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Stadtteilbesuch: Riem 14/2008 Das Magazin für Freizeit, Kultur und Shopping Innenstadt Innenstadt münchner münchner

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münchnermünchner 14/2008 Das Magazin für Freizeit, Kultur und Shopping Riem Stadtteilbesuch: München feiert seinen 850. Geburtstag und in der ganzen Stadt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Einen solchen Geburtstag muß man ja schließlich groß feiern. Es wird in allen Ecken und Winkeln unserer Stadt, viele Feste und Veranstaltungen geben. Innenstadt 3 münchner Stadtteilbesuch Wallbefestigungen vor den Toren Münchens Münchner Isarbrücken 12 18 19 30 26 8 4 münchner Innenstadt

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Stadtteilbesuch:

Riem

14/2008 Das Magazin für Freizeit, Kultur und Shopping

InnenstadtInnenstadtmünchnermünchner

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3münchnerInnenstadt

Editorial

der Winter ist vorbei und der Frühling hat seine Pforten geöffnet. Ja, so sollte es nach den Jahreszeiten sein. Doch der Frühling hat noch so seine Anfangschwierigkeiten, statt Sonne und der lang ersehnten Wärme, bringt er uns noch Schnee und zum Teil eisige Kälte. Aber die Natur lässt sich nicht irritieren! Überall in München strecken die Frühlingsblumen ihre Blüten aus dem Boden, sie deuten uns an, dass der Sommer vor der Tür steht und was für ein Sommer.

München feiert seinen 850. Geburtstag und in der ganzen Stadt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Einen solchen Geburtstag muß man ja schließlich groß feiern. Es wird in allen Ecken und Winkeln unserer Stadt, viele Feste und Veranstaltungen geben.

Die Fußball Europameisterschaft beginnt im Juni in Österreich und in der Schweiz, sozusagen direkt vor unserer Haustüre. Hoffen wir, dass unsere Jungs das Sommermärchen von 2006 wiederholen können und uns den Europapokal mit nach Hause bringen.

Wir können uns also alle auf einen ereignisreichen Sommer 2008 freuen.

PS: Die 15. Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ erscheint Mitte Juli 2008 und wird dann wieder zum Spaziergang durch München einladen.

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30Münchner Isarbrücken

Wallbefestigungen vor den Toren Münchens

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Karl Wi lhelm Diefenbach

19Riem

Stadtteilbesuch

WW8

Besonderheiten aus dem MünchnerStadtleben

ussten Sie es ?

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5münchnerInnenstadt

14/April 2008

6Münchner KirchenDreifaltigkeitskirche

8Wussten Sie es?

Besonderheiten aus dem Münchner Stadtleben

12Münchner Straßen

18Karl Wilhelm Diefenbach

19Stadtteilbesuch

Riem

26Die Wallbefestigungen

28Münchner-Innenstadt-Brunnen

Springbrunnen am Stachus

30München und seine Isarbrücken

34Für Sie gesehen

Inhalt

münchnerInnenstadt

Impressum

Herausgeber:Mario SchmidbauerSedanstraße 1481667 Münchene-mail: [email protected]

Verlag und Redaktion:sms-schmidbauer GbRSedanstraße 1481667 MünchenT 089-480 68 68-6F 089-480 68 68-7e-mail:[email protected]ünchner-innenstadt.com

Gesamtherstellung und Anzeigen:sms-schmidbauer GbRSedanstraße 1481667 MünchenT 089-480 68 68-6F 089-480 68 68-7e-mail:[email protected]

Grafik, Design und Foto:studio liebhartBreisacher Straße 381667 MünchenT 089-459 94 38 -19F 089-459 94 38 - 50e-mail:[email protected]

Foto und Text:Landeshauptstadt-München, Stadtar-chiv München, Münchner Stadtmuse-um, Haus der Bayerischen Geschich-te, Schlösser und Seenverwaltung, Susanne, Herbert und Philipp Lieb-hart, Bea Burkhardt, Ch. Hackelsber-ger, Dr. Hartmut Frommer, Petra Per-le, Valentin-Karlstadt-Musäum, Tobias Ranzinger.

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Die Dreifaltigkeitskirche wurde zwischen 1711 und 1716 als erstes Gotteshaus in München im spät-barocken Stil von G.A.Viscardi entworfen und von Zuccali und Ettenhofer ausgeführt. Cosmas Damian Asam gestaltete 1714/15 das erste barocke Kuppelfresko in München.

Als einzige Kirche in der Innen-stadt Münchens blieb die Dreifal-tigkeitskirche von der Zerstörung durch Bomben im Zweiten Welt-krieg verschont.

Die Dreifaltigkeitskirche ist eine

sind bedeutende Werke von Cos-man Damian Asam (Deckenbilder), Joseph Ruffini, Andreas Faisten-berger, Johann Baptist Straub und Johann Georg Baader zu bewun-dern.

Das Patrozinium wird zum Fest der Allerheiligen Dreifaltigkeit (der Sonntag nach Pfingsten) be-gangen.

DreifaltigkeitskirchePacellistraße 6 80335 München

Votivkirche der Münchner Stände im Zentrum Münchens und wurde im Stil des bayerischen Rokokos nach Plänen von Giovanni Anto-nio Viscardi 1711-1718 erbaut. Sie ist eine Klosterkirche der Karmeli-tinnen und eine Nebenkirche der Metropolitanpfarrei zu Unserer Lieben Frau.

Man löste damit ein Gelübde ein, welches aufgrund einer Prophe-zeiung von Maria Anna Lindmayr gegeben wurde und erhoffte sich durch den Bau im Spanischen Erb-folgekrieg von den Österreichern verschont zu bleiben. Im Inneren

Dreifaltigkeitskirche

6 münchnerInnenstadt

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Kirche und ehemaliges Kloster mit Kühbogen und Turm der Herzog-Max-Burg 1881

Das Chronogramm über der Türe

Die eisenbeschlagene, ornamentierte Türe

Die Michaelsfigur von Joseph Fichtl und dem Kupferschmied Adam Hämmerl, das Schild trägt das trinitarische Auge

Der Türbeschlag

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9 8

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Grundrissplan des Klostersvon Fr. Dominikus a S Euph-rosina um 1711.

1 Dreifaltigkeitskirche

2 Sakristei

3 Schwesternchor

4 Einkleidezimmer

5 Pforte und Winde

6 Sprechzimmer

7 Refektorium

8 Küche

9 Garten mit Brunnen

10 Wirtschaftshof mit Zu- fahrt

11 Toiletten

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8 münchnerInnenstadt

WWussten Sie es ? Besonderheiten

19281928usbau des Ungererbades wird konkret28. November: „Der Stadtrat genehmigt die Mittel zum Ausbau des Ungererbades und zwar sollen das bishe-rige Sonnen- und Knabenbad, der Restaurationsgarten und der Garten der Villa Ungerer zu einem Familien-

bad umgebaut werden, wobei die getrennten Frauen- und Männerabteilungen bestehen bleiben sollen

RR adiologenkongreß im der Universitäts-Frauenklinik10.-14. Dezember: „Die radiologische Abteilung der Krebskommission des Völkerbundes tagt in München, um die Einrichtungen und die Strahlenabteilung der Universitäts-Frauenklinik kennen zu lernen, die von allen

Kliniken das größte Material auf diesem Gebiet hat. Geheimrat Döderlein hält eine größere Vorlesung über die Bedeutung der Strahlenbehandlung für die Gynäkologie, wobei er betont, dass die Strahlenbehandlung Gleiches, wenn nicht mehr leistet als die operative Behandlung“

ntiquar Rosenthal gestorben23. Dezember: „Ein Mann von Ruf war der Antiquar Ludwig Rosenthal, der im Alter von 88 Jahren verschie-den ist. Vom Lehrling mit einfacher Schulbildung hat er es zum Gründer eines weltbekannten Antiquariats

gebracht.“ Ludwig Rosenthal hatte im Jahr 1867 mit einer „Antiquariats-Buchhandlungskonzession“ des Münch-ner Magistrats ein Geschäft gegründet, das schon nach wenigen Jahren Weltgeltung erlangte. Über Jahrzehnte hinweg hatte er gemeinsam mit seinem Bruder Jacques als Kaufmann und Bücherkenner eine wichtige Mittlerrolle im Kunst- und Wissenschaftsbetrieb der Stadt inne. Den ab 1933 von den Nationalsozialisten erzwungenen Rückzug der jüdischen Familie Rosenthal aus dem Münchner Antiquariatsgeschäft musste er nicht mehr erleben.

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August Ungerer der Namensgeber war Besit-zer des Schwabinger Würmbades und Bau-herr der Ungererbahn

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Schlechte Konjunktur für Christbäume24. Dezember: „In München sind in diesem Jahr Tausende von Christbäumen aller Größen unverkauft geblie-ben. Das Angebot war in diesem Jahr zu groß, so das.“s ein Restbestand an Christbäumen verblieb, wie er in

München seit langen Jahren nicht mehr zu beobachten war

m 17.2. in München gibt es 3000 männliche und 4 weibliche Rechtsanwälte.Eröffnung der Heckscher Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. 4.11. München zählt 856.479 Besucher in diesem Jahr, die in Hotels und Pensionen übernachten (davon

138.000 Ausländer).12.2. München bekommt ihre Erste FaschingsprinzessinDer Wohnungsbau in München erreicht mit 5149 fertig gestellten Wohnungen eine neue Rekordmarke. Gründung der Tierpark AG, Kaufmännischer Direktor wird Carl Th. Schrembs. Eröffnung des Dantestadion, das von Karl Meitinger erbaut wurde. 29.12. Im Stadion an der Grünwalder Straße siegt eine Münchner Stadtratsmannschaft mit dem „Sechziger“ Mit-telläufer Alois Pledl über eine Berliner Mannschaft mit größtenteils „Hertha“ Spielern 6 : 1

9münchnerInnenstadt

aus dem Münchner Stadtleben

19281928

19291929

SS

estsitzung des Stadtrats zum 10jährigen Bestehen der Weimarer Verfassung im Rathaus.Reichspräsident von Hindenburg wird Ehrenbürger der Stadt.Der ägyptische König Fuad steigt im „Hotel Regina“ ab und besucht das Deutsche Museum.

Gedächtnisfeier der bayerischen Frauenvereine, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Gesellschaft der Altenfreunde für die im Januar verstorbene Stadträtin Luise Kiesselbach im großen Saal des Alten Rathauses.

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G´schichten aus dem Münchner Bratwurstherzl

Bedeutung im Werk des Malers wächst die „moderne Schönheitsgalerie“, ein zeitge-mäßes Pendant zur Galerie Ludwig I. von Bayern und Ehrschätzung seiner sinnlichen „Sammlerleidenschaft“.

Kellnerin oder Kellner, „Baronesse De Luxe“ oder Wolfgang Rackl? Seit fast 10 Jahren im Bratwurstherzl für die Gäste und die speziellen Essenswünsche und Geträn-kespezialitäten zuständig. Die Leibspeise:

Baronesse De Luxe und Heino Hallhuber

„Obergmoa Zwoagsang“

Kunstmaler Wolfgang M. Prinz“

Stammgast Heino Hallhuber mit Ehefrau,Heino Hallhuber bekannt auch durch den Brandner Kaspar, hier spielte er die Rolle des Erzengels Michael.

Ein neuer Stammgast im Münchner Brat-wurstherzl, der Münchner Kunstmaler Wolfgang Prinz, bekannt durch seine Mün-chenbilder, Speisekarten von Münchner Gaststätten und als ein Projekt zentraler

Baronesse De Luxe

Beim Musikalischen Weißwurstfrüh-stück im März im voll reservierten Brat-wurstherzl, waren wieder viele alte und auch neue Stammgäste zu Gast und die-

Stimmung mit dem „Obergmoa Zwoag-sang“ lies nichts zu wünschen übrig. Eini-ge Gäste liesen sich sogar zum Schunkeln

nächste Weißwurstfrühstück statt.

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Deftiger Schweinebraten, ein Schäufele* am Freitag oder Samstag im BWH, wie das das Bratwurstherzl von Insidern gerne ge-nannt wird, auf jeden Fall muß es ein defti-ges wohlschmeckendes Essen sein.

*Schäufele, Schäuferle oder Schäuferla

Schweineschulter; bundene, schaufelför-mige Schulterblatt.Für fränkische Schäufele wird beim rohen Schulterstück mit Knochen und Schwarte die Schwarte kreuzweise eingeritzt, das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Kümmel gewürzt, auf gewürfeltes Wurzelgemüse und gewürfelte Zwiebeln in einen Bräter gesetzt, etwas Fleischbrühe und eventuell dunkles Bier hinzugegeben und alles für gut zwei bis drei Stunden im Ofen gebra-ten. Beim fertigen Schäufele sollte sich das Fleisch leicht vom Knochen lösen und die Schwarte knusprig und goldbraun sein. Serviert wird es mit dunklem Bratenjus, Kartoffelklößen und in Mittelfranken mit gemischtem Salat, in Teilen Oberfrankens mit Sauerkraut oder seltener mit Blaukraut und in Unterfranken vorwiegend mit Wir-sing

Die Geschichte der Bratwurst

Was für den Bayern die Weißwurst, das ist für den Franken die Bratwurst. Durch die originelle Art der Zubereitung, der dazu gereichten Beilagen und des Ser-vierens ein gut Stück dazu beigetragen, den Namen der Stadt Nürnberg bekannt und be-rühmt zu machen. Die echten Nürnberger Bratwürste sind kaum größer als ein klei-ner Finger, enthalten nur und munden vom Rost gebraten am besten. Ihn haben schon die Altvordern der heu-tigen Nürnberger zu diesem Zwecke mit Vorliebe mit Buchenholz geheizt.Man verzehrt die Nürnberger Bratwürstel - ohne Rücksicht auf die Tageszeit - ihrer

berg mit sinkenden Stückgewichten für das populäre Lebensmittel reagiert wurde, um so Wucherpreise zu verhindern. Allerdings war bereits 1497 die erste Verordnung über Größe, Füllung und Preis der Würste ver-abschiedet worden.

In Nürnberg sind die Weegla „3 Stück Nürn-berger Bratwürste“ für zwischendurch sehr

dieses im Straßenverkauf anbieten, auch im „Münchner Bratwurstherzl“ können Sie sich ein Weegla im Straßenverkauf holen.Fortsetzung folgt.

Das Motto vom Münchner Bratwurstherzl

“ Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen”. Hl. Theresia von Avila

Ihre Mannschaft vom Bratwurstherzl

Hertha Uhl Betriebs GmbHDreifaltigkeitsplatz 180331 MünchenTel.: 089-29 51 13

„Größe“ entsprechend vom Halbdutzend an aufwärts. Sie werden auf runden Zinn-tellern serviert, bei zehn Stück jedoch - nicht mehr und nicht weniger - auf einem zinnernen „Herzteller“.Als Beilage bekommt man für gewöhn-lich Sauerkraut oder Kartoffelsalat, auch Sahnemeerrettich paßt sehr gut dazu. Eine Delikatesse besonderer Art sind Rostbrat-würste mit Hopfensalat. Er wird aus jungen Hopfenspitzen zubereitet und dürfte eine nur in Nürnberg bekannte Spezialität sein.Die Bezeichnung „Bratwurst“ leitet sich nicht von braten ab, sondern von der Her-stellungsart der Wurst: Brät ist klein ge-hacktes Fleisch (von ahd. brato für schieres Fleisch, Weichteile und mhd. gebræte = Fleisch) – darum im Sprachgebrauch tlw. auch: Brätwurst.Die gebratene oder gegrillte Bratwurst wird zur besseren Unterscheidung auch „Rostbratwurst“, „Roster“, „Grillwurst“ oder „Griller“ genannt.In der Antike sprach schon Homer von Bratwürsten. Die Römer überlieferten so-gar Rezepte mit Nüssen und Früchten. Die ersten Nachweise für unsere traditionelle Bratwurst stammen 1404 aus der Land-grafschaft Thüringen und 1410 aus der Grafschaf Katzenelnbogen. 2010 steht das 600-jährige katzenelnbogener Bratwurst-Jubiläum an. Eine gern erzählte - und in manchen Speise-karten veröffentlichte - Geschichte besagt, der Grund für den geringen Durchmesser der Bratwürste sei der, dass Gefangene im Nürnberger Lochgefängnis durch das Schlüsselloch von ihren Angehörigen mit der Wurst versorgt werden konnten. Einer anderen Legende zur Folge haben Nürn-berger Gastwirte im Mittelalter die klei-nen Bratwürste entwickelt, um Reisende, die nach Beginn der Sperrstunde noch in der alten Handelsstadt eintrafen, durch das Schlüsselloch der Wirtshaustür verköstigen zu können. Die plausibelste Theorie hinge-gen geht davon aus, dass auf die allgemei-ne Teuerung im 16. Jahrhundert in Nürn-

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und ihre Herkunft

Münchner Straßen und Plätze

Wann u n d w i e s i e z u i h r e n Namen k amen .

Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur ano-nymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Ritterge-schlecht. Dort standen die Vips unterschiedlichster Epochen Pate.

Fraunhoferstraße, Isarvorstadt, *1830: Joseph von Fraunhofer (1787-1826), Physiker und Glas-techniker; Pionier auf dem Gebiet der Optik und Astronomie, Mitglied der Bayerischen Akade-mie der Wissenschaften, Ehrenbürger der Stadt München.

Fürstenfelder Straße, Altstadt, * vor 1390: Nach Fürstenfeld, dem einstigen Kloster bei Fürsten-feldbruck; das Kloster besaß seit 1289 an dieser Straße ein Haus.

Gaiglstraße, Maxvorstadt, *1890; Sebastian Gaigl (1799-1871) war der Besitzer einer Pfandleihanstalt in der damaligen Vorstadt Au; er stiftete 328 000 Goldmark für das städtische Waisenhaus und zur Ausbildung talentierter Waisen.

Galeriestraße, Lehel, *um 1783: Nach der Staatlichen Gemäldegalerie, die von 1783 bis zur Eröffnung der Alten Pinakothek 1836 in den Hofgartenarkaden an dieser Straße untergebracht war.

Fürstenstraße, Maxvorstadt, *1820: Nach der früheren Volksmundbezeichnung „Fürstenweg“ für die noch um 1810 bestehende Fahrstraße auf dem zugeschütteten Kanal, der die Residenz im Schloss Nymphenburg und den Schlössern Bie-derstein und Schleißheim verband.

Gabelsbergerstraße, Maxvorstadt, *1862: Franz Xaver Gabelsberger (1789-1849), Stenograf; war seit 1823 Geheimer Kanzlist und Sekretär im Bayerischen Ministerium des Innern, ab 1840 Stenograf der Ständekammer und Leiter eines eigenen Stenografenbüros; hatte sich seit 1817 mit der Entwicklung einer Schnellschrift befasst, die er zur Reife ausarbeitete; sein System wurde 1924 von der Deutschen Einheitskurzschrift abgelöst.

Gärtnerplatz, Isarvorstadt, *1863; Friedrich von Gärtner (1792-1847), Baumeister; er gestaltete als Hofarchitekt König Ludwig I. von Bayern ab 1828 den nördlichen Teil der Ludwigstraße in München, Gärtner war Direktor der Akademie der Bildenden Künste, Generalinspektor der Kunstdenkmäler Bayerns und Leiter der Nymphenburger Porzellanmanufaktur.

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Genter Straße, Schwabing, *1921; Nach Gent, der Hauptstadt der Provinz Ostflandern in Belgien (urkundlich im 8. Jahrhundert erwähnt, im 10. Jahrhundert eine Kaufmannssiedlung; Weltgeltung durch Tuchmacher).

Gentzstraße,Schwabing-West,*1898;Karl Gentz (1840-1896) war Schreinermeister und Gemeindebevollmächtigter der Liberalen Partei; er hinterließ großzügige Stiftungen für Kinder- und Erholungsheime.

Georg-Freundorfer-Platz, Schwanthalerhöhe, *1983; Georg Freundorfer (1881-1940), Komponist und Zithervirtuose; engagierte sich für die volkstümliche Zithermusik; von ihm stammen zahlreiche Kompositionen, am bekanntesten ist das Stück „Der Weg zum Herzen“.

Georg-Hirth-Platz, Ludwigsvorstadt, *1917; Georg Hirth (1841-1916), Verleger und Schriftsteller; kam 1871 als Redakteur nach München; schrieb als nationalliberaler Publizist ab 1875 in den „Münchner Neuesten Nachrichten“ seines Schwiegervaters Knorr und wurde Mitherausgeber dieser Zeitung. Gründer und Herausgeber der Zeitschrift „Jugend“ (Verlag Knorr&Hirth); außerdem war er Gründer des Goethebundes zum Schutz freier Kunst und Wissenschaft (1900) sowie des Münchner Journalisten- und Schriftstellervereins.

Georg-Schätzel-Straße, Maxvorstadt, *1967; Georg Schätzel (1874-1934) war ab 1899 bei der Bayerischen Postverwaltung im Dienst; wurde von 1927 bis 1932 Reichspostminister; er setzte sich für den Gebrauch von Motorfahrzeugen im Postdienst ein.

Georgenstraße, Maxvorstadt Schwabing, 1856; Nach der einstigen Georgenschwaige.

Gartenstraße, Schwabing-West, *1913; Nach den früher hier zahlreich angelegten Gärten.

Ganghoferstraße, Schwanthalerhöhe, *1878: Jörg von Halsbach, gen. Jörg Ganghofer,(auch Jörg von Polling, gest. 1488) Baumeister; der Maurermeister aus Polling leitete ab 1468 den Bau der Frauenkirche; er leitete auch den Neubau des (Alten)Rathauses und war als Baumeister am Alten Hof und an der Allerheiligenkirche am Kreuz tätig; sein Grab ist in der Frauenkirche.

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Ein Biergarten mitten in der Stadt

Historie

Die Biergärten entstanden in Mün-chen im 19. Jahrhundert. Damals war das Brauen nur zwischen 29. September und 23. April - Michaeli und Georgi – erlaubt. Es wurde noch auf offenem Feuer gebraut. Ein De-kret aus dem Jahr 1539 untersagte das Brauen wegen der hohen Brand-gefahr im Sommer. Die Brauer mus-sten somit ihr Bier auf Vorrat herstel-len. Das Bier wurde in Bierkellern, meist in der Nähe der Brauereien, gelagert Da jedoch wegen des ho-hen Grundwasserspiegels in Mün-chen keine tiefen Keller gebaut wer-den konnten, brauchte man schatti-ge und kühle Plätze. In den Winter-monaten wurde Eis zur Kühlung aus den umliegenden Weihern geholt. Um die Temperatur des Lagers wei-

ter zu senken, wurde Kies auf den Boden gestreut und Rosskastanien gepflanzt, die mit ihren großen Blät-tern im Sommer viel Schatten bo-ten. Seitdem gehört zu jedem ech-ten Biergarten die Kastanie.

Erste Biergartenrevolution

Bald wurde damit begonnen, direkt an den Bierkellern Bier auszuschen-ken. In den Anfängen brachten die Leute einen großen Krug mit, um das gekaufte Bier mit nach Hause zu nehmen. In den heißen Sommer-monaten wurde das Bier jedoch oft bereits direkt vor Ort genossen. Die Brauereien stellten dazu Tische und Bänke unter die Kastanien. Sehr zum Verdruss der Wirte, da die Plätze ein beliebtes Ausflugsziel der Münch-ner wurden. Die Wirte gingen auf die Barrikaden: „die Brauer sollten die Wirte beliefern und nicht an je-dermann ihr Bier verkaufen“ forder-ten sie.

König Ludwig I.

Um einer Biergarten-Rebellion vor-zubeugen, erließ König Ludwig I. eine Biergartenverordnung Er ver-fügte, dass die Bierkeller zwar wei-terhin den Ausschank betreiben, dort jedoch keine Mahlzeiten servie-ren durften. Wer also seine Maß Bier im Schatten der Kastanienbäume genießen wollte, musste damals sei-ne Brotzeit selbst mitbringen. Heu-te ist diese königliche Verordnung

nicht mehr gültig. Im Hofbräuhaus werden auch im Biergarten Speisen serviert.

Eine Oase am Platzl

Unter alten Kastanienbäumen, um-

fasst von den historischen Mauern, befindet sich heute der sommerli-che Treffpunkt für alle, die das Bier-gartenflair in der Stadt erleben wol-len. Durch den imposanten Torbo-gen gelangt man in diese Oase, als tue sich eine andere Welt auf – mit-ten im Zentrum. Seit 1897 plätschert dort ein Brunnen, der auf seiner Säule den bayerischen Löwen trägt. Fast 500 Gäste finden Platz und kön-nen so auch unter freiem Himmel die einmalige Atmosphäre des Hof-bräuhauses genießen. Die traditio-

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schon viele Freundschaften entstan-den – auch wenn manche nur einen Biergartenaufenthalt lang dauerten.Ein Auszug aus der bayerischen Biergartenverordnung von 1999 un-terstreicht, wie wichtig ein Besuch im Biergarten für die Psyche ist:

„Biergärten erfüllen wichtige sozi-ale und kommunikative Funktionen, weil sie seit jeher beliebter Treff-punkt breiter Schichten der Bevölke-rung sind und ein ungezwungenes, soziale Unterschiede überwinden-des Miteinander ermöglichen Die Geselligkeit und das Zusammensein im Freien wirken Vereinsamungser-

scheinungen im Alltag entgegen.“

Ergattern Sie selbst ein lauschiges Plätzchen im windgeschützten Bier-garten und genießen Sie original altmünchner Atmosphäre im Hof-bräuhaus mit traditioneller Wirts-hausmusik.

Hofbräuhaus am PlatzlPlatzl 980331 MünchenTelefon (0 89)29 01 36 10Fax (0 89)22 75 [email protected]Öffnungszeiten: Täglich 09.00 - 23.00 Uhr

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nelle Wirtshausmusik, die täglich aufspielt, verschönert das Biergarte-nerlebnis allemal. Dazu genießt man seine kühle Maß und bayerische Spezialitäten. Auszeichnung in„Bayerischer Küche“

Zur frischen Maß gehören tradi-tionelle Gerichte. Auf die Herkunft der Zutaten legt die Küche im Hof-bräuhaus den größten Wert. Sämtli-che Zutaten kommen aus der Regi-on und werden liebevoll ausgewählt. Fünf Küchenmeister und ihre Kol-legen achten stets auf Frische und Qualität und kochen nach altüberlie-ferten Rezepten. Die Auszeichnung in „Bayerischer Küche“ bestätigt das hohe Niveau der Hofbräuhaus-küche. Das Fleisch wird in aller Früh von vier Metzgermeistern und ihren Gesellen in der hauseigenen Metzge-rei zubereitet. Hier wird nicht nur die Frische sondern auch die handwerk-liche Qualität geschätzt. So kommen auch die Weißwürste, die täglich in den frühen Morgenstunden ge-macht werden, bei den Gästen be-stens an. Das Gemüse aus der Regi-on wird frisch angeliefert, die Sup-pen und Soßen werden selbst an-gesetzt, die Salate immer frisch zu-bereitet. So kann das Hofbräuhaus am Platzl eine Qualität anbieten, die man schmeckt. Tagesmenüs gibt es bereits ab 4,80 bis 6,80 . Beliebte Biergartenschmankerl sind zum Bei-

spiel auch Obatzter und Raditeller mit Schnittlauchbrot. Schnittlauch hilft gegen Trunkenheit Schnittlauch soll das Verdauungssystem und den Kreislauf stärken. Der Kräuterkund-ler Leonhart Fuchs empfahl im 16. Jahrhundert Schnittlauch zusam-men mit Weihrauch und Essig bei Trunkenheit. Schnittlauch und Ret-tich sind außerdem reich an Vitami-nen. Ein Rettich soll sogar den Ta-gesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C decken und stark antibak-teriell wirken. So nutzten schon die alten Ägypter Rettich gegen Infektio-nen und später im Mittelalter wur-

den sogar Schlangenbisse mit Ret-tichschnaps behandelt.

Biergarten wirkt gegen Vereinsamungserscheinungen

Der Besuch im Hofbräuhaus Bier-garten ist immer ein Erlebnis. Denn hier treffen sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und aus al-ler Herren Länder; Einheimische wie Touristen, Alte und Junge. Was die Biergartenatmosphäre so einzigartig macht, ist, dass jeder jedem zupro-stet und man sich völlig ungezwun-gen miteinander unterhält. So sind

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zu gründen. Eine Reise nach Indien unterbricht er 1900 in Capri, wo er dann bis zu seinem Tode 1913 lebt.Am bekanntesten wurde sein Schat-tenriss-Zyklus „Göttliche Jugend“ der unter anderem tausendfach als Postkartenserie reproduziert wurde.Unvergessen auch der im Original 68 m lange u. 2 m hohe Fries „Per aspera ad astra“, ein Triumpfzug der Jugend, dessen Entwurf 1875 entstand. An der Vollendung des riesigen Wandbildes war Hugo Höp-pener genannt „Fidus“, sein bekann-tester Schüler beteiligt, weil Meister Diefenbach wegen Krankheit meist arbeitsunfähig war.Heute füllen seine Gemälde das Die-fenbach-Museum in der Certosa di San Giovanni auf Capri.

Mit malerischen GrüßenIhre Petra Perle Wirtin vom Turmstüberl im Isartor

Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913) war ein Avantgardist des Jugendstils. Er kultivierte die symbolistische Ma-lerei, gründete 1885„HUMANITAS“- die Werkstätte für Religion, Kunst u. Wissenschaft.

Diefenbach gilt als der bedeutends-ten Vorkämpfer neuer, freier Lebens-reformen: er aß vegetarisch, kleide-te sich und seine Jünger wie Jesus und die Apostel in körperfreundliche Wallegewänder und lebte die Frei-körperkultur nebst freier Liebe. Er war sozusagen ein Hippie-Ururgroß-vater der Umwelt-und Friedensbe-wegung.

Als Kohlrabi-Apostel bekannt, lie-ferten er und seine Landkommunen den Gazetten und Klatschspalten von München und Wien immer wie-der Gesprächsstoff.Sein Studium an der Münchner Kunst Akademie muss er wegen Typhus unterbrechen. Durch diese Krankheit wurde aus ihm ein fanati-scher Anhänger der naturgemäßen Lebensweise, eine Art Naturpro-phet, was ihm viel Spott und Hohn einbrachte. Auch heute noch steht

man als Vegetarier immer in Erklä-rungszwang: warum denn?- wieso? - Wie das erst vor hundert Jahren war, kann man sich ja ausmalen. So geriet seine künstlerische Arbeit immer in den Hintergrund. Die Leute zerrissen sich eher das Maul darüber, wie Die-fenbach als Schrecken der bürgerli-chen Welt mit seinen Jüngern und Schülern in einem Steinbruch bei Höllriegelskreuth lebte und arbeite-te.

Wegen seiner provokativen Klei-der und Haartracht bekam Meister Diefenbach Pinakothekverbot. 1889 verlief seine erste große Gemäl-deausstellung in der Münchener Löwengrube sehr erfolgreich. Eine zweite in Wien lockte 80.000 Besu-cher an, nun war er auch als Maler bekannt. Trotzdem war er ständig auch als Karikatur in der Presse zu sehen. Weil er unter anderem sein 9 Monate altes Söhnchen nackt son-nenbaden ließ, verursachte Diefen-bach den ersten Nudistenprozess der Geschichte. Die Bayrische Obrich-keit machte ihm das Leben schwer, so dass er München den Rücken kehrte. Er lebte und malte in Wien, durchquerte mit seiner Familie zu Fuß die Alpen, malte wochenlang in Almhütten des Karwendel Berg-geister, Elfenreigen und Nixentänze. Es trieb ihn nach Tries u. Kairo wo er als „Derwisch des Westens“ hoch angesehen war. In Ägypten versuch-te er ein Waisenhaus in Sphinxform

Karl Wilhelm Diefenbach

Diefenbach und Fidus

Diefenbach mit seiner Landkommune

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Kurze Zeit nach der Erhebung zur Stadt im Jahre 1158 erhielt München durch den Welfenherzog Heinrich den Löwen den 1. Mauerring um 1175.

Mitte des 13. Jahrhunderts entstand unter Kaiser Ludwig dem Bayern der 2. Mauerring, dessen Verlauf sich heute noch in der Führung des Altstadtringes in etwa erkennen lässt. Der neue Mauerring öffnete sich in den vier Haupttoren, dem Isartor im Osten, dem Schwabinger Tor im Norden, dem Neuhauser Tor im Westen, dem Sendlinger Tor im Süden und den Nebentoren wie das Kosttor, Inneres Einlasstor und dem Angertor. An strategisch wichtigen Punkten wurden Rundtürme, so genannte Scheiblinge, zur Aufnahme von Geschützen errichtet. Zur Beo-bachtung des Umlandes diente der Lueg-ins-Land, der Falken- und der Jungfernturm.

Die Wallbefestigungen

Wallbefestigung vor dem Neuhauser Tor, ca. 1765

Wallbefestigung vor dem Schwabinger Tor, ca. 1765

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Wallbefestigung vor dem Sendlinger Tor, ca. 1765

Der Rote Turm an der Isarbrücke, ca. 1765

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Auf Veranlassung Kurfürst Maxi-milians I. wurde München während des Dreißigjährigen Krieges mit einer Wallanlage verschanzt. Sie war 1640 im Wesentlichen vollendet. Die nach niederländischem Vorbild (von außen nach innen) aus Graben und Wall bestehende Befestigung wurde in ziemlich regelmäßigen Abständen von spitzwinklig vorragenden Bas-tionen begleitet, an den im Fall kriegerischen Auseinandersetzung die Verteidigung der Stadt kulmin-ierte. Die ganze Anlage bestand aus Erdwerk, lediglich Torgänge und Was-serdurchlässe waren gemauert.

Um zu den Stadttoren und durch sie ins Stadtinnere zu gelangen, waren in der Nähe feste und fliegende, provisorische errichtete Holzstege über den Graben gelegt. 1792 wurde die Festungseigenschaft Münchens aufgehoben

vor den Toren Münchens

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te. Da der Pfälzer Kurfürst bei den Münchnern äußerst unbeliebt war, verwenden die Münchner bis heute die Bezeichnung Stachus und nicht die offizielle Bezeichnung Karls-platz.

Der Springbrunnen am Karlsplatz wurde von Bernhard Winkler 1972 aus Lausnitzer Granit und Edelstahl geschaffenDieser Brunnen fügt sich durch seine Architektur in der umgebenden Be-bauung des Rondells ein. Der Künst-ler der diesen Brunnen geschaffen hat ist Architekt und hat den Brun-nen in den Fußgängerbereich hi-neinkomponiert. Die 199 Wasser-strahlen neigen sich zur Mitte wie ein Regenbogen in die mit Rinnen

Der Stachus galt als der verkehrs-reichste Platz Europas, bis sein Ost-teil mit der Neuhauser Straße, die am Karlstor beginnt und am Fär-bergraben endet (die Fortführung des Straßenzugs zum Marienplatz heißt Kaufingerstraße), in eine Fuß-gängerzone umgewandelt wurde. Dies wird durch die Münchner Re-dewendung „Da geht’s ja zu wie am Stachus“ belegt. Ebenso gaben die Bewohner mancher bayerischen Gemeinden ihrem jeweils verkehrs-reichsten Platz eben diesen Spitzna-men „Stachus“.

Stachus ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den Karlsplatz in München. Der Name stammt von ei-nem Gastwirt mit Namen Eustachi-us Föderl, der an diesem Platz seit 1755 im Bereich der heutigen Ga-leria Kaufhof ein Gasthaus namens Stachusgarten betrieb.

Offiziell ist der Platz nach dem Kur-fürsten Karl Theodor benannt, der hier den Festungsgürtel sprengte und die Stadterweiterung anreg-

Der Springbrunnen am Karlsplatz

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ausgelegte flache Vertiefung aus den verschiedensten Formen und Materialien. Steinquader als Sitzge-legenheiten laden zum Erleben und Verweilen, mit fast südländischer At-mosphäre, zu allen Jahreszeiten am Brunnen ein. In den Wintermonaten wird der Brunnen mit einer Eisfläche überbaut und am Fachingssonntag bis zum Faschingsdienstag steht hier eine Bühne für die verschiedensten Auftritte.

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Bienvenue en France!

Hier erlebt man Frankreich! Denn zwischen Stadtmuseum und Schran-nenhalle werden Sie durch die ge-samte Atmosphäre und natürlich die Küche des "Cameleon" mitten ins Gourmetland entführt. Dieses Res-taurant ist die richtige Adresse, wenn Sie den Hauch französicher Lebens-art spüren möchten. Tagsüber zeigt sich das "Cameleon" als typisches französisches Brasserie mit schnel-ler, ideenreicher Küche. Abends ver-wandelt es sich in ein elegantes Re-staurant und verwöhnt den Gaumen mit authentischen Klassikern sowie eigenen Kreationen des Hauses. Der Chefkoch und sein Team pflegen ei-ne frische Küche zwischen Tradition und Moderne. Der freundliche Ser-vice empfiehlt Ihnen gerne einen der ausgewählten französichen Wei-ne dazu. Das Ambiente unterstreicht die Pariser Bistro-Atmosphäre. Mo-dernes Interieur, die lange, in dunk-lem Holz gehaltene Bar und dezent gesetzte Details schaffen ein unver-wechselbares Flair. An warmen Ta-gen versprüht die großzügige, ruhi-ge Terrasse mit ihren einladenden Korbstühlen und den eleganten Son-nenschirmen südländischen Charme und lockt nach draußen. Begeben Sie sich auf eine kulinarische Rei-se durch die französiche Küche und genießen Sie das Land von seiner schönsten Seite.

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nun die Grundlage legte für einen neuen Marktfleck. Kaiser Barbaros-sa, der Heinrichs Unterstützung be-nötigte, sanktionierte dieses Vorge-hen schließlich mit dem Augsburger Schiedspruch und verlieh Heinrich das Markt-, Münz- und Zollrecht für die neue Gründung. Die Brük-ke Heinrich des Löwen, die von der Konstruktion her dem Brückenbau Cäsars über den Rhein glich, war viele Jahrhunderte lang die einzige Verbindung für Transportfahrzeu-ge in die befestigte Stadt.36 Schuh breit, also ca 9 ! Metern betrug der Abstand zwischen den einzelnen Brückenpfeilern und ca 4,5m hoch war der Brückenbelag laut dem Stadtrechtsbuch von 1347.

Der Fluss war im Mittelalter der be-deutendste Wirtschaftsfaktor. Bau-materialen wie Natursteine, die zum Bau der Stadttore verwandt wurden, Baumstämme zum Bau der Häu-ser, Brennholz für die Kohlenmailer und Sand wurden durch die Flößer herangeschafft, das Wasser der Isar diente als Energielieferant für die zahlreichen Mühlen, die es in und um München herum gab.

Aber der Fluss war nicht immer nur segensreich. Zahlreiche Hochwasser der bis ins 14. Jahrhundert ungebän-digten Isar zerstörten Häuser und bedeuteten für viele Menschen Tod und Verderben. Die Überschwem-mungen gingen bis weit in das Ge-biet der mittelalterlichen Stadt, die zudem von vielen Bächen durch-zogen war. Erst im 14. Jahrhundert wurde der Lauf der Isar beeinflusst, um den Wasserstand des unbere-chenbaren Gebirgsflusses zu stabi-lisieren. Die wirkliche Begradigung der Isar allerdings beginnt erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aber auch diese kann nicht verhindern, dass es in München 1812 und 1899 zu Hochwasserkatastrophen kommt, die einzelne Isarbrücken wie z.B. die Luitpoldbrücke beschädigen und zum Einsturz bringen.

Einfluss. Heinrich der Löwe wusste dies ganz genau. Er, der im dama-ligen Gefüge des Kaiserreiches eine bedeutende Rolle spielte, schreckte nicht davor zurück, seinen Einfluss zu erweitern. Grundlage dafür war ein Ort, der alle strategischen Kom-ponenten in sich vereinbarte. Und diesen Ort fand er in der Ansiedlung einiger Mönche. Bis dahin lagen die Haupterträge beim damaligen Feu-dalherrn, dem Bischof von Freising .Seine Haupteinkünfte stellten die Zoll- und Steuereinnahmen an der Bischöflichen Brücke in Oberföhring dar. Heinrich der Löwe ließ diesen Übergang abbrennen und errich-tete seinerseits auf der Höhe der heutigen Ludwigsbrücke in Mün-chen eine neue Brücke, die die alte Römertrasse und Salzstraße jetzt in sein Gebiet umlenkte. Er sah sich als einflussreiche Persönlichkeit, eben als Brückenbauer als Pontifex, der

850 Jahre wird München in diesem Jahr. Das Thema des Jubiläumsjah-res lautet Brücken bauen. Vielfach im übertragenen Sinne umgesetzt, als Brücke zwischen Jung und Alt, als Verbindung zwischen unter-schiedlichen Religionen und Kultu-ren, ist die eigentliche Grundlage der Bau der Brücke über die Isar im Jahr 1158 durch Heinrich den Lö-wen.Viele Feierlichkeiten werden zu diesem Anlass stattfinden. Den Abschluss bildet im August das Is-arbrückenfest.

Eine Brücke ist schließlich Ursache dafür, dass München heute besteht. Freilich eine Brücke, die nicht im normalen Ablauf der historischen Ereignisse entstanden ist, sondern ein Gewaltakt, rein aus finanziellen Überlegungen heraus. Eine Brücke bedeutet in der damaligen Zeit wirt-schaftlichen Gewinn und politischen

München und seine Isarbrücken

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Die Grünwalder Brücke

Die Grünwalder Brücke

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gleisig geplant und mit zwei zu-sätzlichen Trassen für Fußgänger versehen, konnte die Brücke bald die ständig größer werdenden Loko-motiven nicht mehr tragen, die aus Nagelfluh bestehenden Brücken-köpfe wurden durch Beton ersetzt. Zahlreiche Renovierungen erfolgten, bis sie schließlich 1982 abgerissen, und 1985 die heutige Brücke errich-tet wurde. Traurige Berühmtheit hat die Brücke dadurch erhalten, dass sie über viele Jahre als die Selbst-mörderbrücke galt. 250 Menschen fanden hier seit ihrer Erbauung den Tod.

Auf dem Weg nach München begeg-nen wir drei weiteren Isarübergän-gen, die damals noch weit außer-halb Münchens lagen, heute aber vielen Touristen und Einheimischen

1158 hat München eine Brücke. Fast 700 Jahre dauert es, bis durch die Stadterweiterung durch Karl Theodor Ende des 18. Jahrhunderts neue Brücken notwendig werden, und Gebiete, die sich rund um Mün-chen befinden, ebenfalls beginnen, neue Brückenwerke zu schaffen.

Ebenso wie die Zolleinnahmen an der Föhringer Brücke besaß der Bi-schof von Freising das Zollrecht an der Zollstation in Grünwald, südlich von München. Dieses Recht mit den entsprechenden Zolleinkünften übertrug er bereits im 11. Jhd. dem Kloster Schäftlarn. Spuren einer Brücke waren damals noch nicht zu finden, wahrscheinlich bestand zunächst ein Fährverkehr, der die Handelstreibenden von Höllriegels-kreuth nach Grünwald brachte. Erst um 1904 entstand bei Grünwald eine von Gabriel von Seidl, einem der be-deutendsten Münchner Architekten gestaltete Eisenbahnbrücke, bei der bis 1935 noch Brückenzoll erhoben wurde, um den Bau zu finanzieren.Waren die Brücken bis ins 19. Jahr-hundert hinein entweder aus Holz oder später dann aus Stein, entstan-den durch die Erfindung der Eisen-bahn ganz neue Notwendigkeiten.

Die Großhesseloher Brücke, ent-stand in den Jahren 1851 bis 1857 war zur damaligen Zeit mit einer Spannweite von 258m Länge und 31m Höhe die höchste Eisenbahn-brücke der Welt. Zunächst doppel-

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längst bekannt und vertraut sind.Am Zufluss zum Auermühlbach be-fand sich bis ins 19. Jahrhundert ein Schleusenhaus, das den Zufluss dieses Baches regulierte. Als 1815 zwei Flößer bei einem Unfall geret-tet wurden, erfüllte der Sohn eines Verunglückten das Gelübde seines Vaters und errichtete an dieser Stel-le die Marienklause. Zu Beginn des 20 Jahrhunderts verlangten viele Bürger, die in der Gartenstadt Har-laching oder auf der anderen Seite der Isar in der Villenkolonie an der Ludwigshöhe wohnten nach einer Möglichkeit, die Isar zu überqueren. Nachdem dann 1910/11 der Tierpark Hellabrunn entstand, wurde schließ-lich 1920 die Marienklauser Brücke als südlichste Fußgängerbrücke im Münchner Burgfrieden errichtet.

Die Großhesseloher Brücke

Die Marienklauser Brücke

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zerstörte Wittelsbacher Brücke vor-gesehen, wurde aber auf Grund des geplanten Gesamtkonzeptes für die Münchner Innenstadtbrücken, dann am heutigen Standort der verlänger-ten Candidstraße errichtet. Leider wurde sie aber 1944 im 2. Weltkrieg stark beschädigt, so dass sie heute lediglich ein Verbindungsstück des Mittleren Rings darstellt, aber ihre frühere Ausstrahlung völlig verlo-ren hat.

Die folgende Braunauer Brücke, im Übrigen die erste Brücke mit elektri-scher Beleuchtung, entstand 1870 nach dem Neubau des Südbahn-hofs, um den reibungslosen Trans-port zum Schlacht- und Viehhof zu ermöglichen. Über diese Eisenkon-struktion von Heinrich Gerber lief die Zugverbindung München- Sim-bach-Braunau.

Die ursprüngliche Wittelsbacher Brücke, die vom Namen her an die bayerischen Landesherrn seit 1180 erinnert und speziell König Lud-wig II. gewidmet war, wurde 1899 ein Opfer der Hochwasserkatastro-phe.1904 wurde sie im Rahmen des schon erwähnten Gesamtkonzepts durch einen Entwurf von Theodor Fischer ersetzt. Die Statue Otto von Wittelsbach erinnert an den ersten Wittelbacher Herrscher nach Hein-rich dem Löwen.

neuerung mit beidseitigem Geländer. Viele Münchner sind seitdem über die alte Holzkonstruktion geradelt, schließlich war sie aber so marode, dass die 400m lange Brücke 2000/1 durch eine Stahlbetonkonstruktion ersetzt werden musste.

Als nächstes treffen wir auf unserem Weg zu den Münchner Innenstadt-brücken auf die Brudermühlbrücke, die ihren Namen von der Alten Bru-dermühle erhielt, die ehemals im Besitz des Angerklosters war und in späterer Zeit als Krankenhaus für Pesterkrankte diente.

Ursprünglich war die 1876 von August Voit errichtete und reich verzierte Fachwerkbrücke für den Wiederaufbau an der durch die Flut

Eine weitere Ergänzung erfolgte mit dem Bau der Thalkirchner Brük-ke, über die heute viele Touristen von der U- Bahn her zum Münchner Tierpark kommen. Ursprünglich als einfache Holzbrücke 1904 errichtet, wurde sie 1991 neu gebaut, aller-dings beträgt auch heute die Trag-fähigkeit der Brücke lediglich 3 Ton-nen.

An die Thalkirchner Brücke anschlie-ßend befand sich schon im 18. Jhd. ein geländerloser Holzsteg. Diese Konstruktion war allerdings mit Absicht gewählt, da sie somit bei extremem Hochwasser eine gerin-gere Angriffsfläche bot, und sich so nur geringe Holzmassen aufstauen konnten und damit den Drück der reißenden Isar nicht noch zusätz-lich erhöhten. Diese Flaucherbrücke, deren Namen sich von der am Zu-sammenfluss von Isar und Großen Stadtbach befindenden Gastwirt-schaft ableitet, erhielt 1914 eine Er-

München und seine Isarbrücken

Die Thalkirchner Brücke

Die Flaucherbrücke

Die Flaucherbrückerücke

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Viele der prachtvollen Naturstein-brücken Münchens sind im Krieg zerstört worden, neue Brücken erfül-len lediglich funktionalen Aufgaben, den eigentlich Glanz der Münchner Isarbrücken zeigen nur mehr we-nige Bauwerke, aber davon in der nächsten Folge.

In der nächsten Folge werden wir uns zu den berühmtesten Brücken Münchens begeben, die von den beien genannten Architekten und Baumeistern gestaltet wurde und noch heuten zu Münchens schön-sten Orten zählen.München war immer eng mit sei-nem Fluss verbunden, aber im Ge-genteil zu vielen anderen Städten ist die Isar heute nicht der Mittelpunkt der Stadt, sondern der historische Kern der Stadt hat sich weg von der Isar hin entwickelt, der Fluss und seine Naturlandschaft dienen heute als Naherholungsgebiet der Stadt.

Die Wittelsbacher Brücke mit der Statue Otto von Wittelsbach

Die Braunauer Eisenbahnbrücke

Die Brudermühlbrücke

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für Sie gesehen.....Mitten im Herzen von München, nur einen Steinwurf vom Marienplatz entfernt gibt es noch nostalgische Läden im traditionellen

ihr Geschäft in „fremde Hände“ geben und

fand in Frau Helga Schmidt eine würdige

Traditionsladen mitten in der Münchner-

besteht aus gelernten Schneiderinnen die

Nach dem viele Kunden den Wunsch nach

ihr Programm mit auf, eine waschbare und

solide Mode, die es nur in Fachgeschäften

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t

für Sie gesehen.....

Seit 69 Jahren gibt es die Firma Peter Vollmer im Ruffini-Haus, Sendlinger Straße 1 gegenüber vom Bekleidungshaus Konen und wird bereits in der 3. Generation betrieben.

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Bitte vereinbaren Sie einen An-probetermin unter 089/26 54 62 und wir nehmen uns gerne Zeit für Sie.

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