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Seite 4 Denguefieber Reisemedizinische Informationen © 2016 B Beck Vers:2.33 D Schweres Denguefieber (Blutungen, Schock, Organversagen) Diese seltene Form kann gehäuft bei zweiten Infektion mit einem andern Dengue- Serotyp auftreten. Vorkommen: Lateinamerika, Karibik, Südost-Asien, Pazifik (selten in Afrika). Ein- heimische Kleinkinder und Senioren sind besonders gefährdet. Touristen sind davon äusserst selten betroffen. Klinik: Die ersten Tage gleichen dem Verlauf des Denguefiebers, aber am 4./5. Tag verschlechtert sich der Zustand. Es können Schweissausbrüche, Herzrasen, Nasenbluten und kleine Hautblutungen auftreten. In schweren Fallen kann es wegen Gefässdurchläs- sigkeit zu Blutungstendenz und (inneren) Flüssigkeitsverlust kommen. Ein lebensge- fährlicher Schock kann auftreten. Therapie: Es gibt keine direkte Bekämpfung des Denguevirus, sondern nur eine Milderung der Symptome. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (zum Beispiel durch Trinken) ist wichtig. Bei einem schweren Krankheitsbild muss der Patient hospitalisiert werden. Dem gefürchteten Schock wird durch Flüssigkeits – und Blutersatz sowie ge- naue intensivmedizinische Überwachung entgegengewirkt. Das Denguefieber als Gefahr für den Touristen ? Das Denguefieber ist für den Kurzaufenthalter keine grosse Gefahr. Wenn überhaupt, tritt meist das klassische Denguefieber auf. Vorbeugungsmassnahmen: Zur Zeit ist keine Impfung gegen das Denguevirus für Touristen verfüg- bar. Impfstoffe für Einheimische sind in einzelnen Regionen lizensiert. Ein effektiver Mückenschutz tagsüber und vor allem während der Däm- merungszeiten ist die beste vorbeugende Massnahme: 1. Kleidung: Gut deckende, langärmlige Kleider und lange Hosen tragen. Zusätzlich Insektizide (z.B. Nobite ® Kleidung, Biokill ® , Gesal ® Protect dual insect, Neocid Trix, MükoRex ® ) auf Kleider sprayen. 2. Mückenschutzmittel (Repellent): Auf unbedeckte Haut ein mü- ckenabstossendes Mittel auftragen (z.B. Anti Brumm forte®, Anti Brumm Naturel®, Anti Brumm Sensitiv®, Autan Protection Plus®, Autan Tropical®, KIK activ®, Nobite Extreme®, Sensolar 0Bite®). Die Nummer des Schweizerischen Tropen- und Public Health- Institut für medizinische Notfälle: +41 61 2848 144 (24 Std. besetzt). Kostenpflichtig nach Ärztetarif TarMed. Gestaltung: Dr. med. Bernhard R. Beck, Schweizerisches Tropen– und Public Health-Institut, Basel & Tropen – und Reisemedizin am Bellevue, Rämistrasse 3, 8001 Zürich Dengue Übertragung, Krankheit und Verhütung Durch heftige Muskel- und Gelenkschmerzen beim Denguefieber kommt es zur speziellen Gangart eines Dandys, weshalb die Krankheit auch als "Dandy-Fieber" bezeichnet wurde. Das Denguefieber ist die weltweit häufigste durch Insekten übertragene Infektionskrankheit. Der Erreger, ein Virus, wird durch tag- und dämmerungsaktive Stegomyia [früher Aedes] - Mücken übertragen. Die Erkrankung führt zu hohem Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie zu Hautausschlägen. In seltenen Fällen können Blutungen auftreten. Impfauskunft ganze Schweiz : 0900 575 131 (2.69/min ab Festnetz) Mo — Fr 8.30 -11.30 / 14.00 —17.00 Zentrum für Reisemedizin Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention Universität Zürich Hirschengraben 84 8001 Zürich Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung) Mo, Do: 16.30 h – 19 h Mi: 11.30 h – 17 h Fr: 9 h – 11 h Reisemedizinisches Zentrum Schweizerisches Tropen- & Public Health-Institut Socinstrasse 57 4051 Basel Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung) Mo, Di, Do: 16h – 19h Mi, Fr: 12 h – 14 h Poliklinik für Infektiolo- gie und Reisemedizin Inselspital, 3010 Bern Anmeldung: Tel: 031 632 88 99 Impfsprechstunde und Reiseberatung Medizinische Poliklinik Konsultationen Universitätsspital Basel Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung) Di: 8.30 - 11.30 h Mi: 13.30 - 15.30 h KSA am Bahnhof Reisemedizin Kantonsspital Aarau Bahnhofplatz 3c 5001 Aarau Anmeldung 062 838 64 00 Reise– & Tropenmedizin Spitalzentrum Biel Vogelsang 84 2502 Biel Anmeldung: 032 324 34 58 www.safetravel.ch

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Page 1: · PDF fileSeite 2 Denguefieber Reisemedizinische Informationen Denguefieber Durch das Denguevirus Typ 1-4 hervorgerufene akute, zweigipflige Beschwerden mit

Seite 4 Denguefieber

Reisemedizinische Informationen

© 2016 B Beck Vers:2.33 D

Schweres Denguefieber (Blutungen, Schock, Organversagen)

Diese seltene Form kann gehäuft bei zweiten Infektion mit einem andern Dengue-Serotyp auftreten.

Vorkommen: Lateinamer ika, Kar ibik, Südost-Asien, Pazifik (selten in Afrika). Ein-heimische Kleinkinder und Senioren sind besonders gefährdet. Touristen sind davon äusserst selten betroffen.

Klinik: Die er sten Tage gleichen dem Ver lauf des Denguefiebers, aber am 4./5. Tag verschlechtert sich der Zustand. Es können Schweissausbrüche, Herzrasen, Nasenbluten und kleine Hautblutungen auftreten. In schweren Fallen kann es wegen Gefässdurchläs-sigkeit zu Blutungstendenz und (inneren) Flüssigkeitsverlust kommen. Ein lebensge-fährlicher Schock kann auftreten.

Therapie: Es gibt keine direkte Bekämpfung des Denguevirus, sondern nur eine Milderung der Symptome. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (zum Beispiel durch Trinken) ist wichtig. Bei einem schweren Krankheitsbild muss der Patient hospitalisiert werden. Dem gefürchteten Schock wird durch Flüssigkeits – und Blutersatz sowie ge-naue intensivmedizinische Überwachung entgegengewirkt.

Das Denguefieber als Gefahr für den Touristen ?

Das Denguefieber ist für den Kurzaufenthalter keine grosse Gefahr. Wenn überhaupt, tritt meist das klassische Denguefieber auf.

Vorbeugungsmassnahmen:

Zur Zeit ist keine Impfung gegen das Denguevirus für Touristen verfüg-bar. Impfstoffe für Einheimische sind in einzelnen Regionen lizensiert.

Ein effektiver Mückenschutz tagsüber und vor allem während der Däm-merungszeiten ist die beste vorbeugende Massnahme:

1. Kleidung: Gut deckende, langärmlige Kleider und lange Hosen tragen. Zusätzlich Insektizide (z.B. Nobite® Kleidung, Biokill®, Gesal® Protect dual insect, Neocid Trix, MükoRex®) auf Kleider sprayen.

2. Mückenschutzmittel (Repellent): Auf unbedeckte Haut ein mü-ckenabstossendes Mittel auftragen (z.B. Anti Brumm forte®, Anti Brumm Naturel®, Anti Brumm Sensitiv®, Autan Protection Plus®, Autan Tropical®, KIK activ®, Nobite Extreme®, Sensolar 0Bite®).

Die Nummer des Schweizerischen Tropen- und Public Health- Institut für medizinische

Notfälle: +41 61 2848 144 (24 Std. besetzt). Kostenpflichtig nach Ärztetarif TarMed.

Gestaltung: Dr. med. Bernhard R. Beck, Schweizerisches Tropen– und Public Health-Institut, Basel

& Tropen – und Reisemedizin am Bellevue, Rämistrasse 3, 8001 Zürich

Dengue Übertragung, Krankheit und Verhütung

Durch heftige Muskel- und Gelenkschmerzen beim Denguefieber kommt es zur speziellen Gangart eines Dandys, weshalb die Krankheit auch als "Dandy-Fieber" bezeichnet wurde.

Das Denguefieber ist die weltweit häufigste durch Insekten übertragene Infektionskrankheit. Der Erreger, ein Virus, wird durch tag- und dämmerungsaktive Stegomyia [früher Aedes] - Mücken übertragen. Die Erkrankung führt zu hohem Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie zu Hautausschlägen. In seltenen Fällen können Blutungen auftreten.

Impfauskunft ganze Schweiz : 0900 575 131 (2.69/min ab Festnetz) Mo — Fr 8.30 -11.30 / 14.00 —17.00

Zentrum für Reisemedizin

Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention Universität Zürich

Hirschengraben 84 8001 Zürich

Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung)

Mo, Do: 16.30 h – 19 h Mi: 11.30 h – 17 h Fr: 9 h – 11 h

Reisemedizinisches Zentrum

Schweizerisches Tropen- & Public Health-Institut

Socinstrasse 57 4051 Basel

Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung)

Mo, Di, Do: 16h – 19h Mi, Fr: 12 h – 14 h

Poliklinik für Infektiolo-gie und Reisemedizin

Inselspital, 3010 Bern

Anmeldung: Tel: 031 632 88 99

Impfsprechstunde und Reiseberatung

Medizinische Poliklinik Konsultationen Universitätsspital Basel

Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung)

Di: 8.30 - 11.30 h Mi: 13.30 - 15.30 h

KSA am Bahnhof Reisemedizin Kantonsspital Aarau

Bahnhofplatz 3c 5001 Aarau Anmeldung 062 838 64 00

Reise– & Tropenmedizin Spitalzentrum Biel

Vogelsang 84 2502 Biel Anmeldung: 032 324 34 58 www.safetravel.ch

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Seite 2 Denguefieber

Reisemedizinische Informationen

Denguefieber Durch das Denguevirus Typ 1-4 hervorgerufene akute, zweigipflige Beschwerden mit Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlag, sowie Durchfall und Bauchschmerzen können bis zu einer Woche anhalten. Blutungen sind selten

Vorkommen: Das Denguefieber kommt in allen tropischen und subtropischen Gebieten zwischen dem 35°N und 35°S Breitengrad vor.

Übertragung: Dengue ist die bedeutendste so genannte Arbovirose (Arthropode borne virus). Sie wird v.a. durch Mücken (im Speziellen Stegomyia [Aedes] aegypti und Stegomyia [Aedes] albopicta) übertragen. Diese anthropofilen, also den Menschen bevorzugenden Mücken, brüten in kleinsten Wasserpfützen, wie sie oft bei Abfallkip-pen menschlicher Siedlungen vorkommen. Die Hauptübertragungszeit ist die Regensai-son. Überträgerinnen sind die tag– und dämmerungsaktiven Weibchen. Man unterschei-det einen Stadtzyklus von einem Urwaldzyklus. Beim städtischen Zyklus findet die Übertragung von Mensch zu Mensch statt; beim ländlichen stellen gewisse Affenarten die Hauptwirte dar.

Ursprünglicher sylvatischer Zyklus Neuer, verbreiteter urbaner Zyklus

WHO

2014

Seite 3 Denguefieber

Reisemedizinische Informationen

Erreger: Vom Denguevirus sind 4 Sero-Typen bekannt. Sie werden zur Familie der Flaviviren gezählt. Eine Verwandtschaft besteht mit dem Gelbfiebervirus, dem Japanischen Enzefalitisvirus (Hirnentzündung) und dem FSME-Virus.

Erkrankungsbild: In vielen Fällen wird trotz einer Infektion mit dem Virus keine Erkrankung festgestellt. An klassischem Denguefieber erkranken vor allem Nichtimmu-ne, ältere Kinder und Erwachsene. Das klassische Krankheitsbild läuft wie folgt ab:

5-8 Tage 2-3 Tage (2 Tage) 5-6 Tage Wochen

Mücken-Stich

Inkubationszeit 1. Phase: Hohes Fieber Kopfschmerzen Augenschmerzen Rückenschmerzen Muskelschmerzen Hautausschlag z.T.Blutungen

Evtl. fieberfreies

Intervall

2. Phase: Hohes Fieber Juckreiz Hautausschlag Hautschuppung

Erholungsphase Erschöpfung Evtl. Stimmungs-störungen

Therapie: Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Denguevirus (wie bei den meisten Virusarten). Man beschränkt sich auf die Milderung sowie die Überwachung der Symptome: Fiebersenkende Mittel, Linderung der Augen-, Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen, und Überwachung der Blutgerinnung sowie des Blutvolumens.

Beachte: Acetylsalicylsäure (z. B: Aspirin®, Alcacyl®, Aspégic®) meiden.

Empfohlen ist als fiebersenkendes Mittel: Paracetamol/Acetaminophen (z. B: Acetalgin®, Amavita® Paracetamol 500, Becetamol®, Ben-u-ron®, Contra-Schmerz® P, Dafalgan®, Doloprone 500® , Influbene® N, Panadol®, Paracetamol [div. Hersteller], Penfalgan®, Treupel Dolo Paracetamol®, Tylenol®, Zolben®).

Abwehr: Nach einer Infektion mit dem Denguevirus entsteht eine lang anhaltende Immunität gegenüber dem diesem Virustyp (Seroytp). Nach insgesamt zwei Dengue-Infektionen sind weitere symptomatische Erkrankungen unwahrscheinlich.