17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube...

20
das festival, das bewegt. 17

Transcript of 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube...

Page 1: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

das festival, das bewegt.

17

Page 2: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

17Festival SommerklängeMoosstrasse 10CH-6330 [email protected]

BankverbindungRaiffeisenbank Cham-SteinhausenPC 60-9596-7IBAN/KONTO-Nr.CH 50 8145 5000 0019 3459 6

Page 3: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

ZUM GELEITKünstlerisches Schaffen bedingt Gemeinschaft, Gemeinschaft wiederum wird durch künstlerisches Schaffen gefestigt und gestärkt. Die Zuger Bevölkerung mit ihren vielen Nationalitäten weiss um diesen Zusammenhang. Täglich bewegt sich eine grosse Zahl von Menschen im Kulturleben, es wird gesungen, getanzt, musiziert, veranstaltet und besucht. In Vereinen und Institutionen werden dafür ehrenamtlich unzählige Stunden geleistet. Auch die Politik weiss um diesen Zusammenhang. Zusammen mit Stiftungen, Firmen, Gönnern, Vereinsmitgliedern ermöglicht sie mit ihren Beiträgen auch in Zeiten intensiver Sparanstrengungen ein vielfältiges kulturelles Angebot in allen Sparten und Stilen.

Hatten Sie schon einmal Gelegenheit, im Kreise Ihrer Freunde unter blühenden Kirschbäumen zu sitzen und einem begnadeten Akkordeonisten zuzuhören, der virtuos eine Bach-Fuge intonierte, während Amseln im Frühlingsrausch in den Gärten der Umgebung ihr Bestes gaben? Nein? Ich selbst hatte vor kurzem dieses Glück: eine herrliche, zufällige Frühlingssymphonie!Ich erzähle Ihnen das, weil ich finde, dass das Festival Sommerklänge, dessen neues Programm Sie in Händen halten, genau das möglich macht: wunderbare Musik an einem unerwarteten Ort mit dessen eigener Geschichte gemeinsam erleben. Der Ort wird zum offenen Konzertsaal, der ungewohnte Hörerlebnisse ermöglicht, und macht die Vielfalt und Tiefe unseres kleinen Kantons aufs Angenehmste sichtbar.

Nutzen Sie die entspannte Sommerzeit und lassen Sie sich berühren und erwärmen von den fünf neuen Sommerkomposi-tionen des Festivals Sommerklänge 2017. Ich freue mich darauf!

Johannes Stöckli Präsident Theater- und Musikgesellschaft Zug

Page 4: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

Frisches, knuspriges, duftendes Brot! Gibt es überhaupt etwas Besseres? Dabei sind die Zutaten so einfach: gutes, selbst gemahlenes Korn, Wasser, Hefe, Salz. Allerdings: Es braucht auch Arbeit. Es muss geknetet werden. Je länger, je besser. Und es braucht Zeit, Ruhezeit, damit der Teig aufgehen kann. Und zum Schluss braucht es die nötige Hitze zum Backen.

Die Zutaten der Sommerklänge: Gute, live gespielte Musik. Musikerinnen und Musiker mit einer grossen künstlerischen Ausstrahlung. Im Wortsinn einmalige Konzertorte, die uns den Kanton Zug, seine manchmal verborgene Schönheit, seine Eigenart näher bringen. Und ein Publikum, das sich auf diese Entdeckungsreise einlässt.

Allerdings: Auch hier muss geknetet werden, damit sich die Zutaten verbinden können. Auch hier braucht es Reifezeit, damit das Konzept aufgehen kann: Probenarbeit, orga-nisatorische Details, Einrichtung des Konzertorts. Und zum Schluss: Gebacken wird die Seelenspeise im Konzert, diesem faszinierend einmaligen, unwiederholbaren Moment.

Wir laden Sie herzlich ein zur siebzehnten Ausgabe der Sommerklänge. Kommen Sie hungrig. Es gibt frisches Brot...

Madeleine Nussbaumerkünstlerische Leitung

Werner HoppeKommunikation und Administration

Thomas GlauserPeter HoppeAnna und Heinz MorfBrigitte Moser

FRISCHES BROT

Page 5: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

ProgrammübersichtKarneval der Stile

Ensemble Chamäleon

En marche!

Quintette Moraguès

Hammerklassik

Violine, Violoncello, Hammerflügel

Aus alt mach neu

Quadriga Consort

Lebensfreude

A Little Green

Sonntag, 9. Juli 201717.00 Uhr> Bauernhof Hof bei Oberwil (Cham)

Sonntag, 16. Juli 201717.00 Uhr> Kapelle Altersheim Maria vom Berg Menzingen

Sonntag, 23. Juli 2017 17.00 Uhr> Aula Gewerblich-Industrielles Bildungszentrum Zug

Sonntag, 30. Juli 2017 17.00 Uhr> Innenhof Pflegezentrum Baar

Sonntag, 6. August 2017 17.00 Uhr> Heuboden bei Holzhäusern (Risch)

1

2

3

4

5

Page 6: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

1 Karneval der StileEin grosser, fast etwas surrealer Spass soll es werden: zwei Konzertflügel nebst Streichern, Bläsern und Schlagzeug in einer grossen Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie in vergangenen Zeiten spie-gelt und auch nicht davor zurückscheut, sich selbst ein wenig auf die Schippe zu nehmen!

Sofia Gubaidulina erlaubt sich einen Wal-zerspass nach Johann Strauss, und auch Fritz Kreisler verneigt sich vor seiner Wiener Heimat. Camille Saint-Saëns wiederum setzte sich zum Ziel, die französische Kammermusik vom erdrü-ckenden Vorbild der «musique germanique» zu befreien, unter anderem auch durch den Rück-griff auf die Formen der Barockmusik. Unter die-sen neobarocken Werken ist das Septett op. 65 das brillanteste und zugleich ironischste. Man ist sich nie ganz sicher, was in diesem Karneval der Stile nun wirklich ernst gemeint ist.

1886 hat Saint-Saëns innert weniger Tage den «Karneval der Tiere» geschrieben. Öffent-lich aufgeführt werden durfte dieses Juwel aber erst nach seinem Tod 1921. Die wilden, poeti-schen, humorvollen, schrägen, sanften und auch sarkastischen Melodien dieser zoologischen Fantasie laden zum Träumen und Schmunzeln ein, ganz besonders, wenn im Reigen der port-rätierten Tiere auch die Pianisten auftreten oder unter dem Titel «Fossilien» ein musikalisches Zitatenpotpourri dargeboten wird.

Mit der Spiegelung früherer Zeiten hat sich auch Witold Lutoslawski befasst, allerdings aus weit ernsterem Anlass. Als Warschau im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht be-setzt und die Aufführung nationaler Musik verboten war, mussten die polnischen Kom-ponisten ins Caféhaus ausweichen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber auch, um überhaupt noch Werke aufführen zu können. Im Klavierduo mit Andrzej Panufnik trat auch

Camille Saint-Saëns (1835–1921)Septett Es-Dur op.65 für Trom-pete, Streichquintett und Klavier (1879/80)Préambule – Menuet – Intermède – Gavotte et Finale

Witold Lutosławski (1913–1994)Variationen über ein Thema von Paganini für 2 Klaviere (1941)

Fritz Kreisler (1875–1962)Marche miniature viennoise für Klaviertrio

Sofia Gubaidulina (*1931)Ein Walzerspass nach Johann Strauss für Klavier und Streich-quintett (1989)

Pause

Camille Saint-Saëns (1835–1921)Le Carnaval des Animaux (Grande Fantaisie Zoologique) für 2 Klaviere, Streichquintett, Flöte, Klarinette, Schlagzeug (1886) Introduction et Marche royale du Lion – Poules et Coqs – Hémiones (Animaux véloces) – Tortues – Eléphant – Kangourous – Aquarium – Personnages à longues oreilles – Le Coucou au fond des bois – Volière – Pianistes – Fossiles – Cygne – Final

Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

SONNTAG, 9. JULI 2017, 17.00 UHRBAUERNHOF HOF, OBERWIL BEI CHAMCATERING: FAMILIE HÜBSCHER, HOF, OBERWIL / WICKI’S CHÄSLAND, CHAM

Page 7: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

Lutoslawski von 1939 bis 1944 täglich in einem Warschauer Café auf. Er schrieb dafür über 200 Arrangements – von Bach bis Ravel und Debussy. Im Warschauer Aufstand sind sie alle verbrannt, ausgenommen die Paganini- Variationen. Ein Stück Kaffeehausmusik, das zu einem Standardwerk der Literatur für zwei Klaviere geworden ist...

Bauernhof Hof, Oberwil bei Cham. Der zeit weise auch als Knopflin-Hof bezeichnete Hof oberhalb des Weilers Oberwil ist markant auf einer etwa 40 Höhenmeter aufsteigenden Geländestufe gelegen und bietet einen schö-

MitwirkendeEnsemble ChamäleonMadeleine Nussbaumer KlavierCharlotte Dentan KlavierTobias Steymans ViolineDenitza Kucera ViolineAlexander Besa ViolaLuzius Gartmann VioloncelloPhilipp Stubenrauch KontrabassLaurent Tinguely TrompeteRute Fernandez FlöteFilipa Nunes KlarinetteRaphael Christen Schlagzeug

Das Ensemble Chamäleon wurde 1990 von Madeleine Nussbaumer gegründet. Es ist aus dem Zuger Musikleben nicht mehr weg-zudenken. Im Kern ein Klaviertrio, nimmt es je nach Programm weitere Musikerinnen und Musiker und ihre Klangfarben dazu und spielt dieses Mal in Grossbesetzung.

Kurze Einführung zum Konzertort:Benno Furrer Dr. phil.Geograf, wissenschaftlicher Leiter der Schweizerischen Bauernhausforschung

nen Ausblick auf Niederwil. Durch den immer näher rü ckenden Kies-ab bau ist die La-ge in zwischen fast aben teuerlich ge-worden. Der Name Hof ist mittelalter-lich und könnte auf eine grundherr-schaft liche Struk-tur hinweisen. Der Siedlungsplatz als solcher ist aber ur-alt. Die archäolo-gischen Untersu-

chungen haben im Gebiet Äbnetwald / Hof eine bronzezeitliche Siedlung nach gewiesen. Vom dazugehörigen Friedhof sind bisher 22 Brandgräber aus der Zeit um 1250 vor Chris-tus geborgen. In der frühen Neuzeit führte ge-nau hier die wichtige Strasse von Steinhausen nach Maschwanden und weiter nach Brem-garten vorbei. Das heutige Wohnhaus bestand ursprünglich aus zwei voneinander getrenn-ten Bohlenständerbauten unter einem durch-gehenden Dach und wurde 1756 erbaut. Der südliche Hausteil steht unter Denkmalschutz, der nördliche hingegen wurde 2009 sehr ge-schmackvoll umgebaut.

AnfahrtAuf der Knonauerstrasse von Cham Rich-tung Knonau ca. 300 m nach dem Weiler Oberwil beim Restaurant Kreuz nach links abbiegen. Keine direkte Zufahrt zum Hof. Parkplätze werden signalisiert. Kein ÖV. Shuttledienst ab Bahnhof Cham ab 15.30 Uhr (bitte unbedingt reservieren!).

Page 8: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

2 En marche!Wollte man für Mozarts d-Moll-Quartett einen Beinamen erfinden, es müsste «Geburtswe-henquartett» heissen. Mozart brachte es zu Papier, während er an der Seite seiner Frau Constanze während ihrer ersten Niederkunft wachte. Es war der 17. Juni 1783. Nachts um halb 2 Uhr begannen die Wehen, «folglich war es mit dieser Nacht um alle Ruhe getan», bis der kleine Raimund Leopold gegen halb Sie-ben das Licht der Welt erblickte. Gestützt auf Constanzes Bericht erzählt ihr späterer zweiter Gemahl, der dänische Diplomat Nikolaus von Nissen, die Geschichte in seiner Mozartbiogra-phie: «Zur Zeit, als seine Frau zum ersten Mal in Kindesnöthen war, arbeitete er sogar an dem zweyten der sechs Quartetten, welche er 1785 Joseph Haydn widmete. Diese Umstände wa-ren gewiss nicht zum Notendenken geeignet, da er nie am Claviere componirte, sondern die Noten zuvor schrieb und vollendete, und sie dann erst probirte; und dennoch belästigte ihn

nichts, wenn er in dem Zimmer arbeitete, wo seine Frau lag. So oft sie Leiden äusserte, lief er auf sie zu, um sie zu trösten und aufzuhei-tern; und wenn sie etwas beruhigt war, ging er wieder zu seinem Papier. Nach ihrer Erzählung wurden der Menuett und das Trio gerade bey ihrer Entbindung componirt.»

Paul Hindemith war 27-jährig, als er 1922 für die Frankfurter Bläser-Kammermusikvereini-gung, eines der ersten festen Bläserquintette in Deutschland, seine Kleine Kammermusik kom-ponierte. Die fünf Sätze sind von lakonischer Kürze, weit entfernt von spätromantischer Aus-drucksmusik. Sie sind aber auch eine Auffor-derung, ganz genau hinzuhören, um ja nichts zu verpassen. Wer dies tut, entdeckt die kühle Schönheit von fünf filigranen Perlen, vielleicht am berührendsten in der zarten Impression des Adagio, der eigentlichen Mitte des Werks.

Der zweite Teil des Konzert steht unter dem vielversprechenden Titel «Surprise» und wird

SONNTAG, 16. JULI 2017, 17.00 UHRKAPELLE MARIA VOM BERG MENZINGENCATERING: COLICCHIO VINI ZUG

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)Streichquartett d-Moll KV 421 (1783) in der Bearbeitung für Bläserquintett von David WalterAllegro moderatoAndanteMenuetto. AllegrettoAllegretto ma non troppo – Più allegro

Paul Hindemith (1895–1963)Kleine Kammermusik op. 24,2LustigWalzerRuhig und einfachSchnelle Viertel – freiSehr lebhaft

Pause

«Surprise»Eine kleine Reise durch das Universum der Quintett-Literatur(Programm nach Ansage)

Page 9: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

uns auf eine kleine Reise zu Höhepunkten im musikalischen Universum der Bläserquintett- Literatur mitnehmen. Wir lassen uns gerne be-wegen: «En marche!»

Kapelle Maria vom Berg, Menzingen. 1930–1932 liessen die Menzinger Lehrschwes-tern vom Heiligen Kreuz durch den Zürcher Ar-chitekten Anton Higi das Pensionat Maria vom Berg bauen. Der markante, im Grundriss T-för-mige Baukörper lässt die ursprünglichen Funk-tionen schon von aussen erkennen: die unteren Geschosse für die Schul- und Arbeitsräume, im runden Vorbau Turnhalle und Speisesaal, die oberen Stockwerke, teils in Balkonen geöffnet, für Wohnen und Schlafen. Der abschliessende Quertrakt enthält den Haupteingang, das Trep-penhaus und, nordseitig vorgreifend, überei-nander den Theatersaal und die Kapelle. Im April 1932 bezogen die bisher im Mutterhaus wohnenden Internatsschülerinnen das neue Haus. 1976 wurden Schule und Pensionat mangels klostereigener Lehrkräfte geschlos-sen. Seither dient das renovierte und umge-baute Haus als Wohnheim für betagte Schwes-tern. Ein besonderes Bijou bildet der seit 1932 von Vater und Sohn Fähndrich mit viel Liebe angelegte und gepflegte Alpengarten beim Zugang zum Haus.

Die dreischiffige Kapelle mit flacher Decke war ursprünglich in einem matten Rot gehalten

MitwirkendeQuintette MoraguèsMichel Moraguès FlöteDavid Walter OboePascal Moraguès KlarinettePierre Moraguès HornGiorgio Mandolesi Fagott

Das Quintette Moraguès mit den drei Brüdern Moraguès wurde 1980 in Paris gegründet und besteht mit Ausnahme des Fagottisten heute noch aus den Gründungs mit gliedern – sicher eines der Geheimnisse für die enorme Aus-strahlungskraft des Ensembles. Eine zweite Besonderheit sind die Bearbeitungen von David Walter, die zur Erweiterung der Bläser-quintett-Literatur ganz erheblich beigetragen haben.

Kurze Einführung zum Konzertort:Beatrice Sutter Lic. phil.Historikerin

und wurde im Gefolge des Zweiten Vatikanums umgestaltet und mit wirkungsvollen Glasfens-tern von Willi Helbling ausgestattet. Das frei hängende bronzene Altarkreuz, Maria mit dem Kind auf der rechten Seite des Altars und der Engel vor dem Eingang zur Kapelle stammen von Josef Rickenbacher, Steinen.

AnfahrtAltersheim Maria vom Berg, Seminarstrasse 14: auf der Strasse nach Menzingen kurz nach Edlibach nach links abbiegen Rich-tung Lüthärtigen; nach 150 m scharf nach rechts in die Haldenstrasse (grosser Park-platz). ÖV: Bus Linie 2, Haltestelle Edlibach, Sonnhalde oder Haltestelle Institut/Bernar da-platz. Fussweg je ca. 500 m.

Page 10: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

3 HammerklassikHaydn schrieb während seines zweiten Eng-landaufenthaltes 1794/95 insgesamt zwölf Klaviertrios, die er ausdrücklich auf die Mög-lichkeiten des grösseren und klangvolleren englischen Hammerflügels ausrichtete. Das Es-Dur-Trio ist der Pianistin Theresa Jansen, verheiratete Bartolozzi, gewidmet, einer Cle-menti-Schülerin, die damals im Londoner Musikleben Furore machte und der Haydn in herzlicher Freundschaft verbunden war. Die Bezeichnung für den letzten Satz des Trios – in the German Style – bezieht sich auf den damals modischen «Deutschen Tanz», den Vorläufer des Walzers, dessen stampfender Dreivierteltakt denn auch im rasend schnellen Presto assai weidlich ausgekostet wird.

Im Winter 1808/09 wohnte Beethoven im Hause der Gräfin Erdödy. Hier stellte er seine beiden neuen Klaviertrios op. 70/1 & 2 der Wiener Öffentlichkeit vor, wobei er selbst den Klavier-part spielte. Für E. T. A. Hoffmann offenbarte

sich der Charakter des D-Dur-Trios gleich im Hauptthema im ersten Satzes: «ein frohes, stol-zes Bewusstseyn eigener Kraft und Fülle». Der populär gewordene Beinamen «Geistertrio», der auf den Beethoven-Schüler Carl Czerny zurückgeht, widerspricht dem nur scheinbar, bezieht er sich doch nur auf den langsamen Mittelsatz: «Der Character dieses sehr lang-sam vorzutragenden Largo ist geisterhaft schauerlich, gleich einer Erscheinung aus der Unterwelt.» Doch «wie der Sturmwind die Wol-ken verjagt», so verdrängt das Finale die von Beethoven so wunderbar gestaltete Schwermut des Largo und kehrt zurück zur Stimmung des Kopfsatzes.

Schuberts Werke wurden zu seinen Leb-zeiten hauptsächlich im intimen Rahmen von Hauskonzerten aufgeführt. Das gilt auch für die Erstaufführung seines Klaviertrios in Es-Dur: es wurde Anfang 1828 zur Verlobung von Schuberts Schulfreund Josef von Spaun gege-

Joseph Haydn (1732–1809)Klaviertrio Es-Dur Hob. XV:29Poco AllegrettoAndantino ed innocentementeFinale. In the German Style. Presto

Ludwig van Beethoven (1770–1827)Klaviertrio D-Dur op. 70 Nr. 1 «Geistertrio»Allegro vivace e con brioLargo assai ed espressivoPresto

Pause

Franz Schubert (1797–1828)Klaviertrio Es-Dur op. 100 D 929AllegroAndante con motoScherzando. Allegro moderato – TrioAllegro moderato

Hammerflügel Johann Fritz:Werkstatt Mirko Weiss, Trubschachen

SONNTAG, 23. JULI 2017, 17.00 UHRAULA DES GEWERBLICH-INDUSTRIELLEN BILDUNGSZENTRUMS IN ZUGCATERING: COLICCHIO VINI ZUG

Page 11: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

ben. Es war eine von Schuberts letzten Kom-positionen, geschrieben im November 1827 im Umkreis der Winterreise. Das gigantische Werk mit einer Länge von 45 Minuten war in den Augen von Robert Schumann ein Nonplusultra romantischer Kammermusik, das 1828, beim Erscheinen der gedruckten Ausgabe, «wie eine zürnende Himmelserscheinung» über das da-malige «Musiktreiben» hinweggegangen sei.

Gewerblich-Industrielles Bildungszen-trum in Zug. Die Vorläufer der heutigen ge-werblich-industriellen Schulausbildung waren

MitwirkendeRonald Brautigam HammerflügelEsther Hoppe ViolineChristian Poltéra Violoncello

Letztes Jahr durften wir in der prall gefüllten Kirche Maschwanden im Zusammenspiel zwischen Esther Hoppe und Christian Poltéra eine kammermusikalische Stern-stunde erleben. Dieses Jahr nun stösst der international renommierte Pianist Ronald Brautigam zu den beiden. Die drei nehmen uns mit auf eine atemberaubende Reise in die Zeitenwende um 1800 und in die Um-brüche der Gattung Klaviertrio von Haydn bis Schubert.

Kurze Einführung zum Konzertort:Brigitte Moser Dr. phil. KunsthistorikerinThomas Glauser Lic. phil. Historiker, Stadtarchivar von Zug

die gemeindlichen Sonntags-zeichnungsschulen für Handwer-ker, deren erste 1830 in der Stadt Zug ins Leben gerufen wurde. Aus der reinen Zeichenschule entwickelte sich schrittweise die gewerbliche Fortbildungsschule. Der Tagesunterricht während der Arbeitszeit des Lehrlings wurde erst 1914 eingeführt. 1903 wur-de an der städtischen Gewerbe-schule erstmals eine Abteilung für Lehrtöchter geschaffen. Erst 1939 wurde das berufliche Aus-bildungswesen zentralisiert. Die kantonale Gewerbeschule war 1940–1944 im alten Schulhaus an der St. Oswaldsgasse (vis-à-vis

Stadt- und Kantonsbibliothek) untergebracht, 1944–1958 in der umgebauten ehemaligen Athene-Turnhalle an der Hofstrasse und zog 1958 an den heutigen Standort an der Indust-riestrasse. Der dortige Neubau hatte rund 2,5 Millionen Franken gekostet. Die gewaltigen, in mehreren Etappen realisierten Dimensionen der heutigen Schule stehen auch für den immensen Bedeutungszuwachs der dualen Ausbildung mit ihrer heute völlig selbstverständlichen Auf-teilung zwischen der praktischen Unterweisung im Lehrbetrieb und dem obligatorischen Unter-richt an einer Berufsschule.

AnfahrtDas Gewerblich-Industrielle Bildungszent-rum befindet sich an der Baarerstrasse 100 (in Richtung Baar auf der rechten Strassen-seite). Gehdistanz vom Bahnhof Zug: ca. 700 m. ÖV: Bus Linie 3, Haltestelle Guthirt oder Kistenfabrik; Bus Linie 4, Haltestelle Göbli.

Page 12: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

4 Aus alt mach neuDie gemeinsame Liebe zum Kulturkreis der britischen Inseln und zu dessen überreicher Musiktradition bestimmt das Repertoire des Quadriga Consort. Mehr als 300 Stücke hat Nikolaus Newerkla bereits für das Ensemble arrangiert – und in den Archiven, Sammlun-gen und Datenbanken warten noch Tausen-de auf ihre Wiederentdeckung. Newerkla ist immer wieder fasziniert von den zwar eingän-gigen, aber gleichwohl komplexen und stets von Emotionen geleiteten Melodien und der schnörkellosen Prägnanz der Texte. Den Aus-gangspunkt der meisten Bearbeitungen, die stilistisch auf jegliches historisierende Korsett verzichten, bilden die Texte beziehungsweise die Geschichten, Stimmungen und Emotionen, die darin angesprochen werden.

Das Liedgut ist schier unerschöpflich. Die Stücke wurden über Jahrhunderte von Gene-ration zu Generation weitergegeben. Einige davon sind bis heute gängiges Volksgut ge-

blieben. Häufig wurden sie mit neuen, gera-de aktuellen Texten unterlegt, was wiederum geringfügige Änderungen der Melodien nötig machte. Dadurch hat bis heute jeder einzelne Interpret Anteil an diesem Umformungspro-zess. Die ersten schriftlichen Sammlungen und Editionen entstanden etwa ab dem 17. Jahr-hundert. Notierte Folksongs und Tunes waren aber auch damals lediglich als Momentaufnah-men der sich ständig wandelnden Stücke zu begreifen.

Die Lieder im Programm des Quadriga Con-sort sind fast alle entweder Volksgut oder stam-men von Komponisten, deren Namen nicht bekannt sind. Bemerkenswert ist dabei, dass einerseits zu beinahe jeder Melodie zahlreiche unterschiedliche Texte überliefert sind und an-dererseits Texte, je nach Gebiet und Zeit, nach stark voneinander abweichenden Melodien gesungen wurden. Das Ensemble erhebt also keinen Anspruch darauf, das Liedgut authen-

SONNTAG, 30. JULI 2017, 17.00 UHRGEDECKTER INNENHOF IM PFLEGEZENTRUM BAARCATERING: PFLEGEZENTRUM BAAR

Our Most Loved Songs

Traditionelle Alte Musik von den britischen InselnBreton DanceJohn BarleycornTwa Bonnie MaidensThe Poison Ivy LeafThe Holland HandkerchiefCarolan’s Cup / The Two William

DavisesCliffs of DoneenT’Athair Jack Walsh / Jennie’s

Wedding / Monaghan JigThe Bonny Ship the Diamond

Pause

The Coasts of High BarbaryFare-thee-Well Cold WinterThe Rich Old LadyNewcastle / James Betagh JigPulling the Sea-DulseNiel Gow’s Lament for the Death of

His Second WifeThe Saucy SailorThe Wraggle Taggle Gypsies, O!

Cembalo: Leihgabe Musikschule der Stadt Zug

Page 13: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

tisch wiederzugeben. Sein Ziel ist es vielmehr, die Stücke auf der Basis traditioneller Wurzeln an die Kunstmusik heranzuführen. So berühm-te Musiker wie Joseph Haydn oder Ludwig van Beethoven haben mit ihren Bearbeitungen englischer Volkslieder nichts anderes getan. Die Verwendung von volksmusikalischen Ele-menten war immer ein wichtiges kompositori-sches Mittel und wird es auch bleiben.

Pflegezentrum Baar. Das erste Kranken-haus in Baar war das 1894 eröffnete, von der Bürgergemeinde erbaute und betriebene und von Menzinger Schwestern betreute Asyl für arme, alte und kranke Bürger. 1913/14 kam ein Erweiterungsbau mit zwölf Patientenzimmern und einem Operationsraum hinzu. Das Bevöl-kerungswachstum und die immer weniger ge-nügenden räumlichen und betrieblichen Ver-hältnisse des Baarer Krankenasyls lösten ab den 1950er Jahren eine lange, mühsame, von vielen Rückschlägen gebremste Planungspha-se aus, die erst 1974/77 mit der Einweihung ei-nes neuen Akutspitals und eines Pflegeheims für Chronischkranke abgeschlossen wurde. Ab 1996 überschlugen sich dann die Ereignisse. Im Strudel der kantonalen Spitalplanung wur-den der Liebfrauenhof in Zug und das Baarer Akutspital geschlossen. Am Ort des letzteren entstand das neue Kantonsspital. Auch das Baarer Pflegeheim wurde abgerissen, aber

MitwirkendeQuadriga ConsortNikolaus Newerkla Cembalo, Vibran-

doneon, LeitungUlrike Tropper GesangKarin Silldorff BlockflötenAngelika Huemer Blockflöten, Viola da

GambaDominika Teufel Viola da GambaPhilipp Comploi Basse de ViolonLaurenz Schiffermüller Perkussion

Das österreichische Quadriga Consort wurde 2001 von Studierenden der Musik universität Graz gegründet. Ging es zunächst darum, vornehmlich frühbarocke Kammermusik zu interpretieren, wuchs schon sehr bald der Wunsch, das Repertoire des Ensembles zu erweitern, und so entstand die Idee, mit eigenen Arrangements britischer Folksongs und -melodien frischen Wind in die Alte-Musik- Szene zu bringen. Sowohl für die Arrange-ments als auch für die Leitung des Ensembles ist das Gründungsmitglied Nikolaus Newerkla zuständig.

Kurze Einführung zum Konzertort:Philippe Bart Lic. phil.Historiker, Gemeindearchivar von Baar

nur, um als Pflegezentrum Baar neu und schön wie ein Phönix aus der Asche emporzusteigen. Haus 1 wurde 2006 eingeweiht, der Erweite-rungsbau – unser Konzertort – 2016. Anfahrt

Das Pflegezentrum Baar befindet sich im Zentrum von Baar an der Landhausstrasse 17/19 vis-à-vis vom Kantonsspital. Kurze Gehdistanz zum Bahnhof Baar. Parkhaus Kantonsspital.

Page 14: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

5 Lebensfreude«A Little Green» ist an den Sommerklängen die Band für die atmosphärisch ganz besonde-ren Gelegenheiten. Erinnern Sie sich noch an den unvergesslichen Auftritt im märchenhaften Garten des Zuger Kapuzinerklosters, als Petrus nicht recht wusste, ob er gnädig sein oder die Schleusen doch noch öffnen sollte. Oder waren Sie 2009 dabei, als die vier Musiker an einem fast irrealen Ort namens Babenwag spielten: auf einer mächtigen, über 40 Meter langen gedeckten Holzbrücke über die Sihl an einer Stelle, wo es eigentlich gar keine Brücke bräuchte... Und jetzt also der Heuboden ganz in der Nähe des längst untergegangenen Ho-fes Gangolfswil, der schelmischerweise mit ei-ner Silbe seines Namens im jetzigen Golfplatz wieder auferstanden ist...

Die vier Musiker von «A Little Green» spie-len in der Besetzung mit Geige, Gitarre, Kon-trabass, Schlagzeug und Gesang nicht einfach traditionellen Irish Folk. Bereichert durch ihre

früheren Erfahrungen mit Rock, klassischer Musik und Jazz besteht der Charme ihrer Dar-bietung im spielerischen Umgang mit verschie-densten Stilelementen: klassische Virtuosität verschmilzt mit rockigen Riffs und poppigen Melodien. Das sich ständig erweiternde Reper-toire umfasst neben Irish Folk auch jiddische Klezmer-Musik, süditalienische Tarantelle, bre-tonischen Folk, Balladen, A-capella-Stücke sowie einen Hauch von Jazz. Jedes dieser traditionellen Stücke wird umgeschrieben, mit eigenen Arrangements versehen und so neu interpretiert. Was immer den vier Freunden zwischen und unter ihre Finger kommt: Sie las-sen so lange nicht locker, bis ein A Little Green-Song daraus geworden ist: witzig, verspielt, voller Lebensfreude und geladen mit positiver Energie!

Dazu kommt: «A Little Green» bietet nicht nur Musik, sondern auch eine perfekte und bis in die Mimik und Gestik hochpräzise Prä-

Irish Folk and moreUnzählige Instrumente, vier Freunde, ein Herz. Was diese Musiker seit über zehn Jahren auf die Bühne zaubern, ist an Stimmung und Spielfreude kaum mehr zu überbieten. Im Repertoire befinden sich vielseitig arrangierte Irish Tunes, süditalie-nische Canzoni und bretonische Chansons. Alles wird mit Charme und Präzision dargeboten, dass man nicht genug bekommen kann. Mitreissende, energiegeladene Musik, die unter die Haut geht und einen spüren lässt, was das Leben alles zu bieten hat.

SONNTAG, 06. AUGUST 2017, 17.00 UHRFREIZEITANLAGE HEUBODEN BEI HOLZHÄUSERN (RISCH)CATERING: RESTAURANT ROSENGARTEN

Page 15: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

sen tation – der Ein-fluss der Theater-schule Dimitri ist un-ver kenn bar. Diese Musik ist ideal zum Feiern und Tanzen: in Pubs, an Hoch zei ten oder Ge burts ta gen, auf Klein büh nen, auf der Stras se – oder eben auf dem Heu-boden an den Som-merklängen. Kom-men Sie und lassen Sie sich mitreissen!

Heuboden bei Holzhäusern. Im Orts- und Flurnamenbuch des Kantons Zug heisst es lapidar: «Heuboden: Ehemalige Weidescheune östlich von Holzhäusern, jetzt zur Festhütte umgebaut.» Und beim Namen Holzhäusern denken wir Heutigen primär an einen Strassen-knotenpunkt und allenfalls noch an einen Weiler als Vorort von Rotkreuz. Ganz anders die Situa-tion um die Mitte des 19. Jahrhunderts! Auf dem ganzen Gemeindegebiet von Risch wohnten 1000 Personen. Rotkreuz bestand aus ganz we-nigen Häusern. Die zwei grössten Siedlungen mit 16 bzw. 17 Häusern und 140–150 Einwoh-nern waren Berchtwil und – Holzhäusern! Im Strassenknoten Holzhäusern standen auch das

Schützenhaus, das Schulhaus, das Armenhaus, die Wendelinskapelle und mit dem Engel auch eines der beiden alten Wirtshäuser auf Gemein-degebiet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein hatten auch die Gemeindeversammlungen in Holzhäu-sern stattgefunden. Nur die Pfarrkirche befand sich völlig exzentrisch in Risch. Holzhäusern als heimliches Gemeindezentrum! Und der Heubo-den, mit Verlaub, ist heute keine Festhütte mehr, sondern ein schmucker, wunderschön in eine Senke am Waldrand eingebetteter Neubau.

MitwirkendeA Little GreenGiuseppe Spina Gesang, Gitarre, TamburelloSimon Engeli Violine, Schlagzeug, GesangFelix Käser Violine, Gitarre, Gesang, BodrunPhilipp Taxböck Kontrabass, E-Bass,

Gesang, Örgeli

Die vier jungen Thurgauer Musiker kennen sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit an der Kantonsschule Romanshorn. 1998 be-schlossen sie, ihre damaligen Rockbands, Streichorchester und Jazzkapellen zu ver-lassen und fortan dem Irish Folk, der iri-schen Volksmusik, zu frönen. Beruflich sind die vier Freunde ganz verschiedene Wege gegangen, geblieben ist die gemeinsame Leidenschaft für «A Little Green».

Kurze Einführung zum Konzertort:Georg Frey dipl. Architekt ETHehem. kantonaler Denkmalpfleger Zug

AnfahrtDer Heuboden liegt am Waldrand des Zweierenholzes. Zufahrt: Beim Kreisel Holz-häusern Richtung Buonas fahren und nach 100 m links abbiegen zum Heuboden. Park-plätze vorhanden. ÖV: Bus Linien 8 und 51, Haltestelle Holzhäusern, Kreuzung; von hier aus ca. 900 m Fussmarsch. Shuttle dienst ab Bahnhof Cham ab 15.30 Uhr (bitte unbe-dingt reservieren!).

Page 16: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

09. JULI 2017 >Madeleine Nussbaumer KlavierGeboren in Zug. Matura. Solistendiplom mit Auszeich-nung bei Hubert Harry an der Musikhochschule Luzern. Begeisterte Kammermusikerin. Initiantin des Ensembles Chamäleon und des Festivals Sommerklänge, dessen künstlerische Leitung sie innehat. Lehrtätigkeit.

Alexander Besa ViolaGeboren 1971 als Spross einer italienisch-tschechi-schen Musikerfamilie. Studien in Brünn, Gstaad und Basel. Konzerttätigkeit als Solist und begeisterter Kam-mermusiker. War Solo-Bratschist der Camerata Bern und ist seit 1996 Stimmführer im Luzerner Sinfonie-orchester.

Charlotte Dentan KlavierGeboren in Bern. Tochter des aus Zug stammenden Geigers Maurice Dentan. Studium in Bern und Brüssel (Tomasz Herbut und Aleksandar Madzar). Solisten-diplom mit Auszeichnung. Konzertiert in Europa und Mexiko, lehrt an einer Kantonsschule und lebt in Zürich.

Luzius Gartmann VioloncelloAufgewachsen in Chur. Matura. Konzertexamen an der Musikhochschule Wien bei André Navarra. Seit 1986 Mitglied des Orchesters der Oper Zürich (heute Phil-harmonia Zürich). Kammermusikkonzerte (Orion Trio, Ensemble Chamäleon, Avalon Trio) in vielen Musikzen-tren Europas und Japans.

Philipp Stubenrauch KontrabassGeboren in Mainz. Abitur. Ausbildung an der Musik-hochschule Frankfurt bei Günter Klaus sowie in Mün-chen und Genf bei Franco Petracchi. Seit 2004 1. Solo-Kontrabassist im Symphonieorchester des Bayeri-schen Rundfunks. 2014 Mitglied des Bayreuther Fest-spielorchesters.

Laurent Tinguely TrompeteGeboren 1967 in Marly / Freiburg. Ausbildung am Con-servatoire de Fribourg bei Philippe Baud und Jean-François Michel. Seit 1987 Solo-Trompeter im Orchester der Oper Zürich (Philharmonia Zürich). Professor für Trompete an der Zürcher Hochschule der Künste.

Rute Fernandez FlöteGeboren in Portugal. Ausbildung an den Musikhoch-schulen Genf (Michel Bellavance) und Luzern (Sarah Rumer, Niccola Mazzanti). Edwin-Fischer-Preis 2014 (Luzern). Seit 2015 stellvertretende Solo-Flötistin im Orchester der Oper Zürich (Philharmonia Zürich).

Denitza Kucera ViolineGeboren in Bulgarien. Studien in den USA (Master in Music am Cleveland Institute of Music bei Prof. Donald Weilerstein). Gründerin des «Mephisto String Quartet». 2002 Umzug in die Schweiz. 2003–2005 Tonhalle orchester Zürich. Seit 2005 Mitglied des Luzerner Sinfonie orchesters.

Tobias Steymans ViolineGeboren in Deutschland. Abitur. Ausbildung in Köln (Igor Ozim und Zakhar Bron) und Boston USA (Joseph Silverstein). Solistische Konzerttätigkeit. Konzert meister des Orchesters der Oper Zürich. Seit 2009 1. Konzert-meister im Symphonieorchester des Bayerischen Rund-funks München.

Mitwirkende

Page 17: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

16. JULI 2017 >

Filipa Nunes KlarinetteGeboren 1988 in Portugal. Ausbildung in Lissabon und Basel (bei François Benda). Mitglied des Orchesters der Oper Zürich. Dozentin für Bassklarinette am Con-servatorio della Svizzera Italiana. Breites Interesse an Literatur, Gesang, Theater und insbesondere am Tango.

Raphael Christen SchlagzeugGeboren 1969 in Luzern. Ausbildung an der Musikhoch-schule Luzern bei Erwin Bucher und in Tokyo bei der weltberühmten Marimbistin Keiko Abe. Als Solist und Kammermusiker einer der vielseitigsten Marimbisten der Schweiz. Professor an der Zürcher Hochschule der Künste.

Michel Moraguès FlöteGeboren 1963 in Paris. Ausbildung am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris. Gründungs-mitglied des Quintette Moraguès. Seit 1989 Soloflötist im Orchestre National de France und Professor für Kam-mermusik am Pariser Konservatorium.

David Walter OboeGeboren 1958 in Paris. Ausbildung am Pariser Konser-vatorium. Gründungsmitglied des Quintette Moraguès. Seit 1987 Professor für Oboe und Kammermusik am Pariser Konservatorium, später auch an der Guildhall School of Music in London. Schöpfer von zahllosen Be-arbeitungen für Bläserquintett.

Pascal Moraguès KlarinetteGeboren 1963 in Paris. Ausbildung am Pariser Konser-vatorium. Gründungsmitglied des Quintette Moraguès. Seit 1981 1. Soloklarinettist des Orchestre de Paris. Seit 1995 Professor am Pariser Konservatorium. Gastpro-fessuren am Royal College of Music in London und im japanischen Osaka.

Pierre Moraguès HornGeboren 1961 in Paris. Ausbildung am Pariser Konser-vatorium. Gründungsmitglied des Quintette Moraguès. Seit 1984 Solohornist im Orchester der Opéra National de Paris. Begeisterter Kammermusiker. Professor am Conservatoire National de Région de St Maur des Fos-sés.

Giorgio Mandolesi Fagott Ausbildung in Rom, Florenz, Siena und Mailand. Seit 2003 Solofagottist im Orchestre de Paris. Seit 2001 Pro-fessor für Fagott, Barockfagott und Kammermusik an der Musikhochschule Zürich und seit 2007 Professor für historisches Fagott am Pariser Konservatorium.

23. JULI 2017 >Ronald Brautigam HammerflügelGeboren 1954 in Amsterdam. Ausbildung in Amsterdam, London und zuletzt in den USA bei Rudolf Serkin. Neben seinen weltweiten Auftritten mit modernen In strumenten gilt Brautigam als einer der führenden Exponenten des Hammerflügels. Seit 2011 Professor an der Musikhoch-schule Basel.

Page 18: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

30. JULI 2017 >

Esther Hoppe ViolineGeboren in Zug. Sie gewann 1. Preise am Internationa-len Mozart-Wettbewerb Salzburg und am Internationa-len ARD-Wettbewerb München. Sie hat seit 2013 eine Professur an der Universität Mozarteum Salzburg und konzertiert weltweit. Sie wohnt in Zürich und hat einen Sohn.

Christian Poltéra VioloncelloGeboren 1977 in Zürich. Studium bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien. Konzertiert weltweit als Solist und Kammermusiker. Festes Streichtrio mit Frank Peter Zimmermann und Antoine Tamestit. Spielt das berühmte Violoncello «Mara» von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1711.

Nikolaus Newerkla Cembalo, Vibrandoneon, LeitungGeboren in Horn (Niederösterreich). Ausbildung als Pianist und Cembalist an der Universität für Musik und darstel-lende Kunst in Graz. Songwriter und Arrangeur. Gründer und Leiter des Ensembles Quadriga Consort. Dozent für klassische Kammermusik an der Musikuniversität Graz.

Karin Silldorff BlockflötenGeboren in Graz. Ausbildung bei Robert Finster und Rahel Stoellger an den Universitäten für Musik und dar-stellende Kunst in Graz und Wien. Abschluss 2003 mit Diplom-Auszeichnung. Anerkennungspreis der Musik-universität Graz. Lehr- und Konzerttätigkeit.

Laurenz Schiffermüller PerkussionGeboren in Linz. Perkussionist mit besonderem Augen-merk auf den Ethno- und Alte-Musik-Bereich. Aktiv in der Tommelbauszene. Spezialist für das Spiel auf Rah-mentrommeln aus verschiedenen Kulturkreisen, etwa auch der irischen Bodhran.

Dominika Teufel Viola da GambaGeboren in Linz. Ausbildung in Musik- und Bewegungs-erziehung und Viola da gamba an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Abschluss mit Auszeichnung 1998. Weiterführendes Studium für Alte Musik (Barockoboe) am Bruckner-Konservatorium Linz.

Angelika Huemer Blockflöten, Viola da GambaGeboren in Linz. Ausbildung an den Musikuniversitä-ten Graz und Wien und am Konservatorium der Stadt Wien bei Robert Unger, Robert Finster, Rahel Stoellger, Michael Posch und Lorenz Duftschmid. Intensive Be-schäftigung mit der irischen Folkmusik auf Tin-Whistle und Blockflöten.

Philipp Comploi Basse de ViolonGeboren in Salzburg. Ausbildung bei Susanne Riebl am Mozarteum Salzburg und bei Rudolf Leopold (Cello) und Chia Chou (Kammermusik) an der Musikuniversität Graz. Konzertiert weltweit mit dem Klaviertrio Alba oder als Stimmführer mit Alte-Musik-Ensembles.

Ulrike Tropper GesangGeboren in Bad Gleichenberg (Steiermark). Studium (Jazz-Gesang bei Ines Reiger, klassischer Gesang bei Elisabeth Batrice und Trompete bei Helmut Arnfelster) an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Dozentin für Jazz-Gesang an der Universität Graz.

Page 19: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

06. AUGUST 2017 >Giuseppe Spina Gesang, Gitarre, Tamburello Ausbildung an der Scuola Teatro Dimitri. Freischaffen-der Schauspieler, Musiker, Sänger, Regisseur und Leiter von Theaterkursen. Initiant und Mitbetreiber der «Thea-terwerkstatt Gleis 5» in Frauenfeld. Seit Februar 2017 Tournée mit dem Solostück «Der Kontrabass».

Simon Engeli Violine, Schlagzeug, GesangAusbildung an der Scuola Teatro Dimitri. Schauspieler und Regisseur. Mitbegründer von «Puppenspiel.ch» und der «Theaterwerkstatt Gleis 5». Seit Sommer 2016 festes Mitglied bei «Karl’s Kühne Gassenschau».

Felix Käser Violine, Gitarre, Gesang, BodrunStudierter Ingenieur und hauptberuflich Eisenbahn-bauer. Zudem ist er in diversen Orchestern tätig und für die vielseitigen Arrangements von A Little Green zuständig.

Philipp Taxböck Kontrabass, E-Bass, Gesang, ÖrgeliArbeitet als Biologe beim WWF Thurgau und ist dort als «Mr. Biber» der Fachmann für dessen Wiederan-siedlung. Er macht Musik in unterschiedlichsten Forma-tionen und Stilrichtungen zwischen Klassik, Pop, Rock und Jazz.

KartenpreiseRaiffeisen-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 140.–Exklusiv für Kunden der Raiffeisen-Banken. Der Bezug eines Raiffeisenpasses ist nur an der Tageskasse und nur gegen Vor weisung der Raiffeisen Maestro- oder Kreditkarte möglich.

Festival-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 160.–

Gönner-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 230.–Inhaber von Gönner-Pässen haben Anrecht auf persönlich reservierte Plätze.

Die reservierten Pässe liegen an der Konzertkasse des ersten Anlasses bereit und werden dort bezahlt. Die Plätze sind nicht nummeriert.

Einzelkarten CHF 40.– / Kinder, Studierende, Kulturlegi CHF 15.–Die reservierten Karten liegen an der Konzertkasse des jeweiligen Anlasses bereit und werden dort bezahlt. Sie müssen bis 10 Minuten vor Konzertbeginn abgeholt sein. Die Plätze sind nicht nummeriert.

Kassenöffnung: 1 Stunde vor Konzertbeginn

KartenreservationPer Internet: www.sommerklaenge.ch Telefonisch: 076 706 82 84

ShuttlereservationShuttledienst ab Bahnhof Cham für die Konzerte 1 und 5: bitte unbedingt voranmelden respektive bei der Kartenreservation buchen!

Page 20: 17 - sommerklaenge.ch · Scheune, die wie auf einer Halbinsel über der Steilwand der Kiesgrube thront, dazu hoch-virtuose Musik, die sich mit einer gehörigen Por-tion Witz und Ironie

WIR DANKEN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNGWir bedanken uns bei den Eigentümerinnen und Eigentümern der Gebäude und Örtlichkeiten, in denen die Sommerklänge dieses Jahr Gastrecht geniessen dürfen, sehr herzlich für das Entgegenkommen und die bereitwillige Aufnahme.

Herzlichen Dank an den Werkhof der Stadt Zug für die stets zuvorkommende logistische Unterstützung!

Fotonachweis:Bauernhof Hof, Oberwil: Flying Camera BaarMoraguès: Yves PertauEsther Hoppe: Neda NavaeChristian Poltéra: Neda NavaeRonald Brautigam: Marco Borggreve

HauptsponsorZuger Raiffeisenbanken

Öffentliche Hand

Cham

Bürgergemeinde Menzingen

Bürgergemeinde Risch

Bürgergemeinde Zug

Partnersponsoren und Gönner

S I SSchweizerische Interpretenstiftung

Heinrich & Julie Sandmeier-Streiff Stiftung