2.3 Möglichkeiten der Behandlung natürlicher Zahlen im Unterricht.

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2.3 Möglichkeiten der Behandlung natürlicher Zahlen im Unterricht

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2.3 Möglichkeiten der Behandlung

natürlicher Zahlen im Unterricht

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Zahlraumerweiterungen

• Zahlen bis 100 (1./2. Schuljahr)– Zahlen bis 20 (1. Schuljahr)– Zahlen bis 100 (2. Schuljahr)

• Zahlen bis 1 000 000 (3./4. Schuljahr)– Zahlen bis 1 000 (3. Schuljahr)– Zahlen bis 1 000 000 (4. Schuljahr)

• Weitere Erweiterungen (Sekundarstufe)– größere natürliche Zahlen (5. Schuljahr)– Bruchzahlen, negative, rationale, irrationale und imaginäre

Zahlen

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Gestuftes oder ganzheitliches Vorgehen

• traditionell (bis Anfang der 90 er Jahre): gestuftes Vorgehen• Erarbeitung des jeweiligen Zahlenraums in Stufen

• neuer Ansatz: stärker ganzheitlich ausgerichteter Unterricht

• es dürfen auch Zahlen verwendet werden, die noch nicht eingeführt wurden

• Berücksichtigung der Untersuchungen zu Vorkenntnissen der Kinder

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Gestufte Behandlung der Zahlen bis 20

• Die Zahlen bis 5 (oder 6)– Die Zahlen 1 bis 5 (oder 6)– Die Zahl 0

• Die Zahlen bis 10– Die Zahlen 6 bis 10– Alle Zahlen von 0 bis 10

• Die Zahlen bis 20– Die Zahlen von 11 bis 20– Alle Zahlen von 0 bis 20

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Ganzheitliche Behandlung der Zahlen bis 20

• Argumente für eine ganzheitliche Behandlung:• Anknüpfen an die Erwartungshaltungshaltung der

Schulanfänger• Aufgreifen der relativ großen und aspektreichen

Vorkenntnisse der Schulanfänger• Bessere Möglichkeiten zum aktiv-entdeckenden Lernen• Bessere Möglichkeiten für eine differenziertere Gestaltung

des Mathematikunterrichts von Anfang an• Förderung gerade auch schwächerer Schulanfänger• (vgl. Padberg 2005, S. 30)

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Ganzheitliche Behandlung der Zahlen bis 20

• Orientierung im Zwanzigerraum – spielerisch – Mengen, Anzahlen– Zahlenreihe bis 20 – Einführungsspiel– Zahlzerlegungen mit Plättchen– Geldbeträge

• Vertiefung des Zahlbegriffs – didaktisches Material– Zahlen in der Umwelt, Wendekarten– Zwanzigerreihe– Zahlzerlegungen– Geldbeträge– Ordnungszahlen

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Phasen der Auseinandersetzung

• Sammeln und Mitteilen konkreter Grunderfahrungen (enaktive Ebene)

• Übergang von der konkreten Situation zur Arbeit mit abstraktem Material: Legen und Zeichnen (ikonische Ebene)

• Symbolische Notation der Zahleigenschaften und Zahlbeziehungen (symbolische Ebene)

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Konkrete GrunderfahrungenBericht im Morgenkreis

Sven hat einen Hamster bekommen: Wie alt ist er? Was frisst er?...

Geschichte der LehrerinBremer Stadtmusikanten: erzählen, nachspielen, erste mathematische Zerlegungen

Situationen im RollenspielEinkaufen im Kaufmannsladen oder auf dem Flohmarkt

Bild als Erzählanlass

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Arbeit mit abstraktem MaterialUnstrukturierte Materialien

Wendeplättchen, Muggelsteine, Holzwürfelchen, Steckwürfel

Strukturierte und teilstrukturierte MaterialienSpielmünzen, Cuisenairestäbe, Rechenrahmen, Rechenschiffe

Schematische Zeichnungen

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Symbolische Notation

• Ziffernschreibkurse

• Zahlvergleiche• größer als• kleiner als• gleich

• Zahlzerlegungen

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Repräsentation von Zahlen in verschiedenen Darstellungsformen

• Vorgabe der Zahlen: • konkret durch Mengen von Objekten, • bildlich durch Darstellung von Objekten, • symbolisch durch Zahlzeichen oder Zahlwörter• von den Kindern wahrgenommen: • haptisch, auditiv, visuell• Wiedergabe:• konkret durch Handlungen• zeichnerisch durch Bilder• symbolisch

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Arbeitsmittel im Anfangsunterricht

Typen von Arbeitsmitteln• Unstrukturierte Materialien

Materialien, mit denen sich Zahlen als eine entsprechende Anzahl an einzelnen Objekten darstellen lassen, z. B. Kastanien, Knöpfe, ...

• Strukturierte MaterialienMaterialien, mit denen sich Zahlen als Ganzheiten (aus zusammengefassten Einzelelementen) darstellen lassen, z. B. Stäbe entsprechender Länge

• MischformenMaterialien, die eine klare 5er- und 10er-Gliederung aufweisen, deren Elemente jedoch auch einzeln genutzt werden können, z. B. die eigenen Finger

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Arbeitsmittel im Anfangsunterricht

• Wendeplättchen

• Steckwürfel/Steckwürfelketten

• Perlenketten

• Zwanziger-Rechenrahmen

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Die Zahl Null

Repräsentant der leeren Menge

Fortführen einer Reihe

Differenz gleicher Zahlen5 - 5 = 0 4 - 4 = 0 3 - 3 = 0

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Zahlen bis 100

• Hauptanliegen der Thematisierung:• Größenvorstellungen entwickeln• Einsicht in das dezimale Stellenwertsystem

• Charakteristika von Stellenwertsystemen:• Bündelung • Stellenwert

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Zahlen bis 100

• Zahlen als Anzahlen: Verständnis für Bündelung und Stellenwert

• Zahlen als Elemente einer Reihenfolge: Orientierung im Zahlenraum

• Zahlen als Maßzahlen: Geld, Längen, Zeitspannen

• Zahlen als Rechenzahlen: Rechnen im neuen Zahlenraum

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Gestufte Behandlung der Zahlen bis 100

• Erarbeitung der Zehnerzahlen bis 100 als Ankerpunkte– Vereinigen von Zehnermengen (Geld, Steckwürfelstangen,

Briefmarkenstreifen)– Schrittweise Addition von 10– Analogie zu den einstelligen Zahlen

• Auffüllen zwischen den Zehnerzahlen– Bündeln und Entbündeln von Einzelelementen– Addition von Zehnerzahl und Einerzahl– Analogieprinzip (in Zehnerschritten zählen)– Stellentafel

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Ganzheitliche Behandlung der Zahlen bis 100

• Beobachten, Erkunden, Untersuchen

• Schätzen, Zählen, strukturiertes Zählen

• Bündelung und Stellenwert

• Zentrale Arbeitsmittel– Hunderterrahmen und Hunderterfeld– Hundertertafel – Vorder- und Rückseite– Zahlenband, Rechenstrich und Zahlenstrahl

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Bündelung und Stellenwert

Bündelungsaktivitäten• Tischtennisbälle in Eierkartons:

– Verpacken– Versprachlichen und Notieren– Schätzwert und Ergebnis vergleichen, Bild zum Schätzwert

zeichnen• Zahlenausstellung:

– Immer 10 (Büroklammern aneinander ketten, Kastanien in eine Tüte packen, Zahnstocher mit einem Gummi zusammenbinden, ...)

– Ausstellungsstücke betrachten, vergleichen und ordnen: Welche Zahlen haben wir mehrfach? Welche noch gar nicht?

– Ausstellung vervollständigen: Wer erstellt ein Stück zur 48, wer zur ...?

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Verschiedene Beschreibungen einer Zahl

• Beispiel: 23• Schreibweise mit Zehnern und Einern• 2 Zehner 3 Einer (2Z 3E)• Stellenwerttafel• Summenschreibweise• 20 + 3• Zahlwortschreibweise• dreiundzwanzig• Ziffernschreibweise• 23

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Arbeitsmittel

• Rechenrahmen

• Hunderterfeld

• Hundertertafel

• Zahlenstrahl

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Hundertertafel – Vorderseite

Welche Plätze sind frei, welche Plätze wurden abgedeckt?Muster in der Hundertertafel nachgehen, finden, beschreibenAusschnitte betrachten und zusammenfügen, z. B. „Hundertertafel-Puzzle“Wege auf der Hundertertafel und Pfeilbilder

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Zahlen im 3. und 4. Schuljahr

• Anliegen:

• Verständnis für fortgesetztes Bündeln entwickeln

• Gewinnen anschaulicher Größenvorstellungen

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Zahlen im 3. und 4. Schuljahr

• Zahlbildungsprinzipien verstehen– Zahlwortbildung– Darstellung in Ziffern

• Zahl- und Größenvorstellungen ausbauen– Vergleichsgrößen nutzen– Darstellungen finden – Schätzen, Überschlagen und Runden

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Große Zahlen

• Lesen Sie die folgenden Zahlen laut vor:– 3700468593716900047– 50 007 349 000 685 207 386 473

• Berlin hat etwa 3,5 Millionen Einwohner. Angenommen,jeder Berliner schenkt Ihnen einen Euro in Form eines 1 €-Stückes. – Können Sie das Geld in Ihrem PKW transportieren,

brauchen Sie einen LKW oder gar mehrere?– Reicht der PKW aus, wenn Sie das Geld in Scheine

wechseln dürfen?

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Doppelte Systematik der Zahlwortbildung und Stellentafel:Fortwährende ZehnerbündelungGruppierung von drei Bündelungseinheiten zu einer Namensgruppe

•Multiplikative und additive Zahlbildung

Glatte Tausender, Zehntausender, ... als Vielfache der jeweiligen Zehnerpotenzen, z.B. 4 1 000 = 4 000

Beliebige Zahlen zusammengesetzt aus Vielfachen der jeweiligen Zehnerpotenzen und einem kleineren Rest, z.B. 5 10 000 + 6 534 = 56 534

Zahlbildungsprinzip

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Analogieprinzip• Mehrsystemblöcke / Dienesblöcke

– Einer – Würfelchen– Zehner – Würfelchenstange– Hunderter – Würfelchenplatte– Tausender – Würfel– Zehntausender – Würfelstange– Hunderttausender – Würfelplatte– ...?

• Zahlenstrahl

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Große Zahlen

• Veranschaulichen durch Vergleichsgrößen:• Zerlegung in vorstellbare Teilmengen

• Darstellung von großen Zahlen• Direkte Darstellung: • z. B. mit Hilfe von Millimeterpapier

• Indirekte Darstellung: • z. B. Zahlenangaben in Tabellen