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2.5 Büromöbel und Arbeitshaltung 104 2.5.5.1 Anforderungen an den Arbeitstisch e i w h c i s n e s s a l l e b ö m o r ü B s e h c i l t n e s e w s l a h c s i t s t i e b r A n e d n a g n u r e d r o f n A e i D folgt zusammenfassen: t r e i z i t k a r p ) g n u z t ü t s r e t n u r e t u p m o C e n h o d n u t i m t i e b r a o r ü B ( t i e b r a h c s i M n r e f o S wird, sind pro Arbeitsplatzinhaber sowohl ein Schreibarbeitsbereich als auch ein Computerarbeitsbereich vorzusehen. • Die Schreibtischfl äche sollte grundsätzlich mindestens die Bemaßung 1 600 × 800 mm aufweisen. • Die Computertischtiefe sollte mindestens 1 000 mm betragen, sofern noch her- kömmliche CRT-Monitore (sog. Röhrengeräte) mit Bildschirmdiagonalen ab 17 Zoll verwendet werden. Kommt am Arbeitsplatz ein TFT-Monitor (sog. Flach- bildschirm) zum Einsatz, kann die Tischtiefe auf 800 mm verringert werden. Grundsätzlich ist bei der Dimensionierung die Tischform zu berücksichtigen. • Eine Winkelkombination zwischen Schreib- und Computerarbeitstisch erweist sich aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an Schreib- und Kommunika- tionsbereich, an die Positionierung des Monitors und insbesondere an die Beleuch- n i e t l l o s s e h c s i T ) - r e t u p m o C ( s e d e t i e r B e r a b z t u n e i D . t f a h l i e t r o v s l a ) . u . s ( g n u t einer Winkelkombination mindestens 800 mm betragen. n o v n o i t n e v ä r P r u z s s a d , n i h f u a r a d n e s i e w e r h a J n e t z t e l r e d n e i d u t S e n e d e i h c s r e V Muskel- und Skeletterkrankungen bei einem Teil von Bürobeschäftigten extrem höhenverstellbare Arbeitstische, die sich sowohl im Stehen als auch im Sitzen nut- zen lassen, günstig auswirken können. Sofern dies unter Kostengesichtspunkten realisierbar ist, sollte der Höhenverstellbereich des Arbeitstisches, besser aber der gesamten Kombination, mindestens zwischen 650 und 1 250 mm betragen (Abb. 2.19) - ö L e r e g i t s n ü g n e t s o k h c r u d h c u a r a w z h c i s t s s ä l k i m a n y d z t i S - h e t S e i D . sungen (z. B. additives Stehpult) realisieren. Allerdings zeigen neuere Untersu- efl g a l b A n e h c i l z t ä s u z r e n i e u z t f o l e b ö m o r ü B e h c l o s s s a d , n e g n u h c äche verkom- men. Sofern extrem höhenverstellbare (Steh-/Sitz-)Arbeitstische nicht in Betracht m m 0 5 2 1 s i b . . . . . . s o l n e f u t s . . . . . . m m 0 5 6 n o V : 9 1 . 2 . b b A ) 2 1 0 2 G B V h c a n ( o r ü B m i z t a l p s t i e b r a h e t S / - z t i S

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2.5 Büromöbel und Arbeitshaltung

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2.5.5.1 Anforderungen an den Arbeitstisch

eiw hcis nessal lebömorüB sehciltnesew sla hcsitstiebrA ned na gnuredrofnA eiDfolgt zusammenfassen:

treizitkarp )gnuztütsretnuretupmoC enho dnu tim tiebraorüB( tiebrahcsiM nrefoS •wird, sind pro Arbeitsplatzinhaber sowohl ein Schreibarbeitsbereich als auch ein Computerarbeitsbereich vorzusehen.

• Die Schreibtischfl äche sollte grundsätzlich mindestens die Bemaßung 1 600 × 800 mm aufweisen.

• Die Computertischtiefe sollte mindestens 1 000 mm betragen, sofern noch her-kömmliche CRT-Monitore (sog. Röhrengeräte) mit Bildschirmdiagonalen ab 17 Zoll verwendet werden. Kommt am Arbeitsplatz ein TFT-Monitor (sog. Flach-bildschirm) zum Einsatz, kann die Tischtiefe auf 800 mm verringert werden. Grundsätzlich ist bei der Dimensionierung die Tischform zu berücksichtigen.

• Eine Winkelkombination zwischen Schreib- und Computerarbeitstisch erweist sich aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an Schreib- und Kommunika-tionsbereich, an die Positionierung des Monitors und insbesondere an die Beleuch-

ni etllos sehcsiT)-retupmoC( sed etierB erabztun eiD .tfahlietrov sla ).u .s( gnuteiner Winkelkombination mindestens 800 mm betragen.

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2.5.5 Evidenz und gesichertes Gestaltungswissen

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kommen, sollte der Höhenverstellbereich der (herkömmlichen) Arbeitstische bzw. der gesamten Winkelkombination zwischen 620 und 850 mm liegen.

• Die Arbeitstischplatte darf maximal 55 mm (bei vollständiger Höhenverstellbar-keit bzw. 70 mm bei eingeschränkter oder keiner Verstellbarkeit) an der Vorder-kante stark sein und sollte keine zusätzliche Metallrahmenkonstruktion aufweisen.

• Unter der Arbeitstischfl äche darf der Beinraum nicht einschränkt werden. Die Plattenkonstruktion sollte als „liegendes U“ oder als „T“-Trägerprofi l ausgebildet sein.

• Unterzüge dürfen nicht fest montiert sein. Hier sollten Rollcontainer bevorzugt werden.

• Die Möbel müssen abgerundete Ecken und Kanten besitzen (Radius > 2 mm); Rollcontainer sollten mit Muldengriffen statt mit aufgesetzten Griffen (Stoßge-fahr) ausgestattet sein.

• Kabelkanäle zur einwandfreien Führung der Gerätezuleitungen sind erforderlich.• Matte Arbeitstischoberfl ächen mit Refl exionsgraden zwischen 0,15 und 0,75 sind

zu verwenden.

2.5.5.2 Anforderungen an den Büroarbeitsstuhl

Der Büroarbeitsstuhl sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:

• Der Büroarbeitsstuhl muss stand- und kippsicher – auch bei größter Rückneigung der Rückenlehne – sowie mit mindestens fünf Rollen ausgestattet und gegen unbe-absichtigtes Wegrollen (z. B. durch gebremste Rollen) gesichert sein.

• Der Rollwiderstand ist dem Fußbodenbelag anzupassen (gebremste Rollen bei glatten Böden, ungebremste nur bei textilen Bodenbelägen).

• Der Büroarbeitsstuhl sollte den Nutzer beim Hinsetzen leicht abfedern, um die Stoßbelastung der Wirbelsäule so gering wie möglich zu halten.

• Der Büroarbeitsstuhl darf keine scharfen Kanten aufweisen und soll über gepols-terte, atmungsaktive Sitz- und Rückenlehnen verfügen. Die Polsterung sollte fest, aber dennoch komfortabel sein.

• Die Höhe der Sitzfl äche muss sich mindestens in einem Bereich von 420–500 mm verstellen lassen.

• Die Sitztiefe sollte 370–470 mm betragen; günstig ist eine Verstellmöglichkeit. Die Sitzbreite sollte größer 450 mm sein.

• Die Rückenlehne ist horizontal konkav gekrümmt und sollte eine Breite von 400 mm aufweisen (in Beckenkammhöhe); vertikal ist die Krümmung konvex ausgebildet.

• Die Lehne sollte den Rücken des Nutzers in verschiedenen Arbeitshaltungen mög-lichst gut unterstützen bzw. entlasten. Hierzu ist auf eine ausreichende Höhe und/oder Verstellbarkeit zu achten. Die Ausstattung mit einer gekoppelten Sitz-Leh-nen-Neigungsverstellung (sog. Synchronmechanik) ist empfehlenswert, da diese den dynamischen Wechsel der Körperhaltungen und damit die Versorgung der Bandscheiben ermöglicht.

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2.5 Büromöbel und Arbeitshaltung

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• Armaufl agen sind sinnvoll zur Entlastung des Schulter-Nacken-Bereichs, dürfen aber die Ausübung der Tätigkeit nicht behindern.

• Sofern Armaufl agen eingesetzt werden, sollten diese in der Höhe verstellbar (Höhe über dem Sitz mindestens im Bereich von 200–250 mm), mindestens 20 mm lang und 40 mm breit sein.

• Alternative Sitzmöbel können in Einzelfällen sinnvolle Ergänzungen, nicht aber Ersatz für Bürodrehstühle sein. Auch alternative Sitzmöbel müssen den Anforde-rungen an die Stand- und Kippsicherheit genügen und einen ausreichenden Schutz vor Wegrollen aufweisen.

2.5.5.3 Anforderungen an weitere Arbeitsmöbel

Neben dem Arbeitstisch und dem Büroarbeitsstuhl können weitere Büromöbel erfor-derlich sein. Dabei gilt Folgendes zu beachten:

• Durch den Wandel der Arbeitswelt haben sich die Anforderungen und Tätigkeits-profi le von Bürobeschäftigten verändert. Aktuelle Büroausstattungen berücksich-tigen, dass ein großer Teil der Arbeit durch Kommunikation und Informationsaus-tausch geleistet wird. Daher ist es sinnvoll, eine Kommunikations- und Besprechungszone im Arbeitsraum einzuplanen, die sich je nach der zur Verfü-gung stehenden Grundfl äche auch an den Schreib- oder Computerbereich an-schließen lässt (z. B. durch eine angrenzende runde oder tropfenförmige Arbeits-tischplatte).

• Sofern Besucherstühle verwendet werden, sollten diese eine ergonomische Sitz-haltung ermöglichen: Hierunter ist das Sitzen in verschiedenen Haltungen (von der vorderen über die mittlere bis zur hinteren Sitzhaltung) zu verstehen, wobei eine weitgehende Unterstützung des Rückens vorteilhaft ist.

• Da Besucherstühle oftmals auch für längere Besprechungen genutzt werden, soll-ten die Stühle mit Armlehnen ausgestattet sein, damit eine Belastung/Verspannung des Schulter-Nacken-Bereichs durch längeres Sitzen reduziert werden kann.

• Ist der Arbeitstisch nicht höhenverstellbar im Sinne eines Sitz-/Steharbeitsplatzes, kann ein Stehpult ein geeignetes Arbeitsmittel zur Prävention von Beschwerden des Bewegungsapparats darstellen. Zur optimalen Anpassung an die Beschäftigten sollte auch diese höhenverstellbar sein.

2.5.5.4 Hinweise zur Abstimmung des Arbeitssystems

Da alle Komponenten des Büroarbeitsplatzes als Gesamtsystem zu betrachten sind, ergeben sich für die Kombination von Büroarbeitsstuhl und Arbeitstisch folgende zusammenhängende Empfehlungen:

• Der Büroarbeitsstuhl sollte so eingestellt werden, dass Ober- und Unterschenkel der/des Beschäftigten einen rechten oder leicht stumpfen Winkel (etwas größer als 90°) bilden.

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2.5.5 Evidenz und gesichertes Gestaltungswissen

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• Die Höhe des Arbeitstisches ist dann ergonomisch eingestellt, wenn Ober- und Unterarm bei aufrechter Sitzposition einen rechten oder leicht stumpfen Winkel (etwas größer als 90°) einnehmen können.

• Fußstützen können in den (wenigen) Fällen sinnvoll sein, wenn der Höhenverstell--po metsyS sad mu ,thciersua thcin lhutsstiebraorüB dnu hcsitstiebrA nov hciereb

timal an die Körperhöhe kleiner Beschäftigter anzupassen.

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zwingend erforderlich, um positive Effekte auf den menschlichen Organismus zu erzielen.

2.5.5.5 Hinweise zur Gestaltung der Steh-Sitzdynamik

sua eid hcrud kimanydztiS-hetS red gnutlatseG eid teteib ,nebeirhcseb sgnagnie eiWdieser resultierenden regelmäßig wechselnden Körperhaltung großes Potenzial zur Optimierung der Belastung und somit zur Minimierung der (Fehl-)Beanspruchungs-

-aK nov tssafegnemmasuz ,negnuhcusretnU ehciltfahcsnessiw enedeihcsreV . neglofrakolis und Callaghan (2014), konnten zudem durch den Einsatz höhenverstellbarer Arbeitstische überwiegend keinen unmittelbaren negativen Einfl uss auf die Arbeits-leistung aufzeigen. Gestaltungsmöglichkeiten zur Förderung der Steh-Sitzdynamik bestehen durch die Bereitstellung eines entsprechend höhenverstellbaren Arbeitsti-sches (Abb. 2.19). Eine weitere Möglichkeit zur Beeinfl ussung der Steh-Sitzdynamik ist eine entsprechende Gestaltung der Aufgaben und der weiteren Arbeitsumgebung, z. B. durch die Schaffung von Wegstrecken durch eine Platzierung von Druckern au-ßerhalb des Büros (Gebhardt et al. 2006). Gleichwohl ist festzustellen, dass das opti-

Abb. 2.20: “ lhutsstiebraorüB„ dnu “ hcsitstiebrA„ netnenopmoK red gnummitsbA

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