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Provinzial Rheinland Versicherung AG Geschäftsbericht 2019

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Provinzial Rheinland Versicherung AGGeschäftsbericht

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Inhalt

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Provinzial Rheinland Versicherung AGGeschäftsbericht zum 31. Dezember 2019

Vorwort 4 Vorstand, Management,Verantwortlicher Aktuar, Treuhänder 6Dank des Vorstands 8

Lagebericht des Vorstands

Grundlagen der Provinzial Rheinland Versicherung AG Geschäftsmodell 12 Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht) 12 Plan P – Gemeinsam Richtung Zukunft 13 Mögliche Fusion mit der Provinzial NordWest 13 Unsere Mitarbeiter 14 Entgelttransparenzgesetz 15

Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 16 Zur Situation am Versicherungsmarkt 16 Der Geschäftsverlauf im Einzelnen 17 Kapitalanlagen 17

Provinzial Rheinland Versicherung AG auf einen Blick 19

Geschäftsverlauf Überblick 20 Der versicherungstechnische Geschäftsverlauf 20 Beitragseinnahmen 20 Schadenaufwand 21 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb 22 Versicherungszweige 22 Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 23 In Rückdeckung übernommenes Geschäft 35 Kapitalanlagen 36 Überschuss/Garantiemittel 37

Prognose-, Chancen- und Risikobericht Risikobericht 38 Chancenbericht 44 Prognosebericht 45

JahresabschlussProvinzial Rheinland Versicherung AG

Bilanz 48Gewinn- und Verlustrechnung 52Anhang zur Bilanz 54Anhang zur Gewinn- und Verlustrechnung 70Sonstige Angaben 73Versicherungszweige und -arten 78Bericht des Aufsichtsrats 79Mitglieder des Aufsichtsrats 80Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 81Impressum 88

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Aber auch die Finanzmärkte sind im anhaltenden Umbruch. Strafzinsen, Minuszinsen, Negativzinsen – vor wenigen Jahren hätte sich kaum ein Sparer vor- stellen können, dass diese Wortschöpfungen einmal zum Alltagsvokabular gehören. Zahlreiche Geldinstitute reichen seit 2019 die Negativzinsen, die sie selbst aufgrund der Geldmarktpolitik der Europäischen Zentralbank auf Einlagen zahlen müssen, nicht nur an Firmen-, sondern auch an Privatkunden weiter.

Die Lage in der Versicherungswirtschaft hat sich trotz der Herausforderungen nur unwesentlich verändert. Wie schon die Vorjahre war auch 2019 stark von regulatorischen Themen geprägt. So beschäftigte uns weiterhin die Umsetzung um- fassender Regelwerke, wie zum Beispiel Solvency II, die erweiterte europäische Vertriebsrichtlinie IDD oder die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO).

Auch 2019 konnte die Provinzial Rheinland Versicherung AG in einem anspruchsvollen Markt- umfeld erneut ein sehr gutes Geschäftsergebnis erzielen. Neben einem hervorragenden versiche-rungstechnischen Ergebnis konnten gute Vertriebs- ergebnisse erzielt und die Beiträge in einem hart umkämpften Markt weiter ausgebaut werden. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem wir erhebliche Unwetter- und Elementarschäden zu verkraften hatten, ist die Schadenentwicklung deutlich zurück-gegangen. Im selbst abgeschlossenen Geschäft konnten wir im Ergebnis rund acht Prozent weniger

Schadenaufwendungen verbuchen als im Vorjahr. Unsere sogenannte Combined Ratio im selbst abgeschlossenen Geschäft, also die Schaden-Kosten- Quote, liegt bei hervorragenden 82,4 Prozent. Damit liegen wir bereits im zehnten Jahr hintereinander unter dem Durchschnitt der Branche.

Noch besser als erwartet zeigte sich die Wirkung des Ende 2018 beendeten Kosten- und Zukunfts- programms „Plan P“. Bis zum Ende des Wirkungs- zeitraums 2020 war ursprünglich eine jährliche Kostenreduzierung sowie Ertragssteigerung zwischen 20 und 25 Mio. Euro geplant worden. Nach gegen-wärtigen Schätzungen wird die Summe hieraus voraussichtlich bei jährlich rund 32 Mio. Euro liegen.

Eine Fusion mit der Provinzial NordWest hat uns auch in 2019 im Rahmen der Due Diligence intensiv beschäftigt. Im Februar 2020 haben sich die Anteilseigner-Spitzen auf eine wirtschaftliche Einigung zur Fusion verständigt. Es ist nun geplant, die Fusion der beiden Konzerne rück- wirkend zum 1. Januar 2020 vorzunehmen.

Für unternehmerischen Erfolg bleiben unsere Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter im Innen- und Außendienst nach wie vor der wichtigste Faktor. Nur durch ihr großes Engagement, ihre Kompetenz und ihre Identifikation mit dem Unternehmen wird es gelingen, die Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns aufgrund der großen Einsatzbereitschaft unserer

Liebe Geschäftspartner,liebe Leserinnen und Leser,2019 stand im Spannungsfeld zwischen Stagnation und Umbruch: Die deutsche Wirtschaft stagnierte nach Jahren des Booms erstmalig, das Bruttoinlandsprodukt legte lediglich um 0,6 Prozent zu. Ähnlich schwach war das Wachstum zuletzt 2013. Für Unsicherheit sorgten neben der US-Handelspolitik maßgeblich die ungeklärten Folgen des Brexit. Dessen wirtschaftliche Folgen, vor allem für Großbritannien, aber auch für die deutsche Wirtschaft, sind nach wie vor ungewiss und belasten insbesondere die deutsche Exportwirtschaft.

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der starken Kraft unserer Vertriebswege auch in Zukunft erfolg-reich auch in einer fusionierten Provinzial am Markt behaupten werden.

Patric Fedlmeier

Vorsitzender des Vorstands

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Vorstand*, Direktoren, Gebietsdirektoren

Vorstand

Patric Fedlmeier Vorsitzender

Guido Schaefers Stv. Vorsitzender

Dr. Volker Heinke

Sabine Krummenerl

Direktoren

Dr. Marian Berneburg

Sandra Böhm

Volker Broermann

Dr. Martin Creutz

Dr. Jürgen Fassbender

Markus Fehr

Jörg Funck

Dirk Hafer

Christoph Hartmann

Philippa Klaes

Ulrich Kühn (bis 30.06.2019)

Volker Lambrecht

Claudia Luthen

Günter Mohr

Michael Papenberg

Christian Schick

Hans-Gerd Schippa

Dr. Dietmar Schölisch

Jürgen Schütz

Nina Schwerin

Ingrid Simon

Dr. Winfried Stienen

Christian Weier

Thomas Wimmer

Gebietsdirektoren

Achim Follert

Dennis Raddatz

Jacqueline Schüttler

Timo Schütz

Thomas Stein

Heinz-Peter Stockhausen

Gerd Stumm

Markus Toenges

Rüdiger Ziehn

Bernd Zimmermann

* Der Aufsichtsrat der Provinzial Rheinland Versicherung AG hat in seiner Sitzung vom 29. Juni 2017 die Zielquote für den Anteil von Frauen im Vorstand mit 20,0 Prozent bis zum 30. Juni 2022 festgesetzt. Zum 31. Dezember 2019 lag der Anteil von Frauen in diesem Gremium bei 25,0 Prozent.

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S-Vertriebsdirektoren

Dieter Evers

Clemens Teuchert

André Traichel

Vertriebsdirektor Makler

Alexander Böhm

Verantwortlicher Aktuar

Guido Schaefers

Treuhänder

Dr. Jürgen Linden

Hans-Otto Streuber, Stv.

-Vertriebsdirektoren, Vertriebs-direktor Makler, Verantwortlicher Aktuar, Treuhänder

S

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Dank des Vorstands

Guido Schaefers

Stv. Vorsitzender

Patric Fedlmeier Vorsitzender

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Auch in diesem Jahr möchten wir uns bei allen Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit bedanken. Bei den Sparkassen und Landes- Bausparkassen in unserem Geschäftsgebiet für den gemein- samen Vertriebserfolg; bei unseren Eigentümern, dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband, dem Sparkassenverband Rheinland- Pfalz und dem Landschaftsverband Rheinland für die konstruktive Begleitung und Unterstützung.

Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftsstellen- leitern, Kundenberatern und Aus- zubildenden danken wir für ihre besonderen Leistungen. Mit ihrem Einsatz haben sie zu dem erfolg- reichen Geschäftsjahr 2019 bei- getragen.

Den Damen und Herren des Ver-bandes der Geschäftsstellenleiter, des Betriebsrates und den Arbeit-nehmervertretern in den Auf-sichtsräten danken wir ebenfalls für die stets sehr vertrauensvolle und konstruktive Zusammen- arbeit zum Wohle der Provinzial.

Der Vorstand

Patric Fedlmeier

Guido Schaefers

Dr. Volker Heinke

Sabine Krummenerl

Dr. Volker Heinke Sabine Krummenerl

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Provinzial RheinlandVersicherung AGLageberichtzum 31. Dezember 2019

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Grundlagen derProvinzial Rheinland Versicherung AGGeschäftsmodell

Die Provinzial Rheinland Versicherungen sind als Erst- versicherer in allen Versicherungsarten und Sparten des Schaden- und Unfallversicherungs- sowie des Lebensversicherungsgeschäfts tätig. Sie bündeln als Regionalversicherer das Versicherungsangebot der Sparkassen-Finanzgruppe. Im Verbund mit den Sparkassen werden Versicherungen und Finanz-dienstleistungen aus einer Hand angeboten. Mutter-gesellschaft des Provinzial Rheinland Konzerns ist die Provinzial Rheinland Holding Ein Unternehmen der Sparkassen. Zum Konzern gehören die Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen (mit dem Geschäftsgebiet in den Regie-rungsbezirken Düsseldorf, Köln, Koblenz und Trier) und die Lippische Landes-Brandversicherungs- anstalt (im Geschäftsgebiet des ehemaligen Landes Lippe in den Grenzen von 1924), die alle Sparten der Schaden- und Unfallversicherung betreiben. In diesem Segment sind außerdem die Konzerntochterunter- nehmen Sparkassen DirektVersicherung AG (die auch von den VGH Versicherungen, der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, der Oldenburgischen Landesbrandkasse und den rheinischen Sparkassen getragen wird) mit dem Schwerpunkt Kraftfahrt- versicherung und die ProTect Versicherung AG als Risikoträger des Restkreditgeschäftes aktiv.

Das ebenfalls betriebene aktive Rückversicherungs-geschäft wird überwiegend am nationalen Markt gezeichnet. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf die Gruppe der öffentlichen Versicherer und auf deutsche Pool-Beteiligungen. Das Lebensversiche- rungsgeschäft wird durch die Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG Die Versicherung der Sparkassen betrieben. Ferner gehören zum Konzern diverse Dienstleistungsunternehmen, Finanzbeteili-gungen und Immobilienobjektgesellschaften.

Die Gewährträgerschaft der ehemaligen Provinzial Versicherungsanstalten der Rheinprovinz lag seit ihrer Gründung in der öffentlichen Hand. Heute sind der Rheinische Sparkassen- und Giroverband zu 34 Prozent, der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz zu 33 ⅓ Prozent und der Landschaftsverband Rheinland zu 32 ⅔ Prozent Gewährträger der Provinzial Rheinland Holding. Die Versicherungsprodukte der Provinzial sind in das Angebot der Sparkassen ein- gebunden.

Hinweis zum Lagebericht Gemäß gesetzlicher Vorschriften sind im Lagebericht Angaben zum Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht), zur gleichberechtigten Teilhabe an Führungspositionen sowie dem Entgelttransparenzgesetz angegeben. Diese Angaben sind sachlogisch teilweise oder voll- umfänglich nicht seitens unseres Wirtschaftsprüfers testierfähig, insofern bezieht sich der beigefügte Bestätigungsvermerk nicht auf die unter den ge- nannten Teilüberschriften aufgeführten Informationen.

Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht)

Die Provinzial Rheinland Versicherung AG nimmt für sich die Befreiung in Anspruch, dass eine nicht finan- zielle Erklärung im Rahmen des Corporate Social Responsibility (CSR)-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes im Konzernlagebericht der Muttergesellschaft Provinzial Rheinland Holding AöR mit dem Verweis auf die Internetseite

www.provinzial-newsroom.com/nachhaltigkeit/csr-bericht

veröffentlicht wird.

Im Folgenden verwenden wir als Bezeichnung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

ausschließlich die nach der Grammatik männliche Form in einem neutralen Sinne. Diese gewählte

Form dient ausschließlich der besseren Lesbarkeit.

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Vertreter der Anteilseigner der Konzerne Provinzial Rheinland und Provinzial NordWest haben sich nach sorgfältiger Prüfung im Rahmen der Due Diligence über das wirtschaftliche Ergebnis der Fusionsprüfung weitgehend verständigt und sind zu einer wirtschaft-lichen Einigung für eine Fusion der beiden Versiche-rungskonzerne gekommen. Den Gremien der An-teilseigner sowie der beiden Unternehmen wird nun das wirtschaftliche Ergebnis der Fusionsprüfung zur Beschlussfassung vorgelegt, um den Verhandlungs-prozess fortsetzen zu können. Sobald die Beschlüsse vorliegen, soll die Fusion mit Rückwirkung zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden.

Mögliche Fusion mit der Provinzial NordWest

Eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit durch eine deutlich verbesserte Kosten- und Ertragslage sowie gezielte Investitionen in die Zukunftsfähigkeit – das waren die Ziele von „Plan P“, dem Zukunftsprojekt der Provinzial Rheinland, das Ende 2018 ausgelaufen ist. Drei Jahre stand die Provinzial Rheinland im Zeichen dieses Zukunftsprojekts. Neben dem Hand-lungsfeld „Kosten/Ertrag“, für das im ersten Projekt-jahr die wichtigsten Weichen gestellt wurden, wurde im zweiten und dritten Projektjahr mit dem Hand-lungsfeld „Zukunftsfähigkeit“ das Augenmerk auf die Modernisierung des Unternehmens gelegt.

Das Handlungsfeld „Kosten/Ertrag“ beinhaltete unter an- derem den sozialverträglichen Abbau von Mitarbeiter- kapazitäten im Rahmen der demographischen Fluktua- tion, die Automatisierung von Prozessen, Maßnahmen zur Schadenprävention und -regulierung sowie zur Sachkos- tensenkung bzw. -dämpfung. Noch besser als erwartet zeigte sich indes die Wirkung des Programms. Bis zum Ende des Wirkungszeitraums 2020 war ursprünglich eine jährliche Kostenreduzierung sowie Ertragssteigerung zwischen 20 und 25 Mio. Euro geplant worden. Nach gegenwärtigen Schätzungen wird die Summe hieraus voraussichtlich bei jährlich rund 32 Mio. Euro liegen.

Mit dem Handlungsfeld „Zukunftsfähigkeit“ sollte insbesondere die Attraktivität der Provinzial Rhein-land für Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeiter weiter gesteigert werden.

Ob die neue Service-Strategie, digitale Dienstleistun-gen und Services, der Einsatz künstlicher Intelligenz, neue Produktwelten oder spezielle Zielgruppen-konzepte: Die Liste der Maßnahmen, die während der Projektzeit von Plan P angestoßen und umgesetzt wurden, ist lang. Denn Investitionen in die Steige-rung der Attraktivität, insbesondere für die Kunden, hatten im Handlungsfeld „Zukunftsfähigkeit“ die höchste Priorität. Zielsetzung aller Maßnahmen war, die Zufriedenheit der Kunden weiter zu erhöhen.

Plan P – Gemeinsam Richtung Zukunft

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* Vorjahreszahlen in Klammern.

Entwicklung Personalbestand Die Lohn- und Gehaltssumme betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 143,6 (141,9)* Mio. Euro. Der Personal- aufwand blieb damit nahezu auf Vorjahresniveau und entwickelt sich unterhalb der 2019 wirkenden Tarifsteigerungen von rund 1,3 Prozent (1,7 Prozent zum 01.12.2018).

Durchschnittlich waren 2.148 (2.147) Mitarbeiter für die Provinzial Rheinland tätig, davon 166 (167) im angestellten Außendienst zur Unterstützung der Vertriebspartner in den Geschäftsstellen und Spar-kassen. Erfreulicherweise konnten 23 Auszubilden-de nach dem Ende ihrer Ausbildung übernommen werden.

Überblick 2019 2018

Durchschnittswerte Mitarbeiter gesamt 2.148 2.147

davon: Angestellter Außendienst

166

167

Innendienst gesamt (Angestellte und Auszubildende)

1.982

1.980

zum Jahresende

Teilzeit 440 437

befristet 29 24

Auszubildende 141 116

Mutterschutz/Erziehungsurlaub 113 119

Eintritte in den Ruhestand (Innendienst und angestellter Außendienst)

65

66

vorzeitiger Ruhestand 3 8

Erwerbsminderungsrente 1 3

Pensionierung 61 55

Dienstjubiläen

40 Jahre 29 29

25 Jahre 44 45

10 Jahre 60 55

Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen (gem. § 289f HGB) Zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen hat der Vorstand in seiner Sitzung vom 16. Mai 2017 Zielgrößen bis zum 30. Juni 2022 festgelegt; diese liegen für die erste und die zweite Führungsebene bei 30 Prozent; die zweite Führungsebene umfasst dabei sowohl Abteilungs- als auch Gruppenleiter. Zum 31. Dezem-ber 2019 lag der Anteil der Frauen bei 21,7 Pro-zent für die erste sowie 37,5 Prozent für die zweite Führungsebene. Die Zielgrößen für Vorstände und Aufsichtsräte befinden sich unter den Mitgliedern der Vorstände bzw. der Aufsichtsräte auf Seite 6 und Seite 80 dieses Berichts.

Unsere Mitarbeiter

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Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und Entgeltgleichheit von Frauen und Männern Die Provinzial Rheinland lebt die Gleichstellung von Frauen und Männern in vielerlei Hinsicht über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus. Folgende Maß-nahmen ermöglichen eine gute Vereinbarkeit von Familien und Beruf:• flexible Arbeitszeit und -modelle, die die individu-

ellen Ansprüche des Einzelnen berücksichtigen,• Homeoffice,• mobiles Arbeiten,• Umwandlung Sonderzahlung in Freizeit,• Kindertagesstätte „ProviPänz“ im Gebäude der

Provinzial Rheinland,• Kooperation mit dem Kindergarten Cronenburg

in Düsseldorf Wersten,• Eltern-Kind-Büro,• Eltern-Parkplätze sowie• eine ausführliche persönliche Beratung durch den

Bereich Personal.

Überblick 2019 2018

Durchschnittswerte Mitarbeiter gesamt 2.148 2.147

davon: Frauen

1.035

1.033

in Vollzeit 637 633

in Teilzeit 398 400

davon: Männer

1.113

1.114

in Vollzeit 1.072 1.065

in Teilzeit 41 49

Entgelttransparenzgesetz

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* Einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Abschwung. Mit einem Wachstum von 0,6 (1,5) Prozent stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich geringer als zuletzt. Während sich die Dienstleistungs- bereiche als stabil erwiesen haben, schwächelte der industrielle Sektor zusehends. Hierin spiegelt sich eine weltweite Eintrübung der Konjunktur wider, die mit spürbar rückläufigen Exporten einhergeht und für einen negativen Außenbeitrag sorgt. Der Wachstumsbeitrag des Außenbeitrages zum BIP betrug unverändert minus 0,4 Prozent. Dies ist maßgeblich bedingt durch schwierigere außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Insbesondere die Unsicherheiten durch den Handels- konflikt zwischen China und den USA sowie die poten- ziellen Auswirkungen des Brexit dämpfen die Stimmung.

Positive Impulse ergaben sich hingegen in der Binnen- wirtschaft weiterhin aus Bauinvestitionen, privatem Konsum und Staatskonsum. Maßgeblich hierfür waren kräftige Lohnsteigerungen und günstige Finanzierungs- bedingungen. So nahmen die Wachstumsbeiträge der Konsumausgaben mit 1,3 (1,0) Prozent und der Bauinvestitionen mit 0,4 (0,3) Prozent jeweils sogar noch zu.

Der Arbeitsmarkt setzte seine positive Entwicklung 2019 zwar fort, es zeichnet sich aufgrund der wirt-schaftlichen Eintrübung jedoch eine Bodenbildung mit tendenziell steigenden Arbeitslosenzahlen ab. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,0 (5,2) Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 0,7 (1,4) Prozent zu.

Die Verbraucherpreise stiegen mit 1,4 (1,9) Prozent weniger stark als im Vorjahr, wesentlich bedingt durch geringere Energie- und Kraftstoffpreise. Preissteige- rungen ergaben sich insbesondere bei den Bau - investitionen. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm um 2,9 (3,5) Prozent und damit deut- lich stärker zu als die Verbraucherpreise. Hieraus resultierte ein erneuter Kaufkraftzuwachs. Die Spar-quote war mit 10,9 (11,0) Prozent gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

Die Lage in der Versicherungswirtschaft, insbesondere in der Lebensversicherung, ist weiterhin maßgeblich von der verschärften Niedrigzinssituation geprägt. Insbesondere die Erwirtschaftung der den Kunden zugesagten garantierten Leistungen mittels laufender Kapitalerträge wird immens erschwert. Hieraus resul- tiert die Notwendigkeit, die Anlage- und Produkt- politik im Lebensversicherungsgeschäft neu aus- zurichten. So haben sich fondsbasierte Produkte, die entweder ganz oder zumindest teilweise auf Garantien verzichten, bereits als Alternative zum klassischen Versicherungsgeschäft mit Zinsgarantien etabliert.

Für die Schaden- und Unfallversicherung wird das Auftreten von Extremwetterereignissen zunehmend relevanter. Das Jahr 2019 war von einigen schweren Stürmen und starken Überschwemmungen geprägt. Der Schadenaufwand für unwetterbedingte Schäden an Häusern, Hausrat sowie Gewerbe- und Industrie-betrieben beziffert sich nach einer Schätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirt-schaft e. V. (GDV) auf 3,2 Mrd. Euro. Damit handelte es sich um eine im langjährigen Mittel leicht unter-durchschnittliche Schadenbelastung durch Unwetter. Insbesondere Schäden an Kraftfahrzeugen durch Stürme, Hagel, Blitz und Überschwemmung nahmen gegenüber dem Vorjahr aber deutlich zu. Die Sach-versicherung war hingegen in geringerem Maße von Sturm- und Starkregenereignissen betroffen.

Der GDV geht für die Versicherungswirtschaft im Jahr 2019 von einem Anstieg des Beitragsvolumens im Vergleich zum Vorjahr von plus 6,7 Prozent aus. Die Beitragssteigerung wird insbesondere von der Lebens- versicherung im engeren Sinne (i. e. S.)* getragen, jedoch können auch die Schaden- und Unfallver-sicherung sowie die private Krankenversicherung Beitragszuwächse verbuchen.

WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Zur Situation am Versicherungsmarkt

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Der Geschäftsverlauf im Einzelnen

Die Versicherungswirtschaft wuchs im Geschäftsjahr 2019 damit deutlich stärker als prognostiziert. Dies ist auf die über den Erwartungen liegende positive Entwicklung im Einmalbeitragsgeschäft der Lebens- versicherung zurückzuführen, die 2019 eine Beitrags- steigerung um 36,0 Prozent verzeichnete.

Die Schaden-/Unfallversicherung erzielte laut GDV mit 3,4 Prozent einen Zuwachs der gebuchten Beiträge auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Das Wachstum in der Kraftfahrtversicherung schwächte sich gegenüber dem Vorjahr mit einer Steigerung um 2,4 Prozent weiter ab. Stärker wachsen konnte hingegen die Sachversicherung mit einem Beitrags-zuwachs von 5,5 Prozent. Maßgeblichen Anteil hieran hatte die nicht-private Sachversicherung mit einer Steigerung des Beitragsvolumens um 5,5 Prozent sowie im Rahmen der privaten Sachversicherung die verbundene Wohngebäudeversicherung mit einem Plus von 7,5 Prozent. Hier wirkten steigende Versicherungssummen und Deckungserweiterungen positiv auf die Beitragsentwicklung. Auch die Allge-meine Haftpflichtversicherung konnte, bedingt durch die Beitragsanpassungsmöglichkeit im Vorjahr sowie steigende Lohn- und Umsatzsummen, wachsen. Trotz einer Stagnation des Vertragsbestandes verzeichnete auch die Allgemeine Unfallversicherung einen Bei-tragsanstieg.

Ebenfalls erfreulich ist die Schadenentwicklung in der Sachversicherung. Nach einem deutlichen Anstieg im Vorjahr reduzierten sich sowohl im privaten als auch im nicht-privaten Sachversicherungsbereich die Geschäftsjahresschadenaufwendungen spürbar. Von einer höheren Schadenbelastung ist hingegen die Kraftfahrtversicherung betroffen. Dies resultiert vor allem aus einem leicht überdurchschnittlichen Elementarschadenaufwand. Zudem war das Vor-jahr vergleichsweise schadenarm. Für die gesamte Schaden-/Unfallversicherung in Summe erhöhten sich die Schadenaufwendungen vor Abwicklung in 2019 um 1,6 Prozent auf rund 53,3 Mrd. Euro. Für die

marktweite Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung (Combined Ratio) bedeutet dies eine Verbesserung auf rund 93 (94,1) Prozent. Kongruent zu diesen Ent-wicklungen wird ein Anstieg des versicherungstech-nischen Gewinns in der Schaden-/Unfallversicherung auf 4,9 (4,1) Mrd. Euro erwartet.

Kapitalanlagen

Die deutschen Versicherer gehören zu den größten und wichtigsten institutionellen Anlegern. Das Kapital- anlagevolumen der deutschen Erstversicherer belief sich Ende 2018 auf rund 1.385,9 Mrd. Euro. Dies ist mehr als die Bilanzsumme aller deutschen Sparkassen und entspricht fast dem Vierfachen der für 2020 geplanten Ausgaben des Bundeshaushaltes.

Kapitalanlage- volumen

Versicherungs- wirtschaft 2018

(ohne Rück- versicherer)

Geplante Ausgaben

des Bundes 2020

Bilanzsummedeutscher

Sparkassen(Ende 2018)

Bruttoinlands-produkt

2018

Das Kapitalanlagevolumen der Versiche- rungsunternehmen im Vergleich mit wichtigen volkswirtschaftlichen Größen

3.000

2.000

1.000

3.34

4

362

1.24

3

1.38

6

in Mrd. EUR

1717

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Die ohnehin angespannte Zinssituation an den Finanz- märkten hat sich 2019 nochmals verschärft. Die Umlaufrenditen zehnjähriger Bundesanleihen fielen in der zweiten Jahreshälfte deutlich in den negativen Bereich und markierten Anfang September einen historischen Tiefstand. Zeitweise bewegten sich gar dreißigjährige Bundesanleihen im Bereich negativer Renditen. Von einer Entspannung der Zinssituation konnte zum Jahresende keine Rede sein, zumindest aber erholte sich die Rendite zehnjähriger Bundes- anleihen auf minus 0,19 Prozent. Hierin spiegelt sich die weiter unveränderte Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wider. Der wichtigste europäische Leitzins beträgt seit der letzten Zinssenkung der EZB im März 2016 unverändert 0,0 Prozent. Zudem hat die EZB weitere Anleihenkäufe beschlossen und spült damit Liquidität in den Markt, um Investitionen anzukurbeln und die Wirtschaft zu stimulieren. Zeit- gleich hat die US-Notenbank Fed den Leitzins für die USA nach einigen Anhebungen in den Vorjahren 2019 gleich dreimal abgesenkt, um aufkommenden Rezessionsängsten entgegenzuwirken.

Ungeachtet der zunehmenden konjunkturellen Ein-trübung und politischen Unsicherheiten entwickelten sich die weltweiten Aktienmärkte 2019 fast durchweg sehr positiv und konnten dabei die im Vorjahr erfahre- nen Verluste mehr als kompensieren. Der Deutsche Aktienindex (DAX) verzeichnete mit einem Plus von 25,5 Prozent die stärkste Entwicklung seit 2013. Ähn- lich stark entwickelte sich ebenfalls der europäische Aktienmarkt, repräsentiert durch den Index Euro Stoxx 50. Auch die wichtigsten US-amerikanischen Indizes konnten allesamt deutlich gewinnen. So verbuchte beispielsweise der Dow Jones Index eine Steigerung von 22,3 Prozent.

Die Versicherungsbranche ist von den Entwicklungen und Schwankungen am Aktienmarkt jedoch nur bedingt tangiert. Aufgrund der auf Sicherheit aus- gerichteten Anlagepolitik der deutschen Erstversiche- rer ist mit einem Anteil von 83,3 Prozent* der Groß-teil der Kapitalanlagen in risikoärmere Rententitel investiert. Die Sicherheit der Kapitalanlagen wird durch strenge Anlagevorschriften gewährleistet. Dabei legen Versicherer ihr Kapital langfristig und breit gestreut an. Zudem befolgen sie eine Reihe von Bestimmungen, die der Gesetzgeber und die Auf-sichtsbehörde festgelegt haben. Das Aufsichtsrecht schreibt den Unternehmen außerdem vor, dass die Einhaltung der Anlagegrundsätze durch geeignete interne Kontrollverfahren, ein qualifiziertes Anlage-management und eine strategische und taktische Anlagepolitik sicherzustellen ist. Seit Langem setzen Versicherungsunternehmen zur Steuerung ihrer Kapitalanlagen Risikomanagementsysteme ein und richten ihre Portfoliostruktur an der unternehmens-individuellen Risikotragfähigkeit aus.

Entwicklung von DAX, Euro Stoxx 50 und Dow Jones

0

20.000

25.000

30.000

15.000

10.000

5.000

2015 2016 2017 2018 2019

3.001,43.745,23.504,03.290,53.267,5

10.743,011.481,1

12.917,6

23.327,524.719,2

17.425,019.762,6

28.538,4

10.559,0 13.249,0

Dow Jones DAX

Euro Stoxx 50* Stand: 31.12.2018.

18

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f. e. R. = für eigene Rechnung

2019 2018 2017

Gebuchte Bruttobeiträge (Mio. EUR) Zuwachs in %

1.226– 16,4

1.46621,6

1.2052,2

Gebuchte Beiträge f. e. R. (Mio. EUR) Selbstbehalt in %

1.05185,8

1.05772,1

99382,4

Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R. (Mio. EUR) in % der verdienten Beiträge f. e. R.

66262,7

68867,3

64765,4

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f. e. R. (Mio. EUR) in % der verdienten Beiträge f. e. R.

22921,8

24322,9

23323,5

Kapitalanlagen ohne Depotforderungen (Mio. EUR) 2.941 2.814 2.776

Nettoverzinsung in % 3,0 2,9 2,5

Versicherungstechnische Rückstellungen f. e. R. (Mio. EUR) in % der verdienten Beiträge f. e. R.

1.629 154,2

1.597 156,3

1.534 154,9

Eigenkapital (Mio. EUR) in % der verdienten Beiträge f. e. R.

53650,7

53652,4

53654,1

Provinzial Rheinland Versicherung AG auf einen Blick

Im Jahr 2019 konnte die Provinzial Rheinland Versicherung AG in einem anspruchsvollen Markt-umfeld ein erheblich verbessertes Geschäftsergebnis erzielen.

Sowohl im selbst abgeschlossenen Geschäft (s. a. G.) als auch im in Rückdeckung übernommenen Geschäft wurden dabei Brutto- und Nettoergebnisse auf einem langjährigen Höchststand erwirtschaftet. So konnte allein im s. a. G. der ausgewiesene Bruttogewinn um 106,6 Mio. Euro gesteigert werden. Auch die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote brutto) sank gegen- über dem Vorjahr um 8,5 Prozentpunkte auf einen historischen Bestwert von 82,4 (90,9) Prozent. Diese Quote stellt im Vergleich zum Markt, für den der GDV derzeit eine Combined Ratio von ca. 93 Prozent erwartet, einen herausragenden Wert dar. Hierzu trugen die im Marktvergleich günstige Kostenquote sowie eine sehr erfreuliche Schadenentwicklung bei.

Das Nettoergebnis aller Kapitalanlagen der Provinzial Rheinland Versicherung AG belief sich auf 86,4 (81,5) Mio. Euro. Dies entspricht einer Nettorendite von 3,0 (2,9) Prozent. Der Anstieg ist maßgeblich auf die Entwicklung der laufenden Erträge aus Kapital-anlagen zurückzuführen, die trotz des nach wie vor schwierigen Zinsumfeldes auf 86,5 (78,2) Mio. Euro gesteigert werden konnte.

Nach Abzug der Steuern vom Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit verblieb ein deutlich erhöhter Betrag von 152,0 (103,5) Mio. Euro, der gemäß Er-gebnisabführungsvertrag an die Provinzial Rheinland Holding weitergegeben wird.

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Beitragseinnahmen Im s. a. G. konnte die Provinzial Rheinland Versiche- rung AG das Geschäftsjahr 2019 erneut mit einem erfreulichen Zuwachs der gebuchten Bruttobeiträge von 2,7 (3,6) Prozent auf 1.207,5 Mio. Euro abschlie-ßen. Während in Kraftfahrt beinahe eine Stagnation der Beiträge zu beobachten war, konnte in nahezu allen anderen Sparten ein positives Beitragswachs-tum erzielt werden. Wesentlicher Treiber dieses Wachstums waren im besonderen Maße die Sparten Verbundene Wohngebäude, Haftpflicht und Unfall. Obwohl die Provinzial Rheinland Versicherung AG in der Wohngebäudeversicherung bereits Marktführer im Rheinland ist, konnte allein in dieser Sparte der Beitrag mit einem Plus von 5,3 Prozent erneut deut-lich gesteigert werden. Die vom GDV für den gesam-ten Schaden-/Unfall-Markt erwartete Steigerung der Beiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft wird sich voraussichtlich auf 3,4 Prozent belaufen. Die Anzahl der Neuzugänge sank hingegen um 8,6 (plus 3,5) Prozent auf 422 (461) Tsd. Verträge. Gleichwohl konnte die Zahl der mindestens einjährigen Versiche-rungsverträge über alle Sparten um 8.895 Verträge auf 4.719 Tsd. Verträge leicht gesteigert werden.

Aus dem in Rückdeckung übernommenen Geschäft wurden gebuchte Bruttobeiträge von 18,1 (289,8) Mio. Euro vereinnahmt. Die verdienten Bruttobeiträge hingegen erhöhten sich deutlich auf 84,6 (72,4) Mio. Euro. Im Vorjahr war die Übertragung eines Teil- bestandes des Restkreditversicherungsgeschäftes von der Provinzial Rheinland Holding AöR auf die Provinzial Rheinland Versicherung AG zum 31.12.2018 mit Portefeuille-Eintrittsbeiträgen von 217,7 Mio. Euro im übernommenen Geschäft verbunden. Ferner belasteten im Berichtsjahr Beitragsstornierungen aus der Abwicklung dieses Geschäftes die gebuchten Bruttobeiträge mit 51,9 Mio. Euro. Ohne die vor- genannten Effekte bewegten sich die gebuchten Bruttobeiträge mit 70,0 (72,1) Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau.

Der versicherungstechnische Geschäftsverlauf Für das s. a. G. konnte vor Veränderung der Schwankungs- rückstellung ein historisches Bruttoergebnis von 199,3 (92,7) Mio. Euro erwirtschaftet werden. Diese beachtliche Ergebnisverbesserung gelang ins- besondere durch einen erfreulichen Anstieg der Bruttobeiträge bei gleichzeitig deutlich rückläufigen Schadenaufwendungen. Der Bruttoentwicklung im Wesentlichen folgend, schloss die passive Rück-ver sicherung zwar mit einem höheren Saldo zu Ungunsten der Provinzial Rheinland Versicherung AG ab. Vor Dotie rung der Schwankungsrückstellung ergab sich mit 138,5 (77,3) Mio. Euro dennoch ein versicherungs technisches Nettoergebnis auf einem lang jährigen Höchststand.

Das übernommene Rückversicherungsgeschäft, das im Wesentlichen aus Rückversicherungsannahmen von Gesellschaften des Provinzial Rheinland Konzerns sowie aus der Gruppe der öffentlichen Versicherer in Deutschland besteht, schloss ebenfalls das Geschäfts- jahr vor Veränderung der Schwankungsrückstellungen mit einem deutlich gestiegenen versicherungs- technischen Nettogewinn in Höhe von 13,7 (0,1) Mio. Euro ab.

Im Ergebnis wurde für das Gesamtgeschäft vor Berücksichtigung der Schwankungsrückstellung ein erheblich gestiegener versicherungstechnischer Bruttoüberschuss in Höhe von 230,6 (91,6) Mio. Euro erzielt. Nach Abrechnung der Rückversicherung verblieb ein versicherungstechnisches Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung von 152,2 (77,4) Mio. Euro. Bedingt durch die positive Beitrags- und Schadenentwicklung mussten der Schwankungsrückstellung im Saldo 10,8 (13,5 Ent- nahmen) Mio. Euro zugeführt werden. Daraus resul-tierte ein verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung von 141,4 (90,9) Mio. Euro, das sogar das außergewöhnlich sehr gute Ergebnis aus dem Jahre 2008 leicht übertraf.

GeschäftsverlaufÜberblick

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Im Gesamtgeschäft reduzierten sich die gebuchten Bruttobeiträge bilanziell gesehen um 16,4 (plus 21,6) Prozent auf 1.225,6 Mio. Euro. Bereinigt um die im übernommenen Rückversicherungsgeschäft be-schriebenen Sondereffekte ergab sich hier aller dings ein Zuwachs um 2,3 Prozent. Die verdienten Brutto- beiträge erhöhten sich deutlich um 3,6 Prozent auf 1.287,7 (1.243,3) Mio. Euro. Netto waren verdiente Beiträge von 1.055,9 (1.022,1) Mio. Euro zu verzeichnen.

21

Schadenaufwand Nach dem stark schadenbelasteten Vorjahr, in dem erhebliche Unwetter- und Elementarschadenereig-nisse wie „Friederike“ und „Burglind“ zu verkraften waren, hat sich trotz des Sturmtiefs „Eberhard“ die Schadenentwicklung im Berichtsjahr deutlich ent-spannt.

Der Bruttoaufwand für Versicherungsfälle sank im s.a.G. insgesamt deutlich um 8,2 Prozent auf 724,2 (788,6) Mio. Euro. Auch wenn sich in einzelnen Sparten teilweise ungünstige Schadenentwicklungen ergaben, ging der Bruttoaufwand für Geschäftsjahres- schäden insgesamt um 8,3 Prozent auf 816,0 (890,3) Mio. Euro stark zurück.* Neben einem grundsätzlich festzustellenden Normalschadenverlauf sowie einer geringeren Großschadenbelastung in einzelnen Sparten war diese Entwicklung hauptsächlich auf rückläufige, außerordentliche Unwetter- bzw. Elementarschaden- ereignisse zurückzuführen. War für solche Ereignisse über alle Sparten gesehenen im Vorjahr ein Schaden- volumen von rund 123 Mio. Euro zu verzeichnen, so betrug der Vergleichsaufwand im Berichtsjahr ledig- lich rund 48 Mio. Euro. Diese Entwicklung spiegelt sich auch insbesondere in den gemeldeten Geschäfts- jahresschäden wider, die im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 12,5 Prozent zurückgingen. Die Geschäftsjahresschadenquote brutto sank auf 67,8 (76,0) Prozent; die bilanzielle Bruttoschadenquote reduzierte sich auf 60,2 (67,3) Prozent.

Im aktiven Rückversicherungsgeschäft bewegten sich die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle nach Abwicklung mit 58,6 (50,8) Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres.

Für das Gesamtgeschäft ist die Bruttobelastung durch Geschäftsjahresschäden gegenüber dem Vorjahr deutlich um 6,1 (plus 13,1) Prozent

Beitragseinnahmen

0 2019 2018 2017

1.500

1.250

1.000

750

500

250

1.24

3,3

1.02

2,1

1.20

1,7

990,

61.28

7,7

1.05

5,9

Verdiente Beiträge Gesamtgeschäft brutto (Mio. EUR) f. e. R. (Mio. EUR)

* Zum Vergleich: Der GDV rechnet für den Markt bei den Aufwendungen für Geschäftsjahres-

schäden insgesamt mit einer Veränderung von 1,6 Prozent.

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

auf 894,2 (952,7) Mio. Euro gesunken. Insgesamt ver-ringerten sich die Aufwendungen für Versicherungs-fälle brutto auf 782,7 (839,4) Mio. Euro. Für eigene Rechnung verblieb eine Gesamtschadenbelastung von 662,2 (688,2) Mio. Euro. Im Ergebnis sank die bi-lanzielle Nettoschadenquote auf 62,7 (67,3) Prozent.

Schadenaufwand

Aufwendungen für Versicherungsfälle Gesamtgeschäft brutto (Mio. EUR) f. e. R. (Mio. EUR)

740,

5

647,

5839,

4

688,

2

782,

7

662,

2

100

200

300

400

500

600

700

800

900

20190 2018 2017

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Die gesamten Bruttoaufwendungen für den Versiche- rungs betrieb reduzierten sich im vergangenen Geschäftsjahr um 12,2 Prozent auf 260,5 (296,6) Mio. Euro. Hier spiegeln sich in der Hauptsache Minde-rungen bei den Rückversicherungsprovisionen und den Aufwendungen für Altersversorgung wider. In Relation zu den gebuchten Beiträgen stiegen die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Brutto-kostenquote) auf 21,3 (20,2) Prozent.

Im s. a. G. sank die Bruttokostenquote von 23,4 Pro-zent im Jahr 2018 auf 22,2 Prozent im Berichtsjahr. Hiervon fielen für Abschlussaufwendungen 137,2 (140,3) Mio. Euro an. Die Verwaltungskosten beliefen sich auf 130,4 (135,2) Mio. Euro.

Versicherungszweige Die Angaben zu den betriebenen Versicherungs-zweigen und -arten finden sich auf Seite 78 des Geschäftsberichts.

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Bedingt durch die um 49,1 Prozent gesunkenen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb schloss die Kraftfahrt-Unfallversicherung mit einem beacht-lich verbesserten Nettoüberschuss von 1,2 (0,2) Mio. Euro ab.

Unfallversicherung Hier werden die Sparten Allgemeine Unfall, Unfall-versicherung mit Beitragsrückgewähr und Kraftfahrt- Unfall zusammengefasst. Gemessen an den gebuch-ten Bruttobeiträgen ist dieser Versicherungszweig von der Allgemeinen Unfallversicherung geprägt.

Insgesamt stiegen in der Unfallversicherung die gebuchten Bruttobeiträge um 3,4 (3,3) Prozent auf 80,4 Mio. Euro; das Nettoergebnis betrug 18,8 (15,9) Mio. Euro.

In der Allgemeinen Unfallversicherung war ein Bei-tragswachstum von 4,1 (4,0) Prozent auf 74,1 Mio. Euro zu verzeichnen, das überwiegend auf Dynamik-anpassungen, Neuordnungen und einem über den Erwartungen liegenden Neugeschäft durch die Geschäftsstellenleiterorganisation basierte. Gegen-läufig wirkten die um 2,9 Prozent auf 31,6 Mio. Euro leicht erhöhten Aufwendungen für Versicherungs-fälle. Dabei konnte das rückläufige Abwicklungs-ergebnis nicht ganz durch gesunkene Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden ausgeglichen werden. Die Geschäftsjahresschadenquote verbesserte sich erfreulich um 5,1 Prozentpunkte auf 59,3 Prozent; die bilanzielle Schadenquote lag um 0,5 Prozentpunkte leicht unter Vorjahresniveau. Bei kaum veränderten Betriebskosten wurde ein um 2,2 Mio. Euro deutlich erhöhtes Bruttoergebnis verzeichnet. Auch nach Abrechnung mit den Rückversicherern konnte ein erfreu lich gestiegener Nettoüberschuss von 18,1 (15,9) Mio. Euro ausgewiesen werden.

Ein Beitragsminus von 5,6 Prozent sowie erhöhte Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden führten bei der sich in Abwicklung befindenden Unfallversi-cherung mit Beitragsrückgewähr im Wesentlichen zu einem negativen Nettoergebnis von 0,6 (0,2) Mio. Euro.

Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

Unfallversicherung

2019 2018 2017

10

20

30

40

50

60

70

80

0

75,2

63,3

77,6

57,5

80,3

57,6

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

23

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Haftpflichtversicherung In der Haftpflichtversicherung werden die Sparten Allgemeine Haftpflicht, Verkehrshaftung und Luftfahrt- Haftpflicht zusammengefasst. Gemessen an den gebuchten Bruttobeiträgen wird dieser Versicherungs- zweig von der Allgemeinen Haftpflichtversicherung mit über 99 Prozent dominiert.

Erneut konnte in der gesamten Haftpflichtversiche-rung die Zahl der versicherten Risiken um 0,1 (0,5) Prozent gesteigert werden, was im Wesentlichen auf die Entwicklung im Großkundengeschäft zurück-zuführen war. Parallel hierzu erhöhten sich die gebuchten Bruttobeiträge um 2,9 (2,7) Prozent auf 129,2 Mio. Euro und war in etwa zu gleichen Teilen auf Zuwächse im Privat- und Großkundengeschäft zurückzuführen. Hierfür waren vor allem die bis zum 30. Juni 2019 durchgeführte Prämien anpassung so-wie der Bestandsausbau im individuellen Haftpflicht - segment in der Kundengruppe „Industrie“ ursächlich.

Wie generell im Markt auch, war die Allgemeine Haft-pflicht durch rückläufige Schadenstückzahlen und einem gestiegenen Durchschnittsschaden gekenn-zeichnet. Bedingt durch eine ungünstigere Groß-schadenentwicklung erhöhte sich der Aufwand für Geschäftsjahresschäden um 3,3 Prozent. Gleichwohl konnte mit 59,3 (59,5) Prozent erneut eine unter dem Marktdurchschnitt liegende Bruttoschadenquote für Geschäftsjahresschäden erzielt werden. Demgegen-über trug eine günstigere Großschadenentwicklung bei den Vorjahresschäden maßgeblich dazu bei, dass sich der Abwicklungsgewinn in Haftpflicht insgesamt um 27,8 Prozent verbesserte. Unter Einbezug leicht erhöhter Betriebskosten kommt dies insgesamt auch spürbar in der gesunkenen Combined Ratio von 67,9 (73,1) Prozent zum Ausdruck, die damit weiterhin sehr deutlich unter der von der Branche erwarteten Quote von rund 89 Prozent liegt.

Im Ergebnis wurde in Haftpflicht insgesamt ein signifikant verbesserter Bruttoüberschuss von 41,9 (34,0) Mio. Euro ausgewiesen. Aufgrund eines um 11,2 Mio. Euro erhöhten Rückversicherungssaldos zu unseren Lasten ergab sich allerdings ein rückläufiger Nettogewinn von 35,1 (38,3) Mio. Euro. Letztmalig mussten der Schwankungsrückstellung 2,2 Mio. Euro entnommen werden, wobei aufgrund des Wegfalls einer Bildungsvoraussetzung die Auflösung der Schwankungsrückstellung ratierlich über fünf Jahre erfolgte. Der danach verbleibende Gewinn von 37,3 (40,5) Mio. Euro trug erneut maßgeblich zum ver-sicherungstechnischen Gesamtergebnis bei.

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Haftpflichtversicherung

2019 2018 2017

25

50

75

100

125

0

122,

4

94,7

124,

7

91,2

129,

1

87,6

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

24

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Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung

2019 2018 2017

225

200

175

150

125

100

75

50

25

0

Abwicklungsergebnis geprägt. Verantwortlich hierfür zeig- ten sich hauptsächlich fünf Großschäden, die mit einem Volumen von 17,5 Mio. Euro dieses Ergebnis negativ belasteten. Hierdurch erhöhte sich die bilanzielle Brutto-schadenquote auf 81,9 (78,7) Prozent. Abgefedert durch deutlich rückläufige Betriebskosten ergab sich mit 94,9 (92,5) Prozent eine Combined Ratio brutto, die erneut unter der vom Markt prognostizierten Quote von rund 97 Prozent liegt.

Bei der Abrechnung mit dem Rückversicherer führten maß- geblich erhöhte Anteile an den Aufwendungen für Ver- sicherungsfälle dazu, dass sich entgegen dem Vorjahr ein Saldo zu unseren Gunsten von 5,5 (minus 5,2) Mio. Euro einstellte. Der Schwankungsrückstellung mussten wie im Vorjahr 1,3 Mio. Euro entnommen werden, da aufgrund des Wegfalls einer Bildungs voraussetzung die Auflösung der Schwankungsrückstellung ratierlich über fünf Jahre erfolgt. Insgesamt ergab sich hierdurch ein stark verbesserter Überschuss von 17,5 (12,9) Mio. Euro.

Kraftfahrtversicherung In einem hart umkämpften Markt war die Entwicklung in der Kraftfahrtversicherung (ohne Kraftfahrt-Unfall) im Berichtsjahr erneut positiv. Dabei hat sich der Be- stand an versicherten Risiken um 0,2 (minus 0,2) Pro- zent erhöht. Auch wenn infolge des weiterhin inten- siven Wettbewerbs im Jahreswechselgeschäft 2018/ 2019 in allen Sparten Bestandsverluste zu verzeichnen waren, konnten diese durch das unterjährige Neu- geschäft mehr als aufgefangen werden. Während der Durchschnittsbeitrag in den drei Sparten jeweils nahe- zu konstant blieb, erhöhten sich die gebuchten Bei-tragseinnahmen um 0,2 Prozent auf 400,5 Mio. Euro, was auch auf einer durchgeführten Bestandstarifan-passung beruhte. Während im Privatkundengeschäft ein Abrieb um 0,1 Prozent zu verzeichnen war, betrug der Zuwachs im Großkundengeschäft 1,1 Prozent.

Schadenseitig wurden in allen drei Sparten jeweils Scha- denhäufigkeiten auf einem langjährigen Tiefststand aus- gewiesen. Die um 0,4 Prozent gesunkenen Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden wurden durch einen um 33,6 Prozent rückläufigen Abwicklungsgewinn deutlich auf- gezehrt. Insgesamt erhöhte sich der Schadenaufwand auf 318,6 (312,1) Mio. Euro; die bilanzielle Schadenquote lag bei 79,6 (78,1) Prozent. Aufgrund der um 6,1 Prozent deutlich rückläufigen Aufwendungen für den Versiche-rungsbetrieb stellte sich mit 94,8 (94,4) eine Combined Ratio nahe auf Vorjahresniveau ein.

Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung Die gebuchten Bruttobeiträge reduzierten sich leicht um 0,5 (plus 0,9) Prozent auf 224,7 Mio. Euro bei einem nahezu kaum veränderten Bestand der Anzahl der Risiken.

Bedingt durch die Basisschäden nahm der durchschnitt- liche Schadenaufwand zu, obwohl die Schadensmeldun- gen um 3,1 Prozent gesunken sind. Gleichzeitig reduzierte sich überwiegend großschadenbedingt der Aufwand für Geschäftsjahresschäden insgesamt um 0,7 Prozent. Die Geschäftsjahresschadenquote verbesserte sich leicht um 0,2 Prozentpunkte. Allerdings war der Schadenverlauf in dieser Sparte durch ein um 7,8 Mio. Euro rückläufiges

223,

7

209,

7

225,

7

208,

7

224,

7

213,

3

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

25

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2019 2018 2017

175

150

125

100

75

50

25

Sonstige Kraftfahrtversicherung Bei den hier erfassten Risiken konnte der im Vorjahr erstmals ausgewiesene Bruttogewinn erfreulich um 79,2 Prozent auf 9,4 (5,3) Mio. Euro gesteigert werden. Neben den um 1,1 Prozent gestiegenen Beitragseinnahmen war die Ergebnisentwicklung dabei vor allem durch die um 2,1 Mio. Euro rückläu-figen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb geprägt. Wie im Vorjahr blieben die nicht-proportio-nalen Schutzdeckungen im Berichtsjahr schadenfrei, wodurch sich mit 3,9 Mio. Euro ein Saldo zugunsten der Rückversicherer auf Vorjahresniveau ergab. Auf-grund der erfreulichen Entwicklungen konnte auch nach Dotierungen der Schwankungsrückstellungen der Nettogewinn signifikant auf 5,2 (1,4) Mio. Euro gesteigert werden.

In der Fahrzeugvollversicherung stiegen die Beiträge um 1,8 (4,2) Prozent auf 146,6 Mio. Euro und das Ver- tragswachstum betrug 1,6 (0,7) Prozent. Erneut sanken die Schadenstückzahlen; sie beruhten hauptsächlich auf rückläufigen Elementar- und Kollisionsschäden. Demgegenüber nahm der durchschnittliche Schaden- aufwand geringfügig zu, wobei höhere Reparatur- kosten durch die zunehmende Technisierung der Fahr- zeuge und die Verteuerung der Ersatzteile hier weiter- hin eine Rolle spielen. Die Aufwendungen für Ge-schäftsjahresschäden erhöhten sich leicht um 0,6 Prozent, da die Abnahme bei den Aufwendungen für Elementar- und Kollisionsschäden geringer ausfiel als der Zuwachs bei den Aufwendungen für Totalent-wendungen und Glasbruchschäden. Mit 83,1 bzw. 81,4 Prozent lag die Geschäftsjahresschadenquote bzw. die bilanzielle Schadenquote um 1,0 bzw. 1,1 Prozentpunkten erneut unterhalb der schon niedrigen Vorjahreswerte. Verstärkt durch die um 5,6 Prozent gesunkenen Betriebskosten ergab sich mit 97,9 (100,2) Prozent sogar die niedrigste Combined Ratio seit 2006, die damit deutlich unter der vom Markt prognos- tizierten Quote von rund 102 Prozent liegt. Aufgrund dieses erfreulichen Verlaufs konnte zudem wieder erstmals seit 2007 ein positives Bruttoergebnis von

3,1 (minus 0,5) Mio. Euro ausgewiesen werden. Nach Abrechnung mit der Rückversicherung ergab sich ein stark reduzierter Verlust von 0,1 (3,6) Mio. Euro, der sich nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstel-lung auf einen Nettoverlust von 1,5 (3,6) Mio. Euro erhöhte.

Bei einem Rückgang der versicherten Risiken um 0,9 (1,1) Prozent zeigt die Fahrzeugteilversicherung einen Beitragsabrieb von 2,5 (plus 1,1) Prozent. Der Bruttoschadenaufwand sank um 0,6 Mio. Euro und wurde – entgegen der aktuellen Entwicklung am Markt – überwiegend durch gesunkene Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden bestimmt. Verantwortlich hier- für waren hauptsächlich rückläufige Schadensmeldun- gen für Glasbruch- und Elementarschäden. Damit konnten die historisch niedrigen Schadenquoten des Vorjahres um 0,5 bzw. 0,7 Prozentpunkte erneut verbes-sert werden. Unter Einbezug der um 8,5 Prozent rück-läufigen Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen spiegelt sich dies auch in der exzellenten Combined

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Sonstige Kraftfahrtversicherung

0

167,

8

170,

0

173,

9

168,

5

175,

8

166,

4

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

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Prozent reduzierter Bestand verzeichnet wurde. Gleich- wohl fiel durch die konsequente Anwendung der Zeichnungspolitik der damit verbundene Beitrags-abrieb mit 0,9 (4,7) Prozent aber wesentlich geringer als im Vorjahr aus. Dies kommt auch im signifikant gestiegenen Durchschnittsbeitrag zum Ausdruck. Bei einer weiterhin niedrigen Großschadenbelastung sind die Schadenhäufigkeit und die gemeldeten Schäden deutlich gesunken. Dennoch erhöhte sich der Durchschnittsschaden um 43,3 Prozent, was mit unter auch auf einer gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Spätschadenrückstellung basierte. Die Geschäftsjahresschadenquote betrug 67,0 (55,1) Prozent. Verstärkt durch einen um 0,8 Mio. Euro reduzierten Abwicklungsgewinn und rückläufige Aufwendungen für den Versicherungs- betrieb kommt dies auch deut- lich in der gestiegenen Combined

Ratio von 78,6 (81,0) Prozent wider, die den niedrigs- ten Stand seit 2006 aufwies und deutlich unter der von der Branche erwarteten Quote von rund 90 Prozent liegt. Insgesamt konnte ein um 10,6 Prozent erhöhter Bruttoüberschuss gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Auch nach Betrachtung der Rückversicherung und einer Entnahme aus der Schwankungsrückstellung wegen Übersteigens des Sollbetrags in Höhe von 1,1 Mio. Euro konnte mit 6,7 (5,0) Mio. Euro ein erfreulich verbesserter Nettogewinn ausgewiesen werden.

Feuerversicherung In der gesamten Feuerversicherung wurde bei dem Bestand an versicherten Risiken ein Rückgang von 0,4 (0,8) Prozent verzeichnet. Demgegenüber erhöh- ten sich die gebuchten Beiträge um 1,0 (minus 0,1) Prozent auf 53,8 Mio. Euro, wobei die leichten Beitrags- verluste in der Feuer-Industrieversicherung durch die beiden anderen Feuersparten mehr als ausgeglichen werden konnten.

Die Schadensituation war durch einen Rückgang der Häufigkeiten und der Stückzahlen bei einer gleich - zeitig deutlich verbesserten Großschadenentwicklung in Feuer-Sonstige gekennzeichnet. Etwas abgefedert wurde diese Entwicklung durch einen gesunkenen Abwicklungsgewinn. Unter Berücksichtigung der um 11,2 Prozent gesunkenen Betriebskosten ergab sich im Ergebnis eine um 23,9 Prozentpunkte auf 67,3 (91,2) Prozent erheblich reduzierte Combined Ratio auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2009.

Aufgrund dieser Entwicklungen erhöhte sich der Bruttogewinn spürbar auf 15,1 (2,1) Mio. Euro. Auch nach Abrechnung mit den Rückversicherern und Zuführungen zur Schwankungsrückstellung verblieb ein erfreulich verbesserter Nettoüberschuss von 5,1 (2,0) Mio. Euro.

Obwohl die Storni rückläufig sind, konnten diese nicht durch das Neugeschäft kompensiert werden, so dass in der Feuer-Industrieversicherung ein um 7,7 (7,2)

2019 2018 2017

60

50

40

30

20

10

Feuerversicherung

0

53,3

40,3

53,2

48,653

,6

36,1

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

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Ratio von 50,7 (26,8) zum Ausdruck. Bedingt durch diese Entwicklung errechnete sich ein rückläufiger Bruttogewinn von 2,1 (3,4) Mio. Euro. Hieran partizi- pierte auch der Rückversicherer – entgegen dem Vorjahr mit einem gesunkenen Saldo zu dessen Gunsten. Gleichwohl verblieb erneut ein positiver Nettoüberschuss, der sich nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in einen kleinen Verlust von 0,2 (0,4) Mio. Euro umwandelte.

Aufgrund des weiter andauernden Strukturwandels und des schwierigen Marktumfeldes in der Landwirt- schaftlichen Feuerversicherung musste erneut ein Rückgang der versicherten Risiken um 2,9 (3,0) Pro- zent verzeichnet werden. Im Wesentlichen durch Index- anpassungen bedingt konnte allerdings der seit 2009 andauernde Beitragsabrieb gestoppt werden und ein Beitragsplus von 1,4 (minus 0,7) Prozent gezeigt werden. Schadenseitig waren eine deutliche Abnahme der Schadenhäufigkeit sowie ein erheblicher Anstieg des Schadendurchschnitts festzustellen. Auch wenn hier die Aufwendungen zurückgegangen sind, waren diese Entwicklungen jeweils maßgeblich auf einer zum Bestandsabbau überproportionalen Abnahme der Schadenstückzahlen um 36,0 Prozent zurückzu- führen. Die Geschäftsjahresschadenquote verbesserte sich auf 47,4 (50,3) Prozent. Allerdings ergaben ein rückläufiger Abwicklungsgewinn sowie reduzierte Betriebskosten eine leicht gestiegene Combined Ratio von 65,9 (65,3) Prozent. Im Ergebnis wurde ein Bruttogewinn auf Vorjahresniveau ausgewiesen, der sich nach Betrachtung der Rückversicherung auf ein positives Nettoergebnis von 2,0 (1,8) Mio. Euro reduzierte.

In der Sonstigen Feuerversicherung erhöhte sich die Zahl der versicherten Risiken leicht um 0,3 (minus 0,2) Prozent. Gleichzeitig nahmen die Beitragsein- nahmen um 1,2 (0,8) Prozent auf 38,0 Mio. Euro zu, wofür sich insbesondere Indexanpassungen im Kundensegment „Handel, Handwerk und Gewerbe“ sowie Mehrbeiträge aus erfolgreichen Sanierungen

bei Großkunden in den Kundengruppen „Kirchen“ und „Feuerschadengemeinschaft“ verantwortlich zeigten. Nach dem extrem belasteten Vorjahr hat sich das Schadenbild des Geschäftsjahres signifikant gewandelt und war massiv durch deutlich rückläufige Stückzahlen sowie einer außerordentlich verbesserten Großschadenbelastung geprägt. Insgesamt sank der Geschäftsjahresschadenaufwand um 12,7 Mio. Euro, wovon rund 89 Prozent auf reduzierte Rückstellungen für Großbrände entfielen. Die Schadenquote des Geschäftsjahres reduzierte sich markant auf 61,3 (95,8) Prozent. Sie wies damit den niedrigsten Stand in den letzten zehn Jahren auf, was ebenfalls für die bilanzielle Schadenquote sowie für die Combined Ratio von 69,9 (107,6) Prozent galt. Im Ergebnis führten diese Ent- wicklungen zu einem erfreulichen Bruttogewinn von 9,6 (minus 4,7) Mio. Euro. Entgegen dem Vorjahr musste allerdings ein Saldo zugunsten der Rückver-sicherer ausgewiesen werden. Gleichwohl wandelte sich der Nettoverlust von 0,1 Mio. Euro aus dem Vorjahr in einen deutlichen Gewinn von 3,4 Mio. Euro um. Auch nach Berücksichtigung der Veränderung der Schwankungsrückstellung wird mit 3,2 (0,6) Mio. Euro ein kräftig verbesserter Nettoüberschuss aus-gewiesen.

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Verbundene Hausratversicherung Die Verbundene Hausratversicherung zählt einmal mehr zu den ertragsstarken Versicherungszweigen. Dabei konnte nach einem erneuten Bruttogewinn erfreulicherweise auch mit 28,2 (25,1) Mio. Euro ein gestiegener Nettoüberschuss erzielt werden.

Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 1,5 (1,7) Prozent auf 78,2 Mio. Euro. Hierfür waren hauptsäch-lich die vorgenommene Summenanpassung um 1,4 Prozent, die Wertanpassungen bei „Pro-Produkten“ um 2,0 Prozent sowie Mehrbeiträge aus Neuordnungen ausschlaggebend. Allerdings führten rückläufige Neuzugänge bei einem gleichzeitigen Stornoanstieg bei den versicherten Risiken zu einem leichten Rück-gang von 0,5 (0,1) Prozent.

Die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden sanken infolge rückläufiger Zahlungen um 2,5 Mio. Euro und die angefallenen Schäden nahmen um 24,9 Prozent ab. Verantwortlich hierfür zeigten sich im Wesent-lichen die Entwicklungen bei den Schadenarten Feuer/Überspannung, Sturm und Starkregen, wobei die größten Auswirkungen aus einer gesunkenen Belastung durch Elementarschäden resultierten. Gleichzeitig stieg der Durchschnittsschaden in den Schadenarten Feuer/Überspannung und Einbruch-diebstahl an. Die Quote für Geschäftsjahresschäden erreichte mit 32,9 (36,6) Prozent einen langjährigen Rekordtiefststand. Der Rückgang des Abwicklungs-ergebnisses um 1,3 Mio. Euro konnte durch redu-zierte Betriebskosten teilweise abgefedert werden. Insgesamt ergab sich mit 56,0 (59,3) Prozent die beste Combined Ratio seit über 15 Jahren, die erneut wieder deutlich unter der vom Markt prognos-ti zierten Quote von rund 72 Prozent liegt.

2019 2018 2017

80

60

40

20

Verbundene Hausratversicherung

75,5

44,7

76,9

45,6

78,0

43,7

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

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Verbundene Wohngebäudeversicherung Wie im Markt auch, war der Geschäftsverlauf im beitrags- stärksten Sachversicherungszweig in besonderem Maße durch die stark entspannte Schadensituation geprägt. Während im Vorjahr die eingetretenen Unwetter- bzw. Elementarschadenereignisse wie „Friederike“ und „Burglind“ massive Auswirkungen auf das Ergebnis hatten, fiel im Berichtsjahr der – ins-besondere durch „Eberhard“ verursachte – Schaden- aufwand für solche außerordentlichen Ereignisse in dieser Sparte um rund 47 Mio. Euro erheblich geringer aus. Bedingt durch die um 20,9 Prozent deutlich gesunkenen Schadensmeldungen war eine abnehmende Schadenhäufigkeit zu verzeichnen. Allerdings nahm der Schadendurchschnitt zu, wofür sich insbesondere die Schadenarten Feuer und Leitungswasser verantwortlich zeigten. Insgesamt lag der Bruttoschadenaufwand des Geschäftsjahres mit 216,0 Mio. Euro um 15,7 Prozent unter dem Vorjahres- wert. Infolgedessen sank die Geschäftsjahresschaden- quote spürbar auf 65,2 (81,7) Prozent. Auch wenn der Abwicklungsgewinn um 10,0 Mio. Euro deutlich rückläufig war und die Betriebskosten sich leicht erhöhten, kommt diese Entwicklung auch signifikant in der Combined Ratio von 84,5 (98,7) Prozent zum Ausdruck. Damit liegt dieser seit 2013 niedrigste Wert beachtlich unter der von der Branche erwarteten Quote von rund 97 Prozent.

Während sich der Bestand an versicherten Risiken leicht um 0,2 (0,9) Prozent reduzierte, nahm das Beitragsvolumen um 5,3 (7,7) Prozent auf 333,9 Mio. Euro deutlich zu. Im Privatkundengeschäft wurde dabei ein erfreulicher Zuwachs von 5,1 Prozent ver-zeichnet, wofür sich in erster Linie Mehrbeiträge aus jährlichen dynamischen Anpassungen verantwortlich zeigten. Darüber hinaus waren Mehrbeiträge aus Neuordnungen (z. B. mit StarkregenPlus-Einschluss) sowie steigende Neuzugangszahlen bei gleichzeitig spürbar rückläufigen Stornozahlen hierfür ausschlag- gebend. Im Großkundensegment war ein signifikantes Beitragsplus von 7,0 Prozent zu verzeichnen, das

neben jährlichen Indexanpassungen mitunter auch auf Sanierungserfolgen in der Kundengruppe „Woh-nungswirtschaft“ basierte.

Unter Einbeziehung des negativen übrigen Ergebnisses stellte sich entgegen dem Vorjahr ein sehr erfreulicher Bruttogewinn von 43,2 (minus 3,5) Mio. Euro ein. An der positiven Bruttoentwicklung partizipierte auch die Rückversicherung, wodurch sich im Wesentlichen der Saldo zugunsten der Rückversicherer auf 26,1 (0,8) Mio. Euro erhöhte. Anders als im Vorjahr konnte danach ein Nettogewinn von 17,1 (minus 4,4) Mio. Euro ausgewiesen werden, der sich nach Zuführungen (Entnahmen) zur Schwankungsrückstellung auf 16,2 (minus 2,0) Mio. Euro reduzierte.

2019 2018 2017

300

250

200

150

100

50

Verbundene Wohngebäudeversicherung

029

1,7

257,

0313,

6

309,

4

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

331,

2

279,

9

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sicherten Risiken ein Anstieg der Beitragseinnahmen um 4,9 (2,6) Prozent erreicht. Hierfür waren insbe-sondere Mehrbeiträge aus Indexanpassungen bzw. aus Sanierungseffekten in den Kundensegmenten „Kommunen“ sowie „Handel, Handwerk und Gewerbe“ ausschlaggebend. Obwohl sich die gemeldeten Schäden um 10,2 Prozent reduzierten und die Schaden- häufigkeit erstmals unter die 50-Prozent-Marke sank, blieb der Schadenaufwand des Geschäftsjahres nahe- zu auf Vorjahresniveau. Demgegenüber stieg der Ab-wicklungsgewinn beachtlich um 2,1 Mio. Euro, wozu mehrheitlich eine verbesserte Großschadenentwick-lung beitrug. Während die Geschäftsjahresschaden-quote um 4,6 Prozentpunkte sank, reduzierte sich die bilanzielle Schadenquote deutlich auf 91,3 (104,8) Prozent. Verstärkt durch gesunkene Betriebskosten konnte mit 118,9 (134,2) Prozent eine Combined Ratio im üblichen Rahmen ausgewiesen werden. Im Ergebnis nahm der Bruttoverlust spürbar um 6,0 Mio. Euro ab, wobei hier eine Teilauflösung der Rückstel-lung für drohende Verluste mit 0,6 Mio. Euro zusätz- lich erfolgserhöhend wirkte. Auch nach Berücksichti- gung der Rückversicherung ergab sich im Ergebnis ein beachtlich reduzierter Nettoverlust von 1,7 (7,6) Mio. Euro. Während im Vorjahr noch eine Entnahme aus der Schwankungsrückstellung das Ergebnis ver-besserte, war im Berichtsjahr eine Veränderung der Schwankungsrückstellung nicht erforderlich.

Die Glasversicherung zählte einmal mehr zu den positiven Ergebnisträgern mit hohen Überschüssen und wies gegenüber dem Vorjahr kaum Besonder-heiten auf. Wie im Vorjahr wurde ein leichter Anstieg der versicherten Risiken um 0,1 Prozent verzeichnet. Gleichzeitig konnte das Beitragsvolumen um 0,1 (minus 0,3) Prozent gesteigert werden. Sowohl brutto als auch netto wurde nahezu ein Überschuss auf Vor-jahresniveau erzielt. Die Combined Ratio errechnete sich brutto mit 67,5 (67,9) Prozent.

Sonstige Sachversicherungen Bei einer weiterhin schwierigen Lage am Markt wurden in allen größeren Einzelsparten der gewerblichen Sachversicherung erfreuliche Beitragszuwächse er- zielt. Zudem konnte die Anzahl der versicherten Risiken insgesamt um 1,5 (1,6) Prozent gesteigert werden. Neben einer Abnahme der Bruttoaufwendun- gen für den Versicherungsbetrieb um 2,8 Prozent hat sich zusätzlich die Schadensituation im Ergebnis deut- lich verbessert und war maßgeblich durch die bereits erwähnte geringere Schadenbelastung durch Sturm- bzw. Elementarschadenereignisse geprägt. Konkret stellen sich die Entwicklungen wie folgt dar:

Während in der Einbruchdiebstahlversicherung beim Bestand an versicherten Risiken ein Anstieg von 2,7 (2,8) Prozent festzustellen war, verbuchten die Beiträge einen überproportionalen Zuwachs um 3,8 (1,8) Prozent. Ursächlich hierfür waren mitunter die Entwicklungen in den Kundensegmenten „Spar-kassen“ sowie „Handel, Handwerk und Gewerbe“. Auch wenn überwiegend Frequenzschäden zu einem Anstieg der angefallenen Schäden um 3,7 Prozent führten, reduzierte sich der Durchschnittsschaden mit 5,3 Prozent deutlich überproportional. Der Schadenaufwand des Geschäftsjahres war zudem insgesamt rückläufig und auch die Schadenhäufig-keit lag erfreulich nur leicht über dem Vorjahres-niveau. Weiterhin führte ein mehr als verdoppelter Abwicklungsgewinn zu einer deutlichen Verbesse-rung der Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle um 1,1 Mio. Euro. Dies schlägt sich spürbar in der rückläufigen bilanziellen Schadenquote von 39,6 (47,9) Prozent nieder. Trotz der um 19,4 Prozent erhöhten Betriebskosten ergab sich ein erfreulicher Bruttogewinn von 4,8 (3,9) Mio. Euro, der sich nach Abrechnung mit den Rückversicherern und nach Veränderung der Schwankungsrückstellung auf einen Nettoüberschuss von 3,7 (1,3) Mio. Euro reduzierte.

In der Leitungswasserversicherung wurde neben einem um 0,9 Prozent vergrößerten Bestand an ver-

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In der Sturmversicherung war eine leichte Erhöhung des Bestandes an versicherten Risiken um 1,0 (1,3) Prozent bei einem maßgeblich durch Indexanpassun- gen bedingten Beitragszuwachs von 6,5 (3,7) Pro- zent festzustellen. Hieran hatten insbesondere die Entwicklungen in den Kundensegmenten „Handel, Handwerk und Gewerbe“ und „Landwirtschaft“ einen großen Anteil. Gleichwohl war der Geschäftsverlauf in dieser Sparte erneut erheblich durch die Schaden- entwicklung geprägt. Insgesamt wurden 7.490 (12.110) gemeldete Schäden sowie um 16,9 Mio. Euro signifikant gesunkene Aufwendungen für Geschäfts-jahresschäden registriert. Dabei geht der deutliche Rückgang jeweils maßgeblich auf das mit Unwetter- bzw. Elementarschadenereignissen extrem belastete Vorjahr zurück. Unter Berücksichtigung eines um 0,4 Mio. Euro erhöhten Abwicklungsergebnisses und leicht rückläufiger Betriebskosten äußert sich diese Entwicklung auch stark in der Combined Ratio von 87,9 (174,6) Prozent. Im Ergebnis ergab sich entgegen dem Vorjahr ein erfreulicher Bruttogewinn von 2,8 (minus 16,0) Mio. Euro, der sich allerdings nach Ab-rechnung mit der Rückversicherung in einen Netto-verlust umwandelte. Der Schwankungsrückstellung mussten 1,9 (Entnahmen 7,7) Mio. Euro zugeführt werden, wodurch sich schließlich mit 3,3 (3,0) Mio. ein leicht erhöhter Fehlbetrag einstellte.

Unter Andere Sachversicherungen werden neben der Technischen Versicherung und der Extended- Coverage-Versicherung weitere Sachversicherungs-zweige zusammengefasst.

Neben einem Rückgang der versicherten Risiken um insgesamt 1,5 (2,5) Prozent führten insbesondere die Entwicklungen in der Maschinen- und Montagever- sicherung dazu, dass entgegen dem Vorjahr in der Technischen Versicherung ein erfreuliches Beitrags- plus von 1,9 (minus 3,8) Prozent auszuweisen war. Ursächlich hierfür waren insbesondere Mehrbeiträge aus einer im Berichtsjahr vorgenommenen Bei-trags- und Summenanpassung sowie aus höheren

Ver siche rungssummen im vermittelten Neugeschäft. Mit Ausnahme der Elektronikversicherung zeigten sich in den übrigen technischen Zweigen steigende Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden. Abge-federt durch einen erhöhten Abwicklungsgewinn, der maßgeblich auf der Bauleistungsversicherung beruhte, erhöhten sich die Aufwendungen für Ver-sicherungsfälle allerdings nur leicht um 0,1 Mio. Euro. Getrieben durch die um 14,8 Prozent reduzier-ten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb ergab sich eine rückläufige Combined Ratio von 71,5 (75,7) Prozent. Insgesamt nahm der Bruttoüber-schuss um 0,5 Mio. Euro zu, woran der Verlauf in der Elektronik- und der Bauleistungsversicherung einen wesent lichen Anteil hatten. Auch nach Betrachtung der Rückversicherung konnte ein erhöhter Netto-gewinn von 2,7 (2,0) Mio. Euro verzeichnet werden.

Der Geschäftsverlauf in der Extended-Coverage- Versicherung (einschließlich Allgefahrenversicherung) war sehr erfreulich. Die gebuchten Beiträge zeigten ein ausgeprägtes Wachstum von 6,0 (6,5) Prozent auf 29,0 Mio. Euro bei einem überproportionalen Anstieg der versicherten Risiken um 15,9 (21,0) Prozent. Zum stetigen Beitragswachstum führten steigende Preise am Markt im Kundensegment „Industrie“ sowie die intensive Bestandsarbeit und das Wachstum in der Kundengruppe „Handel, Handwerk und Gewerbe“, wo vor allem die Erweiterung des Produktes „ProFirm flexibel“ um den Baustein „unbenannte Gefahren“ sehr gut angenommen wurde. Demgegenüber sanken die Schadensmeldungen um 25,1 Prozent, was ins- besondere bei den Frequenzschäden mit geringer Schadenhöhe zum Ausdruck kam. Auch wenn die Belastung durch die Schadenarten Einbruchdiebstahl und Leitungswasser zugenommen hat, trug insbe- sondere eine deutliche Verbesserung bei den Elemen- tarschäden zu einem Rückgang der Geschäftsjahres- schadenaufwendungen um 13,0 Prozent bei. Im Ergeb- nis wurde mit 64,0 (77,4) Prozent die niedrigste Geschäftsjahresschadenquote seit 2004 ausgewiesen. Zudem führten rückläufige Zahlungen sowie Reservie-

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rungen für Vorjahresschäden zu einer deutlichen Ver- besserung des Abwicklungsergebnisses um 4,6 Mio. Euro, woran die Großschadenentwicklung einen großen Anteil hatte. Unter Einbezug der gesunkenen Betriebs- kosten kommt dies auch spürbar in der Combined Ratio von 66,3 (100,4) Prozent zum Ausdruck, die damit den niedrigsten Wert seit zehn Jahren aufwies. Insgesamt konnte daher ein positiver Bruttoüber-schuss von 9,7 (minus 0,1) Mio. Euro verzeichnet werden, der sich nach Abrechnung mit der Rückver-sicherung auf 2,4 (minus 4,4) Mio. Euro reduzierte. Damit konnten brutto seit 2017 bzw. netto seit 2010 erstmals wieder schwarze Zahlen verzeichnet werden. Bedingt durch die Beitrags- und Schadenentwicklung mussten der Schwankungsrückstellung allerdings 6,9 (1,1) Mio. Euro zugeführt werden, so dass die Sparte mit einem Nettoverlust von 4,5 (5,5) Mio. Euro abschloss.

Sonstige Sachversicherungen

2019 2018 2017

25

50

75

100

125

0

112,

4

92,1

115,

0

125,

8

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

119,

6

98,1

Sonstige Versicherungen Hierunter werden die Betriebsunterbrechungs- Versicherung, die Beistandsleistungsversicherung, die Vertrauensschadenversicherung und andere Sonstige Versicherungen zusammengefasst. Erwähnenswerte Auffälligkeiten bzw. Besonderheiten bei den hier aggregierten Risiken ergaben sich bei folgenden Sparten:

Bei kaum veränderten Beiträgen sind in der Betriebs - unterbrechungs-Versicherung nach dem schaden- armen Vorjahr die Aufwendungen für Geschäftsjahres- schäden um 0,5 Mio. Euro gestiegen, was maß- geblich auf die Reservierung eines Großschadens in der Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung zurückzuführen war. Im Wesentlichen durch geringere Eingangsreserven bedingt, verminderte sich in gleicher Höhe der Abwicklungsgewinn. Die Combined Ratio errechnete sich unter Einbezug erhöhter Betriebskosten in der Betriebsunterbrechungs-Ver-sicherung mit 83,9 (50,6) Prozent. Aufgrund einer in 2018 vorgenommenen Auflösung einer Rückstellung für drohende Verluste reduzierte sich das übrige Ergebnis im Berichtsjahr um 0,8 Mio. Euro. Der ins-gesamt um 2,0 Mio. Euro rückläufige Bruttogewinn wandelte sich nach Abrechnung mit den Rückver- sicherern zunächst in einen kleinen Fehlbetrag um und erhöhte sich nach Zuführung zur Schwankungs-rückstellung auf einen Nettoverlust von 0,7 (plus 0,2) Mio. Euro.

In der Beistandsleistungsversicherung wurden die um 0,2 Mio. Euro erhöhten Schadenaufwendungen durch die jeweils um 0,6 Mio. Euro gestiegenen Beiträge bzw. gesunkenen Betriebskosten über- kompensiert, so dass entgegen dem Vorjahr im Ergebnis ein erfreulicher Nettoüberschuss von 0,8 (minus 0,2) Mio. Euro auszuweisen war. Während in der Vertrauensschadenversicherung der Zuwachs bei den verdienten Bei- trägen durch

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Sonstige Versicherungen

2019 2018 2017

4

8

12

16

20

0

9,4

8,910

,2

8,8

(brutto Mio. EUR) verdiente Beiträge Schäden und Kosten

10,9

9,1

gestiegene Betriebskosten aufgezehrt wurde, führten um 0,8 Mio. Euro rückläufige Aufwendungen für Versicherungsfälle sowie eine Verbesserung des übrigen Ergebnisses um 0,3 Mio. Euro zu einem kleinen Fehlbetrag von 0,1 (1,1) Mio. Euro.

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Das übernommene Rückversicherungsgeschäft wird periodengleich ausgewiesen. Die Annahmen, zu denen das Unternehmen von seinen Zedenten die Jahresabschlussabrechnung nicht zeitgerecht erhält, werden auf Basis aktueller Informationen der Zedenten geschätzt.

Das aktive Rückversicherungsgeschäft ist wie im Vor- jahr vorwiegend auf Rückversicherungsannahmen von Gesellschaften des Provinzial Rheinland Konzerns und aus der Gruppe der öffentlichen Versicherer in Deutschland sowie auf Beteiligungen an Pool- Gemeinschaften der deutschen Versicherungswirt-schaft beschränkt. Mit Wirkung zum 31.12.2018 wurde das bis 2018 von der Provinzial Rheinland Holding AöR in Rückdeckung übernommene Geschäft der ProTect Versicherung AG einschließlich der Retro- zession an die VöV Rückversicherung KöR auf die Provinzial Rheinland Versicherung AG übertragen.

Die ausgewiesenen Bruttoprämien ohne Portefeuille- Beiträge sinken im Geschäftsjahr aufgrund von Rückverrechnungen in dem von der ProTect Versiche- rung AG übernommenen, in früheren Jahren von der Provinzial Rheinland Holding AöR gezeichnetem Rückversicherungsgeschäft in Höhe von 51,9 Mio Euro insgesamt auf 18,1 (72,1) Mio. Euro. Nach propor tio- naler Retrozession und nicht-proportionaler Schutz-deckung verblieben davon netto gebuchte Prämien in Höhe von 42,4 (48,1) Mio. Euro. Der Geschäfts- verlauf in der übernommenen Rückversicherung war 2019 unauffällig, größere Schäden oder Schaden- ereignisse belasteten das Geschäftsergebnis in der übernommenen Rückversicherung nicht. Der Einfluss der Prämienrückverrechnungen auf die verdiente Prämie sorgte aber trotzdem dafür, dass in der Geschäftsjahresschadenquote der in den Vorjahres- vergleichen bereits hohe, maßgeblich von dem Schadenereignis „Friederike“ vom 18.01.2018 mit- bestimmte Vorjahreswert von 86,1 Prozent mit 92,4 Prozent dennoch übertroffen wurde. Das Abwick-

In Rückdeckung übernommenes Geschäft

lungsergebnis brutto aus der Vorjahres-Schaden-rück stellung erhöhte sich mit 19,6 (11,5) Mio. Euro auf das Niveau des Jahres 2017, so dass brutto nach dem versicherungstechnischen Verlust von 1,1 Mio. Euro im Vorjahr in 2019 ein Ertrag von 31,3 Mio. Euro auszuweisen war. Die Retrozessionsabgaben und Schutzdeckungen sorgten für eine Belastung des Ergebnisses von 17,5 Mio. Euro (Entlastung von 1,2 Mio. Euro), so dass netto ein Überschuss von 13,7 (0,1) Mio. Euro erzielt wurde. Den Schwankungsrück-stellungen und den Schwankungsrückstellungen ähnlichen Rückstellungen war im Berichtsjahr ein Betrag von 3,0 Mio. Euro zuzuführen (im Vorjahr Ent-nahme von 0,8 Mio. Euro). Nach Veränderung dieser Rückstellungen ergab sich ein Ertrag von 10,7 (0,9) Mio. Euro.

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festverzinslichen Inhaberschuldverschreibungen wurde netto um 37,2 Mio. Euro erhöht. Neu anlagen in dieser Anlageform wurden in Höhe von 95,5 Mio. Euro getätigt.

Im Jahr 2019 wurde ein einfach strukturiertes Produkt (Callables) mit einem Nominal von 5 Mio. Euro getilgt.

Neuanlagen Die Bruttoneuanlagen inkl. Depotforderungen beliefen sich auf 646,7 Mio. Euro. Diese dienten zu gut 54 Prozent der Liquiditätssteuerung. Zu rund 61 Prozent finden sich auch Liquiditätspositionen in den Abgängen des Geschäftsjahres wieder. Die Brutto-neu anlage für längerfristige Kapitalanlagen inkl. Depotforderungen betrug 295,3 Mio. Euro.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen (inkl. Ausleihungen) wurden um netto 5,2 Mio. Euro abgebaut. Der Bestand an langfristigen

Kapitalanlagen

Bestand 2019 Mio. EUR

2019 %

2018 Mio. EUR

2018 %

Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 0,4 0,0 0,4 0,0

Anteile an verbundenen Unternehmen 319,4 10,9 314,5 11,2

Ausleihungen an verbundene Unternehmen 125,0 4,3 125,0 4,4

Beteiligungen 206,5 7,7 216,6 7,7

Ausleihungen an Beteiligungen 0,0 0,0 – –

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.676,2 57,0 1.518,6 54,0

Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 325,9 11,1 288,7 10,3

Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 33,7 1,1 38,4 1,4

Sonstige Ausleihungen 251,3 8,5 309,9 11,0

Einlagen bei Kreditinstituten – – – –

Andere Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen) 2,0 0,1 2,0 0,1

Summen (ohne Depotforderungen) 2.940,5 100,0 2.814,2 100,0

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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Ergebnis aus Kapitalanlagen Das Nettoergebnis aller Kapitalanlagen betrug 86,4 (81,5) Mio. Euro. Die laufenden Erträge betrugen 86,5 (78,2) Mio. Euro.

Auf Kapitalanlagen wurden Zuschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. Euro, überwiegend auf gemischte Fonds (0,3 Mio. Euro) vorgenommen. Dagegen erfolgten Abschreibungen in Höhe von insgesamt 0,9 Mio. Euro – im Wesentlichen auf Beteiligungen (0,3 Mio. Euro) und auf Anteilen an verbundenen Unter - nehmen (0,4 Mio. Euro).

Aus dem Abgang von Kapitalanlagen stammten 5,3 Mio. Euro Gewinne, überwiegend aus Beteiligungen (4,4 Mio. Euro) und festverzinslichen Inhaberschuld-verschreibungen (0,9 Mio. Euro). Diesen Gewinnen standen Verluste in Höhe von 0,6 Mio. Euro, über- wiegend aus Abgängen von Rentenfondsanteilen (0,5 Mio. Euro), gegenüber.

Bezogen auf den mittleren Kapitalanlagenbestand betrug die Nettoverzinsung 3,0 (2,9) Prozent. Per Saldo werden zum Ende des Geschäftsjahres stille Reserven in Höhe von 724,2 (473,8) Mio. Euro oder 24,6 (16,8) Prozent des Gesamtbestands an Kapital-anlagen ausgewiesen. In den Bewertungsreserven enthalten sind stille Lasten in Höhe von 1,7 Mio. Euro, die im Anhang auf den Seiten 61 und 64 näher erläutert sind. Angaben zur Höhe der Buch- und Zeit-werte der Kapitalanlagen finden sich im Anhang auf den Seiten 60 und 64 des Geschäftsberichts.

Übriges Ergebnis Der Saldo aus technischem Zinsertrag, Sonstigen Erträgen und Sonstigen Aufwendungen geht mit minus 74,1 (68,7) Mio. Euro zu Lasten des Gesamt- ergebnisses. Ursächlich für diese Entwicklung sind maßgeblich um 5,8 Mio. Euro erhöhte Zinsaufwen-dungen für Altersversorgungsverpflichtungen.

Überschuss Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres in Höhe von 152,0 (103,5) Mio. Euro wurde aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages in voller Höhe an die Provinzial Rheinland Holding abgeführt.

Garantiemittel Unser Eigenkapital verblieb unverändert bei 535,7 Mio. Euro. Infolge des Beitragswachstums sank das Eigen-kapital im Verhältnis zu den verdienten Nettobeiträgen von 52,4 Prozent auf 50,7 Prozent. Die Garantiemittel (Eigenkapital und versicherungstechnische Rückstel-lungen) erreichten 2.164 (2.133) Mio. Euro.

Überschuss/Garantiemittel

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Prognose-,Chancen- und RisikoberichtRisikobericht

Die Übernahme und Steuerung der Risiken ihrer Kunden zählen für die Provinzial Rheinland Versicherung AG zum Kerngeschäft. Die gegebenen Versprechen zur Vorsorge und Risikoabsicherung wollen wir jederzeit erfüllen können, daher sind die Festigung der Finanz-kraft und die Erhaltung der Sicherheitslage unseres Unternehmens für uns von besonderer Bedeutung. Unternehmerische Risiken, wie sie beispielsweise vom Kapitalmarktumfeld ausgehen, werden durch unsere zielgerichteten Risikomanagementaktivitäten, die in einen umfangreichen Risikomanagementpro-zess eingebettet sind, gesteuert. Dieser Prozess wird nachfolgend detaillierter beschrieben.

Der Risikomanagementprozess Die Risikomanagementaktivitäten der Provinzial Rhein- land Versicherung AG basieren auf einer ausführlich formulierten Risikostrategie. Sie steckt den strategi- schen Rahmen für das Management von Risiken ab und beschreibt die Auswirkungen der Geschäfts-strategie auf die Risikosituation des Unternehmens, den Umgang mit den vorhandenen Risiken und die Fähigkeit, neu hinzugekommene Risiken zu tragen.

Das darauf aufbauende ganzheitliche und in einer eigenständigen Leitlinie geregelte Risikomanage-mentsystem besteht aus zentralen und dezentralen Komponenten. Dezentral werden in den zuständigen Fach- und Funktionsbereichen Einzelrisiken identifi- ziert, analysiert, kommuniziert sowie individuell gesteuert. Durch diesen dezentralen Risikomanage- mentansatz werden die Kenntnisse der Fachbereiche bezüglich der Risiken ihres Geschäftsfeldes und ihrer Arbeitsprozesse optimal genutzt. Ergänzt wird diese wichtige Komponente durch das zentrale Risiko- management, das unternehmensweit die Risikositua- tion überwacht. Kernaufgaben sind neben der Koor-dination und Integration der Risikomanagementakti-vitäten insbesondere die Pflege, Aktualisierung und Auswertung der aus den Fachbereichen gemeldeten Risikoinformationen, die Risikoaggregation, ein regelmäßiges Maßnahmen-Controlling sowie eine

umfangreiche Berichterstattung an den Vorstand. Dieser kombinierte Ansatz soll es ermöglichen, Risiken frühzeitig zu erkennen, einzuschätzen und voraus- schauend zu steuern, um dadurch eine für das Unter- nehmen bestandsgefährdende Situation zu vermeiden. Darüber hinaus führt die interne Revision zur Sicher-stellung der Funktionsfähigkeit des Risikomanage-mentprozesses jährliche Systemprüfungen durch.

Das Risikomanagement stellt als integraler Bestand- teil der Unternehmensführung einen kontinuierlichen Prozess dar. Es ist in die bestehende Organisation und die vorhandenen Berichtswege eingebunden. Auf diese Weise ist eine feste Einbindung in alle Unternehmensbereiche und Geschäftsprozesse gewährleistet. Die Verknüpfung mit der operativen Planung sorgt für eine frühzeitige Identifizierung und Erfassung von wesentlichen Risiken.

Der Risikomanagementprozess beginnt mit der Identifizierung der Risiken in den dezentralen Geschäftsbereichen. Im Anschluss daran erfolgt die Risikoanalyse. Hier werden die identifizierten Risiken bezüglich ihrer Auswirkung und Eintrittswahrschein-lichkeit bewertet. Bei der Risikobewertung werden bereits ergriffene Maßnahmen und vorhandene Steuerungsinstrumente berücksichtigt und, sofern notwendig, weitere Maßnahmen geplant. Ziel dieser Risikoinventur ist es, alle Risiken entsprechend ihrem Gefährdungspotenzial in eine Rangordnung zu bringen, um die Risikosteuerung effizient auszu-richten. Die Risikoinventur mündet in regelmäßigen Berichten an die Unternehmensleitung mit dem Ziel einer zeitnahen und bedarfsgerechten Versorgung der Entscheidungsträger mit Risikoinformationen, um Transparenz und eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen.

Im Rahmen der Risikoüberwachung werden in den dezentralen Einheiten regelmäßig die entsprechenden Risikoeinflussfaktoren (auch Risikoindikatoren genannt) beobachtet und bei kritischer Entwicklung der Ein-

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flussfaktoren das zentrale Risikomanagement und die Unternehmensleitung informiert.

Das Risikomanagementsystem der Provinzial Rhein-land Versicherung AG sieht zudem ein umfassendes Berichtswesen vor. Differenziert wird in regelmäßige Risikoberichte zur gesamten Risikosituation und die Sofortberichterstattung zur kurzfristigen Information über negative Risikoentwicklungen oder neue Risiken.

Zur Unterstützung des Risikomanagementprozesses besteht ein Risikokomitee Komposit. Es dient der optimalen Verknüpfung des zentralen Risikomanage-ments mit der in den Fachbereichen stattfindenden Risikosteuerung und der Abstimmung der dezentralen Risikomanagementaktivitäten. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Konkretisierung von Grundsätzen der Risikosteuerung, die Diskussion von Ergebnissen der Risikokapitalberechnung sowie die Beratung über die Ausgestaltung von Risikolimiten.

Weiterhin ist ein Investmentkomitee etabliert, das ein hohes Maß an Transparenz über die Kapital-anlagen und über die Entscheidungsprozesse bei der Risikonahme schafft. Im Komitee werden alle wichtigen Entscheidungen in der Kapitalanlage besprochen. Dies gilt insbesondere, wenn entweder eine bereichsübergreifende Sichtweise notwendig ist oder eine ablehnende Zweitmeinung durch das Kapitalanlagerisikocontrolling vorliegt.

Eine weitere Möglichkeit zur Besprechung risiko-orientierter Themen bilden Risikokonferenzen. Bei den Risikokonferenzen handelt es sich um anlass-bezogene Zusammenkünfte von Risikoverantwortli-chen und Experten zur Erörterung von Risiken und risikobehafteten Sachverhalten. Diese Konferenzen sind je nach Themenstellung unterschiedlich besetzt, stets jedoch mit Beteiligung des zentralen Risiko-managements. Mithilfe dieser Institution sollen die Transparenz und die Risikokommunikation, die einen wesentlichen Beitrag zur Risikofrüherkennung leis-ten, weiter gefördert werden.

Unser Risikomanagementsystem

Risiko- identifizierung

Risikoanalyseund

-bewertung

Risiko-steuerung

Risiko- überwachung

Risikobericht-erstattung

Risikokomitee Komposit InvestmentkomiteeRisikokonferenzen

Prüfung durch die interne Revision

Risikostrategie

Im Folgenden werden die spezifischen Risiken der Provinzial Rheinland Versicherung AG dargestellt. Auf die unternehmensübergreifenden Risiken gehen wir im Konzernlagebericht ein.

Versicherungstechnisches Risiko In der Schaden-/Unfallversicherung gehören das Prämien- und Reserverisiko sowie das Naturkatastro- phen-/Kumulrisiko zu den wesentlichen versicherungs- technischen Risiken.

Das Prämienrisiko beinhaltet die Gefahr, dass die tat- sächlichen Entschädigungsleistungen für die vertrag- lich übernommenen Risiken die hierfür prognostizierten Schadenaufwendungen übersteigen. Auslöser hier- für können das Zufalls-, Änderungs- oder Irrtums- risiko sein. So kann es beispielsweise durch Groß-schäden zu einem zufallsbedingten Ansteigen der Schadenleistungen kommen.

Das Änderungsrisiko bezeichnet eine ungünstige Abweichung vom Schadenerwartungswert aufgrund von Veränderungen der Rahmenbedingungen, des Schadengeschehens oder des Verhaltens der Versicherungsnehmer. Zudem kann die Beitrags-kalkulation aufgrund irrtümlich falscher Annahmen unzutreffend sein.

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* Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen.** Modell zur individuellen Einschätzung von Überschwemmungskumulen.

Ein weiteres Risiko in der Schaden-/Unfallversicherung ist das Reserverisiko. Es bezeichnet die Gefahr, dass die gebildeten Rückstellungen für bekannte, aber noch nicht abgewickelte Schäden und für unbekannte Versicherungsfälle die zukünftig erforderlichen Schaden- auszahlungen nicht decken können.

Das dritte wesentliche Risiko ist das Naturkatastro- phen-/Kumulrisiko. Es bezeichnet das Risiko, dass eine Vielzahl von Schäden bei den Versicherungs- nehmern aufgrund eines einzelnen Ereignisses aus- gelöst wird.

Wir begegnen den oben beschriebenen Risiken durch vielfältige Maßnahmen. Zur Begrenzung der Haftungs- höhe geben wir einen Teil der übernommenen Risiken an ausgewählte Rückversicherer weiter, deren Bonität wir laufend anhand ihrer Ratings, ihres Marktverhal-tens und ihrer finanziellen Ausstattung überprüfen.

Eine weitere Maßnahme zur Sicherstellung der Ver- sicherungsleistung stellen Rückstellungen dar, die für bekannte und unbekannte, bereits eingetretene Ver- sicherungsfälle, die noch nicht (vollständig) reguliert sind, gebildet werden. Die Dotierung der Rückstellungen erfolgt vorsichtig und verantwortungsvoll. Die Reserve- abwicklung wird jährlich bewertet, die Abwicklungs- ergebnisse werden laufend überwacht. Sie zeigen für die vergangenen zehn Jahre eine ausreichende Schadenreservierung. Die bilanziellen Schadenquoten und Abwicklungsergebnisse für eigene Rechnung entwickelten sich wie in nachfolgender Tabelle dar-gestellt:

Das Kumulrisiko durch Elementar- und Sturmschaden- ereignisse hat aufgrund des hohen Anteils an Gebäude- versicherungen in unserem Versicherungsbestand einen wesentlichen Einfluss auf unsere Risikoposition. Auch diesen Risiken begegnen wir mit einer ent- sprechenden Rückversicherungspolitik. Außerdem kalkulieren wir mittels geeigneter Risikomodelle seltene schwere Sturmereignisse in die Beiträge ein. Die Betrachtung des Erdbebenrisikos erfolgt anhand von Simulationen verschiedener Schadenereignisse nach Lage des Epizentrums und der Intensität des Bebens. Die Steuerung des Überschwemmungsrisikos erfolgt unter Berücksichtigung der vom GDV ent- wickelten Modelle ZÜRS* und HQ Kumul** im Zusam-menhang mit ständigen Bestandsanalysen.

Kapitalanlagerisiko Der Kapitalanlagenbestand der Provinzial Rheinland Versicherung AG dient der jederzeitigen Erfüllbarkeit der Verpflichtungen gegenüber den Versicherungs-nehmern. Die Auswahl von Kapitalanlagen erfolgt grundsätzlich vor dem Hintergrund der vorhandenen Wechselwirkung zwischen Ertrag und Risiko. Die Risiken werden unter Beachtung der aufsichtsrechtlichen Vor- schriften streng überwacht und durch ein umfassen-des internes Controlling und Berichts wesen für das Kapitalanlagenmanagement transparent gemacht.

Kapitalanlagen unterliegen Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken.

Marktrisiken beinhalten die Gefahr möglicher Wert- verluste der gehaltenen Kapitalanlagen aufgrund von Veränderungen von Marktpreisen (Credit Spreads,

Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Bilanzielle Schadenquote f. e. R. in % der verdienten Beiträge 67,9 67,9 61,8 64,1 66,2 66,5 64,0 65,4 67,3 62,7

Abwicklungsergebnis f. e. R. in % der Eingangsrückstellung 9,5 10,7 10,6 9,0 9,4 8,9 10,9 6,4 9,0 7,9

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Zinsen, Immobilienpreisen, Aktienkursen, Wechsel- kursen oder Rohstoffpreisen) oder sonstigen preis- beeinflussenden Parametern (Marktliquidität, Volatili- tät und Korrelationen). Der Messung und dem Controlling der gegebenen Marktrisiken kommt eine zentrale Bedeutung zu. Das Risikomanagement wird deshalb durch regelmäßige deterministische und stochastische Modellrechnungen unterstützt. Zur Quantifizierung des Marktrisikos wird das Portfolio bestimmten Stress-Szenarien unterzogen. Die fol-gende Übersicht stellt die Marktwertveränderung der Kapitalanlagen in ausgewählten Schockereignissen zum 31.12.2019 dar:

Nr. Szenario Marktwertänderung

1 Zinsen +1 ProzentpunktAktien unverändert

– 154,2 Mio. EUR

2 Zinsen unverändertAktien –20 %

– 91,8 Mio. EUR

3 Zinsen +1 ProzentpunktAktien –20 %

– 246,0 Mio. EUR

Die zinssensitiven Kapitalanlagen werden fortlaufend mit geeigneten Risikokennzahlen beobachtet und gesteuert. Die Übersicht zeigt, dass eine Erhöhung des allgemeinen Zinsniveaus um einen Prozentpunkt beim Gesamtbestand aller Kapitalanlagen zu einem Marktwertverlust in Höhe von rd. 154,2 Mio. Euro führt.

Die Kontrolle und Steuerung der Risiken aus der Anlage in Aktienfonds erfolgt anhand eines umfassenden Reportings der aktienmarktbezogenen Performance- und Risikokennzahlen. Zur Steuerung des Aktien- exposures werden in Spezialfonds derivative Instru-mente eingesetzt.

Im Falle einer Erhöhung des Zinsniveaus um einen Prozentpunkt und eines gleichzeitigen Rückgangs an den relevanten Aktienmärkten um 20 Prozent ist mit einem Marktwertverlust in Höhe von rd. 246,0 Mio. Euro zu rechnen.

Das Management möglicher Wechselkursverluste von Anlagen in Fremdwährung wird durch ein monatliches Berichtswesen über eingegangene Währungsrisiken unterstützt. Diese Investments werden aus Gründen der Diversifikation dem Gesamtportfolio in geringem Umfang beigemischt.

Das Kreditrisiko bei Kapitalanlagen umfasst Zahlungs- ausfälle und mögliche Marktwertverluste durch Ver- schlechterung der Kreditwürdigkeit von Emittenten bzw. Darlehensnehmern. Bei den einzelnen Anlage- entscheidungen wird daher dem Emittenten- und Anleihenrating besondere Bedeutung beigemessen. Der Grundsatz einer guten Mischung und Streuung der Schuldner sowie feste Limite für Disponenten, bezogen auf einzelne Schuldner, werden neben einem differenzierten Reporting über Kreditrisiken als Steue- rungselemente eingesetzt.

Circa 55 Prozent der langfristigen Rentenanlagen in der Direktanlage und in Fonds (Angabe ohne Hypo- theken und Liquidität) sind in Schuldtiteln des Finanzsektors angelegt. Einen Überblick über die Anlagen im Sektor der Banken/Finanzdienstleister per 31.12.2019 zeigt folgende Darstellung:

Staaten und gedeckte/einlagen-/institutsgesicherte Anlagen

Sonstige IHS/NSV Genüsse, Nachrang, ABS

Provinzial Rheinland Versicherung AG – Banken/Finanzdienstleister (Financials) nach Anlageart

70,8 %

16,3 %

12,9 %

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Insgesamt verteilen sich die langfristigen Renten- anlagen (ohne Hypothekendarlehen, Geschäftsstellen- leiterdarlehen und ohne Liquidität) auf über 490 Schuldner/Schuldnergruppen. Engagements mit jeweils einem Volumen von über 25 Mio. Euro bestehen bei 18 Schuldnern/Schuldnergruppen. Die zwei größten Engagements mit einem Volumen von über 100 Mio. Euro sind die Provinzial Rheinland Holding AöR sowie die Republik Frankreich.

Ein Liquiditätsrisiko umfasst die Gefahr, die Zahlungs- verpflichtungen nicht vollständig und rechtzeitig erfüllen zu können. Eine ausreichende Fungibilität der Kapitalanlagen stellt sicher, dass die für die Schaden- regulierung notwendige Liquidität stets gewährleistet ist. Eine detaillierte unternehmensweite Liquiditäts- planung ermöglicht zeitnah unterjährige Anpassungen zur Gewährleistung dieses Erfordernisses.

In der Aufbau- und Ablauforganisation sind Handel, Controlling und Backoffice der Kapitalanlagen von-einander getrennt.

Verunsicherung darüber, in welchem Ausmaß die Infektionswelle mit dem Coronavirus die globale Volkswirtschaft beeinträchtigt, hat an den Finanz-märkten bereits zu merklich höherer Volatilität geführt. Die Provinzial Rheinland Versicherung beobachtet die Entwicklung aufmerksam; Marktpreis-risiken werden dabei durch bestehende Systeme zur Wertuntergrenzensteuerung der Kapitalanlagen begrenzt.

Operationelle Risiken Operationelle Risiken bezeichnen die Gefahr von Schäden, die infolge von Störungen oder Versagen von internen Abläufen, Mitarbeitern oder technischen Systemen einschließlich der Informationssicherheit des Unternehmens oder durch externe Ereignisse wie Katastrophen eintreten. Wir begegnen diesen Risiken durch laufende Analysen und eine kontinuierliche Optimierung der Prozesse, klare Verfahrens- und Arbeitsanweisungen sowie den Einsatz umfassender Vollmachtenregelungen. Mit einer hausweiten und sehr ausführlichen Prozessdokumentation erfüllen wir die Anforderungen an ein Internes Kontrollsystem (IKS). Daneben verfügen wir über ein Notfallmanage-ment, das Regelungen zur Gefahrenabwehr sowie Katastrophen- und Notfallpläne beinhaltet, und über umfangreiche Weisungen und Maßnahmen zur Gewährleistung der IT-Sicherheit, der wir einen hohen Stellenwert beimessen. Operationellen Risiken, die aus Dienstleistungs- oder Funktionsausgliederungen resultieren können, wird mit strengen Prüf- und Dokumentationsvorschriften bei Outsourcing (wie z. B. durch Risikoanalysen und Expertenbefragungen) begegnet.

Zu den operationellen Risiken werden auch Rechts- risiken gezählt. Den Umgang mit Rechtsrisiken und insbesondere Compliance-Risiken regelt die Leitlinie Compliance. Neben Gesetzen und Rechts- vorschriften gehören auch Verhaltensrichtlinien zu den einzuhaltenden Normen. Darüber hinaus werden die zahlreichen regulatorischen Änderungen fort-laufend beobachtet und ihre Auswirkungen auf die Provinzial Rheinland Versicherung AG bewertet.

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Sonstige Risiken Zu den nennenswerten sonstigen Risiken werden der- zeit strategische Risiken, das Reputationsrisiko sowie Modellrisiken gezählt. Sonstige Risiken werden regel- mäßig im Rahmen der Planungsprozesse, der Risiko- inventur und des ORSA-Prozesses oder anlassbezogen im Rahmen der Risikokomitee-Sitzungen qualitativ beurteilt.

Gesetzliche und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen An das Risikomanagement wurden in den letzten Jahren durch Veränderung der gesetzlichen und auf-sichtsrechtlichen Rahmenbedingungen zunehmend erhöhte Anforderungen gestellt. Von besonderer Bedeutung ist dabei das seit dem 1. Januar 2016 EU-weit geltende Versicherungsaufsichtsrecht Solvency II, das zu wesentlich erweiterten Solvabilitäts-, Berichts- und Governance-Anforderungen geführt hat.

Die weitere Verkürzung der Meldefristen, die Umset-zung der aufgrund eines EIOPA-Reviews geänderten Gesetzestexte zu Solvency II und die Teilnahme an weiteren EIOPA-Reviewprozessen stellen die Versicherungsunternehmen vor zusätz liche Heraus- forderungen.

Gesamteinschätzung der Risikolage Es sind derzeit keine Risiken feststellbar, die den Fort- bestand der Provinzial Rheinland Versicherung AG gefährden. Wesentliche Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nachhaltig negativ beein-flussen können, werden durch das installierte Risiko-managementsystem identifiziert und gesteuert.

Die aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen werden von der Gesellschaft erfüllt. Die konkreten Quoten werden im April 2020 gemäß gesetzlich vorgegebener Frist im Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (SFCR) zum 31.12.2019 veröffentlicht.

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Chancenbericht

Als öffentlicher Versicherer arbeitet die Provinzial Rheinland Versicherung AG in ihrem Geschäftsgebiet neben dem Vertriebskanal der Geschäftsstellen im ver- trieblichen Verbund mit den Sparkassen sowie in Koope- ration mit ausgewählten Maklern zusammen. Genau in diesem Mix der Vertriebskanäle bestehen große Chancen. Dabei gehört die enge Verbundenheit unse- res Unternehmens mit dem regionalen Umfeld und den in unserem Geschäftsgebiet lebenden Menschen, die wir als einer der führenden Versicherer mit Ver- sicherungsschutz versorgen, zu unseren herausragen- den Stärken. Diese starke Position im regionalen Versicherungsmarkt sehen wir als Differenzierungs- merkmal zu unseren Mitbewerbern. Im Jahr 2018 erzielte die Provinzial – gemessen am Beitragsauf- kommen des selbst abgeschlossenen Geschäfts im Vergleich mit bundesweit tätigen Wettbewerbern den 9. Platz von 153 Sachversicherern. Auch in Zukunft werden wir uns darauf konzentrieren, unsere gute Marktposition in der Schadenversicherung zu behaupten und weiter auszubauen. Vor dem Hinter- grund insgesamt stagnierender Konjunkturaussichten, einer aber dennoch stabilen Kaufkraft und einer steigenden Anzahl der privaten Haushalte sehen wir gute Absatzchancen im Bereich der privaten Sach- versicherung. Um weiterhin unsere hervorragende Kostenposition im Markt der Serviceversicherer zu erhalten, optimieren wir fortlaufend unsere Geschäfts- prozesse und arbeiten eng mit allen Konzernunter- nehmen zusammen, um Synergiepotenziale zu nutzen. In Segmenten, in denen Chancen auf gemeinsame Erfolge bestehen, gehen wir Kooperationen ein – ins- besondere im Kreis der öffentlichen Versicherer. Eine große Bedeutung messen wir dem Thema Schaden- prävention bei. So fördern wir in bereits langer Tradi- tion die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren unseres Geschäftsgebietes, indem wir neben der Bereit- stellung von Ausrüstung auch die Verbands- und Pro- jektarbeit der Feuerwehren unterstützen. Darüber hinaus bieten wir unseren Firmenkunden umfassende Brandschutz-Beratungen an. Um den Kundenservice zu erhöhen sowie im Schadenfall unbüro kratisch und

schnell zu helfen, sieht unser Schadenmanagement enge Kooperationen mit einem breiten Handwerker- und Kfz-Werkstätten-Netz vor. Dieses Angebot ent-lastet die Kunden im Falle von Gebäude- und Fahr-zeugschäden, vermeidet unnötige Kosten und trägt damit zu günstigeren Preisen bei.

Das Thema Digitalisierung rückt zunehmend in den Fokus unserer Aktivitäten. Hierbei verfolgen wir einer- seits die Möglichkeiten, Kundenpotenziale auszu- schöpfen, die Bedürfnisse der Kunden noch besser zu verstehen und den Kunden individuelle Produktvor- schläge sowie neue Wege für den Vertragsabschluss anzubieten. Andererseits wollen wir durch den Aus- bau und die Optimierung unserer modernen Service- leistungen, wie zum Beispiel des Online-Kundenportals oder der Entwicklung einer Kunden-App, den Kunden Instrumente zur komfortablen Verwaltung ihrer Ver- träge zur Verfügung stellen und damit die Kunden-zufriedenheit steigern. Neben dem verbesserten Service und einer Erhöhung der Kundenbindung sehen wir darin auch die Chance der Kostenreduktion durch Prozessverschlankung sowie der Optimierung interner Abläufe nebst Produktivitätserhöhung.

Zum Jahresbeginn 2020 hat die Provinzial Rheinland ihr Programm #WIR BEGEISTERN KUNDEN gestartet. Damit sollen „Freiräume im Leben“ – das Markenver-sprechen der Provinzial Rheinland – für die Kunden erlebbar gemacht werden. Hierzu gehören unter an-derem die Etablierung besonderer Services wie etwa der neuen Dienstleistungsplattform „Mein Zuhause und ich“ , eine empathischere Kundenbetreuung so-wie die Schaffung einer Unternehmenskultur, die sich immer wieder neu an den sich rasant verändernden Kundenbedürfnissen ausrichtet.

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Prognosebericht

Für das Jahr 2020 wird ein leichter Anstieg der deutschen Wirtschaftsleistung erwartet. Der Sach-verständigenrat geht in seinem Jahresgutachten für das Jahr 2020 von einem Wachstum des Brutto-inlandsproduktes von 0,9 (0,6 kalenderbereinigt) Prozent aus, die Bundesregierung berichtet in ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2020 von einem erwarteten Wachstum um 1,1 Prozent in 2020. Einen wesentlichen Anteil an den leicht verbesserten, aber insgesamt unverändert geringen Wachstumsaussichten für 2020 hat die anhaltende Unsicherheit des Ausgangs des Handelskonfliktes zwischen den USA und China sowie des Brexit.

Trotz des kalenderbereinigt stagnierenden Wachstums wird die Nachfrage durch die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und eine expansiv ausgerichtete Geld- und Fiskalpolitik gefördert. Die weiterhin starke Inlandsnachfrage führt zu einer Auslastung der Produktionskapazitäten. Die Arbeitslosenquote ist weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau, wenngleich sie voraussichtlich 2020 geringfügig ansteigen wird und geht weiter einher mit einer Erhöhung der Kaufkraft der privaten Haushalte, die bei voraussichtlich unveränderter Sparquote dem Konsum zugutekommt.

Mit Auftreten des Coronavirus nehmen die Konjunktur- risiken wieder zu. Aufgrund der Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft wird das Virus aller Voraussicht nach auch in anderen Teilen der Welt wachstums- dämpfend wirken. Die Auswirkungen auf die Ver- sicherungswirtschaft sind nach Einschätzung des GDV zum jetzigen Zeitpunkt jedoch gering.

Die gegenüber 2019 voraussichtlich leicht verbesserte konjunkturelle Lage und die weiterhin positiven Aus- sichten des Privatkonsums begünstigen die Versiche- rungsnachfrage. Der GDV erwartet in 2020 für die Schaden-/Unfallversicherung einen Beitragszuwachs von 2,5 Prozent. Als wesentlicher Treiber des Wachs-

tums werden erneut steigende Versicherungssummen und Deckungserweiterungen aufgrund wachsender Naturgefahren.

Für die Kraftfahrtversicherung geht der GDV von einem stabilen Wachstum aus, auch wenn dieses nicht gänzlich an das Vorjahreswachstum anknüpfen wird. Die Beitragsentwicklung in der gewerblichen Sach-versicherung wird auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts erwartet.

Wir gehen 2020 von einem Anstieg der Beiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft aus. Dabei werden Zuwächse sowohl in den Sach- als auch in den HUK- Sparten erwartet. Nachdem für die Kraftfahrtsparten, ähnlich wie im Markt, ein weiter abnehmendes Wachstum angenommen wird, prognostizieren wir für die beitragsstärkste Sachsparte Wohngebäude-versicherung auch aufgrund von Indexanpassungen einen weiterhin hohen Beitragszuwachs. Während im Jahr 2019 größere Sturmereignisse weitestgehend ausblieben, wird für das neue Geschäftsjahr von einem steigenden Geschäftsjahresschadenaufwand ausgegangen, der durch positive Abwicklungsergeb- nisse abgefedert wird. Insgesamt wird mit einem Bruttoschadenvolumen annähernd auf dem Niveau des Jahres 2018 gerechnet. Sofern im Jahresverlauf keine außergewöhnlichen Ereignisse eintreten, können auch für das Jahr 2020 wieder positive ver- sicherungstechnische Ergebnisse erwartet werden.

Die Geldpolitik der EZB ist weiterhin auf Expansion ausgerichtet, seit September 2019 sind erneut Anleihekäufe möglich. Eine geldpolitische Wende ist auch unter der neuen EZB-Präsidentin nicht erkenn- bar. Die nach wie vor niedrigen Zinsen stellen daher unsere Kapitalanlage auch im Jahr 2020 vor große Herausforderungen. Unter Berücksichtigung dieser Situation passen wir unsere Anlagepolitik verantwor- tungsvoll

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und sicherheitsorientiert an. Dennoch werden unser Kapitalanlageergebnis sowie die Nettoverzinsung im Jahr 2020 voraussichtlich stagnieren. Sollte sich die Zinsentwicklung jedoch schneller als erwartet erholen und sich die Zinsen auf einem höheren Niveau stabili- sieren, besteht die Chance, dass die Kapitalanlagen langfristig einen höheren Beitrag zum Unter nehmens- ergebnis liefern können.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld belastet durch seinen Einfluss auf unsere Pensionsverpflichtungen auch in 2020 deutlich das Gesamtergebnis der Provinzial Rheinland Versicherung AG. Das Ergebnis wird voraussichtlich im Vergleich zu den beiden letzten Jahren in 2020 erkennbar geringer ausfallen.

Unter Berücksichtigung der prognostizierten wirt-schaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, unserer strategischen Ausrichtung sowie der Abwägung wesentlicher Risiken sind wir davon überzeugt, dass wir unsere Chancen bestmöglich nutzen werden, um unseren Kunden und Partnern weiterhin hochwertige Produkte und beste Servicequalität zu fairen Preisen bieten zu können.

Düsseldorf, den 10.03.2020

Der Vorstand

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Provinzial RheinlandVersicherung AGJahresabschlusszum 31. Dezember 2019

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BilanzJahresbilanz zum 31.12.2019 der Provinzial Rheinland Versicherung AG

Aktivseite EUR EUR EUR2019 EUR

2018 EUR

A.

Immaterielle Vermögensgegenstände I. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.808.507 6.882.789

II. Geschäfts- oder Firmenwert 18.276.500 25.085.007 19.938.000

B.

Kapitalanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 407.357 427.764

II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Anteile an

verbundenen Unternehmen 319.394.289 314.478.840

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 125.000.000 125.000.000

3. Beteiligungen 206.502.854 216.621.357

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.865 650.903.008 –

III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.676.239.485 1.518.645.001

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 325.922.884 288.687.370

3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 33.702.723 38.413.589

4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 153.341.683 251.804.902

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 97.996.940 58.128.945

c) übrige Ausleihungen – 251.338.623 –

5. Einlagen bei Kreditinstituten – –

6. Andere Kapitalanlagen 2.004.840 2.289.208.555 2.004.840

IV. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft 570.983 2.941.089.903 595.133

davon an verbundene Unternehmen: EUR – (Vj.: EUR –)

Übertrag 2.966.174.910 2.841.628.530

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* Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

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Aktivseite EUR EUR EUR2019 EUR

2018 EUR

Übertrag 2.966.174.910 2.841.628.530

C.

Forderungen I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an: 1. Versicherungsnehmer 37.696.453 34.011.581

2. Versicherungsvermittler 3.214.407 40.910.860 3.317.860

davon an verbundene Unternehmen: EUR – (Vj.: EUR –)

II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 16.002.994 10.566.850

davon an verbundene Unternehmen: EUR 370.215 (Vj.: EUR 197.069)

davon an Beteiligungsunternehmen:* EUR 12.376.301 (Vj.: EUR 3.300.444)

III. Sonstige Forderungen 61.339.656 118.253.510 65.817.010

davon an verbundene Unternehmen: EUR 13.485.275 (Vj.: EUR 8.767.150)

davon an Beteiligungsunternehmen:* EUR 21.810.324 (Vj.: EUR 24.946.248)

D. Sonstige Vermögensgegenstände I. Sachanlagen und Vorräte 16.259.629 16.214.619

II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 85.267.191 66.387.136

III. Andere Vermögensgegenstände 387.472 101.914.292 311.823

E. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten 9.749.664 11.722.754

II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 3.858.507 13.608.171 4.207.254

Summe der Aktiva 3.199.950.883 3.054.185.417

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50

Passivseite EUR EUR2019 EUR

2018 EUR

A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 100.000.000 100.000.000

II. Kapitalrücklage 415.398.530 415.398.530

III. Gewinnrücklagen 1. gesetzliche Rücklage 10.000.000 10.000.000

2. andere Gewinnrücklagen 10.253.270 20.253.270 535.651.800 10.253.270

B.

Versicherungstechnische Rückstellungen I. Beitragsüberträge 1. Bruttobetrag 291.805.112 353.879.363

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 131.698.446 160.106.666 189.230.813

II. Deckungsrückstellung 1. Bruttobetrag 40.434.689 38.471.977

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft – 40.434.689 –

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 1. Bruttobetrag 1.487.855.072 1.467.418.296

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 280.744.129 1.207.110.943 283.853.785

IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung 1. Bruttobetrag 3.613.900 3.493.800

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft – 3.613.900 –

V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 210.666.676 199.900.646

VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 1. Bruttobetrag 7.748.322 8.241.036

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 926.762 6.821.560 1.628.754.434 1.042.316

Übertrag 2.164.406.234 2.132.930.004

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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51

* Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Passivseite EUR EUR2019 EUR

2018 EUR

Übertrag 2.164.406.234 2.132.930.004

C.

Andere Rückstellungen I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 711.799.549 677.500.497

II. Steuerrückstellungen 2.099.800 2.099.800

III. Sonstige Rückstellungen 22.451.174 736.350.523 23.315.564

D. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rück- deckung gegebenen Versicherungsgeschäft – –

E.

Andere Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber 1. Versicherungsnehmern 91.721.340 88.480.862

2. Versicherungsvermittlern 12.648.878 104.370.218 5.976.703

davon gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR – (Vj.: EUR –)

II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 18.108.025 1.359.504

davon gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR 12.752.917 (Vj.: EUR 24.336)

davon gegenüber Beteiligungsunter- nehmen:* EUR – (Vj.: EUR –)

III. Sonstige Verbindlichkeiten 176.595.299 299.073.542 122.281.598

davon: aus Steuern: EUR 23.610.720 (Vj.: EUR 21.530.340) im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 770.690 (Vj.: EUR 1.101.125) gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR 143.699.537 (Vj.: EUR 92.412.746) gegenüber Beteiligungsunternehmen:* EUR 622.840 (Vj.: EUR 490.752)

F. Rechnungsabgrenzungsposten 120.584 240.885

Summe der Passiva 3.199.950.883 3.054.185.417

Für die Unfallversicherung und die Haftpflichtversicherung wird folgende versicherungsmathematische Bestätigung gemäß § 2 Absatz 5 Nr. 1 der AktuarV abgegeben: Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter den Posten B. II. und B. III. der Passiva eingestellte Deckungsrückstellung unter Beachtung der §§ 341f und § 341g HGB sowie unter Beachtung der aufgrund des § 88 Abs. 3 VAG erlassenen Rechtsverordnung berechnet worden ist.

Düsseldorf, den 03.03.2020 Der Verantwortliche Aktuar Guido Schaefers

Ich bestätige hiermit entsprechend § 128 Abs. 5 VAG, dass die im Vermögensverzeichnis aufgeführten Vermögens- anlagen den gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen gemäß angelegt und vorschriftsmäßig sichergestellt sind.

Düsseldorf, den 03.03.2020 Der Treuhänder Dr. Jürgen Linden

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Gewinn- und VerlustrechnungGewinn- und Verlustrechnung der Provinzial Rheinland Versicherung AG für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

* – = Erhöhung.

Posten EUR EUR2019 EUR

2018 EUR

I. Versicherungstechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung a) Gebuchte Bruttobeiträge 1.225.634.971 1.466.060.134

b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge 174.246.326 1.051.388.645 408.981.179

c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge 62.074.251 – 222.753.038

d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer d) an den Bruttobeitragsüberträgen – 57.532.367 4.541.884 1.055.930.529 187.739.407

2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 1.534.063 1.589.707

3. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 2.186.307 2.058.715

4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a) Zahlungen für Versicherungsfälle aa) Bruttobetrag 762.324.153 768.748.441

bb) Anteil der Rückversicherer 123.634.549 638.689.604 118.040.436

b) Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aa) Bruttobetrag 20.425.512 70.625.832

bb) Anteil der Rückversicherer – 3.109.656 23.535.168 662.224.772 33.138.027

5. Veränderung der übrigen versicherungs- technischen Netto-Rückstellungen* a) Netto-Deckungsrückstellung – 1.962.711 – 2.368.948

b) Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 376.317 – 1.586.394 – 1.830.875

6. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrück- erstattungen für eigene Rechnung 1.534.144 1.070.546

7. Aufwendungen für den Versicherungs- betrieb für eigene Rechnung a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb 260.541.213 296.615.624

b) davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinn- beteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 31.190.714 229.350.499 54.082.293

8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 12.763.559 12.301.112

9. Zwischensumme 152.191.531 77.413.124

1 0. Veränderungen der Schwankungsrück- stellung und ähnlicher Rückstellungen* – 10.766.030 13.461.483

1 1. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 141.425.501 90.874.607

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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Posten EUR EUR EUR2019 EUR

2018 EUR

II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen 14.012.029 8.437.000

davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 4.847.391 (Vj.: EUR 2.891.309)

b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 4.625.000 (Vj.: EUR 4.627.220)

aa) Erträge aus Grundstücken, grundstücks- gleichen Rechten und Bauten ein- schließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2.692.306 2.324.043

bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 69.609.582 72.301.888 66.571.070

c) Erträge aus Zuschreibungen 378.206 4.946.081

d) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 5.294.182 5.109.438

e) Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- und Teilgewinn-

abführungsverträgen 227.983 92.214.288 893.270

2. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von

Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 4.319.150 4.796.771

b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 861.884 690.070

c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 611.905 1.276.711

d) Aufwendungen aus Verlustübernahme – 5.792.939 –

86.421.349

3. Technischer Zinsertrag –1.581.042 84.840.307 – 1.643.250

4. Sonstige Erträge 47.178.988 45.860.504

5. Sonstige Aufwendungen 119.715.146 –72.536.158 112.948.008

6. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 153.729.650 103.661.203

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 87.799 42.299

8. Sonstige Steuern 1.592.378 1.680.177 153.104

9. Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder eines Teilgewinn- abführungsvertrages abgeführte Gewinne 152.049.473 103.465.800

10. Jahresüberschuss – –

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Anhang zur Bilanz

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen EDV-Programme sind zu Anschaffungs- kosten aktiviert, vermindert um die linearen Abschrei- bungssätze für Abnutzung. Darüber hinaus wird unter dieser Bilanzposition ein Firmenwert ausgewiesen, der aus den zum 31.12.2018 übernommenen Restkredit- versicherungsverträgen resultiert. Der Firmenwert wird ab dem Geschäftsjahr 2019 über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von zwölf Jahren linear abgeschrieben.

Grundstücke und Gebäude werden mit den Anschaf-fungs- bzw. Herstellungskosten gemäß § 253 Abs. 1 HGB und – soweit abnutzbar – vermindert um die plan- mäßigen Abschreibungen angesetzt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten bilanziert bzw. zu den auf Dauer beizulegenden Werten.

Die Bewertung der Beteiligungen erfolgte zu Anschaf- fungskosten bzw. zu den auf Dauer beizulegenden Werten.

Ausleihungen an verbundene Unternehmen bzw. an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, wurden mit den für Schuldscheindarlehen geltenden Methoden bilanziert und bewertet.

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sind grundsätzlich entsprechend den für das Umlauf-vermögen geltenden Vorschriften mit den Anschaf-fungskosten, wenn erforderlich, vermindert um Abschreibungen gemäß § 341b Abs. 2 HGB in Ver- bindung mit § 253 Abs. 4 HGB, nach dem strengen Niederstwertprinzip ausgewiesen. Sofern die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestanden, wurden Zuschreibungen gemäß § 253 Abs. 5 HGB vorgenommen. Die nach § 341b Abs. 2 HGB wie Anlagevermögen bewerteten Investmentanteile wurden gemäß § 253 Abs. 3 HGB grundsätzlich zu Anschaffungskosten unter Berück-

sichtigung des gemilderten Niederstwertprinzips entsprechend den für das Anlagevermögen gelten-den Vorschriften bilanziert.

Inhaberschuldverschreibungen und andere festver- zinsliche Wertpapiere bilanzierten wir grundsätzlich entsprechend den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften zu Anschaffungskosten, wenn erforder- lich, vermindert um Abschreibungen gemäß § 341b Abs. 2 HGB in Verbindung mit § 253 Abs. 4 HGB, nach dem strengen Niederstwertprinzip. Sofern die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestanden, wurden Zuschreibungen gemäß § 253 Abs. 5 HGB vorgenommen. Die nach § 341b Abs. 2 HGB wie Anlagevermögen bewerteten Inhaber- schuldverschreibungen wurden in Anlehnung an § 341c Abs. 3 HGB zu fortgeführten Anschaffungs- kosten unter Berücksichtigung der Effektivzins- methode bilanziert. Die Bewertung erfolgte unter Berücksichtigung des gemilderten Niederstwert- prinzips und des Wertaufholungsgebots.

Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforde- rungen wurden ebenfalls nach § 341c Abs. 3 HGB bilanziert, das heißt, ein Differenzbetrag zwischen Anschaffungskosten und Nominalwert wird unter Verwendung des Effektivzinses bis zum Ende der Laufzeit amortisiert. Einzelwertberichtigungen wurden, wenn erforderlich, abgesetzt.

Namensschuldverschreibungen sowie Schuldschein- forderungen und Darlehen wurden nach § 341c Abs. 3 HGB zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode bilanziert.

Die unter andere Kapitalanlagen ausgewiesenen Genossenschaftsanteile wurden zu Anschaffungskosten angesetzt.

Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Ver-sicherungsgeschäft sowie Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft wurden mit den

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Nominalbeträgen angesetzt. Im selbst abgeschlosse- nen Versicherungsgeschäft wurden erforderliche Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichti-gungen abgesetzt.

Die Bewertung der Depotforderungen und der sonsti- gen Forderungen erfolgte zum Nominalbetrag. Bei den sonstigen Forderungen wurden, wenn erforder-lich, Einzelwertberichtigungen abgesetzt.

Die Sachanlagen und Vorräte bewerteten wir mit den Anschaffungskosten, bei den Sachanlagen vermindert um planmäßige Abschreibungen. Für Wirtschaftsgüter, deren Netto-Anschaffungs-/Herstellungskosten zwi- schen 250 Euro und 1.000 Euro liegen, wurde ein Sam- melposten gebildet, der in Übereinstimmung mit dem Steuerrecht im Geschäftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren linear abgeschrieben wird.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand wurden mit dem Nominalwert in Ansatz gebracht.

Die anderen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nominalwert angesetzt.

Die Beitragsüberträge des selbst abgeschlossenen Geschäfts ermittelten wir in den Sach-, Technischen-, Transport- und HUK-Versicherungszweigen nach dem 1/360-System aus den Bestandsbeiträgen. Hiervon abweichend wurden in der Bauleistungsversicherung bei Verträgen mit Einmalzahlung die Beitragsüberträge gemäß zeitlich linear wachsendem Risiko aufgeteilt. Für die Kraftfahrt-Moped-Versicherungen wurde bei der Dotierung der Beitragsüberträge eine Pauschal-methode angewandt. Für den Anteil der Rückver- sicherer wurden die Abrechnungen und Erfahrungs-sätze zugrunde gelegt. Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft bilanzierten wir nach den Aufgaben der Zedenten. Die Rückver-sicherer-Anteile ermittelten wir entsprechend. Bei der Errechnung der übertragsfähigen Beitragsteile

haben wir den steuerlichen Erlass vom 30.04.1974 beachtet.

Die Deckungsrückstellung betrifft die Beitragsfrei- stellung in der Kinderunfallversicherung bei Tod des Versicherungsnehmers bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres des Kindes sowie die Beitrags-Deckungs- rückstellung in der Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückgewähr. Die Rückstellungen wurden für jeden einzelnen Vertrag nach versicherungsmathe-matischen Grundsätzen berechnet.

Die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Ver- sicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft wurden einzeln in Höhe des voraussichtlichen Bedarfs ermittelt; die darin enthaltene Renten-Deckungs- rückstellung wurde nach dem Geschäftsplan versiche- rungsmathematisch errechnet. Saldiert wurden die zweifelsfrei zu erwartenden Erträge aus Regressen, Provenues und Teilungsabkommen in Höhe der zu erwartenden Zahlungseingänge. Für am Bilanz- stichtag noch nicht bekannte Schadenfälle stellten wir eine nach Erfahrung der Vorjahre ermittelte Spät- schadenrückstellung ein. Die Rückstellung für Regulie- rungsaufwendungen wurde in Anlehnung an den Erlass der Finanzverwaltung vom 02.02.1973 berech- net. Für bereits abgewickelte Versicherungsfälle wurden Ansprüche aus Regressen und Teilungs- abkommen sowie Erlöse aus Provenues, die zweifels-frei bestimmbar und realisierbar waren, berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt in Höhe der zu erwartenden Zahlungseingänge. Für das in Rückdeckung über-nommene Geschäft wurden die Rückstellungen nach den Aufgaben der Zedenten eingestellt. Fehlten Angaben der Vorversicherer, haben wir Schätzungen vorgenommen. Der Anteil der Rückversicherer an den Bruttoschadenrückstellungen insgesamt sowie auch an den Teilrückstellungen wurde nach den vereinbarten Vertragsbestimmungen bemessen.

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Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurde ent- sprechend den vertraglichen Vereinbarungen gebildet. Der innerhalb der Rückstellung für Beitragsrück- erstattung ausgewiesene Fonds für Schlussgewinn- anteile der Unfallversicherung mit garantierter Beitrags- rückerstattung wurde gemäß § 28 Abs. 9 RechVersV nach dem in § 28 Abs. 7 RechVersV beschriebenen Verfahren einzelvertraglich und prospektiv mit einem Diskontsatz von 4,0 Prozent berechnet.

Die Schwankungsrückstellungen, die Atomanlagen-rückstellungen sowie die Rückstellungen für die Ver-sicherung von Pharma-Risiken wurden entsprechend den Vorschriften der RechVersV unter Beachtung der zulässigen Höchstbeträge berechnet. Gemäß § 30 RechVersV wurde eine Großrisikenrückstellung für Terrorrisiken gebildet.

Zur Ermittlung der Stornorückstellung wurden aus dem beobachtbaren Stornoverhalten zukünftige Stornie-rungen, die zu einer rückwirkenden Vertragsauf- hebung mit Wirkung im abgelaufenen Geschäftsjahr führen würden, prognostiziert.

Die Rückstellung für drohende Verluste wurde, aus- gehend von der voraussichtlichen Beitrags-, Schaden- und Kostenentwicklung der jeweiligen Sparte unter Berücksichtigung anteiliger Zinserträge aus den ver-sicherungstechnischen Rückstellungen, nur für den Selbstbehalt berechnet.

Die Rückstellung für die vertragliche Beitragsnach-verrechnung wurde in Höhe des voraussichtlichen Beitragsguthabens ermittelt.

Die Rückstellung für Verkehrsopferhilfe entspricht dem satzungsmäßigen Anteil an den beim Verein für Verkehrsopferhilfe e. V. angemeldeten, aber noch nicht regulierten Schadenfällen. Die Verpflichtung wird um ein Jahr zeitversetzt angesetzt.

Für Wertberichtigungen zu Depot- und Abrechnungs- forderungen wurden, wenn erforderlich, sonstige ver-sicherungstechnische Rückstellungen gebildet.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method). Die Pensionsrückstellung wird dabei als Barwert aller zum Bilanzstichtag zeit- anteilig erdienten Versorgungsleistungen ermittelt (notwendiger Erfüllungsbetrag).

Der Wertansatz der übrigen Rückstellungen orien-tiert sich am nötigen Erfüllungsbetrag.

Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und die sonstigen Passiva wurden mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Grundsätzlich sind Fremdwährungspositionen zu den Devisenkassamittelkursen per 31.12.2019 umge-rechnet.

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AktivaEntwicklung der Aktivposten A., B. I. bis B. III. im Geschäftsjahr 2019

Bilanzwerte Vorjahr

EUR

Währungskurs- veränderungen

EUR

Zugänge

EUR

Umbuchungen

EUR

Abgänge

EUR

Zuschreibungen

EUR

Abschreibungen

EUR

Bilanzwerte Geschäftsjahr

EURA.

Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte

und ähnliche Rechte und Werte

2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.882.789 – 1.765.825 – – – 1.840.107 6.808.507

3. Geschäfts- oder Firmenwert 19.938.000 – – – – – 1.661.500 18.276.500

4. geleistete Anzahlungen – – – – – – – –

5. Summe A. 26.820.789 – 1.765.825 – – – 3.501.607 25.085.007

B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 427.764 – – – – – 20.407 407.357

B.

II.

Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 314.478.840 – 5.603.003 – 353.654 104.460 438.360 319.394.289

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 125.000.000 – – – – – – 125.000.000

3. Beteiligungen 216.621.357 – 164.756 – 10.027.873 12.015 267.401 206.502.854

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht – – 5.865 – – – – 5.865

5. Summe B II. 656.100.197 – 5.773.624 – 10.381.527 116.475 705.761 650.903.008

B.

III.

Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen

und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.518.645.001 – 473.975.818 – 316.507.349 261.731 135.716 1.676.239.485

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 288.687.370 – 95.471.517 – 58.236.003 – – 325.922.884

3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 38.413.589 – 520.931 – 5.231.797 – – 33.702.723

4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 251.804.902 – 30.144.586 – 128.607.805 – – 153.341.683

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 58.128.945 – 40.547.330 – 679.335 – – 97.996.940

c) Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine – – – – – – – –

d) übrige Ausleihungen – – – – – – – –

5. Einlagen bei Kreditinstituten – – – – – – – –

6. Andere Kapitalanlagen 2.004.840 – – – – – – 2.004.840

7. Summe B. III. 2.157.684.647 – 640.660.182 – 509.262.289 261.731 135.716 2.289.208.555

Insgesamt 2.841.033.397 – 648.199.631 – 519.643.816 378.206 4.363.491 2.965.603.927

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Bilanzwerte Vorjahr

EUR

Währungskurs- veränderungen

EUR

Zugänge

EUR

Umbuchungen

EUR

Abgänge

EUR

Zuschreibungen

EUR

Abschreibungen

EUR

Bilanzwerte Geschäftsjahr

EURA.

Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte

und ähnliche Rechte und Werte

2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.882.789 – 1.765.825 – – – 1.840.107 6.808.507

3. Geschäfts- oder Firmenwert 19.938.000 – – – – – 1.661.500 18.276.500

4. geleistete Anzahlungen – – – – – – – –

5. Summe A. 26.820.789 – 1.765.825 – – – 3.501.607 25.085.007

B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 427.764 – – – – – 20.407 407.357

B.

II.

Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 314.478.840 – 5.603.003 – 353.654 104.460 438.360 319.394.289

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 125.000.000 – – – – – – 125.000.000

3. Beteiligungen 216.621.357 – 164.756 – 10.027.873 12.015 267.401 206.502.854

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht – – 5.865 – – – – 5.865

5. Summe B II. 656.100.197 – 5.773.624 – 10.381.527 116.475 705.761 650.903.008

B.

III.

Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen

und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.518.645.001 – 473.975.818 – 316.507.349 261.731 135.716 1.676.239.485

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 288.687.370 – 95.471.517 – 58.236.003 – – 325.922.884

3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 38.413.589 – 520.931 – 5.231.797 – – 33.702.723

4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 251.804.902 – 30.144.586 – 128.607.805 – – 153.341.683

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 58.128.945 – 40.547.330 – 679.335 – – 97.996.940

c) Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine – – – – – – – –

d) übrige Ausleihungen – – – – – – – –

5. Einlagen bei Kreditinstituten – – – – – – – –

6. Andere Kapitalanlagen 2.004.840 – – – – – – 2.004.840

7. Summe B. III. 2.157.684.647 – 640.660.182 – 509.262.289 261.731 135.716 2.289.208.555

Insgesamt 2.841.033.397 – 648.199.631 – 519.643.816 378.206 4.363.491 2.965.603.927

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Angaben gem. § 54 RechVersV

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Dem Anlagevermögen sind Investment anteile mit einem Buchwert von 1.608,9 Mio. Euro (Zeitwert: 1.812,8 Mio. Euro) sowie Inhaberschuldverschrei- bungen mit einem Buchwert von 325,9 Mio. Euro (Zeitwert: 368,0 Mio. Euro) zugeordnet.

Für die Kapitalanlagen, die in die Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven einzubeziehen sind, ergeben sich folgende Werte:

Geschäftsjahr 2019 Geschäftsjahr 2018

Buchwert Mio. EUR

Zeitwert Mio. EUR

Reserven Mio. EUR

Buchwert Mio. EUR

Zeitwert Mio. EUR

Reserven Mio. EUR

I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 0,4 44,8 44,4 0,4 43,6 43,2

II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 319,4 639,6 320,2 314,5 555,6 241,1

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 125,0 130,6 5,6 125,0 128,7 3,7

3. Beteiligungen 206,5 289,4 82,9 216,6 294,3 77,7

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,0 0,0 – – – –

5. Summe II. 650,9 1.059,6 408,7 656,1 978,5 322,4

III.

Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.676,2 1.880,7 204,5 1.518,6 1.608,5 89,9

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 325,9 368,0 42,1 288,7 296,6 8,0

3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 33,7 36,6 2,9 38,4 41,1 2,7

4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen c) Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine d) übrige Ausleihungen

153,398,0

– –

165,2107,8

– –

11,8

9,8

– –

251,8 58,1

– –

258,2

59,3

– –

6,4 1,2

– –

5. Einlagen bei Kreditinstituten – – – – – –

6. Andere Kapitalanlagen 2,0 2,0 – 2,0 2,0 –

7. Summe III. 2.289,2 2.560,3 271,1 2.157,7 2.265,8 108,1

IV. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft 0,6 0,6 – 0,6 0,6 –

Insgesamt 2.941,1 3.665,3 724,2 2.814,8 3.288,6 473,8

31.12.2019 Mio. EUR

31.12.2018 Mio. EUR

Einzubeziehende Kapitalanlagen

zu beizulegenden Zeitwerten 138,8 70,7

zu Anschaffungskosten 142,1 68,8

Saldo –3,3 1,9

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Der Anteil der in die Überschussbeteiligung einzubeziehenden Kapitalanlagen entspricht dem Anteil des Solls des Sicherungsvermögens.

Bewertungsmethoden zur Ermittlung des Zeitwerts Die Zeitwerte der Grundstücke werden nach dem Ertragswertverfahren oder dem Vergleichswert- verfahren ermittelt. Die Bewertung wird jährlich vorgenommen.

Die Bewertung der verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgte in Abhängigkeit von dem jeweils zugrunde liegenden Gesellschaftszweck nach dem Net-Asset-Value-Verfahren, dem Ertragswert- verfahren, unter Ansatz des (anteiligen) Eigenkapitals oder zu fortgeführten Anschaffungskosten. In Einzel- fällen wird der Nominalwert angesetzt. Bei zeitnahem Erwerb wird als Zeitwert der Kaufpreis verwendet.

Die Zeitwerte für Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen, andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie Indexzertifikate werden gemäß § 56 Abs. 2 RechVersV mit dem letzten vor dem Bilanzstichtag verfügbaren Börsenkurs bzw. Rück- nahmepreis ermittelt. Für die Inhaberschuld- verschreibungen und andere festverzinsliche Wert- papiere werden ebenfalls grundsätzlich die Börsen- kurse des letzten Börsentages vor dem Abschluss-stichtag angesetzt.

Die Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Kapitalanlagen wurden überwiegend jeweils auf Basis einer an der Bonität des Emittenten orientierten Zinsstrukturkurve ermittelt.

Angaben gem. § 285 Nr. 18 HGB

Anzahl Zeitwert Mio. EUR

Buchwert Mio. EUR

Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 2 30,3 30,7

Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuld- verschreibungen 7 0,5 0,5

Namens- schuldverschreibungen 2 29,0 30,1

Schuldscheinforderungen und Darlehen 97 1,7 1,8

Die unterlassenen Abschreibungen bei den Inhaber - schuldverschreibungen resultieren aus deren Bewer- tung nach den für das Anlagevermögen gelten den Vorschriften und der damit erklärten Halte absicht. Bis zur Fälligkeit wird mit einer vollständigen Wert- aufholung gerechnet.

Bei den Hypotheken, Namensschuldverschreibun-gen sowie Schuldscheinforderungen und Darlehen wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen, weil beabsichtigt ist, diese Anlagen bis zur Endfälligkeit zu halten. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Bonitätseinschätzung der Schuldner ist bei diesen Finanzinstrumenten nicht von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen.

B. I. Grundstücke Zum Bilanzstichtag sind keine eigengenutzten Grund-stücke und Bauten im Bestand.

61

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B. II. 3. Beteiligungen, Angaben gem. § 285 Nr. 11 HGB

Anteil am Kapital in %

Eigenkapital in EUR

Jahresergebnis in EUR

per Abschluss

NOSSIA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG i.L., Pöcking

64,31 47.400 –23.216 2018

ProImmo Provinzial-Grundstücksverwaltungs- gesellschaft mbH, Münster

50,00 53.186 8.586 2018

codecentric AG, Solingen 45,02 11.833.062 3.005.523 2018

KLARO Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG i.L., Grünwald

28,60 86.647 –34.716 2018

RW Beteiligungs GmbH i.L., Düsseldorf 6,98 130.866.193 21.450.655 2018

VRP Venture Capital Rheinland-Pfalz GmbH & Co. KG i.L., Mainz

16,65 1.366.424 22.694 2018

VRP Venture Capital Rheinland-Pfalz Nr. 2 GmbH & Co. KG i.L., Mainz

16,65 724.209 226.069 2018

Anteil am Kapital in %

Eigenkapital in EUR

Jahresergebnis in EUR

per Abschluss

PFB Provinzial-Feuer-Baubetreuungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 9.411.293 –466.710 2018

PR Equity GmbH, Düsseldorf 100,00 75.439.597 2.844.358 2019

Halle 11 GmbH, Düsseldorf 100,00 15.679.367 126.105 2019

M-Immobilien Objekt Gerichtszentrum Koblenz GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 36.865.632 1.466.957 2019

N-Immobilien Objekt Tiefgarage Koblenz GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 10.100.000 150.177 2019

P-Immobilien Objekt Brühl GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 511.132 21.595 2019

ProTect Versicherung AG, Düsseldorf 100,00 20.000.000 –* 2019

ALBAG Dienstleistungsgesellschaft für die Wohnungswirtschaft mbH, Essen 100,00 4.564.102 1.583.557 2018

ProKB Provinzial Rheinland Kapitalbeteiligungs- gesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 n. v. n. v.

proefa GmbH, Düsseldorf 95,00 173.097 52.224 2018

KALVA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. OHG, Grünwald 94,50 –48.268.770 3.415.157 2019

Wohnungsbau und Treuhand AG, Trier 61,48 35.680.555 2.364.502 2019

ProLip-Service GmbH, Detmold 51,00 977.631 125.333 2019

S-Direkt-Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 51,00 73.562 2.655 2018

S-Direkt-Verwaltungs GmbH & Co. KG, Düsseldorf 50,00 22.450.396 5.547.252 2019

INIZIO Internationaler Immobilien Dachfonds Nummer Eins GmbH & Co. KG, Düsseldorf 42,70 67.161.070 3.983.574 2018

Office Capital Partners GmbH, Düsseldorf 33,53 74.904.620 7.658.587 2019

INIZIO Internationaler Immobilien Dachfonds Nummer Zwei GmbH & Co. KG, Düsseldorf 33,33 28.168.273 1.387.472 2019

Litos Immobilien AG, Pöcking 9,19 81.720.435 1.507.740 2019

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

B. II. 1. Anteile an verbundenen Unternehmen, Angaben gem. § 285 Nr. 11 HGB

* Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

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Anteil am Kapital in %

Eigenkapital in EUR

Jahresergebnis in EUR

per Abschluss

NWAK GmbH Versicherungsmakler Netzwerk Assekuranzkontor GmbH Versicherungsmakler, Lübeck

15,00 525.186 213.725 2018

Handwerksbau Niederrhein AG, Düsseldorf 14,26 25.382.570 2.227.457 2018

Agrippa Quartier GmbH & Co. Geschlossene Investment- kommanditgesellschaft, Heustenstamm

10,00 83.179.030 –1.980.804 2018

Bauen für Menschen GmbH, Köln (vormals: Rheinische Beamten-Baugesellschaft mbH, Köln)

10,00 26.489.426 1.664.700 2018

OEV Online Dienste GmbH, Düsseldorf 9,81 3.021.086 61.676 2018

COREplus Private Equity Partners GmbH & Co. KG, Düsseldorf

8,24 4.255.409 –3.469.195 2017

Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft mbH, Gummersbach

7,34 11.314.274 888.949 2018

MEDIA TOWER Fixtures GmbH, Hamburg 6,00 n. v. n. v.

MEDIA TOWER GmbH, Hamburg 6,00 6.325.678 169.289 2018

GWG-Gladbecker Wohnungsbaugesellschaft mbH, Gladbeck

5,17 6.648.595 607.625 2018

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für die StädteRegion Aachen GmbH, Würselen

4,88 12.809.506 532.402 2018

Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG, Bonn 4,35 83.545.384 3.431.314 2018

Bauverein Wesel AG, Wesel 3,54 27.205.011 866.710 2018

GEWOBAU Gemeinnützige Wohnungsbau- gesellschaft mbH, Bad Kreuznach

2,96 23.461.824 933.852 2018

Wohnbau Dinslaken GmbH, Dinslaken 2,55 44.819.584 7.602.416 2018

Wohnstätte Krefeld Wohnungs-Aktiengesellschaft, Krefeld

1,60 76.072.197 7.477.119 2018

GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid, Remscheid

1,45 53.823.895 2.636.290 2018

GDV Dienstleistungs-GmbH, Hamburg 0,69 27.429.738 901.093 2018

Baugesellschaft Nettetal Gemeinnütziges Wohnungs- unternehmen Aktiengesellschaft, Nettetal

0,68 13.910.206 476.409 2018

Allbau GmbH, Essen 0,55 176.040.930 30.981.323 2018

Verband der kommunalen RWE-Aktionäre GmbH, Essen

0,40 139.955 –286.530 2019

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Angaben gem. § 285 Nr. 26 HGB Anteile an Investmentvermögen im Sinne des § 1 KAGB, bei denen das Unternehmen mehr als 10 Prozent der umlaufenden Anteile hält, sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:

Anlageziele (Werte in Mio. EUR)

Gemischte Fonds

Renten- fonds

Aktien- fonds

Immo- bilien- fonds

Marktwert 741,3 1.071,5 – 18,2

Reserven 150,5 53,3 – 0,7

Lasten 0,0 0,0 – 0,0

Im Geschäftsjahr erfolgte Ausschüttung 13,8 38,2 – 0,4

Beschränkungen in der täglichen Rückgabe von Fondsanteilen liegen nicht vor.

Bei Anteilen am Investmentvermögen wurde von Wert- berichtigungen der stillen Lasten abgesehen, da bei einer erwarteten mittelfristigen Werterholung diese geringfügigen Lasten voraussichtlich nur vorüber- gehender Natur sind.

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Von dieser erfolgsabhängigen Rückstellung am Schluss des Geschäftsjahres entfallen auf bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte laufende Überschussan- teile 25.810 Euro. Weiterhin entfallen zum Bilanzstich- tag 1.799.253 Euro auf die interne Deklaration für spätere Schlussüberschussanteile. Hiervon gehören 76.206 Euro zum Folgejahr.

Die Anteilsätze für die Überschussbeteiligung in der Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrück- gewähr werden auf der Seite 74 im Anhang genannt und erläutert.

B. VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen Die unter dieser Bilanzposition mit ausgewiesene Rückstellung für drohende Verluste reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von 2,5 Mio. Euro auf 1,9 Mio. Euro.

A. I. Gezeichnetes Kapital Zum 31.12.2019 besteht das gezeichnete Kapital aus 100.000.000 voll eingezahlten, auf den Namen lautenden Stückaktien. Die Aktien können nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden. Das Recht auf Verbriefung ist ausgeschlossen.

Die Aktien werden von der Provinzial Rheinland Holding Ein Unternehmen der Sparkassen, Düssel-dorf, gehalten. Die Mehrheitsbeteiligung ist uns nach § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt worden.

B. IV. Rückstellung für Beitragsrückerstattung Die unter dieser Position mit ausgewiesene vertrag- liche Beitragsrückerstattung in der Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückgewähr wird nach Art der Lebensversicherung betrieben und entwickelte sich wie folgt:

31.12.2019 EUR

31.12.2018 EUR

Stand am 01.01. 1.970.263 2.059.383

Entnahmen 122.349 89.120

Zuweisungen – –

Stand am 31.12. 1.847.914 1.970.263

Passiva

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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Angaben gem. § 51 Abs. 4 RechVersV

B. Versicherungstechnische Bruttorückstellungen

Versicherungszweig

insgesamt

davon: für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle

davon: Schwankungsrück-

stellung u. ähnliche Rückstellungen

Geschäftsjahr 2019 Gesamtgeschäft

EUR 2.042.123.771

EUR 1.487.855.072

EUR 210.666.676

Indirektes Geschäft 348.857.808 105.896.893 83.284.966Direktes Geschäft 1.693.265.963 1.381.958.179 127.381.710 davon: Unfall 183.488.257 131.730.180 – Haftpflicht 335.367.119 310.542.924 109.000 Kraftfahrt-Haftpflicht 646.010.914 641.919.320 1.282.822 sonstige Kraftfahrtversicherungen 31.756.120 28.462.104 2.424.618 Feuer- und Sachversicherungen 485.470.313 261.243.839 121.693.298 davon: Feuer 52.767.047 39.407.124 6.175.206 Verbundene Hausrat 31.457.357 13.426.051 – Verbundene Wohngebäude 257.683.023 119.021.916 81.256.507 sonstige Sachversicherungen 143.562.886 89.388.748 34.261.585 davon: Einbruchdiebstahl 13.516.396 6.379.439 4.092.707 Leitungswasser 23.813.018 19.146.396 – Glas 5.435.420 2.677.781 – Sturm 28.055.414 10.412.533 13.881.907 andere Sachversicherungen 72.742.638 50.772.599 16.286.971 sonstige Versicherungen 11.173.240 8.059.812 1.871.972

Vorjahr 2018 Gesamtgeschäft

EUR 2.071.405.118

EUR 1.467.418.296

EUR 199.900.646

Indirektes Geschäft 408.565.381 102.005.318 80.257.210Direktes Geschäft 1.662.839.737 1.365.412.978 119.643.436 davon: Unfall 175.658.144 125.929.728 – Haftpflicht 339.202.573 312.246.445 2.321.174 Kraftfahrt-Haftpflicht 632.793.103 627.699.115 2.565.646 sonstige Kraftfahrtversicherungen 28.323.232 25.413.374 2.122.658 Feuer- und Sachversicherungen 477.649.209 267.274.985 111.373.530 davon: Feuer 54.764.498 42.406.195 5.344.308 Verbundene Hausrat 30.371.533 12.581.607 – Verbundene Wohngebäude 254.915.225 119.815.854 80.375.990 sonstige Sachversicherungen 137.597.953 92.471.329 25.653.232 davon: Einbruchdiebstahl 13.655.784 6.518.132 4.213.183 Leitungswasser 23.734.577 18.651.079 – Glas 5.409.706 2.673.151 – Sturm 26.942.549 11.443.440 11.992.009 andere Sachversicherungen 67.855.337 53.185.527 9.448.040 sonstige Versicherungen 9.213.476 6.849.331 1.260.428

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C. I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB zwischen der Rückstellungsbewertung mit dem 7-Jahres-Durch- schnitt und dem 10-Jahres-Durchschnitt beträgt zum Bilanzstichtag 82.606.319 (i. Vj.: 94.210.624) Euro.

Angaben gem. § 285 Nr. 24 HGB Als Rechnungsgrundlage für die Ermittlung der arbeit- geberfinanzierten Pensionsrückstellungen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszins von 2,71 Prozent verwendet. Die Bewertung erfolgte dabei nach § 253 Abs. 2 HGB mit dem durchschnittlichen Zinssatz, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Künftige Gehaltsanpassungen sind mit 2,0 Prozent (einschließlich eines Karrieretrends von 0,3 Prozent) und künftige Rentenanpassungen mit 1,7 Prozent berücksichtigt. Die Fluktuation wurde mit durchschnitt- lich 1,4 Prozent angesetzt. Die Pensionsverpflichtungen beruhen auf Direktzusagen und sind überwiegend leistungsorientiert. Für den Teil der Verpflichtungen, der beitragsorientiert ist, werden Pensionsrückstellun- gen in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Aktiv- wertes der zur Absicherung der zugesagten Leistungen abgeschlossenen Rückdeckungsversicherung mit 11.895.711 Euro angesetzt.

Angaben gem. § 285 Nr. 25 HGB Die Pensionsrückstellung durch Gehaltsverzicht wurde aufgrund des Saldierungsgebotes nach § 246 Abs. 2 HGB mit dem Aktivwert der auf das Leben des Mitarbeiters abgeschlossenen Rückdeckungsver-sicherung in Höhe von 4.177.078 Euro verrechnet. Es wurden dabei Aufwendungen und Erträge von 35.285 Euro saldiert.

C. II. Steuerrückstellungen Seit 2002 besteht eine körperschaft- und gewerbe-steuerliche Organschaft mit Ergebnisabführung zur Provinzial Rheinland Holding AöR. Dies bedeutet, dass auf Ebene der Provinzial Rheinland Versicherung AG für das Veranlagungsjahr 2019 keine laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag anfallen. Steuer- umlagen sind nicht vereinbart worden.

C. III. Sonstige Rückstellungen Angaben gem. § 285 Nr. 12 HGB

2019 EUR

2018 EUR

Erfolgsbonus Außendienst 9.014.050 9.390.000

Vergütung aus Dienstverträgen 1.779.824 1.648.030

Urlaubsansprüche 1.711.525 1.409.237

Vergütungen an ausgeschiedene Mitarbeiter 1.279.600 1.550.076

Kosten des Jahresabschlusses 1.410.484 1.289.600

Unterhalt und Instandsetzung Verwaltungsgebäude 768.480 812.879

Dienstjubiläen 596.859 572.551

Gleitzeitsaldo 532.876 450.069

übrige 5.357.476 6.193.122

22.451.174 23.315.564

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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Angaben gem. § 285 Nr. 24 HGB Die Berechnung der Rückstellung für Dienstjubiläen erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Verwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszins von 1,97 Prozent unter Berücksichtigung einer Fluktuation von durchschnittlich 1,4 Prozent.

E. Andere Verbindlichkeiten Angaben gem. § 285 Nr. 1 HGB

Restlaufzeit davon

2019 EUR

bis zu 1 Jahr

EUR

1 bis 5 Jahre

EUR

mehr als 5 Jahre

EUR

Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber 1. Versicherungsnehmern 2. Versicherungsvermittlern

91.721.340 12.648.878

91.128.439 12.648.878

150.856 –

442.045 –

Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 18.108.025 18.108.025 – –

Sonstige Verbindlichkeiten 176.595.299 176.515.339 79.960 –

Gesamtbetrag 299.073.542 298.400.681 230.816 442.045

Besicherungen der Verbindlichkeiten gemäß § 285 Nr. 1 b) und 2 HGB lagen nicht vor.

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BUND

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Angaben gem. § 51 Abs. 4 RechVersV

VersicherungszweigGebuchte

BruttobeiträgeVerdiente

BruttobeiträgeVerdiente

NettobeiträgeBruttoaufwendungen

für VersicherungsfälleBruttoaufwendungen für

den VersicherungsbetriebRückversicherungs-

saldo*Versicherungstechnisches

Ergebnis für eigene Rechnung

Geschäftsjahr 2019 Gesamtgeschäft

EUR 1.225.634.971

EUR 1.287.709.222

EUR 1.055.930.529

EUR 782.749.665

EUR 260.541.213

EUR – 80.063.086

EUR 141.425.501

Indirektes Geschäft 18.103.141 84.559.932 52.582.601 58.570.198 – 7.023.048 – 17.714.265 10.695.518 Direktes Geschäft 1.207.531.830 1.203.149.290 1.003.347.928 724.179.467 267.564.261 – 62.348.821 130.729.983 davon: Unfall 80.382.241 80.279.840 76.920.621 34.112.395 23.497.051 – 3.416.735 18.789.975 Haftpflicht 129.187.834 129.116.193 116.167.132 48.404.921 39.241.310 – 6.842.318 37.276.867 Kraftfahrt-Haftpflicht 224.657.961 224.663.045 219.498.750 183.962.218 29.299.171 5.521.539 17.546.457 sonstige Kraftfahrtversicherungen 175.795.774 175.800.347 171.846.822 134.610.878 31.817.097 – 3.935.716 5.192.883 Feuer- und Sachversicherungen 586.497.318 582.392.372 411.065.426 317.846.730 139.880.669 – 52.558.913 51.824.598 davon: Feuer 53.805.068 53.646.046 31.764.662 21.791.635 14.290.582 5.079.145 Verbundene Hausrat 78.216.423 77.980.843 67.375.942 23.561.273 20.129.861 28.177.633 Verbundene Wohngebäude 333.872.228 331.189.309 231.797.195 209.696.404 70.156.368 16.187.069 sonstige Sachversicherungen 120.603.599 119.576.174 80.127.627 62.797.418 35.303.858 2.380.751 davon: Einbruchdiebstahl 16.803.124 16.689.543 11.899.133 6.604.415 5.303.990 3.650.699 Leitungswasser 23.528.377 23.352.453 23.352.453 21.314.336 6.441.580 – 1.735.245 Glas 16.178.937 16.158.553 16.158.553 5.322.362 5.589.446 5.290.943 Sturm 23.016.668 22.766.294 14.404.598 12.988.921 7.023.429 – 3.330.358 andere Sachversicherungen 41.076.493 40.609.331 14.312.890 16.567.384 10.945.413 – 1.495.288 sonstige Versicherungen 11.010.702 10.897.493 7.849.177 5.242.325 3.828.963 – 1.116.678 99.203

Vorjahr 2018 Gesamtgeschäft

EUR 1.466.060.134

EUR 1.243.307.096

EUR 1.022.065.324

EUR 839.374.273

EUR 296.615.624

EUR – 15.981.016

EUR 90.874.607

Indirektes Geschäft 289.773.326 72.438.049 48.696.461 50.822.388 21.037.598 900.707 875.186 Direktes Geschäft 1.176.286.808 1.170.869.047 973.368.863 788.551.885 275.578.026 – 16.881.723 89.999.421 davon: Unfall 77.769.418 77.642.569 74.330.291 32.923.891 24.604.388 – 3.475.955 15.879.259 Haftpflicht 125.545.814 124.684.892 111.971.444 52.057.366 39.148.475 4.382.001 40.529.423 Kraftfahrt-Haftpflicht 225.700.982 225.702.943 217.803.175 177.557.081 31.108.496 – 5.103.035 12.937.236 sonstige Kraftfahrtversicherungen 173.929.307 173.924.331 169.995.935 134.576.744 33.962.065 – 3.874.635 1.405.905 Feuer- und Sachversicherungen 563.172.880 558.756.729 392.093.574 386.740.644 142.657.022 – 6.545.785 20.210.863 davon: Feuer 53.268.637 53.220.169 31.887.001 32.456.446 16.095.406 1.983.915 Verbundene Hausrat 77.085.118 76.888.930 66.129.609 24.704.377 20.872.468 25.095.246 Verbundene Wohngebäude 317.166.016 313.614.230 218.316.171 240.078.131 69.364.150 – 2.028.396 sonstige Sachversicherungen 115.653.109 115.033.400 75.760.793 89.501.690 36.324.998 – 4.839.902 davon: Einbruchdiebstahl 16.186.148 16.086.413 10.334.027 7.707.332 4.442.080 1.342.830 Leitungswasser 22.425.677 22.325.517 22.325.517 23.396.345 6.575.572 – 5.304.146 Glas 16.158.260 16.165.934 16.165.934 5.267.759 5.712.205 5.232.607 Sturm 21.619.242 21.409.527 13.263.139 30.296.916 7.092.532 – 2.955.027 andere Sachversicherungen 39.263.782 39.046.009 13.672.176 22.833.338 12.502.609 – 3.156.166 sonstige Versicherungen 10.168.407 10.157.583 7.174.444 4.696.159 4.097.580 – 2.264.314 – 963.265

Anhang zur Gewinn- und Verlustrechnung

* – = Saldo zugunsten der Rückversicherer.

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BUND

VersicherungszweigGebuchte

BruttobeiträgeVerdiente

BruttobeiträgeVerdiente

NettobeiträgeBruttoaufwendungen

für VersicherungsfälleBruttoaufwendungen für

den VersicherungsbetriebRückversicherungs-

saldo*Versicherungstechnisches

Ergebnis für eigene Rechnung

Geschäftsjahr 2019 Gesamtgeschäft

EUR 1.225.634.971

EUR 1.287.709.222

EUR 1.055.930.529

EUR 782.749.665

EUR 260.541.213

EUR – 80.063.086

EUR 141.425.501

Indirektes Geschäft 18.103.141 84.559.932 52.582.601 58.570.198 – 7.023.048 – 17.714.265 10.695.518 Direktes Geschäft 1.207.531.830 1.203.149.290 1.003.347.928 724.179.467 267.564.261 – 62.348.821 130.729.983 davon: Unfall 80.382.241 80.279.840 76.920.621 34.112.395 23.497.051 – 3.416.735 18.789.975 Haftpflicht 129.187.834 129.116.193 116.167.132 48.404.921 39.241.310 – 6.842.318 37.276.867 Kraftfahrt-Haftpflicht 224.657.961 224.663.045 219.498.750 183.962.218 29.299.171 5.521.539 17.546.457 sonstige Kraftfahrtversicherungen 175.795.774 175.800.347 171.846.822 134.610.878 31.817.097 – 3.935.716 5.192.883 Feuer- und Sachversicherungen 586.497.318 582.392.372 411.065.426 317.846.730 139.880.669 – 52.558.913 51.824.598 davon: Feuer 53.805.068 53.646.046 31.764.662 21.791.635 14.290.582 5.079.145 Verbundene Hausrat 78.216.423 77.980.843 67.375.942 23.561.273 20.129.861 28.177.633 Verbundene Wohngebäude 333.872.228 331.189.309 231.797.195 209.696.404 70.156.368 16.187.069 sonstige Sachversicherungen 120.603.599 119.576.174 80.127.627 62.797.418 35.303.858 2.380.751 davon: Einbruchdiebstahl 16.803.124 16.689.543 11.899.133 6.604.415 5.303.990 3.650.699 Leitungswasser 23.528.377 23.352.453 23.352.453 21.314.336 6.441.580 – 1.735.245 Glas 16.178.937 16.158.553 16.158.553 5.322.362 5.589.446 5.290.943 Sturm 23.016.668 22.766.294 14.404.598 12.988.921 7.023.429 – 3.330.358 andere Sachversicherungen 41.076.493 40.609.331 14.312.890 16.567.384 10.945.413 – 1.495.288 sonstige Versicherungen 11.010.702 10.897.493 7.849.177 5.242.325 3.828.963 – 1.116.678 99.203

Vorjahr 2018 Gesamtgeschäft

EUR 1.466.060.134

EUR 1.243.307.096

EUR 1.022.065.324

EUR 839.374.273

EUR 296.615.624

EUR – 15.981.016

EUR 90.874.607

Indirektes Geschäft 289.773.326 72.438.049 48.696.461 50.822.388 21.037.598 900.707 875.186 Direktes Geschäft 1.176.286.808 1.170.869.047 973.368.863 788.551.885 275.578.026 – 16.881.723 89.999.421 davon: Unfall 77.769.418 77.642.569 74.330.291 32.923.891 24.604.388 – 3.475.955 15.879.259 Haftpflicht 125.545.814 124.684.892 111.971.444 52.057.366 39.148.475 4.382.001 40.529.423 Kraftfahrt-Haftpflicht 225.700.982 225.702.943 217.803.175 177.557.081 31.108.496 – 5.103.035 12.937.236 sonstige Kraftfahrtversicherungen 173.929.307 173.924.331 169.995.935 134.576.744 33.962.065 – 3.874.635 1.405.905 Feuer- und Sachversicherungen 563.172.880 558.756.729 392.093.574 386.740.644 142.657.022 – 6.545.785 20.210.863 davon: Feuer 53.268.637 53.220.169 31.887.001 32.456.446 16.095.406 1.983.915 Verbundene Hausrat 77.085.118 76.888.930 66.129.609 24.704.377 20.872.468 25.095.246 Verbundene Wohngebäude 317.166.016 313.614.230 218.316.171 240.078.131 69.364.150 – 2.028.396 sonstige Sachversicherungen 115.653.109 115.033.400 75.760.793 89.501.690 36.324.998 – 4.839.902 davon: Einbruchdiebstahl 16.186.148 16.086.413 10.334.027 7.707.332 4.442.080 1.342.830 Leitungswasser 22.425.677 22.325.517 22.325.517 23.396.345 6.575.572 – 5.304.146 Glas 16.158.260 16.165.934 16.165.934 5.267.759 5.712.205 5.232.607 Sturm 21.619.242 21.409.527 13.263.139 30.296.916 7.092.532 – 2.955.027 andere Sachversicherungen 39.263.782 39.046.009 13.672.176 22.833.338 12.502.609 – 3.156.166 sonstige Versicherungen 10.168.407 10.157.583 7.174.444 4.696.159 4.097.580 – 2.264.314 – 963.265

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I. 2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung Im selbst abgeschlossenen Unfall-, Haftpflicht- und Kraftfahrt-Haftpflichtgeschäft wurde der technische Zinsertrag aus der Renten- bzw. Beitrags-Deckungs- rückstellung mittels eines Rechnungszinses aus dem arithmetischen Mittel des Anfangs- und Endbestandes der Rückstellungen ermittelt. Dabei orientieren sich die Rechnungszinsen an den Regelungen zum jewei- ligen Höchstrechnungszins gemäß Deckungsrück- stellungsverordnung.

In der selbst abgeschlossenen Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückgewähr wurden die technischen Zinsen mit 0,92 Prozent p. a. auf den mittleren Jahresbestand der Deckungsrückstellung berechnet.

Die Anteile der Rückversicherer errechnen sich gemäß den vertraglichen Vereinbarungen.

I. 4. Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Der Gewinn aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Rückstellung stammt überwiegend aus den Versicherungszweigen Allgemeine Unfall, Allgemeine Haftpflicht, Kraftfahrt-Haftpflicht und Verbundene Wohngebäude.

I. 7. a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Von den Bruttoaufwendungen für den Versicherungs-betrieb entfallen 137.164.105 Euro auf Abschlussauf-wendungen und 123.377.108 Euro auf Verwaltungs-aufwendungen.

Angaben gem. § 51 Abs. 4 RechVersV Der Rückversicherungssaldo setzt sich aus den ver-dienten Beiträgen der Rückversicherer, den Anteilen der Rückversicherer an den Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle und den Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb zusammen.

Angaben gem. § 277 Abs. 3 HGB Von den Abschreibungen auf Kapitalanlagen entfallen 841.477 Euro auf außerplanmäßige Abschreibungen.

Angaben gem. § 277 Abs. 5 HGB

2019 EUR

2018 EUR

Sonstige Erträge Währungskursgewinne 20 755.473

Sonstige Aufwendungen Währungskursverluste 20.046 36.641

Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen 66.443.277 62.521.683

Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Verbindlichkeiten 5.190 7.385

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Angaben gem. § 51 Abs. 5 RechVersVProvisionen und sonstige Bezüge der Versicherungs- vertreter, Personalaufwendungen

2019 EUR

2018 EUR

1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 129.242.037 123.678.782

2. Sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB 32.499.173 34.392.116

3. Löhne und Gehälter 106.752.057 106.447.797

4. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 17.029.313 16.703.172

5. Aufwendungen für Altersversorgung –3.098.422 13.327.146

6. Gesamtbetrag 282.424.158 294.549.013

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Versicherungszweig 2019 2018

Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 4.719.208 4.710.313

davon:

Unfall 248.892 250.913

Haftpflicht 857.613 856.611

Kraftfahrt-Haftpflicht 804.205 804.170

sonstige Kraftfahrtversicherungen 667.732 664.406

Feuer- und Sachversicherungen 1.833.629 1.828.760

davon:

Feuer 159.099 159.737

Verbundene Hausrat 499.055 501.695

Verbundene Wohngebäude 544.856 546.029

sonstige Sachversicherungen 630.619 621.299

davon:

Einbruchdiebstahl 96.978 94.474

Leitungswasser 110.597 109.589

Glas 255.832 255.524

Sturm 109.145 108.088

andere Sachversicherungen 58.067 53.624

sonstige Versicherungen 307.137 305.453

Angaben gem. § 51 Abs. 4 RechVersV Anzahl der mindestens einjährigen Versicherungsverträge

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Sonstige Angaben

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Als Mitglied des Verbandes öffentlicher Versicherer besitzen wir Anteile in Höhe von 1,5 Mio. Euro am bis- her nicht eingezahlten Stammkapital des Verbandes.

Sämtliche Beihilfeverpflichtungen gegenüber aktiven Mitarbeitern wurden von der Provinzial Rheinland Holding übernommen. Unsere Gesellschaft haftet weiterhin gesamtschuldnerisch im Verbund mit der Holding für die Erfüllung der Beihilfeverpflichtungen.

Aufgrund der Mitgliedschaft im Verein „Verkehrsopfer- hilfe e. V.“ sind wir verpflichtet, entsprechend unserem Anteil an den Beitragseinnahmen aller Mitgliedsunter- nehmen aus dem selbst abgeschlossenen Versiche- rungsgeschäft in der Kraftfahrzeug-Haftpflicht- versicherung des vorletzten Kalenderjahres die für die Durchführung des Vereinszwecks erforder- lichen Mittel zur Verfügung zu stellen.

Überschussbeteiligung für die Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückgewähr (UBR) Alle Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr sind in der Bestandsgruppe UBR zusammengefasst. Sie erhalten eine Gewinnbeteiligung auf der Grund- lage der „Besonderen Bedingungen für die Unfall- versicherungen mit Beitragsrückgewähr“ und der „Grundlagen für die Überschussbeteiligung in der Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr“. Danach erhalten beitragspflichtige UBR-Versicherungen einen Grundanteil sowie einen Zinsanteil gutgeschrieben.

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Grundanteil in % des

Jahresrückgewähr- betrags

Zinsüberschussanteil in % des Deckungs-

kapitals zum Ende des Versicherungsjahres vor

dem Zuteilungstermin

Schlussüberschussanteil in % der erreichten Rückgewährsumme

Beitragspflichtige Versicherungen – (–) 0,0 % (0,0 %) 5,65 % (6,25 %)

Tariflich beitragsfreie Versicherungen – (–) 0,0 % (0,0 %) 5,65 % (6,25 %)

Beitragsfreie Versicherungen – (–) 0,0 % (0,0 %) – (–)

Versicherungen mit dem Überschussbeteiligungssystem „Verzinsliche Ansammlung“ erhalten neben der Ver- zinsung mit dem tariflichen Rechnungszins einen zusätzlichen Ansammlungsüberschussanteil auf das mit dem Rechnungszins verzinste Vorjahresguthaben.

Rechnungszins Ansammlungs-überschussanteil

2,75 % (2,75 %) 0,0 % (0,0 %)

Die gutgeschriebenen Gewinnanteile werden verzins- lich angesammelt. Verträge, die die vertraglich ver- einbarte Beitragszahlungsdauer erfüllt haben, erhalten bei Ablauf des Vertrages einen zusätzlichen Schluss- überschussanteil. Im Fall des vorzeitigen Todes werden die in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung finanzierten Mittel für den Schlussgewinnanteil gezahlt.

Für die im Kalenderjahr 2020 beginnenden Versiche-rungsjahre werden folgende Überschussanteilssätze festgesetzt:

Angaben gem. § 285 Nr. 3a HGB und § 251 HGB Es bestehen Einzahlungsverpflichtungen in Höhe von 48.039.615 Euro aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. Davon entfallen auf Genossenschaftsanteile 4.757 Euro.

Bei den anderen Kapitalanlagen bestehen Haftungs-summen aus Genossenschaftsanteilen in Höhe von 459.661 Euro.

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Aus der Mitgliedschaft in der Pharma-Rückversiche- rungs-Gemeinschaft besteht für den Fall, dass eines der übrigen Mitglieder zahlungsunfähig wird, eine anteilige Bürgschaft. Gleichartige Verpflichtungen bestehen aufgrund von Verträgen mit der Deutschen Kernreaktor- Versicherungsgemeinschaft und mit dem Deutschen Luftpool. Der Deutsche Luftpool hat seit dem 01.01.2004 die aktive Risikozeichnung eingestellt und konzent-riert sich auf die Restabwicklung der Altverträge.

Aufgrund der Mitgliedschaft im Solidaritätspool der öffentlichen Versicherer zur Deckung von Terrorismus- Schäden sind wir verpflichtet, die für die Sicherstel-lung des Poolschutzes erforderlichen Mittel, unserem Pool-Anteil entsprechend, bis zu einem Betrag von 28,1 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.

An den Pensions-Sicherungs-Verein VVaG leisten wir Beiträge zur Insolvenzsicherung.

Angaben gem. § 285 Nr. 7 HGB Die durchschnittliche Zahl der festangestellten Mit- arbeiter bei der Provinzial Rheinland Versicherung AG und bei der Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG betrug 2.007. Davon waren 1.841 Mitarbeiter im Innendienst und 166 im angestellten Außendienst tätig. In der Gesamtzahl sind 29 befristet beschäftigte Mitarbeiter enthalten. Darüber hinaus beschäftigten wir 141 Auszubildende.

Angaben gem. § 285 Nr. 9 HGB Im Folgenden werden die Bezüge der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Provinzial Rheinland Versicherung AG im Geschäftsjahr 2019 dargestellt.

Bezüge der Mitglieder des Vorstands Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands für ihre Tätigkeit bei der Provinzial Rheinland Versicherung AG betrugen 982 Tsd. Euro. Bezüge für die Tätigkeit in verbundenen Unternehmen sind hierin nicht enthalten. In der folgenden Tabelle sind

die im Jahr 2019 gezahlten erfolgsunabhängigen (fixen) und erfolgsabhängigen (variablen) Bezüge der Vorstände dargestellt:

Mitglieder des Vorstands

Fixe Bezüge

Tsd. EUR

Variable Bezüge

Tsd. EUR

Sonstige Bezüge

Tsd. EUR

Gesamt- bezüge

Tsd. EUR

Patric Fedlmeier

(Vorsitzender) 261 48 15 324

Guido Schaefers

(Stv. Vorsitzender) 122 26 6 153

Dr. Volker Heinke 134 25 6 165

Sabine Krummenerl 274 52 14 340

792 150 40 982

Die Ruhegehaltsbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebenen betrugen 1.902.451 Euro. Für die Altersversorgung ehemaliger Vorstandsmit-glieder oder deren Hinterbliebenen wurden Rückstel-lungen in Höhe von 23.110.196 Euro gebildet.

Für die Mitglieder des Vorstands wurden am Bilanz- stichtag Darlehensforderungen mit insgesamt 11.033 Euro aktiviert. Der durchschnittliche Zinssatz betrug 3,1 Prozent. Rückzahlungen erfolgten im Geschäfts- jahr in Höhe von 11.675 Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Darlehensforderungen erlassen.

Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten für ihre Tätigkeit eine Pauschalvergütung und Sitzungsgelder von insgesamt 226.921 Euro. Bezüge für die Tätigkeit in Aufsichtsräten in verbundenen Unternehmen sind nicht enthalten. Das Vergütungssystem beinhaltet keine erfolgsbezogenen Komponenten. Im Berichts-jahr erhielten:

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Mitglieder des Aufsichtsrats Bezüge in EUR

Ingolf Bermes 14.518

Sören Börding 11.424

Michael Breuer (Stv. Vorsitzender) 20.281

Rolf Einmahl 9.800

Rolf Fliß 11.662

Roman Frank 10.910

Marco Grünberg 11.662

Rainer Jahnke 13.923

Prof. Dr. Christoph Landscheidt 11.662

Ulrike Lubek (Vorsitzende) 13.255

Anke Paletta 13.923

Sabine Pertek 11.662

Marcel Philipp 11.424

Prof. Dr. Jürgen Rolle 13.335

Manfred Schnur 11.424

Peter Scholten 11.186

Dietmar Weiland 13.447

Monika Wierse 11.424

Für Mitglieder des Aufsichtsrats wurden am Bilanz stich- tag Darlehensforderungen mit insgesamt 171.963 Euro aktiviert. Der durchschnittliche Zinssatz betrug 2,4 Prozent. Rückzahlungen erfolgten im Geschäfts- jahr in Höhe von 133.124 Euro. Im abgelaufenen Ge- schäftsjahr wurden keine Darlehensforderungen erlassen.

Angaben gem. § 285 Nr. 10 HGB Die Namen aller Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind auf den Seiten 6 und 80 angegeben.

Angaben gem. § 285 Nr. 14 HGB Unsere Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Provinzial Rheinland Holding Ein Unternehmen der Sparkassen, Düsseldorf, einbezogen. Der nach § 291 Abs. 1 HGB befreiende Konzernabschluss und der Kon- zernlagebericht werden im elektronischen Bundes- anzeiger zur Bekanntmachung eingereicht. Von dort aus erfolgt die Übermittlung der offenlegungs- pflichtigen Unterlagen an das Unternehmensregister.

Ergebnisabführungsvertrag Wir haben mit der Provinzial Rheinland Holding als herrschendem Unternehmen mit Datum vom

18.02.2002 einen Ergebnisabführungsvertrag ge-schlossen. Diesem Vertrag haben unsere Aktionäre in der außerordentlichen Hauptversammlung am 08.03.2002 zugestimmt. Die Eintragung des Vertrags in das Handelsregister erfolgte am 29.04.2002.

Leistungen des Abschlussprüfers Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Jahresabschluss und die Solvabilitätsübersicht der Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen, Düsseldorf, sowie die Jahresabschlüsse verschiedener Tochterunternehmen geprüft. Zudem wurden Beratungsleistungen im Rahmen von Tax-Compliance-Tätigkeiten erbracht.

Angaben gem. § 285 Nr. 17 HGB Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers wird im Konzernabschluss der Provinzial Rheinland Holding Ein Unternehmen der Sparkassen, Düsseldorf, angegeben.

Angaben gem. § 285 Nr. 21 HGB Im Berichtsjahr wurden keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt, die für die Beurteilung der Finanzlage wesentlich sind.

Angaben gem. § 285 Nr. 33 HGB Nachtragsbericht In einer Reihe von Sturmtiefs zu Beginn des Jahres 2020 verursachten insbesondere das Orkantief „Sabine“ vom 9. bis 11. Februar sowie die beiden Sturmtiefs „Victoria“ vom 16. Februar bzw. „Yulia“ vom 23. Februar starke Unwetter-/Sturmschäden im Geschäftsgebiet der Provinzial Rheinland Versicherung.

Bis zur Aufstellung wurden für „Sabine“ circa 22 Tsd. Schäden mit einem erwarteten Schadenaufwand von 22,3 Mio. Euro erfasst. Insgesamt wird für dieses Unwetter mit einer Schadenbelastung zwischen 27 bis 30 Mio. Euro gerechnet. Bei „Victoria“ und „Yulia“ ist das Ausmaß der Schäden deutlich geringer. Für „Victoria“ wurden für rund 5 Tsd. Schäden bisher 4,3

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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Düsseldorf, den 10.03.2020

Der Vorstand

Patric Fedlmeier

Guido Schaefers

Dr. Volker Heinke

Sabine Krummenerl

Mio. Euro als Schadenaufwand veranschlagt. Die derzeitigen Einschätzungen gehen davon aus, dass das gesamte Schadenvolumen für dieses Ereignis in etwa 10 Mio. Euro betragen wird. Für „Yulia“ wurden für rund 1 Tsd. Schäden derzeit knapp 1,2 Mio. Euro veranschlagt; insgesamt wird hier mit einem Schaden- bedarf von 2 bis 3 Mio. Euro gerechnet.

Zudem haben sich im Januar 2020 zwei Großbrände in den Sparten Feuer-Sonstige bzw. Feuer-Betriebs-unterbrechung ereignet, deren Schadenvolumen derzeit mit 5,5 bzw. 6,3 Mio. Euro eingestuft wird.

Nach dem Bilanzstichtag hat sich die Ausbreitung des Coronavirus zu einer Pandemie entwickelt. Die Wahr-scheinlichkeit steigt, dass sich das Coronavirus und die damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen negativ auf die globale Konjunktur auswirken und möglicher-weise zu einer weltweiten Rezession führen könnten. So können z. B. hohe Krankenstände, Unterbrechungen von Lieferketten, vorübergehende Betriebsschließungen, steigende Krankheitskosten und Ausfälle von Schuld-nern auch die Geschäftsmöglichkeiten unserer Gesell-schaft beeinträchtigen. Die Verunsicherung darüber, in welchem Ausmaß die Infektionswelle mit dem Corona-

virus die globale Volkswirtschaft beeinträchtigt, hat an den Finanzmärkten bereits zu Einbrüchen bei den Aktienkursen und insgesamt einer merklich höheren Volatilität geführt.

Aufgrund dieser Entwicklungen sind bei unserer Ge-sellschaft jedoch keine existenziellen Auswirkungen erkennbar. Wir haben alle erforderlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und zum Schutz unserer Mitarbeiter ergriffen. Marktpreis-risiken bei den Kapitalanlagen begrenzen wir durch unsere bestehenden Systeme zur Wertuntergrenzen-steuerung.

Die Provinzial Rheinland Versicherung AG beobach-tet die aktuellen Entwicklungen, die potenziellen Auswirkungen der Ausbreitung der Infektion und die Reaktionen, z. B. hinsichtlich Kapitalanlagen, Versi-cherungsexponierungen und der eigenen Geschäfts-tätigkeit, genau. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Virusverbreitung und dem damit verbundenen hohen Grad an Unsicherheit ergeben sich Einschrän-kungen hinsichtlich unserer Prognoseangaben für das kommende Geschäftsjahr.

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Versicherungszweige und -arten

Im Geschäftsjahr betriebene Versicherungszweige und -arten des selbst abgeschlossenen und in Rück- deckung übernommenen Versicherungsgeschäfts:

Krankenversicherung* Restschuldversicherung

Unfallversicherung Einzel- und Gruppen-Voll- und -Teil-Unfallversicherungen ohne Beitragsrückgewähr, Einzel-Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr, Luftfahrt-Unfallversiche- rungen, Probandenversicherungen, Kraftfahrt-Unfall-versicherungen

Haftpflichtversicherung Privat-, Betriebs- und Berufs-, Gewässerschaden-, Ver- mögensschaden-, Verkehrshaftungs-, Feuerhaftungs-, Strahlen- und Atomanlagenversicherungen

Kraftfahrtversicherung Haftpflicht-, Fahrzeugvoll-, Fahrzeugteilversicherungen

Luftfahrtversicherung Luftfahrzeug-Kaskoversicherung, Raumfahrzeug- Kaskoversicherung*

Feuerversicherung Feuer-Industrie-, landwirtschaftliche, sonstige Feuer- versicherung (einschließlich der Waldbrandversicherung)

Einbruchdiebstahl- und Raub-Versicherung

Leitungswasserversicherung

Glasversicherung

Sturmversicherung

Verbundene Hausratversicherung

Verbundene Wohngebäudeversicherung

Hagelversicherung*

Technische Versicherungen Maschinen-, Montage-, Maschinen-Garantie-, Elektronik-, Bauleistungs-, Reparaturkosten- versicherung*

Transportversicherung Kasko-, Transportgüter-, Valoren-, Film- und Kriegsrisikoversicherungen

Versicherung zusätzlicher Gefahren zur Feuer- bzw. Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung (Extended-Coverage-(EC-) und Allgefahren- Versicherung)

Betriebsunterbrechungs-Versicherung Feuer-, Technische- und sonstige Betriebs- unterbrechungsversicherung*

Beistandsleistungsversicherung Schutzbriefversicherung, sonstige Beistands- leistungsversicherung

Luftfahrt-Haftpflichtversicherung

Sonstige Schadenversicherung Ausstellungs-, Fahrrad-, Garderoben-, Jagd- und Sport- waffen-, Musikinstrumente-, Kühlgüter-, Waren-in- Tiefkühlanlagen-, Atomanlagen-Sach-*, Reisegepäck-, Wertsachen-, Verderbschaden-, Kunst-, Betriebs-schließungs-, Lizenzverlust-, Computermissbrauch-, Einheits-, Filmtheater-Einheitsversicherungen, Reise- rücktritt-*, Arbeitslosigkeits-* und Arbeitsunfähig- keitsversicherungen* sowie sonstige Vermögens- schadenversicherung

Kreditversicherung* Kautionsversicherung, Investitionsgüterversicherung

Vertrauensschadenversicherung

* Nur in Rückdeckung übernommen.

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Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Provinzial Rheinland Versiche-rung AG Die Versicherung der Sparkassen hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.

Auf Basis schriftlicher und mündlicher Vorstands-berichte hat sich der Aufsichtsrat in vier Sitzungen über den Geschäftsverlauf und wichtige Geschäfts-vorgänge der Gesellschaft unterrichten lassen. Die Überwachung der Geschäftsführung wurde wahr-genommen.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Jahr 2019 sind durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft worden. Die Prüfung hat zu keinen Einwen-dungen geführt. Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Verantwortlichen Aktuars der Gesellschaft über wesentliche Ergebnisse seines Erläuterungsberichts zur versicherungsmathematischen Bestätigung in der Bilanzsitzung entgegengenommen und erörtert. Es waren keine Einwendungen zu erheben.

Der Aufsichtsrat hat sich neben der aktuellen Geschäfts entwicklung eingehend mit der Wirtschafts- und Unternehmensplanung beschäftigt. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse des Strategieprojekts Plan P und die damit verbundenen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit sowie die aktuelle Situation an den Finanzmärkten und deren Auswirkungen auf die Kapitalanlagen intensiv diskutiert. Der Aufsichtsrat hat sich mit den Maßnahmen befasst und wird deren Umsetzung weiter begleiten.

Ferner hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der strate gischen Positionierung der Gesellschaft befasst.

Der Aufsichtsrat hat sich ausgiebig mit den Solvenz-vorgaben („Solvency II“), deren Ergebnissen und Um-setzung im Unternehmen beschäftigt. Der Vorstand hat über die Risikosituation des Unter nehmens

berichtet und den Aufsichtsrat eingehend über das Risikomanagement informiert. Die Risiko- und Geschäfts-, Risiko- und IT-Strategie wurden mit dem Vorstand erörtert. Außerdem wurden der Jahres-revisionsbericht und die Jahresrevisionsplanung des Folgejahres sowie der Compliance-Bericht zur Kenntnis genommen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich mit der Umsetzung von Fit & Proper-Anforderungen beschäftigt, geeignete Fortbildungsveranstaltungen besucht und einen Entwicklungsplan für das Folge-jahr erstellt.

Der mit dem uneingeschränkten Bestätigungs-vermerk versehene Jahresabschluss und der Lage-bericht sowie der Prüfungsbericht wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats, an der auch der Abschlussprüfer teilgenommen hat, abschließend erörtert. Es waren keine Einwendungen zu erheben.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht werden vom Aufsichtsrat gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Düsseldorf, den 24.04.2020

Der Aufsichtsrat

Ulrike Lubek Vorsitzende

Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland

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Aufsichtsrat Provinzial Rheinland Versicherung AG*

Ulrike Lubek Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland Vorsitzende (seit 26.09.2019) Krefeld

Michael Breuer Staatsminister a. D. Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes Stv. Vorsitzender (seit 26.09.2019) Vorsitzender (bis 26.09.2019) Erftstadt

Ingolf Bermes Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Bitburg-Prüm Bitburg

Sören Börding Angestellter der Provinzial Bochum

Rolf Einmahl Rechtsanwalt Aachen

Rolf Fliß Bürgermeister a. D. der Stadt Essen Essen

Roman Frank Verbandsgeschäftsführer Sparkassenverband Rheinland-Pfalz Hachenburg

Marco Grünberg Angestellter der Provinzial Duisburg

Rainer Jahnke Vorsitzender des Vorstands der Stadtsparkasse Wermelskirchen Wermelskirchen

Prof. Dr. Christoph Landscheidt Bürgermeister der Stadt Kamp-Lintfort Kamp-Lintfort

Anke Paletta Angestellte der Provinzial Düsseldorf

Sabine Pertek Angestellte der Provinzial Mettmann

Marcel Philipp Oberbürgermeister der Stadt Aachen Aachen

Prof. Dr. Jürgen Rolle Institutsleiter a. D. Pulheim

Manfred Schnur Landrat der Kreisverwaltung Cochem-Zell Treis-Karden

Peter Scholten Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Rhein-Nahe Bad Kreuznach

Dietmar Weiland Angestellter der Provinzial Langenfeld

Monika Wierse Angestellte der Provinzial Düsseldorf

* Der Aufsichtsrat der Provinzial Rheinland Versicherung AG hat in seiner Sitzung vom 29. Juni 2017 die Zielquote für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat mit 22,22 Prozent festgesetzt. Zum 31. Dezember 2019 lag der Anteil von Frauen in diesem Gremium bei 22,22 Prozent.

Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Provinzial Rhein- land Versicherung AG Die Versicherung der Spar- kassen – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezem- ber 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezem- ber 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Dar-stellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmetho-den – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lage-bericht der Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen“ unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deut-schen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Ver- sicherungsunternehmen geltenden handelsrecht-lichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanz-lage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lage-bericht in Einklang mit dem Jahresabschluss,

entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungs urteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt „Sonstige Informationen“ genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/ 2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fest- gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwor-tung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lage- berichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unab- hängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufs- rechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs-nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahres-abschluss und zum Lagebericht zu dienen.

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachver- halte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bil-dung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bewertung der Anteile an Immobiliengesellschaften Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir auf die Erläute- rungen im Anhang der Gesellschaft auf Seite 54 ff., Risikoangaben sind im Lagebericht auf den Seiten 38 bis 43 enthalten.

Das Risiko für den Abschluss In den im Jahresabschluss der Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von EUR 525,9 Mio sind in wesentlichem Umfang Anteile an Gesellschaften mit Immobilien-investitionen enthalten.

Die Anteile an Immobiliengesellschaften, bei denen es sich im Wesentlichen um selbstverwaltete Objekt- gesellschaften sowie fremdgemanagte Immobilien- beteiligungen handelt, werden zu Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Der beizulegende Wert wird im Wesentlichen vom Wert der einzelnen Immobilienengagements innerhalb der jeweiligen Gesellschaften bestimmt. Die Ermitt-lung der Zeitwerte der Immobiliengesellschaften erfolgte im Wesentlichen nach dem Net Asset Value.

Die Wertermittlung für die innerhalb der Gesellschaf-ten eingegangenen Immobilienengagements ist in

Bezug auf die verwendeten Bewertungsparameter in hohem Maße von den Einschätzungen und Beurteilungen der Gesellschaft abhängig. Dies gilt insbesondere für Annahmen zur Bestimmung der Marktmietentwicklung, der Bewirtschaftungskosten, der Immobiliennutzungsdauer sowie der Leerstands-dauer.

In Bezug auf den Jahresabschluss besteht insbeson- dere das Risiko, dass eine voraussichtlich dauernde Wertminderung nicht erkannt wurde und eine Ab-schreibung unterbleibt.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Bei der Prüfung der Anteile an Immobiliengesell-schaften haben wir uns insbesondere auf umfang- reiche aussagebezogene Prüfungshandlungen gestützt und folgende wesentliche Prüfungshand- lungen durchgeführt:

• Beurteilung der Angemessenheit der Bewertungs- methoden: Für die Ermittlung der Immobilien- bewertungen wurde im Wesentlichen das Ertrags-wertverfahren zugrunde gelegt, was als markt- üblich und sachgerecht zu beurteilen ist.

• Würdigung der wesentlichen Bewertungsparameter: Wir haben unter Einbeziehung unserer Bewertungs- spezialisten die Vertretbarkeit wesentlicher von der Gesellschaft zugrunde gelegten Bewertungspara- meter (Bodenwerte, Marktmieten, Bewirtschaf-tungskosten, Restnutzungsdauern, Liegenschafts-zinssätze und Renditen) beurteilt. Wir haben uns davon überzeugt, dass die Bewertungsverantwort- lichen bei der Bestimmung der wesentlichen Bewertungsparameter die in der Gesellschaft vorhandenen, wesentlichen wertbeeinflussenden Informationen erkannt und bei der Bewertung berücksichtigt haben.

• Darüber hinaus haben wir die Kompetenz, Fähig-keiten und Objektivität der internen und externen Immobilienbewerter beurteilt.

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• Ferner haben wir die rechnerische Nachvollzieh- barkeit der ausgewählten Immobilienbewertungen anhand eigener Berechnungen überprüft.

Unsere Schlussfolgerungen Das der Bewertung der Anteile an Immobiliengesell- schaften zugrunde liegende Vorgehen ist sachgerecht und steht im Einklang mit den Rechnungslegungs-grundsätzen. Die Annahmen der Gesellschaft sowie die verwendeten Bewertungsparameter wurden in geeigneter Weise abgeleitet.

Bewertung der in der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Schaden/-Unfall-Ver- sicherungsgeschäft enthaltenen Teilschaden-rückstellungen für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir auf die Erläute- rungen im Anhang der Gesellschaft auf Seite 54 ff., Risikoangaben sind im Lagebericht auf den Seiten 38 bis 43 enthalten.

Das Risiko für den Abschluss Die Brutto-Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle des selbst abgeschlossenen Ver- sicherungsgeschäfts betragen EUR 1.382,0 Mio. Dies sind 43,2 Prozent der Bilanzsumme.

Die Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle gliedert sich in verschiedene Teilschadenrückstellungen auf. Die Rückstellungen für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts be-treffen einen wesentlichen Teil der Brutto-Rückstel-lung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle.

Die Bewertung der Rückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle unterliegt Unsicher-heiten hinsichtlich der voraussichtlichen Schaden- höhe und ist daher stark ermessensbehaftet. Die

Schätzung darf nach handelsrechtlichen Grundsätzen nicht risikoneutral im Sinne einer Gleichgewichtung von Chancen und Risiken durchgeführt werden, sondern sie hat unter Beachtung des bilanzrecht-lichen Vorsichtsprinzips (§ 341e Abs. 1 Satz 1 HGB) zu erfolgen.

Die Rückstellungen für bekannte Versicherungsfälle werden nach dem voraussichtlichen Aufwand für jeden einzelnen Schadenfall geschätzt. Für noch nicht bekannte Schadenfälle werden Spätschaden-rückstellungen gebildet, die überwiegend nach Erfahrungssätzen berechnet wurden.

Das Risiko besteht bei den zum Bilanzstichtag bereits bekannten Schadenfällen darin, dass die noch ausstehenden Schadenzahlungen nicht in aus-reichender Höhe zurückgestellt sind. Bei den bereits eingetretenen, jedoch noch nicht gemeldeten Schadenfällen (unbekannte Spätschäden) besteht daneben das Risiko, dass diese nicht oder in nicht ausreichender Höhe berücksichtigt werden.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Bei der Prüfung der Rückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle haben wir als Teil des Prüfungsteams eigene Aktuare eingesetzt und folgende wesentlichen Prüfungshandlungen durchgeführt:

• Wir haben uns einen grundlegenden Überblick über den Prozess zur Ermittlung der Rückstellungen verschafft, wesentliche Kontrollen identifiziert, die auf die Vollständigkeit und Richtigkeit der vorzu- nehmenden Schätzungen abzielen, und diese auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit hin getestet. Wir haben uns insbesondere davon überzeugt, dass die Kontrollen, mit denen die zeitnahe Erfassung und Bearbeitung von Versicherungsfällen und somit die korrekte Bewertung sichergestellt werden sollen, sachgerecht aufgebaut sind und wirksam durchgeführt werden.

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Provinzial Rheinland Versicherung AG | Geschäftsbericht 2019

• Auf Basis einer zufallsbasierten sowie bewussten Auswahl haben wir uns von der ordnungsgemäßen Aktenführung entsprechend der Vorgaben der Gesellschaft überzeugt sowie die Höhe einzelner, bekannter Schadenrückstellungen anhand der Aktenlage für verschiedene Versicherungszweige und -arten nachvollzogen.

• Wir haben die Berechnung der Gesellschaft zur Ermittlung der unbekannten Spätschäden geprüft. Dabei haben wir insbesondere die Herleitung der geschätzten Anzahl und deren Höhe auf der Grundlage historischer Erfahrungen und aktueller Entwicklungen gewürdigt.

• Zu Zwecken der Analyse haben wir für eine risiko-basierte Auswahl von Reservierungssegmenten (homogene Risikogruppen) eigene aktuarielle Berechnungen durchgeführt und mittels einer Auswahl verschiedener aktuariell-statistischer Verfahren und Parametersetzungen jeweils einen Punktschätzer ermittelt und diesen den von der Gesellschaft ermittelten Schadenrückstellungen gegenübergestellt.

• Die tatsächliche Entwicklung der im Vorjahr gebuch- ten Rückstellung für noch nicht abgewickelte Ver- sicherungsfälle haben wir anhand der Abwicklungs- ergebnisse analysiert.

• Anhand eines Zeitreihenvergleichs insbesondere von Schadenstückzahlen, Schadenhäufigkeiten, durchschnittlichen Schadenhöhen und Abwicklungs- geschwindigkeiten sowie der Geschäftsjahres- und bilanziellen Schadenquoten haben wir die Entwick- lung der Schadenrückstellung für ausgewählte Sparten analysiert.

Unsere Schlussfolgerung Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Teil-schadenrückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle sind sachgerecht und stehen im Einklang mit den anzuwendenden Rechnungslegungs- grundsätzen. Die zugrunde liegenden Annahmen wurden in geeigneter Weise abgeleitet.

Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Infor- mationen umfassen:

• den Verweis auf den Nachhaltigkeitsbericht im Abschnitt „Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht)“,

• die Erklärung zur Unternehmensführung im Ab-schnitt „Gleichberechtigte Teilhabe an Führungs-positionen (gem. 289f HGB)“ und

• den Bericht im Rahmen des Entgelttransparenz-gesetzes im Abschnitt „Entgelttransparenzgesetz“.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Jahresabschluss, die inhaltlich geprüften Lage-berichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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• wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

• anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handels- rechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßi- ger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder un-beabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähig- keit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmens- tätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie da- für verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungs- legungsgrundsatzes der Fortführung der Unter-nehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten ent-gegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verant-wortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Ent-wicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetz-lichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lagebe-richts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lage- berichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit da- rüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeab- sichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesent- lichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vor-schriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lage-bericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Über- einstimmung

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mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festge-stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesent- liche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Dar- stellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grund-lage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund-haltung. Darüber hinaus:

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesent- licher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Ver-stößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lage- berichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungs- legungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessen- heit des von den gesetzlichen Vertretern ange- wandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fort- führung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesell- schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließ- lich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beach- tung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung

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und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunfts- orientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnach- weise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetz- lichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungs- urteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwort- lichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungs- feststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verant- wortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise ange- nommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unab- hängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichts-zeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungs-

vermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechts-vorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden in der Aufsichtsratssitzung am 9. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 25. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 als Abschlussprüfer der Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christoph Hellwig.

Köln, den 23.03.2020

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christoph Hellwig Norbert Feemers Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Impressum

Herausgeber: Provinzial Rheinland Versicherung AG Bereich Finanzen, Rechnungswesen Provinzialplatz 1, 40591 Düsseldorf Verantwortlich: Philippa Klaes Gestaltung: MediaWerkstatt, Lemgo Druck: druckhaus.rihn, Blomberg Fotos: Adrian Bedoy, Bernd Obermann, Ben Wolf, Provinzial Rheinland

Provinzial Rheinland Versicherung AG, DüsseldorfDie Versicherung der SparkassenAmtsgericht Düsseldorf HRB 41241

Hausanschrift: Provinzialplatz 1, 40591 DüsseldorfTelefon: (0211) 9 78-0Telefax: (0211) 9 78 17 00E-Mail: [email protected]: www.provinzial.comPresse-Newsroom: provinzial-newsroom.com

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