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DAS GESUNDHEITSMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG 7 / 2020 | 22.05.2020 Stefan Straube Verdienter Bonus Das UKL zahlt seinen Mitarbeitern einen Corona-Zuschuss für die vergangenen Monate Seite 3 Verlässlicher Schutz Alle stationären und ambulanten Patienten werden bei Aufnahme auf SARS-CoV-2 getestet Seite 5 energiereiches Dankeschön Zum Tag der Pflege bedankt sich das UKL symbolisch mit einem gesunden Müsliriegel Seite 7 „Grazie a tutti!“ Italienischer Covid-19-Patient am UKL ist wieder gesund

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DAS GESUNDHEITSMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG 7 / 2020 | 22.05.2020

Miteinemsehrherzlichen„Grazie“verabschiedetesichFelicePerani(sitzend)vonUKL-VorstandProf.ChristophJosten(beimEllenbogengruß)sowieseinenÄrztenProf.SebastianStehr(vorn,Mitte)Dr.SvenLaudi(3.v.l.)undProf.SvenBercker(hinten,2.v.l.).Der57-JährigeausdemitalienischenBergamoistvonderLungenkrankheitCovid-19genesenundbegibtsichnunineineReha-KliniknaheLeipzig.ErwareinerderbeidenerstenitalienischenPatienten,diezurBehandlungnachDeutschlandgebrachtwurden.TitelfotoUKLAusgabe7 Stefan

Straub

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Verdienter BonusDas UKL zahlt seinen Mitarbeiterneinen Corona-Zuschuss für dievergangenen Monate

Seite 3

Verlässlicher SchutzAlle stationären und ambulantenPatienten werden bei Aufnahme aufSARS-CoV-2 getestet

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energiereiches DankeschönZum Tag der Pflege bedankt sich dasUKL symbolisch mit einem gesundenMüsliriegel

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„Grazie a tutti!“Italienischer Covid-19-Patient am UKL ist wieder gesund

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■ impressum

liebigstraße aktuellDas gesundheitsmagazin desuniversitätsklinikums leipzig

Herausgeber:

universitätsklinikum leipzigDer Vorstandliebigstraße 18 , 04103 leipzig

telefon: (0341) 97 109telefax: (0341) 97 15 909

e-Mail: [email protected]

Redaktion:

Helena reinhardt (v.i.s.d.P.), Markus bien(unternehmenskommunikation ukl).

universitätsklinikum leipzig, 14. Jahrgang

in kooperation mit der redaktion derleipziger Volkszeitung.

Druck:

MZ Druckereigesellschaft mbHFiete-schulz-straße 3, 06116 Halle/saale

Redaktionsschluss:

15. Mai 2020

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liebigstrasse aktuell

Hände waschen ist das NonplusultraWelthändehygienetag am 5. Mai

■ „Hände waschen ist unverzichtbarebasishygiene – erst recht in corona-Zeiten“, sagtmitblickaufdenWelthän-dehygienetag am 5. mai prof. Dr. irischaberny, Direktorin des instituts fürHygiene, krankenhaushygiene undumweltmedizin am universitätsklini-kum leipzig (ukl). „Der 5. mai wurdefürdiesenTaggewählt,weil dasDatumfür die zweimal fünf Finger der Handsteht. Aber natürlich gehört sich regel-mäßige Handhygiene an jedem Tag.“

Das Händewaschen stellt eine einfacheund wirksame Maßnahme dar, sich vorInfektionskrankheiten zu schützen. Es istdas hygienische Nonplusultra – leicht zupraktizieren, ohne große Kosten und mitgutem Ergebnis. Dabei sollten die Händenicht nur gewaschen werden, wenn siesichtbar schmutzig sind. „Krankheitserre-ger sindmit dem bloßen Auge nicht zu er-kennen“, so Prof. Chaberny. „Deshalbbringt ein Blick auf den Zustand der Hän-de nicht viel. Man sollte besser bestimmteRegeln einhalten:Nach demNach-Hause-Kommen, nach dem Toilettengang, nachWechseln der Babywindeln und nach demNaseputzen – immer die Hände mit Seifemöglichst 30 Sekunden lang waschen.“Vor und nach dem Zubereiten von Speisen

und vor jeder Mahlzeit sollten ebenso dieHände gereinigt werden.Dass gerade am Anfang der Corona-Pandemie viele Menschen Probleme mittrockenen, rissigen Händen bekamen,wundert die Hygiene-Fachfrau nicht:„Umso öfter man sich die Hände wäscht,destomehr laugt die Haut – besonders aufdem Handrücken – aus. Die Handinnen-flächen sind da robuster. Ich empfehle,nach dem Händewaschen, wenn die Hautgetrocknet ist, eine pflegende Creme ein-

zumassieren.“ Lange Fingernägel – obnun natürlich gewachsen, gegelt oder ge-klebt – sind für die Handhygiene kontra-produktiv. „Denn sie sind schwer zu reini-gen“, betont Prof. Chaberny. „Im medizi-nischen Bereich gilt aus Arbeitsschutz-gründen sogar ein direktes Verbot.“ Glei-ches gilt fürNagellack.Denn es besteht dieGefahr, dass sich durch die Verschöne-rungen aus Lack, Gel oder Acryl leichtKeime ansiedeln.

Uwe Niemann

ZumWelthände-hygienetag ver-teilten Mitarbei-terinnen desUKL-Hygiene-instituts Schoko-riegel als süßeMotivationshilfean die Stationen,hier freut sich zumBeispiel das Teamder Stroke Unit, derSchlaganfall-Spezialstation.Fo

to:StefanStraub

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■ Der Augenblick

Das UKL freut sich über einen Spenden-scheck in Höhe von 526000 Euro derFirma Porsche. Damit können unteranderem Beatmungsgeräte, Blutgas-analysatoren sowie Masken und Visiereangeschafft werden.„Porsche und Leipzig sind seit Jahrenuntrennbar miteinander verwoben. Füruns ist es eine Herzensangelegenheit,unsere Stadt zu unterstützen“, sagte GerdRupp (Mi.), Vorsitzender der Geschäfts-führung der Porsche Leipzig GmbH.„Es ist überwältigend zu erleben, dassunsere Arbeit gerade in dieser schwierigenZeit wahrgenommen und so wert-geschätzt wird“, sagt UKL-VorstandProf. Christoph Josten (li.), der gemeinsammit Vorstand Dr. Robert Jacob (re.) denScheck entgegennahm.PorscheAugenblickAugenblick Fo

to:StefanStraub

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Porsche spendet dem UKLmehr als eine halbe Million Euro

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liebigstrasse aktuell

UKL zahlt Beschäftigten Corona-Bonusbis zu 700 euro extra für Pflegende und Ärzte in Covid-19-bereichen

■ Beschäftigte des Universitätsklini-kums Leipzig (UKL) erhalten im Maieinen Corona-Bonus. Mit der einmali-gen Sonderzahlung von 400 Euro füralle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterim Haustarifvertrag bedankt sich derVorstand des UniversitätsklinikumsLeipzig für deren Engagement wäh-rend der zurückliegenden Monate.Pflegekräfte und Ärzte, die direkt inden Covid-19-Bereichen des UKL tätigwarenund sind, erhaltenmit einerwei-terenZulage insgesamt700Euroextra.

Die Sonderzahlung übernimmt das Uni-versitätsklinikum Leipzig aus eigenenMitteln. „Wir haben die Sonderzahlung alsVorstand in enger Abstimmung mit Perso-nalrat und Aufsichtsrat initiiert und wollendamit unseren Beschäftigten für die beson-deren Leistungen der zurückliegendenWochen danken“, sagt Dr. Robert Jacob,Kaufmännischer Vorstand des Univer-sitätsklinikums Leipzig, mit Blick auf poli-tische Diskussionen um einen Corona--Bonus aus Bundes- oder Landesmitteln.Die mehr als 6000 Beschäftigten desUKL hätten seit Februar unter erschwertenBedingungen ihre tägliche Arbeit verrich-tet. „Dabei haben wir uns gemeinsam auchauf sehr ernste Szenarien vorbereitet, wasunseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern an vielen Stellen hohe Flexibilität und

haben“, ergänzt Prof. Christoph Josten,Me-dizinischer Vorstand des UKL. „Das sollund muss auch honoriert werden.“Die ärztlichen und nichtärztlichen Be-schäftigten amUKL erhalten daher imMaieine einmalige Bonuszahlung von400 Euro. Teilzeitbeschäftigte erhalten dieSonderzahlung anteilig zur Arbeitszeit. Diemehr als 800 Auszubildenden am UKL er-halten ebenfalls eine Bonuszahlung von150 Euro. Die einmalige Zahlung ist steuer-und sozialabgabefrei.Ärzte und Pflegende, die direkt in den ver-schiedenen neu geschaffenen Corona- undCovid-19-Bereichen des UKL tätig warenund sind, erhalten zudem eine monatlichePrämie von 100 Euro zunächst für dieMonate April, Mai und Juni. Abhängig vonder Pandemiesituation kann diese monat-licheBonuszahlungverlängertwerden. „Da-mitbedankenwirunsbeidenMitarbeiterin-nen undMitarbeitern, die sich bereit erklärthaben, in den entsprechend derEskalationsstufen vorgesehenen Bereichenzur Versorgung von Corona-Infiziertenoder an Covid-19 erkrankten Patienten zuarbeiten“, erläutert Prof. Christoph Josten.„Viele haben sich gemeldet, waren bereit,ihre angestammten Stationen und Bereichezu verlassen und sich zu neuen Teams zu-sammenfinden. Dieser persönliche EinsatzverdientunserenRespektundunserebeson-dereWertschätzung“. Helena Reinhardt

Das leisten Servicepartner des UKL in Corona-ZeitenNeue anforderungen an reinigung, speisenversorgung und Mundschutz-Desinfektion

■ Sicherheit ist in Zeiten einer Virus-Pandemie das oberste Gebot für einKrankenhaus. Damit diese gewährleis-tet ist, müssen nicht nur Ärzte, Pfle-gendeundandereMitarbeiter desUni-versitätsklinikums Leipzig (UKL)höchste Hygieneregeln befolgen, son-dern auch Dienstleister, die beispiels-weise die Reinigung der Räume, dieSpeisenversorgung oder – ganz neu –die Desinfektion der Mund-Nasen-Schutze übernehmen.

„Mit der Desinfektion der neu aufgebautenCorona-Station wurde uns eine Aufgabeübertragen, die hohe Anforderungen stellt“,sagt Ramona Weber, die beim DienstleisterWISAG Krankenhausreinigung in LeipzigfürdasUKLzuständig ist. „UnsereMitarbei-ter wurden speziell geschult und eingewie-sen. Zwei Kollegen haben die Aufgabe aufder Corona-Station freiwillig übernommenund arbeiten ausschließlich dort. Nur durcheine Schleuse kommen sie in denArbeitsbe-reich, SchutzkleidungundFFP3-Maske sindnatürlich Pflicht.“Die anderen WISAG-Reinigungskräfteunterliegen – wie auch die Mitarbeiter desUKL selbst – der Mundschutzpflicht. „Dasist aber nichts Ungewöhnliches für die Kol-

Auch für die Firma Pieper sind durch dieCorona-Pandemie zusätzliche Aufgabenhinzugekommen. „Seit vielen Jahren sindwir als Dienstleister des UKL mit der Rei-nigung und Desinfektion von Klein- undSpezialtextilien, die im intensivmedizini-schen Bereich eingesetzt werden, beauf-tragt“, erläutert Inhaberin Constanze Pie-per, die mit ihren Mitarbeitern am 1. Maiihr 30-jähriges Firmenjubiläum begehenkonnte.„Ich und mein Team sind froh, das UKLbei der täglichen Desinfektionsreinigungder neu eingeführten Mund-Nasen-Schutze unterstützen zu können. Als klei-nes Unternehmen sind wir flexibel und inder Lage, unsere Arbeitsabläufe binnenkürzester Zeit auf geänderte Anforderun-gen anzupassen. UnserMaschinenpark istso ausgestattet, dass wir die strengen Des-infektionsanforderungen erfüllen undtäglich bis zu 2500 Mund-Nasen-Schutzebehandeln können.“ NachdemdasDesin-fektionsverfahren durchgeführt wurde,werden die Mund-Nasen-Schutze demUKL wieder zur Verfügung gestellt.Kommen die frisch desinfiziertenMaskenim UKL wieder an, werden sie an die Sta-tionenweiterverteilt vonMitarbeitern derWISAG Care Catering, die ansonsten für

die Speisenversorgung zuständig sind.„Das ist eine neue Aufgabe für unserTeam, das ich aufgrund der Corona-Auswirkungen umstrukturieren und eini-geKollegen leider auch inKurzarbeit schi-cken musste“, erklärt Jens Westerhoff,Betriebsleiter der WISAG Care Cateringam UKL.„Bei der Patientenversorgung gab es einMinus von 30 Prozent. Dazu kommt, dassauch das Catering für Seminare, Konfe-renzen und Beratungen zu 95 Prozentwegfiel“, erzählt Jens Westerhoff. „Daswar schon ein erheblicher Einschnitt.Deshalb bin ich froh, dass meine Mit-arbeitermit viel Flexibilität undVerständ-nis andere Aufgaben übernommen haben– wie eben den Austausch der Mund-Na-sen-Schutz-Bedeckungen in den Pflege-stützpunkten.Auch unsere eigentliche Arbeit mussteverändert werden. In der Patientenversor-gung sind wir sozusagen einen Schritt zu-rückgegangen: Unser modernes Buffet-system wurde vorübergehend eingestellt.Wir sind also wieder beim Tellerservice.Das bedeutet für die Patienten zwar einenServiceverlust, aber die meisten habensehr verständnisvoll reagiert.“

Uwe Niemann

Mehrarbeit abverlangt hat“, so Jacob. „DieCorona-Pandemie stellt uns als Kranken-haus und damit unsere Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter vor außergewöhnlicheAufgaben, die bisher alle zusammen mitgroßemEngagement als einTeambewältigt

Das Universitätsklinikum Leipzig bedankt sich bei den Beschäftigten mit einem Corona--Bonus für ihren Einsatz. Collage: Hannah Ullrich

legen“, soRamonaWeber. „InnormalenZei-ten sind beispielsweise Isolationszimmer, indenen Patienten mit Infektionskrankheitenuntergebracht werden, auch nur mit Mund-schutzzureinigen. InsofernsindunsereMit-arbeiter das Arbeiten unter solchen Bedin-gungen gewöhnt.“

Einwegschale statt Teller, Mundschutz vorund hinter der Theke: Auch dort, wo zu jederZeit auf unbedingte Hygiene geachtet wird,wie in der Speisenversorgung der WISAGCare Catering für UKL-Mitarbeiter, gibt esnun weitere Auflagen und Einschränkungenzu beachten. Foto: Stefan Straube

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liebigstrasse aktuell

Weitere Intensivbetten am UKL eingerichtetreserve-intensivstation in Haus 7 kann ab sofort vollwertig genutzt werden

■ Das Universitätsklinikum Leipzig(UKL) hat die Zahl seiner Intensiv-betten erhöht.DurchUmrüstungeinesTeils einerKinder-Normalstation stehennunzehnErwachsenen-Intensivbettenmehr zur Verfügung. Das UKL folgtdamit Vorgaben des Bundesgesund-heitsministeriums. Insgesamt verfügtdas Leipziger Uniklinikum als Kran-kenhaus der Maximalversorgung nunüber 143 Intensivbetten für Erwachse-ne.

Trotz des sich abschwächenden Infektions-geschehens und der abnehmenden Covid-19-Patientenzahlen setzt dasUKLdenAus-bau seiner Intensivkapazität fort. Wegender Pandemie waren in den vergangenenWochen auf Intensivstationen und inAufwachräumen zusätzliche Unterbrin-gungsmöglichkeiten für Intensivpatienten

eingerichtet worden. Nun ist die Umrüs-tung eines bislang als Normalstation ge-nutzten Bereiches fertiggestellt. Die hinzu-gekommenen zehnBetten im2018 eröffne-ten Haus 7 des UKL sind sämtlich mitBeatmungs- und Überwachungsgerätensowie Spritzenpumpen ausgestattet. „Siekönnen ab sofort als vollwertige Intensiv-station genutztwerden“, erklärt Prof. Sebas-tian Stehr, Direktor der Klinik und Poli-klinik fürAnästhesiologie und Intensivthe-rapie amUKL.Gedacht sei die Reserve-ITSvor allem für mögliche Intensivpatienten,die nicht an Covid-19 litten, so Stehr. DieAufstockung ist ein weiterer Schritt aufdem Weg des UKL, zu einem geregeltenNormalbetrieb zurückzukehren und den-noch jederzeit ausreichend Kapazitätenauch für eine steigende Anzahl an Intensiv-patienten vorzuhalten.

Markus Bien

Jugendliche während der Ausgangsbeschränkungen begleitenOnline-angebote wichtiger denn je – bMbF-gefördertes konsortium ProHeaD unterstützt Jugendliche

■ Im Kampf gegen die Ausbreitungdes Coronavirus herrschten inDeutschland über Wochen Ausgangs-beschränkungen und Kontaktver-bote. Damit verbunden war auch derWegfall des regulären Schulalltags,die meisten Kinder und Jugendlichenkonnten bis vor kurzem nur zu Hauselernen. Dazu kamen fehlende oderreduzierte Sport- und Freizeitmög-lichkeiten, Home-Office der Elternund nur wenige Optionen zum Aus-powern oder Ablenken. Dadurchbefinden sich viele Jugendliche ineiner emotional belastenden Situa-tion.

Gerade bei der ErkrankungDepression be-nötigen die Betroffenen auch während derCorona-Pandemie professionelle Unter-stützung. „Es ist daher umso wichtiger,dass wir mit unserem Präventions-Projekt„Depression“ des Konsortiums ProHEADauch in der aktuellen Situation Schülerin-nen und Schüler aus ganz Deutschlandüber E-Mail, Chat beziehungsweise einOnline-Programm erreichen und soUnterstützung anbieten können“, erläutertProf. Christine Rummel-Kluge von derKlinik für Psychiatrie und Psychotherapiedes Universitätsklinikums Leipzig (UKL).„DieScreening-Untersuchungen–inLeipzigsind 3000 geplant – können die Schülerin-nen und Schüler imMoment von zuHauseaus ausfüllen und die Interventionenlaufen in diesem E-Mental-Health-Projektschon seit Beginn online beziehungsweisetelefonisch.“ProHEAD („Promoting help-seekingusing e-technology among adolescents“)unter der Leitung des Universitätsklini-kums Heidelberg in Kooperation mit den

Standorten Leipzig,Mannheim,Hamburg,Schwäbisch Gmünd und Marburg ist einbundesweites Forschungsprojekt, dasjungen Menschen Online-Programme zurFörderung des seelischen Wohlbefindensbietet. Aktuell nutzen bereits 5200 Teil-nehmende aus über 100 Schulen einProHEAD Online-Angebot, das kostenlosund jederzeit für sie zugänglich ist.ProHEAD soll für 15000 Jugendliche ausganz Deutschland offenstehen und istdamit bundesweit die bislang größte Studiezu E-Mental-Health-Angeboten fürKinder und Jugendliche. Prof. MichaelKaess von der Klinik für Kinder- undJugendpsychiatrie des Universitäts-klinikums Heidelberg stellt dazu klar fest:„Niedrigschwellige Angebote, die Jugend-liche auch während der Corona-Pandemienutzen können, gibt es nur wenige. ImInternet frei zugängliche Programme sindhäufig nicht wissenschaftlich fundiert undeher von fragwürdigem Nutzen. Umsomehr freuen wir uns, dass wir mit demProHEAD-Konsortium niedrigschwelligeAngebote anbieten und evaluierenkönnen.“Das Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) fördert seit drei Jahrendas Konsortium ProHEAD. Hier lernenJugendliche, wie sie ihr Wohlbefindenstärken, mit Stress besser umgehen oderbei Problemen einen Ausweg findenkönnen. Auch Jugendlichen, die ernsthafteund schwerwiegende Probleme habenoder solche durch die derzeitigen äußerenUmstände vermehrt entwickeln,wirdHilfeangeboten. Die Teilnahme funktioniertvomPC, Laptop oder Smartphone aus. Dasist nicht nur in gewohnten Zeiten einbeliebter Zugangsweg für Jugendliche.Auch jetzt, in dieser außergewöhnlichen

Situation, spielt das Internet eine bedeu-tendeRolle für die Kommunikation der Ju-gendlichen untereinander, aber auch fürprofessionelle Angebote, um Jugendlicheweiterhin zu erreichen.Die Nutzung hat seit Lockdown zugenom-men, das zeigt die deutliche Zunahme derNutzung der Angebote seit März 2020. Ju-gendliche mit ernsthaften Problemen re-agieren häufiger auf die regelmäßigenKurzbefragungen zu ihrem aktuellenWohlbefinden und Hilfesuchverhalten(Anstieg um 43% seit dem Lockdown imMärz im Vergleich zu den Vormonaten),schreiben und beantworten häufiger Nach-richten undnehmen vermehrt dasAngebotdes Chatsmit professionellen Beraterinnenwahr (insgesamt fünffache Inanspruch-nahme im März im Vergleich zu den Vor-monaten). Auch in den präventiven On-line-Programmen für Jugendliche mit er-höhtem Risiko für die Entwicklung einerEssstörung (Verdopplung der Chats imMärz; deutlicher Anstieg der durchschnitt-lichen Online-Zeit), einer Depression (An-stieg der Inanspruchnahme von Einzel-undGruppenchats um 43%) oder eines ris-kanten Alkoholkonsums (imMärz wurden13% mehr der versandten SMS beantwor-tet) zeigte sich eine gesteigerte Nutzung.Auch nach Aufhebung der Ausgangsbe-schränkungen und der Wiedereröffnungder Schulen werden ProHEAD und dieEntwicklung von Angeboten im BereichE-Mental-Health nicht an Bedeutung ver-lieren, denn digitale Kommunikation undVernetzung scheinen in allen Lebenslagenund vor allem derzeit von großer Bedeu-tung zu sein. UKL

www.prohead.deInstagram: @prohead_official

Die ärztliche und pflegerische Leitung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und In-tensivtherapie, Prof. Sebastian Stehr (2.v.l.), Prof. Sven Bercker (li.) und Fachkrankenschwes-ter Sylvia Köppen (Mitte), stellt den UKL-Vorständen Prof. Christoph Josten (2.v.r.) und Dr.Robert Jacob (re.) die Räume der neuen Reserve-Intensivstation vor. Ein Teil einer Kinder-Normalstation am UKL ist als Reserve-Intensivbereich umgerüstet worden. So stehen nunzehn zusätzliche Intensivbetten zur Verfügung. Foto: Hagen Deichsel

Es ist wichtig, dass wir mitunserem Präventions-Projekt„Depression“ des KonsortiumsProHEAD auch in der aktuellen

Situation Schülerinnen undSchüler aus ganz Deutschlandüber ein Online-Programm

erreichen und so Unterstützunganbieten können.

Prof. Christine Rummel-Klugegehört zum Konsortium ProHEAD, einem

bundesweiten Forschungsprojekt, das jungenMenschen Online-Programme zur Förderung

des seelischen Wohlbefindens bietet

Foto:StefanStraub

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liebigstrasse aktuell

Verlässlicher Schutz für Patienten und Mitarbeiter:Aufnahmescreening auf Corona wird verstetigtukl screent als Vorreiter seit 1. april aufgenommene Patienten auf sars-CoV-2 / ergebnisse aus studie dazu vorgelegt

■ Das Universitätsklinikum Leipzig(UKL) hat als wahrscheinlich erstesKrankenhausinDeutschlandbereitsam1. April mit einem flächendeckendenScreening der geplant stationär aufge-nommenen erwachsenen Patienten aufeine SARS-CoV-2-Infektion begonnen.Damit wurde frühzeitig ein umfassen-der Schutz für Patienten ebenso wie fürdie Beschäftigten des UKL sicherge-stellt. Ende April wurde das Screeningauch auf ambulant operierte Patientenausgeweitet.Die indererstenPhasege-wonnenen Daten haben die Expertendes UKL jetzt in einer ersten Studie zu-sammengefasst. Die Ergebnisse liefernGrundlagen für eine Umsetzung vonScreeningprogrammen an Kliniken.

In demkurz nach demLockdown einführtenumfassenden Screening am Universitätskli-nikum Leipzig wurden allein im April ca.2000 Patientinnen undPatienten, die für eineplanbare stationäre Behandlung imUKL auf-genommenwurden, untersucht.Dazu gehör-

toph Josten,MedizinischerVorstanddesUni-versitätsklinikums Leipzig, mit Blick auf ofterst kürzlich gestartete Screeningpogrammean anderen Kliniken. „Für uns war dies eineextrem wichtige Maßnahme, um unsere Pa-tienten und Mitarbeiter vor Übertragungendurch asymptomatische Infizierte zu schüt-zen“, so Josten weiter.Dafür wurden in kürzester Zeit neue Struk-turen eines Aufnahmescreenings an denverschiedenen stationären AufnahmeortendesUKLgeschaffen.Besetztund fachlichbe-treut wurden diese Screening-Stationen vonden Experten der Infektiologie, die auch dieCorona-Ambulanz am UKL aufgebaut hat-ten. Diese öffnete als erste in Leipzig bereitsam 2. März. Schon am 22. Januar hatte dasInstitut für Virologie am UKL als eines dererstenLaboredenTest aufdas SARS-CoV-2-Virus eingeführt. Dank der so vorhandenenErfahrungen und Kapazitäten konnte auchdas Patientenscreening früh etabliert wer-den. Dessen Umsetzung sorgte dafür, dassdie Gefahr einer Infektionseintragung ext-rem reduziert wurde.

„Die Ergebnisse haben uns durchaus über-rascht: In allen 2000 Proben war kein einzi-ger positiver Corona-Fall“, erklärt Dr. Amreivon Braun. Zusammen mit ihren Kollegenbetreut die Infektiologin die Screening--Einheiten des UKL und hat die Daten derletzten fünfWochen ausgewertet. Die ersten15Tagesinddabeiauch ineinererstenStudieerfasst worden. „Die dabei von uns unter-suchte Gruppe wies ein überdurchschnitt-lich hohes Risiko auf, denn die Patienten lit-ten alle unter Vorerkrankungen, waren imSchnitt 64 Jahre alt und oftmals immunge-schwächt“, sodieÄrztin. „Dassdarunternie-mandmit einer Infektionwar, ist ein sehr er-freuliches Ergebnis.“ Auch während der an-schließenden stationären Behandlung ent-wickelte keiner der Patienten eine Corona-Infektion. Die Leipziger Ergebnisse könnennun als Grundlage für Überlegungen die-nen, Screeningprogramme an Kliniken ins-gesamt zu etablieren.AmUKLwurde inzwi-schen das Screening auch auf ambulante Pa-tienten ausgeweitet.

Helena Reinhardt

Felice Perani ist wieder gesund:„Grazie a tutti!“Der erste italienische Covid-19-Patient, der zur behandlung nachDeutschland kam, ist am ukl genesen

■ Am Montag, 4. Mai, ist Felice Peranials gesund aus dem Universitäts-klinikum Leipzig (UKL) entlassenworden. Der 57-jährige Italiener litt ander durch das Coronavirus verursach-ten Lungenkrankheit Covid-19. Seit24. März wurde er am UKL behandelt.Vor der Abfahrt bedankte er sich beiseinen Ärzten und dem gesamtenKlinikum: „Grazie a tutti!“

Auf eigenenWunsch sollte Perani eigentlichin ein Rehabilitationszentrum östlich vonLeipzig verlegt werden – wegen eines fal-schen positiven Tests nahm man ihn dortallerdings nicht auf. Deshalb kehrte er vor-erst ans UKL zurück. Nochmalige Testsdurch UKL-Ärzte bestätigten, dass Peranivöllig gesund ist. Bis endgültig entschiedenist, ob er in Sachsen eine „Reha“ antritt,begann auch schon amUKL ein kleines Fit-nessprogramm.Noch geschwächt im Rollstuhl, aber glück-lich verließ Felice Perani am Mittag des4. Mai das Universitätsklinikum Leipzig.Doch ließ er es sich nicht nehmen, sich füreinenMoment zu erheben und sich stehendfür seine Behandlung zu bedanken – beimMedizinischen Vorstand des UKL,Prof. Christoph Josten, und bei „Sebastiano“– Prof. Sebastian Stehr, Direktor der Klinik

und Poliklinik für Anästhesiologie und In-tensivtherapie. Auch von seinen behandeln-den Ärzten Prof. Sven Bercker und Dr. SvenLaudi sowie vomPflegepersonal verabschie-dete sich der Norditaliener mit vielenDankesworten für die erlebte Professionali-tät und Freundlichkeit: „Sie haben mir dasLeben gerettet. Wäre ich nicht hierher-gekommen, wäre ich nun tot“, sagte Perani.Auch Heimweh habe er nicht gehabt, Ärzteund Pflegende des UKL hätten ihm das Ge-fühl gegeben, zuHause zu sein. Selbst fürdasKommunikationsproblemhabemanschnellintelligente Lösungen gefunden, sagte erlachend und meinte damit das Über-setzungsprogramm einer weltbekanntenInternet-Suchmaschine.Bis geklärt ist, ob Perani direkt nach HauseindieLombardei zurückkehrtoderdochzur„Reha“ noch in Sachsen bleibt, wurde er amUKL mobilisiert. Tägliches Hanteltraining,Treppen steigen und physiotherapeutischeMaßnahmen sollen seinem geschwächtenKörper zu neuer Kraft verhelfen.Als Perani Ende März mit einem FlugzeugaufdemFlughafenHalle/Leipzig landete, seisein Zustand äußerst kritisch gewesen. InBergamo, so berichtete Stehr, hätten damalsdie dortigen Ärzte Peranis Familie angeru-fen und gesagt, wenn sie ihn retten wollenwürden, müssten sie ihn nach Deutschland,

ten auch Schwangere, die zur Entbindung indie Geburtsmedizin kamen. „Mit dem sehrfrühen flächendeckenden Screening unsereraufgenommenenPatientenwarenwirVorrei-ter in Deutschland“, konstatiert Prof. Chris-

Am UKL werden seit dem 1. April allePatienten bei Aufnahme auf eine SARS-CoV-2-Infektion gescreent.

Foto: Stefan Straube

nach Leipzig schicken. Zusammen miteinem weiteren Erkrankten aus Bergamokam Felice Perani in der Nacht vom 23. aufden 24.März amUKL an. Sie waren die ers-ten beiden italienischen Patienten, die nach

Deutschland verlegt worden waren. DerZustand des zweiten Patienten, ebenfalls ein57-jähriger Mann, besserte sich trotz inten-siver Bemühungen der Ärzte nicht. Er ver-starb am 1. April. Markus Bien

Mit einem sehr herzlichen „Grazie“ verabschiedete sich Felice Perani (sitzend) von UKL-Vorstand Prof. Christoph Josten (beim Ellenbogengruß) sowie seinen Ärzten Prof. SebastianStehr (Mitte) Dr. Sven Laudi (3.v.l.) und Prof. Sven Bercker (2.v.l.). Der 57-Jährige aus demitalienischen Bergamo ist von der Lungenkrankheit Covid-19 genesen und begibt sich nunin eine Reha-Klinik nahe Leipzig. Er war einer der beiden ersten italienischen Patienten, diezur Behandlung nach Deutschland gebracht wurden. Foto: Stefan Straube

Felice Peranis Cousine bedankt sich auf Instagram beim UKL

Vielen herzlichen Dank, uNiVersitÄtskliNikuM leiPZig.ich bin die Cousine von Felice Perani. ich sah heute das Video (seiner entlassung).VielenDank an alle, hier in bergamo war die situation im März sehr ernst,…, sie gaben Hoffnung,Pflege, aufmerksamkeit und liebe an Felice. Jeden tag hatte ich kontakt mit Dr. tonja We-ber und schwester aileen. Nette und liebenswerte Menschen. sie waren für ihn wie eineFamilie. arbeiten mit leidenschaft und anderen zu helfen ist ein geschenk. ich hoffe, ih-nen allen sehr bald persönlich danken zu können.Viele grüße von Felices Familie. Vielen Dank iHNeN alleNMichela Macalli Übersetzung: ukl

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Digitale Helfer können Vor- und Nachsorge vonSchlaganfällen unterstützenbei symptomen unbedingt arzt aufsuchen, sonst steigt risiko dauerhafter beeinträchtigungen

■ In diesem Jahr steht der bundes-weite Tag gegen den Schlaganfall am10. Mai unter dem Motto „Die digitalenHelfer kommen“. Laut „Stiftung Deut-sche Schlaganfall-Hilfe“, dem Ausrich-ter des Tages, gibt es mittlerweile rund140.000 Apps in den Bereichen Medi-zin, Gesundheit und Fitness. DigitaleAnwendungen ersetzen keinen Arzt-besuch, könnten aber durchaus sinn-voll für die Vor- und Nachsorge vonSchlaganfällen sein. Auch am Univer-sitätsklinikum Leipzig (UKL) werden ineinem laufenden Projekt digitaleLösungen für den Schlaganfallbereichentwickelt. Doch nützen alle techni-schen und elektronischen Helfernichts, nehmen Menschen erste Anzei-chen für einen Schlaganfall – eventuellaus Furcht vor Ansteckung mit demCoronavirus – nicht ernst. TretenSymptomeauf,brauchtes in jedemFallunverzügliche ärztliche Hilfe.

Mittels digitaler Helfer lassen sich klassi-sche Risikofaktoren für einen Schlaganfallwie Bluthochdruck, Diabetes oder Ernäh-rungsgewohnheiten besser kontrollieren,„Doch auch in der Nachsorge, das heißt inder Betreuung nach dem oft einschnei-dendenEreignis, könnten sie bei derKont-rolle dieser Risikofaktoren hilfreich sein“,sagt Prof. Dominik Michalski, Oberarztder Klinik und Poliklinik für Neurologieam UKL. „Digitale Anwendungen könn-ten sogar einmal dabei helfen, den Herz-

Bei Symptomen nicht zögern, den Arztzu rufen

Auch wenn für die Nachsorge digitaleAnwendungen sinnvoll erscheinen: „Inder akuten Notsituation, wenn neueSymptome auftreten, müssen Betroffenein jedem Fall den Notarzt rufen. Der ent-scheidet dann über die Einweisung in einKrankenhaus“, appelliert Prof.Michalski.Denn auf einer Schlaganfall-Spezialsta-tion (Stroke Unit), wie es sie am UKLgibt, werden Akutbehandlungen durch-geführt. Auch Risikofaktoren werdenüberprüft und Medikamente des Patien-ten entsprechend angepasst. Auf dieseWeise sollen weitere Ereignisse vermie-den werden. „Schlaganfall-Medizinernehmen mit Sorge den in einigen Regio-nen Deutschlands beobachteten Rück-gang von Notfallpatienten wahr“, soProf. Michalski, „wir vermuten, dass da-hinter die Angst vor der Ansteckung mitdem Coronavirus steckt.“ Doch jede Mi-nute des Zögerns erhöhe das Risiko, dassdauerhafte Beeinträchtigungen ent-stünden, betont der UKL-Experte. „Nurwenn rechtzeitig gehandelt wird, könnensich durch gezielte Behandlung dauer-hafte halbseitige Lähmungen undGefühlsstörungen, Sprach- und Ver-ständnisstörungen oder auch Langzeit-folgen wie Depressionen vermeiden oderabmildern lassen“, betont OberarztMichalski.

Markus Bien

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liebigstrasse aktuell

Antikörper statt hochdosiertes CortisonNeue Herangehensweisen bei leichtem und schwerem asthma setzen sich durch

■ Bei der Behandlung von Asthmahaben sich in den vergangenenJahren neue Herangehensweisenetabliert, die es den Betroffenenerleichtern, mit dieser Krankheit zuleben. So setzen die Mediziner beischwerem Asthma zunehmend Anti-körper statt hochdosiertes Cortisonein. Bei leichteren Verläufen sollenatemwegsweitende Substanzen nuneher bei Bedarf statt kontinuierlicheingenommen werden.

Zum Welt-Asthma-Tag am 5. Mai erin-nert Prof. Hubert Wirtz, Leiter des Be-reichs Pneumologie am Universitätskli-nikum Leipzig (UKL) daran, dass die Er-krankung in jeder Altersgruppe auftre-ten kann: „Es ist immer noch möglich,daran zu sterben“, so der Experte.Standen früher für die Behandlung vonschwerem Asthma meist Cortison-Tab-letten an erster Stelle, stehen den Ärztenheutzutage mehr undmehrMedikamente

auf Antikörper-Basis zur Verfügung.„Das erspart den Patienten die negativenAuswirkungen höherer Cortison-Dosie-rungen“, erläutert Prof. Wirtz. Zwarmüssten die Antikörper alle zwei bis dreiWochen injiziert werden, doch könntensich die Patienten die Spritze auch selbstsetzen. „Das ist ein Riesenfortschritt anLebensqualität“, betont der Pneumologe.Ist die normale Therapie – unter ande-remmit inhalierbaremCortison, welchesselbst hochdosiert noch schwächer aus-falle als die früher verwendeten Tabletten –ausgereizt, dann dürfen Antikörper ge-geben werden, so Prof. Wirtz.Antikörper erhalten – nicht nur wegendes hohen Preises der Präparate – vorallem die Gruppe der Schwererkrankten.Sie werden auch stationär am UKL be-handelt, sonst kann Asthma nach Aus-sage von Prof. Wirtz zu weiten Teilenambulant behandelt werden. WeitererVorteil der Antikörper: Sie können füralle Arten von kombinierten Therapien

genutzt werden. Das bedeutet, mehrereAllergieerscheinungen wie Asthma undHeuschnupfen oder Asthma und Haut-erkrankungen können so behandeltwerden.Bei leichtem Asthma setzt sich aktuelleine bedarfsadaptierte Herangehensweisedurch, die sich daran orientiert, ob Be-schwerden auftreten oder nicht. „Früherhat man eher darauf gesetzt, Substanzen,die dieAtemwegeweitmachen, kontinuier-lich einzuatmen“, erläutert es Prof. Wirtznäher, „jetzt hatman erkannt, dass es bessersei, auch Menschen mit leichtem Asthmaein Präparat für eigentlichmittelschweresAsthma zu verschreiben,welches sie dannallerdings ausschließlich bei Bedarf ein-nehmen.“ Auch dies stelle für viele Be-troffene eine Erleichterung im Alltags-leben dar, da die ständige Inhalation vonvielen, ob bewusst oder unbewusst, nichteingehalten worden sei, so Prof. HubertWirtz.

Markus Bien

rhythmus hinsichtlich spezieller Rhyth-musstörungen zu analysieren, die zu denHauptrisikofaktoren für weitere Schlag-anfälle gehören.“ Zusammenmit Informa-tikern und Kollegen der MedizinischenFakultät derUniversität Leipzig entwickeltMichalski in einem bereits seit über einemJahr laufenden Projekt ein patientenorien-tiertes, digitales System für eine koordi-nierte Langzeitbetreuung von Schlag-anfallpatienten. Beim „PostStroke-Manager“, so der Name des geplanten

Systems, stehen neben digitalen Anwen-dungen auch Schlaganfalllotsen im Vor-dergrund, die beispielsweise bei der Orga-nisation von Heilmitteln helfen, auf dieregelmäßige Medikamenteneinnahmehinweisen sowie für Fragen zu Versor-gungsleistungen und Hilfsangeboten zurVerfügung stehen. Als das Projekt startete,war noch nicht absehbar, dass es einmalzusätzliche Bedeutung gewinnen könnte,wenn persönliche Kontakte durch äußereUmstände schwieriger sein würden.

Auf Schlaganfall-Spezialstationen wieder „Stroke Unit“ amUKL können digitaleHelfer auch bei derNachsorge nacheinem Schlaganfallsinnvoll sein und dieArbeit der Ärzteunterstützen.Prof. DominikMichalski (re.)stimmt mitDr. Johann Pelz dieweitere Behandlungeines Schlaganfall-Patienten ab.Fo

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Deichsel

Es ist immer noch möglich anAsthma zu sterben.

Prof. Hubert WirtzLeiter des Bereichs Pneumologie am UKL

Er behandelt vor allem Fällevon schwerem Asthma.

Foto:StefanStraub

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1. José-Carreras-Blutspendetag am UKLblutkonserven sind auch für die behandlung krebskranker Menschen von großer bedeutung

■ AmFreitag, 8.Mai, hattedas Institutfür Transfusionsmedizin am Universi-tätsklinikum Leipzig (UKL) in Zusam-menarbeit mit der Deutschen José-Carreras-Leukämie-Stiftung aus Mün-chen zum 1. José-Carreras-Blutspende-tageingeladen. Mit gutem Beispiel vo-ran gingen Dr. Ulrike Serini, Geschäfts-führerin der Stiftung, sowie Prof. UwePlatzbecker, Direktor der Klinik undPoliklinik für Hämatologie, Zell-therapie und Hämostaseologie amUKL. Ebenso zum „freiwilligen Ader-lass“ für den guten Zweck erwartetwurden fünf Mitarbeiter des Büros desOberbürgermeisters der Stadt Leipzigsowie Christian Gille, ehemaligerOlympiasieger im Kanurennsport undBotschafter der Carreras-Stiftung.

Blutprodukte aus Blutspenden sind unver-zichtbar für Behandlungen und Therapienbei Krebserkrankungen. Prof. ReinhardHenschler, Direktor des Instituts für Trans-fusionsmedizin amUKL,dankteden Initia-toren derAktion für ihr Engagement: „Die-ser besondere Blutspendetag ist eine guteGelegenheit, auf die stete Notwendigkeitzur Blutspende hinzuweisen und dabeiauch das Augenmerk auf ein wichtiges Ein-satzgebiet für Blutpräparate zu lenken.Denn ich glaube vielen ist noch nicht be-wusst, dass Blutkonserven nicht nur beischweren Unfällen oder geplanten Opera-tionen lebensrettend sind, sondern einGroßteil auch bei der Behandlung onkolo-gischerPatientenbenötigtwird“, führt Prof.Henschler aus. „Der 1. José-Carreras-Blut-

tation durch die Chemotherapie für immerzerstört. DerKörper ist somit nichtmehr inLage, die lebenswichtige Blutbildung selbstzu übernehmen. Nach einer Transplanta-tion gesunder Blutstammzellen dauert esnoch bis zu vier Wochen, bis das 'neue'Knochenmark diese lebenswichtige Funk-tion wiederaufnimmt. In dieser Zeit sindPatienten zwingend auf Ersatz durch Blut-und Thrombozytenspenden angewiesen“,ergänzt Prof. Platzbecker. Und er begrüßtzugleich, dass mit diesem Thema die be-stehende intensive Zusammenarbeit mitdem Institut für Transfusionsmedizin auchöffentlich mehr in den Fokus rückt:„Bei den meisten Behandlungskonzeptenfür unsere hämatologisch-onkologischenPatienten greifen unsere Aufgaben- undForschungsgebiete tatsächlich wie kleineZahnrädchen ineinander.“Information für Blutspendewillige Fastjeder zwischen 18 und 68 Jahren, der min-destens 50 Kilogramm wiegt und sich ge-sundheitlich fit fühlt, kann zur Blutspendezugelassen werden. Ein gültiger Personal-ausweis ist mitzubringen. Über diesenAktionstag hinaus sind an jedem anderenWerktag Blutspenden bei der UKL-Blutbank möglich: Montags und freitagsvon 8 bis 19 Uhr, dienstags, mittwochs unddonnerstags von 11.30 bis 19 Uhr. EineTerminvereinbarung unter den angegebe-nen Rufnummern ist dabei erforderlich.

Anja Grießer

Kontakt UKL-Blutbank:Info-Telefon: 0341 / 97 25 393www.blutbank-leipzig.de

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„Energiespender“ zum Tag der PflegePflegekräfte am ukl erhalten symbolisches Dankeschön zu ihrem ehrentag

■ Mit einem „Energiespender“ inForm eines gesunden Müsliriegels be-dankte sich das UniversitätsklinikumLeipzig (UKL) heute bei allen Pflege-kräften. Anlass ist der Tag der Pflege,den das UKL alljährlich nutzt, um miteiner symbolischen Geste Danke zu sa-gen für die nicht wegzudenkendeArbeit der Pflege.

In diesem Jahr kam das Dankeschön inForm von Körben mit gesunden Müslirie-geln direkt auf die über 50 Stationen und indie Ambulanzen des UKL. „Damit wollenwir symbolisch etwas zurückgeben für dieviele Kraft und den Einsatz, die unsere Kol-leginnen und Kollegen bei der Betreuungunserer Patienten jeden Tag aufbringen“,sagt Kerstin Voigt, Geschäftsführende pfle-gerische Departmentleiterin am UKL. Imletzten Jahr schenkte sie am 12. Mai ge-meinsam mit den anderen pflegerischenDepartmentleiterinnen für die FrühschichtKaffee aus. Anlass ist in jedem Jahr derinternationale Tag der Pflege.

Aktuell wird dieser Ehrentag vermutlichstärker als sonst wahrgenommen. Denn inden letzten Wochen wurde überdeutlich,welche wichtige Rolle gerade den Pflegen-den in der für alle extrem bedrohlichenSituation einer Pandemie zukommt. „Es isttoll zu erleben, welche Wertschätzung unsundunsererArbeit in dieser Zeit entgegen-gebrachtwurde undwird“, soKerstinVoigt.„Ich würde mir sehr wünschen, dass diesauch längerfristig im Bewusstsein bleibtund nicht als einmaliger Effekt der erstenSchockphase der Corona-Pandemie ver-hallt“, soVoigt.Dennderzeit gerate etwas inVergessenheit, dass die WHO dieses Jahralsweltweites „Jahr der Pflegefachpersonenund Hebammen“ ausgerufen hat. Damitsoll das Profil der Profession Pflege gestärktund dazu aufgefordert werden, in allenLändern die dafür notwendigen Ressour-cen bereitzustellen. Und noch eine Beson-derheit gibt es in diesem Jahr: Mit demTagder Pflegenden jährt sich zum 200. Mal derGeburtstag von Florence Nightingale.

Helena ReinhardtEnergiespender in Form von Müsliriegeln gab es am 12. Mai als Dankeschön zum Tag derPflege am UKL. Foto: Anja Grießer

spendetag gibt uns die Möglichkeit, genaudiese Zusammenhänge darzustellen. Under trägt natürlich, bei einer hoffentlich ho-hen Spenderresonanz, auch zur weiterenStabilisierung unserer Blutdepots in der ak-tuellen Situation und zur Vergrößerungunseres Spenderstammes bei.“AuchHämatologie-KlinikdirektorProf.UwePlatzbecker befürwortete die aus Münchenkommende Initiative sehr, hatte sich daherauch sofort zu einer Blutspende bereiterklärt: „Aufgrund der an unserer Klinikintegrierten José-Carreras-Transplanta-tionseinheit arbeiten wir seit vielen Jahren

eng mit der Stiftung zusammen. Ich bingern bereit, dieses neue Engagement inForm eines gemeinsamen Blutspendetageshier in Leipzig mit meiner persönlichenSpende zu unterstützen“. Jährlich würdenallein inDeutschland fast 14000Menschenan einer schweren Blutkrankheit wie bei-spielsweise Leukämie erkranken. Für vielevon ihnen sei die Übertragung gesunderBlutstammzellen durch eine Knochen-mark- oder Stammzelltransplantation dieletzte Chance auf Heilung, erklärt er. „Daskranke, blutbildende Knochenmark derPatienten wird im Vorfeld der Transplan-

Lebensrettend: Die meisten Patienten mit schweren Bluterkrankungen sind im Rahmen ihrerBehandlung auf Blutkonserven angewiesen. Foto: Stefan Straube

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Im Pflegepool:Ständiger Wechsel lässt Erfahrungen wachsenFranziska taraba, gesundheits- und krankenpflegerin im team der springer

■ „Es gibt zwei Erlebnisse, die michsehr geprägt haben“, erzählt FranziskaTaraba, Gesundheits- und Kranken-pflegerin. „Beide haben mit meinerArbeit im Pool zu tun, denn da ist manständig auf einer anderen Station. Ichhatte also eine Intensiv-Patientin zubetreuen, und es sah sehr böse für sieaus. Dann verlor ich sie aus den Au-gen, weil ich wieder wechselte. Einpaar Wochen später ging ich auf eineNormalstation. Und dort erkanntemich diese Patientin. Sie jubelte mirzu: Franziska, ich lebe! Wir fielen unsin die Arme, es war wunderschön. Dieandere Geschichte, die mir zu Herzenging, spielte auf der Palliativstation.Dort betreute ich eine alte Dame, diemeine Oma hätte sein können. Sie warganz lieb, freute sich über jedes guteWort und war interessiert an allem umsie herum. Körperlich ging es ihrschon sehr schlecht, man konnte es anihrem eingefallenen, blassen Gesichtsehen. Nur die Augen, die leuchteten

jeden an, der in ihr Zimmer kam. Ichschleppte mich eines Tages, als ichsehr erkältet war und nicht so ganz fit,zum Dienst und trat in ihr Zimmer. Diealte Dame sah mich erschrocken anund sagte: Mensch, Franziska, dusiehst heute aber schlecht aus. Ichmusste mir auf die Zunge beißen, umnicht zu sagen: Sie aber auch. Dochplötzlich grinste sie breit, weil siewusste, was ich sagen wollte. Und wirlachten laut und herzlich mitein-ander.“

Die 21-Jährige arbeitet von Anfang an imPflegepool des UKL. Im Sommer 2014hatte sie ihre Ausbildung abgeschlossen,im September startete das Springer-Team.„Wir sind jetzt etwa 30 Schwestern. Icharbeite mit einigen anderen Vollzeit undanderenicht.Wasuns eint:Wir haben zwareinen4-Monats-Dienstplan, durchdenwirwissen,wannwelche Schicht fällig ist.Aberwowir eingesetzt werden, das erfahren wirmanchmal erst einenTag zuvor perWhats-

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App-Nachricht. Irgendwo fällt immereiner aus. Und dann sind wir gefragt.“AmAnfangwardie Springerei fürFranziskaTaraba nicht einfach. Denn die Abläufesind von Station zu Station unterschied-lich. „Dort, wo ich in der Ausbildung war,da kannte ich ja die Abläufe. Zum Beispielin derChirurgie gehendie Schwestern frühgemeinsam durch die Station und machendie Betten und imAnschluss daran hat jedeSchwester ihren Bereich. In der Innerenhat jede Schwester ihre Zimmer und Pa-tienten, dort arbeitet jede nur in ihrem Be-reich. Auf Stationen, die ich am Anfangnicht kannte, musste ich erst fragen, waswie zu machen ist. Inzwischen bin ich aberschon in so vielen Stationen gewesen, dassichdieAbläufe überall kenne, auchdieKol-leginnen und Ärzte. Und das Schöne ist:Als Springer ist man immer willkommen.“Durch den Einsatz auf vielen Stationen hatSchwester Franziska viel gelernt. Wo einstihre Aufregung groß war, zittert heute kei-ne Hand. „Es ist eben vieles eine Sache derErfahrung. Nofallmedikamente währendder Reanimation – das klappt bei mir jetztviel entspannter und nicht ganz so zittrig.Anfangs war es die Hölle. Aber das ist mitallem so, wasman erlebt. Ich erinneremichnoch an meine erste tote Patientin nacheinem privaten Verlust. Es war auf der In-neren. Alle wussten, dass die Patientin inden nächsten Tagen sterben wird. EineKollegin nahmmir immer denWeg zu derFrau ab. Bis eines Tages die Kollegin einenNotfall zu versorgen hatte und ich nundoch ans Bett der Patientin tretenmusste –und da war sie tot. Ich war wie gelähmt.Seither bin ich nun mehrfach mit dem

Versterben von Patienten konfrontiertworden und habe verinnerlicht: Der Todgehört nunmal dazu, er gehört zum Leben.Die Geburt ist der Anfang und der Tod dasEnde.“

Auf die Frage, wo sie sich in zehn Jahrensieht,muss Schwester Franziskanicht langeüberlegen: „Da werde ich bestimmt immernoch im Pool arbeiten. Denn hier gibt esbei einer Krankheit nie die Frage, wannman denn endlich wiederkommt, sondernes wird gesagt: Kuriere dich aus, damit duwieder fit wirst. Ich kann auch mal imSommer Urlaub machen, auch wenn ichkeine schulpflichtigen Kinder habe. Undfreie Tage lassen sich schnell mal verschie-ben, das ist unproblematisch. Was aber fürmich auch zählt, weil ich einen Partnerhabe undmit ihm nach vorn schaue:Wennich schwanger würde, kann ich in Ambu-lanzen oder auf Stationen eingesetztwerden, wo die Arbeit schonender ist. Nureines will ich noch: Ich möchte eineFachweiterbildung zur OnkologischenSchwester machen.“

Uwe Niemann

Schwester Franziska Taraba arbeitet im Pflegepool des UKL. Als „Springerin“ wird sie überalldort eingesetzt, wo dringend eine Pflegekraft benötigt wird. Foto: Stefan Straube

Irgendwo fällt immereiner aus. Und dannsind wir gefragt.

Schwester Franziska Taraba

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Berufsfachschule des UKL unter neuer LeitungCarolin schiewack ist seit 1. Mai neue schulleiterin

■ Wechsel an der Spitze von Sachsensgrößter Medizinischer Berufsfachschu-le: Am 1. Mai hat Carolin Schiewack dieLeitung der Ausbildungsstätte amUniversitätsklinikum Leipzig (UKL)übernommen. Sie wechselt aus Hallenach Leipzig, wo sie 16 Jahre lang dasAusbildungszentrum für Gesundheits-fachberufe am dortigen Universitäts-klinikum leitete.

Der Start der neuen Schulleiterin fällt ineine außergewöhnliche Zeit: Nach einerwochenlangen Zwangspause sind seit kur-zem zunächst die Abschlussklassen wiederzurück an der Medizinischen Berufsfach-schule (MBFS) des UniversitätsklinikumsLeipzig. Elf Abschlussklassen wurden auf33Gruppen aufgeteilt undwerden jetzt aufdie im Sommer anstehenden Abschluss-prüfungen vorbereitet. Die angehendenPflegefachkräfte, Hebammen und Physio-therapeutenwerden sehnsüchtig erwartet –medizinische Fachkräfte sind eine gefrag-te Berufsgruppe. „Und die aktuelle Pande-miesituation zeigt eindrücklich, welchewichtige Rolle besonders den Pflegekräftenzukommt und wie wichtig es ist, dass siegut ausgebildet sind“, sagt Carolin Schie-wack mit Blick auf ihr Amt als Schulleite-rin der Leipziger MBFS. Fast 900 Schüle-rinnen und Schüler erlernen hier elfFachberufe, im März startete als eine der

Institut für Anatomie. Der wachsendenBegeisterung für die Lehrtätigkeit folgendging Carolin Schiewack danach an eineprivate Bildungseinrichtung für medizini-sche Berufe und von dort in die Leitungdes Ausbildungszentrums am Universi-tätsklinikum Halle.Nach 16 Jahren folgte nun der Wechselnach Leipzig. „Ich freue mich sehr darü-ber, hier zu sein“, so Schiewack. „Zumeinen, weil ich gern an meinen Studienortzurückkehre und zum anderen, weil micheine spannende Aufgabe an einer großenSchule mit einem großen, engagiertenLehrerkollegium erwartet.“ Noch konnteCarolin Schiewack aufgrund der aktuellenKontaktsperren nicht alle Kolleginnenund Kollegen persönlich kennen lernen.„Ich hoffe aber, das sehr bald nachholen zukönnen, denn eine enge und guteGemein-schaftsarbeit ist mir sehr wichtig“, soSchiewack. Im Moment steht die Schulevor der nächsten Coronabedingten Auf-gabe – der Schulöffnung seit 18. Mai unterEinhaltung aller Auflagen. „Ich bin mirsicher, wir werden hier zusammen guteLösungen finden“, so die neue Schul-leiterin, „wobei unsere Priorität derzeit aufder Absicherung der Abschlüsse liegt“.Denn diese Absolventen werden dringendgebraucht: Gute Medizin geht schließlichnicht ohne gute Fachkräfte.

Helena Reinhardt

Zertifikat der Fachgesellschaft überreichtinterdisziplinäre zentrale ultraschalleinheit des ukl als ausbildungsstätte anerkannt

■ Als anerkannte Ausbildungsstätteder Deutschen Gesellschaft für Ultra-schall in der Medizin (DEGUM) wurdejetzt die Interdisziplinäre Ultraschall-einheit der Klinik für Onkologie, Gast-roenterologie, Hepatologie, Pneumo-logie und Infektiologie am Universi-tätsklinikum Leipzig (UKL) zertifiziert.

„Das ist der Beleg, dass wir eine qualitativhochwertige, standardisierte Ausbildungbieten können“, so PD Dr. Thomas Karlas,Leiter der Interdisziplinären zentralenUltraschalleinheit. Während die Zertifi-zierung von einzelnen Ärzten als Untersu-cher und Ausbilder in der höchsten Quali-tätsstufe der DEGUM bereits seit länge-rem besteht, erhält nun die Abteilung alsgesamte Einheit dieses seltene Gütesiegel.Wie Dr. Karlas erläutert, ist die Anerken-nung als zertifizierte Ausbildungsab-teilung einerseits wichtig für Ärzte inWeiterbildung. Sie erhalten in der Ultra-schalleinheit eine ausgezeichnete Ausbil-dung im gesamten Spektrum der Ultra-schalldiagnostik der Inneren Medizin vonder Schilddrüse bis in den Bauchraum.Zudem können interessierte Ärzte auchdie Voraussetzungen für personengebun-dene DEGUM-Qualitätsstufen erlangen,

drüse und der Extremitäten gehören zumStandard. An einem Interventions-arbeitsplatz können Ultraschall-geführteEingriffe vorgenommen werden, bei-spielsweise Organ-Biopsien und diePlatzierung von Drainagen. Durch dieSonografie kann sozusagen live die Posi-tion einer Biopsienadel kontrolliert oderdie Drainage exakt an einem Abszessplatziert werden.„In der Interdisziplinären Ultraschallein-heit stehen den Patienten des gesamtenUniversitätsklinikums High-End-Gerätezentralisiert und genutzt durch Ärzte dergesamten InnerenMedizin undder Radio-logie zur Verfügung“, erläutert Dr. Karlas.„Genutzt werden diese von den Medizi-nern, die bei uns und von uns weitergebil-det worden sind. Außerdem bilden wirStudierende aus, die ihreKenntnisse in derLernklinik der Medizinischen Fakultät anKommilitonen weitervermitteln. Das isteinwichtiger Schritt, dieVorgaben desNa-tionalen kompetenzbasierten Lernzielka-talogs 2020 zu erreichen. Insgesamt ist esunser Bestreben, dass alle Mitarbeiter undStudierenden, die wir ausbilden, die Sono-grafie ausgezeichnet beherrschen“, soDr. Karlas.

Uwe Niemann

und Studierende erhalten eine qualitäts-gesicherte Lehre. Nicht zuletzt könnenPatienten an der Zertifizierung erkennen,dass in dieser Einrichtung Ultraschall-diagnostik auf hohem Niveau eingesetztwird.

Privatdozent Dr. Thomas Karlas leitet dienun als Ausbildungsstätte zertifizierteInterdisziplinäre Ultraschalleinheit des UKL.

Foto: Stefan Straube

ersten eine Klasse in die neue generalisti-sche Pflegeausbildung. „Diese grundle-gende Veränderung in der Ausbildung istfür alle eine große Herausforderung undwird es auch noch für die kommende Zeitbleiben“, so Schiewack. Für die Bewälti-gung dieser und anderer Herausforderun-gen kann Carolin Schiewack auf einen

Seit Anfang dieses Monats leitet CarolinSchiewack die Medizinische Berufsfach-schule des UKL mit fast 900 Schülern, die elfFachberufe erlernen. Foto: Stefan Straube

reichen Erfahrungsschatz zurückblicken:Noch vor dem Studium der Zahnmedizinabsolvierte die Zwickauerin das Praxis-Pflichtjahr in der Pflege am Klinikum inZwickau, auf das Studium in Leipzig unddie Arbeit als Zahnärztin in der Zahn-klinik folgte eine Tätigkeit als wissen-schaftliche Mitarbeiterin am hiesigen

Ich freue mich sehrdarüber, hier zu sein.Zum einen, weil ich

gern an meinen Studienortzurückkehre und

zum anderen, weil micheine spannende Aufgabean einer großen Schulemit einem großen,

engagierten Lehrerkollegiumerwartet.

Carolin Schiewack

An fünf Arbeitsplätzen werden im Ultra-schallzentrum Untersuchungen desBauchraumes, dabei besonders der Leber,der Gallenwege und des Darms, vorge-nommen. Aber auchUntersuchungen derNieren und Harnwege sowie der Schild-

In der InterdisziplinärenUltraschalleinheit stehen

den Patienten des gesamtenUniversitätsklinikums

High-End-Geräte zentralisiertund genutzt durch Ärzte der

gesamten Inneren Medizin undder Radiologie zur Verfügung.Genutzt werden diese vonden Medizinern, die bei unsund von uns weitergebildet

worden sind.

Dr. Thomas Karlas

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liebigstrasse aktuell

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Vom Dominikanerorden im Jahre 1240 er-richtet,wurdedieKirchemit ihremspätgoti-schen Wandelaltar 1543 der UniversitätLeipzigübereignet.Zwischen1543und1780schuf man zahlreiche Grabmonumente fürdie akademischeElite undpräsentierte sie inderKirche. ImKontextder III.Hochschulre-form der DDR des Jahres 1968 wurden inLeipzig die historischen Universitätsgebäu-de abgerissen, um einenmodernen sozialis-tischen Campus zu errichten. Die Spren-gung der Universitätskirche erfolgte am30.Mai 1968.Vor der Zerstörung derKirchekonnten – neben anderen Kunstwerken –45 Epitaphien aus Stein, Holz oder Metallherausgeholt und in improvisierten Depotsüber die Zeit gerettet werden.Die Restaurierung ausgewählter Epitaphienwurde umgesetzt von der Hochschule fürBildende Künste Dresden, der TechnischenUniversitätPotsdam, zahlreichen freiberufli-chen Restaurierungsateliers mit den Spezia-lisierungen Stein, Metall, Gemälde und far-big gefasste Skulptur sowie den Restaurato-rinnen der Kustodie der Universität Leipzig.Die ausEdelstahl gefertigtenUnterkonstruk-tionen konzipierte der Ingenieur ThomasBolze, die Ergänzungen fehlender, aber er-forderlicher Epitaphelemente schuf derKünstler Thomas Leu aus Halle/Saale. DieDeutsche Stiftung Denkmalschutz aktiviertezur Unterstützung des Projektes sowohl ihrörtliches als auch ihr deutschlandweitesNetzwerk privater und öffentlicher Spender.Die Jury desEuropäischenKulturerbepreises/Europa-Nostra-Preises stellte fest, „dass dieäußerst qualitätvolle Restaurierung diesermehrere Jahrhunderte umspannenden,wertvollen Kunstausstattung auf der Basiswissenschaftlicher Untersuchungen undDokumentation die Krönung langjährigerBemühungen um die Erhaltung des Kunst-schatzes der Universitätskirche Leipzig dar-stellt, mit dem Ergebnis einer erfolgreichenWiederanbringungundöffentlichenPräsen-tation am ursprünglichen Standort der Uni-versitätskirche. Erreicht wurde dabei nichtnur die Restaurierung der Kunstwerke imengeren Sinn, sondern auch ihre Wiederge-winnung für dieGesellschaft, wobei die neuePräsentationslösung und Wiederzusam-menfügungderKunstwerke ihre ursprüngli-che Anbringungsweise berücksichtigt.“Der Wettbewerb geht noch weiter: Denk-malliebhaber und Förderer des Kulturerbesaus Europa und der ganzen Welt könnennun online für ihre Preisträger abstimmenund entscheiden, welcher Antrag den dies-jährigen Publikumspreis gewinnen wird. InZeitenderEngeundder räumlichenDistanzhoffen die Europäische Kommission undEuropa Nostra, besonders viele Menschendazu zu bewegen, die diesjährigen preisge-krönten Leistungen zu würdigen und dreiPublikumslieblinge zu benennen. Der Pub-likumspreis wird nach dem Sommer be-kannt gegeben. Bei dieser Gelegenheit wer-den auch die Gewinner des Großen Preisesveröffentlicht, die Anspruch auf einenGeld-preis inHöhevon jeweils 10000Eurohaben.

Carsten Heckmann

Große Artenvielfalt –viele Heilpflanzensuche nach pflanzlichen Wirkstoffen

■ Heilpflanzen mit ihrem reichenRepertoire ananti-infektivenSubstan-zen waren seit jeher wichtige Helferdes Menschen im Überlebenskampfgegen Krankheitserreger und Parasi-ten. Die Suche nach pflanzlichen Wirk-stoffen mit neuartigen Strukturen undWirkprinzipien gehört daher bis heutezudengroßenHerausforderungenderNaturstoffforschung. Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler der Uni-versität Leipzig (UL), des Leibniz-Insti-tuts für Pflanzenbiochemie (IPB) unddes Deutschen Zentrums für integra-tive Biodiversitätsforschung (iDiv)haben nun einen Weg aufgezeigt, wiediese Suche nach natürlichen Wirk-stoffen anhand von Datenanalysen zuVerwandtschaft, Verbreitung undInhaltsstoffen von Pflanzen erheblicherleichtert werden kann. Der vonihnen entworfene Ansatz ermöglichtVorhersagen darüber, in welchenPflanzengruppen und geografischenGebieten eine besonders hohe Dichtean Arten mit heilenden Wirkstoffen zuerwarten ist. In derart modelliertenHotspots könnte die Suche nach neu-en Medizinalpflanzen künftig geziel-ter erfolgen.

Über 70 Prozent aller zurzeit eingesetztenAntibiotika haben ihren Ursprung innatürlichen Substanzen, die man aus Pflan-zen, Pilzen, Bakterien und marinen Orga-nismen gewinnt. Im Kampf gegen Infek-tionskrankheiten ist der Mensch auf neueWirkstoffe aus der Natur besonders ange-wiesen, da Krankheitserreger sich stets

verändern und neue gefährliche Stämmehervorbringen. Dabei sind die natürlichenRessourcen längst noch nicht ausgereizt.Allein im Pflanzenreich wurden bisher nuretwa zehn Prozent aller Gefäßpflanzennach geeigneten Wirkstoffen durchsucht.Weltweit sind zurzeit etwa 250000 Struk-turen von pflanzlichen Substanzen(Sekundärmetaboliten) in wissenschaftli-chen Datenbanken gespeichert; die Ge-samtanzahl schätzt man auf 500000. EinsystematischesDurchforstendes Pflanzen-reichs fand bisher jedoch nicht statt; viel-mehr erfolgte die Wirkstoffsuche verein-zelt, teils in Pflanzen mit bekannter Heil-wirkung, teils in präferierten Arten odergeografischen Regionen oder abhängigvon Art und Sensitivität der eingesetztenNachweismethoden.Das bisher gesammelte Wissen zu Heil-pflanzen und ihren Wirkstoffen ist zudemnicht einheitlich dokumentiert; Pflanzenwerden regional unterschiedlich benanntund die aus ihnen isoliertenMetaboliten inder Fachliteratur mit verschiedenenTrivialnamen versehen. Einen erstenSchritt zur Sichtung, Sammlung und Ver-einheitlichung dieses Wissens haben dieLeipziger und hallischen Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler nun getan.Dafür trugen sie exemplarisch zum Pflan-zenbestand der Insel Java Informationen zuden bekannten Sekundärmetaboliten, derAbstammungsgeschichte und Verbreitungzusammen. Erfasst wurden rund7500 Pflanzenarten, denen insgesamt16500 der in den Substanzdatenbankennotierten Metaboliten zugeordnet werdenkonnten. Knapp 2900 dieser Metaboliten

Artenreicher Regenwald im Nationalpark Mount Halimun Salak auf der indonesischen InselJava Foto: Universität Leipzig/Alexandra Müllner-Riehl

Top-Auszeichnung fürRestaurierung der Epitaphieneuropäischer kulturerbepreis/europa-Nostra-Preis

■ DieEpitaphien imLeipzigerPaulinum,Aula und Universitätskirche St. Pauli,gehören zu den diesjährigen Gewin-nern des Europäischen Kulturerbe-preises/Europa-Nostra-Preises. Dashaben die Europäische Kommissionund der Denkmalschutz-Verbund Euro-pa Nostra in Brüssel bekanntgegeben.Der Preis gilt als eine der höchsten Aus-zeichnungen für das Kulturerbe undwürdigt herausragende Beispiele fürdessen Pflege. Die Epitaphien werdenin der Kategorie Erhaltung ausgezeich-net. Die Grabmomumente waren 1968kurz vor der Sprengung der Universi-tätskirche St. Pauli gerettet worden.Unter der Regie der Kustodie der Uni-versität Leipzig wurden 27 Epitaphienvon 2002 bis 2017 aufwändig restau-riert. Sie sind seit der Paulinum-Eröff-nung im Altarbereich zu sehen.

„Wir freuen uns natürlich sehr über dieseAuszeichnung, wir nehmen sie dankbar anundsindvonStolzerfüllt“, sagtProf.Dr.RudolfHiller von Gaertringen, Leiter der Kustodieund Kustos der Kunstsammlung der Univer-sität Leipzig. Rektorin Prof. Dr. BeateSchückingergänzt: „IchgratuliereHerrnHillerund seinem Team sowie den vielen weiterenMitstreitern inner- und außerhalb der Uni-versität. Das Epitaphprojekt ist ein wunder-bares Aushängeschild unserer Universitätund ein verdienter Träger des EuropäischenKulturerbepreises/Europa-Nostra-Preises.“DasProjektwarderArbeitsschwerpunktderKustodie zwischen 2002 und 2017. Die auf-wändige Restaurierung der Epitaphien wur-de durch Spenden in einer Gesamthöhe vonrund 800.000 Euro ermöglicht. „Es ist einweltweit einmaliges Ensemble akademi-scher Grabkunst wiedererstanden“, sagtRudolfHiller vonGaertringen. „Das Projektragt in einemeuropäischenZusammenhangauch insofern heraus, als dieses Ensembledie Ausrichtung sowohl Leipzigs als auchseinerUniversität alsZentrendes internatio-nalen Handels und des Kulturaustauschesseit demMittelalter reflektiert.“

Blick ins Paulinum – Aula und Universitäts-kirche St. Pauli (Altarbereich) –Foto: Kustodie der Universität Leipzig/Steffen Spitzner

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liebigstrasse aktuell

Verbundprojekt „PraxisdigitaliS: Praxisdigital gestalten in Sachsen“. Was hat esdamit auf sich?Standortübergreifend erarbeiten die Uni-versität Leipzig unddie TechnischeUniver-sität Dresden ein umfassendes Konzept fürdie Digitalisierung der Lehramtsausbil-dung.Wir entwickeln unter anderem einenverbindlichen Katalog zu digitalisierungs-bezogenen Kompetenzen von Lehramts-studierenden sowie digitale Lehr-Lern-szenarien.Es wird passend dazu ab 2021 zum Beispieleine Pflichtvorlesung zu digitalen Mediengeben, für alle Lehramtsstudierenden. Daswird sich dann auch in der sächsischenLehramtsprüfungsordnung niederschla-gen. Wir bieten diese Vorlesung bereits alsPilotveranstaltung an, im Ergänzungsbe-reich.Die 190Plätzewaren imNuvergeben.Die Studierenden sehen den Bedarf also.

Sie haben zudem gegen Ende 2019 einenZuwendungsbescheid vom Bundes-forschungsministerium für das Projekt„Unterricht mit digitalen Medien inSachsen (UndiMeS)“ bekommen. Washaben Sie in diesem Projekt vor?Wir entwickeln erstmal einen Kriterienka-talog zu der Frage „Wann ist Unterrichtdigital?“ Ist es schon digitaler Unterricht,wenneinedigitaleTafel benutztwird?Nein,ist es natürlich nicht. Aber dazu wollen wirden Schulen schlussendlich viel mehr andie Hand geben.Zudemgeht es uns umMusterszenarien fürden digitalisiertenUnterricht. Diesewollenwir gemeinsammit Fachlehrern evaluierenund in Schulen prototypisch erproben. Imdigitalen Unterricht ist die oder der Leh-rende eigentlich nur noch Coach, steuertden Lernprozess, möglichst im Hinter-grund. Das Medium wird zum leitendenElement.

Momentan müssen Lehrerinnen undLehrer Corona-bedingt auch ohneMusterszenarien einiges ausprobieren.Wie groß ist Ihr Optimismus für denFall, dass es in vier oder fünf Jahren eineähnliche Situation gäbe?Dabin ichsehroptimistisch.Die Institutionen,die das unterstützen müssen – seien es Mi-nisterien, Schulträger, Schulen, Hochschu-len – merken, dass man da nachsteuernmuss. Im Wiederholungsfall werden wirüber die nötige technischeAusstattung ver-fügen. Und die Lehrerinnen und Lehrerüber das entsprechende Knowhow.Es gibt natürlich eine wichtige Vorausset-zung dafür. Nach Ende dieser Krise dürfendie Lehrerinnen und Lehrer nicht alle sa-gen: Bloß gut, endlich habe ich meineKreidetafel wieder. Sie sollten die aktuelleTriebkraft beibehalten. EntsprechendesEngagement sollte unterstützt, aber aucheingefordert werden. Vielleicht gelingt daszum Beispiel, indem auch ohne Pandemiejede Schulemal einenTag inderWochehat,an dem der Unterricht komplett onlinestattfindet.

Carsten Heckmann

waren nach aktuellem Wissensstand alsSubstanzen mit anti-infektiver Wirkunggegen Viren, Bakterien, Pilze oder Para-siten gelistet. Diese 2900 potentiellenWirkstoffe werden von insgesamt 1600 dervorhandenen 7500 Arten produziert.Bioaktive Wirkstoffe werden demnachnicht von allen Pflanzenarten gleicher-maßen gebildet. „Vielmehr kommt es ineinzelnen Pflanzenfamilien zu einer Häu-fung von – evolutionär meist nahe ver-wandten – wirkstoffproduzierenden Arten“,sagt Professorin Alexandra Müllner-Riehlvom Institut für Biologie der UniversitätLeipzig, die auch iDiv-Mitglied ist. Umdiese wirkstoffreichen Pflanzengruppenbesser eingrenzen zu können, haben dieWissenschaftlerinnen und Wissenschaft-ler die genetischen Daten und die Metabo-liten-Daten analytisch vereint. Dadurchließen sich jene Pflanzengruppen ermit-teln, in denen anti-infektive Inhaltsstoffesignifikant gehäuft vorkommen, und sol-che, in denen nur wenige anti-infektiveAktivitäten dokumentiert sind. „Mit Hilfedieser Information lassen sich Pflanzen-gruppen, die wahrscheinlich anti-infektiveInhaltsstoffe besitzen, bisher aber nochnicht daraufhin untersuchtwurden, geziel-ter identifizieren“, erklärtDr. JanSchnitzler(Universität Leipzig und iDiv). Gleichzei-tig erlaubt die Studie, die Arten zu finden,von denen bisher verhältnismäßig wenigüber vorhandene Wirkstoffe berichtetwurde. Laut Professor Ludger Wessjohannvom IPB (auch iDiv-Mitglied) sollte mandiese Arten bei der Wirkstoffsuche den-noch nicht unberücksichtigt lassen, „dennhier ist die Wahrscheinlichkeit hoch, Heil-substanzen mit gänzlich unbekanntenStrukturen zu finden“.Der Ansatz erlaubt auch, erfolgverspre-chende wirkstoffreiche Regionen einzu-grenzen. Demnach findet sich in den Berg-regionen von Java die größte Vielfalt anPflanzenarten undhier ist auch die höchsteDichte an Pflanzen mit anti-infektivenWirkstoffen zu erwarten. Die Suche nachneuen Wirkstoffen wird daher in artenrei-chen Gebieten eher zum Erfolg führen, alsin den weniger diversen und landwirt-schaftlich genutzten Tiefebenen von Zent-ral- und West-Java. Mit den entsprechen-den Anpassungen könne der Workflowproblemlos auf andere geografischeGebie-te oder andere Wirkstoffgruppen übertra-gen werden, betonen Wessjohann undMüllner-Riehl.Die Studie wurde im Rahmen des BMBF-Projekts „BIOHEALTH - Pflanzliche Bio-diversität Indonesiens und menschlicheGesundheit“ gefördert. Das Verbundpro-jekt mit Partnern aus deutschen und indo-nesischen Forschungseinrichtungen wirdvon der Universität Leipzig koordiniert.

Originalpublikation: Laura Holzmeyer,Anne-Kathrin Hartig, Katrin Franke,Wolfgang Brandt, Alexandra N. Muellner-Riehl, Ludger A. Wessjohann & JanSchnitzler. Evaluation of plant sources foranti-infective lead compound discovery bycorrelating phylogenetic, spatial, and bioac-tivity data. PNAS, DOI:10.1073/pnas.1915277117

Carsten Heckmann

„Ich glaube, es braucht Verbindlichkeit“sven Hofmann über digitalen schulunterricht

■ Viele Lehrerinnen und Lehrer ha-ben in den vergangenen Wochen ausdemStehgreif digitale Unterrichtsfor-mate entwickelt, andere sahen sichdazu nicht befähigt. JuniorprofessorDr. Sven Hofmann kennt den Nachhol-bedarf bei den Digital-Kompetenzengut. Der Inhaber der Professur fürDidaktik der Informatik an der Univer-sität Leipzig engagiert sich unteranderem im Projekt „Unterricht mitdigitalenMedien in Sachsen“. Hofmannsagt: „Momentan kann ich mich alsLehrerin oder Lehrer der Materie digi-taler Medien komplett entziehen, dasdarf nicht sein.“ Für die Zukunft derdigitalen Lehre in den Schulen zeigt ersich aber optimistisch.

Herr Hofmann, Sie bereiten angehendeLehrerinnen und Lehrer auf das Ver-wenden digitaler Methoden und Forma-te vor, haben zum Teil auch Pädagogenmit dabei, die sich weiterbilden. Sie ma-chen das in der Informatik, in den Na-turwissenschaften, inzwischen auch da-rüber hinaus. Welche Chancen sehen Siedenn in digitalem Schulunterricht?

Wennman von der reinen Präsenzlehre insE-Learning geht, dann gibt es Potenziale,die man imWesentlichen in vier Bereichenbenennen kann. Als erstes ist die Schrankeder Lernzeit zu nennen, alsowann das Leh-renundLernen stattfindet.Neben synchro-nen Angeboten, sozusagen Live-Unter-richt, kann man asynchrone Angebote ma-chen. Dann können die Schülerinnen undSchüler selbst über ihre Lernzeit entschei-den. Das ist aber auch eine große Heraus-forderung für Schülerinnen und Schüler,die im Stundenplantakt drin sind und sichdann selbst einen Zeitplan setzen sollen.Darüber hinaus kann man mit digitalen

FormatendieOrtsschrankeüberwinden, eslässt sich an ganz unterschiedlichen Ortenlernen – auch außerhalb der Schule. Einedritte Schranke, diemanüberwindet, ist dieanalog-digitale. Statt des klassischen Tafel-werks oder Lehrbuchs gibt es dann imIdealfall digitale Medien, die um einigesinteraktiver sind. Zu guter Letzt trainiertman andere Formen der Kommunikationinklusive der nötigen Benimmregeln –etwas, das man im heutigen Arbeitslebenauch gut gebrauchen kann. Dazu zählt zumBeispiel, anderen erstmal zuzuhören, ande-re ausreden zu lassen. Das muss im Digita-len noch stärker beachtet werden als ohne-hin schon, denn Videokonferenzen funk-tionieren sonst nicht.

Aktuell vermitteln viele Erfahrungsbe-richte nicht den Eindruck, dass Schulendie Potenziale des digitalen Unterrichtsvollumfänglich nutzen. Woran könntedas liegen?DigitaleMöglichkeitenwerden imMomentsicher in sehr unterschiedlichem Maßegenutzt, das überrascht mich auch nicht,wenn ich aufmeine 20 Jahre imSchuldienstzurückblicke. Ich glaube, es braucht

Verbindlichkeit, und die gab es in der Ver-gangenheit oft nicht. Inwieweit macht mandigitale Kompetenzen verbindlich, inwie-weit ist Digitalisierung Teil des Berufs-ethos? Welche Fortbildungsangebote gibtes? Muss man diese wahrnehmen oderkann man das tun? Im Arbeitsvertrag stehtdas leider nicht drin, er sollte es aber be-inhalten.Momentankann ichmichals Leh-rerin oder Lehrer dieser ganzen Materiekomplett entziehen, das darf nicht sein.

Die Digitalisierung wird in Sachsen festin der Lehramtsausbildung verankert.Sie arbeiten mit im dazugehörigen

Wenn man von der reinen Präsenzlehre ins E-Learninggeht, dann gibt es Potenziale, die man imWesentlichen

in vier Bereichen benennen kann.

Juniorprof. Dr. Sven HofmannInhaber der Professur für Didaktik der Informatik

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liebigstrasse aktuell

Nächster Neubau am Leuschnerplatzkleines architekturbüro unnewehr Packbauer gewinnt hoch dotierten Wettbewerb. Neben der Polizeidirektion sind investitionenvon 100 Millionen euro und ein Hotel geplant.

■ Überraschung bei der neuen Be-bauung amWilhelm-Leuschner-Platz.Den hoch dotierten Wettbewerb fürdie Fläche zwischen der Probsteikir-che St. Trinitatis und der Polizeidirek-tion an der Dimitroffstraße hat dasLeipziger Büro Unnewehr PackbauerArchitekten gewonnen. Das teiltenStadtverwaltung und die GRK-Grup-pe als Investor amFreitag gemeinsammit.

Stefan Unnewehr und Sven Packbauersind zwei junge Architekten, die erst 2018ein gemeinsames Büro im PlagwitzerWestwerk gegründet hatten. Sie konntensich nun über eine Siegerprämie von48 000 Euro freuen, betonten dabei mehr-fach, dass ihnen drei befreundete Kolle-gen aus Berlin bei dieser Aufgabe halfen:nämlich Victoria Monari, Roberto Zitelliund Sönke Reteike.In einer siebengeschossigen Blockrand-bebauung sollen auf dem 5200 Quadrat-meter großen Grundstück unter anderemBüros und Wohnungen, ein Hotel mit200 Zimmern, ein betreutes Wohnen fürSenioren sowie Gewerbeflächen für Lä-den und Gastronomie im Erdgeschossentstehen. An der Front zum Petersstein-weg erhält dasHaus imErdgeschossArka-den. 224 Autos verschwinden in einerzweistöckigen Tiefgarage mit Zufahrt ander Dimitroffstraße. Diese wird bis zurNonnenmühlgasse mit einer kleinen, ver-kehrsberuhigten Zufahrtsstraße verbun-den, welche denNamenRuth-Pfau-Straßeerhalten soll.

ten deutlich vorsichtiger geworden.“ Injedem Fall werde das neue Ensemble mitüber 25000 Quadratmetern Bruttoge-schossfläche aber dem Wettbewerbsergeb-nis entsprechen, etwa zwei Drittel Gewerbeund ein Drittel Wohnen aufweisen. „DerHotel-Bereich ließe sich auch für moderneBüros nutzen. Leipzig strebt wirtschaftlichauf, der Bedarf für Büros wächst stark.“Dorothee Dubrau (parteilos) hätte gegenmehr Büros an dieser Stelle nichts einzu-wenden. „Wir können nicht immer nurWohnungen bauen, sondern müssen auchan Orte denken, wo diese Menschen arbei-ten“, meinte die Baubürgermeisterin.

Feuerwerk auf anderer Seite

Dubrau lobte die einstimmige Entschei-dung der Jury unter Vorsitz der DresdnerProfessorinAngelaMensing-de Jong. Auchwenn einige andere Büros spektakulärereArbeiten eingereicht hätten, zeichne sichder Siegerentwurf durch eine robust flexib-le Struktur, geschickt gesetzte Rücksprüngein den Obergeschossen und einen char-mant begrünten Hof an der Ruth-Pfau-Straße aus. „Die skulpturalen Feuerwerkeder Architekten passen eher auf die andereSeite des Leuschnerplatzes.“Dort seimit demneuenLeibniz-Institut fürLänderkunde der erste Schritt für die Neu-bebauung schon gesetzt, so Oberbürger-meister Burkhard Jung (SPD). „Hierkommtder zweite Schritt. Beide zusammenwerden eine gute Entwicklung für den gan-zen Platz in Gang setzen.“

Jens Rometsch

LVB-Linien 7, 11 und 15 bald wieder im Zehn-Minuten-TaktNach Pfingsten wird straßenbahnbetrieb schrittweise hochgefahren

■ Die Leipziger Verkehrsbetriebe(LVB) bereiten den nächsten Schrittihrer Fahrplan-Normalisierung vor: Ab2. Juni sollen die Straßenbahnlinien 7,11 und 15 wieder in den Normalbe-trieb übergehen – also nicht mehr im15-Minuten-, sondernwieder im Zehn-Minuten-Takt fahren. Wie es mit denübrigen Straßenbahnlinien weiter-geht, steht noch nicht fest. Das Stra-ßenbahnangebot werde „im Bedarfs-fall“ weiter angepasst, heißt es imUnternehmen.

„Die Auslastung der Straßenbahnen wirdtäglich neu bewertet“, schildert der techni-sche LVB-Geschäftsführer Ronald Juhrsdie Situation. „Einzelne Linien werden be-reits jetzt zu besonders stark frequentiertenZeiten verstärkt. Der kurzfristige EinsatzdieserVerstärkerfahrten kanndazu führen,dass diese zusätzlichenFahrtennicht indenAuskunftssystemen aufgeführt werden.“Nach LVZ-Informationen wurden die LVB

winnen der Stadtwerke und der Wasser-werke abzudecken. Wenn allerdings nochgrößere Verluste auflaufen sollten, müsstenwohl auch aus der Stadtkasse Millionen andie LVBüberwiesenwerden, heißt es.Dennauch der L-Gruppe setzt das Virus zu: DieStadtwerke erleiden zum Beispiel Einbu-ßen, weil Kunden nicht mehr solvent sind.Und der extrem niedrige Ölpreis führt da-zu, dass die Stadtwerke ihre Fernwärme-preise anpassen müssen und dann wenigerEinnahmenhaben. „Daswerdenwir in die-sem Jahr merken, aber richtig kommt eserst im nächsten Jahr zum Tragen“, so einInsider. Die LVB betonen, dass ihr Busan-gebot bereits in denNormalbetrieb zurück-gekehrt ist. Alle Buslinien fahren seit dem20. April wieder imRegelfahrplan (die LVZberichtete). Auch das im Leipziger Nord-raum etablierte Flexa-Bussystem ist seitdem 13. Mai wieder im regulären Betrieb.Wiederitzscher, Lindenthaler und Breiten-felder können es nutzen.

Andreas Tappert

von der Corona-Krise schwer getroffen.Aktuell liegt die Auslastung in den Bussenund Straßenbahnen des Unternehmens inder Summenur zwischen 10 bis 30 Prozent.Da trotzdem rund 80 Prozent der Leistun-gen angeboten würden, entsteht proMonateinVerlust imMillionenbereich – vor allemdurch weggebrochene Fahrgasteinnah-men. Das stadteigene Unternehmen werde

zwar durch die staatlich finanzierte Kurz-arbeit vieler Mitarbeiter etwas entlastet,doch laut Oberbürgermeister BurkhardJung (SPD) könnten sich die Corona-Ver-luste der LVB bis Jahresende auf 20 Millio-nen Euro summieren.Wie zu hören ist, wäre die stadteigeneL-Gruppe in diesem Jahr in der Lage, Ver-luste in dieser Größenordnung aus denGe-

Hunderte Leipzigerwarten auf die LVBStraßenbahnen ander Zentralhaltestellevor dem Hauptbahn-hof in Leipzig.Fo

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Grundstücke 2010 erworben

DenWettbewerbmit zwölf Büros lobten dieGRK-Gruppe und das St.Elisabeth-Kran-kenhaus Leipzig gemeinsam aus. „Schon2010 hatten wir drei Flächen rings um dieNonnenmühlgasse von privaten Besitzernaus Berlin und vom Freistaat Sachsen ge-kauft“, sagte Klinik-GeschäftsführerinPeggyKaufmann. 2013kameinGrundstückvon der Stadt Leipzig dazu, das für den BauderProbsteikirchebenötigtwurde. „DieFlä-che, um die es heute geht, übersteigt jedoch

dieKräfte einesKrankenhauses.Deshalbha-ben wir uns mit GRK einen erfahrenen undzuverlässigen Partner gesucht.“Chef dieser Firmengruppe aus demMusik-viertel ist Steffen Göpel. Er erläuterte, dassmit dem Baustart frühestens Ende 2021 zurechnen sei. „Als Lokalpatrioten freuenwiruns sehr, dass letztlich Leipziger gewonnenhaben.“ Ob wirklich ein Hotel an der EckePeterssteinweg/Dimitroffstraße entsteht –der Eingang soll genau an der Ecke liegen –lasse sich wegen Corona noch nicht sagen.„Die großen Ketten sind bei neuen Projek-

Ein Siebengeschosser mit Arkaden im Erdgeschoss, bronzegerahmten Fenstern, Natursteinund Klinkern an der Fassade: So sieht der Siegerentwurf für die neue Bebauung auf der West-seite des Wilhelm-Leuschner-Platzes aus. Entwurf: Unnewehr Packbauer Architekten

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Von Leipzig auf den OlympDie leipziger ausstellung zum beethoven-Jahr: „Wahre kunst bleibt unvergänglich“ im bach-Museum

■ Maximal fünf Personen dürfengleichzeitig rein in „Bach&Beethoven.Wahre Kunst ist unvergänglich“, dieneue Kabinett-Ausstellung im Leipzi-ger Bach-Museum, das damit endlichwieder geöffnet hat. Dennoch windensich keine Schlangen über den Tho-maskirchhof. Was Henrike Rucker, siehat die Schau kuratiert, nichtwundert:„In normalen Zeiten sind 50 Prozentunserer Besucher Touristen aus demAusland. Die fallen in Zeiten der Coro-na-Pandemie komplett weg.“

Die andereHälftemacht sich auchnoch rar:Mitunter kam genau ein zahlender Gast insAllerheiligste im Bose-Haus und machtesich vertraut mit der Beziehung zwischenBach und Beethoven und damit, wie diebeiden in Leipzig vom Verlag Breit-kopf & Härtel und dessen „AllgemeinerMusikzeitung“ systematisch auf demGipfelder Tonkunst installiert wurden, wo sienoch heute außer Haydn und Mozart nie-

zumal sich damit auch gutes Geld verdie-nen ließ, in der stolzen Bürgerstadt Leipzigauf fruchtbaren Boden. Und obschon Beet-hovens Wirkungszentrum in Wien lag,wäre er ohne die Aktivitäten in Leipzig, dieAufführungen des Gewandhausorchesters,die Lehrtätigkeit am Konservatorium, dieBemühungen des Verlags Breitkopf & Här-tel gewiss nicht so schnell in denRang einesweltweit verehrten Titanischen gelangt.Die Zeit, bis wir dessen Klänge wieder un-eingeschränkt im Konzert hören können,hilft sie zu überbrücken, diese schöne klei-ne Ausstellung, die Lust macht auf mehr.Auf mehr Bach-Museum und, mehr noch,auf mehr Musik. LVZ

„Bach & Beethoven“ im Bach-Museum,Dienstag bis Freitag, 10 bis18 Uhr, unterBerücksichtigungderHygiene-undSicher-heitsmaßnahmen.Das Ticket kostet 8 Euround berechtigt zum zweimaligen Besuchdes Museums, weil die Dauerausstellungnoch geschlossen ist.

manden als Konkurrenz fürchten müssen.Darum spielen beide auch eine Hauptrolleauf der vergoldeten Langspielplatte, die dieNasa 1977 mit der Voyager-Mission in dieWeiten des Weltalls schickte.Eine Kopie dieser interstellaren Botschaftsteht am Anfang der schönen Ausstellung,die mit erlesenen Exponaten – Briefe sinddarunter, Autographen, Erstausgaben, Re-

zensionen, Verträge, Zeugnisse, Musikali-en, Musik (neben einer Schutzmaske soll-ten Besucher auch Kopfhörer mitbringen)und Programmzettel – vor allem eineszeigt: Leipzig steht am Anfang einer Ent-wicklung, die inDeutschlanddieMusik zurwichtigsten der Künste erhob – und gleich-zeitig das Publikum ertüchtigte, sich dieserMusik als würdig zu erweisen. Derlei fiel,

Ausstellung „Bach &Beethoven – WahreKunst bleibt unver-gänglich“ im Bach-museum in Leipzig.Johann SebastianBachFo

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Mit Alkohol, Zucker und ganz viel Liebeausgefallenes Hobby, besondere sorten: gurke, Melone und rhabarber werden in Connewitzer likörfabrik veredelt

■ „ImmernurPfefferminzlikörging ir-gendwann nicht mehr“, erinnert sichMarcus Buschmann und lacht. Die Ge-schichte, wie die vier Freunde be-schlossen haben, ihren eigenen Likörherzustellen, erzählt der 49-Jährigemit Begeisterung. „Alles hat mit einerSchnapsidee angefangen“, beschreibtder Konzertveranstalter einen ge-meinsamen Umtrunk, bei dem der Ge-danke zum ersten Mal ausgesprochenwurde. Mit Rhabarbersaft, Zucker,Zimt und Wodka starteten sie ersteVersuche in der heimischen Küche.

Von diesen ersten Gehversuchen bis zureigenen professionellen Produktionsstättedauerte es drei Jahre. Inzwischen hat die„Connewitzer Likörfabrik“ knapp 60 Ab-nehmer, 6000 Liter gingen im vergangenenJahr über die Ladentheke. Spätis, Bars undGaststätten aus ganz Leipzig verkaufen dieausgefallenen Likörsorten. Denn bei Rha-barber allein sollte es nicht bleiben. DasSortiment haben die Hobbyproduzentenmittlerweile um Melone und Gurke erwei-tert – und mit ihrem stilvollen Design undgeschmackvollen Produkt sogar schon dasSteigenberger Grand-Hotel als Abnehmergewonnen.„Die Intention war von Anfang an, einenLikör herzustellen, der wenig Alkohol ent-hält. Wir wollen die älteren Kunden errei-chen, die einen Likör genießen unddie jün-geren Leute, die Spaß an leckeren Geträn-ken haben – aber sich nicht nur damit be-saufen wollen“, erklärt Patrick Galander-Apelt. Der 42-Jährige ist mit Herzblut undBegeisterung dabei. Jede Flasche, die in

de im Monat, jeder übernimmt dabei einpaar Aufgaben. Romy Thomas, 35, undDoreen Galander, 41, stehen heute involler Montur an der Abfüllmaschine. InSchutzmasken, Handschuhen, Haarnet-zen und Einweganzügen füllen sie „jedeFlasche einzeln mit Leben“, wie RomyThomas es formuliert. Nach der Arbeitfolgt selbstverständlich eine Kostprobe,die Qualität des Produkts überprüfen dieLeipziger regelmäßig selbst. Den Alkohol-wert und mögliche Verunreinigungenüberprüft zusätzlich ein Labor in Jena. Ge-nau 15 Prozent hat der süße Tropfen amEnde, weniger ist auch nichtmöglich. „Einguter Likör braucht drei Dinge: Mindes-tens 15 Prozent Alkohol, mindestens 100Gramm Zucker auf einen Liter Flüssigkeitund ganz viel Liebe“, sagt PatrickGalander-Apelt. Zwei der Angaben sindgesetzlich vorgeschrieben, letztere sei op-tional, aber in der Connewitzer Likör-fabrik besonders wichtig.Die Rezepte der ausgefallenen Sortenwur-den lange optimiert. Der richtige Sirup,Saft und vor allem der perfekte Wodkamussten gefunden werden. Der Gurkenli-kör hat von den drei Sorten übrigens ammeisten Zucker, 110 Grammpro Liter. DieMischung aus Frische, Süße und Gurke istüberraschend anders undmindestens eineKostprobe wert.„So sinnlos war diese Schnapsidee am En-de dann doch nicht“, sagt Buschmann undergänzt: „Dass wir das nach drei Jahrenweiter zusammen durchziehen und nochrichtig Spaß daran haben, das ist eigentlichder größte Erfolg.“

Tilman Kortenhaus

ihrer Produktionsstätte an der Karl-Lieb-knecht-Straße befüllt und etikettiert wird,wischt er vor dem Verpacken noch miteinem weißen Samthandschuh ab. SeitHerbst 2019 ist der Umbau der ehemaligenFleischerei abgeschlossen – vorher hattendieLeipziger ihrProduktnochvonanderenAnbietern abfüllen lassen. „Am Endemusst du es aber selbst machen. Es sind diekleinen Details, die uns wichtig sind“, sagtBuschmann. Von diesen kleinen Dingengibt es viele. Das Etikett im Stil der 1920er-Jahre, das Logo einer alten Fabrikhalle undauch der Bügelverschluss – alles ist bewusstgewählt. „Esmuss natürlich immer einPor-zellan-Verschluss sein. Plastik hat keinenStil – und passt wirklich überhaupt nichtzum Look der 20er-Jahre.“Rund 500 Liter produzieren die vier Freun-

Auf dem Bild v.l. die Inhaber und Produzen-ten Patrick Galander-Apelt (42), DoreenGalander (41), Romy Thomas (35), undMarcus Buschmann (49).

Die ConnewitzerLikörfabrik produ-ziert in der Süd-vorstadt aktuell dreiSorten Likör für denregionalen Markt.Romy Thomas (35)an der Abfüllanlage.Fo

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Was verrät der Zungenbelag?Zahnärztin Dr. Jana schmidt erklärt das mögliche Farbenspiel im Mund

■ Ein gesunder Mund hat auch eine ge-sundeZunge.Unddiesiehtnormalerwei-se rosa aus und hat auf der Oberflächeeinen dünnenweißenBelag. Dieser setztsich zusammen aus abgestorbenen Epi-thelzellen, Nahrungsresten und Keimen– klingt nicht sehr appetitlich, stellt aberein gut organisiertes Ökosystem dar.

„Der Zungenbelag ist individuell unter-schiedlich“, sagt Dr. Jana Schmidt von derPoliklinik für Zahnerhaltung und Paro-dontologie am Universitätsklinikum Leip-zig. „Lange Papillen, das sind die winzigenErhebungen auf der Zungenoberfläche, er-leichtern beispielsweise die Belagsbildung.Auch Mundtrockenheit, die gerade im Al-ter und bei Medikamenteneinnahme zuschaffen machen kann, bedingt eine Zu-nahme von Zungenbelag. Und der wiede-rum kann zu Mundgeruch führen.“

Dunkle Färbung

Bei Einlagerung von Farbstoffen, beispiels-weise aus Kaffee, Schwarztee, durch Rau-chen oder auch bei Verwendung bestimm-ter Mundspüllösungen können sich Belägeauf der Zunge dunkel verfärbt darstellen.

Landkarten-Muster

„DieLandkartenzunge“, sodieUKL-Zahn-ärztin, „ist meist harmlos, sieht aber eigen-artig aus“.Ursache ist hier, dass auf derZun-ge teilweise Papillen fehlen, sodass sichglatte Areale bilden. Diese setzen sich op-tisch von der normalen Zungenoberflächeab – das Erscheinungsbild erinnert an eineLandkarte. Allerdings ist auch hier eine Er-krankung nicht auszuschließen.“

Faltiges Muster

Die „Faltenzunge“, lateinisch Lingua plica-ta, ist eine genetische Besonderheit. Dabeiwird eine verstärkte längs- oder querver-laufendeFaltenbildungderZungenoberflä-che vererbt. Auf der tief gefurchten Zun-genoberfläche ist eine effektive Reinigungerschwert und häufig ein stärker ausge-prägter Zungenbelag zu finden.„Eine belegte Zunge reicht noch lange nichtaus, eine konkrete Krankheit zu diagnos-tizieren“, sagt Dr. Schmidt. „Aber das Aus-sehen der Zunge, im Speziellen desZungenrückens, kann Hinweise auf All-gemeinerkrankung und Störungen derImmunabwehr geben.“ Uwe Niemann

ÖFFNUNGSZEITEN:Mo, FrDi, Mi, DoPlasmatermine nach Vereinbarung

Tel. 0341 97 25 393www.blutbank-leipzig.de

8 - 19 Uhr11.30 - 19 Uhr

Alter: 18 bis 68 Jahre, Mindestgewicht 50 kgvor der Spende gut essen und trinken (z. B. Wasser oder Tee)

UKL-Blutbank, Johannisallee 32 (Haus 8)

Spender erhalten eine AufwandsentschädigungVorlage eines gültigen Personalausweises

BLUT- UND PLASMASPENDER GESUCHT

Zwischen Baum und Borkeihre kindheit, schul- und ausbildungszeit verbrachte regina Purschwitz in leipzig. alsZahnärztin war sie 32 Jahre an der universitätszahnklinik leipzig, später in verschie-denenPraxen tätig.Neuerdings ist Purschwitz imruhestandundwidmeteinengroßteilihrer Zeit der Malerei.seit 1973 zeichnet undmalt sie, nimmt anPleinairs, kursen sowieWorkshops teil und istseit über 40 Jahren Mitglied eines Malzirkels unter kurt Dornis. ihre bevorzugten tech-niken sind Öl-, aquarell- sowie Pastellmalerei und die sujets sind landschaft, Porträt,Figur und stillleben.seit einigen Jahren beschäftigt sich regina Purschwitz besonders mit dem themabaum. Dieses für unser Dasein so essentielle lebewesen sowie seine bedrohung undmassenhafte Vernichtung durch den Menschen sind derzeit vielfach gegenstand inden Medien. sie hat es gereizt, der Wuchsform und der Physiognomie bei bäumennachzuspüren und beziehungen zu deren lebenswegen zu finden.

Zeichnungen und Malerei von Regina Purschwitz. Ebene 1 der Universitätszahnmedizin,Liebigstraße 12, Haus 1. Die Ausstellung ist bis 12. Juni zu sehen.

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undMalereien

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Kommen mehrere Faktoren zusammen,kann sich eine „schwarze Haarzunge“ bil-den.

Weiße Färbung

Zungenbelag kannauchSymptomeinerEr-krankung des Körpers sein. Oft liegt beieiner Erkältung auch eine weiß belegteZunge vor. Beim Vorliegen einer Pilz-erkrankung imMund finden sichweißlicheBeläge auf Zunge und Mundschleimhaut,die mit einem pelzigen Gefühl im Mundeinhergehen.

Braune Färbung

Auch einen braunen Belag gibt es; erkann Hinweis auf eine internistische Er-krankung sein.

Rote Färbung

Eine pinkfarbene Zunge bei Kindern,auch „Himbeerzunge“ genannt, ist häu-fig bei Scharlach zu beobachten, wäh-rend eine rote lackartige Veränderungder Zunge bei Erwachsenen auf Vitamin-B12-Mangel hindeutet.

Eine belegte Zunge reicht nochlange nicht aus, eine konkreteKrankheit zu diagnostizieren

Dr. Jana Schmidt

Foto:pixab

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■ Bilderrätsel

liebigstrasse aktuell

■ sudoku

■ kreuzworträtsel

Verlosung: drei Büchergutscheineschreiben sie die lösung auf eine Postkarte mit dem kennwort „kreuzworträtsel“und senden sie diese bis zum 10. Juni 2020 an unsere ukl-redaktionsanschrift(siehe impressum, seite 2) oder per e-Mail an: [email protected] e-Mails bitte adresse angeben. Der rechtsweg ist ausgeschlossen.

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■ Wichtige service-nummern

ihre einwahl ins ukl: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzigliebigstraße 18, 04103 leipzigtelefon - 109internet www.uniklinik-leipzig.de

Zentrale notfallaufnahmeliebigstraße 20, 04103 leipzig(Zufahrt über Paul-list-straße)telefon - 17800Öffnungszeit 24 stunden täglich

notfallaufnahmefür kinder und Jugendlicheliebigstraße 20a, 04103 leipzigtelefon - 26242Öffnungszeit 24 stunden täglich

kreißsaal der abteilungfür geburtsmedizinliebigstraße 20a, 04103 leipzigÖffnungszeit 24 stunden täglichschwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende elterntelefon - 23611

eine anmeldung zurentbindung ist nicht erforderlich.mehr informationen unterwww.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfangliebigstraße 20, 04103 leipzigtelefon - 17900

Blutbank (blutspende)Johannisallee 32, 04103 leipziginfo-telefon - 25410

Weitere informationen finden sieauf seite 14 sowie unterwww.blutbank-leipzig.de

ambulanzen und ZentrenZentrale ambulanz innere Medizin - 12222Zentrale ambulanz Chirurgie - 17004Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242universitätszahnmedizin - 21104HNO-ambulanz - 21721augenambulanz - 21488Psychiatrische ambulanz - 24304Psychosomatik-ambulanz - 18858

tropenmedizinische ambulanz - 20018ambulanz krebszentrum uCCl - 17365Neurochirurgische ambulanz - 17510Neurologische ambulanz -24302Dermatologische ambulanz -18670universitäres brustzentrum - 23460transplantationszentrum - 17271ambulanz der urologie -17633Diabeteszentrum - 12222Med. Versorgungszentrum - 12300kliniksozialdienst - 26206seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126Psychosoz. beratungsstelle fürtumorpatienten und angehörige - 15407

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■ Das uni-klinikum auf einen Blick

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