Ver-brauchsmittels im Kurzschlussfall nicht schützen, es sei denn, der Schutz wird vom Anlage-besitzer verlangt. Wie der Schutz gegen Kurzschlussstrom von Überlast-Schutzeinrichtungen (z. B. Motorschutzschalter, Geräteschutzschaltern oder Schützen) mit Überlast-Schutzeinrichtung realisiert werden kann, ist den Unterlagen der Hersteller zu entnehmen.
Die nachfolgende Tabelle soll eine Übersicht geben, an welchen Orten ortsfest montierte Motoren mit Motorschutzschaltern gegen Überlast geschützt werden müssen:
beaufsichtigter Motor unbeaufsichtigter Motor
< 500 W ≥ 500 W < 500 W ≥ 500 W
Explosionsgefahr NIN __________
Ja Ja Ja Ja
feuergefährdete Räume NIN __________
Nein Ja Ja Ja
alle anderen Räume NIN __________
Nein Ja Nein Ja
blockierfeste Motoren NIN __________
Nein Nein Nein Nein
Merke:
Blockierfeste Motoren darf man nach NIN 4.3.3.3.2.5 nicht grösser als
das 5-fache des Motorennennstromes absichern! Der Bemessungsstrom der
vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung muss aber nicht kleiner sein als
10 A. Von dieser Regelung kann bzw. muss abgewichen werden, wenn auf dem
Motor für die Überstrom-Schutzeinrichtung ein grösserer oder kleinerer
Bemessungsstrom angegeben ist.
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 31 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4.10 Kenlinie Motorschutzschalter Der thermische Auslöser muss den Strom aus-schalten, bevor der Motor eine schädliche Über-temperatur er-reicht hat.
1 Gefahrenkennlinie des
Motors
2 Kennlinie des
Motorschutzschalters
3 Motorenanlaufkurve
4 Träge Sicherung min.
5 Flinke Sicherung min.
6 Flinke Sicherung max.
6
5
4
3
2
1
TD TECHNISCHE DOKUMENTATION Seite 32 13 REGELN DER TECHNIK 10 ÜBERSTROMUNTERBRECHER 4 MOTORSCHUTZSCHALTER
Ausgabe: 06. Februar 2017 www.ibn.ch
Auflage 19
10.4.11 MS mit magnetischem Auslöser
Wegen der elektromagnetischen Aus-lösung ist dieser MS für Anwendungen in sicherungslosen Verteilungen prä-distiniert.