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3. nach Epiphanias 2021 Vorspiel Votum + Amen Lukas 13,29: Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Lied: 456 – Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn. Sei gelobet der Name des Herrn. Psalm 86, 1-2.5-11 Herr, ich bin arm und hilflos; höre mich und gib mir Antwort! Bewahre mein Leben, ich gehöre doch zu dir! Hilf mir, ich bin doch dein Diener; du mein Gott, ich verlasse mich auf dich! Den ganzen Tag schreie ich zu dir; hab Erbarmen mit mir, Herr! Auf dich richte ich mein Herz und meinen Sinn; erfülle mich doch wieder mit Freude! Herr, du bist freundlich und bereit, Schuld zu vergeben; voll Güte begegnest du allen, die zu dir beten. Darum höre jetzt meine Bitte; Herr, achte auf meinen Hilferuf! In meiner Not schreie ich zu dir; du wirst mir Antwort geben. Herr, wer unter den Göttern ist wie du? Kein anderer kann deine Taten vollbringen! Du hast alle Völker geschaffen. Sie werden kommen, sich vor dir niederwerfen und dir, Herr, ihre Huldigung darbringen. Denn du bist groß und tust Wunder; nur du bist Gott, du ganz allein! Herr, zeige mir den richtigen Weg, damit ich in Treue zu dir mein Leben führe! Lass es meine einzige Sorge sein, dich zu ehren und dir zu gehorchen! Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen Gebet – Stilles Gebet Lesung Rut 1, 1-19a Rut lässt ihre Schwiegermutter nicht im Stich Es war die Zeit, als das Volk Israel noch von Richtern geführt wurde. Weil im Land eine Hungersnot herrschte, verließ ein Mann aus Betlehem im Gebiet von Juda seine Heimatstadt und suchte mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen Zuflucht im Land Moab. Der Mann hieß Elimelech, die Frau Noomi; die Söhne waren Machlon und Kiljon. Die Familie gehörte zur Sippe Efrat, die in Betlehem in Juda lebte. Während sie im Land Moab waren, starb Elimelech und Noomi blieb mit ihren beiden Söhnen allein zurück. Die Söhne heirateten zwei moabitische Frauen, Orpa und Rut. Aber zehn Jahre später starben auch Machlon und Kiljon, und ihre Mutter Noomi war nun ganz allein, ohne Mann und ohne Kinder. Als sie erfuhr, dass der Herr seinem Volk geholfen hatte und es in Juda wieder zu essen gab, entschloss sie sich, das Land Moab zu verlassen und nach Juda zurückzukehren. Ihre Schwiegertöchter gingen mit. Unterwegs sagte sie zu den beiden: »Kehrt wieder um! Geht zurück, jede ins Haus ihrer Mutter! Der Herr vergelte euch alles Gute, das ihr an den Verstorbenen und an mir getan habt. Er gebe euch wieder einen Mann und lasse euch ein neues Zuhause finden.« Noomi

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2021 Video 2

3. nach Epiphanias 2021

Vorspiel

Votum + Amen

Lukas 13,29: Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Lied: 456 – Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn. Sei gelobet der Name des Herrn.

Psalm 86, 1-2.5-11

Herr, ich bin arm und hilflos; höre mich und gib mir Antwort! Bewahre mein Leben, ich gehöre doch zu dir! Hilf mir, ich bin doch dein Diener; du mein Gott, ich verlasse mich auf dich!

Den ganzen Tag schreie ich zu dir; hab Erbarmen mit mir, Herr!

Auf dich richte ich mein Herz und meinen Sinn; erfülle mich doch wieder mit Freude!

Herr, du bist freundlich und bereit, Schuld zu vergeben; voll Güte begegnest du allen, die zu dir beten. Darum höre jetzt meine Bitte; Herr, achte auf meinen Hilferuf! In meiner Not schreie ich zu dir; du wirst mir Antwort geben.

Herr, wer unter den Göttern ist wie du? Kein anderer kann deine Taten vollbringen!

Du hast alle Völker geschaffen. Sie werden kommen, sich vor dir niederwerfen und dir, Herr, ihre Huldigung darbringen. Denn du bist groß und tust Wunder; nur du bist Gott, du ganz allein! Herr, zeige mir den richtigen Weg, damit ich in Treue zu dir mein Leben führe! Lass es meine einzige Sorge sein, dich zu ehren und dir zu gehorchen!

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Gebet – Stilles Gebet

Lesung Rut 1, 1-19a

Rut lässt ihre Schwiegermutter nicht im StichEs war die Zeit, als das Volk Israel noch von Richtern geführt wurde. Weil im Land eine Hungersnot herrschte, verließ ein Mann aus Betlehem im Gebiet von Juda seine Heimatstadt und suchte mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen Zuflucht im Land Moab. Der Mann hieß Elimelech, die Frau Noomi; die Söhne waren Machlon und Kiljon. Die Familie gehörte zur Sippe Efrat, die in Betlehem in Juda lebte. Während sie im Land Moab waren, starb Elimelech und Noomi blieb mit ihren beiden Söhnen allein zurück. Die Söhne heirateten zwei moabitische Frauen, Orpa und Rut. Aber zehn Jahre später starben auch Machlon und Kiljon, und ihre Mutter Noomi war nun ganz allein, ohne Mann und ohne Kinder. Als sie erfuhr, dass der Herr seinem Volk geholfen hatte und es in Juda wieder zu essen gab, entschloss sie sich, das Land Moab zu verlassen und nach Juda zurückzukehren. Ihre Schwiegertöchter gingen mit. Unterwegs sagte sie zu den beiden: »Kehrt wieder um! Geht zurück, jede ins Haus ihrer Mutter! Der Herr vergelte euch alles Gute, das ihr an den Verstorbenen und an mir getan habt. Er gebe euch wieder einen Mann und lasse euch ein neues Zuhause finden.« Noomi küsste die beiden zum Abschied. Doch sie weinten und sagten zu ihr: »Wir verlassen dich nicht! Wir gehen mit dir zu deinem Volk.« Noomi wehrte ab: »Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne zu erwarten, die eure Männer werden könnten? Geht, meine Töchter, kehrt um! Ich bin zu alt, um noch einmal zu heiraten. Und selbst wenn es möglich wäre und ich es noch heute tun würde und dann Söhne zur Welt brächte – wolltet ihr etwa warten, bis sie groß geworden sind? Wolltet ihr so lange allein bleiben und auf einen Mann warten? Nein, meine Töchter! Ich kann euch nicht zumuten, dass ihr das bittere Schicksal teilt, das der Herr mir bereitet hat.« Da weinten Rut und Orpa noch mehr. Orpa küsste ihre Schwiegermutter und nahm Abschied; aber Rut blieb bei ihr. Noomi redete ihr zu: »Du siehst, deine Schwägerin ist zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurückgegangen. Mach es wie sie, geh ihr nach!« Aber Rut antwortete: »Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich kehre nicht um, ich lasse dich nicht allein. Wohin du gehst, dorthin gehe ich auch; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da will auch ich sterben; dort will ich begraben werden. Der Zorn des Herrn soll mich treffen, wenn ich nicht Wort halte: Nur der Tod kann mich von dir trennen!«

Als Noomi sah, dass Rut so fest entschlossen war, gab sie es auf, sie zur Heimkehr zu überreden. So gingen die beiden miteinander bis nach Betlehem.

Musik

Impuls

Lied: Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin

Gebet - Vater unser - Segen

Nachspiel

Wer wird zu Tisch sitzen im Reich Gottes?

Die Darstellung des Abendmahltisches von Leonardo da Vinci ist eines der bekanntesten Bilder der Kunstgeschichte. In der neueren Kunstgeschichte ist dieses Bild häufig umgewandelt worden. Da sitzen nicht die zwölf Jünger, die uns heute so heilig und rein vorkommen, mit Jesus am Tisch. Manche Abwandlungen dieses Bildes haben eher fehlerbehaftete Menschen an den Tisch mit Jesus gesetzt.

Wen würden wir auf so einem Bild mit an den Tisch zu Jesus Christus setzen? Uns selbst? Oder kommen wir uns zu unheilig, zu unrein, zu sehr belastet mit den Fehlern und Sünden unseres langen oder auch kurzen Lebens vor?

Da macht uns die ganze Bibel Mut.

Ich habe eine bekannte Aufzählung unserer fehlerbehafteten Glaubensvorfahren etwas abgewandelt, um klar zu machen: So rein waren unsere Glaubensvorkommen gar nicht. Viele hatten eine dunkle Vergangenheit. Viele haben schwere Lebensfehler begangen. Viele kamen sich nutzlos und verloren vor:

1. „Adam und Eva konnten sich nicht beherrschen

2. Jakob war ein Lügner

3. Mose war ein Mörder

4. Rahab war eine Prostituierte

5. David war ein Ehebrecher

6. Elia war lebensmüde

7. Jona ist davongelaufen

8. Petrus kam sich groß vor und verleugnete Jesus

9. Thomas zweifelte

10. Martha machte sich immerzu Sorgen

11. Paulus war zuerst Christenverfolger“

12. Und wir?

Schön, dass uns die Geschichte mit Ruth klar macht: Eine einfache, liebenswerte junge Frau, sicher auch mit Unzulänglichkeiten – auch sie gehört zu unseren Glaubensvorfahren – eine Frau aus irgendeinem Land, das es nicht mehr gibt.

Das einzige, was sie zum Volk Gottes hinzufügte war ihre Treue zu ihrer Schwiegermutter und ihr unbedingtes Ja zum Glauben an den einen Gott, an den die Schwiegermutter glaubte.

Ihr Spruch „Wohin du gehst, dorthin gehe ich auch; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da will auch ich sterben; dort will ich begraben werden. Der Zorn des Herrn soll mich treffen, wenn ich nicht Wort halte: Nur der Tod kann mich von dir trennen!“ – er hat schon viele überzeugt und durch schwierige Zeiten geführt. Warum nicht auch heute? Ist unsere Zeit wirklich so viel schwerer?

So oder so – auch wir dürfen uns, wie wir sind, an den Tisch setzen, den Gott uns immer wieder deckt im Angesicht aller Feinde – wenn wir es mit einfachem ehrlichem Herzen tun. – und finden Frieden.

So ging es unseren Glaubensvorfahren ja auch. Gott gab ihnen trotz allem eine neue Chance und sie nahmen sie an.

Interessante Glaubensvorfahren haben wir! Jetzt sind wir dran – und es ist gut dazu zu gehören; denn dann deckt uns Gott auch in der schwersten Zeit immer wieder hier im Leben schon einen Tisch im Angesicht aller Probleme – bis wir dann irgendwann ganz in seinem Reich zu Tisch sitzen werden – erlöst, frei und in ewigem Frieden.

Wann es wohl kommt?

Mit Ruts Entschieden-heit finden wir sicher hinein.

Lied „Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin“