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MUTTER ZUNGE 31.03.2018 17:00-22:00 Uhr BABYLON Am 4. Dezember 2017, von 14.00 Uhr bis Mitternacht, luden die Gastkünstler der UdK-Klasse Lensbased, Rojda Tuğrul und Savaş Boyz, Teilnehmer und Gäste, darunter die Autorin von Mutterzunge, 'Emine' Sevgi Özdamar, zu einem Mathon-Workshop, einer eintä- gigen Ausstellung und einem Peormance-Event ins Café War- schau auf der Berliner Sonnenallee ein. Der Venstaltungso wird seit 28 Jahren von der gleichen Besitzerin betrieben, die do eine Reihe von Pots von sich selbst ausstellt, die von verschiedenen Menschen an verschiedenen Oen und zu verschiedenen Zeiten aufgenommen wurden. Auf einem Schild neben der Theke steht: „Ausstellung 2 Euro“, was in einer Bar ungewöhnlich ist und sofo die Neugier eines Ausstellungsmachers weckt. Seitdem fühe Mutterzunge mit einer Reihe von Psentationen, Koopetionen und Gespchen über Autonomie, Anonymität und Authentizität an verschiedene Oe in Berlin. Am 31. März 2018, von 17.00 bis 22.00 Uhr, staet dieses unabhängige Progmm aus Forschungsaufenthalten, Installationen und Venstaltungen im Babylon mit einer Auswahl an Filmen und Peormances sowie einer Lesung von 'Emine' Sevgi Özdamar. Das Progmm erstreckt sich über das gesamte Gebäude, einschließlich Haupteingang, Foyer, Voührsaal und dem kleinen Ausstellungsum Babylon Oval. Das 1929 erbaute Babylon, eines der ältesten Kinos Deutschlands, wird zwischen April und Oktober 2018 Mutterzunge beheimaten und im Babylon Oval einen Raum für Soloprojekte zur Veügung stellen. Neben seiner Funktion als temporer Raum für Einzelpsentationen wird Babylon Oval auch als konzeptuelles Studio zum Editieren, Rendern und Überdenken dieser langfristigen Forschung und Produktion dienen, die pallel zum Publikationsprozess stattfindet. Unweigerlich werden an einem solchen O die mythologischen, philosophischen und etymologi- schen Konnotationen zu Babel oder Babylon deutlich, wenn hier über Spche, Mutterspchen sowie die Ursprünge und die Entwicklung der menschlichen Spche, des Selbstausdrucks und der Kommuni- kation nachgedacht wird. Neben den Venstaltungen und Psentationen im Babylon organisie Mutterzunge auch eine Reihe von Off-Site-Pro- jekten. Als erste dieser Koopetionen wird die Ausstellung Seeing and Hearing vom 30. März bis zum 5. April 2018 im Apament Project in Neukölln zu sehen sein. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Workshops von Loading, einem gemeinnützigen Kunstum in Diyarbakır, der während eines Rechercheaufenthaltes im Rahmen von Mutterzunge in der Berliner Atelierwohnung des nbk stattnd. In Anlehnung an das gleichnamige Buch der in Berlin lebenden Autorin 'Emine' Sevgi Özdamar – und in ihrer eigenen Stadt – ist dieser Vorschlag von Misal einer von drei Preistgern des Cute Awards, einem internationalen, von der Fondazione Pda und dem Katar Museum gefördeen Wettbewerb. Der Cute Award wurde im Mai 2013 ins Leben gerufen, um neue kutori- sche Talente zu entdecken und außergewöhnliche Perspektiven im Ausstellungsmachen zu eröffnen. Eine internationale Ju wählte die drei Preistger im August 2014 aus einer Vielzahl von eingereichten Vorschlägen aus 63 verschiedenen Ländern aus. Billy Apple®, A.S.S. COLLECTIVE, Zuza Banasińska, Khaled Ba- keh, Mehtap Baydu, Annagul Beschareti, Elisa Jule Bun, Savaş Boyz, Timon & Melchior Gu, Vanessa Gvenor, Ana Gzirishvili, Sam W. Harper, Annkathrin Kluss & Florian Mehmeti Löffler, Adrian Knuppez, Can Kurucu, leo, Nilbar Güreş, Erkan Özgen, Şener Öz- men, Matthias Planitzer, Mohammad Salemy, Bruno Siegrist, Cen- giz Tekin, Rojda Tuğrul, Raul Walch, Canı Gönülden Şarkılar Korosu (HUZUR Nachbarschaftstreffpunkt Berlin www.espento-berlin. de), Karl Kneidl & 'Emine' Sevgi Özdamar deutsch

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MUTTERZUNGE

31.03.2018 17:00-22:00 Uhr BABYLON

Am 4. Dezember 2017, von 14.00 Uhr bis Mitternacht, luden die

Gastkünstler der UdK-Klasse Lensbased, Rojda Tuğrul und Savaş

Boyra z, Teilnehmer und Gäste, darunter die Autorin von Mutterzunge,

'Emine' Sevgi Özdamar, zu einem Mara thon-Workshop, einer eintä-

gigen Ausstellung und einem Perf ormance-Event ins Café War-

schau auf der Berliner Sonnenallee ein. Der Vera nstaltungsort wird

seit 28 Jahren von der gleichen Besitzerin betrieben, die dort eine

Reihe von Port rä ts von sich selbst ausstellt, die von verschiedenen

Menschen an verschiedenen Ort en und zu verschiedenen

Zeiten aufgenommen wurden. Auf einem Schild neben der Theke

steht: „Ausstellung 2 Euro“, was in einer Bar ungewöhnlich ist und

sofort die Neugier eines Ausstellungsmachers weckt. Seitdem führt e

Mutterzunge mit einer Reihe von Prä sentationen, Koopera tionen

und Gesprä chen über Autonomie, Anonymität und Authentizität an

verschiedene Ort e in Berlin.

Am 31. März 2018, von 17.00 bis 22.00 Uhr, start et

dieses unabhängige Progra mm aus Forschungsaufenthalten,

Installationen und Vera nstaltungen im Babylon mit einer Auswahl

an Filmen und Perf ormances sowie einer Lesung von 'Emine' Sevgi

Özdamar. Das Progra mm erstreckt sich über das gesamte Gebäude,

einschließlich Haupteingang, Foyer, Vorf ührsaal und dem kleinen

Ausstellungsra um Babylon Oval. Das 1929 erbaute Babylon, eines

der ältesten Kinos Deutschlands, wird zwischen April und Oktober

2018 Mutterzunge beheimaten und im Babylon Oval einen Raum

für Soloprojekte zur Verf ügung stellen. Neben seiner Funktion als

temporä rer Raum für Einzelprä sentationen wird Babylon Oval auch

als konzeptuelles Studio zum Editieren, Rendern und Überdenken

dieser langfristigen Forschung und Produktion dienen, die para llel

zum Publikationsprozess stattfindet. Unweigerlich werden an einem

solchen Ort die mythologischen, philosophischen und etymologi-

schen Konnotationen zu Babel oder Babylon deutlich, wenn hier über

Spra che, Mutterspra chen sowie die Ursprünge und die Entwicklung

der menschlichen Spra che, des Selbstausdrucks und der Kommuni-

kation nachgedacht wird.

Neben den Vera nstaltungen und Prä sentationen im

Babylon organisiert Mutterzunge auch eine Reihe von Off -Site-Pro-

jekten. Als erste dieser Koopera tionen wird die Ausstellung Seeing

and Hearing vom 30. März bis zum 5. April 2018 im Apart ment

Project in Neukölln zu sehen sein. Die Ausstellung ist das Ergebnis

eines Workshops von Loading, einem gemeinnützigen Kunstra um in

Diyarbakır, der während eines Rechercheaufenthaltes im Rahmen

von Mutterzunge in der Berliner Atelierwohnung des nbk stattfa nd.

In Anlehnung an das gleichnamige Buch der in Berlin

lebenden Autorin 'Emine' Sevgi Özdamar – und in ihrer eigenen

Stadt – ist dieser Vorschlag von Misal einer von drei Preisträ gern

des Cura te Awards, einem internationalen, von der Fondazione

Pra da und dem Katar Museum gefördert en Wettbewerb. Der Cura te

Award wurde im Mai 2013 ins Leben gerufen, um neue kura tori-

sche Talente zu entdecken und außergewöhnliche Perspektiven im

Ausstellungsmachen zu eröff nen. Eine internationale Jury wählte die

drei Preisträ ger im August 2014 aus einer Vielzahl von eingereichten

Vorschlägen aus 63 verschiedenen Ländern aus.

Billy Apple®, A.S.S. COLLECTIVE, Zuza Banasińska, Khaled Ba-ra keh, Mehtap Baydu, Annagul Beschareti, Elisa Jule Bra un, Savaş Boyra z, Timon & Melchior Gra u, Vanessa Gra venor, Ana Gzirishvili, Sam W. Harper, Annkathrin Kluss & Florian Mehmeti Löff ler, Adrian Knuppert z, Can Kurucu, leo, Nilbar Güreş, Erkan Özgen, Şener Öz-men, Matthias Planitzer, Mohammad Salemy, Bruno Siegrist, Cen-giz Tekin, Rojda Tuğrul, Raul Walch, Canı Gönülden Şarkılar Korosu (HUZUR Nachbarschaftstreff punkt Berlin www.espera nto-berlin.de), Karl Kneidl & 'Emine' Sevgi Özdamar

deutsch

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17:00 Haupteingang & Foyer | Performances von

A.S.S. COLLECTIVE, -CO, 1. Akt, 2018 en

-Co ist eine performative Intervention mit einer Choreo-

grafie, die sich aus der Dekonstruktion des Wortes „Kom-

munismus“ und seiner Beziehung zu der vergangenen und

gegenwärtigen Politik der Umgebung des Babylons ableitet.

Im Mittelpunkt steht das Schriftzeichen „共“, das das erste

Kanji im Japanischen ist und im Chinesischen das Wort für

“Kommunismus”, für sich genommen jedoch „zusammen“

bedeutet. Durch die Analyse verschiedener Elemente des

Kommunismus und mit Fokus auf dem Engagement für das

Gemeinsame, untersucht die Performance seine Potenzia-

lität und Relevanz in unserer jetzigen Zeit. Inspiriert durch

Protestgesänge und -aktionen werden die Gesten und

Stimmlaute als Aktivatoren zur Co-Produktion zukünftiger

Visionen und Realitäten eingesetzt.

Bruno Siegrist, The Choir - or a joint attempt of using NANINI

as a transition from the abstracted dirty A to NO FEAR, 2018

Der Chor setzt sich aus Menschen zusammen, die alle von

sich selbst sagen, dass sie nicht singen können. Das Rezept

ist einfach: Vier Proben innerhalb eines Monats, gefolgt

von einer öffentlichen Aufführung. Bei dieser gemeinsamen

Übung geht es nicht um Fachwissen oder darum, das Publi-

kum zu quälen. Vielmehr geht es dem Chor darum, gemein-

sam etwas zu schaffen, zusammenzukommen und bestenfalls

um eine Ermächtigung. Musikalisch erzeugt das gesungene

Stück eine Reise, einen hörbaren Pfad.

Ausgangspunkt ist das „schmutzige A“, der offenste Laut,

den eine menschliche Stimme erzeugen kann. So kann der

satteste Ton mit minimaler Kraft hervorgebracht werden.

Diesem Klang folgt die Einführung eines Konsonanten, der

zu einer Trennung führt. Sprache kommt vor, aber ohne

Bedeutung. Das Stück endet mit dem Singen des Ausdrucks

KEINE ANGST, das einige Minuten dauert und das der vor-

geschlagenen Sprache eine Bedeutung gibt.

18:30 Foyer | Performances von leo, Bruno Siegrist

leo, The Library is Open: The Book Club, 2018en

In diesem Stück ist leo, ein männlich geborener Afro-Südame-

rikaner, Gastgeberin eines Buchklubtreffens. Sie spricht einen

Text, der die Trope des „sprechenden Buchs“ adaptiert, um

die in der Alphabetisierung eingeschriebenen Machtverhält-

nisse zu hinterfragen. leo liest aus einem Buch zum Ursprung

der von Henry Louis Gates Jr. entwickelten Trope und nutzt

„Yo’ Mama“-Witze, um die politischen Dimensionen der Spra-

che auf die Probe zu stellen. Indem sie sich Audrey Hepburn

in der Musicalverfilmung My Fair Lady (1964) zum Vorbild

nimmt und von ihr lernt, wie eine Lady zu sprechen, hinterfragt

sie die hierarchische Dimension des Sprachenlernens. Der

Film handelt von einer Wette, in der es darum geht, aus einer

durchschnittlichen jungen Arbeiterin eine Dame der Gesell-

schaft zu machen. Die Performance untersucht Lernmodelle

und Klischee von gesellschaftlich eingeprägten Rollen.

17:30 SAAL 1 | Begrüßungsansprache von Misal Adnan Yıldız gefolgt von der Premiere des Filmprogramms The Tongue Has No Bones; Wherever You Turn It, It Turns.

Sam W. Harper, Leaving Each Other Tonguing and Toothless, 2018, 4’26’’

Annkathrin Kluss and Florian Mehmeti Löffler, Come Back to Us, You Are Missing, 2018, 8’10’’

Vanessa Gravenor, Learning German with Trauma Words, 2017-18, 4’21’’

Matthias Planitzer, If Only I Had the Words, 2018, 6’02’’

Annagul Beschareti, Preservation, 2017, 6’47’’

Elisa Jule Braun, Killing Four Birds with One Arrow, 2016-2018, 9’02’’

Can Kurucu, Polyglot, 2018, 8’13’’

Zuza Banasińska, Living and Studying Together, 2018, 5’50’’

19:00 SAAL 1 | Synchronized moments: Lesung von 'Emine' Sevgi Özdamar mit dem Canı Gönülden Şarkılar Korosu (HUZUR Nachbarschaftstreffpunkt Berlin www.esperanto-berlin.de)de/tr

'Emine' Sevgi Ozdamar hat vom Schauspiel bis zur Schrift-

stellerei auf unterschiedlichste Arten gearbeitet und damit

eine intellektuelle Brücke zwischen Bühnentradition und

Literatur geschlagen. Darüber hinaus hat sie die Migrati-

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20:30 SAAL 1 | Inevitable Connections: Ana Gzirishvili, Savaş Boyraz, Mohammad Salemy, Khaled Barakeh, Mehtap Baydu

Immediate Action: Khaled Barakeh ist Leiter einer NGO,

die sich der Organisation verschiedener kulturell-sozialer

Projekte widmet. Im Babylon wird er diese Initiativen im

Detail vorstellen. Eines der Projekte ist der SYRIA Cultural

Index, eine Non-Profit-Organisation, die als Antwort auf

Massenvertreibungen ins Leben gerufen wurde. Sie kon-

zentriert sich darauf, syrische Künstler auf der ganzen Welt

zu unterstützen und ihre Arbeiten einem breiteren Publikum

vorzustellen. Auf Grundlage der Statistiken und Daten des

Index wird die NGO die erste mobile syrische Biennale ent-

lang der Flüchtlingsrouten ausrichten.en

2 or IKI Ana Gzirishvili, IKI, lecture performance, 2013-2017.

Im Mittelpunkt des IKI-Projekts steht ein georgisch-russi-

scher Industrieslang, wie er in Eliava im Zentrum von Tiflis

(Georgien) gesprochen wird. Das Projekt untersucht die

visuellen und sozio-kulturellen Narrativen dieses besonde-

ren Industriemarktes, wobei die auf dem Markt verwendete

Zeichensprache der Schilder sowie der Arbeiter als optische

Anhaltspunkte dienen.en

A Long Waited Berlin Debut: Mohammad Salemy ist ein un-

abhängiger Künstler, Kritiker und Kurator. Er ist Mitorganisator

des New Centre for Research & Practice und hat seine Arbeiten

in Ashkal Alwan (Beirut) und Witte de With (Rotterdam) gezeigt.

In seiner Präsentation erläutert Mohammad Salemy kurz die

neuesten algorithmischen Projekte seiner künstlerischen und

kuratorischen Praxis und diskutiert die zunehmende Verwen-

dung von Automatisierung und maschinischer Intelligenz für

Produktion, Auswahl, Montage und Interpretation von Bildern

mit dem Ziel, sie für den weiteren Gebrauch durch menschliche

und nicht-menschliche Agenten nutzbar zu machen.en

Studio Space: Selbstreflexive Fragen zur Sprachpolitik.

Stellen Sie sich einen Atelierbesuch in einem Kino vor, das

sich zu einer Performance verdunkelt. Die in Berlin lebende

Künstlerin Mehtap Baydu spricht über ihre Performance

Silence (Künstlerhaus Stuttgart, 2014), die sie kürzlich auf

der London Art Fair (2018) reinszenierte. Sowohl die Pro-

duktionsbedingungen als auch die Reinszenierung entstan-

den im Gespräch mit Misal Adnan Yıldız als Reaktion auf eine

fortwährende Konversation mit der Künstlerin über den Akt

des Schweigens als politischen Widerstand.de

Premiere: Der in Stockholm lebende Filmemacher und

Künstler Savaş Boyraz präsentiert einen Ausschnitt aus

seinem neuen Werk The State we are in (2018), an dem er seit

2016 arbeitet. Die Arbeit basiert auf einer Kopie von Picas-

sos unsterblichem Guernica, das er in Yüksekova-Hakkari,

eine der sieben Städte, die vom Staat zerstört wurden, fand.en

21:30 SAAL 2 | Filmprogramm …between us… und In this way

In This Way

Rojda Tuğrul, Sîxûr, 2015, 3‘00“

Rojda Tuğrul, Malîno, 2014, 1‘38“

Rojda Tuğrul, Rê, 2015, 2‘30“

Rojda Tuğrul, Roj, 2015, 1‘00“

Şener Ozmen, Women Jumping Rope, 2016, 5‘13‘‘

Savaş Boyraz, Evin’s Story, 2014, 02‘

Savaş Boyraz, Meanwhile, 2014, 11‘35‘‘

Hito Steyerl, Extra Space Craft, 2016, 12’30‘‘

...between us...

Erkan Ozgen, Wonderland, 2016, 3‘ 55“’

Nilbar Güreş, Wolf and Lamb, 2011, 2’ 20”

Cengiz Tekin, Low Pressure, 2017, 5’20’’

onspolitik und ihre Narrativen durch ihre bahnbrechenden

Arbeiten künstlerisch herausgefordert. Nach der Veröffent-

lichung ihres Erzählbandes Mutterzunge (1990) wurde sie

als erste nicht-deutsche Autorin mit dem Ingeborg-Bach-

mann-Preis für einzelne Kapitel aus ihrem ersten Roman

Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Turen, aus der

einen kam ich rein, aus der anderen ging ich heraus (1992)

ausgezeichnet. Im Rahmen des Auswahlverfahrens lud die

Jury alle Kandidaten des Wettbewerbs zu einem Interview

ein, das aufgezeichnet wurde. Özdamars öffentliche Lesung

wurde 1991 im Fernsehen ausgestrahlt. Für Mutterzunge im

Babylon wird Özdamar parallel zu dem filmischen Doku-

mentationsmaterial von 1991 ausgewählte Passagen ihres

schriftstellerischen Werks lesen. Erstmals wurde diese Per-

formance, die von Karl Kneidl und ‚Emine‘ Sevgi Özdamar

für die von Misal Adnan Yıldız konzipierte Performancereihe

Ich/I entwickelt wurde, am 8. November 2013 im Künstler-

haus Stuttgart gezeigt.

Immer donnerstags trifft sich der Chor Canı Gönülden

Şarkılar Korosu im HUZUR Nachbarschaftstreffpunkt in

Berlin, um auf Türkisch Lieder aus verschiedenen Traditio-

nen zu singen. Begleitet wird er vom Berliner Musiker Shin-

go Masuda auf dem Kanun. Der Chor wird von Gülşen Aktaş

geleitet, die das Repertoire auch durch ihre einzigartige Art,

Beziehungen aufzubauen, entwickelt.

22:30 BABYLON OVAL | A.S.S. COLLECTIVE, -CO, 2. Akt, 2018en

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BABYLON OVAL

Das Babylon Oval gibt sich weder als White Cube noch kon-

kurriert es mit der Black Box, sondern ist ein experimenteller

Raum für Kunst, Film und Litera tur vor einem gra u changie-

renden Hintergrund. Der Raum wird von einem architekto-

nischen Element dominiert : die gekrümmten Wände. Als

temporä rer Raum für zeitgenössische Kunst ist er bei freiem

Eintritt von 17 Uhr bis Mitternacht geöff net. Inmitten dieses

gesetzten Kontextes, dem Geruch von frischem Popcorn und

der Alltagspoesie eines Kinos bietet Mutterzunge im Babylon

Oval einen Vorschlag für gemeinschaftliche Diskussionen

über bewegte Bilder, perf ormative Akte und konzeptuelle

Ideen. Von der Abenddämmerung bis zum Morgengra uen

und vom Morgen bis Mitternacht zeichnet Babylon Oval eine

sinusart ige Lichtkurve, währen Kontra st und Helligkeit den

Raum in 25 Bildern pro Sekunde umkreisen.

Konzipiert von Misal Adnan Yildiz

Recherche und Entwicklung von Berk Asal, On/Off

April-Oktober 2018 Mutterzunge Solo-Projekte, Panora ma

Colombia, filmPolska, Anime Film Festival etc.

ENTRANCE | FOYER

Billy Apple® Basic Needs, 2014.

In Auftra g gegeben von Misal Adnan Yıldız. Mit freundlicher

Genehmigung des Künstlers und Starkwhite. Bitte besuchen

Sie auch unsere Off -Site-Ausstellung Hearing and Seeing,

die bis 5. Mai 2018 im Apart ment Project zu sehen ist.

http://mutterzunge.org/off -sites-english/

Der in Berlin lebende Künstler Raul Walch zeigt die fo-

togra fische Dokumentation seiner Arbeit Street Fountain,

eine mobile temporä re Version eines Brunnens, die 2011

in Arnsberg (NRW) entstanden ist. Walch installiert e eine

neu entwickelte Fontäne auf das Dach eines Mercedes

Coupé, Baujahr 1974, und schuf damit eine Skulptur, die

durch die Stadt fa hren und Wasser bis in eine Höhe von 8

Metern spritzen kann. Für Mutterzunge entwickelt Walch

eine mutige wenngleich unsichtbare Geste, die diesmal

einen Mercedes neueren Modells involviert und sich auf

Özdamars sozialkritische Komödie Kara göz in Alamania von

1982 bezieht.

Der in Berlin lebende Fotogra f und Künstler Adrian Knuppert z

ist Dokumentarist des Mutterzunge-Projekts. Ausgewähltes

Dokumentationsmaterial aus dem Forschungs- und Entwick-

lungsprozess von Mutterzunge von 2017-2018 ist in den Vitri-

nen (Progra mmschaukasten) im Foyer des Babylon ausgestellt.

Die Installation Birds (2018) des in Berlin lebenden Künst-

lerduos Timon & Melchior Gra u zeigt 10 Aluminiumfiguren

als Abstra ktionen des menschlichen Körpers. Ihre Gesichter

zeigen Textfra gmente, Icons und Bilder und reflektieren die

zunehmende Kommunikation über Gerä te wie das iPhone.

Werden Objekte mehr wie Menschen und Menschen mehr

wie Objekte? Und wenn ja, wie wirkt sich dies auf soziale

Strukturen und das Individuum aus?

Off -Site: APARTMENT PROJECT Seeing and Hearing

Billy Apple®, Ceren Oykut, Erkan Ozgen,

und Cengiz Tekin

Ausstellung 30.3.–5.5.2018

Künstlergesprä ch: 30. März 2018, 18:00 Uhr

Neben den Vera nstaltungen und Prä sentationen im Babylon

organisiert Mutterzunge auch eine Reihe von Off -Site-Pro-

jekten. Als erste dieser Koopera tionen wird die Ausstellung

Seeing and Hearing vom 30. März bis zum 5. April 2018 im

Apart ment Project in Neukölln zu sehen sein. Die Ausstel-

lung ist das Ergebnis eines Workshops von Loading, einem

gemeinnützigen Kunstra um in Diyarbakır, der während eines

Rechercheaufenthalts im Rahmen von Mutterzunge in der

Berliner Atelierwohnung des nbk stattfa nd.

Apart ment Project Berlin, Hert zbergstr. 13,

12055 Neukölln, Berlin

Öff nungszeiten Do-Fr-Sa, 16:00-19:00 Uhr

http://berlin.apart mentproject.org

Wir danken Selda Asal, Marius Babias, Fulya Erdemci, Eva-Maria Gillich, Çağla İlk, Neşe Kara sipahi, Mustafa Koçak, Aykan Safoğlu, Hito Steyerl, Raul Walch und dem Babylon-Team für ihre großart ige Unterstützung. Mutterzunge Teamgeist: Kristina Kra mer, Berk Asal, Barış Seyitvan, leo, Annagul Beschareti, Vanessa Gra venor, Gülşen Aktaş, Raul Walch, Adrian Knuppert z, Jesse Farber, Didem Yazıcı, Berkan Tunçludemir, neben anderen Singularitäten und Plura litäten wie ASA Autonomous Space Agency, Apart ment Project, Kara man’ın Sesi, Loading, HUZUR Nachbarschaft-streff punkt Berlin…

Mutterzunge ist konzipiert von Misal Adnan Yıldız

BABYLONRosa-Luxemburg-Stra ße 30, 10178 BerlinEintritt freiRSVP: [email protected]/Layout: Fabian Schewe

Koopera tionspart ner: Cura te Award ist organisiert von: