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Ökologische Klimawandelforschung „Auswirkungen des Klimas auf Ökosysteme und klimatische Anpassungsstrategien“ Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Dr. Camilla Wellstein 2009-2012

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Ökologische Klimawandelforschung

„Auswirkungen des Klimas auf

Ökosysteme und klimatische

Anpassungsstrategien“

Bayerisches Staatsministerium für

Umwelt und Gesundheit

Dr. Camilla Wellstein

2009-2012

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Auswirkungen/keine Auswirkungen (bisher beobachtet)

• verschiedene Fachdisziplinen

• Verschiedene System-Komponenten und -Prozesse

• Interaktionen

• Unterschiedlich im geografischen und klimatischen Kontext

• Analysemethoden und Monitoring

• Indikatoren

• Methodologie zu Schutz und Abmilderung (Mitigation)

Auswirkungen des Klimawandels

OR

GA

NIS

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G

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ÖKOSYSTEME

-Gegenwart-

Zukunft

• Gruppen (z.B. Mikroorganismen, Tagfalter)

• Schlüsselarten (z.B. Buche, Flaumeiche)

• Indikatororganismen (z.B. Najas)

• Eigenschaften (z.B. Phänologie, Keimung, Zuwachs)

• Interaktion

OR

GA

NIS

ME

N

Syste

mfu

nkti

on

en

• Produktivität Grünland, Wald

• Treibhausgasaustausch

• Biodiversität

Überleben

Anpassen

Auswandern

Optimieren

Ausbreiten

Einwandern

Auswirkungen des Klimawandels

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Neuer Zustand

Neuer Zustand

Ökosystem

Antwort

Zeit

System

Erholung

Klimawandel/Extremereignis

Landnutzungswandel

Individum/

Population

Neue

Anordnung

der Arten

Artverlust/

Einwanderung

Smith M., 2011 - modifiziert

Funktionelle Plastizität

Frequenz, Deckung

Auslöschung/ Aus- breitung

?

Auswirkungen des Klimawandels

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Fallstudie “Schweinfurt” : Mette, et al.

Hera & Kölling 2012

LWFaktuell 86

warm trocken Temperatur Niederschlag

Bayern

Fallstudie Bu-Ei-Mischwälder „Schweinfurt“

Welches Klimaregime

führt zu relevanten

Veränderungen im

Ökosystem?

4 Mette et al. (in revision) Ecosphere

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Empirische Daten

Dendrochronologie

Prozessbasierte Modellierung,

150 Jahre Sukzession,

Landschaftsskala, LandClim

(Wettreg A1B)

Rank

reversal

Gleiche Ergebnisse mit

SILVA Mette et al. (in revision) Ecosphere

19

60

21

00

20

60

Rank reversal von Buche und

Traubeneiche im Klima von 2060-2080

Biomasse bleibt stabil

Wald der Zukunft

5

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WÄLDER

GRÜNLAND / MOORE

GEWÄSSER

Ökosysteme

GEBIRGE 6

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Andere Wasserpflanzen und Vielfalt vor Verdrängung

schützen

Ökologisches Gleichgewicht schützen

wirtschaftliche Probleme verhindern (Fischerei,

Schiffsfahrt , Baden)

gezielte Förderung heimischer, nicht-invasiver Pflanzen

Matten aus Jutegewbe unterdrücken invasive Arten (Wasserpest und

Nixenkraut), hiemische Arten wachsen ungehindert

regelmäßige Kontrolle der Seen auf invasive Arten

Bei optimalen Bedingungen Neigung zu

Massenvorkommen

Schwellenwerte!

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„Invasive Pflanzenarten kontrollieren“

Gewässer

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Hohes Anpassungspotential heimischer Arten

durch genetische Vielfalt

Genetische Vielfalt heimischer Populationen und ferner Herkünfte beachten

Weiteres Anpassungspotential durch genetische

Vielfalt im gesamten Verbreitungsgebiet (Europa)

Zukünftige genetische Entwicklung beforschen

Vielfalt innerhalb einer Art

Herkünfte kombinieren

!

lokal angepasste Populationen

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„Wie kein zweiter Wirtschaftszweig ist die Forstwirtschaft aufgrund der langen

Lebensspanne von Bäumen zu vorausschauendem Handeln aufgerufen“

Wälder

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Strukturierte Mischbestände als Risikoversicherung

Mischbestandsdynamik beforschen

Nachrückende Arten als Potential

Vorhandene und neue Schädlinge beachten

Artenvielfalt

!

An gefährdeten Standorten Fichte durch Laubbäume ersetzen,

an extremen Trockenstandorten eher Eiche als Buche pflanzen

Mischbestände an Standorten, die in Zukunft für die Buche zu trocken werden:

Buche + Eiche; Hainbuche, Linde, Elsbeere; Kastanie

nachrückenden Arten Raum zur Verbreitung ermöglichen, Naturverjüngung ,

anpflanzen

Ersatz für Baumarten

„Wie kein zweiter Wirtschaftszweig ist die Forstwirtschaft aufgrund der langen

Lebensspanne von Bäumen zu vorausschauendem Handeln aufgerufen“

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Wälder

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Intensive Nutzung vermeiden

Düngung kein Puffer bei Dürre

Artenvielfalt bedeutsamer als Art der Landutzung

für Resilienz gegenüber Wetterextremen

Auf die Erhaltung der Artenvielfalt achten

Erholungszeit nach Dürre gewähren, später ernten

„Wirtschaftsgrünland der Tieflagen bleibt unter

Klimawandel stabil“

Artenvielfalt

In Jahren mit hoher Niederschlagsvariabilität

Nutzung verringern

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Grünland

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„Bodenqualität erholt sich nach Dürre“

Aktivität von Bakterien, Pilzen und Ur-Bakterien

Invasive Pflanzenarten vermeiden, diese verringern

oberirdisch wie unterirdisch die biologische Vielfalt

und vermindern damit die Stabilität von Böden

Auf Erhalt der pflanzlichen Vielfalt achten

intensive Landnutzung vermeiden

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Grünland

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Extensive Nutzung (Beweidung, Mahd) zur Erhaltung

der Pflanzenvielfalt

Biotische Interaktionen

Artspezifische Gefährdungsanalysen für spezifische

Schutzstrategien, insbesondere für seltene Arten

Einwandern konkurrenzstärkerer Arten beachten,

Anpassung an alpine Lebensräume geht auf Kosten

der Konkurrenzstärke

Artenvielfalt

Gefährdung alpiner Schmetterlinge und Bienen durch

Klimawandel (kleine Populationen und begrenzte

Verbreitung)

Rolle der Landnutzung als Möglicher Ausgleich für Änderungen durch den

Klimawandel (Ausbreitungsinfrastruktur, Störung) 12

„Handlungsbedarf in den Alpen“

Gebirge

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Grünland auf entwässerten Niedermoorböden

erhebliche CO2 –Quelle (bis zu 40 t/ha*Jahr)

extensiv genutzte Wiesen im Mittelgebirge schützen

(leichte Kohlenstoffsenke)

Temperaturerhöhung hat positiven Effekt

im alpinen Grünland

Wasserstandserhöhung in Mooren reduziert die

Klimabelastung erheblich (15 cm Anhebung

Reduktion der Klimabelastung um die Hälfte; optimal

10 cm unter der flur)

Artenvielfalt fördern

Nutzungsintensität verringern

Keine Anpassungsstrategie erforderlich

N2O und CO2 nicht erhöht, CH4 Senkenstärke erhöht

Erwärmung um knapp 1°C führt nicht zu einer

signifikanten Steigerung der Emission

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„Klimawandel birgt

Gefahren und Chancen“

Treibhausgasaustausch

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Alpine Arten durch Nischenverlust gefährdet

Klimatische Refugien – Erhalten, Schaffen, Vernetzen

Mikroklimatische Unterschiede

Makroklimatische Unterschiede

Heterogenität der Landschaft nutzten

Landschaftsvielfalt

!

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Anpassungspotential der Natur nutzen für die Stabilisierung der

Ökosystemdienstleistungen

Biomasseproduktion, Biologische Vielfalt, Treibhausgase, Erholungswert

Natürliches Potential mit Landnutzungsstrategien kombinieren

Vielfalt der Landschaft von immenser Bedeutung

Biologische Vielfalt stabilisiert die natürlichen Funktionen und Prozesse

von Ökosystemen bei Klimawandel

Schlussfolgerungen

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Vielen Dank!