1969 Technik aus deinem Geburtsjahr - Leseprobe · Eine Zeitreise in Ihr Geburtsjahr Jedes Jahr...

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Technik aus deinem Geburtsjahr 1969 Matthias Rickling Diskette Du bist so alt wie die ...

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Technik aus deinem Geburtsjahr

1969Matthias Rickling

Diskette

Du bist so altwie die ...

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1969Technik aus deinem Geburtsjahr

Du bist so alt wie die …

FRANZIS

Diskette

Matthias Rickling

Bildverzeichnis: Cover, 1: Boltenkoff/Shutterstock.com; 6: Digital Images Studio/Shutter­stock.com; 8: imago/Ferdinand Hartung; 9 links: ullstein bild – Stark­Otto; 9 rechts: ullstein bild – RDB/Felix Aeberli; 10: Christian Kohler/Shutterstock.com; 11: ullstein bild – Top­Foto; 13: Matthias Rickling; 15: David Hackländer, www.carrera­ jet.de; 16: Darios/Shut­terstock.com; 18/19: SF photo/Shutterstock.com; 20: joan_ bautista/Shutterstock.com; 21: Thomas Pajot/Shutterstock.com; 22/23: zstock/Shutterstock.com (Michael Schumacher), Matthias Kaminer/Shutterstock.com (Olivia Jones), Everett Collection/Shutterstock.com (Edward Norton); 24: Deutsches Uhrenmuseum via Wikimedia Commons; 25: geogif/Shutterstock.com; 26: nuwatphoto/Shutterstock.com; 27: Profit_Image/Shutter stock.com; 31: Castleski/Shutterstock.com; 32: imago/Marco Stepniak; 33: Cineberg/ Shutterstock.com; 34: imago/ZUMA Press; 35: IZZ HAZEL/Shutterstock.com; 36: Efmann/Shutterstock.com; 37: Malll Themd/Shutterstock.com; 38: Andrea Pavanello, Milano via Wikimedia Com­mons; 39: imago/ Leemage; 40: Roel Slootweg/Shutterstock.com; 41: Evikka/Shutterstock.com; 42: mekcar/Shutterstock.com; 43: Gaschwald/Shutter stock.com; 44: Matthias Rickling; 45: Daniel Brasil/Shutterstock.com; 46: ASB63/Shutterstock.com; 47: Florian Greßhake; 48/49: Chris Vaughan/Shutterstock.com; 50: Bundesarchiv, Bild 183­H0812­0031­001/CC­BY­SA 3.0; 51: Florian Schäffer via Wikimedia Commons; 52: Claudia Divizia/Shutterstock.com; 53: Sean Pavone/Shutterstock.com; 54: Siren­com via Wikimedia Commons; 55: Mirenska Olga/Shutterstock.com; 58: The Biochemist Artist/Shutterstock.com; 59: koya979/Shutterstock.com; 60: Max Earey/Shutterstock.com; 61: Oleg Golovnev; 63: imago/United Archives; 64: Tobias Arhelger/Shutterstock.com

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Die meisten Produktbezeichnungen sowie Firmennamen und Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller.

© 2019 Franzis Verlag GmbH, Richard­Reitzner­Allee 2, 85540 Haar bei München

Autor: Matthias Rickling

Konzept und Produktmanagement: Florian Greßhake

Sprachlektorat: Sibylle Feldmann

Cover: Julie Kechter

Layout & Satz: Nelli Ferderer, [email protected]

ISBN: 978­3­645­60640­0

Eine Zeitreise in Ihr Geburtsjahr

Jedes Jahr bringt neue technische Erfindungen, Gadgets, Highlights und Flops mit sich. Gerne erinnern wir uns zurück an die technischen Spielzeuge aus unseren Kindheitstagen, aber auch an die bahnbrechen­den Entdeckungen und Produkteinführungen, die das Leben für immer veränderten.

1969 war ein ganz besonderes Jahr. Matthias Rickling – Technikexperte für die 60er­Jahre und nebenberuflich Zeitreisender – zeigt Ihnen, wel­che technischen Highlights Ihr Geburtstag mit sich brachte.

Liebes Geburtstagskind, ...

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InhaltsverzeichnisWeltraum, Woodstock und der Willy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Timeline . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Die Besten des Jahres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Ein Jahrzehnt der Raserei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Mondlandung im Spielzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Klapper­Dragees . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Geht immer: Drehfleisch und Wurmeis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Scheiben­Rakete mit Stern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Spurwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Das mutierte Kunststoffscheibchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

69er­Jungs, die’s drauf haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Zeit ist Quarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Wenn’s richtig tickt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Die Wabbelscheibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Dort hinein, wo’s noch nix gibt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Das gibt es seit 1969 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Männer, die »roger« sagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Eiskalte Stiel­Ikonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Die Schwabbelwabbel­Tüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Die Königin der Lüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Debbie wird geimpft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Der heißeste Doughnut der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Wenn Ur­Nerds spielen wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Lässig loungen ohne Lehne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

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Das Linienmännchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Französisches Sonnenfeuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Zeitreise in die Antike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Die sozialistische Rennflunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Profis fahren Capri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Extraterrestrisches AZUR­Blau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Die Sache mit den Haken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Lichtempfindlicher Geistesblitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Die Unverbesserliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Erst unfahrbar, dann unaufhaltbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Die volkseigene Farbröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Eine Spiel­Lern­Unterhaltungsmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Der Multikulti­Palast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Ein Gigant mit Kugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Ein Luftzug auf Höhe null . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Stelzenwurm und Flüsterpfeil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Der akademische Gipfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Gen­ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Fallende Äpfel und schwere Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

Captain America . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Spaßmobil mit Kante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Freiluftmusik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Ausnahme mit 29 Etagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

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Weltraum, Woodstock und der WillyJa, es sind wohl diese drei großen Ws, an die sich die meisten Menschen erinnern, wenn sie auf das Jahr 1969 zurückschauen.

Als Erstes natürlich der Weltraum, dessen unendliche Weiten inzwischen von immer mehr Satelliten und Sonden durchmessen wurden und der Menschheit klarmachten, welch Mickerigkeit ihre Welt im Vergleich zum gesamten Universum ist. Und dann selbstverständlich jenes Ereignis, das zweifelsohne zu den historisch bedeutendsten, technisch hervorragends­ten und menschlich mutigsten Begebenheiten des 20. Jahrhunderts zählt: die Landung der ersten Menschen auf dem Mond.

Und während einer der tollkühnen Flieger mit einem philosophischen Spruch über Schritt und Sprung von Mensch und Menschheit das Space Race beendete, suchten sie dort unten auf Mutter Erde nach Alterna­tiven. Alternativen in jeglicher Hinsicht. Neue Formen und Farben bei Möbeln und Autos belebten den Alltag. Im Radio konnte man neben den altbackenen Schlagern auch psychedelischen Klängen und den

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härteren Tonarten der Rockmusik lauschen, während im Kino seichte Heintje­Filmchen mit knochenharten Edelwestern und lüsterne Oswalt­ Kolle­Dokus mit wilden Roadmovies um die Gunst des Publikums wetteiferten.

Die Jugendlichen machten sich vielerorts mit fremden Religionen, unbekannten Rauschmitteln und merkwürdigen Rastalocken auf die Suche nach einem Gegenvorschlag für ein bewussteres Leben. Welt­weiter Höhepunkt der Hippie­Romantik war das zweite große W, das Woodstock­Festival, das nicht nur der Rockmusik ein neues Image verpasste, sondern auch ein Bild vom friedliebenden Amerika zeichnete, das man angesichts der grauenhaften Nachrichten aus Vietnam kaum erwarten durfte. Mit Flower­Power gegen Napalmbomben – ein beein­druckendes, aber leider auch weitgehend zweckloses Unterfangen. In Deutschland hatten sich die revolutionären Studenten des vergangenen Jahres zunehmend beruhigt, und die wilden Demos waren sanftmüti­gen Sit­ins mit Räucherkerzen und Lavalampe gewichen. Die meisten »Ho­Ho­Ho­Chi­Minh«­Rufer von gestern gingen nun weiter ihremakademischen Alltag nach, um sich möglichst bald der Karawane ansMittelmeer anschließen zu können, das in jenen Tagen von Touristen­massen geradezu überrannt wurde und zum »Teutonengrill« avancierte.Und sollte der zukünftige Job weder Capri­Reise noch Ford Capri her­geben, bot der Fernseher als letzte Hoffnung zur Erfüllung aller Träumedie Ziehung der Lottozahlen, die im September erstmals ausgestrahltwurde.

Sogar in der Politik konnte ein Hoffnungsschimmer wahrgenommen werden. Zugegeben, die Beziehungen zwischen BRD und DDR waren 20 Jahre nach ihrer offiziellen Scheidung ein wenig angespannt, hatte man auf ostdeutscher Seite doch gerade zu Anfang des Jahres damit be­gonnen, die innerdeutsche Grenze mit martialischen Betonwachtürmen zu versehen. So kam es immer wieder zu kleinen Missliebigkeiten und

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Machtprotzereien – wie das so ist zwischen zwei überzeug­ten Vertretern verschiedener Systeme, die nicht miteinander sprechen können. Glücklicher­weise waren die Spannungen zwischen den Supermächten nicht atomar eskaliert, auch wenn man im vergangenen Jahrzehnt mehrfach nur haarscharf daran vorbeige­schrammt war. Und dann kam Willy und sorgte zunächst im politisch verknöcherten West­deutschland für Aufbruch­stimmung. Die sozialliberale

Koalition trat mit dem Versprechen an, mehr Demokratie zu wagen, und nahm die Kritik an den herrschenden autoritären Verhältnissen durchaus ernst. Kaum hatte Willy Brandt die Wahl zum Bundeskanzler in der Tasche, bemühte er sich auch schon um eine entspannte Außen­politik gegenüber der DDR und dem Ostblock. Seine Bemühungen trugen ihm viel Lob und Ehre ein, auch wenn es noch jahrelangen Engagements bedurfte, bevor sie Früchte trugen.

Und neben Weltraum, Woodstock und Willy machten Ingenieure, Erfin­der und Nerds das Jahre 1969 einzigartig. Es entstanden Dinge, die unser Leben bis heute beeinflussen oder uns noch heute einfach nur staunen lassen.

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Timeline3. JanuarIm ZDF startet mit der Folge »Toter Herr im Regen« die97­teilige Fernsehserie »DerKommissar« mit Erik Ode.

18. JanuarUm 18:50 Uhr wird die erste voninsgesamt 368 ZDF­Hitparaden(bis 2000) ausgestrahlt.

20. JanuarRichard Nixon löst Lyndon B.Johnson im Amt des Präsidentender USA ab.

5. MärzGustav Heinemann (SPD) wirdzum Bundespräsidenten der BRDgewählt.

29. MärzBeim Grand Prix Eurovision de laChanson in Madrid müssen sichvier Interpreten das Siegerpodestteilen.

MaiErstmals kann das eurocheque­ System auch grenzüberschreitend genutzt werden.

9. MärzMit einer Sehbeteiligung von71 Prozent wird die erste »Peter Alexander Show« im ZDF ein Hit.

17. JuniFür das neu eingeführte LehrfachSexualkunde wird der Sexual­kunde­ Atlas vorgestellt und sorgtfür Aufregung.

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27./28. JuniIn der Christopher Street in New York wehren sich die Besucher der Homosexuellen­Bar »Stone wall Inn« gegen gewalttätige Polizei­razzien. Ein Wendepunkt der Schwulen­ und Lesben bewegung.

9./10. AugustDurch mehrere Morde schockiert die Kommune um Charles Manson als »Manson Family« die Öffentlichkeit.

14. AugustIn Nordirland eskalieren die Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten. Da die Polizei überfordert ist, wird die britische Armee zu Hilfe gerufen.

14. AugustIn den bundesdeutschen Film­theatern läuft der Sergio­Leone­ Western »Spiel mir das Lied vom Tod« an.

15. OktoberIn Washington, D.C. protestieren 250.000 Menschen gegen den Vietnamkrieg.

21. OktoberWilly Brandt (SPD) wird vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt.

19. NovemberApollo 12 landet auf dem Mond, und als dritter Mensch betritt ihn Charles Conrad.

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13. DezemberDer erste deutsche abendfüllendeZeichentrickfilm »Die Konferenzder Tiere« kommt in die bundes­deutschen Kinos.

19. DezemberDer Spielfilm »Easy Rider«, vonund mit Dennis Hopper undPeter Fonda, hat seine Erstauf­führung in den bundesdeutschenKinosälen.

20. DezemberDietmar Schönherr und Vivi Bachmoderieren die erste Folge derSpielshow »Wünsch Dir was«.

24. November»Urmel aus dem Eis«, die Krea­tion der Augsburger Puppen­kiste, wird erstmals im Fernsehengezeigt.

5. DezemberDer Bericht des US­Magazins»Life« über das Massaker vonMy Lai schockiert weltweit dieÖffentlichkeit.

31. DezemberDer Hamburger »Star­Club«,legendär geworden durch dieAuftritte der Beatles, schließtseine Pforten.

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Kino-Top-Ten 1969

1. Spiel mir das Lied vom Tod

2. Ein toller Käfer

3. Easy Rider

4. Pippi Langstrumpf

5. James Bond 007 – Im Geheimdienst

Ihrer Majestät

6. Hurra, die Schule brennt! – Die Lümmel

von der ersten Bank – 4. Teil

7. Heintje – Ein Herz geht auf Reisen

8. Oswalt Kolle – Deine Frau,

das unbekannte Wesen

9. Oswalt Kolle – Zum Beispiel: Ehebruch

10. Pepe, der Paukerschreck – Die Lümmel

von der ersten Bank – 3. Teil

Sport 1969 ▶ Deutscher Fußballer

des Jahres: Gerd Müller, FC Bayern München

▶ DFB­Pokalsieger: Bayern München

▶ Sieger DDR­Oberliga: FC Vorwärts Berlin

Die Besten des Jahres

Jahreshitparade 19691. Michael Holm: Mendocino 2. Christian Anders:

Geh nicht vorbei 3. The Archies: Sugar Sugar 4. Barry Ryan: Eloise 5. Jane Birkin & Serge Gains­

bourg: Je t’aime … moi non plus

6. Adamo: Es geht eine Träne auf Reisen

7. Shocking Blue: Venus 8. Roy Black:

Das Mädchen Carina 9. Peter Alexander: Liebesleid 10. Elvis Presley: In the Ghetto

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Deutsche Sportler des Jahres 1969:Damen: Liesel Westermann, Leichtathletik. Sie übertraf als erste Diskuswerferin der Welt die 60­m­Marke (1967), übertraf den Weltrekord 1969 zwei weitere Male (63,96 m) und wurde von einem amerikanischen Fachmagazin zur »Welt­Leichtathletin des Jahres« gekürt.Herren: Hans Faßnacht, Schwimmen. Zwar unterbot er 1969 über 400 m Freistil als erster Schwimmer der Welt die vier Minuten (3:59,7 min), sein gültiger Weltrekord in dieser Disziplin betrug jedoch 4,04 min.

Automobil-Weltmeisterschaft:

1. Jackie Steward, Großbritannien,

Mantra­Ford­Cosworth

2. Jacky Ickx, Belgien, Brabham­Ford­Cosworth

3. Bruce McLaren, Neuseeland, McLaren­Ford­Cosworth

Sieger der BRAVO-Otto-Leserwahl:

Filmstar männlich: Gold Pierre Brice,

Silber Robert Hoffmann, Bronze George Nader

Filmstar weiblich: Gold Uschi Glas,

Silber Marie Versini, Bronze Senta Berger

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Ein Jahrzehnt der RasereiFaller? Sind das nicht die …? Genau, die mit den Baukästen, in denen so ziemlich alles steckt, was Modelleisenbahner zur Realisierung ihrer Mini­welten benötigen: von der Friedhofskapelle über den Zentralbahnhof bis hin zu Straßen, auf denen seinerzeit sogar schon elektrische Autos ver­kehren konnten. Doch 1969 begann mithilfe von Faller in den deutschen Jungenzimmern ein Jahrzehnt der Raserei. Für diejenigen, denen keine teure Carrera­Elektrorennbahn vergönnt war, erfanden die Faller­Brüder ein neuartiges »Bewegungsspiel« mit rasanten Autos, die mittels Schwer­kraft und diverser Beschleunigungselemente auf farbenfrohen Bahnen durch die Wohnung flitzten. »HitCar« nannten sie das System.

»Das Spiel mit den Autos, für die Geschwindigkeit keine Hexerei ist.«Und die »Non­Elektro­Autos« boten hohe Ingenieurskunst im Kleinen:Das Zinkgussfahrwerk mit gehärteten Stahlachsen sorgte für einen tie­fen Schwerpunkt, extra lange Radlager und Spezial­Kugelkopfhalterun­gen lieferten einen hervorragenden Radlauf, und die Kunststoffkarosse­rien boten naturgetreue Modelle in Standard- oder Brillantfarben.

Ob Ferrari GT oder VW Käfer, immer ging es darum, durch einen ge­schickten Aufbau der Bahn die Modelle so lange wie möglich in Bewe­gung zu halten oder auf die tollsten Hindernisse loszulassen. Dann ging’s ab über Steilkurven, Doppellooping, Sprungschanze und Glockenpilz bis ins Zieltor. Und echte HitCar­Piloten beförderten ihre Renner über eine Startplatte mit Katapult auf die Piste und setzten geschickt die Durch­fahrts­, Looping­ oder Wendebeschleuniger ein, in denen gespannte Gummibänder für fortgesetzten Schub sorgten.

Als 1979 einer der Faller­Brüder starb, wurde das System nicht mehr weiterentwi­ckelt. Doch die Faszination ist geblieben. Sammler feiern die Relikte dieser Raserei bis heute.

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Mondlandung im SpielzimmerEine Autorennbahn von Carrera stand in den 1960er­Jahren wohl bei jedem Jungen ganz oben auf dem Wunschzettel. Stunde um Stunde wur­den die Elektroboliden im Maßstab 1 : 32 über die schwarzen Schienen gejagt, bis die Motoren glühten.

Auf der Nürnberger Spielwarenmesse im Frühjahr 1969 legte der baye­rische Spielzeugproduzent nach. Carrera hob ab und behauptete: »Bei Carrera Jet sind die ersten Astronauten bereits auf dem Mond gelandet.« Die nicht ganz billigen Grundpackungen des Jet­Systems enthielten transparente Kunststoffschienen, die man an Wänden und Decke entlang kreuz und quer durch den Raum führen konnte. Über diese Schienen »flogen« dann diverse Flugobjekte wie Doppeldecker oder Star fighter. Der Clou war, dass einige Jets sogar Geschosse abfeuern oder beim Auf­einandertreffen ihr Cockpit samt Piloten »absprengen« konnten.

Highlight (und mit 160 D­Mark teuerste Variante) der Jet­Bahnen war das Apollosystem mit Raumkapsel, Astronauten, Loopingspirale und einem großen Mond aus Plastik. Bei den Flugmanövern ging es darum, die vier metallischen Astronauten im richtigen Moment so abzuschie­ßen, dass sie sicher in einem magnetischen Mondkrater landeten.

»Faszinierend«, möchte man mit Mr. Spok meinen, doch der hohe Preis und der aufwendige Aufbau schreckten viele Interes­senten ab. Das Jet­Programm wurde für Carrera ein finan­zieller Misserfolg, sodass die Produktion bereits 1971 wieder eingestellt wurde. Heute sind die elektronischen Flugbahnen nur noch sehr selten zu finden und bei Carrera­ Sammlern höchst begehrt.

Der AutorMatthias Rickling wuchs im Osnabrücker Land auf.

Er lieferte Beiträge für Ausstellungen und Dokumentationen, schrieb diverse regionalgeschichtliche Publikationen, verö� entlichte Sagen-Sammlungen sowie eine Reihe

kurzweiliger Erinnerungsbücher. Als freier Autor lebt er heute mit seiner Frau auf einem Gutshof in Nordhessen.

1969 – Technik aus deinem Geburtsjahr

„Du bist so alt wie …“ – die Geschenkbuch-Reihe für alle „Technikfans“! Jeder Band stellt kurzweilig die technischen Errungenschaften, Highlights und Flops eines bestimmten Jahres vor. Eine spannende Zeitreise für alle, die schon im-

mer einmal wissen wollten, was in ihrem Geburtsjahr los war.

1969 war aus technischer Sicht ein besonderes Jahr. Porsche baute einen Supersportwagen, der die Fahrer

zunächst in Angst und Schrecken versetzte und anschließend die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr. Zugleich nahm am

Berliner Alexanderplatz der damals höchste Fernsehturm seinen Betrieb auf, und die Bundesrepublik schickte ihren

ersten eigenen Satelliten ins Weltall. Doch wurde alles überstrahlt durch die Mondlandung und die Worte

„Ein kleiner Schritt ….“

Was ist alles passiert?

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