20190615 MAZn PRI HP 09nachtung und Frhstck im Vier-Sterne Hotel Bayri-sches Haus sowie einem...

1
Sonnabend/Sonntag, 15./16. Juni 2019 | Seite 9 LAND & LEUTE BRANDENBURG, KULTUR, MEDIEN, WETTER UND TV KOMMENTAR Klima-Wahlkampf E s war die letzte Sitzung des Landtags in dieser Wahlperiode. Doch beim Ab- gesang ging es für die Abgeordneten alles andere als gemütlich zur Sache. Das lag an den Grünen, die gezielt ihr Kern- thema, den Klimaschutz, auf die Agenda hievten. Dabei war von vornherein klar, dass alle Forderungen nur etwas für die Galerie sein würden, da sie nicht mehr umsetzbar sind. Das kümmerte die Öko-Partei nicht und ihr Kalkül ging auf. Die Ausrufung eines „Kli- manotstands“ im Land erzielte maximale Aufregung, vor allem bei der SPD. Auch wenn es keine Mehrheit dafür gab. Das wie- derum lag wohl auch an der aktuellen Umfra- ge, die die Grünen in ungeahnte Höhen kata- pultierte, wovon einigen Sozialdemokraten ganz schwindelig wurde. Dass die Grünen überhaupt einmal in die Nähe der SPD kom- men würden, damit hatte niemand gerechnet. So lag viel Wahlkampfstimmung in der Luft, als sich sogar SPD-Regierungschef Woidke von Grün aus der Reserve gelockt fühlte, die wiederum auftraten, als hätte man ihnen Flü- gel verliehen. Bemerkenswert war, dass bei- de inhaltlich nicht die durchaus vorhandenen Gemeinsamkeiten betonten, sondern sich gegenseitig Schuld zuschoben. Die Stim- mung war gereizt. Das lässt nur ahnen, dass eine rot-grüne Annäherung nach der Wahl nicht nur bei Klima und Kohle schwierig wird. Von Igor Göldner IN KÜRZE Polizei sucht 15-Jährigen aus Finsterwalde Finsterwalde. Die Polizei sucht nach einem 15- Jährigen aus Finsterwalde (Elbe-Elster). Der Junge wird seit dem 5. Juni vermisst. Er ver- schwand aus einer Kinder- und Jugendeinrich- tung in Finsterwalde. In der Vergangenheit hatte er Kontakte nach Finsterwalde, Cottbus und Forst. Der 15-Jährige soll den Angaben zufolge etwa 1,85 Meter groß und sehr schlank sein. Er trage halblange, kupferfarbene Haare. 34-Jähriger sticht mit Messer zu Fürstenwalde. Ein Mann hat in Fürstenwalde (Oder-Spree) einen 35-Jährigen mit einem Mes- ser schwer verletzt. Der Mann musste mit Schnittwunden in ein Krankenhaus gebracht werden. Die beiden Kontrahenten waren am Donnerstagabend in der Wladislaw-Wolkow- Straße in einen Streit geraten, wie die Polizeidi- rektion Ost mitteilte. Der 34-Jährige wurde nach der Auseinandersetzung vorläufig festgenom- men. Der Grund des Streits blieb unbekannt. Letzte Sitzung vor der Wahl: Woidke wird wehmütig Potsdam. Zur letzten Sitzung des Brandenbur- ger Landtags in dieser Legislaturperiode hat sich Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) weh- mütig gezeigt. „Eine Wahlperiode, die zu Ende geht – da ist schon auch ein bisschen Wehmut dabei, weil einige Kollegen aus der SPD-Frak- tion, aber auch aus anderen Fraktionen, jetzt nicht mehr kandidieren für den Landtag“, sagte der SPD-Abgeordnete am Freitag in Potsdam. Landtagsmehrheit für Kampf gegen Rechtsextremismus Potsdam. Der Brandenburger Landtag hat sich demonstrativ gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass gewandt. Eine breite Mehrheit aus rot-roter Koalition, CDU und Grünen sprach sich dafür aus, das Konzept „Tolerantes Branden- burg“ der rot-roten Landesregierung weiterzu- führen und weiterzuentwickeln. Die AfD warf Rot-Rot vor, sie in die rechte Ecke stellen zu wol- len. Sie hält das Konzept für einseitig und forder- te vergeblich, es in dieser Form aufzugeben. Kein Spleen, sondern die Wahrheit: „Wir haben einen Stamm von loka- len Lieferanten, die ich persönlich kenne und sehr schätze“, sagt der Sternekoch. Die regionale Küche liegt ihm am Herzen, die Zutaten bezieht er aus der direkten Umgebung. „Zuberei- tung ist alles“, entgegnet Alexander Dressel auf den Vorwurf, die Bran- denburger Küche sei nicht raffiniert. „Es hat sich viel getan in den letzten Jahren und es ist schon lange nicht mehr so, dass man im Land Bran- denburg nicht ordentlich essen kann.“ Doch gleichzeitig, gibt der Chefkoch zu bedenken, werde es noch viele Jahre dauern, bis man et- wa die Sterne-Dichte des Südwes- tens der Republik erreicht habe. Zum Vergleich: 77 Lokale mit je- weils einem bis drei Michelin-Ster- nen gibt es in Baden-Württemberg, sechs in der Mark. Sie haben je einen Stern, bieten also in der Be- wertungslogik des Guide Michelin „eine sehr gute Küche, welche die Beachtung des Lesers verdient.“ Zwei Fahrradunfälle mit Fahrerflucht Senftenberg/Schwarzheide. Auf einem Radweg bei Senftenberg stießen am Donnerstag zwei Radler zusammen. Der Unfallverursacher flüch- tete. Das 57-jährige Opfer wurde ins Kranken- haus gebracht. Am Donnerstagabend stießen ebenfalls zwei Radfahrer in Schwarzheide aufei- nander. Auch hier flüchtete der Unfallverursa- cher, wie die Polizei mitteilte. Ein 30-Jähriger kam ins Krankenhaus. Der Potsdamer Sternekoch Alexander Dressel setzt auf regionale Zutaten, seine Lieferanten kennt er persönlich. Und er freut sich auf seinen neuen Mitstreiter Tim Raue. FOTO: EAT BERLIN Abstieg in die Unterwelt Der Sonntag-Tatort „Ausgezählt“ kommt aus Luzern. Seite 12 Thomas Hübner Alte Überfahrt Auf der Insel der Blütenstadt Werder/ Havel hat sich Thomas Hübner vor al- lem auf Fisch spezialisiert. Hecht und Forelle werden bei ihm zu Kunstwer- ken. Kein Wunder, Hübner hat auch schon für Alain Ducasse gearbeitet – der einzige, der jemals neun Michelin- Sterne gleichzeitig hatte. Frank Schreiber Goldener Hahn Ganz im Süden Brandenburgs, in Fins- terwalde, kocht Frank Schreiber. Sei- netwegen ist die Kleinstadt im Elbe- Elster-Kreis längst ein Punkt auf der Schlemmer-Landkarte geworden. Schreiber sagt: „Ich möchte mit mei- nen Kreationen die Seele meiner Gäs- te streicheln.“ Gerner und Kempf Facil Im Trubel der Großstadt, direkt am Potsdamer Platz in Berlin, haben sich Michael Kempf und Joachim Gerner zwei Michelin-Sterne erkocht. Ihr Res- taurant Facil im Mandala-Hotel nen- nen sie eine „Oase der Esskultur“. Ihr Markenzeichen: Klassiker zeitgenös- sisch interpretieren. Silvio Pfeufer Einsunternull Im Einsunternull in Berlin-Mitte lässt sich Silvio Pfeufer von den multikultu- rellen Einflüssen seiner Stadt inspirie- ren. Regional und kosmopolitisch will er sein, kocht Broiler, Spanferkel und Makrele. Besonders: Zu jedem Gang gibt es ein eigens kreiertes Getränk, mit oder ohne Alkohol. Hendrik Otto Adlon Fünf Buchstaben, die jeder kennt: Adlon. Hendrik Otto ist der Küchen- chef des Esszimmers im geschichts- trächtigen Haus. Otto lässt sich von den Rezepten der eigenen Familie inspirieren. Die Salzkartoffel mit Frischkäse und Leinöl wird so zum edlen Zwei-Sterne-Gericht. Die weiteren Meisterköche Auch deshalb freut sich Alexan- der Dressel, dass sein prominenter Kollege Tim Raue, seines Zeichens mit zwei Sternen ausgezeichnet und von der Fachpresse Berlins bester Koch genannt, bald ebenfalls ein Restaurant in Potsdam eröffnen wird. Konkurrenz belebt das Ge- schäft – wo bekannte Köche sind, folgen die Gäste ganz automatisch. „Man muss da weiter denken“, sagt Alexander Dressel. „Förderung ist viel wichtiger als Konkurrenzden- ken, wir müssen uns untereinander austauschen und bereichern.“ So haben die meisten der sechs Köche beim Großen Gourmetpreis bereits zusammengearbeitet, man kennt sich in der Szene. Doch auch die Edel-Restaurants haben mit mancher Schwierigkeit zu kämpfen. Überall fehlen Fach- kräfte. Die Gastronomie habe sich das auch selbst zuzuschreiben, sagt Alexander Dressel. „Da wurde sehr viel Erde verbrannt mit extremen Arbeitszeiten, mit Doppelschich- ten.“ Mittlerweile gebe es einen neuen gesetzlichen Rahmen, aber auch das bringe nicht von heute auf morgen neue Fachkräfte. Und wenn diese fehlen, ist es umso schwerer, die hart erarbeiteten Auszeichnun- gen zu behalten. Denn Sterne, Hau- ben und Kochlöffel wollen vertei- digt werden. Dressel hat seinen Stern schon einmal verloren: Als das Hotel im Umbau war, seien die Prioritäten zeitweise verschoben gewesen. Die Küche war weiterhin hochkarätig, aber der entscheidende Unter- schied für die Kritiker nicht mehr er- kennbar. „Das war nicht schön“, sagt Dressel. Denn es sei auch an- strengend, keine Fehler machen zu dürfen. Zubereitung ist alles Brandenburgs Küche ist langweilig? Von wegen! Immer mehr Spitzenköche setzen auf regionale Zutaten. Beim Gourmetpreis Berlin-Brandenburg zeigen sechs von ihnen ihr Können Potsdam. Saure Gurken, Eberswal- der Würstchen, Leinöl – zugegeben, auf den ersten Blick wirken die re- gionalen Spezialitäten Branden- burgs nicht, als könnten sie Gour- mets begeistern und Feinschme- cker anlocken. Doch weit gefehlt: Brandenburg hat sich in den ver- gangenen Jahren zu einem Ge- heimtipp der Kulinarier entwickelt. Jetzt präsentiert die MAZ die Leis- tungsschau der hiesigen Top-Kö- che. Am 11. August treffen im Edel- restaurant Bayrisches Haus in Pots- dam sechs Spitzengastronomen aufeinander, je drei aus Branden- burg und Berlin. Insgesamt sechs Michelin-Sterne bringen sie mit, 99 Punkte im Gault&Millau. Beim „Großen Gourmetpreis Berlin- Brandenburg“ werden die Besten der Besten gekürt – und das Beste vom Besten gekocht. Mit von der Partie ist Alexander Dressel. Der Chefkoch des Gour- met-Restaurants Friedrich Wilhelm ist, wie er sagt, einst in die Sternekü- che hineingerutscht. Die Lehre zum Koch im Hochschwarzwald war sehr detailliert, erinnert sich der heute 47-Jährige. „Von Maultasche bis Hummer, von Wursten bis Kaviar habe ich alles gelernt“, sagt Alexan- der Dressel, „und irgendwann dachte ich mir dann, dass ich wohl was kann.“ Das sehen die Kritiker des Guide Michelin auch so. Seit 2014 hält Dressel einen der begehrten Sterne des Gourmetführers. Im ruhigen Potsdamer Wildpark, ganz am Rand der Landeshauptsadt, steht sein Bayrisches Haus, ein Vier-Sterne- Hotel. „Ei von Bauer Stefan“ steht auf der Karte, „Reh von Guido.“ Von Saskia Kirf So können Sie beim Gourmetpreis dabei sein Sie wollen beim Großen Gourmetpreis Berlin Bran- denburg am 11. August im Hotel Bayrisches Haus in Potsdam mitfeiern und -schlemmen? Machen Sie einfach bei unserem Fein- schmecker-Quiz unter www.maz-online.de/fein- schmecker mit. Zu gewinnen gibt es: Ein- mal zwei Freikarten für das Gala-Event inklusive Über- nachtung und Frühstück im Vier-Sterne Hotel Bayri- sches Haus sowie einem Meet&Greet mit den Star- köchen. Außerdem verlosen wir einmal die Teilnahme am Dinner für zwei Personen. Für diejenigen, die zuhau- se bleiben, sind noch zwei Flaschen exklusiver Hapag LLoyd Cruises Champagner im Lostopf. Dieser wird sonst ausschließlich den Gästen auf den Kreuzfahrt- schiffen der Reederei ser- viert. Nicht gewonnen? Karten für das Dinner sind für je 169 Euro im Hotel Bayri- sches Haus unter 0331/5505 160 zu erwer- ben. Geboten werden ein Cham- pagnerempfang im Hotel Bayrisches Haus, offene Showküchen verschiedener Speisen der sechs Spitzen- köche und ein festliches Dinner im Bankettsaal. Schließlich erfolgt die Eh- rung der besten Köche Brandenburgs und Berlins. Auch in den kommenden Jahren soll das Event wie- der stattfinden. Romantisch und malerisch, mitten im Wald liegt das Vier-Sterne-Hotel Bayrisches Haus. FOTO: PROMO Zu unserem Quiz und der Verlosung geht es unter MAZ-online.de/fein- schmecker MAZ online

Transcript of 20190615 MAZn PRI HP 09nachtung und Frhstck im Vier-Sterne Hotel Bayri-sches Haus sowie einem...

  • Sonnabend/Sonntag, 15./16. Juni 2019 | Seite 9

    LAND & LEUTEBRANDENBURG, KULTUR, MEDIEN, WETTER UND TV

    KOMMENTAR

    Klima-Wahlkampf

    Es war die letzte Sitzung des Landtags in dieser Wahlperiode. Doch beim Ab-gesang ging es für die Abgeordneten alles andere als gemütlich zur Sache. Das lag an den Grünen, die gezielt ihr Kern-thema, den Klimaschutz, auf die Agenda hievten. Dabei war von vornherein klar, dass alle Forderungen nur etwas für die Galerie sein würden, da sie nicht mehr umsetzbar sind. Das kümmerte die Öko-Partei nicht und ihr Kalkül ging auf. Die Ausrufung eines „Kli-manotstands“ im Land erzielte maximale Aufregung, vor allem bei der SPD. Auch wenn es keine Mehrheit dafür gab. Das wie-derum lag wohl auch an der aktuellen Umfra-ge, die die Grünen in ungeahnte Höhen kata-pultierte, wovon einigen Sozialdemokraten ganz schwindelig wurde. Dass die Grünen überhaupt einmal in die Nähe der SPD kom-men würden, damit hatte niemand gerechnet. So lag viel Wahlkampfstimmung in der Luft, als sich sogar SPD-Regierungschef Woidke von Grün aus der Reserve gelockt fühlte, die wiederum auftraten, als hätte man ihnen Flü-gel verliehen. Bemerkenswert war, dass bei-de inhaltlich nicht die durchaus vorhandenen Gemeinsamkeiten betonten, sondern sich gegenseitig Schuld zuschoben. Die Stim-mung war gereizt. Das lässt nur ahnen, dass eine rot-grüne Annäherung nach der Wahl nicht nur bei Klima und Kohle schwierig wird.

    Von Igor Göldner

    IN KÜRZE

    Polizei sucht 15-Jährigenaus FinsterwaldeFinsterwalde. Die Polizei sucht nach einem 15-Jährigen aus Finsterwalde (Elbe-Elster). Der Junge wird seit dem 5. Juni vermisst. Er ver-schwand aus einer Kinder- und Jugendeinrich-tung in Finsterwalde. In der Vergangenheit hatte er Kontakte nach Finsterwalde, Cottbus und Forst. Der 15-Jährige soll den Angaben zufolge etwa 1,85 Meter groß und sehr schlank sein. Er trage halblange, kupferfarbene Haare.

    34-Jähriger stichtmit Messer zuFürstenwalde. Ein Mann hat in Fürstenwalde (Oder-Spree) einen 35-Jährigen mit einem Mes-ser schwer verletzt. Der Mann musste mit Schnittwunden in ein Krankenhaus gebracht werden. Die beiden Kontrahenten waren am Donnerstagabend in der Wladislaw-Wolkow-Straße in einen Streit geraten, wie die Polizeidi-rektion Ost mitteilte. Der 34-Jährige wurde nach der Auseinandersetzung vorläufig festgenom-men. Der Grund des Streits blieb unbekannt.

    Letzte Sitzung vor der Wahl: Woidke wird wehmütig Potsdam. Zur letzten Sitzung des Brandenbur-ger Landtags in dieser Legislaturperiode hat sich Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) weh-mütig gezeigt. „Eine Wahlperiode, die zu Ende geht – da ist schon auch ein bisschen Wehmut dabei, weil einige Kollegen aus der SPD-Frak-tion, aber auch aus anderen Fraktionen, jetzt nicht mehr kandidieren für den Landtag“, sagte der SPD-Abgeordnete am Freitag in Potsdam.

    Landtagsmehrheit für Kampf gegen RechtsextremismusPotsdam. Der Brandenburger Landtag hat sich demonstrativ gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass gewandt. Eine breite Mehrheit aus rot-roter Koalition, CDU und Grünen sprach sich dafür aus, das Konzept „Tolerantes Branden-burg“ der rot-roten Landesregierung weiterzu-führen und weiterzuentwickeln. Die AfD warf Rot-Rot vor, sie in die rechte Ecke stellen zu wol-len. Sie hält das Konzept für einseitig und forder-te vergeblich, es in dieser Form aufzugeben.

    Kein Spleen, sondern die Wahrheit: „Wir haben einen Stamm von loka-len Lieferanten, die ich persönlich kenne und sehr schätze“, sagt der Sternekoch.

    Die regionale Küche liegt ihm am Herzen, die Zutaten bezieht er aus der direkten Umgebung. „Zuberei-tung ist alles“, entgegnet Alexander Dressel auf den Vorwurf, die Bran-denburger Küche sei nicht raffiniert. „Es hat sich viel getan in den letzten Jahren und es ist schon lange nicht mehr so, dass man im Land Bran-denburg nicht ordentlich essen kann.“ Doch gleichzeitig, gibt der Chefkoch zu bedenken, werde es noch viele Jahre dauern, bis man et-wa die Sterne-Dichte des Südwes-tens der Republik erreicht habe. Zum Vergleich: 77 Lokale mit je-weils einem bis drei Michelin-Ster-nen gibt es in Baden-Württemberg, sechs in der Mark. Sie haben je einen Stern, bieten also in der Be-wertungslogik des Guide Michelin „eine sehr gute Küche, welche die Beachtung des Lesers verdient.“

    Zwei Fahrradunfällemit FahrerfluchtSenftenberg/Schwarzheide. Auf einem Radweg bei Senftenberg stießen am Donnerstag zwei Radler zusammen. Der Unfallverursacher flüch-tete. Das 57-jährige Opfer wurde ins Kranken-haus gebracht. Am Donnerstagabend stießen ebenfalls zwei Radfahrer in Schwarzheide aufei-nander. Auch hier flüchtete der Unfallverursa-cher, wie die Polizei mitteilte. Ein 30-Jähriger kam ins Krankenhaus.

    Der Potsdamer Sternekoch Alexander Dressel setzt auf regionale Zutaten, seine Lieferanten kennt er persönlich. Und er freut sich auf seinen neuen Mitstreiter Tim Raue. FOTO: EAT BERLIN

    Abstieg in die UnterweltDer Sonntag-Tatort „Ausgezählt“ kommt aus Luzern. Seite 12

    Thomas HübnerAlte ÜberfahrtAuf der Insel der Blütenstadt Werder/Havel hat sich Thomas Hübner vor al-lem auf Fisch spezialisiert. Hecht und Forelle werden bei ihm zu Kunstwer-ken. Kein Wunder, Hübner hat auch schon für Alain Ducasse gearbeitet – der einzige, der jemals neun Michelin-Sterne gleichzeitig hatte.

    Frank SchreiberGoldener HahnGanz im Süden Brandenburgs, in Fins-terwalde, kocht Frank Schreiber. Sei-netwegen ist die Kleinstadt im Elbe-Elster-Kreis längst ein Punkt auf der Schlemmer-Landkarte geworden. Schreiber sagt: „Ich möchte mit mei-nen Kreationen die Seele meiner Gäs-te streicheln.“

    Gerner und KempfFacilIm Trubel der Großstadt, direkt am Potsdamer Platz in Berlin, haben sich Michael Kempf und Joachim Gerner zwei Michelin-Sterne erkocht. Ihr Res-taurant Facil im Mandala-Hotel nen-nen sie eine „Oase der Esskultur“. Ihr Markenzeichen: Klassiker zeitgenös-sisch interpretieren.

    Silvio PfeuferEinsunternullIm Einsunternull in Berlin-Mitte lässt sich Silvio Pfeufer von den multikultu-rellen Einflüssen seiner Stadt inspirie-ren. Regional und kosmopolitisch will er sein, kocht Broiler, Spanferkel und Makrele. Besonders: Zu jedem Gang gibt es ein eigens kreiertes Getränk, mit oder ohne Alkohol.

    Hendrik OttoAdlonFünf Buchstaben, die jeder kennt: Adlon. Hendrik Otto ist der Küchen-chef des Esszimmers im geschichts-trächtigen Haus. Otto lässt sich von den Rezepten der eigenen Familie inspirieren. Die Salzkartoffel mit Frischkäse und Leinöl wird so zum edlen Zwei-Sterne-Gericht.

    Die weiteren Meisterköche Auch deshalb freut sich Alexan-

    der Dressel, dass sein prominenter Kollege Tim Raue, seines Zeichens mit zwei Sternen ausgezeichnet und von der Fachpresse Berlins bester Koch genannt, bald ebenfalls ein Restaurant in Potsdam eröffnen wird. Konkurrenz belebt das Ge-schäft – wo bekannte Köche sind, folgen die Gäste ganz automatisch. „Man muss da weiter denken“, sagt Alexander Dressel. „Förderung ist viel wichtiger als Konkurrenzden-ken, wir müssen uns untereinander austauschen und bereichern.“ So haben die meisten der sechs Köche beim Großen Gourmetpreis bereits zusammengearbeitet, man kennt sich in der Szene.

    Doch auch die Edel-Restaurants haben mit mancher Schwierigkeit zu kämpfen. Überall fehlen Fach-kräfte. Die Gastronomie habe sich das auch selbst zuzuschreiben, sagt Alexander Dressel. „Da wurde sehr viel Erde verbrannt mit extremen Arbeitszeiten, mit Doppelschich-ten.“ Mittlerweile gebe es einen neuen gesetzlichen Rahmen, aber auch das bringe nicht von heute auf morgen neue Fachkräfte. Und wenn diese fehlen, ist es umso schwerer, die hart erarbeiteten Auszeichnun-gen zu behalten. Denn Sterne, Hau-ben und Kochlöffel wollen vertei-digt werden.

    Dressel hat seinen Stern schon einmal verloren: Als das Hotel im Umbau war, seien die Prioritäten zeitweise verschoben gewesen. Die Küche war weiterhin hochkarätig, aber der entscheidende Unter-schied für die Kritiker nicht mehr er-kennbar. „Das war nicht schön“, sagt Dressel. Denn es sei auch an-strengend, keine Fehler machen zu dürfen.

    Zubereitung ist allesBrandenburgs Küche ist langweilig? Von wegen! Immer mehr Spitzenköche setzen auf

    regionale Zutaten. Beim Gourmetpreis Berlin-Brandenburg zeigen sechs von ihnen ihr Können

    Potsdam. Saure Gurken, Eberswal-der Würstchen, Leinöl – zugegeben, auf den ersten Blick wirken die re-gionalen Spezialitäten Branden-burgs nicht, als könnten sie Gour-mets begeistern und Feinschme-cker anlocken. Doch weit gefehlt: Brandenburg hat sich in den ver-gangenen Jahren zu einem Ge-heimtipp der Kulinarier entwickelt. Jetzt präsentiert die MAZ die Leis-tungsschau der hiesigen Top-Kö-che. Am 11. August treffen im Edel-restaurant Bayrisches Haus in Pots-dam sechs Spitzengastronomen aufeinander, je drei aus Branden-burg und Berlin. Insgesamt sechs Michelin-Sterne bringen sie mit, 99 Punkte im Gault&Millau. Beim „Großen Gourmetpreis Berlin-Brandenburg“ werden die Besten der Besten gekürt – und das Beste vom Besten gekocht.

    Mit von der Partie ist Alexander Dressel. Der Chefkoch des Gour-met-Restaurants Friedrich Wilhelm ist, wie er sagt, einst in die Sternekü-che hineingerutscht. Die Lehre zum Koch im Hochschwarzwald war sehr detailliert, erinnert sich der heute 47-Jährige. „Von Maultasche bis Hummer, von Wursten bis Kaviar habe ich alles gelernt“, sagt Alexan-der Dressel, „und irgendwann dachte ich mir dann, dass ich wohl was kann.“

    Das sehen die Kritiker des Guide Michelin auch so. Seit 2014 hält Dressel einen der begehrten Sterne des Gourmetführers. Im ruhigen Potsdamer Wildpark, ganz am Rand der Landeshauptsadt, steht sein Bayrisches Haus, ein Vier-Sterne-Hotel. „Ei von Bauer Stefan“ steht auf der Karte, „Reh von Guido.“

    Von Saskia Kirf

    So können Sie beim Gourmetpreis dabei sein

    Sie wollen beim Großen Gourmetpreis Berlin Bran-denburg am 11. August im Hotel Bayrisches Haus in Potsdam mitfeiern und -schlemmen? Machen Sie einfach bei unserem Fein-schmecker-Quiz unter www.maz-online.de/fein-schmecker mit.

    Zu gewinnen gibt es: Ein-mal zwei Freikarten für das Gala-Event inklusive Über-nachtung und Frühstück im

    Vier-Sterne Hotel Bayri-sches Haus sowie einem Meet&Greet mit den Star-köchen.

    Außerdem verlosen wir einmal die Teilnahme am Dinner für zwei Personen.

    Für diejenigen, die zuhau-se bleiben, sind noch zwei Flaschen exklusiver Hapag LLoyd Cruises Champagner im Lostopf. Dieser wird sonst ausschließlich den

    Gästen auf den Kreuzfahrt-schiffen der Reederei ser-viert.

    Nicht gewonnen? Karten für das Dinner sind für je 169 Euro im Hotel Bayri-sches Haus unter 0331/5505 160 zu erwer-ben.

    Geboten werden ein Cham-pagnerempfang im Hotel Bayrisches Haus, offene Showküchen verschiedener

    Speisen der sechs Spitzen-köche und ein festliches Dinner im Bankettsaal. Schließlich erfolgt die Eh-rung der besten Köche Brandenburgs und Berlins.

    Auch in den kommenden Jahren soll das Event wie-der stattfinden.

    Romantisch und malerisch, mitten im Wald liegt das Vier-Sterne-Hotel Bayrisches Haus. FOTO: PROMO

    Zu unserem Quiz und der Verlosung geht es

    unter MAZ-online.de/fein-schmecker

    MAZonline