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Zukunft für das Erbe 815 > 2015 > >20 15 1/2010 Die Drei von der Baustelle: Ein kleines Team schultert eine große Aufgabe Alle für einen: Immer mehr Förderer engagieren sich für den Dom Letzte Gelegenheit: Einmal noch öffnet sich Bernwards Schatzkammer DAS mAGAZIN Zur DomSANIEruNG Jetzt! geht’s los

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Das Magazin zur Sanierung des Hildesheimer Doms

Transcript of >2015

Z u k u n f t f ü r d a s E r b e

815 > 2015 > >20151/2010

Die Drei von der Baustelle: Ein kleines Team schultert eine große Aufgabe

Alle für einen: Immer mehr Förderer engagieren sich für den Dom

Letzte Gelegenheit: Einmal noch öffnet sich Bernwards Schatzkammer

DAS mAGAZIN Zur DomSANIEruNG

Jetzt! geht’s los

AllES SchöNEr!NEuEr! BESSEr!

ImPrESSum

In den kommenden Jahren wird der Hildesheimer Dom grund-

legend saniert, außerdem wird das Dom-Museum um die Fläche

der heutigen Antoniuskirche erweitert. Am 10. Januar schließen

sich die Domtüren, spätestens zum 1200-jährigen Bistumsjubi-

läum im Jahr 2015 wird der Dom im neuen Glanz erstrahlen. Die

jetzt anstehenden Arbeiten dienen nicht nur der Substanzerhal-

tung, die Bischofskirche wird auch umgestaltet und zeitgemäß

ausgestattet. Unter anderem sollen die bedeutendsten Kunst-

werke des Doms in einer Li-

nie in der Mittelachse platziert

werden: die Bernwardstüren,

das mittelalterliche Taufbecken,

Heziloleuchter, Irminsäule und

Azelinleuchter ergeben dann ei-

ne Abfolge von Höhepunkten.

Der Fußboden wird um 40 Zen-

timeter tiefer gelegt, der Gode-

hardichor geschlossen und die

Orgelempore durch eine frei-

tragende Konstruktion ersetzt. Mit all den Maßnahmen verfolgt

Architekt Professor Johannes Schilling ein Ziel: Das mittelalterli-

che Raumgefühl des Domes soll wieder besser erfahrbar werden.

Mit dem Umzug des Dom-Museums in die Antonius-Kirche soll

endlich der Raum geschaffen werden, der für eine würdige Präsen-

tation der bedeutenden mittelalterlichen Kunstschätze des Muse-

ums gebraucht wird. Das Dom-Museum leidet unter erheblichem

Platzmangel und kann jeweils nur einen kleinen Teil seiner groß-

artigen Sammlung zeigen. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten

werde derzeit auf knapp 30 Millionen Euro veranschlagt. Mehr

als die Hälfte, fast 17 Millionen Euro, hat das Bistum dafür bereits

durch Zuschüsse von Land, Bund, Europäischer Union sowie von

Stiftungen und Hilfswerken aufbringen können.

Übrigens: Während der Dom nun geschlossen wird, bleibt der

Zugang zum Kreuzgang und zum Rosenstock weiter offen. Nie-

mand muss also ganz auf den Besuch des Domes verzichten. Und

man darf sich schon auf die Wiedereröffnung freuen: Die ist für

das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August 2014 geplant.

D A S P r o j E k T 3>2015 01/2010

Bu: Das modell lässt es

schon erahnen: Der Dom

wird schöner als je zuvor.

Wasser steigt an den Wänden auf, Elektrik und Akustik sind miserabel, der Brandschutz entspricht nicht mehr den Vorschriften und das Dach ist undicht. Ein unhaltbarer Zustand für den Hildesheimer Dom, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Nun werden Konsequenzen gezogen.

„>2015“ wird umweltfreundlich auf FSC-zertifiziertem Papier

und Co2-kompensiert gedruckt.

lIEBE lESErINNEN uND lESEr,

seit vielen Jahren ist er mein direkter

Nachbar, keinen Steinwurf von meinem

Arbeitsplatz entfernt. Immer wieder habe

ich ihn besucht, oft dienstlich, noch öfter

privat. Wenn der Hildesheimer Dom nun

geschlossen wird, dann markiert dieses

Datum für mich und viele andere Menschen

unserer Stadt eine regelrechte Zäsur. Helfen

wird uns in diesem bewegenden Moment

eigentlich nur die Einsicht, dass die Schlie-

ßung schlichtweg erforderlich ist, damit die

Kathedrale saniert und umgestaltet werden

kann. Vor allem aber tröstet die große

Vorfreude: Schöner als je zuvor wird der

Hildesheimer Dom bald sein! Blicken

wir also tapfer nach vorn.

Genau das wollen wir auch mit diesem

Magazin zur Domsanierung. Sein Titel ist

Pogramm: 2015 ist unser Jubiläumsjahr,

1200 Jahre Hildesheimer Dom feiern wir

dann und damit die Geschichte der Kirche

von Hildesheim, aber auch die Geschichte

unserer Heimatstadt. Bis 2015 muss noch

viel geschehen: Was alles zu tun ist, warum

es gemacht wird und wie – das erzählen

wir Ihnen in diesem und allen folgenden

Heften. Zwei- bis dreimal im Jahr wollen

wir Sie künftig über die Fortschritte auf der

Dombaustelle informieren, Sie teilnehmen

lassen und so Ihre Vorfreude wecken auf

unseren neuen alten Dom.

Ihre Petra Meschede

Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit

Der Dom verändert sein Gesicht.

Was hier im modell zu sehen ist,

soll 2014 realität sein.

>2015 DAs MAgAzIN zUR DoMsANIeRUNg

wird herausgegeben von der Hauptabteilung Kommunikations-

und Öffentlichkeitsarbeit des Bischöflichen Generalvikariats

Hildesheim, Domhof 24, 31134 Hildesheim

Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Petra Meschede

Konzept, Redaktion und gestaltung:

Bernward Medien GmbH, Hildesheim

Druck: Fischer Druck GmbH, Peine

Fotos: Bernward Medien GmbH S. 1, 4, 6, 7, 8; Dom-Museum S. 8;

Euromediahouse S. 2, 3, 5; Fotolia S. 1, 6; mediaplus x S. 7

>2015 01/2010

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Jetzt müssen sie die Ärmel hochkrempeln: Die Sanierung des Hildesheimer Doms stellt Bauherrn, Architekt und Baumeister vor eine riesengroße Herausforderung. Hans-Georg Koitz, Johannes Schilling und Norbert Kesseler nehmen sie an.

DEr ArchITEkT

Er ist der Gewinner des Architekturwettbewerbs: Professor Jo-

hannes Schilling aus Köln konnte die Hildesheimer Jury mit

seinen Plänen für einen Domumbau überzeugen. Allerdings

musste der Architekt aus Kostengründen Abstriche an seinem

Konzept machen. Der Umbau der Domsakristei und des Kapi-

telshauses sowie der Bau eines Domforums werden zunächst

nicht realisiert. Der Vorteil an Schillings Plänen: Sie sind mo-

dulartig aufgebaut und können je nach Kassenlage auch zu ei-

nem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. Der 1956 geborene

Schilling hat in Aachen, Düsseldorf und Halifax (USA) studiert

und lehrt heute an der Fachhochschule Münster Baukonstruk-

tion. Schilling und sein Kölner Büro sind Gewinner diverser Ar-

chitektenwettbewerbe.

DEr BAuhErr

Bischof Norbert Trelle steht an der Spitze des Bistums, doch im

Dom hat ein anderer das Sagen: Weihbischof Hans-Georg Ko-

itz. Als Domdechant ist er Chef des Domkapitels. Die Mitglieder

des Domkapitels, die Domkapitulare, sind die Hausherren im

Dom. Der Domdechant ist für Gebäude, Gottesdienste und Küs-

ter verantwortlich – und jetzt auch für das Großprojekt Domsa-

nierung. In letzter Zeit, erzählt er, hat die Logistik unter seinen

Aufgaben überhand genommen: Kunstschätze, Notenarchive,

Messgewänder – was wird eingemottet, was verliehen, was wird

in den Ausweichquartieren St. Godehard und St. Magdalenen

gebraucht? So sehr er sich freut, dem Dom zu neuem Glanz zu

verhelfen – eines wird ihm fehlen: „Morgens um sechs zuerst

zur Pietà bei der Bernwardstür zu gehen und dem lieben Gott

Guten Morgen zu sagen.“

DEr BAumEISTEr

>2015: Herr Kesseler, was ist für Sie die größte Herausforde-rung bei der Domsanierung? KESSELER: Dass es ein überaus komplexes Projekt ist. Hierbei

geht es neben theologischen und liturgischen Überlegungen

zur Neuordnung des Domes auch um dessen Einbindung in

sein städtisches Umfeld. Die Verknüpfung und Aufwertung der

Welterbestätten und die Zugänglichkeit zum Welterbe Dom ist

zurzeit ein großes Thema in der Zusammenarbeit mit der Stadt

Hildesheim. Daneben ist die Planung des Dom-Museums ein

weiterer Baustein, der zu koordinieren und in das Gesamtpro-

jekt einzubinden ist.

Was passiert, wenn sich die Domtüren geschlossen haben? Zunächst werden die Kunstschätze ausgeräumt. Die Bernwards-

türen allein wiegen einige Tonnen und müssen von erfahrenen

Spezialisten ausgebaut und transportiert werden. Anschließend

werden die Archäologen Bestandsuntersuchungen durchfüh-

ren. Bis wir mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen, wird

es sicherlich 2011 werden. Bis dahin sind aber noch viele Aufga-

benstellungen zu lösen: technische, rechtliche, gestalterische ,

liturgische und viele andere.

Norbert kesseler

ist als Diözesan-

Baumeister für die

umsetzung der

Pläne verantwortlich.

DrEI mäNNEr, EIN ProjEkT

Zum Beispiel? Nehmen Sie die Neugestaltung der Seitenkapellen: Die meisten

Ausstattungsstücke sind im Krieg verbrannt. Ihre ursprüngliche

Funktion als Kapellen haben sie schon lange nicht mehr. Kann

man diese Kapellen in ihrer ursprünglichen Form, aber ohne

ihre originäre Bedeutung mit noch vorhandenen Ausstattungs-

fragmenten rekonstruieren? Oder gibt man ihnen inhaltlich

und gestalterisch eine neue Bedeutung? Und wenn ja, welche?

Bis zum Jubiläumsjahr 2015 muss alles fertig sein …Die Zeitvorgabe sehe ich noch relativ entspannt. Da ist aktuell

alles im grünen Bereich. Allerdings: Die grundlegenden Wei-

chen müssen jetzt gestellt werden.

> Wie kommt die Domsanierung voran? Was gibt

es Neues von der Baustelle? Ständig aktualisierte

Informationen darüber gibt es im Internet:

www.domsanierung.de

Der Vordenker:

Professor johannes

Schilling will das

mittelalterliche

raumgefühl wieder

erfahrbar machen.

Es kann losgehen!

Weibischof hans-Georg koitz,

hausherr im Dom, packt’s an.

D I E m A c h E r

kontakt

Dombauverein Hohe Domkirche

Hildesheim e.V.

Domhof 2 · 31134 Hildesheim

Telefon 0 51 21 / 307-216

Fax 0 51 21 / 307-214

[email protected]

www.dombauverein-hildesheim.de

mitgliedsbeiträge

100,- Euro für institutionelle Mitglieder

50,- Euro für Einzelpersonen

25,- Euro für Schüler und Studenten

Spendenkonto

Volksbank Hildesheim

Konto-Nummer 4 019 757 300

BLZ 259 900 11

Sparkasse Hildesheim

Konto-Nummer 99 063 414

BLZ 259 501 30

FEIErN uND FörDErN

D E r D o m B A u V E r E I N

„Donnerwetter“, sagt das kurdischstämmi-

ge Mädchen jetzt immer, wenn es richtig

beeindruckt ist. Das Wort hat sie von Hel-

ge Hilgert gelernt, die einmal in der Woche

eine Schulklasse mitbetreut. Es sind Kinder,

die wenig Chancen im Leben haben. Das

ist vielleicht ihr schwierigstes, aber längst

nicht ihr einziges Ehrenamt: Helge Hilgert

prägt die Bürgerstiftung Hildesheim und

den Freundeskreis der jüdischen Gemeinde

mit, sie führt Gäste durch das Dommuseum

und engagiert sich im Dombauverein.

„Donnerwetter.“ Das mag manchem Gast

über die Lippen gekommen sein, als er bei

der Feier ihres siebzigsten Geburtstags ei-

nem Vortrag Seiner Kaiserlichen Hoheit

Prinz Asfa-Wossen Asserate persönlich

lauschen durfte. Den Geburtstag nahm

Helge Hilgert zum Anlass, statt Geschen-

ken um Spenden für den Dom zu bitten.

Dass dabei rund 6000 Euro zusammen-

kamen, hat sie selbst überrascht. „Ich

habe viel Glück gehabt im Leben. Da hab

ich doch die Pflicht, etwas zurückzuge-

ben“, erklärt sie. Warum sie ausgerechnet

den Dom unterstützt? „Hier liegen unsere

Wurzeln“, sagt sie.

Der Dombauverein hat ihre Spende auf

14 000 Euro aufgestockt. Zusammen mit

> Stichwort: Anlassspende

Die Idee ist nicht neu, die unterstützung

schon: Ein Geburtstagskind oder jubilar

verzichtet auf persönliche Geschenke

und bittet die Gäste stattdessen um

eine Spende für einen guten Zweck.

Wer auf diese Weise die Domsanierung

unterstützen will, bekommt dafür jetzt

Hilfe vom Dombauverein. Der Verein

hält speziell gestaltete Einladungs-

karten bereit, die individuell bedruckt

werden können. Nach der Aktion küm-

mert er sich darum, dass Dankschreiben

versandt werden und stellt Spendenbe-

scheinigungen aus. Damit das gesam-

melte Geld nicht im großen Topf „Dom-

sanierung“ versickert, wird gemeinsam

mit dem Spender ein Projekt gesucht,

das ganz konkret unterstützt wird. Das

kann der Kauf eines Orgelregisters sein

oder die Restaurierung einer Marien-

statue, aber auch die Anschaffung eines

Stuhls oder einer Bank. Sollte die Spende

für das ausgesuchte Objekt nicht rei-

chen, so kann man dessen Finanzierung

auch gemeinsam mit anderen sichern.

„Wir reden im Vorfeld mit jedem Spen-

der und wir finden gemeinsam mit ihm

das passende Objekt“, sagt Vereinsvor-

sitzender Dr. Konrad Deufel.

Helge Hilgert übernimmt er die Paten-

schaft für eine der neuen Dom-Glocken.

Gemeinsam werden beide Paten auf der

Glocke verewigt. Wenn sie sich das vor-

stellt, gesteht Helge Hilgert, bekommt sie

eine Gänsehaut. Da hat sie ein passendes

Wort: „Donnerwetter!“

Menschen für den Dom

Auf 70 Metern Länge zieht sich ein Metallband durch den Kreuz-gang des Doms. Dieser Zeitstrahl symbolisiert die 1200-jährige Ge-schichte des Bistums Hildesheim. Für jedes Jahr steht eine Kupfer-plakette, für besonders wichtige Jahre wie das der Bistumsgrün-dung 815 eine große, für „gewöhn-liche“ Jahre eine kleinere.

Der Dombauverein sucht für jedes dieser

Jahre einen Paten, der mit einer Spende

die Sanierung des Domes unterstützt. Die

normalen Jahre sind für 180 Euro zu ha-

ben, für die „Premium-Jahre“ muss man

tiefer in die Tasche greifen: Jeweils 5000

Euro sollen für in der Geschichte des Bis-

tums besonders wichtige Jahre in die Kas-

se des Dombauvereins fließen. Daneben

gibt es Patenschaften für ein Jahrzehnt.

Sie kosten zwischen 750 und 2500 Euro.

„Selbstverständlich, beim Dom sind wir dabei.“ Kon-

rad Deufel, der Vorsitzende des Dombauvereins „Hohe

Domkirche Hildesheim“, staunt immer noch über die

Offenheit, mit der die Hildesheimer und ihre Nachbarn

bisher seine Einladung angenommen haben. 77 Grün-

dungsmitglieder fanden sich im April 2009 zusam-

men, um die Sanierung der Bischofskirche mit ihrem

persönlichen Engagement, mit Wissen, Kontakten und

finanziellen Mitteln zu unterstützen. Inzwischen zählt

der Dombauverein weit über 200 Mitglieder. Nicht nur

Katholiken sind dabei: Auch evangelische Christen und

Menschen, die keiner Kirche angehören, engagieren sich

für den Dom als ein Zentrum städtischer Kultur. Ein be-

sonders prominentes Mitglied: Bundesgesundheitsmi-

nister Philipp Rösler. Der Dombauverein hat sich „die Förderung des Welterbes Hildeshei-

mer Mariendom und seines Dom-Museums in konservatorischer, kunstgeschichtlicher

und kirchlicher Hinsicht“ zum Ziel gesetzt. Regelmäßig informieren sich die Mitglieder

über den Fortschritt der Arbeiten am Dom. Für ihr Engagement immer wieder auch ein

Dankeschön: Sie werden zu exklusiven Führungen und Konzerten eingeladen und mit

den neuesten Informationen über die Domsanierung versorgt.

oFFENE EINlADuNG

herr josten, was verbindet Sie

mit dem Dom?

Der Dom ist ein Gebäude, das Identität

stiftet. Er gehört ganz einfach zu unserer

Geschichte und zu hildesheim. Die Stadt

gäbe es so nicht ohne den Dom.

Warum engagieren Sie sich für die

Domsanierung?

Das ist ja ein riesenprojekt und das kann

nur gelingen, wenn es auf eine breite

Akzeptanz stößt und von vielen unterstützt

wird. Dafür setze ich mich ein. Wir haben

die Verpflichtung, den Dom zu erhalten.

Ihr lieblingsplatz im Dom?

Da ich selbst organist bin: die orgelbank.

Aber auch die Bernwardstüren suche ich

immer wieder auf.

Der 53-jährige Albert josten ist Geschäfts-

stellenleiter der DEcIuS-Buchhandlung in

hildesheim. Er hat dem Dombauverein ge-

rade einen Scheck über 750 Euro überreicht.

Für jede verkaufte Eintrittskarte einer lesung

spendet die Buchhandlung einen Euro

für die Domsanierung – dies soll bis zum

Abschluss der Arbeiten so weitergehen.

helge hilgert nutzte ihre Geburtstagsfeier zum

Spendensammeln. jetzt kommt ihr Name auf

eine Domglocke.

Für AllE ZEITEN

Wer sein eigenes „Premium-Jahr“ hat, zum

Beispiel das Jahr seiner Hochzeit oder ei-

ner Firmengründung, kann auch dafür

eine große Plakette erwerben.

Der Clou an der Sache: Die Paten werden

mit ihrem Namen auf dem Zeitstrahl ver-

ewigt und bleiben so auf Dauer mit dem

Dom verbunden. Jeder Pate erhält neben

einer Patenschafts-Urkunde eine Broschü-

re. In ihr werden Ereignisse erläutert, die

in den vergangenen zwölf Jahrhunderten

für das Bistum und die Stadt von Bedeu-

tung waren.

6 7>2015 01/2010>2015 01/2010

So sieht er aus, der Zeitstrahl.

Dr. ralf Tappe, Geschäfts-

führer des Dombau-

vereins, präsentiert

ein kleines Stück des

70 meter langen

metallbandes.

werden, sind etliche noch einmal zu bewundern: In der Ausstel-

lung „Bernwards Schätze“, die vom 26. Februar bis zum 9. Mai im

Dom-Museum zu sehen ist. Gezeigt wird dort unter anderem der

erst kürzlich aus Privatbesitz für die Herzog-August Bibliothek in

Wolfenbüttel erworbene Bernward-Psalter. Einen besonderen Hö-

hepunkt bilden zahlreiche Blätter mit Miniaturen und Initialen

aus der zerlegten Bernward-Bibel. Ein auf der Grundlage neuester

Forschungsergebnisse erstelltes Modell der Michaeliskirche er-

gänzt die Präsentation. www.dommuseum-hildesheim.de

Ist das der Beginn einer süßen Erfolgsgeschichte? Margareta Ku-

mer und Frank Rosenau jedenfalls wundern sich selbst über den

Erfolg der „Domschokolade“, die sie in ihrem „chocolat – Bistro

am Dom“ anbieten: „Über 800 Tafeln haben wir in nur vier Wo-

chen verkauft, mussten längst Nachschub ordern!“ Der Clou der

Domschokolade: Die beiden Tafeln lassen sich aufklappen wie

die Bernwardstüren im Hildesheimer Dom. Allerdings wiegen

sie nicht wie ihr berühmtes Vorbild mehrere Tonnen, sondern

zwei Mal 35 Gramm. Wer die beiden Tafeln jetzt wie ein Buch öff-

net, findet darin ein Foto der Türen und die wichtigsten Infor-

mationen zur Domsanierung. Denn die profitiert von jeder ver-

kauften Schokolade: 50 Cent des Verkaufspreises von 3,50 Euro

unterstützen das Projekt.

So IST hElFEN EIN GENuSS

SchöNE SchäTZE

Die Christussäule hat den Dom bereits

verlassen und steht nun für die nächs-

ten Jahre in der St.-Michaelis-Kirche. Der

Godehardsschrein aus der Krypta des

Doms wird – wenn es denn seine Trans-

portfähigkeit zulässt – ins amerikani-

sche Ohio verbracht und dort in einer

Reliquienausstellung gezeigt. Auch für

die anderen Schätze werden Präsentati-

onsmöglichkeiten gesucht. Die Domsa-

nierung fordert ihren Tribut. Alles muss

raus – nicht nur aus dem Dom, sondern

auch aus dem Dom-Museum. Doch be-

vor die Kunstwerke auf Reisen gehen

oder sorgfältig verpackt eingelagert

> Neben der Domschokolade und der orgel-cD wird es bald weitere

Produkte rund um den Dom und das Sanierungsprojekt geben.

Ein online-Shop geht in kürze an den Start.

Ein Schatz aus bernwardinischer

Zeit: Die Erkanbald-krümme

ist ein Zeugnis einzigartiger

Schmiedekunst.

Ihre süße Idee hat eingeschlagen: Frank rosenau und margareta kumer.

8 >2015 01/2010

Vier Euro für die Domsanierung bringt

jede verkaufte CD „Hildesheimer Domor-

gel“, die für 17 Euro zu haben ist. Die be-

kannte Organistin Bernadetta Sunavska

hat kurz vor der Schließung des Doms

noch einmal alle Register der Domorgel

gezogen und Werke von Bach, Mozart,

Dupré eingespielt. Erste Eindrücke unter

www.bistum-hildesheim.de (siehe: Video).

r u N D u m D E N D o m