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Aus: Christian J. Grothaus Baukunst als unmögliche Möglichkeit Plädoyer für eine unbestimmte Architektur Juni 2014, 320 Seiten, kart., 32,99 , ISBN 978-3-8376-2631-5 Der Begriff Architektur bezeugt die Balance zwischen »Arché« und »Techné«, die in der europäischen Entwicklung ins Ungleichgewicht zulasten der »Arché« geriet. Christian J. Grothaus zeigt mit den Mitteln der Ästhetik und u.a. entlang an Martin Heideggers Denken über »Physis, Ge-Stell, Kunstwerk und Gegnet« Auswege aus der Dominanz einer »Techné« auf, die als Rationalität, Formalismus und Technikselbst- zweck missverstanden wurde. Eine Baukunst als unmögliche Möglichkeit kann die Architektur vor einer latenten Transzendenz-Sehnsucht und der aktuellen Virtualitätsfalle bewahren oder aus dem Tunnelblick der Bauwirtschafts-Effizienz befreien – und ihr über die Themen Präsenz, Ereignis sowie Zeit(-lichkeit) helfen, die »Arché« wiederzufinden. Christian J. Grothaus ist Architekt und arbeitet als Autor, Berater und Kulturwissen- schaftler. Weitere Informationen und Bestellung unter: www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2631-5 © 2014 transcript Verlag, Bielefeld

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Aus:

Christian J. Grothaus

Baukunst als unmögliche MöglichkeitPlädoyer für eine unbestimmte Architektur

Juni 2014, 320 Seiten, kart., 32,99 €, ISBN 978-3-8376-2631-5

Der Begriff Architektur bezeugt die Balance zwischen »Arché« und »Techné«, die inder europäischen Entwicklung ins Ungleichgewicht zulasten der »Arché« geriet.Christian J. Grothaus zeigt mit den Mitteln der Ästhetik und u.a. entlang an MartinHeideggers Denken über »Physis, Ge-Stell, Kunstwerk und Gegnet« Auswege aus derDominanz einer »Techné« auf, die als Rationalität, Formalismus und Technikselbst-zweck missverstanden wurde.Eine Baukunst als unmögliche Möglichkeit kann die Architektur vor einer latentenTranszendenz-Sehnsucht und der aktuellen Virtualitätsfalle bewahren oder aus demTunnelblick der Bauwirtschafts-Effizienz befreien – und ihr über die Themen Präsenz,Ereignis sowie Zeit(-lichkeit) helfen, die »Arché« wiederzufinden.

Christian J. Grothaus ist Architekt und arbeitet als Autor, Berater und Kulturwissen-schaftler.

Weitere Informationen und Bestellung unter:www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2631-5

© 2014 transcript Verlag, Bielefeld

2014-05-16 12-10-15 --- Projekt: transcript.anzeigen / Dokument: FAX ID 03bd366652812862|(S. 1 ) VOR2631.p 366652812870

Inhalt

Einleitung | 7

DYSBALANCEN. VOM VERGESSEN DER ARCHÉ

1. Dysbalancen. Vom Vergessen der Arché | 15 1.1. Die Trias der Artefakte: Zur Arché, Poiesis und

Physis bei Aristoteles | 19 1.2. Von der Antike in die Gegenwart: (Bau-)Kunst zwischen

Zweck und Zufall | 34 1.3. Am Leitfaden von M. Heidegger: Zur Architektur im „Ge-Stell“ | 60

UNMÖGLICHE MÖGLICHKEITEN. EINE ARCHÉ-GRAPHIE

2. Unmögliche Möglichkeiten. Eine Arché-Graphie | 79 2.1. Zur unmöglichen Möglichkeit in der Erhabenheit | 85

2.1.1. Zur Ungleichheit von Schönheit und Proportion bei E. Burke | 104

2.1.2. Zur zaghaften Emanzipation der Erhabenheit bei I. Kant und F. Schiller | 109

2.1.3. Gestaltung heißt Nichtgestalt. Erhabenheit bei T.W. Adorno | 118

2.1.4. Über die Quantität im Reinzustand. Zur Erhabenheit bei J.F. Lyotard | 124

2.1.5. Architektur und Erhabenheit im 20 Jh. am Beispiel von P. Eisenman | 128

2.2. Zwischenstück: Möglichkeit, Kraft und Material bei Aristoteles | 137 2.3. Unmögliche Möglichkeit im Material | 144

2.3.1. Materie als All-Eines bei G. Bruno und B. de Spinoza | 162 2.3.2. Zum Band in der Materie bei F.W.J. Schelling | 167 2.3.3. Über die Erde, den Streit und den Riss bei M. Heidegger | 178 2.3.4. Die Real-Möglichkeit als Substrat bei E. Bloch | 186 2.3.5. Dialoge mit dem Material bei J. Itten

und L. Moholy-Nagy | 195

BALANCEN. VOM WIEDERFINDEN DER ARCHÉ

3. Balancen. Vom Wiederfinden der Arché | 211 3.1. Chora, Gegnet und Geviert: Zum Gefüge der Arché | 212 3.2. Über das Ereignis: Architektur und Zeit(-lichkeit) | 235 3.3. Zur Performativität in Architektur und Urbanismus | 260 Literatur | 305

Einleitung

Architektur bezeichnet nicht nur Bauwerke bzw. die Arbeit von Architekten, vielmehr weist der zugehörige Begriff auf die Grundlagen der abendländischen Kultur. Er lässt sich zweiteilen in: αρχη [Arché] „Anfang“, „Ursprung“, „Grund-lage“, „das Erste“ und τεχνη [Techné] „sachgerechte Verfertigung in Kunst und Handwerk“. Sind beide Themenfelder in der Balance, ist es die gebaute Umwelt auch. Bekommt eine Seite allerdings ein Übergewicht, wirkt sich das entspre-chend aus. Das vorliegende Buch unterstellt eine Dysbalance zulasten der Arché, die bereits in der frühen Philosophie deutlich wird und sich auch in der (Bau-) Kunst niederschlägt. Deshalb wird in der Folge das zugehörige antike Denken bei Platon und Aristoteles offengelegt, dessen Wirkungs-Linien (Graphien) durch die Jahrhunderte vor allem in der Frühromantik und der Moderne des 20. Jahrhunderts nachskizziert und mit der entsprechenden Architekturtheorie bzw. -geschichte parallelisiert.

Bedeutsam ist, dass die Kunst in Archi-Tektur bzw. Arché-Techné zusam-men mit dem Handwerk genannt wird und nicht etwa auf der anderen Seite des Begriffspaars steht. Die zugehörige Aristotelische Unterscheidung von Praxis

und Poiesis weist ebenso in diese Richtung und sieht das künstlerische Gesche-hen als sachkundige Verfertigung von Hervorbringungen. Aristoteles setzte sich damit von Platon ab, für den es nur die Praxis gab, und billigte dem (bau-) künstlerischen Handeln damit auch Autonomie zu, denn das Hervorgebrachte verliert die Bindung an die Bestheit bzw. Tugend (Arete) und galt seither nicht mehr als bloße Nachahmung ewiger Ideen. Gleichzeitig jedoch verkoppelte er die Poiesis mit der Techné (als sachkundige Verfertigung). Handwerk, Kunst und Wissenschaft kamen damit aber gleichzeitig in den Zusammenhang der Prinzipien von Ursache und Wirkung (Kausalität) sowie einem ziel- und zweck-gerichteten Handeln (Teleologie). Aus diesen Prämissen wuchs auch unerbittlich die Dominanz von Mathematik, Geometrie, Logik und Planung in der Architek-tur. Damit wiederum wurde die Arché bis zur Unkenntlichkeit verstellt. Sie näm-

8 | BAUKUNST ALS UNMÖGLICHE MÖGLICHKEIT

lich wird als Anfang gedacht und wirkt damit als Wegweisung in ein unbe-stimmbares Milieu, das auch die menschlichen Distanzierungs- bzw. Differen-zierungsprozeduren (das Welt-Haben) zuerst möglich macht – anders gesagt, markiert die Arché die Grundkraft im Menschen, die sich auch im Hervorbringen zeigt. Allerdings hat Aristoteles mit dem Denken über den Zufall selbst einen Ausweg aus Logik, Kausalität und Teleologie geschaffen. Einen, der rege ge-nutzt wurde und immer noch genutzt wird.

Die rationalistische Stringenz der Techné hingegen hält die Menschen in ei-ner Art Tunnelblick. In der Hermetik diesbezüglicher Vorprägungen gelten Sachverhalte, Wirkungsweisen oder Hervorbringungen, die sich außerhalb von eingeübten Deutungsmustern bewegen, gemeinhin wenig. An diesem Punkt setzt auch die Kritik Martin Heideggers an. Er zeigt in seinem Denken über das „Ge-Stell“ eine denaturierte Existenz und ihr zugehörig eine förmlich stillgestellte Welt auf, deren selbsterfüllende Prophezeiungen das Denken wie Handeln prä-gen und alternative Weltbildungen bzw. -formungen im Sinne einer Arché ver-hindern. Im ersten Kapitel wird es also darum gehen, die o.g. Aristotelische Be-freiungsbewegung für die (Bau-)Kunst nachzuzeichnen und das missverständli-che Potenzial zu verdeutlichen, das auch die Architektur zu einer bloßen Voll-zugsform des „Ge-Stell“ verkümmern ließ. Das Selbstverständnis des Architek-ten als Entwerfer für die Herrscher, seine Konditionierung durch die Technik und der Wille, zur künstlerischen Überwindung des Zwecks, zum produktiven Zufall und zur schöpferischen Unbestimmtheit einer Arché zurückzufinden, sind ebenfalls Bestandteile dieses Kapitels.

Durch die o.g. teleologisch-kausale Prägung des Hervorgebrachten konnte auch bei Aristoteles eine Kluft zwischen intelligibel und sinnlich aufgehen, die sich im Verständnis von Möglichkeit und Wirklichkeit (Dynamis und Energeia) nie-derschlägt. Blieb also bei Platon und den ihm nachfolgenden christlichen Adap-tionen die Möglichkeit direkt mit den ewigen Ideen bzw. Gott verbunden, konnte sie sich auch bei Aristoteles nicht vollständig davon lösen. So hielt er das Mögli-che über den Formbegriff zwar direkt im Material, degradierte dieses dadurch al-lerdings zum bloßen Empfänger, eben zum ‚unge-formten‘ Medium einer ge-bundenen Idee bzw. unterwarf es dem zweckgesättigten Kalkül eines Hervor-bringenden. Im Binnenverhältnis der Begriffspaarung zeigt sich also die perma-nente Versuchung einer Hierarchisierung zu Gunsten der (idealiten) Möglichkeit.

Martin Heidegger hat versucht, dieser Dichotomie zu entrinnen, indem er die Möglichkeit von Mögen abgeleitet und sie dabei auch unmittelbar an die Wirk-lichkeit als Präsenzgeschehen gebunden hat. In der vorliegenden Publikation wird in diesem Sinne immer dann die unmögliche Möglichkeit benannt, wenn

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solch ein Anspruch erfüllt zu sein scheint. Nicht die Idee bestimmt in der un-möglichen Möglichkeit mehr den Stoff, sondern ein ergebnisoffener Prozess zwischen Substanzen, wobei der Gestalter und das zu Gestaltende in weltbilden-der Wechselwirkung die Gestalt hervorbringen. Auch Jacques Derrida gab im Rahmen eines gleichnamigen Vortrages einen Hinweis darauf, was unmögliche Möglichkeit bedeuten kann. Beide Protagonisten kommen ausführlich zu Wort.

Ein Anspruch an das architektonische Gestalten im Sinne einer Baukunst als unmögliche Möglichkeit kann nur außerhalb der Themen Zweck, Nutzen und Kausalität stattfinden. Er muss sich aus den tradierten Vorstellungen der abend-ländischen Baukultur lösen. Im Laufe des zweiten Kapitels werden entsprechen-de philosophisch-architektonische Graphien gezeichnet. In diesem Zusammen-hang besonders aufschlussreich ist die Betrachtung der Erhabenheit – markiert das Denken im damals noch jungen Feld der Ästhetik doch die ersten konse-quenten Durchbrüche aus den Vorprägungen auf das ‚Wahre, Gute und Schöne‘ in Richtung eines Präsenzgeschehens in Sinne der Entbergung (Aletheia) bzw. des Ereignisses. Edmund Burke, beispielsweise, war einer der klarsten Kritiker eines absolut gesetzten und mathematisch beschreibbaren Kanons für die (Bau-) Künste. Er verlegte die Schönheit damit in das Auge des Betrachters und gab auch Immanuel Kant Anregung zur weiteren Destruktion entsprechender antiker Erbschaften. Dieser setzte auch die Erhabenheit als autonome ästhetische Kate-gorie ein und gab damit Impulse, die sich vor allem im 20. Jahrhundert fruchtbar entfalteten. So wird zum Beispiel Theodor W. Adorno der Erhabenheit im Rück-griff auf Kant das Prinzip ‚Gestaltung heißt Nichtgestalt‘ zuweisen.

Weitere Arché-Graphien werden über die Emanzipation des Materials ange-legt. Auch hier markiert der denkerische Übergang in das Zeitalter der Aufklä-rung den Beginn der zugehörigen Auseinandersetzungen. Die entsprechenden Analysen beginnen daher bei Giordano Bruno und führen über F.W.J. Schelling und Martin Heidegger bis zu Ernst Bloch. Besonders anschaulich kann die Ent-wicklung zur Autonomie auch von materialorientiert arbeitenden (Bau-) Künst-lern dargestellt werden, denn hier kommt Wirkung fortan aus der sinnlich er-fahrbaren Wirklichkeit und es können regelrechte ‚Dialoge‘ mit dem Material entstehen, wie vor allem an Johannes Itten und Laszlo Moholy-Nagy gezeigt werden wird. Wichtig ist dabei, dass nicht nur die äußeren Einflüsse wie Sonne, Schatten, Wind, Feuchtigkeit oder Klang entsprechende Wirkungen verursachen, sondern etwas, das dem Material zusätzlich innewohnt. Dieses Innewohnen ist nicht nur ideell, sondern verweist auf die unmögliche Möglichkeit, die in jedem Wirklichen anwesend-abwesend liegt und vom Architekten freigelegt bzw. ins Werk gesetzt wird. Die unmögliche Möglichkeit markiert also auch Unbe-stimmtheit, Dunkelheit, Noch-Nicht, Vielleicht, Sowohl-als-auch, Potenzial,

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Wirkung, Wandel oder Prozess. Damit sind die Brücken für eine Architektur ge-baut, die aus ihrem Material schöpft. Sie steht damit nicht mehr nur für den Raum, sondern für das Räumen bzw. die Räumlichkeit (aus) der Lebendigkeit und Materialität des Daseins selbst. Galt das erste Kapitel der Darstellung der Dysbalance, beschäftigen sich die letz-ten drei Abschnitte mit der Balance von ‚Archi-Tektur‘ bzw. Arché-Techné.

Hierzu wird zunächst das Gefüge ausgeleuchtet, in dem Arché als Anfang und Grundkraft geschieht. Dieses Milieu (im Sinne von ‚Zwischen’) von Hervor-bringungen, die vom Zweck emanzipiert sind, ist zumeist transzendent(al) cha-rakterisiert, kommt aber ohne Platonische Idealitäten aus. Vielmehr findet ein entwerfender Über- und Rückstieg des Subjekts statt. Im Entwurf und der Mate-rialität gibt es also die Chancen, sich eines ‚Sowohl-als-auch’ oder ‚Noch-nicht’ zu versichern. Beide (Be-)Handlungen gleichen damit eher Wegen oder roten Linien, an denen sich der Pfad in die unmögliche Möglichkeit abstecken lässt. Das Zwischen bzw. Milieu in diesem Zusammenhang gibt das Gefüge, in dem sich die Themen Hervorbringung, Mensch, Welt, Architektur, Möglichkeit und Wirklichkeit verdichten. Dieses Szenario ist kaum noch räumlich, materiell, auch nicht ideell, sondern eher im Sinne von vorbewusst-prozessual bzw. tempo-ral zu beschreiben. So nimmt Jacques Derrida am Beispiel des Platonischen Dia-logs Timaios eine Amme des Werdens (Chora) in den Blick, die nicht nur der Vor-Ursprung bzw. das Milieu des Intelligiblen verkörpert, sondern auch das des Sinnlichen bzw. Materialhaften und der Natur. Martin Heidegger hingegen ver-sucht, mit dem Nicht-Wollen, der Gelassenheit bzw. ‚Gegnet’, einem zureichen-den Zeit-Spiel-Raum oder auch dem Geviert in jenes Gefüge zu gelangen, das auch Hervorbringungen und das Milieu hierzu erst ermöglicht. Das Geschehnis darin ist das Ereignis im Sinne des Entbergens als ein zur Präsenz kommen. Nicht was in die Präsenz gerät ist dabei wichtig, sondern dass dieses geschieht.

Das Ereignis ist ebenfalls das Merkmal einer Baukunst als unmögliche Mög-lichkeit, die nicht länger ihre Prozessualität bzw. Temporalität ausblendet bzw. geringschätzt. Das Motiv der Bewegung ist auch für die Architektur die Wirk-lichkeit ihrer unmöglichen Möglichkeit. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird daher neben dem Ereignis auch die Zeitlichkeit im Gebauten untersucht. Michel Serres, Jacques Derrida und Peter Eisenman geben hierzu wertvolle Anregungen und leiten über in das Themenfeld der Performativität, das aus drei Sichtweisen dargestellt wird. So erscheint zunächst die menschliche Handlung als aktive Veränderung vorgefundener Verhältnisse bzw. als Grundlage zur Herstellung noch nicht vorhandener räumlicher Relationen. Verbunden ist hiermit auch die Fragestellung, ob Architektur ausschließlich von Architekten ‚ge-tan‘ wird oder

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mittlerweile die Zeit angebrochen ist, in der die Nutzer und Bewohner aus der passiven in eine aktive, partizipierende Rolle hinüberwechseln. Zweitens zeigt sich ein Einfluss auf Räume und Architekturen, der aus dem o.g. anwesend-abwesenden ‚Noch-nicht’ im Material herrührt und über dessen Atmosphären als vernehmbare Ekstasen (Gernot Böhme) wirkt. Und schließlich ist die Grundlage zu verdeutlichen, auf der jeder Wandel bzw. Einfluss überhaupt geschehen kann. So vollzieht sich keine Handlung, kann kein Material wirken und keine Atmo-sphäre entstehen, ohne dass es Zeitlichkeit gäbe. Partizipation, Interaktion, pro-duktive Zweckentfremdung, die Theorie des Umherschweifens und Praktiken der Improvisation geben ebenfalls Hinweise auf die Temporalität. Hiermit wird am Ende dieses Buches eine schließende Arché-Graphie auf die Performativität im Gebauten bzw. bei dem Bauen skizziert, die sich über die sog. Situationisten bis in die Gegenwart zieht. Christian J. Grothaus Berlin im März 2014