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Editorial
Liebe Münchnerinnen und Münchner,
Ich möchte Sie in unserer neuesten Ausgabe der
„Münchner-Innenstadt“ mit einem Gedicht, deren Ver-
fasser unbekannt ist, über den Frühling begrüßen.
Frühlingszauber
Frühling schwingt den Zauberstab
Überall, landauf, landab
Streut er Blüten ohne Zahl
Auf die Bäume grau und kahl.
Aus der Erde sprießt es grün
Unterm Busch schon Veilchen blühn.
Auch mein Herz, es jubelt laut
Da es solche Pracht geschaut.
Heimgekehrt der Vögel Zug,
Tausend Lieder mit sich trug,
Singet nun der Sonne Lob,
Frühling seinen Stab erhob.
Mit freundlichen Grüßen
PS: Die 27. Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ er-
scheint Mitte Juli 2011 und wird Sie dann wieder zum
Spaziergang durch München einladen.
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Münchner Kirchen
6
20
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Münchner Brunnen
16
31
Das Karussell
32
Petra Perle
Museum Brandhorst 28
Münchner Denkmäler 8
Das Angerviertel II. Teil
5
Impressum
Herausgeber:
Jenny Schmidbauer
Niederalmstraße 21
81735 München
Verlag und Redaktion:
sms-schmidbauer GbR
Niederalmstraße 21
81735 München
T 089-480 68 68-6
F 089-480 68 68-7
e-mail:
www.münchner-innenstadt.com
Gesamtherstellung und Anzeigen:
sms-schmidbauer GbR
Niederalmstraße 21
81735 München
T 089-480 68 68-6
F 089-480 68 68-7
e-mail:
studio liebhart
Breisacher Straße 3
81667 München
T 089-459 94 38 -19
F 089-459 94 38 - 50
e-mail:
Fotos und Text:
Inhalt
InnenstadtInnenstadtmünchnermünchner
26/Januar 2011
28Museum Brandhorst
6Münchner Kirchen
St. Markus
8Münchner-Denkmäler
14Münchner Brunnen
Wittelsbacher-Brunnen
16Münchner Straßen
20Stadtteilbesuch
Angerviertel 2. Teil
32Das Karussell
31Petra Perle
St. Markus
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vergrößerte der stetige Zuzug aus den evangelischen Gebieten Bayerns und des übrigen Deutschlands die Münchener protestan-tische Gemeinde stark. Bald war St. Matthäus zu klein, so dass der Gedanke an eine zweite evangelische Kirche in München aufkam. Der Pfarrsprengel sollte das östliche Stadtgebiet abdecken. Deshalb hatte man als Standort für eine Kirche anfangs den sogenannten Wiener Wald nahe der Kohleninsel am rechten Isar-Ufer im Auge. Dekan Dr. Johann Karl von Buchrucker favorisierte aber einen Bau-platz nahe der historischen Altstadt. Trotz Widerstandes auch aus der eigenen Gemeinde wurde als Standort die Maxvorstadt durchgesetzt und der protestantischen Ge-meinde das Eckgrundstück Schellingstraße/Türkenstraße angeboten. Die Planungen für Kirche, Pfarrhaus und Schu-le waren bis ins Detail gediehen.
Schließlich wurde ein Grundstück gegenüber dem Wittels-bacher Palais am südlichen Ende der Maxvorstadt ange-boten. Das Grundstück war eingeklemmt zwischen Bür-gerhäuser, so dass das romantische, städtebauliche Ideal einer freistehenden Kirche als Fluchtpunkt und Zentrum des Stadt(teil)lebens nicht möglich war. Diese Idee war bei-spielsweise in der Au durch den Neubau der Mariahilfkirche umgesetzt. Die bayerische Krone wollte keinen Zweifel an der starken katholischen Dominanz in München aufkom-men lassen. Daher vergab man für Bauten anderer christli-cher Konfessionen nur solche Bauplätze, die keinen großen
war der 1938 abgebrochene Kirchenbau von St. Matthäus. Wohl wegen der prominenten Lage nahe beim Wittelsba-cher Palais, das ja Wohnung des bayerischen Königshau-ses war, nahm das Protestantische Dekanat München das Angebot an und gab den Bauplatz an der Schellingstraße auf. Dies, obwohl die Situation des dortigen Grundstückes sowohl nach seinerzeitiger städtebaulicher Auffassung als auch für die Zwecke der Gemeinde günstiger erschien. An der Finanzierung der Kirche beteiligte sich die königliche Haupt- und Residenzstadt München mit 100.000 Gulden, König Ludwig II. mit 250.000 Gulden aus seiner Privatscha-tulle.
Rudolf Gottgetreu, dessen Neugotik den Maximiliansstil vorbereitete, entwarf die Kirche. Dabei geriet er immer wie-
und stilistischen Ideen und Visionen als zu modern ablehnte. Am 10. November 1873 erfolgte die Grundsteinlegung. Der
-rend der Bauphase zu. Schließlich scheint es zwischen 1874 und 1876 über die Frage nach dem Material für die Pfeiler des Kirchenschiffes zum Bruch zwischen Rudolf Wilhelm Gottgetreu und der evangelischen Gemeinde gekommen zu sein. Die Gemeinde wollte die Pfeiler steinern, während Gottgetreu das damals modernste Baumaterial Gusseisen vorsah, ein Symbol des technischen Fortschritts. Er wurde von seinen Aufgaben entbunden. Georg Eberlein, damals Professor der Kunstgewerbeschule in Nürnberg, das sich schon damals als Zentrum des bayerischen Protestantis-mus verstand, führte die Arbeiten fort. Weitgehende Ände-rungen an den Plänen Gottgetreus nahm er nicht vor. Die Steinpfeiler erhielten aber den Vorzug. Am 28. Oktober 1877 wurde die Kirche als II. Protestantische Kirche München durch Dekan Buchrucker eingeweiht.
1885 wurde die Kirche dem Evangelisten Markus gewidmet und erhielt den kirchenamtlichen Namen „St. Markus“. Zu-gleich wurde sie Filialkirche von St. Matthäus, die sie bis 1900 blieb. Obwohl 1896 zum Sitz des Dekans von Mün-chen erhoben, blieb St. Markus an St.Matthäus angebun-den. Die Unselbständigkeit der Dekanatskirche hatte einen praktischen Hintergrund: Dr. Adolf Kahl war, als er 1896 zum Dekan von München ernannt wurde, Pfarrer an St. Markus und bewohnte das Pfarrhaus von St. Markus. Da er das Pfarrhaus nicht verlassen wollte - schließlich blieb er weiterhin Pfarrer an St. Markus -, wurde St. Markus Deka-
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natssitz und blieb es bis heute. Erst 1920 erhob man sie zur eigenständigen Pfarrei, im gleichen Jahr wurde St. Markus auch Sitz der neu gegründeten Gesamtkirchengemeinde München, der der Dekan von München vorsteht. Die Ge-meinde der Kreuzkirche in Schwabing, ursprünglich Teil von St. Markus, wurde 1933 gegründet.
Bereits um 1910 setzte eine Diskussion um Geschmack und Wert der Neugotik an. 1926 erfolgte eine erste Sanie-rung, in der der Architekt Hessemer bereits erste Verände-rungen an der neugotischen Ausstattung vornahm. German Bestelmeyer griff in seiner Umgestaltung von 1936/37 mit dem Ziel einer "Entgotisierung", wie er es nannte, erheblich stärker ein: So wurden die Chorfenster nach unten verlän-gert, um mehr Licht in das Kirchenschiff zu führen. Diese erhielten farbige Fenster, die Hermann Kaspar entwarf; die Ausführung erfolgte durch die Mayer'schen Hofkunstan-stalt München. Die 48teilige Bilderfolge, die Heilsgeschichte nach dem Markus-Evangelium erzählt, folgt in ihrer Bildauf-fassung und in der Darstellung der Menschen bereits dem arischen Ideal eines Arno Breker. Der Großteil der neugo-tischen Ausstattung blieb jedoch erhalten. Der Hochaltar
Chor eine Empore ein, die Sängerkanzel genannt wurde.
Während des Zweiten Weltkrieges trug St. Markus 1944/45 durch Bombenangriffe und kurz vor Kriegsende durch Kampfhandlungen an der Türkenkaserne, die sich in unmit-telbarer Nähe zu St. Markus befand, schwere Zerstörungen davon. Allein der Turm blieb erkennbar stehen. Die Glas-fenster waren ausgelagert, die neugotische Inneneinrich-tung blieb aber in der Kirche. Die Reste dieser, aber auch erhaltene Teile wie die Kanzel gingen 1945/1946 verloren
- wohl durch Plünderer, die Brennholz suchten.
1947/48 wurde die Ruine durch Max Unglehrt gesichert und bis 1955 behelfsmäßig instandgesetzt. Im Advent 1948 erfolgte bereits die Einweihung der Kirche, obwohl die In-standsetzung noch nicht abgeschlossen war. Neben einer Holzdecke, die das zerstörte neugotische Netzrippengewöl-be als Provisorium ersetzte, wurde St. Markus weiter puri-
und Brüstung der Emporen wurden entfernt, der Chorbo-gen in Segmentform umgebaut. Die im Nachkriegsjahr ver-lorengegangene Kanzel wurde durch eine solche aus Stein ersetzt, die Turmspitze neu aufgesetzt.
Der Wiederaufbau selbst erfolgte erst in den Jahren 1955 bis 1957 durch Gustav Gsaenger. Gsaenger nahm kaum Rücksicht auf die vorhandene neugotische Bausubstanz. Der Chor wurde neu errichtet, dabei entstand über dem Chor ein Andachtsraum für 60 Gläubige, der durch ein Treppenhaus am Chor erreichbar ist. Gleichzeitig wurde der Turm teilweise abgetragen, da er Gustav Gsaengers Mei-nung nach trotz Sicherung und neuer Turmspitze baufällig gewesen sei. Danach wurde der Turm im Mauerwerk erhöht und durch ein kleines Zeltdach abgeschlossen - der Turm ist nach dieser Neugestaltung nicht höher als der Originale. Die Emporentreppenhäuser rechts und links des Turmes wur-den durch neue ersetzt. Anstelle des neugotischen Gewöl-bes wurde ein Tonnengewölbe im Kirchenschiff eingezogen. Tonnengewölbe im Mittelschiff und die Decken unter den Emporen erhielten eine ornamentierte Stuckdecke in der Form einer Rabitzhängedecke. Außen erhielt die Kirche eine neue Fassadengliederung aus Beton - vom neugotischen Bau ist außer den groben Formen der Pfeiler und Empo-renbrüstungen, dem einen oder anderen Spitzbogenfenster unter den Emporen und dem Maßfenster des Turmes nichts mehr erhalten. Die Farbgebung und Gliederung ist typisch für Gsaenger und auch in ähnlicher Form an seinen ande-ren Bauwerken zu beobachten. Die Umgestaltung war sehr umstritten und nicht ohne erheblichen Widerstand aus der Gemeinde durchzusetzen.
1962/1963 war nach der Vollendung der Steinkanzel, die ein Flachrelief der vier Evangelisten nach einem Entwurf von Bildhauer Vogel erhielt, der Wiederaufbau vollendet. Eine letzte Grundsanierung unter Leitung von Theodor Steinhau-ser fand 1977 bis 1979 statt. Dabei fasste Walter Senf den Innenraum farblich neu, die Fenster im Kirchenschiff erhiel-ten durch ihn eine ornamentale Fensterverglasung.
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wir im Münchner Finanzgarten (Dichtergarten).
Tjuttschew studierte in Moskau, erhielt 1822 eine Stelle im
Außenministerium in Sankt Petersburg, war dann längere
Zeit bei der russischen Gesandtschaft in München und
(seit 1838) in Turin tätig.
Tjuttschew wurde 1844 der Person des Reichskanzlers
attachiert und erhielt 1857 endlich das Präsidium des Ko-
mitees für auswärtige Zensur in Petersburg übertragen.
Diese Position hatte er bis zu seinem Tode inne.
Seine Gedichte, die gesammelt in Petersburg 1868 er-
schienen, zeichnen sich durch Gedankentiefe, Wärme
des Gefühls und Formvollendung vorteilhaft aus; eine
Auswahl derselben wurde von H. Noé ins Deutsche über-
tragen (München 1861). Tjuttschew hat sich auch als
Übersetzer deutscher Dichter wie Heinrich Heine, Johann
Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und anderen ver-
dient gemacht.
Bekannt geworden ist Tjuttschew durch ein Bonmot, das
den Nationalcharakter des russischen Volkes sehr gut be-
schreibt. Sinngemäß sagte Tjuttschew 1866:
„Verstehen kann man Russland nicht, und auch nicht mes-
sen mit Verstand. Es hat sein eigenes Gesicht. Nur glau-
ben kann man an das Land.“
Zum 200. Geburtstag im Dezember 2003 wurde im
Münchner Dichtergarten ein bronzenes Denkmal Tjutt-
schews vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund
Stoiber und dem russischen Außenminister Iwanow ent-
hüllt.
Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew. Lithographie von 1874
Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew
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G´schichten aus dem Münchner BratwurstherzlBei uns können Sie nun auch die Zweite Hörbuch-CD »Viktualien-markt G´schichten« von Gerhard Acktun zum Preis von 14,95 € er-werben.
Im Januar fand auf vielfachen Wunsch wieder das Musikalische Weißwurstfrühstück mit dem
„Obergmoa Zwoagsang“ im ausge-buchten Münchner Bratwurstherzl statt. Mit alten und neuen Gstanzln
begeisterten die zwei Musiker die anwesenden Gäste.
Einige der jüngsten Stammgäste im Münchner Bratwurstherzl, Juli-an Schwaiger aus München. Julian ist heute 3 Jahre alt und ein absu-luter Bratwurstherzl Fan.
Quirin Dieter Lang 1 Jahr alt und seine Schwester Viktoria Lang 5 Jahre alt, lassen sich die Bratwürs-tel als Stammgäste schmecken.
An der Orgel der Canisiuskirche München, Chordirektor Thomas Friese, geb. 1967 in Starnberg, ist seit über zwanzig Jahren Stamm-gast im BWH. Er ist Chorregent und Organist der Münchner Stadt-pfarrkirche St. Canisius und gibt Konzerte im In- und Ausland. So spielt er am 15. Mai 2011 in der New Yorker St. Patrick‘s cathedral. Am BWH schätzt er die gute boden-ständige Küche und natürlich das Edelhell vom Holzfass.
Chordirektor Thomas Friese an der Orgel im Kaiserdom zu Bamberg
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TERMINHINWEIS24. Juli 2011 ab 12.00 UhrSommerfest des AKM
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Wieder ein besonderes High-Light am Faschingssonntag der Auftritt der Würmesia mit Hofballett.
Die Ordenverleihung an Stammgäs-te und die Wirtin des Münchner Bratwurstherzls durch Prinzessin Sandra II. und Prinz Ahmad I. Den diesjährigen Orden der Faschings-gesellschaft Würmesia hat wieder der Stammgast und Kunstmaler Josef Wahl gestaltet.
Der Faschingsausklang 2011 im und vorm Lokal.
Im Münchner Bratwurstherzl eine alte Bekannte von Frau Uhl zu Be-such, die Sopranistin Felicita Wea-thers
Die schwarze amerikanische Sop-ranistin Felicia Weathers, studierte
Gesang an der Indiana University School of Music in Bloomington mit St. Leger, Charles Kullmann und Manski.
Im Jahr 1963 machte sie ihren ersten Auftritt in der Hamburger Staatsoper, und anschließend wur-de Sie von 1966-1977 ein reguläres Mitglied. Sie erschien in Rollen am Royal Opera House, Covent Gar-den in London im Jahr 1970 und in der Metropolitan Opera in New York im Jahr 1965. Freiwillig been-det Sie ihre Opernkarriere im Jahr 1972. Sie blieb weiterhin aktiv in deutschsprachigen Ländern, wie ein Lehrer und als eine berühmte Persönlichkeit.
Das Motto vom „Münchner Brat-wurstherzl“
„Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“.Hl. Theresia von Avila
Ihre Mannschaft vom „Münchner Bratwurstherzl“
Hertha Uhl Betriebs GmbHDreifaltigkeitsplatz 180331 MünchenTel.: 089-29 51 13
TERMINHINWEIS24. Juli 2011 ab 12.00 UhrSommerfest des AKM
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Münchner Vorstadt-Hochzeit
Münchner Vorstadt-HochzeitGerhard Nixdorf
geb. 10.4.1925 in Weißenleibe Kreis Liegnitz Niederschlesien.
Aufgewachsen auf dem Bauernhof der Großeltern, entstand die
Liebe zu Tieren.
Als 4-5Jähriger fand er Gefallen an Bildern und Zeichnungen, in
der Zeitschrift „Die Gartenlaube“.
Er bekam Bleistift, Radiergummi und Papier – und so begann es.
Er zeichnete Landschaften aus der Vogelsicht, so klein wie mög-
lich.
Nach der Volksschule machte er eine Lehre als Deko-Maler und
war anschliessend Soldat bei den Gebirgsjägern.
Nach verschiedensten Tätigkeiten bei der Bundeswehr als tak-
tischer Zeichner tätig und wurde 1960 nach München versetzt.
So entstanden in den Jahren über 200 Bleistift-, Feder-, Aquarell-
und Ölbilder.
Bei den Bleistiftzeichnungen handelt es sich überwiegend um
Tiermotive.
Alle Originalbilder von Gerhard Nixdorf können im „Münchner
Bratwurstherzl“ am Viktualienmarkt erworben werden.
In Jeder Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ werden wir Ihnen
ein neues Bild von Gerhard Nixdorf präsentieren.Bild 3
Der WITTELSBACHER Brunnen
Dieser monumentale Wittelsbacher
Brunnen am Lenbachplatz aus Unters-
berger Marmor wurde von Adolf von
Hildebrand 1893/95 geschaffen.
Dieser Brunnen ist eine Huldigung an
das Element Wasser.
Der Bildhauer Adolf von Hildebrand, ein
enger Freund des Königshauses, posi-
tionierte den Brunnen etwas erhöht auf
den Resten der ersten Stadtmauer vor
der Kulisse schöner alter Bäume des
Maximiliansplatzes.
Dieser Brunnen ist 25 m breit und 4 m hoch.
Ein Halbkreis mit rechteckigen Seiten
bildet die Grundform. Der Halbkreis ist
zur Platzseite ausgewölbt und an der
Umfassungsbecken liegt das Haupt-
bassin mit einer geschmückten Brun-
nenwand. In der Mitte erhebt sich der
doppelte Schalenbrunnen. Auf beiden
Seiten sind Figurengruppen postiert. In
den Nischen der Brunnenwand spei-
en Tiermasken Wasser in das Becken.
An der Innenseite sind über runde Öff-
nungen Fischmasken angebracht. Auf
den Sockeln beider Schalen sind die
Wappen der vier bayerischen Stämme
angebracht und mit weiblichen und
männlichen Masken von Wassergott-
heiten geschmückt. Ein Schriftband
über den Masken enthält Namen und
Entstehungsjahr des Brunnens, 1895
zur Erinnerung an die Vollendung der
städtischen Wasserversorgung aus
dem Mangfalltal.
-
schwänziges Pferd mit Reiter, der einen
Felsbrocken zum Wurf ansetzt, so wird
die Kraft des Wassers veranschaulicht.
Die rechte Figurengruppe die den Se-
gen des Wassers symbolisiert. Hier ist
Damensitz reitenden Amazone, in der
Hand trägt sie eine Schale mit Wasser.
Den Wasserausgangspunkt bildet eine
sprudelnde Wasserglocke als Bekrö-
nung der obersten Schale. Von oben
fallen die Wasserschleier in Etagen in
das Becken.Wasserbögen springen
zusätzlich auf die Schalen zu und aus
den Mäulern der Tiermasken rauschen
dicke Strahlen.
Der Künstler verwendete die klassi-
sche Form des Schalenbrunnens, mit
beiden Darstellungen von Mensch und
Tier nach dem Grundgesetz der Antike,
Klarheit, Ruhe, Körperschönheit und
denoch Lebendigkeit. Durch die Grö-
ße des Brunnens wird dem Betrachter
ein monumentaler Eindruck vermittelt.
14
Der WITTELSBACHER
Durch das Wasser und das schlich-te Gesamtkonzept ist dieser Brunnen ein Denkmal für die Wasserversorgung Münchens und dieser Stilepoche.
15
Wann u n d w i e s i e z u i h r e n Namen k amen .
Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur ano-nymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht. Dort standen die Vips unterschiedlichster Epochen Pate.
und ihre Herkunft
Münchner Straßen und Plätze
Kleinfeldstraße, Obergiesing/Stadelheim, *1930; Nach einem alten Flurnamen
Kleiststraße, Untergiesing, *1902: 1(Ewald Christian von Kleist (1715-1759), Schriftsteller; schrieb Naturlyrik, vaterländische Gedichte und Oden; war der Adressat der von seinem Freund G.E. Lessing verfassten „Briefe, die neueste Literatur betreffend“ (1759-1765); er war das Vorbild für die Figur des Tellheim in Lessings „Minna von Barnhelm“; in der Schlacht bei Kunersdorf gefallen. 2) Friedrich Heinrich Ferdinand von Kleist (1762-1823), preußischer Generalfeldmarschall; entschied in den Befreiungskriegen gegen Napoleon die Schlacht bei Nollendorf (30.August 1813) und wurde deshalb 1814 in den Grafenstand erhoben. 3) Heinrich von Kleist (1777-1811), Schriftsteller; wollte Wissenschaftler werden und wandte sich dann der Dichtung zu; sein Werk ist geprägt von literarischer Eigenständigkeit, ausgeprägtem psychologischem Verständnis und der Thematisierung von Widersprüchen in der Gesellschaft; er fand zu seinen Lebzeiten wenig Beachtung, erfuhr erst in unserem Jahrhundert mit seinen Dramen („Der zerbrochene Krug“, 1807; Prinz Friedrich von Homburg“, 1821; „Das Käthchen von Heilbronn“, 1808 u.a.) und seiner Prosa („Michael Kohlhaas“, 1810; „Die Marquise von O.“, 1808) internationale Anerkennung.
Kleinhesselohe, Englischer Garten, *1927: „Kleines Hesselohe“ nannten die Münchner eine 1791 entstandene Ausflugswirtschaft im damals neu angelegten Englischen Garten; der Name entstand in Anlehnung an das 15 Kilometer südlicher gelegene Großhesselohe, das damals als Ausflugsziel sehr beliebt war.
Kleinstraße, Obersendling, *1956: 1) Johann Wilhelm Klein (1765-1848), Jurist, Blindenlehrer; er gilt als Vater der modernen Blindnpädagogik und unterstützte Johann Stüber, den ersten Leiter der Münchner Blindenanstalt, mit Rat und
16
Tat. 2) Johann Adam Klein (1792-1875), Maler, Radierer und Lithograf; lebte von 1839 bis zu seinem Tod in München, wo er seit 1849 eine Künstlerpension bezog; er malte Genrebilder, aber auch Landschafts- und Architekturveduten sowie Tierszenen nach der Natur.
Klenzestraße, Isarvorstadt, *1830: Franz Karl Leo von Klenze (1784-1864), Baumeister , Maler, Zeichner; ab 1816 Hofarchitekt, ab 1819 Hofbauintendant des späteren Königs Ludwig I. in München, wo er den Königsplatz und die Glyptothek (1816-1830), den Südteil der Ludwigstraße, den Odeonsplatz und Teile der Brienner Straße, den Königsbau (1826-1835) und den Festsaal der Residenz, die Allerheiligen- Hofkirche (1826-1837), die Alte Pinakothek (1826-1836), die Ruhmeshalle (1834-1854) und Propyläen (1846-1860) baute, ferner bei Regensburg die Walhalla (1830-1842) und bei Kelheim die von Gärtner begonnene Befreiungshalle (1842-1863) vollendete; er war in München der bedeutendste Vertreter des Klassizismus und hinterließ zahlreiche Zeichnungen und Landschaftsbilder mit architektonischen Motiven; Ehrenbürger der Stadt München.
Klingerstraße, Mittersendling, *1957: 1) Friedrich Maximilian von Klinger (1752-1831), Schriftsteller; nach seinem Drama „Sturm und Drang“ (1776) wurde eine ganze literarische Epoche benannt. 2) Max Klinger (1857-1920), Maler, Radierer und Bildhauer; er war ein bedeutender Vertreter des Symbolismus, dessen künstlerische Ausdrucksmittel vom Klassizismus über die Romantik bis zum Jugendstil reichten;
Klementinenstraße, Schwabing, *1901; Nach dem aus dem Lateinischen stammenden weiblichen Vornamen Klementine (die Milde).
Klopstockstraße, Schwabing-West, *1963: Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), Dichter; sein biblischer Dichtzyklus „Der Messias“ in zwanzig Gesängen (1748 bis 1773) stellt das erste große Epos der neuhochdeutschen Literatur dar, seine gesammelten Oden (1771) sind Themen wie Liebe, Freundschaft und Vaterland gewidmet; bedeutend ist auch sein unvollendetes Prosawerk „Die deutsche Gelehrtenrepublik“ (1774); künstlerische Form und Ausdrucksmittel seines Gesamtwerkes markieren den Übergang vom Spätbarock zur Klassik.
Klosterhofstraße (von 1524 bis 1857 Tegernseer Gassl, vor 1781 bis nach 1806 auch Loderergasse), Altstadt, *1957: Nach dem Tegernseer Klosterhof, der bis 1803 an dieser Straße stand als eine Niederlassung, die die Belange des Tegernseer Klosters in München vertrat; die Umbenennung 1957 erfolgte wegen der Möglichkeit der Verwechslung mit der Tegernseer Landstraße.
17
der Künstler, der auch ein hervorragender Radierer war, wirkte einige Jahre auch in München.
Knöbelstraße, Lehel, *um 1800: Knöbel hieß eine Gelehrten- und Beamtenfamilie, die sich im 17.Jahrhundert durch eine bedeutende Kulturstiftung für München verdient gemacht hat.
neues Wohn- und Geschäftshaus ge-
baut.
Bei unserem Spaziergang zurück zur
Blumenstraße Richtung Sendlinger
Tor, vorbei an dem 1914-1918 erichte-
ten Schulgebäude der „Armen Schul-
schwestern“ mit schönen Einganspor-
talen (Abb. 3/4) und Reliefen.
Gegenüber des Hochhauses in der
Grünanlage dem Standort des frü-
heren Zwingers steht das Marionet-
tentheater (Abb. 5/6/). Das Marionet-
tentheater wurde 1900 von der Stadt
München durch Theodor Fischer
für die 1858 von Joseph Leonhard
Schmid (bekannt als Papa Schmid)
gegründete Puppenbühne errichtet.
20
Das Angerviertel 2. Teil
Unseren Spaziergang durch das An-
gerviertel beginnen wir mit einem
kleinem Schwenker vom Hochhaus
in der Blumenstraße zurück in die
Westenriederstraße 10-12. Auf die-
sem Grundstück, hier verlief im 13.
Jahrhundert die Stadtmauer, die so-
genannte Zwingermauer aus dem 15.
Jahrhundert sowie Bauten aus dem
18. und 19. Jahrhundert. Archäologen
(Abb. 1) untersuchen jetzt mit Schau-
fel und Pinsel unter einem Zelt die al-
ten Relikte. 1826 wurde hier die erste
Synagoge der Israelitischen Kultusge-
meinde eröffnet (Abb. 2), wurde nach
deren Verlegung ein Wohnhaus. Die
Gaststätte „Beim Sedlmayr“ hatte hier
einen kleinen Gastgarten, der Rest
dieses Grundstückes das seit 1952
der Stadt gehörte wurde als Parkplatz
genutzt. Sobald die Archäologen das
Grundstück freigeben wird hier ein
Ein Bronzemedaillon (Abb. 7) auf der
Südwestseite des Marionettentheaters
zeigt die Büste von Leonhard Joseph
Schmid (1822-1912), der 1858 das
erste Münchner Marionettentheater
zusammen mit Franz Graf von Pocci
gründete.
Das Angerviertel
Abb. 1
Blick vom Radlsteg aus zur Synagoge.
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
21
Weiter in der Grünanlage die Alt-
Katholische Kirche (Münchner Inne-stadt 16/2008).
Gegenüber die Münchner Branddi-
rektion (Abb. 8) und die Hauptfeuer-
wache mit dem Feuerwehrmuseum.
An den Eingangstüren sind Reliefs
(Abb. 9/10) mit erhaben ausgearbei-
teten Köpfen.
Die Hauptfeuerwache wurde am
11. Juli 1904, pünktlich zum 25 jäh-
rigen Bestehen der Berufsfeuerwehr
München, bezogen. Sie ersetzte das
damals veraltete und zu kleine „Zent-
ralfeuerwehrhaus“. Bis auf einige Re-
novierungen behielt die Feuerwache
1 ihr damaliges Aussehen bis heute.
Erstaunlich war zu damaliger Zeit
die Ausrückzeit: die Pferdegespan-
ne der Feuerwehr verließen bereits
40 Sekunden nach der Alarmierung
die Wache. Die Ställe der Pferde
befanden sich direkt hinter der Fahr-
zeughalle. Schon damals konnten
deren Türen im Alarmfall elektrisch
entriegelt werden; daraufhin liefen
die Tiere von selbst aus ihren Boxen
zu den Fahrzeugen, wo sie dank ei-
ner neuartigen Aufhängevorrichtung
ihrer Geschirre, sekundenschnell an-
geschirrt wurden.
Auch für die Mannschaft bot die neue
Hauptfeuerwache einiges. Sie war mit
einer großen Turnhalle, einem schö-
nen Mannschaftsraum mit Kantine, ei-
nem Schlafsaal mit damals 28 Betten
und mit einem Unterrichtsraum ausge-
stattet.
Bis heute sind in der Feuerwache 1 die
Dienststellenleitung, der Direktions-
stab, die fünf Abteilungen der Brand-
direktion sowie verschiedene techni-
sche Werkstätten untergebracht.
Auch das zum 100jährigen Bestehen der Berufsfeuerwehr im Jahr 1979 einge-richtete Feuerwehrmuseum, das an-
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
schaulich die Geschichte der Münchner
auf der Hauptfeuerwache. Über dieses Feuerwehrmuseum werden wir in einer der nächsten Ausgaben noch ausführ-lich berichten.
Bei der Hauptfeuerwache um die Ecke der Roßmarkt, die an das Feuerwehr-haus (früher Frauenhaus) angebaute heutige Deutsche Meisterschule für Mode (Abb. 11/12) wurde nach den Plänen von François Cuvilliés d. J. als »Neues Landschaftsgebäude« erbaut. Es bestand aus den Grundstücken von 3 Häusern, die 1774/75 vom Weingast-
22
geb Franz Joseph Albert im geheimen Auftrag der bayerischen Landschaft angekauft wurden. Erst 1798 wurde die Landschaft Besitzer, die sich aber 1808 im Zuge der Entstehung des mo-
1807 wurde dann das Gebäude von -
te dann zu verschiedenen Kranken-häusern, wurde 1813 » Kgl. weibliches
1840 Taubstummeninstitut, 1848 Kgl.
der Stiftung des Stadtkrankenhauses, 1905 kaufte es die Stadt München, wurde dann Frauenarbeitsschule und schließlich Modeschule, die heutige ge-naue Bezeichnung, »DEUTSCHE MEISTERSCHULE FÜR MODE«.
Gegenüber am Haus Roßmarkt 8 (Abb. 13) ein Madonnenrelief. Es zeigt
die in einer Mondsichel sitzende Figur der Muttergottes mit Jesukind von ei-nem Strahlenkranz umgeben.
Das an den Roßmarkt anschließende Gebäude, das Kommunalreferat der Landeshauptstadt München entstand 1975-1978 nach Plänen von Erich Wirth. Die zwei Pferde unter den Arka-
den erinnern an den früheren Roßmarkt (Abb. 14).Wir gehen über den Oberanger in die Sendlinger Straße, früher Sendlinger
Das Angerviertel
Abb.11
Abb.11
Abb.12
Abb.13
Abb.14
Gasse, vorbei am Sendlinger Tor. Das 1318 zum erstenmal erwähnte Sendlin-ger Tor (Abb. 15). Es ist eines der vier Haupttore, nur noch drei davon sind heute noch erhalten.In der Sendlinger Straße das Singspie-lerhaus, das zwischen Singspielerstra-
ße (nach dem ehemaligen Singspieler-Bräuhaus) und Schmidstraße liegt. Das Gebäude entstand 1897/98 aus ehemals acht Häusern nach den Plä-nen des städtischen Baurats Dr. Hans Grässl. Hier sollte die Sendlinger Straße in ihrem mittleren Teil allmählich verbrei-tert werden. Das Haus ein verputzter Backsteinbau mit Erkern aus Muschel-kalksandstein, Malereien eines Musi-kanten und einer Tänzerin (Abb. 16/17). Ferner Malereien einer Ansicht der frü-
heren Häuser und des Sendlinger Tors
(Abb.18/19). An den Häuserecken
zwei lebensgroße Skulpturen, evtl. eine Justitia (könnte aber auch die Figur des hl. Michael mit Schwert sein) und die Schutzgöttin
m i t dem Modell des Hauses (Abb. 20/21).Am Haus Sendlinger Straße 23, hier ist eine am Haus angebrachte Erinne-
rungstafel die länger verschollen war wieder aufgetaucht (Abb. 22). Sie er-zählt von den verschiedenen Ereignis-sen, die sich in den Vorgängerbauten dieses Hauses zugetragen haben. das Bernrieder Kloster hatte hier sein Stadt-haus. Der große Opernsänger Giovanni Valesi, mit bürgerlichem Namen Johann Evangelist Walleshauser (* 28. April 1735 in Hattenhofen; † 10. Januar 1816 in München.
Der Sohn des Mesners Melchior Walle-shauser war schon als Knabe sehr mu-sikalisch. Der damalige Pfarrherr von Günzlhofen, Max Graf von Valvasoni, er-kannte das Talent und ließ ihn bei Placi-dus von Camerloher in Freising in Musik und Gesang ausbilden. Ab 1754 war er im Dienst des Fürstbischofs in Freising. 1755 sang Walleshauser in Amsterdam, Lüttich, Brüssel und Nancy. 1756 wur-de er Kurfürstlich Bayerischer Hof- und K a m m e r - sänger und debütierte 1757 als Opernsänger in Mün-
chen. 1757 setzte er seine Ausbildung
mit Unterstüt-zung des
b a y -e r i -
23
Abb.15
Abb.16 Abb.17
Abb.18
Abb.19
24
schen Kurfürsten in Italien fort und trat in den folgenden fünf Jahren erfolgreich an zahlreichen italienischen Opernbüh-nen auf und war auch als Gesangspäd-agoge tätig. Von Venedig kehrte er 1776
als „Giovanni Valesi“ nach München zurück, gastierte 1777 in Prag, Dres-den, Weimar und Berlin und übernahm 1781 in der Münchner Uraufführung von Mozarts Idomeneo die Partie des Gran Sacerdote. 1798 gab er in München seinen Abschied von der Bühne und wirkte seitdem als Gesangspädagoge. Zu seinen Schülern zählte unter ande-ren der Opernkomponist Carl Maria von Weber und der Opernsänger Valentin Adamberger.
Vorbei an der Hermann-Sack-Straße.Der Gelehrte und Chronist Hermann Sack (1380-1440) schuf viele Patrizier-porträts und Wappen. Er fertigte Jahr-bücher der Franziskaner und Klarissen.
Am Eckhaus in der Sendlinger Straße 14 beim Uhren-Fridrich ist ein Morisken-tänzer (Abb. 23/24/25) angebracht, der jede halbe Stunde zu einem Glocken-spiel tanzt.
Die ca. 70 cm hohen Originalmoris-kentänzer, die Erasmus Grasser für den Münchner Rathaustanzsaal 1480
Stadtmuseum. Dieser Tanz kam im 15. Jahrhundert von Spanien über Frank-reich nach Deutschland. Der Kampf der Christen gegen die Mauren im 8. Jahrhundert wurde zu einem grotesken Tanzspiel umgewandelt. der Sinn dieses
Tanzes ist durch die erhaltenen zehn Tänzer, die der Künstler in graziöser Be-wegung darstellte, kaum zu erkennen. Wie aber sah das Tanzspiel aus? Eine allgemeine Tanzveranstaltung wur-de unterbrochen, eine Komödianten-gruppe trat mit dem Moriskentanz auf.
einen Preis für den Sieger in der Hand hielt. Zu dem Auftritt der Narren und den heißen Rhythmen der Musik warben nun die Männer im Tanz um die Gunst des Mädchens, das heißt um den Preis. Im Stadtkammerbuch von 1480 ist am 14. August die Ausgabe von 150 Pfund 4 Schilling für Meister Erasmus Grasser für 16 Moriskentanz- Figuren eingetra-gen. Ursprünglich waren wohl da auch die sinnentscheidenden Figuren, Mäd-chen, Narr, Musikant usw. wohl dabei. Über den verbleib der sechs Figuren ist nichts bekannt, und so ging der Sinn des Tanzes schon früh verloren.Bei Festivitäten und Umzügen in der
Stadt München (Abb. 24) treten heute wieder Moriskentänzer der Tanzgruppe der Technischen Universität München Abteilung Hochschulsport, wie in etwa damals wieder auf. Die Münchner Mo-riskentanzgruppe möchten Sie über diese beliebte Tanzart des ausgehen-den Mittelalters informieren und zeigen, wie sie von den Tänzern der Techni-schen Universität München zu neuem
Das Angerviertel
Abb. 22
Abb. 20 Abb. 21
Abb. 23
auf das Vorderhaus, auf einen Teil des
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(Heft 14/2008)
Tafel (Abb. 00)
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-(Abb. 27)
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25
Abb. 24
Abb. 25
Abb. 26
Aufgabe.
Damit beenden wir unseren Stadtteil-
spaziergang durch das Angerviertel
Das Haus in der Rosenstraße 3 besaß
im 19. Jahrhundert Herr Karl Rosipal,
kaiserlich brasilianischer und königlich
spanischer Konsul, Inhaber der Fir-
ma Rosipal und Stifter des Münchner
Glockenspiels am Rathausturm. Das
Haus in dem sich die Rosenapotheke
seit 1814 (Abb. 28)frühere Rabeneck. 1722 bezeugte ein
aufgemalter Rabe »ein Räbl mit Zingl«
diesen Namen. Da ja bis zum Ende des
18. Jahrhunderts kaum Straßennamen
angebracht waren und die Häuser kei-
ne Hausnummern trugen, übernahmen
26
Das Angerviertel
und möchten es nicht versäumen auf
Bürger schreiben für Bürger, Das Anger-
viertel, erschienen im Institut Bavaricum.
Hiermit möchten wir uns auch noch
für wertvolle Informationen aus diesem
Buch über das Viertel bedanken.
Abb. 27
Abb. 28
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In der Westenriederstraße 1889 und 2011
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Museum BRANDHORST
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30
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THE DUKE Destillerie
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Der Name „ THE DUKE“ bezieht sich übrigens auf den Gründer unserer Stadt Herzog
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PETRA PERLE
Fast jeder Erwachsene dürfte schon als kleines Kind mit Karussells in Berührung gekommen sein.Welch eine Lust war es, auf einem Pferdchen, Motorrad oder einem Feuerwehrauto Runde für Runde zu drehen, während die Eltern stolz zuschauten. Später sollte es schon spürbar rasanter zugehen, so daß man bald auf dem Sitz eines Kettenfliegers landete. Während der sogenannten Sturm- und Drangzeit als Teenager konnte es gar nicht mehr rasant genug sein: ob Drehen, Heben, Schleudern, mal horizontal, mal vertikal, mal hoch in der Luft, mal über Berge und Täler - die moderne Technik beglückt eben seit Jahren grenzenlos. Dies war längst nicht immer so, hat doch erst Anfang der fünfziger Jahre durch die Nutzung von Pneumatik und Hydraulik in Verbindung mit der Elektronik die wirklich moderne Entwicklungsphase im Karussellbau eingesetzt. Bis dahin ging es über zwei Jahrhunderte nur relativ langsam voran. Zuerst sorgten kräftige Männer oder Pferde für eine gemächliche Drehbewegung, später übernahmen Dampfmaschinen diese Aufgabe.
Das Aufkommen des Elektroantriebs und die damit einhergehende Elektrobeleuchtung brachten vor rund 100 Jahren weiteren Schwung und Glanz in die Karussellentwicklung. Maßgeblich war daran der Karussellkönig Hugo Haase (1857 - 1933) aus Winsen an der Luhe (bei Hamburg gelegen) beteiligt, dessen Erfindergeist alle paar Jahre eine Neuheit schuf.
Aus dem höfisch-adligen Bereich kommend und mit Elementen des Reiterspiels ``Caroussel“ versehen, war im 19. Jahrhundert langsam das Karussell zum unverzichtbaren Objekt der Volksbelustigungen auf Festplätzen geworden. Auf den heutigen Rum-melplätzen, Jahrmärkten, Kirmessen und Dulten ist das Karussell zwar nicht das Maß, aber das Herz aller Dinge. Es ist das beliebteste und vielseitigste Vergnügungsobjekt. Ob Jung oder Alt, ob Groß oder Klein, für jeden gibt es das passende Karussell. Schon die Namen zeigen dies: Minikarussell, Kinderkarussell, Schleuderkarussell, Bodenkarussell, Hängekarussell, Luftkarussell, Fliegerkarussell, Rundfahr- und Hebekarussell, Auslegerflugkarussell, Etagenkarussell u.a.m. Als Sammelbegriff hat sich zunehmend die Bezeichnung Rundfahrgeschäft durchgesetzt.
Trotz allen Fortschritts in der Antriebs- und Bewegungstechnik dürfte das klassische Gal-loperkarussell mit seiner prachtvollen Ausführung im Design, bei den Pferden, Ornamenten, Dachkanten und Spiegeln stets zahlreiche Liebhaber finden. Ein ästhetisches Kunstwerk. In Großbritanien ist es bis Heute, so wie der ``Tobbogan“(spiralförmige Rutsche um einen Turm), von keiner größeren Volksbelustigung wegzudenken. Andere Länder, andere Geschmäcker! Und die Drehbewegung ist dort natürlich linksherum, bei uns meistens rechtsherum.
Das Karussell
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Veranstaltungstermine 2011d e r M ü n c h n e r M a r k t k a u f l e u t e u n d S c h a u s t e l l e r
29. April bis 15. Mai Münchner FrühlingsfestDie Münchner Volksfestsaison beginnt mit dem Frühlingsfest auf der Theresienwiese.
30. April bis 8. MaiAuer Dult (Maidult) am Mariahilfplatz Mit der Maidult beginnt der traditionsreiche Markt mit Volksfestcharakter, der bereits im Mittelalter urkundlich belegt ist.
18. bis 19. JuniStadtgründungsfest in der Münchner InnenstadtDen Jahrestag der Stadtgründung Münchens, der im „Augsburger Schied“ von Kaiser Friedrich Barbarossa am 14. Juni 1158 urkundlich belegt ist, feiert die Landeshauptstadt alljährlich mit einem großen Fest in der Stadtmitte.
16. Juli bis 24. JuliMagdalenenfest im HirschgartenEin Geheimtipp unter den Münchner Volksfesten ist das Magdalenenfest, das alljährlich im Juli im Hirschgarten stattfindet. Idyllisch im Park und direkt ne-ben dem größten Biergarten der Welt gelegen bietet das kleine Volksfest mit Marktteil für Groß und Klein was das Herz begehrt.
30. Juli bis 7. AugustAuer Dult (Jakobidult) am MariahilfplatzDie Jakobidult mit vielen Highlights, unter anderem wieder mit der langen Dultnacht.
28. Juli bis 14. AugustSommerfest im OlympiaparkFun und Action gibt es beim beliebten Sommerfest auf dem Coubertinplatz im Olympiapark. Fischerstechen auf dem Olympiasee, Familientage, Live Acts von Rock- und Jazzgruppen aus der Münchner Musikszene im Theatron, eine Vielzahl von Schaustellergeschäften und einen großen Marktbereich und Feu-erwerk.
17. September bis 3. OktoberOktoberfest auf der Theresienwiese
„Ozapft is“ – mit diesem Ausruf des Münchner Oberbürgermeisters beim An-stich des ersten Fasses Festbier beginnt das größte Volksfest der Welt.
15. bis 23. Oktober Auer Dult (Kirchweihdult) am Mariahilfplatz.Die Kirchweihdult beendet die Münchner Dultsaison.
25. November bis 24. Dezember Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz Der Christkindlmarkt im Herzen der Landeshauptstadt München. Weitere Weih-nachtsmärkte finden im gesamten Stadtgebiet statt, wie z. B. am Sendlinger Tor, Weißenburger Platz, usw…
[email protected] www.veranstaltungen-bezirksstelle-muenchen.de
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Raus aus dem Alltag - rein ins SuSa, den kulinarisch-gemütlichen Treffpunkt mitten in Schwabing. Auf dem Elisabethmarkt sorgen jetzt zwei liebevoll eingerichtete Markthäuschen für rundum wohlige Stimmung.Im SuSa werden täglich feine Suppen und exotische Säf-te serviert sowie edle Gewürze für Feinschmecker ange-boten. Jeden Morgen bereitet Köchin Sonja Riker in dem liebevoll eingerichteten Markthäuschen ihre Suppen und Säfte zu. Ob kalt oder warm, feurig oder sanft, bringen die Frucht- und Gemüsesäfte jeden in Schwung.Sonja Riker kocht täglich mit frischen Zutaten und verfei-nert die Gerichte mit Alfons Schuhbecks edlen Gewür-zen.Künstliche Geschmacksverstärker und Bindemittel sind im SuSa tabu!Im SuSa süßen Laden werden von Frau Heidi Hemm die
-len Gelegenheiten süße Geschenke. Selbst hergestellte Kuchen mit allen Kaffeevariationen laden zum verweilen ein.Doch nicht allein die kulinarischen Leckereien sind das SuSa-Geheimnis. Vor allem Gemütlichkeit und gute Stim-mung in den kleinen Markthäuschen locken die Men-schen an und machen das SuSa zu einem besonderen Treffpunkt.
SuSa - Suppe, Saft, GewürzeElisabethmarkt 2480796 München - Schwabing
Sie erreichen uns(Fast) immer unter 0170-3419674per Fax unter 089-3618034und per Mail an [email protected]
Öffnungszeiten:Montag bis Freitag von 08:30 - 19:00 UhrSamstag: 9.00 - 15:00 (Suppen-laden)bzw. 08:30 - 14:30 (Süßer Laden)
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26/2011 Das Magazin für Freizeit, Kultur und Shopping
InnenstadtInnenstadtmünchnermünchner
Stadtteilbesuch
Angerviertel II.