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2. INTERNATIONALES ERZÄHLFESTIVAL 10. BIS 12. OKTOBER 2008 IN STUTTGART VERANSTALTUNGSORTE: AKADEMIE FÜR GESPROCHENES WORT, FLOHMARKT KARLSPLATZ, HAUS DER GESCHICHTE BADEN-WÜRTTEMBERG, INSTITUT FÜR AUSLANDSBEZIEHUNGEN STUTTGART, INSTITUT FRANÇAIS DE STUTTGART, ALTES SCHLOSS/ LANDES-MUSEUM WÜRTTEMBERG, LINDEN-MUSEUM STUTTGART, NATURKUNDE-MUSEUM IM ROSENSTEINPARK, STAATSGALERIE STUTTGART, STADTBÜCHEREI IM WILHELMSPALAIS, STADTTEILBÜCHEREIEN STAMM-HEIM UND UNTERTÜRKHEIM, STIFTUNG GEISSSTRASSE 7, STUTTGARTER SCHRIFTSTELLERHAUS SOWIE KINDERTAGESSTÄTTEN, SCHULEN UND VERSCHIEDENE ÖFFENTLICHE PLÄTZE STUTTGARTS KÜNSTLERISCHE BERATUNG: ODILE NÉRI-KAISER

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2. INTERNATIONALES ERZÄHLFESTIVAL10. BIS 12. OK TOBER 2008 IN STUTTGART

VERANSTALTUNGSORTE: AKADEMIE FÜR GESPROCHENES WORT, FLOHMARKT KARLSPLATZ, HAUS DER GESCHICHTEBADEN-WÜRTTEMBERG, INSTITUT FÜR AUSLANDSBEZIEHUNGEN STUTTGART, INSTITUT FRANÇAIS DE STUTTGART,ALTES SCHLOSS/ LANDES-MUSEUM WÜRTTEMBERG, LINDEN-MUSEUM STUTTGART, NATURKUNDE-MUSEUM IMROSENSTEINPARK, STAATSGALERIE STUTTGART, STADTBÜCHEREI IM WILHELMSPALAIS, STADTTEILBÜCHEREIENSTAMM-HEIM UND UNTERTÜRKHEIM, STIFTUNG GEISSSTRASSE 7, STUTTGARTERSCHRIFTSTELLERHAUS SOWIE KINDERTAGESSTÄTTEN, SCHULEN UND VERSCHIEDENEÖFFENTLICHE PLÄTZE STUTTGARTS KÜNSTLERISCHE BERATUNG: ODILE NÉRI-KAISER

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Künstlerische Beratung:Odile Néri-Kaiser

Organisation:Elene Böcher

Veranstalter:Forum der Kulturen

Stuttgart e. V.in Kooperation mit

Akademie fürgesprochenes Wort.

Mitveranstalter:Haus der GeschichteBaden Württemberg,

Institut Francaisde Stuttgart,

LandesmuseumWürttemberg,

Linden-MuseumStuttgart, Stiftskirche,

Staatliches Museum fürNaturkunde Stuttgart,

Staatsgalerie Stuttgart,Stadtbücherei Stuttgart,

StadtteilbüchereiStammheim,

StadtteilbüchereiUntertürkheim,

Stiftung Geißstraße 7und Stuttgarter

Schriftstellerhaus

Die mündliche Erzähltradition ist zu einer unbestimm-ten Zeit geboren, als die Menschen die Schrift nochnicht erfunden hatten und als die gesprochenenWorte noch keinen Besitzer hatten und auf keineKonkurrenz hinwiesen.

Heute, in einer Welt, wo Schrift und andere Mediendie ganze Palette der Kommunikationsmittel beherr-schen, ist die mündliche Tradition immer noch da. DieGeschichten bilden ein kostbares gemeinsames imma-terielles Erbe für die ganze Menschheit. Die erzählteGeschichte ist eine stille Einladung zum Mitwanderndurch die Landschaften, die Lebenssituationen, dieder Erzähler schildert. Die Zuhörer gehen und erlebenmit - am Ende sind sie genauso weit gegangen, genau-so reich an Erfahrung und sogar manchmal wie ver-wandelt.

Erzählen ist die Kunst der inneren Wanderung.Wandern und Erzählen hatten schon immer einebesondere Verbindung. Zu allen Zeiten gab es vieleMenschen, die unterwegs waren: Nomaden, Reisende,Vagabunden, Migranten, Opfer von Armut undKriegen. Auch heutzutage, in der Zeit der Globalisie-rung, verlassen immer mehr Menschen ihr Land, müs-sen sich in einer neuen Kultur und Sprache zurecht fin-den. Diese Menschen, die oft alles verloren hatten,haben ihre Geschichte als ihr einziges, jedoch kostba-res, Gut mitgenommen. Dabei stehen die Erinnerungenan die ideellen Wurzeln ihrer Heimat stets in derlebendigen Auseinandersetzung und Verbindung mitdem Neuen und Anderen. Die „innere Heimat“, diedabei entsteht, besteht aus Bildern, Geschichten,

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Märchen und gibt Sicherheit und Identität. Identität istdie Grundlage für Anerkennung und Würde. Nur sokann Offenheit für das Neue, für das Fremde entste-hen. Aus den Wurzeln wachsen Flügel.

Doch die Erzähler wandern nicht nur von Land zu Land,sie reisen auch durch die Zeit. Sie erzählen uralteGeschichten oder neue Geschichten mit uraltenMotiven, die überall auf der Welt zu finden sind. Siespinnen unsichtbare Fäden zwischen Heimat und Fremde.

Auf das Wandern zwischen Heimat und Fremde ladenwir Sie ein, drei Tage lang mit über 20 Erzählerinnenund Erzählern aus Nah und Fern. Sie erzählenGeschichten über Heimat und Fremde, alte Mythenihrer Herkunftsländer, Geschichten zum Lachen undzum Weinen, an verschiedenen und ungewöhnlichenOrten in Stuttgart, bei Regen und bei Sonnenschein.

Spitzen Sie die Ohren und seien Sie herzlich eingela-den zum 2. Internationalen Erzählfestival in Stuttgart„Im Fluss der Worte“.

Odile Néri-Kaiser

Änderungen im Programm sind vorbehalten!Aktuelle Infos unter www. forum-der-kulturen.de

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Mit freundlicherUnterstützung von:LandesstiftungBaden-Württemberg,

Fonds Soziokultur,

Kulturamt derLandeshauptstadtStuttgart,

Stiftung für Kunst undWissenschaft derHypo Real Estate BankInternational AG,

Klett-Stiftung,

Stabsabteilung fürIntegrationspolitik derLandeshauptstadtStuttgart

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Freitag, 10. Oktober10 Uhr, Stadtteilbücherei

Untertürkheim

15 UhrInstitut Francais

15.30 UhrStadtteilbücherei

Stammheim

19 UhrLinden-Museum

Samstag, 11. Oktober11-12.30 Uhr

Flohmarkt Karlsplatz

11 UhrLinden-Museum

11 UhrStadtbücherei im

Wilhelmspalais

11 UhrAltes Schloss /Landesmuseum

13-15 Uhr, Stadtbüchereiim Wilhelmspalais

14 Uhr, Staatsgalerie

14.30 UhrLinden-Museum

Eine Reise durch meinen Zauberwald(geschlossene Veranstaltung)

Die Sage der LauteFür Kinder ab 8 Jahren. In französischer Sprache.

Über Wanderung und AuswanderungGeschichten aus dem Kinderroman „Gangster, Dollarsund Kojoten“. Für Kinder ab 9 Jahren.

Auftakt des Festivals: "Wanderer der Zeit“In englischer, französischer und deutscher Sprache.

Geschichten zum Lauschen und Austauschen aufdem Flohmarkt

Ron Evans: Geschichten meines StammesIn englischer Sprache.

Unterwegs mit zwei großen WanderernIn englischer, französischer, italienischer unddeutscher Sprache.

Heimat Märchen –Wo Innenwelt und Außenwelt sich begegnenVortrag und Erzählungen.

Markt der Erzähler: „Von denen, die auszogen...“

Sehnsüchtige Seelen – Iphigenie und ihre Schwestern

Erzählwanderung durch Kontinente und KulturenIn englischer und deutscher Sprache.

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Die Träumer – Jüdische Geschichten und Märchen

“Meine Heimat ist da, wo ich liebe”In französischer Sprache mit deutscher Übersetzung.

Auftakt zur Abendveranstaltung im Alten SchlossIn englischer, französischer und deutscher Sprache.

Geschichten zwischen Heimat und FremdeIn englischer, französischer und deutscher Sprache.

Abraham, der Uralte

Lachen über Grenzen

”Meine Heimat ist da, wo man mir zuhört”

1000 x 1000 Schritte weit fort von ZuhauseEine Schwabenkinder-Geschichte.

Zugvögel und wandernde BäumeErzählfest für Kinder

Anschließend Abschluss des Festivals.

Scheherazades Schwester in Sarajevo

Erzählen in der Schule? Warum ist dies für(Migranten)kinder so wichtig? Podiumsdiskussion.

Lange Nacht der Geschichten(im Rahmen der Französischen Woche)

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15 Uhr, Schriftstellerhaus

16 Uhr, Schlosskirche,Altes Schloss

17.30 UhrSchillerplatz

19 Uhr, Altes Schloss /Landesmuseum

Sonntag, 12. Oktober11 Uhr, Akademie fürgesprochenes Wort

11 Uhr, Stiftung Geißstraße 7

11 Uhr, Linden-Museum

14 UhrHaus der Geschichte

14.30 UhrNaturkundemuseumSchloss Rosenstein

16 Uhr, StiftungGeißstraße 7

Montag, 13. Oktober19 Uhrifa, Vortragssaal

Donnerstag, 16. Oktober19 Uhr, TreffpunktRotebühlplatz

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Erzählen in Schulen undKindertagesstätten

Einige der am Festival beteiligten ErzählerInnen wer-den am Freitag und am Montag (nach dem Festival) inKindertagesstätten und Schulen auftreten.

In Kooperation und Unterstützung mit dem Jugend-amt und der Stabsabteilung für Integrationspolitik derStadt Stuttgart wurden Kindertagesstätten undSchulen ausgesucht, die einen hohen Anteil anKindern unterschiedlicher kultureller Prägung habenund besonderen Wert auf die Sprachförderung undAnerkennung von Mehrsprachigkeit legen.

Erzählerinnen und Erzähler aus verschiedenen Län-dern, zum Teil selbst mehrsprachig, werden Märchenund Geschichten aus der traditionellen Überlieferungihrer Kulturen und dadurch von ihrem Land, Kulturaber auch von ihrer Lebenserfahrung erzählen.Manche von ihnen, selbst Wanderer, werden auch vonihrer Erfahrung der Migration, des Exils und desNeubeginns in einem anderen Land sowie demUmgang mit einer neuen Kultur und Sprache berichten.Dadurch soll Kindern vermittelt werden, welchenWert und Potentiale diese Erfahrungen haben, wieman sie in Worte fassen und weiter vermitteln kann,um auch andere für diese Themen zu sensibilisierenund das Verständnis und das Interesse bei anderendafür zu entwickeln. Genauso soll Kindern verdeut-licht werden, dass Geschichten nicht nur in Büchernund Filmen zu finden sind, sondern auch in ihnen selbst.

Nicht zuletzt soll durch die Auftritte der Erzähler-Innen in Schulen und Kindertagesstätten das Potentialdes Erzählens als Mittel für die Stärkung der Sprach-kompetenz gezeigt werden.

(Siehe Padiumsdiskussion amMontag, 13.10., Seite 15/16).

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E r z ä h l e n i n S c h u l e n u n dK i n d e r t a g e s s t ä t t e n

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Eine Reise durch meinen ZauberwaldErzähler: Charles Aceval

(geschlossene Veranstaltung)

Die Sage der LauteErzähler: Jean David

„Mein Märchen sei schön und spanne sich wie ein lan-ger Faden!“ Nach dieser schönen Formel aus derBerber-Erzähltradition lädt uns Jean David ein, in diefriedliche und zärtliche Welt der Märchen zu kommen.

In Kooperation mit:

Über Wanderung und AuswanderungGeschichten aus dem Kinderroman

„Gangster, Dollars und Kojoten“Erzählerin: Eleni Torossi

Der Mann mit dem Cowboyhut ist als junger Kerl nachAmerika ausgerissen. Jetzt steht er plötzlich vor derWohnungstür seiner Tochter und drei Kinder habenwieder einen Großvater. Sein Lachen und seineGeschichten aus dem Wilden Westen, wo er sonder-bare Typen um sich hatte, das begeistert nicht nur diedrei Enkel. Schließlich lüften sie sogar sein Geheimnis.

Wanderer der ZeitErzählerInnen: Sam Cannarozzi, Jean David, RonEvans, Gidon Horowitz, Odile Néri-Kaiser, Tuup

Eröffnung: Gari Pavkovic (Integrationsbeauftragter derStadt Stuttgart). Musik: Indira (s. nächste Seite). In denuralten Erzählungen - Märchen, Sagen, mythologischen Ge-schichten - erklingen immer noch die Stimmen der Vorfah-ren. Das Kostbarste der menschlichen Erfahrung wird vonMund zu Mund, von Ohr zu Ohr im Fluss der Worte bis andas Ende der Zeit mitgenommen. Einige ErzählerInnen gebenKostproben ihrer Kunst. Moderation: Christiane Willms

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Fr. 10.10., 10 UhrStadtteilbüchereiUntertürkheim

Fr. 10.10., 15 UhrInstitut Français

Für Kinder ab 8 JahrenIn französischer SpracheEintritt frei

Fr. 10.10.15.30 UhrStadtteilbüchereiStammheim

Für Kinder ab 9 Jahren

Eintritt frei

Auftakt des FestivalsFr. 10.10.19 UhrLinden-Museum,Wanner-Saal

In englischer,französischer unddeutscher Sprache.Eintritt 7,-/5,-

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Sa, 11.10.11-12.30 Uhr

Flohmarkt Karlsplatz

Eintritt frei

Sa, 11.10.11 Uhr

Linden-Museum,kleiner Ausstellungsraum

In englischer SpracheEintritt 4,-/3,-

Sa, 11.10., 11 UhrStadtbücherei imWilhelmspalais,Max-Bense-Saal

In englischer Sprache

IndiraIndira ist die bemerkenswerte Reise dreier Musiker, die esverstehen in einem Atem Geschichten zu erzählen –eigenwillige Geschichten. Stimme, Bassklarinette undSopransaxophon, Bali Gongs, Glocken, Becken, Holz- undFelltrommeln prägen den Klang dieser Geschichten – denbesonderen Charme des Trios. Jede Komposition schaffteine eigene, vielschichtige Atmosphäre. Zum Beispiel,wenn Fauzia Maria Beg Elemente des klassischen indi-schen Tanzes einfließen lässt, wenn Frank Kroll (LandesJazzpreisträger von Baden-Württemberg 2003) mit MultiPhonic Technik zarte Klangbilder auf dem Sopransaxo-phon entwickelt oder Uwe Kühner gleichzeitig Gong-melodien und Trommeln spielt.

Geschichten zum Lauschen und Austauschenauf dem FlohmarktErzähler: Charles Aceval, Tormenta Jobarteh, RezaMaschajechi, Martin MofforWie auf dem Marktplatz in Marrakesch vermischensich menschliches Treiben, Leben und Geschichten.

Ron Evans: Geschichten meines StammesIn einer vertrauten Atmosphäre erzählt der Cree-Indianer aus Kanada Geschichten aus seinem Stammund spricht gleichzeitig von dem Stellenwert dermündlichen Überlieferung in seiner Tradition und überdie Art, damit umzugehen.

Unterwegs mit zwei großen Wanderern

Tuup: „Ancestral voices on my way”Der in London lebende Musiker und Erzähler Tuup er-zählt ursprüngliche traditionelle Geschichten aus Guyana,Südamerika, dem Herkunftsland seiner Familie.

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SamCannarozzi, der polyglotte Erzähler: „Europa, Europa“Eine Geschichte über Geld... und Freundschaft! Gleich-zeitig eine Auswahl von europäischen Märchen in vierverschiedenenSprachen:deutsch, italienisch, englisch, fran-zösisch und dazu ein rumänisches Lied! Ein Beispiel da-für, dass die Kraft der Erzählkunst es ermöglicht, "Fremd"Sprachen als nicht mehr fremd empfinden zu lassen.

Heimat Märchen –Wo Innenwelt und Außenwelt sich begegnen.

Mit Arnica Esterl und Mitgliederndes Stuttgarter Märchenkreises

Der Schatz an Bildern und der reiche Sprachraum in denMärchen sind Grundlagen, die unser Leben bunt und sinn-stiftend gestalten können. Vortrag und Erzählungen.

Markt der Erzähler: „Von denen, die auszogen...“Erzähler: Gidon Horowitz, Alexander Kostinskij,Jusuf Naoum, Odile Néri-Kaiser, Eleni Torossi

ErzählerInnen empfangen das Publikum in den Räumlich-keiten der Stadtbücherei. Alle sind ErzählerInnen dergesprochenen und der geschriebenen Worte, die das Landgewechselt haben. Sie erzählen Migrationsgeschichten:autobiographische, traditionelle, fantasievolle! InderKinder-abteilung wird es ein spezielles Programm mit E. Torossi fürJugendliche ab 14 Jahre geben: „Göttliche Liebschaften“. DieGötter auf dem Olymp waren ziemlich wild in Sache Liebe.Sie versuchten durch wilde und coole Verwandlungen,beim Erobern des anderen Geschlechts erfolgreich zu sein,und sie bekämpften sich brutal, wenn sie eifersüchtig wurden.“Menschen mit Wurzeln in verschiedenen Kulturen sindlebendige Brücken. Sie sind ständig auf der Suche nachIdentität und können nur leben, indem sie innerlich stän-dig Brücken bauen. Deshalb sind sie in dem Aufbau derVerständigung der Völker so wichtig.“ (Senouvo AbgotaZinsou, Ehemaliger Leiter des Nationaltheaters in Togo)

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In englischer,französischer,italienischer unddeutscher Sprache.

Eintritt 5,-/3,-

Sa, 11.10., 11 UhrAltes Schloss/Landesmuseum/VortragssaalEintritt 4,-/3,- (inkl. Landes-museum: 6,-/4,-), VVK fin-det im Landesmuseum statt

Sa, 11.10.13-15 UhrStadtbücherei imWilhelmspalais

Programm für Erwachsene

Programm für Jugendliche

Eintritt frei

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Sa, 11.10.14 Uhr

Staatsgalerie

Eintritt 7,-/5,-(inklusive Eintritt in die

ständige Sammlung)

Sa. 11.10.14.30 Uhr

Linden-Museum

In englischer unddeutscher Sprache

Für Familien mitKindern ab 7 Jahren

Eintritt: 5,-/3,-

Sa, 11.10.15 Uhr

Schriftstellerhaus

Eintritt frei

Sehnsüchtige Seelen – Iphigenie und ihre SchwesternErzählerin: Christiane WillmsUnter Anselm Feuerbachs Bild der mythologischen Iphi-genie, die am Ufer von Tauris voller Heimweh übersMeer schaut, erzählt Christiane Willms von Frauen, dievon der Sehnsucht getrieben werden – Sehnsuchtnach der fernen Heimat oder der Glück verheißendenFerne, nach einem Frieden der Seele, der im Hier undJetzt unerreichbar scheint...

Erzählwanderung durch Kontinente und KulturenAfrika-Abteilung: Tormenta Jobarteh, Martin MofforOrient-Abteilung: Charles Aceval, Reza MaschajechiIndien-Abteilung: Caroline Gebert-KhanNordamerika-Abteilung: Ron EvansDie Ausstellungsräume des Linden-Museums bietenMärchen verschiedenster Kulturkreise eine schöne,authentische und bunte Kulisse. Die Märchen verlei-hen den ausgestellten Objekten Leben und Seele. Sowird das Publikum von Erzähler zu Erzähler auf einespannende Entdeckungsreise geführt und bekommtein Gespür für die Vielfalt der Kulturen und zugleichfür deren gemeinsamen menschlichen Kern. In der Indien-abteilung wird die bekannte indische Tänzerin CarolineGebert-Khan das Publikum erzählerisch und tänzerisch indie geheimnisvolle Welt der indischen Mythen einführen.

Die Träumer – Jüdische Geschichten und MärchenErzähler: Alexander KostinskijAlexander Kostinskijs Geschichten spielen in der ge-heimnisvollen, zauberhaften, weggeflogenen Welt deschassidischen Humors und Weisheit. Der Schriftsteller,Maler und Poet ist vor allem ein virtuoser Erzähler.Eigentlich müsste man seine Stimme hören, wenn manseine Geschichten liest...

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”Meine Heimat ist da, wo ich liebe”Erzähler: Jean David

J. David, Sänger, Erzähler, Poet und talentierter Lauten-spieler arabischer und mittelalterlicher Musik gestal-tet ein beeindruckendes Recital mit einem der schön-sten Liebeslieder der Weltliteratur: dem Hohen LiedSalomos. J. Davids Sprache, in der sich die GewürzeIsraels mit den Düften Frankreichs vermischen, erreichtjeden Zuhörer.Begrüßung:Herr Generalkonsul Christian DumonEinführung und kurze Zusammenfassung auf Deutsch:Odile Néri-Kaiser

In Kooperation mit:

Auftakt zur Abendveranstaltung im Alten SchlossDer Schillerplatz wird zum Treffpunkt von Geschichtenaus aller Welt. ErzählerInnen (s. Seite 12) und die Musikerder Gruppe Rózsák führen das Publikum in den Abend einund begleiten es in das nahe liegende Alte Schloss.

Rózsák - Slawischfarbene FrauenpowerIm Repertoire der vier Damen, die sich mit Herzblut dermündlich überlieferten Musik des östlichen Europas ver-schrieben haben, stehen die Traditionen der Sinti und Roma,aber auch Volkslieder und -tänze Ungarns, Russlands undRumäniens. Fröhliche Brautlieder, die Wehmut des Liebes-leidens, wirbelnde Sirbas und Csárdás, ein Besuch beiDracula in den Karpaten - Stationen einer Rundtour durchslawische Gefilde, in der der virtuose, feurige Bogenstrichvon Katharina Wibmer und die expressive Stimme SigrunKilgers die Führung übernehmen. Hinzu treten PetraJänschs seelenvolles Akkordeon und Monika Nubers ein-fühlsames Bass-Fundament. Osteuropa aus deutscherPerspektive - authentisch, bittersüß und leidenschaftlich.

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Sa, 11.10.16 UhrSchlosskirche,Altes Schloss

Hebräische Lieder auf derLaute und Erzählungen

In französischer Sprache

Eintritt 5,-/3,- (inkl. Landes-museum: 7,-/5,-), VVK findetim Landesmuseum statt

Sa, 11.10.17.30-18.30 UhrSchillerplatz

Eintritt frei

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19 UhrAltes Schloss /Landesmuseum

In englischer,französischer und

deutscher Sprache

19-20 Uhr

20.30-21.30 Uhr

Eintritt 7,-/5,-(ohne Eintritt insLandesmuseum,

VVK und AK)

Eintritt 10,-/7,-(inkl. Eintritt insLandesmuseum,

nur VVK)

VVK findet imLandesmuseum statt

Großer Erzählabend im Alten SchlossGeschichten zwischen Heimat und FremdeAuf dem Weg zwischen „Heimat und Fremde" treffensich an diesem symbolischen Stuttgarter Ort hiesigeErzähler mit Erzählern aus fernen Ländern. Allerlei Ge-schichten von nah und fern, laut und leise und in ver-schiedenen Sprachen werden erzählt…

Vortragssaal: Jusuf Naoum, Odile Néri-Kaiser, TuupTerrasse: Nimettin Aksoy, Gidon Horowitz,Alexander KostinskijFruchtkasten: Sigrid Früh, Martin Moffor

Vortragssaal: Charles Aceval, Sam Cannarozzi,Christiane WillmsTerrasse: Tormenta Jobarteh, Eleni TorossiFruchtkasten: Jean David, Ron Evans, RezaMaschajechi

Der bunte Geschichtenstrauß klingt mit den Stimmendes brasilianischen Chores Encanto im Innenhof desSchlosses aus.

EncantoDer brasilianische Chor aus Stuttgart, bestehend aus rund25 Sängerinnen und Sängern zum größten Teil brasiliani-scher Herkunft, haben von traditionellen Klängen bis mo-dernen Melodien der „Música Popular Brasileira“ (MPB)alles im mehrstimmigen Repertoire. Manche Lieder wer-den von einer eigens für Encanto entworfene Choreo-graphie begleitet, die den Eindruck melancholischerLeichtigkeit und gleichzeitiger Freude bei den Auftrit-ten unterstützt. Die bewegenden Rhythmen der Musikübertragen sich leicht auf das Publikum. Die aus Brasi-lien stammende Chorleiterin Cristina Marques-Fuhr-mann, auch Jazzsängerin, Pianistin, Cellistin undDirigentin, begleitet den Chor mit der Gitarre.

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Abraham, der Uralte(Auftakt der Reihe: Wurzeln und Flügel)

Erzähler: Gidon HorowitzAusgehend vom biblischen Bericht und Texten aus demMidrasch schildert die Erzählung das Leben des Patriar-chen, der einem Ruf ins Unbekannte folgte und zum Stamm-vater der monotheistischen Religionen wurde. Sein Wegwar geprägt von Offenbarungen, aber auch von Brüchenund Aufbrüchen, die für ihn und seine Umgebung oftschwierig und zuweilen kaum zu ertragen waren. Dies istdie erste Veranstaltung der Reihe „Wurzeln und Flügel” inder Akademie für gesprochenes Wort, bei der zukünftigregelmäßig mythologische Geschichten erzählt werden.

Weitere Infos unter www.gesprochenes-wort.de

Lachen über GrenzenErzählerInnen: Alexander Kostinskij,

Jusuf Naoum, Eleni TorossiEin bunter lustiger Vormittag soll Einwanderern, Zuge-reisten, Reingeschmeckten und auch den Deutschen selbstdie Möglichkeit geben, über sich selbst und andere zu lachen.

”Meine Heimat ist da, wo man mir zuhört”Über die Wichtigkeit des Zuhörens und der Vermit-tlung der menschlichen Erfahrung durch Geschichtenund Märchen.

Teil 1: Geschichten aus dem ExilErzählerin: Odile Néri-Kaiser

Verdichtet in neuen, märchenhaften Geschichten bleibendie Worte des Exils in der Erinnerung und erreichen an-dere Menschen. Die Erzählerin hat lange Zeit algerischenMüttern in Frankreich, Frauen aus dem Ex-Jugoslawienin Stuttgart und afrikanischen Asylbewerbern einfühlsamzugehört. Die Erzählung wird von dem PercussionistenUwe Kühner begleitet.

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So, 12.10.11 UhrAkademie fürgesprochenes Wort

Eintritt 5,-/3,-Anmeldung ausPlatzgründen erbetenunter 0711-22 10 12

So, 12.10.11 UhrStiftung Geißstraße 7

Eintritt 4,-/3,-

So, 12.10.11 UhrLinden-Museum,Wannersaal

Eintritt 4,-/3,-

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So, 12.10.14 Uhr

Haus der Geschichte,Seminarraum

Eintritt 3,-/2,-

Teil 2: Flüchtlingsfamilien gestalten ein MärchenbuchAngelika Stein (von Refugio – Caritasverband) präsen-tiert einen rührenden Bericht darüber, wie wichtig Ge-schichten und Märchen sind, wenn man alles verlorenhat. „Erzähl doch mal…“ war der erste Satz, den wir andie Familien richteten, die bereit waren, uns ein Mär-chen aus ihrer Heimat zu erzählen…“Das Märchenbuch „Erzähl doch mal…“ entstand inenger Kooperation zwischen den Flüchtlingsfamilienund ihren ehrenamtlichen UnterstützerInnen desArbeitskreises Asyl. Die Illustrationen im Buch sindder ehrenamtliche Beitrag einer Künstlerin. Es wurdeherausgegeben mit freundlicher Unterstützung desCaritasverbandes Stuttgart e.V. in Kooperation mitSOS-Rassismus-NRW.

1000 x 1000 Schritte weit fort von ZuhauseEine Schwabenkinder-GeschichteErzählerin: Katharina RitterDie Geschichtenerzählerin und gebürtige Bregenzer-wälderin hat nach ihren eigenen Wurzeln gegrabenund erzählt die Geschichte ihrer Großmutter undderen Bruder Hermann, der einer der letztenSchwabengänger war. Eine Reise, die tausende vonKindern aus armen Alpentälern jedes Jahr antretenmussten, vom 17. Jahrhundert bis in die 20er Jahre des20. Jahrhunderts, um sich auf Kindermärkten zurArbeit bei Schwäbischen Bauern zu verdingen.1000x1000 Schritte weit fort von Zuhause ist eine Ge-schichte, gewoben aus Erzählungen der Großmutter,verknüpft mit selbst Erdachtem.

Änderungen im Programm sind vorbehalten!Aktuelle Infos unter www. forum-der-kulturen.de

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Zugvögel und wandernde BäumeGroßes Erzählfest für Kinder

ErzählerInnen: Charles Aceval, Gidon Horowitz,Tormenta Jobarteh, Alexander Kostinskij, Martin

Moffor, Jusuf Naoum, Katharina Ritter, EleniTorossi, Christiane Willms

Das Land der Märchen kennt keine Grenzen, nicht dieGrenzen der Zeit, nicht die Grenzen der Nationen. Es istein Land voller Abenteuer, Prüfungen und Hoffnung. Mär-chen sind für alle Kinder Heimat, eine innere Heimat inder sie wachsen können. Aus dieser Sicherheit heraus kön-nen sie ihre Flügel entfalten und in die weite Welt ziehen.

Musik: Klassechor (Kinderchor der Klasse 7b derWaldorfschule Uhlandshöhe): Unser „Chor“ ist Klasse!!Und zwar die 7b der Waldorfschule Uhlandshöhe inStuttgart! 38 singbegeisterte Schüler - ein Glücksfall für dieMusiklehrerin Cristina Marques Fuhrmann, die diese Klasseim Singen unterrichten darf. Das Repertoire umfasste deut-sche und ausländische Lieder.

Um 18 Uhr findet der Abschluss des Festivals statt.

Scheherazades Schwester in SarajevoErzählerin: Micaela Sauber

Micaela Sauber webt einen Teppich aus eigenen Ge-schichten, Märchen aus Bosnien und moderner bosni-scher Dichtung. 1995 bis 2005 setzte sie sich in Bosnienfür die Verbreitung des Geschichtenerzählens in Semi-naren, Festivals und mit kleinen Kulturkarawanen fürKinderkultur ein. Einige ihrer märchenhaften Fundsachenund Erlebnisse aus dieser Zeit hat sie zu einer Geschi-chte verarbeitet, die in orientalischer Art viele bunteFäden miteinander verknüpft.Musik:Alma, Neno und Co.

S o n n t a g , 1 2 . O k t o b e r 2 0 0 8M o n t a g , 1 3 . O k t o b e r 2 0 0 8

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So, 12.10.14.30 UhrNaturkundemuseumSchloss Rosenstein

(Eintritt 4,-/2,50,-Familien 9,-).

So, 12.10.16 UhrStiftung Geißstraße 7

Eintritt 4,-/3,-

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Mo, 13.10.19 Uhr

ifa, Vortragssaal

Podiumsdiskussion

Ein Gespräch mitInformationen, Berichtenund Erfahrungsaustausch

Eintritt frei

Do, 16.10.19 Uhr

TreffpunktRotebühlplatz,

Robert Bosch Saal

Im Rahmen derFranzösischen Woche:

Themenfokus „Du Rhôneau Neckar: Zwei

Regionen im Dialog“

Diese Veranstaltungfindet im Rahmen derFranzösischen Woche

und in Kooperation mitder VHS statt.

Eintritt: 10,-/4,-

Erzählen in der Schule?Warum ist dies für (Migranten)kinder so wichtig?Kinder brauchen eine innere Heimat. Diese kann durchHören von Märchen und Geschichten gefunden wer-den. Da alle Märchen der Welt ähnliche Motive auf-weisen, können Sie auch als Verbindung zu der ande-ren Kultur dienen, in der man lebt. Die dadurchzunächst innerlich entstandene Teilhabe ist eine wichti-ge Grundlage für die Entwicklung der Sprachkompetenzbei (Migranten) Kindern.Mit Patrizia Virzi-Aksoy, M.A. (Elternseminar desJugendamtes Stuttgart), Ulrike Brittinger (SchulamtStuttgart), Odile Néri-Kaiser (Erzählerin), SigneSellke (ehemalige Grund- und Hauptschullehrerin,PH-Dozentin, Autorin, 1. Vorsitzende des Friedrich-Bödecker-Kreises Baden-Württemberg).Moderation:MarionKadura (Kulturamt der Stadt Stuttgart)

Lange Nacht der Geschichten„Voix d’ailleurs , contes de toujours“ auf dem Wegzwischen Afrika, Algerien, Lyon und Stuttgart…ErzählerInnen: Charles Aceval (Algerien/Stuttgart),Christine Adjahi (Benin/Lyon), Thierno Diallo(Senegal/Lyon), Odile Néri-Kaiser (Lyon/Stuttgart)Afrikaner und insbesondere Nordafrikaner haben dieErzähltradition in Frankreich sehr stark beeinflusst undneu besetzt. Mit Themen, Rhythmen und Symbol-sprache, die sie nach Europa mitbrachten, belebten siediese neu. Bei der Langen Nacht der Märchen undGeschichten treffen sich zweisprachige ErzählerInnenmit afrikanischen, algerischen und französischenWurzeln - in Lyon und Stuttgart lebend - als Duos aufder Bühne. Neben Deutsch und Französisch wird ihreursprüngliche Sprache verbindend wirken.Uwe Kühner (Percussion) und Frank Kroll (Saxophon)übernehmen die musikalische Umrahmung des Abends.

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M o n t a g , 1 3 . O k t o b e r 2 0 0 8D o n n e r s t a g , 1 6 . O k t o b e r 2 0 0 8

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Odile Néri-Kaiser wandert von Frankreich nach Deutsch-land durch die Landschaften der Erzähltradition ihrer bei-den Länder. Sie liebt es, auf ihren Wegen dem uralten, un-sterblichen Geschichtenschatz – Märchen, Sagen, mytho-logischen Erzählungen - zu begegnen, ihnen die Stim-me des gegenwärtigen Augenblickes zu verleihen. Da-bei macht sie sich auf die Suche nach der Sprache „hin-terderSprache“derSpracheder innerenBilder, jenerSymbol-sprache, die alle Menschen der Welt, ob jung oder alt,reich oder arm erreichen kann. Es ist die Sprache desHerzens, die keine Grenzen kennt, und von Mensch zuMensch von deren Größe aber auch Kleinheit erzählt.

Erzählen entsteht aus der Nähe und bringt Nähe: unter-wegs hört die leise Erzählerin vielen Menschen zu, undwird gerne zur Vermittlerin ihrer Geschichten. Sie gehtdabei auf dem unsichtbaren Pfad der Fantasie: Sei es inden dunklen Wäldern der Märchen oder unter dem Staubdes Alltäglichen und des Banalen, wo überall Wunder ver-steckt sind, die sie in neuen Geschichten herzaubert.Am liebsten spannt sie Brücken zwischen verschiedenenEbenen, erobert neue Gegenden, in denen universale kol-lektive Themen und individuelle Schicksale, Mythen undProfanes ineinander verwoben sind.Uwe Kühner, Frédéric Sommer und Ulrich Schlumbergerwandern manchmal musikalisch mit ihr mit: Musik wirddabei zum Teil der Geschichte, gibt Rhythmus, erzählt, be-reichert und verlängert die Bilder der Sprache.Und wenn sie nicht zuhört, erzählt… oder schreibt, odergerade in der Lehrerfortbildung unterrichtet, dann ist siedabei, neue Erzählprojekte zu spinnen und zu weben, inFrankreich wie in Deutschland.

Änderungen im Programm sind vorbehalten!Aktuelle Infos unter www. forum-der-kulturen.de

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Odile Néri-Kaiser(Künstlerische Beratungdes Festivals)

• Initiierung und künstlerischeLeitung des ersten und deszweiten Internationalen Er-zählfestivals „Im Fluss derWorte“ in Stuttgart• Projekt Zephier „die Weltüber ihre Märchen entdecken“

Schulprojekte in Frankreichund in Deutschland• „Französisch über Märchenund Geschichten lernen“• „Deutsch als Fremdspracheganzheitlich erleben undpraktizieren“ von der RegionRhône-Alpes im Rahmen derInitiative „Demain en main”prämiert• Projekt Kunst-Stück: „dieTüren zur Kreativität öffnen“.Ausbildung von erzählendenKindern, gefördert von derBoschstiftung.

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Charles Acevalwww.aceval.net

Nimettin Aksoy

Geboren in den 1950er Jahren in den algerischen Hochebe-nen,anderSchnittstelledesNordensundSüdens,wodieNo-madenstämme im Frühjahr ihre Zelte aufschlagen und sichdie städtische Kultur der Sesshaften mit den Traditionender Beduinen vermischt, wuchs Charles Aceval in beidenWelten zugleich auf: in den Traditionen und Überlieferun-gen der maghrebinischen Nomaden und in der organisier-ten Welt der französischen Kolonialisten. Seine Kindheitwar eine Welt der Märchen und der Magie, er lebte mit denGeschichten seines Stammes, wie er sie von seiner Groß-mutter und Mutter erzählt bekam, in einer Welt, in der dasWunderbare bereits hinter dem nächsten Hügel wohnteunddieWeltdermenschenfressendenOgerundsprechendenTierenieweitwegvonderWeltderMenschenschien.CharlesAceval hat Märchen und Weisheitsgeschichten seinernordafrikanischen Heimat Algerien, aus Frankreich sowieaus dem reichen Fundus der Märchen aus 1001 Nacht imProgramm. Er erzählt auf Deutsch, Arabisch und Französisch

Von Beruf Sozialarbeiter, lebt und arbeitet Nimettin Aksoyseit 35 Jahren in Deutschland. Geboren und aufgewachsenist er in der Türkei, und zwar in der Stadt, in die seinGroßvater als junger Mensch aus dem Iran eingewandertwar. “Meine Töchter, deren Mutter aus Italien immigriertist, sind mit persischen, türkischen und italienischenGeschichten aufgewachsen. Sie beantworteten die öftersgestellte Frage „was bist du“ mit „Ich bin ein Weltbürger“.Geschichten erzählen lernte ich von meinem Großvater,der wie alle Großväter ein weiser Mann war. Er schimpftenicht mit uns, wies uns nicht moralisierend zurecht. Wenner wollte, dass wir was lernen, dann erzählte er eine kurzeGeschichte.“ In Aksoys Märchen geht es um soziale The-men, u.a. Immigration, Solidarität und Umwelt. Dabei hörtdas Publikum nicht passiv zu, sondern hat die Möglichkeitsich aktiv einzubringen und mit zu gestalten.

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Schon über ein Vierteljahrhundert ist der in Frankreichlebende Sam Cannarozzi Geschichtenerzähler. Mit einemDiplom in modernen Sprachen und Linguistik sowie einerTanz- und Theaterausbildung kam er beim Welterzählfestival inFrankreich mit anderen Geschichtenerzählern in Kontakt,die ihn inspirierten. Er begann, eigene Geschichten zu kre-ieren, die Gestik, Mimik und Objekte mit einbezog, aber auseiner oralen Tradition stammten. Mit ihnen im Gepäckbereiste er ganz Frankreich und über ein Dutzend europäi-scher Länder sowohl Westafrika für die nächsten 20 Jahre.Was alle seine Auftritte verbindet, ist die Sensibilität gegen-über den verschiedensten Kulturen und einen sehr senso-rischen Zugang zu seinen Geschichten – man findet Ge-schmäcke, Gerüche, fremde Sprachen, Bilder, Objekte,Stoffe, Gesten, Farben, Geräusche und Musik, die er demPublikum, angefangen bei den ganz Kleinen, darbietet.

Der 1946 in Marokko geborene jüdische Sänger und Er-zähler widmet sich den heiligen Texten der Bibel. Er über-setzt sie neu, dichtet, besingt sie, wobei er sich selbst aufder Laute begleitet. Mit seiner Kunst, bei der die Erzählungzur Dichtung, die Dichtung zum Lied und die Stimme zurMusik wird, möchte er uns von der Kraft der ursprüngli-chen mündlichen Überlieferung überzeugen, die wie diekostbarsten Schätze der menschlichen Erfahrung von Ge-neration zu Generation weitergegeben wurde. Jean Davidist nicht nur auf vielen französischen Bühnen in Paris wie inder Provinz aufgetreten, sondern er gastierte auch auf dengrößten Bühnen der Welt - unter anderem beim Festivalder sakralen Musik in Fes. Er spielte für France Musique,France Culture, Radio France International und für dasFernsehen. Jean David zieht seit vierzig Jahren mit seinerLaute, seinen Liedern, Gedichten und Erzählungen durchdie Welt. Mit seiner vielfältigen Erfahrung findet er seinenWeg zu jedem Publikum - dem Publikum am Kamin, auf derStraße oder im Nationaltheater und begeistert kleine wie

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Sam Cannarozziwww.samcannarozzi.com

Jean David

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Arnica Esterlwww.maerchenkreis.de

Ron Evans

Sigrid Frühwww.sigrid-frueh.de

große Zuhörer. Ihm ist klar geworden, dass jenseits allerGenres, jenseits des Talents, der Künstler auch seine innereQualität als Mensch offenbart - darin liegt das Ge-heimnisseiner besonderen Beziehung zu den Zuhörern.

Arnica Esterl wurde 1933 in Den Haag/Holland geboren.Sie studierte Germanistik in Amsterdam und Tübingenund lebt seit 1963 in Stuttgart. Sie ist verheiratet und hatvier Kinder. Seit 1976 ist sie mit Märchen unterwegs, seit1978 Mitglied der Europäischen Märchengesellschaft. Siegründete 1989 den Stuttgarter Märchenkreis und war bis1996 dessen Vorsitzende. Regelmäßige Tätigkeit als Auto-rin im Esslinger Verlag-J.F.Schreiber, Verlag Freies Geistes-leben und Urachhaus.

Ron Evans ist ein Cree-Indianer aus Kanada, ein Metis vomStamm der Chippewa Cree. Er ist Bewahrer der Geschichtenund der Geschichte seines Stammes, schlägt aber Brückenzwischen diesem Erbgut und der mündlichen ÜberlieferungEuropas. Er möchte kein Bühnenerzähler sein, sondern einstiller Vermittler von einer authentischen Tradition,die lei-der bedroht ist und dennoch eine wichtige Tragweite undBedeutung für alle Menschen hat. Die besondere Ehre, ihnbeim Stuttgarter Festival empfangen zu können, verdan-ken wir der Aachener Erzählerin Regina Sommer.

Sigrid Früh, 1935 als Nachfahrin von Justinus Kerner beiLudwigsburg geboren, studierte Germanistik und Volks-kunde in Tübingen und Zürich. Sie ist eine der bekannte-sten Märchen- und Sagenforscherinnen Deutschlands. Siehält Seminare und Vorträge über Märchen und Sagen, istMärchenerzählerin in verschiedenen Institutionen, Univer-sitäten, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen. Sie arbei-tete in verschiedenen Rundfunk- und Fernsehsendungenmit, u. a. mit Mundart beim SWR. Sie selbst schreibt überdie Botschaft der Märchen: „Die Märchen schöpfen aus

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den Quellen einer universellen Mythologie. Sie berichtenin einer bildhaften Symbolsprache von übernatürlichenDingen, von magischen Phänomenen und von Wünschen,die in Erfüllung gehen. Sie schildern aber auch alle Freudenund Leiden, alle Höhen und Tiefen menschlichen Daseins.“

Caroline Gebert-Khan arbeitet seit 20 Jahren auf interna-tionalen Bühnen. Durch ihre deutsch-indische Herkunftist sie in beiden Kulturen zu Hause.Sie ist Gründerin und Direktorin der Tanzakademie Lotos,die sich in engem Austausch mit der TanzakademiePracheen Kala Kendra in Nordindien befindet. DieTanzakademie Lotos ist von der indischen Regierung alsAusbildungs- und Examenszentrum im klassischenTanzstil Bharata Matyam anerkannt.

1953 in Tel Aviv geboren und in Wien aufgewachsen, lebtGidon Horowitz heute bei Freiburg im Breisgau und ist alsMärchenerzähler, Schriftsteller und analytischer Psychothera-peut mit eigener Praxis tätig. Zu seinem umfangreichen Re-pertoire gehören überlieferte Volksmärchen aus den ver-schiedensten Ländern und eigene Märchen – unter ande-rem Märchen und Geschichten aus der jüdischen Überlie-ferung, Märchen aus dem Orient, Märchen und Mythenvon der Natur. Mit seinem einfachen und gelassenen Auf-treten lässt er den ZuhörerInnen viel Raum für die eigeneninnerenBilder zudenGeschichten.Undzwischendurchüber-rascht er sein Publikum immer wieder mit feinem Humorund amüsanten Pointen. Veröffentlicht hat Gidon Horowitzbislang vier Märchenbücher und mehrere Märchen-CDs.

DergebürtigeBayerTormenta Jobarteh istMusikervonfrühes-ter Jugend an. Neben europäischem Folk galt sein Interesseimmer auch der traditionellen Musik anderer Kulturen. Erstudierte lange Jahre in Gambia (Afrika) die Melodien,Mythen und Geschichte(n) der „Mandinka-Griots“. Sie sind

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Caroline Gebert-Khan

Gidon Horowitzwww.maerchenschatz.de

Tormenta Jobartehwww.jobarteh-kunda.de

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Alexander Kostinskij

www.er-kultur.de/Autoren/Alexander-

Kostinskij/

Musiker, Geschichtenerzähler, Chronisten, Historiker,Troubadoure und Berater in einer Person. Fasziniert vondieser alten Musikerkaste erlernte er die Kunst des Spielsauf der Kora, der 21-saitigen Harfenlaute. Er beherrscht dasInstrument so virtuos, dass er von einer der angesehen-sten Griot-Familien, der Familie Jobarteh (Dioubate), auf-genommen wurde und deren Namen annahm. In seinemProgramm präsentiert Tormenta Jobarteh singend und er-zählend sowohl traditionelle westafrikanische Musik, Melo-dien und Geschichte(n) der Griots als auch eigene Kompo-sitionen in den Sprachen Mandinka, Wollof, Englisch undDeutsch. Er erzählt von Herzen mit großer Kraft und mit-reißender Lebendigkeit!

Alexander Kostinskij wurde 1946 in Kiew/Ukraine gebo-ren. Seit 1970 publiziert er vor allem Kinderbücher, die inder Sowjetunion große Erfolge wurden, und entwickelteSzenarien für Zeichentrickfilme, für die er zahlreiche Preiseerhielt. Seit 1992 lebt er in München, wo er neben seinerArbeit als Buch- und Theaterautor auch als Rundfunk-sprecher, Illustrator seiner eigenen Bücher, Zeichner, Malerund Märchenerzähler tätig ist. Seine poetische Welt „ver-leitet zu nostalgischen Traumreisen. Ihre Botschaft aber istaktuell, weil die Erzählungen - jede auf ihre Weise - vonToleranz, Mitmenschlichkeit und Mitgefühl handeln“. Er istein herausragender Erzähler, der es versteht, seine Zuhörervon der ersten Minute in den Bann zu ziehen und auf dieReise mitzunehmen. Dabei verpackt er manches, was erdem Zuhörer vermitteln will, in Witze und Anekdoten –nach dem Motto seines Großvaters: „Ein Leben ohneMärchen und Witze ist wie Suppe ohne Salz“. WomitAlexander Kostinskij im besten Sinne die Traditionen jüdi-scher Märchenerzähler fortführt.

Änderungen im Programm sind vorbehalten!Aktuelle Infos unter www. forum-der-kulturen.de

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Reza Maschajechi erzählt Märchen aus seiner persischenHeimat. Er erzählt sie, wie er sie von seiner Großmutterund seinem Vater gehört hat. Spannend und beruhigend,unwirklich und doch glaubhaft. Die gegensätzlichen Land-schaften Persiens beeinflussen die Bewohner des Landesund ihre Märchen. Aus den Wüstenlandschaften stammenfantasievolle Märchen, aus den Bergen Dämonengeschichtenund aus den Steppen kommen Märchen mit moralischemHintergrund. Ein Märchenerzähler ist er geworden, da ereine wunderschöne Kindheit, wie er sie selber hatte, allenKindern dieser Welt wünscht.

Martin Moffor ist im zentralafrikanischen Kamerun in demkleinen Dorf Mankon geboren. Er wuchs mit den Tänzenund Rhythmen seines Stammes, der Basso, auf. Singen,Trommeln und Tanzen sind dort in das Alltagsleben inte-griert und prägen es. Es gibt keine Trennung zwischen Ar-beit, Kunst und Kultur. Während Alltagstätigkeiten wird nichtnur gesungen, sondern es werden häufig auch Geschichtenund Märchen erzählt. Die mündliche Überlieferung ist einwichtiges Instrument der Wahrung sozialer Identität. DieWeisheit der Älteren ist groß, aber genauso bedeutungsvollist ihr Vertrauen in die Kraft der Kinder und deren Rolle in derGesellschaft, in Liebe, Freundschaft, Respekt und Solidarität.Martin Moffor lebte und lernte in Yaoundé, der Haupt-stadt von Kamerun. Dort erwarb er in seinem Studium derSozialpädagogik zusätzliche Kenntnisse in Animation,Theater und Tanz. Als Sozialarbeiter kehrte er in sein Dorfzurück und half dort den Menschen bei der Bewältigung vonProblemen, die ihre Ursache im Verlust der afrikanischenIdentität haben. Seit 1986 lebt er in Deutschland.

Jusuf Naoum wurde 1941 in El Mina/Tripoli im Libanon ge-boren. 1964 kam er nach Deutschland und machte eine Aus-bildung im Hotel- und Gaststättengewerbe, arbeitete alsKellner, wurde arbeitslos, ließ sich umschulen zum Masseur

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RezaMaschajechiwww.reza-maschajechi.de

MartinMofforwww.martin-moffor.de

Jusuf Naoumwww.jusuf-naoum.de

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Katharina Ritterwww.geschichten

erzaehlerin.de

und medizinischen Bademeister, bis er sich 1983 als freierSchriftsteller selbständigmachte. Seitdem lebt er als orien-talischer Märchen- und Geschichtenerzähler in der Nähevon Wiesbaden. Jusuf Naoum hat in seinem RepertoirezahlreicheGeschichten–ausschließlicheigene.Darunter sindbeson-ders viele Märchen und Witze, die sich gern an orien-talische Stoffe anlehnen. Viele von ihnen veröffentlichte erauch in seinen Büchern. Geschichten, die er erzählt, sindunterhaltsam und witzig, wollen aber zugleich auch nach-denklich stim-men – wie es auch die Geschichten von TillEulenspiegel vermögen. Ein Anliegen für Jusuf Naoum ist es,mit seinem Erzählen die Phantasie der Zuhörer anzuregenund – wenigstens im phantastischen Moment des Erzählens–Orient und Okzident zu verbinden und damit eine Brückezwischen den Kulturen zu schlagen. So spielen seine Ge-schichten nicht nur in Bagdad und Beirut, sondern auch inBerlin und Washington.

Die aus Österreich stammende, in München wohnhafteErzählerin erzählt Sagen & Geschichten, traditionell, mo-dern, surreal, aus aller Welt, hat aber auch eigene Geschi-chten im Repertoire. Katharina Ritter hat nach Ausflügenzur Pantomime und ins Schauspiel entdeckt, dass sie vorallem einfach Geschichten interessieren, und hat sich vorzehnJahrenaufdenWeggemacht,diesezuerzählen.Ganzfrei,schlicht und direkt erzählt sie Geschichten, die sehr skur-ril, dunkel und schräg sind, gerne auch in ihrem aleman-nischen Dialekt. Den Kindern erzählt sie so gern, weil siekein höfliches Publikum sind, den Erwachsenen wiederum,weil sie sich dann doch irgendwann gern verzaubern lassen...Sie hat an zahlreichen Festivals teilgenommen und u. a.den Preis für die Beste Deutschsprachige Märchen- undGeschichtenerzählerin 2006 bekommen.

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Micaela Sauber ist seit über 20 Jahren Erzählerin vonMärchen und Geschichten. 1995 bis 2005 organisierteMicaela Sauber in Bosnien und Herzegowina, in der Re-publika Srpska, in Kroatien, in Flüchtlingslagern Erzähl-stunden und Märchenpuppenspiele für Kinder, sowieSeminare, Festivals und kleine Kulturkarawanen. Einige ihrermärchenhaften Fundsachen und Erlebnisse aus dieser Zeithat sie zu Geschichten verarbeitet, die in orientalischer Artviele bunte Fäden miteinander verknüpft. Das Wieder-erwecken einer Erzählkultur als heilende, bildende undintegrative Kunst ist das größte Anliegen der 1945 inDeutschland geborenen Erzählerin.

Eleni Torossi, in Athen geboren und aufgewachsen, lebt seit1968 in München, Studium der Politikwissenschaften. Siearbeitet als Autorin und Journalistin für den BayerischenRundfunk, schreibt Sozial- und Kulturbeiträge, Geschich-ten und Hörspiele für mehrere Hörfunkanstalten. Ihre Ge-schichten sind in zahlreichen Anthologien und Schulbüch-ern veröffentlicht worden. Sie sind stets Begegnungen un-gewohnter Art, schalkhafte Plädoyers für die Freundschaftund bieten sich an als Brücke zwischen den Kulturen. Sieerzählt Persönliches, Realistisches und Phantastisches,Fremdes und Vertrautes und versucht eine Balance herzu-stellen, als eigentlichen Motor zur Bewältigung von wider-sprüchlichen Alltagssituationen und ambivalenter Gefühle.Ihr erstes Buch Tanz der Tintenfische, wurde in die Empfehl-ungsliste der STIFTUNG LESEN aufgenommen. 1996 erhieltsie den Literaturförderpreis der Stadt München für denEntwurf ihres Kinderromans Dollars, Gangster und Ko-joten. 1998 Auszeichnung des Griechischen Kinderbuch-kreises für ihr BuchElefantenund Knopflöcher. 2006ausge-zeichnet mit dem deutschen Civis-ARD-Preis für das BR-Feature „Verlassen und auf sich selbst gestellt - die Kinderder Gastarbeiter“.

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Micaela Sauberwww.micaela-sauber.de

Eleni Torossiwww.torossi.com

Foto: Isolde Ohlbaum

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Tuup

Christiane Willmswww.vonmundzuohr.de

Geboren in London als Kind guyanesischer Eltern ver-brachte er einen Teil seiner Kindheit in Guyana, Südame-rika. Als professioneller Geschichtenerzähler seit 1981 hater das „storytelling revival“ in Großbritannien entschei-dend mitgeprägt. Sein Stil von kompromissloser Impro-visation, seine ausgezeichnete Fähigkeit der Nacherzäh-lung und sein Ohr für wilde Geschichten sind bemerkens-wert. Tuup reist durch die ganze Welt, um seine Ge-schichten zu erzählen und als Trommler und Sänger derlegendären londoner Band Transglobal Undergroundaufzutreten. Er sieht Geschichtenerzählen als ganzheitli-che Medizin an, als etwas, das sich schon seit langembewährt hat. Für ihn sind Erzähler und Zuhörer eins – einTeil der gleichen Reise. Durch die Mitgründung des „WestLondon Storytelling Unit“ arbeitet er daran, Geschichten-erzählen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zumachen und ist dafür auch bereit Grenzen und Stereo-typen aufzubrechen. Er erzählt traditionelle Geschichten,weil diese ihm ermöglichen, darauf zu schauen, was siewirklich aussagen und zu ihrem Kern zu gelangen. Für ihnstellen sie eine gute Möglichkeit dar, sein Publikum dazu zubringen, wieder genau hinzuschauen.

Für Christiane Willms ist Erzählen die Kunst, Menschenvon Mund zu Ohr zu berühren, entstehend aus der Magieeines Augenblicks, in dem die Erzählung zum Schlüssel fürverborgene Räume und unbekannte Länder im Innernwird, die man vielleicht nie zuvor betreten hat. „Als Er-zählerin nehme ich Menschen mit auf eine Reise, währendsie äußerlich ganz still sitzen bleiben“, sagt sie, derenMärchen und Geschichten gleichwohl untrennbar mit derErfahrung jahrelangen wirklichen Reisens und Lebens inAfrika, Asien und dem Nahen Osten verbunden sind. Diediplomierte Sprechkünstlerin und Sprecherzieherin ist seit14 Jahren professionelle Erzählerin und lehrt u. a. an derHochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

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Richard-Wagner-Straße 16, S-OstU15 Haltestelle BubenbadSchillerplatz 6, S-MitteU5-U7, U15, Bus 42, 44 Haltestelle SchlossplatzKarlsplatz, S-MitteU5-U7, U15, Bus 42, 44 Haltestelle SchlossplatzKonrad-Adenauer-Str. 16, S-MitteU1,U2,U4,U9,U14, Bus40, 42, 44HaltestelleStaatsgalerieDiemershaldenstr. 11, S-MitteU15, Bus 42 Haltestelle EugensplatzCharlottenplatz 17, S-MitteU1, U2, U4-U7, U15, Bus 42-44, 92Haltestelle CharlottenplatzHegelplatz 1, S-MitteBus 40, 42, 43 Haltestelle HegelplatzRosenstein, 1, S-Bad CannstattU1, U2, U14 Haltestelle Mineralbäder, U 14HaltestelleWilhelmaKonrad-Adenauer-Str. 30-32, S-MitteU1,U2,U4,U9,U14, Bus40, 42, 43Haltestelle StaatsgalerieKonrad-Adenauer-Str. 2, S-MitteU1, U2, U4-U7, U15, Bus 42-44, 92Haltestelle CharlottenplatzKornwestheimer Str. 7, S-StammheimU 15, Bus 412, 508 Haltestelle Stammheim RathausStrümpfelbacher Str. 45, S-UntertürkheimBus 60, 61 Haltestelle Untertürkheim KelterplatzGeißstraße 7, S-MitteU1, U2, U4, Bus 43, 44, 92 Haltestelle RathausKanalstr. 4, S-MitteU1,U2,U4-U7,U15,Bus42-44,92HaltestelleCharlottenplatzRotebühlplatz 28, S-MitteU2, U4, U14, S1-S6, Bus 43 Haltestelle Stadtmitte

I N T E R N A T I O N A L E S E R Z Ä H L F E S T I V A LV e r a n s t a l t u n g s o r t e

Akademie fürgesprochenesWort

Altes Schloss / Landes-museumWürttembergFlohmarkt Karlsplatz

Haus der GeschichteBaden-WürttembergInstitut Francaisde StuttgartInstitut fürAuslandsbeziehungen (ifa)

Linden-MuseumStuttgartStaatlichesMuseum fürNaturkundeSchloss RosensteinStaatsgalerie Stuttgart

Stadtbücherei imWilhelmspalais

StadtteilbüchereiStammheimStadtteilbüchereiUntertürkheimStiftung Geißstraße 7

StuttgarterSchriftstellerhausTreffpunkt Rotebühlplatz

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InterkulturellesErzählcafé

Fr, 7. 11.2008Mit Eleni Torossi

Titel:Ankunft in einemfremden Land /

in einer fremden Stadt

Fr, 13.2.2009Mit Gidon Horowitz

Titel:Kindheit

Fr, 24. 4.2009Mit Odile Néri-Kaiser

Titel:Zwei Länder, zwei

Kulturen, zwei Sprachen –wie gehe ich damit um?

Künftig veranstaltet das Forum der Kulturen Stuttgart e. V.alle zwei Monate interkulturelle Erzählcafés mit profes-sionellen ErzählerInnen unterschiedlicher kulturellerPrägung und Erfahrung. Erzählcafés werden immer untereinem bestimmten Thema stehen, zu dem der jeweiligeErzähler eine Einführungsgeschichte erzählt, in dasGespräch einlädt und dieses moderiert. Das Erzählcaférichtet sich insbesondere an Migrantinnen und Migran-ten, die Freude und Lust haben, persönliche Erfahrungenund Erlebnisse mit anderen Teilnehmenden auszutauschen.

ANMELDUNG ERFORDERLICH!Tel.: 0711/248 48 08-33

[email protected]

Gebühr: 6 Euro/ ermäßigt 4 Euro

Ort: Forum der KulturenMarktplatz 4, S-Mitte

3. Stock

N E U B E I M F O R U M D E R K U L T U R E N :I n t e r k u l t u r e l l e s E r z ä h l c a f é

Das Erzählfestival Im Fluss der Worte findet statt im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg 2008 –Literanto – Kulturen begegnen sich, einer Veranstaltungsreihe der Landesstiftung Baden-Württemberg

Mit freundlicher Unterstützung von: Landesstiftung Baden-Württemberg, Fonds Soziokultur, Kulturamt der Landeshaupt-stadt Stuttgart, Stiftung für Kunst und Wissenschaft der Hypo Real Estate Bank International AG, Klett-Stiftung,Stabsabteilung für Integrationspolitik der Landeshauptstadt Stuttgart.

Forum der Kulturen Stuttgart e. V., Elene BöcherMarktplatz 4, 70173 Stuttgart, Tel.: 0711/248 48 08-17E-Mail: [email protected]

www.forum-der-kulturen.de

Kontakt Erzählfestival: