25.11.2015 mund.art Info - mundartlexikon.de fileSeite 2 MUND.ART INFO Rottweil im September Neues...

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mund.art Info 25.11.2015 Ausgabe 5-2015 schwäbische mund.art e.V. D Weihnachtsgschicht: Lukas 2 1 – 20 Also des ischd dåzmål passiert: Dr Kaeser Augustus håt da Befehl rausgeba, dass sich de ganz bewohnta Erde (en Steuerlis- ta) aetraga lassa müaßt. 2 Des ischd de erst Aeschreibong gwea ond ischd passiert, mô dr Quirinius Statthalter gwea ischd en Syria dronta. 3 Ond älle send ganga zom aeschreiba, a jeder en sae Hoematstadt. 4 Ao dr Josef ischd von dr Stadt Nazaret en Galiläa naufganga nach Judäa uf Beth- lehem, en d Stadt vom David, weil r aus am Haus vom David komma ischd ond zo saem Gschlecht ghört håt, 5 zom sich mit saener Braut, dr Maria, aeschreiba lassa, ond dui ischd en andere Omständ gwea. 6 Mô se sell gwea send, ischd ihr Zeit komma, dass se hätt niederkomma solla. 7 Ond se håt ihran ersta Soh kriagt ond håt an en Wendla aegwicklat ond en a Fuaterkripp naeglegt, weil se en dr Her- berg sonst koe Plätzle gfonda hent. 8 Ond Hirta send en sellera Gegend auf de Felder gwea ond hent Nachtwach ghalta bei ihre Herda. 9 Zo dene ischd a Engel vom Herrgott nôganga, ond dr Lichtglanz von Gott håt om se gstrahlt ond se hent a ganz arga Angst kriagt. 10 Ond der Engel håt zon en gsaed: Hent no koe Angst et! Weil guckat no, i han euch ebbas ganz Wichtigs zom saga: A riesa Fraed für s ganz Volk; 11 euch ischd haet nämlich dr Haeland gebora, des ischd dr Messias, dr Herr (Kyrios), drüba en dr Stadt vom David. 12 Ond då kennat r n drå: r fendat a Kendle, aegwicklat en Wendla, ond des leit en r a Fuaterkripp. 13 Ond auf oemål send bei dem Engel d Menge von de hemmlische Heerschara gwea, dia hent a Lobliad auf da Herrgott gsonga ond gsa- ed: 14 Am Herrgott sei Ehr ond Frieda bei dene Menscha, an dene mô Gott a Wohl- gfalla håt. aus: Rudolf Paul, Bibel für Schwoba, Haus der Volkskunst 2008 Zom Johresend Liebe Mitglieder ond Freind/inne von dr schwäbische mund.art, dr Platz en onsrem Vereinsblättle isch rar, drom lasset mr selle schwätze, wo zom „Fescht“ ebbes Guets zom Sage hent! G‘segnete Weihnachte ond a g‘sonds neus Johr 2016! Ihr/euer Wolfgang Wulz Egon Rieble: Und’s Kind Dia leaset In ällera Seelaruah de Lukas. Und’s Kind braucht Windla sell hot nass. aus: Engel ge- heimnisumwoben, Klimm 2015. Bild: Hans Baldung Grien, Geburt Chris- ti, 1539, Badisches Landesmuseum Foto Egon Rieble Hanno Kluge: A Weihnachtsgschichd Hend ihr gwissd, dass oinr von de Hailige Drei König a Schwob gwä isch? Doch, doch, dr Kaschper. Der hod wia älle Schwoba ganz pragdisch denkd. Der hod dr Maria zu ihrem Kendle gradulierd ond gsagd: Ois muase saga. Däan Termin hendr fai gschiggd gleegd. Laudr Feirdääg. Zom Lehrer secht a kleiner Bua: Jetzt gohts voll schnell em Chrischtdag zua Ond i denk bloß no en meim Bett: Wenn i meim Fraind sei Oma hett! Narr, dui backt Guetsla, des isch toll Ond füllt ganz große Büxa voll, Mit Schprengerla ond Ze- metschtern, Au Lebkucha ess i so gern, Albertla ond Anisbrötla, Butter-S ond Walnusspfötla, Husarahäufla, Heidesand, Des macht dui älles fei von Hand. Mei Oma ischt au liab ond nett, Bloß Guetsle bacha ka se et. Doch send dia Guetsles-Büxa leer, Gäb i om nix mei Oma her. Aus: Weihnachda auf Schwäbisch, Silberburg 2012 Doris Oswald: Schprengerla ond Zemetschtern

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mund.art Info 25.11.2015

Ausgabe 5-2015

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D Weihnachtsgschicht:

Lukas 2 1 – 20 Also des ischd dåzmål passiert: Dr Kaeser Augustus håt da Befehl rausgeba, dass sich de ganz bewohnta Erde (en Steuerlis-ta) aetraga lassa müaßt. 2Des ischd de erst Aeschreibong gwea ond ischd passiert, mô dr Quirinius Statthalter gwea ischd en Syria dronta. 3Ond älle send ganga zom aeschreiba, a jeder en sae Hoematstadt. 4Ao dr Josef ischd von dr Stadt Nazaret en Galiläa naufganga nach Judäa uf Beth-lehem, en d Stadt vom David, weil r aus am Haus vom David komma ischd ond zo saem Gschlecht ghört håt, 5zom sich mit saener Braut, dr Maria, aeschreiba lassa, ond dui ischd en andere Omständ gwea. 6Mô se sell gwea send, ischd ihr Zeit komma, dass se hätt niederkomma solla. 7Ond se håt ihran ersta Soh kriagt ond håt an en Wendla aegwicklat ond en a Fuaterkripp naeglegt, weil se en dr Her-berg sonst koe Plätzle gfonda hent. 8Ond Hirta send en sellera Gegend auf de Felder gwea ond hent Nachtwach ghalta bei ihre Herda. 9Zo dene ischd a Engel vom Herrgott nôganga, ond dr Lichtglanz von Gott håt om se gstrahlt ond se hent a ganz arga Angst kriagt. 10Ond der Engel håt zon en gsaed: Hent no koe Angst et! Weil guckat no, i han euch ebbas ganz Wichtigs zom saga: A riesa Fraed für s ganz Volk; 11euch ischd haet nämlich dr Haeland gebora, des ischd dr Messias, dr Herr (Kyrios), drüba en dr Stadt vom David. 12Ond då kennat r n drå: r fendat a Kendle, aegwicklat en Wendla, ond des leit en r a Fuaterkripp. 13Ond auf oemål send bei dem Engel d Menge von de hemmlische Heerschara gwea, dia hent a Lobliad auf da Herrgott gsonga ond gsa-ed: 14Am Herrgott sei Ehr ond Frieda bei dene Menscha, an dene mô Gott a Wohl-gfalla håt. aus: Rudolf Paul, Bibel für Schwoba, Haus

der Volkskunst 2008

Zom Johresend Liebe Mitglieder ond Freind/inne von dr schwäbische mund.art, dr Platz en onsrem Vereinsblättle isch rar, drom lasset mr selle schwätze, wo zom „Fescht“ ebbes Guets zom Sage hent! G‘segnete Weihnachte ond a g‘sonds neus Johr 2016! Ihr/euer Wolfgang Wulz

Egon Rieble: Und’s Kind Dia leaset In ällera Seelaruah de Lukas. Und’s Kind braucht Windla sell hot nass. aus: Engel ge-heimnisumwoben, Klimm 2015. Bild: Hans Baldung Grien, Geburt Chris-ti, 1539, Badisches Landesmuseum Foto Egon Rieble

Hanno Kluge: A Weihnachtsgschichd

Hend ihr gwissd, dass oinr von de Hailige Drei König a Schwob gwä isch?

Doch, doch, dr Kaschper. Der hod wia älle Schwoba ganz pragdisch denkd.

Der hod dr Maria zu ihrem Kendle gradulierd ond gsagd: Ois muase saga. Däan Termin

hendr fai gschiggd gleegd. Laudr

Feirdääg.

Zom Lehrer secht a kleiner Bua: Jetzt gohts voll schnell em Chrischtdag zua Ond i denk bloß no en meim Bett: Wenn i meim Fraind sei Oma hett!

Narr, dui backt Guetsla, des isch toll Ond füllt ganz große Büxa voll, Mit Schprengerla ond Ze-metschtern, Au Lebkucha ess i so gern,

Albertla ond Anisbrötla, Butter-S ond Walnusspfötla, Husarahäufla, Heidesand, Des macht dui älles fei von Hand.

Mei Oma ischt au liab ond nett, Bloß Guetsle bacha ka se et. Doch send dia Guetsles-Büxa leer, Gäb i om nix mei Oma her.

Aus: Weihnachda auf Schwäbisch,

Silberburg 2012

Doris Oswald: Schprengerla ond Zemetschtern

Seite 2 MUND.ART INFO

Rottweil im September Neues hat’s manchmal schwer. Aber auf den neuen Mundart-Stammtisch scheinen viele schon gewartet zu haben: Zur Premi-ere heute Abend war das Café Känzele proppevoll mit etwa 50 Besuchern. Wenn ein „Verein für Mundart-

Aktivisten und Dialekt-Freunde“ einlädt, auch wenn er zum Stammtisch einlädt, dann wird natürlich schwäbisch gschwätzt. Aber nicht nur beim Viertele über den Tisch oder mit dem Nebenmann – es gab natürlich was zu loschohra. So hatten die hiesigen Veranstalter Pius Jauch und Egon Rieble ihren Vereinsvorsitzenden Dr. Wolf-gang Wulz eingeladen, der unter anderem ein dezidierter Kenner von lokalen Necknamen ist. Und natürlich wusste, dass man die Rottweiler „Esel“ nennt. Knöpfleswäscher (also einer, der in Heidenheim an der Brenz groß geworden ist) Wulz, der schon einige Bücher geschrieben hat und aus einem vorlas, erntete dann auch viele Lacher. Dies gelang auch Egon Rieble mit seinen Gedichten und Ge-schichten. Letzteres auch rund um die „Riabagoaschter” bei der Göllsdorfer Saukirbe, die er erfunden hat und die ein Brauchtumsforscher zu den alten Traditionen gezählt habe. „Irgendwann muss mer mit einer Tradidtion ja afanga“, merk-te Rieble spitzbübisch an. Pius Jauch und Raimund Selinka gaben dem Stammtisch die musikalische Untermalung. Zum Schluss durften dann alle mitmachen und Volkslieder sin-gen. Zumindest bei „Mädele ruck ruck ruck“ zeigte sich eine

schwäbische Eigenschaft: Mer kennt halt bloß da ersta Vers. Wolf-Dieter Bojus, nrwz.de, 30.9.2015

Oeffingen und Herrenberg im Oktober Hugo Breitschmid, der Bauerndichter aus Dürnau in Ober-schwaben, war zu Gast im Oeffinger Kreuz. Die Veranstal-tung wurde von Heidi Ruff mit einem ihrer zur Jahreszeit pas-senden Herbstgedichte eröffnet. Hugo Breitschmid, der zum ersten Mal im Stuttgarter Raum auftrat, löste mit seinen witzig-launigen Gedichten und Geschichten wahre Lachsalven aus. Er versteht es prächtig, dem Volk auf's Maul zu schauen und seine Beobachtungen in Poesie und Prosa, mal humorvoll, mal besinnlich, jedoch nie verletzend, wiederzugeben. Ein rundum gelungener Abend. Heidi Ruff Mit dem in Bad Cannstatt aufgewachsenem Helmut Eberhard Pfitzer gibt einer der wichtigsten Vertreter schwäbischen Kul-turschaffens im Herrenberger Hasen sein Stelldichein. Der knitze Geschichtenschreiber mit den sensiblen Antennen für die abgründig satirischen, mitunter schwarzhumorigen Seiten der hiesigen Ureinwohner ist der treffliche Beweis dafür, dass Schwaben nicht nur schaffen, sondern denken können, in ihren Adern kein sämiges Rahmsößle fließt. Die zweite Runde des launigen, kurzweiligen Abends schlüpft - hipp gesprochen -

als schwäbischer Poetry Slam aus dem wundersam-skurrilen Überraschungsei. Jede Menge Schelmenstücke, gewitzte Zeit-geistkritik, burleske Schwänke, die das Leben so schreibt, ge-reimte Witze und Anekdoten führen einem zu Gehör: Mundart ist farbig, frisch, jung, vermag den Malaisen und Bredouillen des Lebens nicht nur eine schnippische Harke zu schlagen.

Rüdiger Schwarz, Auszug Gäubote, 17.10.2015

Stuttgart im November Zum 7. Stammtisch trafen sich die Stuttgarter Mund.art-Fans im Dinkelacker-Schwaben-bräu. Carl‘s Braukeller war zum wiederholten Mal voll besetzt, was den Gast Han-no Kluge geradezu beflügel-te, seine wie immer an-spruchsvollen Betrachtungen über die schwäbische Spra-che und die Charakterzüge des schwäbischen Stammes geistreich, knitz, knapp und quicklebendig unter die Leute zu bringen. Der nahezu vollzählige Vorstand lauschte ihm - nach vorher abgehaltener Vorstandssitzung - genauso interes-siert wie das restliche Publikum, unter dem sich wieder zahlrei-che neue und alte Vereinsmitglieder befanden, die auch aus-schließlich den ebenso hochkarätigen zweiten Teil des Abends gestalteten: Heidi Ruff, Wolfgang Rupp, Herbert Demel, Reinhold Frank, Gertrudis Weiß, Elke Zinßer, Roland Buggle und Marc Paul.

Mund.art-Stammtische

Vorstand Wulz huldigt dem Alt-Meister Egon Rieble (rechts) Foto: Bojus

Seite 3 MUND.ART INFO

Neuerscheinungen von Mitgliedern als Geschenktipp

Sabine Essinger neu im Vorstand Nach längerer Suche ist es gelungen, für den im Frühjahr aus dem Vorstand ausge-schiedenen stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Pfitzer eine Nachfolgerin zu gewinnen. Der Vorstand hat in seiner Sitzung am 11.11.2015 die Kabarettistin Sabine Essinger gewählt und freut sich über diese prominente personelle Verstär-kung. Sabine Essinger (Jahrgang 1957) ist eine Frau, die das Rampenlicht nicht scheut. Schon während des Lehramtsstudiums nimmt sie Schauspielunterricht und tritt als Solokabarettistin auf. Bereits 1982 erhält sie den begehrten Klein-kunstpreis Baden-Württemberg und tritt zwei Jahre später in die „Neue Muse-umsgesellschaft“, eine schwäbisch-satirisch-literarische Kabarettgruppe, ein. Außerhalb der Bühne macht sich Sabine Essinger einen Namen als Verfasserin und Sprecherin satirischer Texte für Hörfunksendungen und übernimmt auch schon mal die eine oder andere Fernsehrolle. In ihren Programmen zeigt sie mit blitzschneller Wandlungsfähigkeit vom altklu-gen Baby bis hin zur altersweisen bissigen Oma und dem Herz auf der Zunge ihre Liebe zu den schwäbischen Eigenheiten und ihren badischen Wurzeln. Mit ihrer Paraderolle als Berta Fleischle beweist sie viel Feinsinn und gibt sich durchaus angriffslustig mit Schwertgosch und Kittelschurz: Berta Fleischle ist die Fleisch gewordene Schwäbin. Die neue stellvertretende Vorsitzende wird vor allem ihre langjährige Bühnenerfahrung und ihre vielen Kontakte in der Kabarett-szene in die Vorstands- und Vereinsarbeit einbringen.

Manfred Mergel: Herzenssache Predigen auf dem Cannstatter Volksfest, LIT-Verlag, 2015 ISBN 978-3-643-12884-3

14,90 €.

Wulf Wagers Weihnachtsbüchle Schwäbische Gschichtla, Liadla, Bräuch' & Krippaspiel' Belser 2015 ISBN 9783763027163

12,99 €

Wolfgang Wulz: Bäre, Beerlesklopfer ond Bachscheißer. Schwäbische Neckereien aus dem Kreis Böb-lingen. Zeichnungen: Karlheinz Haaf. Silberburg 2015, ISBN

978-3-8425-1437-9, 14,90€

Frieder Scheiffele, Sebastian Feld: Laible und Frisch, Büh-nenreif. Die beliebte SWR-Serie auf der Theaterbühne. DVD. Silberburg, 2015 ISBN 978-3-8425-1922-0

21,90 €

WENDRSONN Neue CD: GEILE

ZEIT, 2015, 15 €

unter www.wendrsonn.de u.a. mit dem Hit „Da ben i dahoim“, der bei der diesjährigen SWR1-Hitparade Platz 46 belegte.

Fischers Schwäbisches Wörterbuch in 7 Bänden (der Klassiker!) aus Nachlass zu verkaufen.

VB 750 Euro. Der Erlös geht als Spende an den Verein „schwäbische mund.art e.V.“ Anfragen an: [email protected]

1. Vorsitzender: Dr. Wolfgang Wulz Goldregenstraße 6 , 71083 Herrenberg Tel. 07032-75130 E-Mail: [email protected] Stellv. Vorsitzender: Pius Jauch Tel.: 01577-5961819 E-Mail: [email protected] Stellv. Vorsitzende: Sabine Essinger Tel. 07143-278607 Mail : [email protected] Schatzmeister: Nikolaus Kolleth Tel.: 07344-9522777 E-Mail: [email protected] Schriftführung: Inge Utess-Sulan Tel. 0711-589729 E-Mail [email protected] Beisitzer: Klaus-Dieter Reichert Tel.: 07157-8520 E-Mail: [email protected] Beisitzer: Roland Buggle Tel.: 07181-68272 E-Mail: [email protected] Mundart in der Schule Dr. Wolfgang Wulz E-Mail: [email protected] www.mundart-in-der-schule.de Sebastian Blau Preis Pius Jauch [email protected] www.sebastian-blau-preis.de Internet: www.mund-art.de schwäbische mund.art e.V. Vereinsregister beim Amtsgericht Stuttgart VR 6080 St.Nr. 56002/41621 FA Böblingen Spenden- und Vereinskonto: Kreissparkasse Böblingen IBAN DE85603501300000122294 BIC BBKRDE6BXXX Gläubiger-ID DE55ZZZ00000523943 Kaum zu glauben, aber wahr! „Volksdampf“

blicken auf über 30 Jahre Musikkabarettge-schichte zurück. Die Truppe aus Oberschwa-ben ist Kult, präsentiert sich im Herrenberger Mauerwerk frisch und zubeißend. Mit den drei Ausnahmekönnern hat sich die Bürgerinitiative „Das bessere Müllkonzept“ ein ganz besonde-res Geschenk zum 25-jährigen Bestehen ge-macht. Die erfahrenen „alten Hasen“ Reiner Muff-ler, Suso Engelhard und Lisa Greiner sind auf dem Quivive, was da aus all den Schlangeneiern kraucht. Ob absonderliche Auswüchse alltäglichen Lebens, seltsame Blüten treibender Zeitgeist, schöne neue Wirtschaftswelt, grassierender Zynismus, Doppelmoral und Heuchelei, menschliche Beschränktheiten und Ignoranz, soziale Schieflagen, Konsum- und Warenwahn, Ge-nussmalocher. „Volksdampf“ entpuppt sich als unbestechlicher Seismograf und hintersin-niger Diagnostiker gesellschaftlicher Zustän-de - die Truppe hat einen untrüglichen Rie-cher für all die Leichen im Keller.

„Volksdampf“, das ist gnadenlose, süffisan-te Kapitalismuskritik vom Allerschärfsten. Da bekommt selbst die Flüchtlingswelle eine überraschende Schlagseite wirtschaftlicher Nebeneffekte, einer gesteigerten Nachfra-ge bei „Feuerlöschern, Alarmanlagen, Über-wachungskameras“. Da tun sich völlig neue Märkte auf: etwa „Galgen für die Pegida“. Also dröselt das Trio die Krise von der ge-schäftig neoliberalen Seite her auf. Parole: „Was bringen mir als Anleger viele Flücht-linge?“ Die politisch pointierten, glossenartigen Couplets frei oberschwäbische Schnauze sind die Sahnestücke des Abends. Ob mit Banjo, Geige, Ukulele, Gitarre oder einem hupenden und trötenden Percussion-Sammelsurium Marke Daniel Düsentrieb. Die Barden besingen den heillosen Fortschritts-wahn nebst tiefsitzender Blödheit, der mit äußerlichen kosmetischen Eingriffen nicht beizukommen ist.

Rüdiger Schwarz (gekürzt aus Gäubote v. 18.11.2015)

Wir begrüßen herzlich als neue Mitglieder: Siegrun Zimmermann alias

Berta und Co, Kirchentellinsfurt

Jessica Single, Winterlingen

Rita und Werner Fischer,

Stuttgart

Peter Leonhard alias Karl-

Heinz Dünnbier, Tübingen

Doris Zilger, Stuttgart

Neu im Verein

2015 8. Dezember, 19 Uhr: Stammtisch mit Werner Gaus, SV-Vereinsheim, Galgenweg Rotten-burg-Baisingen 2016 14. Januar, 19 Uhr: Stammtisch mit Volker Mall, Karlheinz Haaf und Wolfgang Wulz, Hotel-Gasthof Hasen, Herrenberg 18. Februar, 19 Uhr: Stammtisch, Weinstube Stanis, Rottenburg/N. 19. Februar, 20 Uhr: Schwäbischer Benefizabend mit Wendrsonn zugunsten von „Mundart in der Schule“, Mauerwerk Herrenberg 24. Februar, 19 Uhr: Stammtisch mit Pfr. Manfred Mergel, Brauereigaststätte Dinkelacker-Schwabenbräu, Stuttgart 12. März, 14 Uhr: Mitgliederversammlung 15. März: Einsendeschluss „4. Mundartwettbewerb in den Schulen 2015-2016“ 14. April, 19 Uhr: Stammtisch mit Rolf Gerlach, Hotel-Gasthof Hasen, Herrenberg 30. April: Einsendeschluss SEBASTIAN BLAU PREIS für Mundartkabarett 30. April, 10-17 Uhr: mund.art-Schreibwerkstatt mit Hanno Kluge und Klaus-Dieter Reichert, Grundschule Steinenbronn, 11. Mai, 19 Uhr: Stammtisch mit Reinhold Hittinger, Brauereigaststätte Dinkelacker-Schwabenbräu, Stuttgart 19. Mai, 19 Uhr: Stammtisch, Weinstube Stanis, Rottenburg/N. 11. Juni, 17 Uhr: 4. Mundartwettbewerb in den Schulen - Preisverleihung, St. Ursula Schulen, Villingen-Schwenningen 14. September, 19 Uhr: Stammtisch mit Wendrsonn, Brauereigaststätte Dinkelacker-Schwabenbräu, Stuttgart 6. Oktober, 19 Uhr: Stammtisch mit Claudia Pohel, Hotel-Gasthof Hasen, Herrenberg 16. Oktober, 17 Uhr: SEBASTIAN BLAU PREIS für Mundartkabarett - Preisverleihung, Festhalle, Rottenburg/N. 16. November, 19 Uhr: Stammtisch mit Kehrwoch-Mafia, Brauereigaststätte Dinkelacker-Schwabenbräu, Stuttgart 17. November, 19 Uhr: Stammtisch, Weinstube Stanis, Rottenburg/N.

Terminkalender

Die Baisinger „Braustuben zum Löwen“ steht wegen Pächterwechsels derzeit

nicht mehr für den Mundartstammtisch zur Verfügung. Wir finden aber „Asyl“ im SV-Sportheim. Nächster Termin: 8.12., 19 Uhr mit Werner Gaus aus

Haigerloch.

Kurz notiert

Kooperation von Mauerwerk und schwäbische mund.art e.V.

Kabarettistische Sternstunde mit Volksdampf