Von Aniko Ligeti

Regensburg. In der Nacht vom18. auf den 19. März haben bis-lang unbekannte Täter im CaféZweites Leben eingebrochenund die Einnahmen sowie denInhalt der Spendensäule ent-wendet. „Das war für uns einesehr schmerzhafte Erfahrung“,sagte Maria Dotzler, Vorstandvom Verein Zweites Leben,„denn der Erlös sollte in unseraktuelles Wohnprojekt fließen“.Seit 2003 hat der Verein das Caféam Bezirksklinikum gepachtet,in dem auch selbst ehemalig Be-troffene (durch einen Unfall

Unbekannte raub-ten eine Spenden-säule, dessen In-halt eigentlich fürein sozialesWohnprojekt ge-dacht war.

Einbruch im Café Zweites Lebenoder Schädel-Hirnverletzung)einen „zweiten Weg“ ins Berufs-leben realisieren können. Durchdas innovative Konzept konn-ten auch kleinere Gewinne er-zielt werden, die in das neueProjekt (ein Haus für junge Be-troffene) fließen sollten. Abgese-hen von dem finanziellen Ver-lust und dem Sachschaden istder Verein menschlich sehr ent-täuscht: „Wir sind traurig, dasssich Fremde an einem Eigentumbereichern, das für einen wohl-tätigen Zweck bestimmt war“,so Dotzler.Markus Ordzinak, Chefkochund Leiter des Cafés, ist sicht-lich betrübt: „Hier arbeitenMenschen gemeinnützig für einnachhaltiges Projekt und alleswas an Erlös erwirtschaftetwird, fließt betroffenen Men-schen zu. Es ist wirklich ein har-ter Schlag für uns alle.“Derzeit ermittelt die Polizei,neue Sicherheitsvorkehrungenwurden bereits getroffen. „Wirlassen uns aber durch den her-ben Verlust nicht entmutigen“,versichert Dotzler.

Im Café am Bezirksklinikum wurde eingebrochen. Maria Dotzler(Vorstand Zweites Leben) und Caféleiter Markus Ordzinak zeigtensich sichtlich betroffen. Foto: Ligeti

Classic Rallye in der DomstadtRegensburg (rs). Den vorletzten Sonntag im Juli diesen Jahres(22. Juli) sollten sich die Oldtimerfans rund um Regensburgganz dick und fett und rot unterstrichen in ihrem Terminkalen-der vermerken – denn dann ist wieder Historic-Time: die Clas-sic-Rallye Regensburg steht auf dem Programm. Foto: Plietsch! Informationen gibt es auf www.amc-deuerling.de

Für 2253 Jahre geehrt

Passau (rs). „Das langjährigeBestehen eines Betriebs hat inunserer hastigen Zeit mitschnellen Erfolgen und Defizi-ten an Geduld einen besondershohen Stellenwert“, sagte FranzPrebeck, Präsident der Hand-werkskammer Niederbayern-Oberpfalz, bei der Verleihungvon 26 Ehrenblättern an Hand-werksbetriebe aus Niederbayern

Handwerkskammer zeichnete Betriebe aus

und der Oberpfalz in Passau. Zu-sammen mit seinem Amtskolle-gen Hans Stark zeichnete Pre-beck 26 Betriebe für zusammen2253-jähriges Unternehmertumaus. Die Friseurmeisterin Chris-ta Müller aus Rottenburg nahmfür ihren 1841 gegründeten unddamit 171-jährigen Friseursalondas Ehrenblatt für den ältestenBetrieb des Abends entgegen.

26 Ehrenblätter wurden verliehen. Foto: Kaps

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Regensburg. Viele Regensburgerhaben eine neue Einnahmequelleentdeckt. Sie verkaufen ihren al-ten Schmuck und machen ihn zuBargeld. Münzen, Gold, Schmuck,Besteck oder ganze Goldbarren –der Goldankauf in der Stadtboomt – und zwar mehr als in ande-ren Städten. Bestätigen kann diesauch Margit Lell. Sie arbeitet alsEdelmetallfachfrau und Goldan-käuferin in der Stadt und hat Ver-gleichswerte. Jedes Schmucks-tück, das sie in den Händen hält,hat seine eigene Geschichte. DieMenschen, die das Gold zu ihr brin-

gen, trennen sich aus den verschie-densten Gründen davon. MargitLell kauft Schmuck – vor allemGold – bar an und ist Angestellteder Firma Bruno Munding, Edel-metallrecycling GmbH. Die Firmabetreibt 16 Zweigstellen rund umStuttgart und neun in Bayern. DieMenschen, die ihr Gold verkaufen,sind meistens ab 60 Jahre. Häufigsind es Erbstücke, und die Töchterund Enkelinnen können nichtsmehr damit anfangen. Auch ältereModelle, die aus der Mode ge-kommen sind, werden zu Bargeldgemacht. Besonders skurril ist es,wenn Leute ihr ganzes Gebiss mit-bringen, es auf den Tisch legenund hoffen, dass einige Goldzähnedabei sind. Dann muss das Gebissvorsichtig mit dem Werkzeug zer-legt werden. Manchmal sind esauch verlassene Ehemänner, dieden Ehering ihrer Ex-Frauen zuBargeld machen. Ganz nach demMotto „Frau weg, Ring weg“. Diemeisten Kunden sind sehr über-rascht, wie viel Geld sie für ihrenSchmuck bekommen. Bezahltwird immer nach dem aktuellenGoldpreis und der ist im Momentrecht hoch. Doch bevor bezahltwird, muss der genaue Wert festge-stellt werden. Dazu wird ein Ab-rieb auf einer Schieferplatte ge-

macht und dieser dann mit Salpe-tersäure eingepinselt. Dann siehtman genau, um welche Legierunges sich handelt und wie viel Karatdas Stück hat. Je nachdem, ob es333, 585 oder 785er Gold ist, wirdbezahlt. Vorher wird auf einerGoldwaage natürlich das exakteGewicht ermittelt. Von Regens-burg aus gehen die angekauftenStücke dann direkt in die Gold-stadt nach Pforzheim und dort

wird alles umweltschonend recy-cled und der Edelmetallindustriezugeführt. Um sicher zu sein, dassdie Regensburger später nicht ih-rem verkauften Schmuckstücknachtrauern, fragt Margit Lell je-den Kunden, ob er sich davon „ver-abschiedet“ hat. Doch angesichtsdes vielen Bargeldes, das die Kun-den dann in Händen halten, fälltdies meistens sehr leicht. MargitLell freut sich auf Ihr Kommen.

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Goldschmuck gegen BaresMünzen, Besteck und Schmuck:

Viele Regensburger „versetzen“ ihr Gold und machen es zu Bargeld.

4 | stadtreport Rundschau · Mittwoch, 28. März 2012