20 Jahre Patenprojekt 'Aktivgegen Wohnungslosigkeit' · PDF fileEssen einladen, den Kindern...

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Durch eine Spende können Sie die Arbeit im Patenprojekt „Aktiv gegen Wohnungs- losigkeit“unterstützen. Spendenkonto: Hypo- und Vereinsbank München BLZ: 700 202 70 Kto.NR.: 81300 Verwendungszweck: 93254151830016 Bitte beachten Sie, dass der Verwendungs- zweck richtig angegeben wird, da Ihre Spende nur so dem Patenprojekt zugute kommt. Impressum Herausgeber: Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Wohnen und Migration Zentrale Wohnungslosenhilfe Franziskanerstr. 8 81669 München Kontakt: Telefon: 089 / 233 - 40672 Fax: 089 / 233 – 40201 E-Mail: [email protected] Internet: www.muenchen.de/sozialreferat Konzept: Carola Bamberg, Eva Schneider Layout: Tanja Siegert, Eva Schneider Satz: panic-design, München Fotos: Frank Neumann, Carola Bamberg, Florian Peljak, Florian Fritz, Edward Beierle, fotolia Titelbild: Edward Beierle Druck: Stadtkanzlei München Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft. 20 Jahre Patenprojekt „Aktiv gegen Wohnungslosigkeit“

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Durch eine Spende können Sie die Arbeit im

Patenprojekt „Aktiv gegen Wohnungs -

losigkeit“unterstützen.

Spendenkonto:

Hypo- und Vereinsbank München

BLZ: 700 202 70

Kto.NR.: 81300

Verwendungszweck:

93254151830016

Bitte beachten Sie, dass der Verwendungs -

zweck richtig angegeben wird, da Ihre Spende

nur so dem Patenprojekt zugute kommt.

Impressum

Herausgeber:

Landeshauptstadt München

Sozialreferat

Amt für Wohnen und Migration

Zentrale Wohnungslosenhilfe

Franziskanerstr. 8

81669 München

Kontakt:

Telefon: 089 / 233 - 40672

Fax: 089 / 233 – 40201

E-Mail: [email protected]

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Konzept: Carola Bamberg, Eva Schneider

Layout: Tanja Siegert, Eva Schneider

Satz: panic-design, München

Fotos: Frank Neumann, Carola Bamberg, Florian Peljak, Florian Fritz, Edward Beierle, fotolia

Titelbild: Edward Beierle

Druck: Stadtkanzlei München

Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

20 Jahre Patenprojekt

„Aktiv gegen Wohnungslosigkeit“

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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Vorwort

„Wir allein schaffen das nicht – wir brauchen keine Spende, wir brauchen Sie!“

Interview mit Frau Kollera, Gruppenleiterin des Allgemeinen Sozialdienstes 1994

„Von der Projektidee zum Patenprojekt München – Die Geschichte einer Pionier-

arbeit für Menschen in Not“

Interview mit der ersten Projektleitung Frau Schweimler

„Vom Helfen, das glücklich macht“

Interview mit Frau Hummel, einer Patin der ersten Stunde

Der Deutschkurs des Patenprojekts

Schwimmkurse für Kinder

Schwimmkurse für Frauen

Bericht über die 20-Jahr-Feier vom 27.3.2014

Danke

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In den letzten vier Jahrenhat sich die Zahl der Pa-tenschaften, durch aktiveAkquise auf Freiwilligen-messen, über Pressear-

beit und durch einige Preisverleihungen be-feuert, mehr als verdoppelt. Dies zeigt,welches Potenzial im bürgerschaftlichen En-gagement liegt und welches Interesse dieBürgerinnen und Bürger der Landeshaupt-stadt München an solidarischer Mitarbeit inder Stadtgesellschaft haben.

Der Anteil der Menschen mit Migrationshin-tergrund liegt unter den Patenschaften mitt-lerweile bei 95 Prozent. Die Patinnen undPaten unterstützen ihre Patenschaften beider Integration in Deutschland und in Mün-chen. Sie arbeiten sich mit ihnen durch dieanfallende Post, begleiten in Behördenange-legenheiten, erklären das deutsche System

Rudolf Stummvoll

Leiter des Amtes für Wohnen

und Migration

Am Beginn dessen, was später das Paten-projekt werden sollte, standen Überzeu-gung, Überforderung und Überraschung –Überzeugung: Zuwandererfamilien undWohnungslosen in großer Zahl auch mitwenigen Fachkräften intensive Hilfe anbie-ten zu wollen, Überforderung: sich plötzlicheiner kaum bewältigbaren Menge vonMenschen in Not gegenüberzusehen,Überraschung: für diese gigantische Auf-gabe eine Hilfsbereitschaft in der Münch-ner Bevölkerung zu finden, die alle Erwar-tungen überstieg.

Ingrid Kollera war 1993/1994 innerhalb desAllgemeinen Sozialdienstes (ASD) desstädtischen Sozialreferats für die Obdach-losenhilfe als Gruppenleiterin eingesetzt.Das Team mußte im Rahmen der Jugend-und Wohnungshilfe zahlreiche Aufgabenbewältigen. Die angebotene Hilfe reichte

jedoch nie aus, die Probleme der Familien,Kinder und Alleinstehenden in den Notun-terkünften waren gewaltig. „Ich habeimmer gestaunt, wie es die Familien in denPensionen ausgehalten haben, habe derenNot erlebt, kein Deutsch sprechen zu kön-nen, die Kinder in die Schule zu schickenund ihnen daher nicht beistehen zu kön-nen, sie zum Arzt zu begleiten, wenn siekrank waren, was die Mütter wegen feh-lender Sprachkenntnisse nicht konnten …Da wurde mir klar: Wir Profis allein schaf-fen das nicht, wir haben unsere gesetzli-chen Aufgaben, es mußte aber darüber hi-naus so vieles getan werden!“

Ein Artikel in einer Münchner Zeitungbrachte die Sache an die Öffentlichkeit unddamit in Bewegung. Eigentlich sollte ervon Straßenkindern handeln, aber die gabes hier nicht, dafür wurde über die Lage

„Wir allein schaffen das nicht – wir brauchen keine Spende,

wir brauchen Sie!“

und stehen als Ansprechpartnerin und An-sprechpartner zur Verfügung. Manchen ge-lingt es auch in Zeiten des engen Woh-nungsmarktes, für ihre Patenschaften einegeeignete Wohnung zu finden. Einige Ange-bote wie zum Beispiel die Kinder- und Frau-enschwimmkurse wie auch das Deutsch-kursangebot des Patenprojekts „Aktivgegen Wohnungslosigkeit“ haben sich ausdem Bedarf der Patenschaften her aus ent-wickelt.Für den engagierten Einsatz der bür-gerschaftlich Engagierten sind wir dankbar.Wir werden auch in Zukunft auf die Unter-stützung angewiesen sein und freuen uns,wenn auch Sie sich dazu entscheiden kön-nen, Patin oder Pate zu werden.

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der Wohnungslosen berichtet. „Und dakamen die Anrufe, mehr und immer mehr,von Bürgern, die fragten: Wohin könnenwir spenden, wie können wir helfen? Ichantwortete immer nur: Ich brauche keineSpende, ich brauche Sie!“

Zu einer ersten Zusammenkunft kamenetwa 60 Münchner; viele sind gleich wie-der gegangen, weil sie merkten: Das über-schreitet meine Kapazität. „Wir waren aufdiese Hilfsbereitschaft jedenfalls völlig un-vorbereitet. Es war klar, daß diese Ehren-

amtlichen Anleitung und Hilfebrauchten, so wie meine Kollegenund ich selbst für diese neue He-rausforderung auch.“

Die Mitarbeiter waren bereit, mitden zukünftigen „Paten“ zusam-menzuarbeiten, sie einzuführenund ihnen bestimmte Bereiche derVerantwortung zu übergeben, ob-wohl es manchmal nicht ganz ein-fach war, dafür bei allen KollegenOffenheit zu schaffen. Alles war javollkommen neu, Vorerfahrung gabes auch in anderen Ämt ern keine.

Die Skepsis konnte Frau Kollera gut verste-hen, denn bei einer solchen Arbeit ist eineÜberforderungsgrenze leicht erreicht. Imübrigen gab es auch dies noch nicht: eineÜberprüfung der Paten auf ihre Eignungund Zuverlässigkeit hin. Frau Koll era: „Mirist damals ganz schön heiß geworden beidem Gedanken, Kinder Menschen anzuver-trauen, die man noch nicht einschätzenkonnte, von deren Leben man nichtswußte. Das war ziemlich blauäugig.“ Ins-gesamt jedoch waren die Arbeitsgruppeund Frau Kollera vom persönlichen Einsatzder Patinnen und Paten, von ihrem Mitge-fühl und Verständnis insbesondere für dieMütter und Kinder, von ihrer Bereitschaft,die kulturellen Hintergründe der in den Un-terkünften lebenden Menschen kennenzu-lernen, berührt; diese bedingungslose Un-terstützungsbereitschaft hat dem

Koll era-Team zusätzlich Mut für seineschwierige Aufgabe gemacht.

Um dem Projekt Rahmen und Struktur zugeben, setzten sich alle Beteiligten zusam-men, und Amtsleiterin Christel Dill, die vonder Entwicklung und Situation ebensoüberrascht war wie alle anderen, erarbei-tete ein Konzept. 1996 wurde das Paten-vorhaben als „Patenprojekt“ unter tatkräfti-ger Unterstützung des städtischenSozialreferenten Friedrich Graffe in das So-zialreferat integriert. „Damit war unsere Ar-beit ebenso abgesichert wie die Familien,in denen die Patinnen und Paten einge-setzt wurden. Das hat es für uns alle dochetwas leichter gemacht.“

Insgesamt, das sei vorweggesagt, ist dieZusammenarbeit zwischen Sozialpädago-gen und ehrenamtlichen Paten gut gelau-

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fen. Beide habensich an die jeweilsanderen gewandt,wenn Informatio-nen und Unterstüt-zung gebrauchtwurden. Die Profishatten die Ausbil-dung, die Erfah-rung, die Kontakteund das Amt imRücken, die Patenoft den tieferenEinblick ins Privateder Wohnungslo-sen.

Frau Kollera beurteilt dies heute kritisch-po-sitiv: „Die Entwicklung des Projekts gingvon unten nach oben, nicht, wie meistenssonst, den umgekehrten Weg. Und das

war eine große Chance, denn so waren dieZiele, die Arbeitsweise, der Bedarf klar, dieSozialarbeiter, die alles mit entwickelt hat-ten, mit im Boot.“ Und nach außen wirktedie Öffentlichkeitsarbeit von Frau Schweim-ler.

Andererseits sah Frau Kollera die Gefahr,daß amtliches Vorgehen, amtliche Vorga-ben die Fürsorge für die Menschen lähmenkönnte. „Die Paten waren Improvisation,Spontaneität, Emotionalität gewöhnt undsahen sich jetzt Regeln und Vorgaben ge-genüber. Das ist immer so: Nach der Auf-bruchszeit kommt das Normative, dennauch der Bauch braucht irgendwann einenKopf. Was oft folgt, ist eine Krisenphase.Dann muß man schauen: Was trägt, wasträgt nicht?“ Damals sind auch Paten abge-sprungen, denen die Gratwanderung zwi-schen dem Behördlichen und dem Sponta-

nen nicht gefallen hat, die ihre Freiheit, denMenschen zu helfen, nicht eingeschränktsehen wollten.

Ehrenamtliche Paten einzusetzen erwiessich nicht nur wegen der schieren Mengeder Wohnungslosen als eine maßgeschnei-derte Aktion, sondern auch, weil sie vielmehr Zeit hatten als die Profis, auf die Fa-milien einzugehen, persönliche Bande zuknüpfen und sich mit deren Problemen ver-traut zu machen: die Menschen mal zumEssen einladen, den Kindern ein Eis spen-dieren, mit ihnen in den Zoo gehen, aktiveine Wohnung suchen und vieles anderemehr. „In diesen Bereich des persönlich-sten Vertrauens kamen wir Sozialarbeiterso ohne weiteres gar nicht rein“, berichtetFrau Koll era.

Sie nennt Beispiele: Zwei Migrantenkindermußten wegen Bauchschmerzen zumArzt, ein Pate begleitete sie. Der Arztfragte sie, der Pate half bei der Verständi-gung, und heraus kam, daß die Kinder seitzwei Tagen nichts gegessen hatten. Oder:Eine irakische Mutter gestand ihrer deut-schen Patin: „Ich habe gestern mein Kindverprügelt, meine Nerven, der Geldmangel,die Unterbringungsverhältnisse … ist allesmit mir durchgegangen.“ Das war ein Vor-fall, von dem nur die Patin erfuhr, sie er-zählte dem Sozialarbeiter nichts davon –der hätte unter Umständen zum Schutz derKinder so gehandelt, wie Behörden ebenhandeln müssen. Die Mutter aber hättesich verraten gefühlt, hätte nach ihrerFlucht hier erneut einen Vertrauensbrucherlitten …

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Die Sozialpädagogin Birgit Schweimlerstand 1994 vor einem Problem: eine si-chere, feste Anstellung in der Basissozial-arbeit der Stadt München anzutreten oderdie einjährig befristete Leitung einesdeutschlandweit neuartigen Projekts derWohnungslosenhilfe zu übernehmen. Alsdie Initiatorinnen, Christl Dill und IngridKollera ihr die Idee des Patenprojekt vor-stellten sprang der Funke gleich über.

„Es hat mich so erfüllt, so berührt, wiefeinfühlig die beiden von den Menschenin Not gesprochen haben und auch vonden vielen Ehrenamtlichen, die sich plötz-lich auf einen Aufruf hin meldeten undeinfach helfen wollten. Da habe ich über-haupt nicht mehr an meine berufliche Ab-sicherung gedacht, ich meinte spontan:Das will ich machen! Ich übernehme dasPatenprojekt!“ Für diese Idee, diese In-

Von der Projektidee zum Patenprojekt München

Die Geschichte einer Pionierarbeit für Menschen in Not

Das ist für Frau Kollera die zentraleFrage: Wie gehen wir mit Vertrauen um?Was darf der Pate vertraulich behandeln,was muß er weitergeben? „Das bleibtimmer ein Punkt, der nichts mit Profes-sionalität zu tun hat, sondern einerseitsmit der Tatsache, ein Mensch zu sein,der in Not lebt, andererseits mit der Ex-tremsituation, in einer Gesellschaft –auch wenn sie einen nach Gewalt undFlucht aufgenommen hat – leben zumüssen, die von Regeln geprägt ist, diedas verlassene Heimatland vielleichtnicht gekannt hat.“

Gefragt, was sie heute Menschen sagenwürde, die sich für Migranten und Woh-nungslose engagieren wollen, antwortetFrau Kollera: „Wir Menschen haben gro-ßes Glück, wenn wir unser Leben ohneAbbrüche, ohne Verluste von sozialenStützsystemen leben können, ob Deut-sche oder Zuwanderer. Und wenn mandiesen Verlust doch erleidet, brauchtman jemanden in seiner Nähe, der einenan der Hand nimmt und sagt: Verlier‘ dieHoffnung nicht, ich gebe Dir von meinerKraft ab. Diese menschliche Hilfe bietenzu können und zu sehen, dass sie wirkt,ist beglückend.“

Rainer Fuchs

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war glücklich und zugleich total überfor-dert angesichts der spontanen und zahl-reich angebotenen Hilfen aus der Bürger-schaft,“ erinnert sich Birgit Schweimlerund ergänzt, „neben der laufenden Arbeitist es den Profis kaum möglich, zusätzlichZeit zu finden z.B. für die Hilfe bei derWohnungssuche, da waren die Patinnenund Paten natürlich ideal. Doch auch dieEhrenamtlichen müssen die Möglichkeithaben sich auszutauschen und Beratungzu bekommen – dafür fehlte den Kollegin-nen und Kollegen die nötige Zeit, nebenden vielen anderen Aufgaben die sie zuerledigen hatten.“

Als erste Projektleiterin hatte BirgitSchweimler direkten Kontakt zur Grup-penleitung und Außenstellenleitung derPen sionsgruppe, insbesondere wenn esum die Öffentlichkeitsarbeit ging. Die So-

zialpädagogin war aber auch fest in einTeam der Pensionsgruppe eingebundenund hatte somit Erfahrung in der Basisar-beit, kannte die Situation der Familienund Alleinstehenden in den Pensionensehr gut.

Auch vom Sozialreferat wurde die Paten -arbeit gut unterstützt und die Pensions-gruppe arbeitete unter schwierigen Be -dingungen hochmotiviert mit denEhrenamtlichen zusammen, um die Un -terbringung in Pensionen insbesondere für betroffene Familien so kurz wie mög-lich zu halten.

Birgit Schweimler machte auch Hausbe-suche bei den Menschen, die Patenschaf-ten übernehmen wollten. Die Sozialpäda-gogin kannte die Lebenssituationen derBetroffenen in den Pensionen und hatte

halte, hat Birgit Schweimler also einefeste Stelle sausen lassen. „Ich habe dasnie bereut. Von Beginn an war es die rich-tige Arbeit und Verantwortung, mir wieauf den Leib geschnitten.“

Zunächst war da also nur die aus der Notgeborene Idee einer kleinen „Pensions-gruppe“ des Allgemeinen Sozialdienstes(ASD), sogenannte Patenschaften zu ver-mitteln für Familien und alleinstehendeMenschen, die von Obdachlosigkeit be-droht sind und deshalb vorübergehend inPensionen untergebracht werden müs-sen. Bei den Betroffenen handelte essich oftmals um Flüchtlinge aus dem Iran,Irak und Afghanistan, die mit ihren Fami-lien und auch allein nach Münchenkamen, keine Kontakte hatten und sichoft sprachlich nicht gut verständigenkonnten.

Es ging bei der Projektidee darum,Münchner Bürgerinnen und Bürger zu fin-den, die ehrenamtlich helfen wollten, bei-spielsweise durch Besuche in den Pen-sionen, mit den Kindern in den Zoogehen, Begleitung zu amtlichen Termi-nen, sprachliche Unterstützung, Hilfebeim Ausfüllen von Formularen und na-türlich zur Unterstützung bei der Woh-nungssuche – also von Mensch zuMensch Hilfe und Unterstützung anbie-ten.

Diese Patenaktionen gegen die große Notsteckte 1994 in den Kinderschuhen. Esbrauchte ein Konzept, eine Organisations-struktur, Öffentlichkeitsarbeit und vielesmehr. Insbesondere die passende Zusam-menführung der Ehrenamtlichen mit Fa-milien und Alleinstehenden sollte bessergesteuert werden. „Die Pensionsgruppe

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dern war eine Entscheidung des Münch-ner Stadtrats. Zunächst kam die Entschei-dung aus dem Stadtrat „Es geht weiter,aber befristet wie bisher“ zeitlich soknapp, dass nicht nur die Projektleitungselbst und ihr Team, sondern auch dieEhrenamtlichen ein plötzliches Ende dergemeinsamen Arbeit fürchteten. Letzt-endlich wurde durch den Stadtrat eine un-befristete Vollzeitstelle für das Patenpro-jekt geschaffen und die Weiterführungder wertvollen Arbeit war gesichert.

Zu Beginn des Patenprojektes gab es vonSeiten einiger Fachkräfte in der Verwal-tung auch Bedenken. Ehrenamtliche in soschwierigen Arbeitsfeldern der Kinderund Jugendhilfe einzusetzen sei docheine Überforderung und auch eher einZeichen, dass es an professionellen Fach-kräften fehlen würde, die diese Arbeit ei-

gentlich übernehmen sollten. Auch wennim Projekt sehr genau darauf geachtetwurde, dass Ehrenamtliche gezielte Ar-beitsaufträge in den jeweiligen Familienund bei den Alleinstehenden bekamen, sogab es in der Tat immer wieder Situatio-nen in denen Ehrenamtliche z.B. auch Kri-sen in Familien erlebten und diese Belas-tung von den Fachkräften aufgefangenwerden musste bis hin zur Beendigungder Patenschaft.

„Die tragende Idee war aber eine ganzandere“, berichtet Frau Schweimler: „wirwollten Menschen zu Menschen bringen,um quasi nachbarschaftliches Vertrauenund ganz persönliche Zuwendung wirkenzu lassen. Wäre es anders gewesen, hätten wir die Ehrenamtlichen als Zuar-beitende des Fachpersonals auch ent-sprechend bezahlen müssen.“ Die Ehren-

sich ein Bild gemacht, welche Anforde-rungen an Ehrenamtliche mit der Über-nahme einer Patenschaft gestellt werdenwürden. Somit hatte Birgit Schweimler

von Anfang an Einfluß darauf,wer mit wem „verknüpft“ wer-den könnte und versuchte diepassenden Menschen für einan-der zu finden.

Jedes Jahr kämpfte die damaligeProjektleiterin darum, dass ihreStelle nicht nur verlängert, son-dern in eine feste Position um-gewandelt würde. Das Patenpro-jekt war inzwischen aus derArbeit in der Pensionsgruppenicht mehr weg zu denken. Eskonnte mit dem gezielten Ein-satz von Ehrenamtlichen so vie-len Menschen geholfen werden

– das Projekt sollte erhalten bleiben.

Die Entscheidung darüber lag nicht alleinin den Händen des Sozialreferats, son-

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schen Stimmen in der Verwaltung leiser –der Erfolg des Projektes und die gute Zu-sammenarbeit der Ehrenamtlichen mitden Fachkräften der Pensionsgruppesprachen für sich.

Nicht alle Ehrenamtlichen waren vonvornherein als Patin oder Pate geeignet.Daher gab es einleitende und begleitendeGespräche. In Einzelfällen wurde auchvorsorglich Kontakt zum Sektenbeauftrag-ten aufgenommen, die zukünftigen Patin-nen und Paten mussten alle eine formali-sierte Erklärung unterschreiben, baldwurde auch ein polizeiliches Führungs-zeugnis gefordert. „Manchmal haben dieEhrenamtlichen das alles als übergriffigempfunden. Aber es gibt leider Personen,die aus der Not anderer Menschen profi-tieren wollen und die Situation der Betrof-fenen ausnützen“, berichtet Birgit

Schweimler und fügt hinzu „wir wolltennicht durch eventuell ein schwarzesSchaf das ganze Projekt und die Arbeitder anderen Ehrenamtlichen gefährden.Deshalb haben wir die nötigen Sicher-heitshürden recht früh installiert. Diemeisten Ehrenamtlichen haben das sehrgut verstanden“.

Die Überprüfungen verschafften der Bir-git Schweimler das nötige Wissen undgute Bauchgefühl, für die Menschen inNot die passenden, dauerhaften Paten-schaften zu finden.

Als in den 2000er-Jahren die Flüchtlings-zahlen schneller zunahmen als die Zahlder Ehrenamtlichen, übernahmen einigePatinnen und Paten auch mehrere Paten-schaften. Mit gezielten, schriftlich festge-haltenen Arbeitsaufträgen und einer

amtlichen, die sich im Patenprojekt derAnfangsstunde engagierten, wolltenkeine Bezahlung. Sie wollten Kontakt zuMenschen die in Not geraten waren undihnen helfen wieder auf die eigenen Füßezu kommen. Schnell war klar, dass einwenig Zuwendung und UnterstützungGroßes bewegen kann. Es entstandenoftmals innige Bindungen der Patinnenund Paten zu den Familien, Kindern undAlleinstehenden.Viele dieser Verbindun-gen sind zu dauerhaften Freundschaftengeworden und können es mit jeder neuen„Verknüpfung“ auch heute noch in derPatenarbeit werden. Die Ehrenamtlichenim Patenprojekt schenken nämlich etwassehr kostbares: Zeit und Aufmerksam-keit.. Das ist heutzutage nicht mehrselbstverständlich.

Die Ehrenamtlichen kamen damals zumPatenprojekt, weil es ihnen selbst gutging, sie sich ihrem Privileg bewusstwaren und etwas von ihrem Glück abge-ben wollten – an Menschen bei denendas Schicksal schwerer zugeschlagenhatte, die Abbrüche erlebten. Häufig hat-ten insbesondere die Menschen mit Mi-grationshintergrund, die in Patenschaftenvermittelt wurden, alles verloren in ihremHerkunftsland. Sie waren für die unbüro-kratische und liebevolle Hilfe der Ehren-amtlichen sehr dankbar.

Die Fachkräfte der Pensionsgruppe habennicht zuletzt deshalb die Ehrenamtlichenals eine „unglaubliche Bereicherung“ er-lebt und immer wieder betont, dass diePatenarbeit eine ergänzende Hilfe zur pro-fessionellen Arbeit sei, kein Ersatz. Sowurden auch im Laufe der Zeit die kriti-

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engen Betreuung durch die Projektlei-tung, sollte in dieser Situation eine Über-forderung der ehrenamtlich Engagiertenverhindert werden. Birgit Schweimler ver-mittelte auch in Konfliktsituationen derPatinnen und Paten z.B. mit anderen Ver-waltungsbehörden. In solchen Situatio-nen hat die damalige Projektleiterin mitKolleginnen und Kollegen Gespräche ge-führt, das Projekt vorgestellt und um Un-terstützung für die Arbeit der Ehrenamtli-chen geworben.

In der Rückschau sieht Birgit Schweimlerihre Einbindung als Projektleiterin in einTeam der Pensionsgruppe als einen gro-ßen Vorteil: „Ich hatte direkte Anbindungzur Basisarbeit, konnte mich austauschenund beraten im Team, innerhalb der Ver-waltung war das Patenprojekt überall an-erkannt und bekam große Wertschät-

zung“, und ergänzt „ohne Anbindung andie Fachbasis oder ein Team ist die Pro-jektarbeit wie „Trockenschwimmen“.Auch im Umgang mit Ehrenamtlichen seies wichtig immer wieder höchstmöglicheWertschätzung entgegenzubringen. „Beiuns sind die Ehrenamtlichen fast hofiertworden, weil wir sie nicht anders honorie-ren konnten, wollten wir ihnen unsereWertschätzung zum Ausdruck bringen. Esgab zum Beispiel Feste, an denen die Pa-tinnen und Paten mit ihren Patenfamilien,deren Kindern, und Alleinstehenden teil-nehmen konnten und auch der damaligeSozialreferent Friedrich Graffe brachte beiverschiedenen Anlässen immer wiederseine Anerkennung für die Patenarbeitzum Ausdruck“, berichtet BirgitSchweimler.

Auch wenn die Sozialpädagogin inzwi-schen an einer anderen Stelle im Sozialre-ferat arbeitet, denkt sie noch sehr gernean die Zeit im Patenprojekt zurück:

„Auch heute noch schlägt mein Herz fürdieses Projekt. Wer sich hier engagiert,bekommt dafür von den Menschen sehrviel zurück! Öffnen wir doch in Münchendie Augen, schauen wir nicht weg. Auchhier gibt es Menschen die von Armut be-

troffen sind, nur wird die Armut in Mün-chen weniger sichtbar als zum Beispiel inBerlin – Armut findet hier eher im Verbor-genen statt und wenn Menschen auf derStraße betteln, werden sie doch eher ver-jagt. Wenn wir einer Familie, einem Ein-zelnen in Not helfen können, ist dieFreude auf beiden Seiten unermesslichgroß.“

Birgit Schweimler und Rainer Fuchs

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Wenn die Kinder aus dem Haus sind,haben Eltern Zeit für Eigenes. Die einenverreisen, andere kümmern sich um Hausund Garten, wieder andere lehnen sich zu-rück und genießen das Endlich-fast-nichts-Tun. Waltraud Hummel hilft Menschen inNot, wurde Patin.

Sie hatte einen Zeitungsartikel über die Zu-wanderer-Arbeit des Sozialreferats gelesenund fand die Sache gut, auch weil sie, dienoch berufstätig war, sich die Zeit für dieehrenamtliche Mitarbeit selbst einteilenkonnte und weil sie reges Interesse anfremden Kulturen hatte. 1996 war das, da-mals gab es rund 20 Paten, Frau Hummelgehört sozusagen zu deren Gründungs-Ge-neration.

Ihre erste Patenschaft war eine afghani-sche Mutter mit vier Kindern zwischen

acht und 18 Jahren; den Vater hatten seineLandsleute ermordet. Die Familie warschon zwei Jahre hier und lebte in einerziemlich heruntergekommenen MünchnerPension – Frau Hummel dachte (das erste-,nicht das letztemal) „Oh Gott!“, als sie dieWohnung sah und gleich mit dem Alltagder Vier konfrontiert wurde. Auch für denUmgang mit den deutschen Behörden inSachen Flüchtlinge fehlte ihr zunächst jedeErfahrung. Nur die Kinder sprachen inzwi-schen gut deutsch; die Mutter förderte ihreKinder aber sehr: Der 18-Jährige hattenach seinem Hauptschulabschluß eineLehre angefangen, seine 16-jährigeSchwester wurde Zahnarzthelferin.

Frau Hummel kniete sich gleich in die Ar-beit. Sie machte mehrmals wöchentlichmit den kleineren Kindern Hausaufgaben,brachte der Mutter Grundkenntnisse im

Vom Helfen, das glücklich macht

Deutschen bei, erledigte Behördengänge,kümmerte sich um die Post, half bei denEinkäufen und ging schließlich die Suchenach einer Wohnung an. Das war nicht nurdeshalb schwierig, weil viele Eigentümerungern an die „falsche Hautfarbe“ vermie-ten und weil es natürlich viel mehr Bewer-ber als Wohnungen gibt, sondern auch,wie in diesem Fall, weil die Afghanen An-sprüche stellten, die man angesichts ihrerSituation für unangemessen halten durfte.Frau Hummel: „Das hat mich manchmalschon ein bißchen sauer gemacht; da bie-tet man ihnen eine Wohnung an, und siesagen: Nee, will ich nicht! Schließlich darfman nur zweimal ablehnen.“ Bald aberklappte es dann doch mit einer sozial ge-förderten Wohnung. Und die Patin hatte in-zwischen einiges über die afghanische Kul-tur gelernt.

Der damals gerade eingeführte Patenaus-weis hat es Patin und Patenschaft bei denÄmtern leicht gemacht. Die Familie wurde,wie Frau Hummel sich erinnert, daher bes-ser behandelt, und an den Menschen-schlangen vor den Besuchszimmern konn-ten sie sich vorn anstellen – „das war mirganz schön peinlich, aber es hat gut funk-tioniert.“

Die Not dieser Familie, durch Frau Hum-mels tätige Hilfe gemildert, wandelte sichnach längerer Zeit überraschend in eine Artmodernes Märchen: Der Sohn heirateteeine betuchte Kanadierin, die seine Mutterfür ihn ausgesucht hatte, die Hochzeit nachafghanischer Art fand mit 200 Gästen im„Vier Jahreszeiten“ statt … Über viele wei-tere Jahre hinweg servierte die Familie ausDankbarkeit dem Ehepaar Hummel zu

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Weihnachten ein Essen nach Rezepten ausihrer Heimat.

Vor allem dieses Finale war sehr beeindru-ckend, ist für eine Patenverbindung abernatürlich alles andere als typisch. Bei dernächsten Patenschaft, einer fünfköpfigenSinti-Familie, ging es ziemlich problema-tisch zu. In Niederbayern war ihr die ersteWohnung ausgebrannt, weil die Söhne vorden Eltern brennende Zigaretten im Bettversteckt hatten. In der Münchner Notun-terkunft sah es chaotisch aus, zwischen El-tern und Kindern, damals fünf, neun undelf Jahre alt, herrschte ein ausgesprochenrauher Ton, und Frau Hummel, die eigent-lich zur Freizeitbeschäftigung der Kinderangetreten war, fand heraus, dass die zweiÄlteren weder richtig schreiben noch rech-nen konnten, obwohl sie in eine Förder-schule gingen. Also: unter der Woche statt

Schwimmbad Hausaufgaben, statt Fußball-spielen Deutsch lernen, monatelang, dazudie Behördengänge und das Ausfüllen vonFormularen – an den Wochenenden danndas Vergnügen. „Später konnten die Kin-der lesen, ich habe dann auch Bücher ge-kauft, die Familie besaß kein einzigesBuch. Es ging mir selbst im Leben sehrgut, und daher konnte ich auch anderenetwas abgeben, erst recht in Erinnerung andie Flucht meiner Eltern im Krieg.“

Auch hier erfuhr Frau Hummel etwas überkulturell bedingte Auffassungen. Als dieKinder sie fragten, was sie denn arbeite,erklärte sie ihnen ihre Arbeit im ärztlichenLabor. „Du hast mit Blut zu tun?? Erzähl‘das bloß nicht unserem Vater!“ Viele Sintiglauben, alles, was mit Blut in Verbindungkommt, sei unrein; aber die Kinder hieltendicht, die Mutter hielt dicht, der konserva-

tive Vater erfuhr nichts, sonstwäre es mit der Patenverbindungvielleicht aus gewesen.

Diesen Patenschaften folgten wei-tere – eine ältere Frau, die schonnach 14 Tagen im Krankenhausstarb, völlig allein, die Ärzte hattenFrau Hummel nicht mitgeteilt,dass die Patientin ins Koma gefal-len war –, eine junge Kongolesinmit Sohn, der Frau Hummel nocheine Wohnung verschaffenkonnte, bevor die Frau auf Rat afri-kanischer Freunde aus nicht be-kannten Gründen die Verbindungabbrach – eine ältere Deutsche,die ihren gewalttätigen Mann verlassenhatte und drei Jahre zuckerkrank und psy-chisch gefährdet auf der Straße lebte,bevor ihr Frau Hummel einen Platz in

einem Frauenhaus besorgte – und sie nochheute betreut.

Zeit geht ins Land, Dinge verändern sich.Die Mitarbeiter und Paten des Projekts –

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bevor es offiziell ein solches wurde – fühl-ten sich „wie eine kleine Familie, jederkannte jeden und auch die Patenschaftender anderen; das war schon ganz andersals heute.“ Hingegen gab es noch keinegemeinsamen Ausflüge und Fortbildungen.Der erste Tagesausflug ging auf Initiativevon Frau Hummel kurz nach 2000 nachBayerischzell, und seitdem gibt es jährlicheine solche Unternehmung für Paten undPatenschaften. Professionelle Fortbil-dungsangebote für Paten und Kursange-bote sowie durch Firmen gesponserte Ak-tionen für die Migranten bietet das Projektvor allem an, seit Carola Bamberg die Lei-tung übernommen hat. Im übrigen, so be-tont Frau Hummel, ist und bleibt die Mitar-beit als Patin bzw. Pate „learning bydoing“, denn soziale oder psychologischeFachkenntnisse sind nicht wichtig; wichtig

ist, daß jeder seine Empathie, seine Kon-taktfreudigkeit und seine Lebenserfahrungeinbringt.

Frau Hummel ist Gründungsmitglied des„Vereins zur Förderung des Patenprojektse.V.“, der Initiativen und finanzielle Unter-stützung beisteuert. Sie erinnert sich: „Wirhaben in der Frühphase vieles für dieFlüchtlinge und Wohnungslosen aus eige-ner Tasche finanziert, Gesundheitsmittel,Zahnersatz, Schulausstattung, mal eine Re-paratur. Das ging aber auf Dauer nicht, unddaher gründeten wir – nicht ohne internenStreit und Probleme mit der Stadtverwal-tung –diesen gemeinnützigen Verein. Jetztbieten wir Förderungen an für Schwimm-kurse, die Winterschuh-Aktion, Schulmate-rial, Nachhilfestunden, kieferorthopädischeBehandlung, notwendige Anschaffungen

…“. Anstatt dem Kinderhilfswerk UNICEFoder einem Tierschutzverein kann manseine Spende auch diesem Verein zugute-kommen lassen.

Frau Hummel nennt gute Gründe, sichbeim Patenprojekt einzubringen: „Mankann sich die Zeit einteilen, sich aussu-chen, um welche Familie, welchen Men-schen man sich kümmern möchte, die Zu-

sammenarbeit mit der Projektleitung istausgezeichnet, es gibt Weiterbildungenund Amtshilfe, man ist bei eventuellenSchwierigkeiten nicht allein, sonderntauscht sich regelmäßig mit den anderenPaten aus, man lernt viel von anderen Kul-turen, anderen Menschen, letztlich auchüber sich selbst. Helfen macht einfachglücklich!“

Rainer Fuchs

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Am 21. November 2012 war es dann soweit. Nach anfangs zu wenig Anmeldun-gen und dann viel zu vielen Interessentenherrschte am ersten Abend ein ziemlichesGedränge in dem kleinen Raum. Am Endedes Jahres hatte sich schließlich einenette Gruppe zusammengefunden, die re-gelmäßig den Kurs besuchte.

Ursprünglich sollte sich der Kurs an alljene richten, die den vom Staat geförder-ten Integrationskurs schon gemacht hat-ten und somit einigermaßen Deutschsprechen und schreiben konnten. Herauskam eine äußerst heterogene Gruppe mitunterschiedlichsten Deutschkenntnissen –eine große Herausforderung für mich,allen Anforderungen gerecht zu werden.Aber auch hier zeigte sich die Stärke desPatenprojekts: Alle Teilnehmer habenPaten, die sie unterstützen. Und ich selbst

finde immer ein offenes Ohr bei CarolaBamberg oder den jeweiligen Paten.

Besonders freut es mich, dass derDeutschkurs einigen Frauen die Gelegen-heit bot, zum ersten Mal nach langer Fa-milienzeit endlich mal etwas für sichselbst zu unternehmen. Eine Teilnehmerinkaufte sich beispielsweise das erste ara-bisch-deutsche Wörterbuch. Ein anderesMal lernten wir alle zusammen mit einerTeilnehmerin für ihren Einbürgerungstestdie „Freiheitlich demokratische Grundord-nung“. Wörter wie „Mehrparteienprinzip“oder „Gewaltenteilung“ waren dabei nichtnur für die Lernenden eine Herausforde-rung, sondern auch für die Lehrende –nämlich sie so einfach wie möglich zu er-klären, so, dass die Prüferin merkt, dassdas Gelernte auch verstanden wird. NurDefinitionen helfen da nicht weiter.

Wie bitte? Es gibt nun auch einenDeutschkurs im Patenprojekt?

Ja, er ist ein Angebot für alle Patenschaf-ten, die Zeit und Lust haben, noch besserDeutsch zu lernen. Aber – und das machtden Unterschied zu klassischen Sprach-schulkursen aus – es bleibt genug Raum,um sich auszutauschen und gegenseitigkennen zu lernen.

Und warum findet er statt? Weil ich, dieKursleiterin, mir während meiner Eltern-zeit zwei Wünsche erfüllen konnte: ers-tens etwas Sinnvolles zu tun und ehren-amtlich zu arbeiten – so bin ich in dasPatenprojekt gekommen. Und zweitenseine Weiterbildung zu machen, um end-lich als Lehrkraft für Deutsch als Fremd-sprache arbeiten zu können. Und so lag esnahe, dass ich Carola Bamberg vor andert-

halb Jahren fragte, ob ich nicht für das Pa-tenprojekt einen Deutschkurs anbietenkönnte, der einmal wöchentlich abendsstattfindet.

Und wer Carola Bamberg kennt, der weiß,dass sie diesen Vorschlag positiv aufge-nommen hat und gleich zur Sache ging.

Was braucht man für einen Deutschkurs?Einen Raum, ohne Miete. Wo gibt esden? Im Wohnprojekt für unbegleiteteFlüchtlinge in der Implerstraße 51 a) –einen herzlichen Dank an dieser Stelle andas nette Wohnprojekt-Team mit den bei-den Leitern Hans-Joachim Klinger undDieter Schwarz! Carola Bamberg organi-sierte uns noch eine Tafel, ein Flipchartwar schon vorhanden, und das Patenpro-jekt stiftete die Lehrbücher.

Der Deutschkurs des Patenprojekts

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Natürlich bleiben bei einem solchen Kursauch die schwierigen Themen nicht außenvor. Die drängendsten Problem der Teil-nehmer sind der fehlende Wohnraum, dieEnge, die fehlende Privatsphäre. Auch dasThema Arbeitssuche kommt immer wie-der auf. Es ist schwer auszuhalten, dassauch gebildete Menschen mit Abitur undStudium schlecht bezahlte Arbeit verrich-ten müssen.

Ich frage mich oft, nein, ich bin mir sicher,dass ich bei dem Deutschkurs weit mehrgelernt habe, als ich den Teilnehmern jeDeutsch beibringen konnte. Ich bewun-dere ihren starken Willen und die Zuver-sicht, hier in Deutschland einen Neustartzu wagen. Alle wären viel lieber in der

Heimat geblieben, wenn die Umständesie nicht gezwungen hätten, sich woan-ders ein neues, anderes Leben aufzu-bauen.

Die Patenschaften sind alle Lebenskünst-ler und Vorbilder für uns Paten. Sicher:Die (fehlende) Sprache baut Barrieren aufund sorgt für Missverständnisse. Doch ur-teilen wir nicht zu streng: Die meistenMigranten und Migrantinnen sprecheneben so gut oder schlecht Deutsch, wiesie es unbedingt müssen. Es ist die Auf-gabe von uns Deutschen, sie verstehenzu lernen. Nicht nur in sprachlicher Hin-sicht.

Ulrike Siegle

Auch kulinarische Höhepunkte hatte derDeutschkurs zu bieten. Insbesondere dieFrauen (jaja, so ist das eben ;-)) legtensich mächtig ins Zeug. Im Rahmen einerKochlektion gab es das uigurische Fleisch-gericht „Pollo“, zu Ostern jessidischePlätzchen, zum Abschluss des erstenSchuljahres irakische „Dolmas“, mit Reis oder Fleischgefülltes Gemüse, und zu Weihnachtenpersisches „Scholeh-sard“, eine Reis-

Nachspeise mit Rosenwasser und Safran.Ach, und wie erheiternd war es, als durchein Gespräch übers Kochen herauskam,dass praktisch alle Teilnehmer der Mei-nung waren, dass die Deutschen dochnicht so gut kochen könnten. Meine über-trieben gespielte Empörung darüber hatsie alle sehr amüsiert.

Das Allerschönste an diesem Deutschkursist jedoch der Zusammenhalt. So gehendie Teilnehmer eben nicht nur einmal wö-chentlich zur „Schule“, sondern lernensich im Rahmen des Patenprojekts auchüber andere Aktivitäten kennen. EinigeTeilnehmerinnen kannten sich schon vomSchwimmkurs oder von Ausflügen und ei-nige nahmen im Dezember 2013 am Inter-kulturellen Training der Stadt Münchenteil.

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Bei einem Patenabend im Frühjahr 2012wurde über die Notwendigkeit einesSchwimmkurses für Kinder gesprochen.Ich habe mich bereit erklärt, eine geeig-nete Schwimmschule zu suchen, und

stieß auf die private Schwimmschule Flip-per, die ihre Schwimmkurse im Salesia-num anbietet.

Nach Rücksprache mit Frau Bambergkontaktierte ich die Schwimmschule und

so kam dann in denPfingstferein 2012 dererste Schwimmkurs zu-stande.

Es waren sechs Kinderaus dem Patenprojektdabei, zusammen mit denanderen Kindern aus derSchwimmschule. Derzweite Schwimmkurs warmit fünf Kindern bzw. Ju-gendlichen aus dem Pa-tenprojekt belegt (Alterzwischen 8 und 17 Jah -

Schwimmkurse für Kinder

re). Da die Kurse guten Zuspruch erfuh-ren, konnte in den Herbstferien 2012 derdritte Schwimmkurs gestartet werden.Mittlerweile wurden insgesamt acht Kin-derschwimmkurse mit 67 Kindern durch-geführt.

Diese Kurse wurden über den „Verein zurFörderung des Patenprojekts e.V.“ finan-ziert. Dies wird ermöglicht durch diverseSpenden, wofür wir uns hier herzlich be-danken wollen. Dank der Zusage einer

goßzügigen Spende des Lyons-Clubskonnten weitere Schwimmkurse finan-ziert werden.

Es ist eine große Freude zu sehen, mitwelcher Begeisterung die Kinder sich imWasser bewegen und alles mitmachen.Ach die anfangs etwas zögerlichen oderschüchternen Kinder verlieren – dank dereinfühlsamen Unterweisung des Lehrper-sonals – bald ihre Hemmungen.

Theresa Seidl

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Ein Rückblick – von der Entstehung bisheute.

Mitte des Jahres 2012 – nach den erstenKinder-Schwimmkursen – kam das „Frau-enschwimmen“ zur Diskussion. Es wärefür die muslimischen Frauen in Bezug aufSelbständigkeit und Hilfe bei der Integra-tion sehr wichtig, zumal ja viele ihrer Kin-der das Schwimmen erlernen.

Und so kam nach einigen Rückfragen undAbstimmungen der Schwimmschule dererste Frauenschwimmkurs Ende Oktober2012 (sechs Mal samstags) zustande. Dervon elf Frauen besucht wurde.

Der Unterricht wurde selbstverständlichnur von Schwimmlehrerinnen geleitet. DasBad im Salesianum liegt etwas verdeckt imInnenhof und ist schwer einsehbar, so hat-ten die Frauen auch keine Probleme mit

Schwimmkurse für Frauen

„Öffentlichkeit“. Die Frauen hatten einenRiesenspaß, unabhängig von Nationalitätund Sprache, sie unterstützen sich auchuntereinander, wenn mal etwas auf Anhiebnicht klappte. Sodann kam ein zweiterSchwimmkurs „für Fortgeschrittene“ imFebruar 2013 zustande. Hier konnten dieschon erlernten Schwimmfertigkeiten ge-festigt werden.Der Frauenschwimmkurswurde ebenfalls vom „Verein zur Förde-rung des Patenprojekts München e.V.“ er-möglicht. Auf diesem Wege ein „Danke-schön“ an die Sponsoren!Im Frühsommer

2014 wurde wieder erfolgreich ein weite-rer Frauenschwimmkurs angeboten.Da esin München nur eine einzige Möglichkeitdes Frauenbadens gibt, nämlich im Mül-ler`schen Volksbad, dienstags 15:00 bis20:00 Uhr, ist es etwas problematisch, dasErlernte umzusetzen und zu üben- ganz ab-gesehen vom Spaßfaktor, den die Frauenmiteinander hatten. Es ist nun angedacht,das Schwimmbad im Salesianum eventuellanzumieten, damit die Schwimmkurse wei-ter laufen können.

Theresa Seidl

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„Sie sind da, wenn Sie gebraucht werdenund wo die Not besonders groß ist. Unddas wissen alle sehr zu schätzen.“

„Ich möchte etwas Sinnvolles machen.“

„Worauf sie sich einlassen, wissen diePaten zunächst nicht.“

„Langweilig war es nie!“

– Worte von Patinnen und Paten und über sie an die-sem Abend.

Die 20-Jahr-Feier des Patenprojekts „Aktiv gegen Wohnungslosigkeit“

am 27.3.2014

120 Paten, davon zwei Drittel Frauen, be-hütet von der Projektleiterin Carola Bam-berg, begleitet vom „Verein zur Unterstüt-zung des Patenprojekts Aktiv gegenWohnungslosigkeit“, hatten an diesemAbend alle miteinander guten Grund, einbuntes Fest zu feiern. Und das wurde esauch – mit den Klängen der zauberhaftenMarimba-Spielerin, mit den gekonnten Im-provisationen von Impro à la turka, mit denselbstkreierten Köstlichkeiten der heimatli-chen Küchen der Patenschaften, mit denzahlreichen Gästen.

Wer war alles dabei, um das Projekt an die-sem Abend im Münchner Stadtmuseum zufeiern und zu würdigen? Die Paten und Pa-tinnen, älter und jünger, die Projektleiterin,die stellvertretende Sozialreferentin undder Leiter des Amtes für Wohnung und Mi-gration, die Leiter und Leiterinnen anderer

sozialer Projekte; Politiker und Politikerin-nen und Stadträte waren eher rar, schade,denn es klang in den Reden einiges an, beidem sie hellhörig hätten werden können,nicht nur bei der Leiterin des Projekts. FrauBamberg stand mit Recht im Mittelpunkt,auch wenn sie das Projekt „nur“ siebenvon insgesamt 20 Jahren mitgestaltet undmitverantwortet hat. „Es ist ein anspruchs-

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gendlichem Lächeln und offenem Herzen,da für alle, die sie brauchen.

Denn es bleibt nicht bei der Wohnungssu-che, wenn man sich darauf einläßt, beimPatenprojekt „Aktiv gegen Wohnungslosig-keit“ mitzumachen. Es gibt Formulare aus-zufüllen, Schulen zu besuchen, Arztbesu-che zu begleiten, Kindergartenplätze zusuchen und einiges mehr.

Und dann die wichtigsten Menschen – un-sere Patenschaften. Sie schauten uns fröh-lich, manchmal auch nachdenklich von dergroßen Leinwand an, auf die ein Film übersie projiziert wurde, Aufnahmen, die vieleAugenblicke der Gemeinsamkeit bei Frei-zeitaktivitäten und des Alltags festgehaltenhaben. Und drei Patenschaftsvertreter (ausIrak, Afghanistan und Somalia) waren auchda und erzählten.

volles Ehrenamt. Frau Bamberg steht vollhinter den Freiwilligen und ist immer da,wenn sie gebraucht wird“, wie die Leiterinder Agentur Tatendrang, Frau Volk, sie inihrer Dankesrede würdigte. So stand FrauBamberg auch an diesem festlichenAbend, später mit Blumen im Arm, mit ju-

Wichtige und interessante Eindrücke, Äu-ßerungen und Fakten aus den vergange-nen 20 Jahren fanden sich auf den Pos-tern, die ringsum an den Wändenaufgehängt waren – Sie lesen sie in unse-rer Festschrift nach. Und die Weltkartezeigte, dass unsere Patenschaften zur Zeitaus 39 Ländern kommen, davon aus 16 eu-ropäischen.

Bürgerschaftliches Engagement habe Tra-dition, betonte die Stellvertreterin der Sozi-alreferentin Angelika Simmeth und ver-säumte nicht, die 1 Million EuroUnterstützung für dieses Engagement unddie Selbsthilfe in München zu erwähnen.„Ämter ersetzen nicht die Beziehung zu

einem Menschen, dem gegenüber mansich öffnen kann und der sich auskennt“,würdigte sie die Rolle der Patinnen undPaten.

Es gab vor 20 Jahren nicht nur Befürworterdes Patenprojekts, wie der Leiter desAmtes für Wohnen und Migration, RudolfStummvoll, in seiner Begrüßungsrede er-wähnte; damals war der Personalrat dage-gen. Aber: „Eine gute Idee hat immer vieleMütter und Väter, und so hoffen wir, dasses das Projekt noch lange gibt. Überflüssigwird es nicht, denn es kann schnell passie-ren, dass es jemanden erwischt, nicht nurzugewanderte Ausländer.“

Jenny Keiser

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Zum Ende möchte ich mich ganz herzlichbedanken bei allen, die sich im Patenpro-jekt „Aktiv gegen Wohnungslosigkeit“engagiert haben oder gerade aktiv sind.Nur durch ihr bürgerschaftliches Engage-ment, ihren Einsatz, ihre Bereitschaft undihr Durchhaltevermögen können wir auf20 erfolgreiche Jahre zurückblicken. Ichbin davon überzeugt, dass sie durch ihrInter esse und ihre Offenheit zu einembesseren Miteinander in unserer Stadtge-sellschaft beigetragen. Die 20 Jahr Feierund die Festschrift verdanken wir demEngagement von Patinnen und Patensowie dem Mitwirken von Patenschaften.Der Abend wird mir und hoffentlich auchallen Teilnehmern noch lange in sehrguter Erinnerung bleiben.

Carola Bamberg

Vielen Dank!